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Sat Jun 14 15:50:53 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Wir nähern uns dem Ende der Lenkungsarie. Das Lenkgetriebe ist wieder eingebaut und die Servopumpe überholt. Ohne ein Artikel zu erstellen, habe ich noch ein paar Gummileitungen der Niederdruckseite vom Getriebe zur Servopumpe (Rücklauf) neugebaut, da diese auch soweit spröde waren. Wir sind also auf dem Endspurt!

 

Damit die Lenkung geht, richtig, brauchen wir die Servopumpe im Motorraum, also bringen wir die Servopumpe wieder an sein Wohnort. Jetzt weiß ich, wie ich es wieder einschieben kann, also rutscht es jetzt einfacher rein. Ohne Nachdruck. PLOP und drin. Hätte ich das vorher gewusst...! ;)

 

Die untere Befestungsschraube wird von Vorne eingeschoben, hinten die Mutter drauf und sie sitzt. Danach wird die Verstellöse eingehakt und durch die Führung geschoben und auch das ist wieder dran. Noch ziehe ich nichts sehr fest an, weil dies erst beim Spannen der Keilriemen gemacht werden soll. An der Rückseite der Pumpe stecken wir die Hochdruckleitung (mit neuem Gummiring) an und ziehen sie fest. So fest, dass es dicht ist! Wie viel NM das sein sollen? Keine Ahnung! Fest ist fest! ;) Solange man es nicht übertreibt. Spaß... Die Rücklaufleitung vom ATF-Kühler zur Pumpe wird mittels Schlauchschelle fixiert. So viele Schlauchschellen wie dieses Auto hat, hat wahrscheinlich nicht einmal der A380! :D Weil diese Leitung komplett ausgehärtet und porös ist/war, habe ich mir wieder eine neue Hydraulikleitung bestellt und sie eingesetzt - für ca. 30 cm nur ca. 3€ statt ca. 23€ (von Jaguar). Die Ummantelung ist ein Hitzeschutz, damit die Leitung nicht heißer wird als nötig.

 

Da alle Keilriemen zu entfernen sind, um den Riemen der Servopumpe zu ersetzen, habe ich das im gleichen Schwung mitgemacht. Das heißt Lüfterrad ab, alle Spannvorrichtungen (4!!!!) lockern und Riemen nach Riemen abziehen. Natürlich ist der Riemen, der hinten an der Lichtmaschine sitzt, am festesten und festgegammelt/schwer gangbar, aber mit Nachdruck und langen Flüchen, ist auch dieses Dingens draußen. Das gleiche dann in umgekehrte Reihenfolge... Damit man auch den Mist dabei versteht, habe ich noch eine Skizze aus dem Jaguar Handbuch beigefügt. Darin sind alle 4 Keilriemenverläufe eingezeichnet. Wichtig ist dabei zu beachten: zwischen Riemen und Lüfter liegen ca. 7 cm Platz! Ja, 7! Wer jetzt sagen will, dass ein Serpentinenriemen blöd ist, möchte gerne bei mir immer und immer wieder alle Riemen tauschen! Spaß sieht anders aus! Ich hätte liebend gerne einen Serpentienenriemen! :)

 

Da das Lenkgetriebe schon eingebaut wurde (siehe Links oben) können wir nicht mehr viel machen, außer die Servopumpe zu befüllen und etwas festzuziehen. Am Unterboden müssen die Hochdruck- und Rücklaufleitung auf werksmäßige Art befestigt werden - 2 breite Kabelbinder (meine sind weiß, Jaguar sagt schwarze Kabelbinder seien zu verwenden. Wahrscheinlich wird, weil meine weiß sind, die Lenkung zerbrechen :D) halten die Leitungen auf 2 kleine Kunststoffabstandhalter. Die Leitungen sitzen herrlich fest, aber nicht zu fest. Jetzt noch kurz etwas abwischen und fertig :) Es kommt, wie bei der Automatik, nur feinstes ATF Dexron IID (GM Pumpe = GM Spezifikationen! :D) rein und ... ja nichts! Wie auch? Ich werde den Motor nicht starten, bis ich...

 

1. meine neuen Kühlerschläuche habe (solange bleiben sie ab)

2. noch ein paar weitere Arbeiten im Motorraum erledigt sind

3. meine Gelenke und mein Rücken wieder soweit gangbar sind, dass ich mich bewegen kann :D

 

Erst wenn ich die Maschine wieder laufen lassen kann (wenn die Kühlanlage befüllt ist und dicht bleibt, und und und), werde ich die Lenkanlage richtig befüllen und entlüften können. Aber das dauert ja nicht ewig :)

 

Das Ergebnis läßt sich erstmal sehen. Sauber, ölfrei und als ob es neu wäre - außer dass am Lenkgetriebe einiges an Farbe fehlt, aber das sieht man von oben nicht! :D Als ich unter dem Wagen lag, habe ich noch einiges an Öl abbekommen. Aber dafür ist nun weder an der Motorölwanne noch an der Getriebeölwanne etwas öl dran. Sieht beides sehr sