Sat Oct 11 14:41:50 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! [bild=1]Kommt Zeit, kommt Rat... Nachdem meine Garage langsam dringend frei werden muss, habe ich spontan etwas "Finanzhilfe" erhalten 🙂 Aber nur damit die Garage zügig frei wird! 😉 Somit habe ich endlich einige Teile bearbeiten lassen können. Es reicht zwar nur für ein Quickie heute, aber dafür sollte es in der kommenden Woche deutlich mehr sein! [bild=10]Nachdem meine Wasserrailgehäuse glasperlengestrahlt wurden, habe ich mich an den schönen Glanz nicht sattsehen können. Ich wollte mehr. Da die Ventildeckel zu schnell ölig werden würden, habe ich mich dabei für eine normale Lackierung (siehe Hübsches Ding) entschieden. Aber dennoch wäre noch irgendwas Gestrahltes sinnvoll - zumindest optisch bei dem Prachtmotor 🙂 [bild=13]Da gerade die gesamte Ansauganlage demontiert ist, kamen die Ansaugbrücken sofort in den Sinn! Zuerst habe ich mich aber für eine maschinelle Reinigung entschieden gehabt. Ich wollte schauen, ob ich zumindest halbwegs die Richtung erreichen könnte... Aber nach knapp einer Stunde reinigen und reinigen und schleifen und schleifen, stellte ich fest: nein, ich will die Ansaugbrücken strahlen lassen! [bild=14]Also, Montag zum Strahler (wieder mein Stammstrahler in Verden Aller!) und Dienstag abgeholt... Oh mein Gott! Kann man ein Augenorgasmus bekommen? Verchromt sieht nicht einmal so gut aus! 😁 Zeitgleich ließ ich den Gaszugrollenturm strahlen, weil ich der Meinung war, dass man zwar nicht alles davon sieht, aber das, was man sehen kann, auch sauber sein sollte 🙂 Ich muss nur noch die Sand-/Glaspulverreste aus der Brücke entfernen. Das geht zum Glück relativ einfach durch Druckluft und Wasserfluss... Mir fehlen nur noch die Dichtungen, ein paar Schrauben, Stehbolzen und Kleinigkeiten 🙂 [galerie] Ich freue mich schon auf den Zusammenbau. Das Herz der Iron Lady wird wieder funkeln. Ich habe einiges noch vorbereitet, wovon ich aber hier noch nicht berichten werde/will 😁 Erst das Gesamtergebnis wird alles enthüllen können. So als Hinweis: die Schlangengrube wird entkernt, alles wird schicker und präsentierfähig 🙂 |
Fri Sep 26 21:09:03 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! [bild=1]Die Oldtimer Saison nähert sich seinem Ende und ich bin mit meiner Iron Lady im gesamten Jahr 2014 nur 500 km gefahren. Also ist sie ein Stehzeug... Schade. Aber das ermöglicht es mir diverse kleine "Unstimmigkeiten" in Ruhe aufzuarbeiten. Darunter die Farbe des Motors. Und dazu gibt es mal eben ein Quickie 🙂 Ja, ja. Manch einer überlegt "Wieso Farbe des Motors?". Nun, es geht mir nicht darum den Motor von silber auf Lack zu ändern sondern darum, ersteinmal eine Farbe wieder hervorzuholen! Der Motor, seit 25 Jahren im Motorraum eingegraben, hat sowas wie "Motorwäsche" oder "Motorreinigung" noch nie gesehen gehabt. Und das mag ich einerseits, weil es ein Zeichen von Ehrlichkeit ist. Andererseits ist es beim Präsentieren der Maschine von Nachteil, weil es auch zeitgleich ein Anzeichen für mangelnde Pflege bedeutet. Also ein Pro und Kontra im gleichen Atemzug. [bild=18]Aus dem Grunde habe ich mich dazu entschieden, den Motor oben rum (da wo man es sieht) zu reinigen. Es sollen also mal eben 25 Jahre Schmodder, Staub, Dreck und sonstige Unschönheiten, aus dem Blickfeld entfernt werden. Die Ventildeckel haben wir schon mal erledigt. Neulackiert und montiert. Diverse andere Teile sind gerade in der Mache. Jetzt wo der Motor relativ kahl ist, kann man sich ja mal um den V-Bereich sowie den Zylinderköpfen kümmern. Nun, einfach aus der Garage rollen, den Hochdruckreiniger rauf und wieder reinschieben ist nicht drin. Bei knapp 1,7t Leergewicht und nicht ebener Einfahrt, kann man schlecht den Wagen weitgenug bewegen damit es klappt... Also müssen wir mit Chemie arbeiten. Zum Glück nichts besonders Schlimmes. Im V-Bereich wird erstmal alles, was frischlackiert wurde abgedeckt. Es wird sowieso erst bei hohen Temperaturen eingebrannt, also ist es solange noch etwas empfindlicher. Danach sprühen wir erstmal das Ganze mit Bremsenreiniger ein. Das billigste Zeugs aus dem Baumarkt taugt auch schon genug. Mit einem Pinsel dann ordentlich umrühren und bewegen gefolgt von einer zweiten Dusche, etwas Pinselarbeit und am Ende noch mit einem Lappen vorsichtig abwischen. Sauber! Herrlich! Es schimmert nun schön metallisch statt ölig schwarz! 😁 Der gesamte V-Bereich ist schnell erledigt. [bild=23]Die äußeren (Abgas-) Seiten der Zylinderköpfe ist etwas aufwendiger. Hier habe ich - dummerweise - das Reinigen zu spät vorgenommen gehabt. Die Wasserrailgehäuseteile sind super sauber. Damit sie nicht zukleistern, muss ich wieder vorsichtig abdecken. Ich möchte ja das Saubere beibehalten 🙂 Auch hier wieder mit dem Pinsel wieder rangehen, vorsichtig fummeln und säubern und dann trockenwischen. Blitze blank! Sauberer wird es wohl nicht werden 😁 Die Kühlwasserschläuche sind ja nagelneu, da brauche ich nichts anfassen. Der Lüfter wurde kurz gereinigt als ich da vorne bei war. Der Rahmen (die Längsträger) und Dome sind ebenfalls, als zugänglich, gereinigt worden. Es wird somit langsam sauberer 🙂 Bald kann man den Motor auch präsentieren ohne dass es einem peinlich sein sollte 😁 [galerie] Da meine Iron Lady niemals eine Vollrestaurierung erhalten wird, wird Ölnebel im Motorraum normal bleiben. Ich werde mir auch keine Mühen machen es immer und immer wieder zu reinigen. Wenn komplett montiert, mache ich eine Motorwäsche mit Hochdruckreiniger (natürlich werden ALLE Elektrikverbindungen vorher Wasserdicht verpackt - schließlich ist es ein englisches Auto mit Lucas-Marelli System 😁) und damit sollte das Schlimmste weg sein. Wirklich stark ölen sieht anders aus. Der Motor MUSS ein Ölnebel haben, als Zeichen seiner Konstruktionsära (60er). Daher will ich nur das Gröbste weg haben 🙂 |
Sun Sep 21 18:19:18 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! [bild=1]Endlich, endlich ist eine Inkontinenz behoben... Nachdem ich die gesamten Kühlleitungen an der Kiste tauschte und mit Frostschutz auffüllte, fing es an aus allen möglichen Gehäuseteilen zu siffen. Also, genau an den Stellen, an denen ich nicht bei war... Also musste alles wieder raus. Das stand ja auch so in diesem Artikel "Kampf gegen Inkontinenz! Teil 4: Die Kühlanlage Akt 2". Ich war eigentlich fertig. Die Anlage wurde nicht gefüllt aber es ist davon auszugehen, wenn man alle Stellen überarbeitet hat, dass die Anlage dicht ist. Heute habe ich noch ein paar Kleinigkeiten dazu erledigt und stellte fest: NEIN es ist DOCH NICHT dicht! Klasse! [bild=10]Da ich gerade die Ventildeckel wieder montiert hatte, habe ich mich auch daran gemacht die Schläuche wieder alle anzuziehen. Dazu musste dann die Bypassleitung wieder ab und danach mit Vorsicht wieder festgezogen werden. Angezogen, passt. Perfekt. Danach mit Frostschutz gefüllt und ich stellte fest: irgendwas plätschert. Nur, woher!? Darauf hin habe ich mich unter die Iron Lady gelegt um zu sehen, wo sie jetzt undicht geworden ist. Das Wasser kam vom hinteren linken Auspuffkrümmer. Interessant. Da ist kein Wasser drin und es soll da auch kein Wasser dran sein. Also ging die Suche los. Wiedereinmal half die kleine Endoskopkamera dabei den Fehler zu finden. Und dann taucht sie auf: eine Dichtung am hinteresten Wasserrail war verrutscht. Also, wieder den Zusatzluftventil entfernt (dabei ist eine Schraube abgerissen, egal, man bekommt ja alles wieder raus), die 4 Schrauben, die das Gehäuse an Ort und Stelle halten, gelöst und angehoben. Dichtung entfernt und ZUM GLÜCK hatte ich noch einen übrig! Den eingesetzt, alles wieder festgezogen, Schläuche wieder ran und jetzt... Perfekt! Es ist DICHT! [galerie] Die Kühlanlage ist endlich richtig dicht. Das freut mich schon gewaltig! Der Motor ist zwar noch immer in Teile, aber es wird langsam. Von Tag zu Tag nähere ich mich der Fertigstellung des Motorraumes. Es ist sauberer und trockener... Somit: Finaler Akt! Keine weitere Undichtigkeit bei der Kühlanlage zu erwarten 🙂 Und wenn doch, kann sich die Iron Lady den Leck sonst wo hinstecken! 😁 |
Thu Sep 18 21:14:17 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! Mitten drin, statt nur dabei! Wir haben es jetzt so langsam, dass die bearbeiteten Teile nach und nach wieder eintrudeln. Daher gibt es heute ein Quickie mit vielen, vielen Bildern! 🙂 [bild=1]Die Ventildeckel habe ich letztens abgenommen, damit ich diese zum Strahlen geben kann. Sprich: ich wollte, wenn schon die Ansaugbrücken ab sind, die Ventildeckel auch mal wieder aufhübschen. Interessanterweise war der Abbau sehr einfach. Die Neoprendichtung, die bei Jaguar offenbar irgendwann eingeführt wurde, war noch weich. "Never use a gasket twice" ist meine Divise also werde ich, obwohl die Dichtungen beide sehr gut aussehen, Neue verwenden. Kosten auch kaum was. [bild=4]Jetzt haben wir die Chance mal nach dem Rechten "im" Motor zu sehen. Behaltet im Hinterkopf: die Iron Lady ist 25 Jahre alt und bekommt MINERALÖL der Sorte 20W50. Ja, Mineral und 20W50. Dickstes Zeugs mit der Viskosität von Pudding (übertrieben gesagt 😁). Ich habe erwartet, dass nach 25 Jahren sich einiges an Ölschmodder und Verkrustungen sich in den Ventildeckeln abgelagert hätten sowie Ölschlamm die Kanäle und co behindern würde. Aber ich bin positiv enttäuscht worden! Geleckt! Es ist echt wie geleckt! Keine Macken erkennbar. Die Stößel sind super. Kein übertriebener Abrieb (Einlaufspuren) an den Nocken der Nockenwellen. Die Kette sieht richtig gut aus. [bild=6]Natürlich wurde der Motor dann ein paar Mal per Hand gedreht, damit man sehen kann, ob da noch irgendwas ist. Nein, alles wirklich perfekt! Wo die Ventile aber gerade sichtbar sind, habe ich nochmal die Einstellwerte geprüft. Schließlich müssten sie alle 90.000 Meilen gemacht werden. Sind noch 12.000 Meilen hin, aber wenn es jetzt kein Spiel gibt, wird es dann auch kein Spiel geben. Und genau so ist es. Absolut NICHTS los. Alles bestens. [bild=27]Somit schnell die Bereiche mit den guten Mülltüten abgedeckt und vor Staub und Dreck geschützt. Wenden wir uns mal den Deckeln zu. Ja, wie der gesamte Motor (Ausnahme Pleuel, Nockenwellen, Kurbelwelle, Kolben) bestehen auch die Deckel aus Aluminium. Fortschrittlich! 🙂 Heute sind ja viele Deckel aus Kunststoff (so auch im C30 2.0l -> Plastik!) und damit weniger anfällig für Korrossion oder Verzug. Also, plan liegen sie schon mal. Gutes Zeichen! Die Dichtungen sind nicht "klebend", also brauche ich da keine Dichtung abziehen/abschleifen. Nur eine Dichtung muss raus: vom Öleinfülldeckel. Diese ist steinhart und läßt sich nur mit Hammer und Meisel - ich spaße nicht - rausklopfen. Eine Kerbe reingeschlagen, die Dichtung durchbrochen und dann abwickeln... [bild=17]Nun kurz mal mit dem Bremsenreiniger rüber, damit das Ganze etwas sauberer ist, bevor es zum Strahlen geht. Dann ab zum Strahler... Wenige Tage später habe ich die Deckel in der Hand und kann sie wieder lacken. Ich habe mich dafür entschieden die Deckel, wie vorher, mattschwarz zu lassen. Nicht wegen der Originalität sondern weil das einfach schöner aussieht. Es bildet ein Kontrast zum seidenmatt glänzenden Aluminium der Ansaugbrücken und co. Einzig der Öleinfülldeckel wird von der Norm abweichen...: rot! [bild=25]Ja, rot! Warum rot? Rot, weil es früher bei den V12 Motoren im E-Type sowie XJ12 rot war. Ab 1988 (soweit meine Nachforschungen) wurde es auch nur mattschwarz, was ich sehr schade finde. Ein "Farbklecks" im Motorraum. Und den führe ich wieder so ein 🙂 Schönheit muss eben auch sein. Also, alles gut vorbereitet und mit einer Schicht Zinkspray (ja, ich weiß) über die Aludeckel. Darauf dann den hitzebeständigen mattschwarzen Lack und gut trocknen lassen. Beim Einfülldeckel (aus Stahl) wird ebenfalls Zink zuerst raufgesprüht gefolgt von gutem Lack - hitzebeständig und schlagfest. Damit haben wir dann eine sicherer Möglichkeit den Lack zu behalten 😉 [bild=26][bild=42]Und was passiert? Das Aluminium mag die Grundierung nicht und der Lack blättert einfach vor sich hin ab. Tolle Wurst! Also wieder zum Strahlen gebracht. Der Strahler hat nur 4 Minuten gebraucht um BEIDE Deckel komplett von allem Mist zu befreien. Beim Lackierer um die Ecke gefragt was er machen würden: Haftgrund Alu, darauf Lack und basta. Gesagt, gekauft, getan. Das Ergebnis ist perfekt. Ich liebe frischlackierte Flächen! Zur Krönung der Ventildeckel, werden die Jaguar Schriftzüge/Embleme richtig angebracht und montiert. Perfekt ausgerichtet sehen diese schönen Aufkleber einfach toll aus. Man weiß damit, was man wirklich für ein Motor vor sich hat. Um genau zu sein, und da werde ich wahrscheinlich auf Widerspruch stoßen, der beste Motor aus dem Hause Jaguar. Dem ersten Großserien V12 der Nachkriegszeit... Auch heute noch ein komplex gebautes Monstrum mit relativ einfacher Grundauslegung 😁 [bild=47][bild=48]Einbau ist natürlich schnell gemacht. Dichtung an der Vorderseite (also am Kettenende) einhängen und vorsichtig plätten. Am hinteren Ende muss noch der sogenannte "Halbmond" - ein Gummipfropfen - eingesetzt werden. Dieses sichert den Ölverlust (also stellt sicher, dass der Motor Öl verlieren wird 😁). Deckel rauf und die Schrauben (metrisch) reindrehen. Eigentlich wollte ich hier auf ein Torxsystem umrüsten, weil ich ein Torxmensch bin (Volvo prägt! 😁) aber da die Schrauben bei Jaguar pro Stück um die 6 Cent kosten, ist es einfacher da zu kaufen... Also neue - schöne - Schrauben eingesetzt und gut. Das Gleiche muss natürlich noch auf der anderen Seite gemacht werden. [bild=55]Man darf hier aber nicht einfach "jede" Dichtung aufsetzen und auch keine 2 Gleichen. Die Deckel sind beide unterschiedlich lang - natürlich. Durch die V Anordnung, ist Bank A zu Bank B leicht versetzt (2 cm). Dadurch ist der Deckel LINKS kürzer als RECHTS. Die Dichtungen natürlich genauso. Zusätzlich sitzen die Schrauben auch an anderer Stelle. Also muss man hier arg aufpassen. Aber wie man in den Bildern sieht, ist es nicht soooo schwer. Das Schöne am Aufbau dieser Maschine ist, dass es ziemlich einfach aufgebaut ist. Ja, man hört immer die ganzen Vorurteile "überkompliziert" und "Gynäkologenhände notwendig". Wenn man nicht bereit ist etwas auszubauen, ist es so. Der Motor ist nicht komplexer als ein Mercedes V12 oder BMW V12. Ich würde sogar sagen, dass ein Mercedes V8 da schon mehr Einsatz benötigt. Dieser Motor schmiert sich von außen selbst 😁 Das heißt alle Schrauben sind gut lösbar. Mir ist keine Schraube abgerissen, noch gab es irgendwelche Probleme mit irgendwelchen Defekten. Okay, die verlorene Unterlegscheibe hat mir einige schlaflose Nächte gemacht, aber sonst absolut super das Ding 🙂 [galerie] Wieder ein Schritt näher daran, den Motor wieder beim "Säuseln" zu hören zu können. Jetzt müssen nur noch die Ansaugbrücken fertig, die Einspritzrail überholt, ein Kabelbaum angefertigt und einige Dichtungen besorgt werden, und die Iron Lady faucht wieder! 🙂 Glaube ich! 😁 |
Sun Sep 14 14:38:32 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! [bild=1]Wer kennt das nicht: man ist dabei vorsichtig etwas zu machen, doch es geht schief. Genau das ist mir jetzt vor Kurzem passiert. Bei der Demontage der Ansaugbrücken habe ich platzbedingt ein Manko. Es wurden alle Unterlegscheiben, Muttern und co vorsichtig weggelegt und aufgepasst, dass nichts in die Brennräume gelangen kann. Vorsichtig hebt man die Ansaugbrücke von Bank A ab und hört ein metallisches Klimpern. VERDAMMT! [bild=3]Scheinbar wurde, um etwas Höhe oder Ähnliches zu gewinnen, Unterlegscheiben eingesetzt. Das Ergebnis ist, dass bei 3 Zylindern (zum Glück waren 2 ventiltechnisch unbedenklich, Unterlegscheiben in den Ansaugwegen reingerutscht sind. Klasse! Ich habe da schon dermaßen geflucht, dass mir glatt die Fluchwörter ausgegangen sind!!! 😠 Egal, Lösungen mussten her. Also, versucht mit Draht, Magnet und Taschenlampe im Brennraum zu angeln. Aber man hört nichts. In dem Augenblick wurde mir klar: der Zylinderkopf muss ab! An dem Motor diese Arbeit zu erledigen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Keine Kopfschrauben... Stehbolzen und Muttern die auch gerne abreissen. Klasse! [bild=4]Als nebenbei der Fernseher lief, lief auch irgendeine Autosendung. Da tauchte "Endoskop" auf... JA! Versuchen wir das mal! Also, den billigsten Endoskop bei Amazon (jaja) bestellt und zuhause an mein Galaxy Tab angeschlossen. Klasse, auf Anhieb geht das! Nun versucht im Ventilbereich einzuschieben: viel sah man nicht. Nur das Ventil. Also Zündkerze raus und durch das Gewinde reinschieben... Und da sehe ich es: es ist KEINE Unterlegscheibe reingerutscht. Das, was ich befürchtet hatte, tritt nicht ein. Das freut einen gewaltig! [bild=2]Das waren die besten 17€ die ich in meinem Leben investiert habe! 😉 Falls jemand sowas gebrauchen kann, hier der Link zum Artikel. Nein, das ist keine Schleichwerbung und ich bin auch nicht der Verkäufer. Wenn man ein gutes Produkt gefunden hat, darf man es ja empfehlen 🙂 Momentan sieht der Motor etwas traurig aus. Müllsäcke als Ventildeckel. Der V-Bereich ist komplett leergeräumt. Der Klimakompressor liegt abseits. Die Ansaugkrümmer sind komplett zerlegt. Die Zündkabel fehlen. Diverse Kleinteile sind weggeräumt. Alle Benzinschläuche und Leitungen sind woanders. Eigentlich ist der Motor so quasi perfekt für ein Ausbau - aber das mache ich nicht (nochmal 😁). [galerie] Aber ansonsten läuft alles ziemlich langsam und schleppend momentan. Leider. Ich würde gerne viel mehr machen, aber so wenig Zeit und dann noch die Problematik an einem Sonntag laut zu arbeiten 😉 Aber ich lasse mal ein paar Bilder hier auf weitere Artikel schließen 🙂 Parallel arbeite ich an ca. 4 Projekten/Aufgaben der Iron Lady... Es wird nicht langweilig! 🙂 |
Sun Aug 31 13:53:41 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! Zeit ist Geld und Geld habe ich nicht, also auch keine Zeit! 😁 Daher nur jetzt ein sehr kurzer Quickie-Artikel! 🙂 [bild=4]Nun, mein Jaguar XJ-S 5.3l V12 gehört zu einer relativ seltenen Gattung. Als Modelljahr 1989.5 verfügt es über eine brandneue (damals) digitale Zündung. Vorher wurde die Lucas OPUS (eine optische Anlage) verwendet welches mittels Vakuum eine Vor- bzw. Rückstellung der Zündzeitpunkte ermöglichte. Die Anlage in meiner Iron Lady hat sowas nicht. Dafür aber ein paar kleinere Krankheiten, die man natürlich im Auge behalten muss. Da mein Motorraum momentan ziemlich stark zerlegt ist, habe ich die Möglichkeit genutzt um den Verteiler mal in Detail anzuschauen. Eine Krankheit dieser Anlage im V12 ist, dass sie gerne zu Verteilerbränden neigt. Der Verteiler selbst sitzt mitten im V-Bereich. Nicht wie bei einem US-V8 vorne oder leicht schräg vorne sondern es sitzt mittig und GENAU mittig. Das heißt Kühlluft gibt es nicht und somit auch wenige Möglichkeiten, damit etwaige eindringende Dämpfe (Öl, Benzin) wieder ausdunsten kann. [bild=3]Darum hat man bei Jaguar den Verteiler soweit angepasst, dass durch den Verteiler Luft eingesogen wird. Sprich: der Kaltstartleerlaufregler (sitzt auf der LINKEN Seite hinten am Wasserrail) regelt ein Durchströmen durch einen kleinen Luftfilter am LINKEN Radkasen zum Verteiler und von dort aus wieder in den Luftkreis. Das Problem hierbei ist, dass die Schläuche 1. immer spröde werden und 2. oftmals einfach abfallen und 3. der Luftfilter niemals getauscht wird. Das Ergebnis hat schon genug V12 das Leben gekostet. Egal ob im XJ-S oder im XJ. Der Verteiler macht gerne Probleme. [bild=5]Da eben meine Maschine ziemlich weit zerlegt ist, habe ich einfach mal gedacht: "Schau mal nach!". Es gibt immer Anzeichen dafür, dass es nicht weit vom Brand ist. Wenn z.B. im Verteiler etwas an Benzingeruch festzustellen ist oder ein Ölfilm vorhanden ist. Außer dass die Verteilerkappe wohl irgendwann mal getauscht werden könnte, sehe ich kein Problem bei meiner Iron Lady. Die Schläuche sind zwar extrem Porös (britisches Gummi war nicht gut...! 😁) aber NOCH dicht. Im Zuge meiner "Aktualisierung" (nenne ich mal so, da ich damit Krankheiten beheben will) werden die Gummischläuche gegen temperaturbeständige Silikonschläuche ersetzt. Der Verteiler auf Risse hin untersucht, die Klemmen am Verteiler etwas mehr gespannt und der kleine Luftfilter ersetzt. Damit sollte die Krankheit "Magneti Marelli Verteiler" behoben sein. [galerie] Leider habe ich momentan nicht immer die Möglichkeit Fortschritte zu posten, da Änderungen der privaten Prioritäten hier ihren Tribut zollen. Aber ich hoffe doch weiter, dass meine Iron Lady bald wieder fahren wird 🙂 Und zwar Öl-dicht, Wasser-dicht, ATF-dicht, laufruhig und fauchend 🙂 Das kann nur von Hilfe sein 🙂 |
Sat Aug 23 20:30:26 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! Dieser Motorraum quält mich momentan. Ich habe viele Teile bereits entfernt und wieder eingebaut um festzustellen, dass es danach wieder raus muss. Das heißt: ich bin genervt! 😠 Aber was tut man nicht alles für sein Traumauto? 🙂 [bild=6][bild=29]Beim letzten Artikel habe ich natürlich alle Teile neubestellt. Schließlich machen wir alles auf einmal! Also, fangen wir das zerlegen mal an! Erstmal auf beiden Seiten wieder die Luftfiltergehäuse abnehmen. Zum Glück geht sowas heute - nach der Menge an Erfahrung - sehr sehr schnell 😉 Ich glaube ich habe die Deckel mindestens 1x Woche abgehabt 😁 Gefolgt wird dies vom Lösen der beiden OBEREN Kühlerschläuche. Wir leeren aber nicht die gesamte Anlage - schließlich ist das nicht erforderlich. Die "Wasserleitungsteile" sind mit jeweils 4 Schrauben am Motorblock befestigt. Das heißt es müssen 16 Schrauben raus. Damit zusammen nehmen wir die Motorhebeösen mit raus. [bild=10]Zum Glück ist diese Arbeit ziemlich schnell erledigt. Diese Schrauben sind schnell und einfach entfernt. Da muss ich wieder eine Lanze für Jaguar brechen. Man schafft es manche Sachen relativ gut zugänglich zu bauen 🙂 In diesem Falle zumindest 😁 Also, Rails sind nun auf beiden Seiten raus und können gestrahlt werden. Die Rohre zwischen den Teilen sind auf jeden Fall nur Müll und teilweise verformt. Die Gummidichtringe porös. Die Motorösen korrodiert. Ideal um sie strahlen zu lassen! Dann machen wir uns dabei einen schönen Kontrast 🙂 Bevor die Teile gestrahlt werden können, müssen wir alle Schrauben, Dichtungen und Co entfernen, damit keine Schäden entstehen können. Aber das versteht sich von selbst. Ich habe angefangen einzelne Teile mit Bremsenreiniger vom Gröbsten zu befreien und festgestellt, dass EIGENTLICH keine Strahlung erforderlich ist. Zumindest bei den Alugehäuseteilen. Dennoch lasse ich das machen, damit etwaige Korrossionsstellen beseitigt werden und ich mit mein Gewissen vereinbaren kann, dass ich richtig gehandelt habe 😁 [bild=27]Ich habe mich hier für das Glasperlenstrahlen entschieden, weil es gegenüber dem Sandstrahlen einige Vorteile bietet: - materialschonender [bild=37]Somit kann ich die Teile alle ohne große Nachbearbeitungen gleich wieder einbauen und habe wieder eine schöne Optik. Wie schon geschrieben, sollten die Abgaskrümmerhitzeschutzbleche ebenfalls gestrahlt werden, damit einfach ein wenig "Schönheit" den unteren Motorenbereich heimsuchen darf/kann 🙂 Die Motorösen bestehen aus einem leicht gelbstichigen Material - ich vermute eine Bronze-/Messinglegierung. Gestrahlt wird das eine schöne Farbabweichung liefern. Als Rohr zwischen den Gehäusen hatte ich mir eigentlich Kupfer gewünscht. Einfach wegen der klassischen Optik. Aber finde mal 19 mm Kupferrohre in Deutschland. 18 oder 20 mm sind kein Problem aber es sind keine 19 mm Rohre zu bekommen. Dabei ist es eine allerwelts Größe (3/4"!). Stattdessen habe ich mich jetzt für hochglanz polierte Edelstahlrohre entschieden. Ich denke damit bin ich sicherlich genauso gut dran 🙂 Also 1 m Edelstahlrohr bestellt (mehr brauche ich nicht) und gut 🙂 Wieder hieß es ein paar Tage warten, bis die Teile vom Strahlen da waren, die Neuteile eingingen und mein Rohr (hrhr 😁) geliefert wurde. Der Einbau ist natürlich sehr sehr sehr einfach und schnell erledigt. Zum Glück. Aber, zurück zum Strahlen. Mehr als 4 Stunden dauerte es wirklich nicht! Wieder ein Riesenlob an Strahlmaxx aus Verden! Beste Qualitätsarbeit zu sehr sehr vernünftige Preise! Und die Hündin dort ist extrem lieb und treu! 🙂 [bild=40]Die Gummiringe setzen wir vorsichtig ein (diese Haften mit dem Alu und dem Stahl und bilden eine undurchdringliche Barriere für das Kühlwasser), setzen schon mal die Sensoren fest ein (dabei wird beachtet: Lucas Sensor LINKS, Bosch Sensor RECHTS - Lucas für Einspritzung, Bosch für Anzeige...), das Zusatzluftventil (hinten LINKS), den Heizungsauslass (hinten RECHTS), den Anfettungssensor (hinten RECHTS), den Temperaturgeber (vorne RECHTS) und einen neuen Lufttemperaturfühler (Luftfiltergehäuse RECHTS) ein. Natürlich sind hier metrische und zöllige Gewinde vorhanden. Und noch schöner: man braucht beide Werkzeugsorten dazu... Typisch! Egal. [bild=49]Beim Einbauen müssen wir irgendwie sicherstellen, dass die Dichtungen zwischen Wasserrails und Motor nicht verrutschen. Das ist ziemlich fummelig. Es gibt zwei Möglichkeiten: versuchen ohne Hilfsmittel da zu werkeln ODER mit etwas Dichtmasse (nicht viel, nur ein kleiner Klecks) die Dichtungen an Ort und Stelle zu halten. Ich habe mich für Ersteres entschieden, weil ich, falls wieder undicht irgendwann, diese wieder ohne Probleme ausbauen können möchte. Ebenso habe ich die Stellen, an denen die Rails sitzen, auch gut gereinigt. Es soll ja schließlich auch sauber sein... 🙂 Also, setzen wir zuerst die hinteren Gehäuse ein. Die Fahrerseite ist natürlich fummeliger als die Beifahrerseite, aber das ist ja logisch bei der Menge an Platz. Es gibt bei den Gehäusen 2 verschiedene Schraubenlängen. Die Längeren sitzen dort bei den Hubösen. Die kürzeren Schrauben halten nur die Railgehäuse fest. Also ziehen wir mal alles schön fest... Und dann passiert es, eine Dichtung ist weg... Naja, eine von 8 kann mal passieren. Aber das Schlimme: einfach an die Stelle rankommen, wo ich das Gehäuse festziehen möchte ist nicht... Da ist kein Platz. Ausbau ging viel einfacher. Also heißt es doch: Ansaugbrücke ab. Also heißt das auch, dass die gesamte Einspritzanlage raus darf. Juchu! 😁 [bild=52]Als alles ab war, ging der Einbau hinten sehr einfach. Supereinfach um genau zu sein. Die Brücken selbst waren schnell und effizient ausgebaut. Nun kann ich da an anderer Stelle weitermachen. Schließlich ist die Elektrik im Motorraum ein wenig "alt" geworden. Wie es bei Autos mit einem sehr warmen Motorraum sein kann 😉 Schade, dass es die kurzen Schrauben nicht mehr neu gab. In "goldgelb" sehen sie ja schon ziemlich lecker aus! Jetzt fehlt mir nur noch eine kleine Dichtung, weil einer in den Untiefen des Motorraums verschwunden ist. Den habe ich aber ziemlich schnell hier. Trotzdem kann ich schon mal das Thema als "erledigt" einstufen. Sollte jetzt bis zum Sankt Nimmerleins Tag wieder dicht sein... [galerie] So wie die Teile eingebaut aussehen, bereue ich es die Ansaugbrücken nicht ebenfalls mitgemacht zu haben. Die hätten, auch gestrahlt, sicher sehr gut ausgesehen...! Aber das mache ich ja schon, wie hier zu lesen: Wenn ich schon mal dabei bin... 🙂 Es gibt viel zu tun und zu wenig Zeit sowie das andere Zeitliche... Also, wie beschreibe ich das am besten: das, was man bekommt, wenn man seine Zeit anderen verkauft 😁 😉 |
Sat Aug 23 18:22:14 CEST 2014
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Trottel2011
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Hallo Motor-Talker! [bild=1]Im Herzen der Iron Lady ist ein Schlangennest ab Werk drin. Die optisch sinnfreie Verteilung der Schläuche, die möglichen Leckagen der Unterdruckleitungen, die Kraftstoffschläuche usw. Es sieht alles Andere als schön aus. Die Zeichen der Zeit, sprich Korrossion, hilft auch nicht dabei den Motorraum sauberer zu halten... Da ich bei der Überarbeitung der Wasserrohre mich geärgert habe, dass ich nicht in eine Ecke reinkomme, habe ich den Entschluss gefasst, die Ansaugbrücken zu entfernen, die Einspritzanlage, Ansaugbrücken und Ventildeckel zu bearbeiten 🙂 Und das machen wir - JETZT! 😁 Also, wenn ich schon dabei bin, machen wir es einfach mit! [bild=4]Eigentlich, ist diese Arbeit sehr umfangreich. Man muss hierbei bedenken, dass es "nicht mal eben" getan ist. Fängt man an, muss man es zu Ende bringen... Ja ja... Diese Aussagen kennen wir alle! 😉 Aber wir fangen jetzt mal richtig an! Luftfilterkästen sind ja bereits demontiert. Die Verbindungsstangen zwischen Drosselklappen und Gaszugrolle sind ebenfalls schnell gelöst. Die Kabelbinder (jup, viele!) an der Einspritzrail abtrennen und die Zulauf und Rücklaufleitungen zur Rail abschrauben. [bild=5]Sind diese Arbeiten erledigt, kann man gleich weitermachen und die Einspritzrail entfernen. Dazu muss nur an jedem Einspritzventil 2 Muttern lösen. Diese halten die Einspritzventile an der Ansaugspinne fest und sichern damit die Rail im Motorraum. Also, alle 24 Muttern raus, die Stecker der Ventile abziehen und wir haben die Rail draußen. Natürlich nur, wenn man vorher die Kurbelgehäuseentlüftungleitungen abzieht 😁 So, Einspritzrail ist draußen, jetzt geht es an die Ansaugbrücken. Diese sind ebenfalls flink ausgebaut. Man muss hierbei im Hinterkopf behalten, dass Jaguar natürlich tausende Unterdruckleitungen verlegt hat. Da die Benzinleitungen bereits gelöst wurden, baue ich einfach komplett die Spinnen MIT Benzindruckreglern aus... Da lohnt es sich nicht Teile vorab zu demontieren... Das machen wir hinterher. [bild=8][bild=9]Also, die Federn an der Unterseite der Ansaugbrücke (Rückholfedern der Drosselklappen) abziehen, Ausgleichsrohr zwischen den Zylinderbänken (sitzt hinten) entfernen (nur mit Gummischläuche und Schellen fixiert) und nun die 24 Muttern, die zwischen Ansaugbrücke und Zylinderkopf sitzen, entfernen und die Ansaugbrücken sind abgenommen... Naja, in Theorie. Auf der linken Seite muss noch ein Stecker zum Leerlaufschalter abgezogen werden. Auf der rechten Seite sitzt knapp neben dem ABS Block noch ein Sammelsurium an Kleinteile und Leitungen. Auch hier EIGENTLICH einfach abgenommen, aber das ist eine Sache, welches nicht einfach so gemacht werden kann. Die Leitungen müssen wieder richtig angeschlossen werden können, es dürfen keine der 25 Jahre alten Kabel brechen und ich denke damit, ist klar: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Ziehen wir also jetzt die Leitungen ab (Unterdruck - die Schläuche kommen sowieso neu) und kümmern uns um die Stecker und Kabel... Sachte Stecker um Stecker abgezogen. Zum Glück hält das! Jetzt kann die Ansaugbrücke der rechten Seite endlich raus 🙂 [bild=13]Der Motor sieht jetzt sehr viel kleiner aus als vorher! 😉 Aus Sicherheitsgründen stecken wir Lappen in die einzelnen Öffnungen der Ansaugtrakte, damit kein Dreck, Schmodder und co da rein kann. Den V-Bereich habe ich schon bei der großen Korinthenkackerei ausgesaugt und grob gereinigt. Jetzt kann ich noch mehr Mist da raus holen. Jede Verdreckung beeinflusst die Kühlung dort. Es ist echt krank, was man da wirklich machen sollte. Es gibt Tipps aus der Fangemeinde z.B. den Klimakompressor komplett zu entfernen, damit im V-Bereich mehr Luftdurchsatz möglich ist. Der Verteiler kann auch ab und zu in Flammen aufgehen, aber das ist nur mal so 😁 Laub, Nadeln, Ölverkrustungen, usw. - ziehen wir alles raus. Das soll da bloss raus! Die Stellen zwischen Ventildeckel und V bzw. Ventildeckel und Wasserleitungen reinigen wir vorab, damit das auch gut sauber ist. Der Motor sollte dann mit neuen Dichtungen die Sauberkeit beibehalten können 🙂 [bild=10]Da die Ansaugkrümmer glasperlengestrahlt werden sollen, ist eine grobe Zerlegung sinnvoll. Korrossion ist nicht vorhanden, nur Dreck, Verschmutzungen und Verkrustungen. Alles unschön aber bald Geschichte! 😁 Die Drosselklappen sind da ein kleines Problemchen. Die Dichtflächen sowie die Kontaktflächen zum Schmetterlingsventil müssen unangetastet bleiben. Also können wir hier nur das Gehäuse außen strahlen lassen. Natürlich auch mit Glasperlen 🙂 Wir müssen also: Drosselklappen vom Ansaugkrümmer entfernen. Ich habe jetzt die Wahl: nehme ich die Reserveklappen vom Schrotti und lasse die strahlen und baue um oder lasse ich die Originalen strahlen? Naja, Original ist schön 😁 [bild=12]Die Krümmer sind auf beiden Seiten identisch mit Ausnahme eines Röhrchens... Unter dem rechtem Krümmer ist ein kleiner Anschluss. Dieses fehlt auf der anderen Seite. Abgesehen davon, ist es modular. Wie der ganze Motor (haha... Soviel zum Thema "Modularmotor ist eine neue Erfindung!" 😁) es ist. Die Endkappen sind nur verschaubt. Es gibt dabei 3 verschiedene Kappen. Vorne ist auf beiden Seiten gleich. Anschluss für Unterdruck, Anschluss für Benzindruckregler und ein paar Kleinigkeiten. Die beiden hinteren Kappen sind dann anders. Auf der rechten Seite ist ein Schraubverschluss dran. Ein Relikt der 70er, wo der damalige V12 aus der Vor-High-Efficiency Zeit eine Inspektionsöffnung hatte. Heutzutage komplett irrelevant. Dennoch ist es da. Auf der anderen Seite ist dann der Zufluss für den Zusatzluftschieber (ein Regler, welches den Leerlauf bei einem kalten Motor mittels Zuluft - wie ein Kaltlaufregler - verbessern soll). Zerlegen wir die Krümmer dann mal. Neue Dichtungen sollte man für sowas IMMER bereit liegen haben. Leider sieht Jaguar es nicht mehr für sinnvoll an, die hinteren Dichtungen noch anzubieten. Macht aber nichts, weil die Fangemeinde eben so groß ist, dass die Teileanbieter selbst schon Teile fertigen (z.B. SNG Barratt). Somit bekommt man oftmals OEM Teile oder auch verbesserte OEM Teile. Das Gleiche gilt hier auch für die Ansaugkrümmerdichtungen. Im XJ-S gab es 2 Varianten. Entweder 12 Einzeldichtungen (damit sieht es im Motorraum eigentlich deutlich aufgeräumter und weniger voll aus) oder auch 2 Zylinderbankdichtungen. Jaguar verkauft nur noch die Bankdichtungen statt Einzeldichtungen. Macht aber nichts! 🙂 Nach 25 Jahren finde ich sowas so ziemlich okay. Andere Hersteller (*hust* Volvo *hust*) bieten Ersatzteile für Modelle mit viel höheren Verkaufszahlen nach 9 Jahren nicht mehr an... [bild=14]Fangen wir an. Die hinten Deckel wie auch Vorderen sind mit 3 Schrauben fixiert. Hier gibt es - offenbar typisch für die 80er - eine Mischung aus metrischen und zölligen Gewinden. Dazu auch Torx-, Kreuz- und 6 Kantschrauben. Dichtflächen hier können etwas rauer werden, weil die Dichtungen selbst ziemlich dick und breit sind. Somit gibt es keine Möglichkeit einer Undichtigkeit. Die Kappen werden natürlich mitgestrahlt. Soll ja alles sauber sein. Ich möchte an dieser Stelle anmerken: mein Motor wird nicht ausgebaut! Es bleibt solange es nur möglich ist, eingebaut. Ich reinige nur einige Teile. Die Teile, die einem sofort ins Auge stechen. Grund: ich finde, meine Iron Lady hat etwas mehr Sauberkeit verdient. Der Motorraum wird nicht aussehen wie geleckt. Das ist auch nicht Absicht. Ich möchte es nur etwas sauberer haben 🙂 [bild=16]Zurück zum Thema. Ansaugbrücken sind zerlegt. Die Endkappen ab. Damit ist es eigentlich getan - wären da nicht 24 kleine Dichtringe, die in den Öffnungen der Einspritzdüsen sitzen. Diese verhindern ein Lufteinlass und damit Falschluft. Diese müssen alle raus. Nach 25 Jahren sind sie spröde und nicht mehr aus Gummi sondern aus Stein. Schraubenzieher reinstecken, hebeln, Fragmente rausziehen. JETZT sind sie bereit. Wir lassen aber ja nicht nur die Brücken strahlen sondern auch die Einspritzrail und die Ventildeckel. Die Rail soll danach aufgearbeitet werden und wieder halbwegs jünger aussehen. Damit dies gemacht werden kann, schneiden wir die Gummischläuche zwischen Einspritzdüse und Rail mittig durch und verschließen die Öffnungen mit Schrauben. Natürlich habe ich vorher die Länge der Schläuche gemessen, damit ich weiß wie ich nachher neu anbringen muss. Die Öffnungen von Zulauf und Rücklauf verschließe ich mit ein paar Reservekraftstoffleitungen (die ich auch noch strahlen lasse 😁) und verschließe die Enden dann auch mit einer Schraube. So einfach kann man es sich machen. [bild=6]Also, wir haben jetzt die Ansaugbrücken, die Einspritzrail und die Reserveleitungen vorbereitet. Jetzt folgen die Nockenwellendeckel. Dazu muss der Motor soweit in den Bereichen sauber sein. Bremsenreiniger gezückt, vorsichtig gereinigt und entölt sowie entstaubt (da wo kein Öl hingekommen ist 😁). Also, sauber. Jetzt können beide Ventildeckel ab. Pro Seite sind 12 Schrauben (Innensechskant) sowie 4 Muttern vorhanden. Diese einfach lösen und dann die Deckel vorsichtig abklopfen. Weil es eine alte Aluminiumlegierung ist, sollte man nicht einfach gleich mit einem Hammer drauf losschlagen, wenn sie sich nicht lösen lassen wollen. Ruhig Blut (auch wenn das schwer geht! 😁). Hebeln sollte man auch meiden. Einfach sehr vorsichtig mit einem kleinen Gummi- oder Bleihammer an den Rändern klopfen und gleichmäßig ziehen. Dann wird es floppen 😁 Sobald die Deckel ab sind, sofort die offenliegenden Nockenwellen abdecken. Ich nehme dazu einfach ein Qualitätsmüllsack 😁 Nur die Feinsten! Wir können im selben Augenblick sehen, ob Ölverkrustungen in den Nockenwellenbereichen vorhanden sind. [galerie] Nun warten wir nur noch bis die Nockenwellenabdeckungen, die Einspritzrail, die Leitungen, die Ansaugkrümmer und Drosselklappen vom Strahlen wieder da sind und machen uns dann an die Montage... Oh man, wie ich mich freue! 😁 |
Sat Aug 16 22:31:22 CEST 2014
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Trottel2011
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Jaguar, Quickie Artikel, XJS
Hallo Motor-Talker! [bild=8]Mein letzter Artikel ist ein paar Tage her, leider, da mich wieder die Arbeitswelt, der Alltag und damit die "Trostlosigkeit" wieder hat (naja, nicht wirklich 😁). Aber man freut sich ja regelmäßig darauf, dass man ja an seinem Lieblingsauto und auch Traumwagen wieder schrauben darf... Das verschönt mir die Arbeitswoche... Und führt zu diesem Quickie 😉 Aber das hilft nicht! Geduld? Was ist das? Ich bin ein eigentlich, wenn es um Sachen geht, die für mich nicht soooo wichtig sind, ziemlich geduldig. Aber wenn es um AUTOTEILE geht, bin ich alles andere als geduldig! SCHNELL SCHNELL HER DAMIT! 😁 [bild=6]Vor ca. 2 Wochen habe ich meine Wasserrohre am V12 ausgebaut. Nein, keine Schläuche! Es sind wirklich Rohre, die extern sitzen (wie hier zu lesen: Kampf gegen Inkontinenz! Teil 4: Die Kühlanlage - Akt 1) und mit einer Gummimuffe gegen Undichtigkeiten abgesichert sein sollen. Als ich die Lecks bei meiner Iron Lady feststellte, musste sofort die Ausbesserung her. Teile wurden über Nacht aus dem Katalog bestellt. Da leider häufige Fehlstellen, sind die Teile momentan ziemlich schwer zu bekommen. Meistens tauchen diese Probleme ja auch im Sommer erst auf... Also werden die Regale leergekauft und im Winter wieder aufgefüllt 😉 [bild=4]Aber wer kennt das nicht: genau DIE Teile, die man so dringend haben will, sind nicht am Lager und im Rückstand - zum Glück nur kurzzeitig! 🙂 Ich hoffe dass alle Teile diese Woche endlich am Lager sein sollen 😁 Denn schließlich will ich alle Teile, die jetzt ordentlich aufgearbeitet wurden, endlich einbauen! 😁 So als kleiner Zwischenstand: [galerie] NUR die Teile fehlen noch 😁 Grrrr... Hoffentlich sind sie diese Woche hier bei mir und ich kann den süchtigmachenden Klang des wunderschönen V12 Motors horchen! 🙂 |
Sat Oct 25 19:13:43 CEST 2014 |
Trottel2011
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Jaguar, XJS
Hallo Motor-Talker!
Wenn ich schon mal dabei bin... Teil 1 hat ja schon angekündigt, was ich gerade mache. Alles, was unschön ausschaut, wird schöngemacht. Schließlich ist es einfach bescheiden, wenn ein kraftvoller Motor alt und ausgelutscht ausschaut (was ich leider bei meiner Iron Lady feststelle). Daher kommt da mal einiges an Verbesserungen rein 🙂 Ich möchte den Motor zumindest präsentieren können ohne mich für Schmodder und co entschuldigen zu müssen 😉
[bild=21]Also, was haben wir bisher:
- 2x Ventildeckel: gestrahlt, lackiert und eingebaut (siehe HIER)
- 2x Ansaugkrümmer: zerlegt und gestrahlt
- 2x Drosselklappe: zerlegt und gereinigt
- 4x Endstücke Ansaugkrümmer: zerlegt und gestrahlt
- Einspritzrail: zerlegt und poliert
- Kraftstoffleitungen: vorbereitet
- Gaszugrollenständer: gestrahlt
- Verteilerkappe: ausgebaut, gereinigt, abgedichtet
- ausreichend neue Dichtungen
[bild=8]Wir sollten also langsam schauen, dass wir die Kiste wieder montiert bekommen. Weil die Ventildeckel schon mal ab waren, schaute ich mal gleich nach dem Ventilspiel. Schließlich war es die ideale Zeit um das zu prüfen. Der V12 stammt aus der Zeit der Ventileinstellplättchen. Also aus der "Vor-Massen-Hydrostößel-Zeit"... Das heißt, dass 24 Ventile (der obenliegenden Nockenwelle) geprüft werden sollten. Zum Glück sind die Toleranzen alle im Soll *PUH*, was eine weitere Zerlegung der Maschine (Ausbau der Nockenwellen) als nicht erforderlich macht.
[bild=11]Die Nockenwellendeckel habe ich in schwarz (seidenmatt) mit hoher Temperaturbeständigkeit lackiert (siehe Blogartikel) - wie die Originalen. Den Öleinfülldeckel gab es in 2 Farben. Entweder rot oder schwarz. Schwarz fand ich einen Tacken zu "dunkel", weshalb ich einfach ein schönes, kräftiges Rot wählte. Am Deckel noch die Gummidichtung ersetzt und damit sind die Deckel fertig. Doch halt! Der Jaguarschriftzug muss natürlich PERFEKT zentriert und ausgerichtet werden. Es kommen natürlich 2 Stück rauf. Einer links einer rechts und damit sind die Deckel optisch hervorragend! 🙂 Wo Andere an ihre V8 und R4 Motoren Chrom und co montieren, nimmt der geneigte V12 Fahrer einfach mal mattschwarz 😉 Nach dem Einbau der Ventildeckel füllt sich der Motorraum wieder langsam...
[bild=25]Der Verteiler sitzt tief im V-Bereich und es gibt vereinzelt Probleme mit Verteilerbrände. Mein Verteiler ist im guten Zustand, also kein Grund für ein Brand. Allerdings sind die Durchströmleitungen sehr alt und spröde. Gummi von 1989 ist nun mal eben Gummi von 1989. Wir ersetzen die Zuleitung (vom kleinen Luftfilter am linken Dom) mit einem Silikonschlauch. Genauso die Rücklaufleitung zum Zusatzluftventil. Ich möchte es nicht noch einmal verlegen müssen! Kurz noch ein paar Kabelbinder angesetzt, wie damals auch original vorgesehen und es löbbt.
[bild=28]Machen wir weiter. Die Ansaugbrücken sind jetzt dran. Die Dichtungsreste der Bank-Dichtungen ziehen wir ab und reinigen vorsichtig die Auflageflächen. Soll ja luftdicht abschließen. Falschluftziehen ist bei einem so großen und schwer zugänglichen Motor nicht wirklich gewünscht! Die gereinigten Stellen werden nun mit den Einzeldichtungen (die Jaguar seit ca. 10 Jahren nicht mehr anbietet, aber dafür optisch ansprechender sind!) versehen. Bevor wir die Ansaugbrücken anbauen, setzen wir noch ein paar Kleinigkeiten an den gestrahlten Krümmern an...
[bild=31]Die Endkappen werden mit neuer Dichtung versehen und wieder festgeschraubt. Natürlich so wie es sich gehört. Wichtig ist hierbei, dass die hinteren Kappen noch die Lagerbuchsen der Drosselklappenführung eingesetzt bekommen (sind nur gesteckt). Das ist wichtig, damit es nicht wackelt und dadurch nicht richtig geöffnet werden kann. Ebenso schrauben wir die Drosselklappen wieder an (nachdem sie vorher gereinigt und montiert wurden) und haben somit schon mal zum Großteil beisammen.
[bild=33]Die vorderen Deckel müssen ebenfalls mit Dichtung angesetzt werden. Da am V12 einiges an Vakuumleitungen vorhanden sind, muss man darauf achten, dass man die Anschlussstellen richtig anbringt. Auf der linken Brücke kommt nur ein Anschluss ran (Druckregler). Auf dem Rechten zwei (1x Tempomat, 1x Druckregler). Die Druckregler selbst werden ebenfalls an die gleichen Enden angebracht. Einfach festziehen (Achtung! 1/2" Schraube! Rest ist Torx...). Also, angebracht und wir haben damit die Ansaugbrücken schon mal zusammengebaut.
[bild=36]Nun bringen wir die Ansaugkrümmer wieder an. Bevor das gemacht werden kann, müssen wir noch kurz in die Ansaugkanäle blicken, um sicher zu sein, dass da kein "Mist" drin ist. Kurz mit dem Endoskop untersucht und mit dem Kompressor ausgeblasen. Jetzt noch ein Stehbolzen erneuern und wir können die Ansaugbrücken wieder aufsetzen. Also 24 Muttern anbringen, festziehen und wieder nach und nach fester anziehen. Da viel Gewicht auf diese Dichtflächen hängt (Hebelwirkung! 😁), sollten sie schon fest sein.
[bild=39]Wir füllen jetzt den V-Bereich etwas mehr. Zwischen den Ansaugbrücken sitzt ein Ausgleichsrohr. Ich habe dieses schwarz lackiert, weil 1. original nur billiges Stahlblech und 2. das dann schnell rostet. In schwarz macht es etwas weniger auf sich aufmerksam und lenkt weniger vom Motor ab 😁 Schlauchschellen anziehen, ebenso die Gummileitung zum Kaltstartluftschieber angeschlossen und wir haben die hintere Ecke vom Motor fertig.
[bild=45]Es gibt noch 2 Kabelstränge, die normalerweise einfach quer über den Motor verlaufen. Ich wollte den V-Bereich etwas ausmisten und habe sie dafür unter die Ansaugbrücken verlegt. Damit ist schon mal gewöhrleistet, dass sie nicht mehr so doll aufgeheizt werden. Ebenso sind 3 Elemente versetzt worden. Der Temperaturschalter/-fühler (sitzt normal hinten rechts auf der Ansaugbrücke) wurde nun an die hintere Ecke rechts angebracht. Die Massepunkte sind ebenfalls an die gleiche Stelle gewandert (macht kein Unterschied) und der Vakuumschalter ebenso... Damit ist weniger AUF dem Motor los. Dafür etwas mehr in der hinteren Ecke da 😉
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Fortschritte kommen jetzt schnell während wir hier schreiben bzw. lesen 😁 Ich hoffe morgen noch deutlich weiter zu kommen. Fakt ist schon mal eins: der Motor macht unmengen Spaß! Viele würden ihre Hände über dem Kopf zusammenlegen und sagen "oh mein Gott wie soll ich hier weiterkommen!?" für mich ist es eine Herausforderung - weniger als beim Sport 😁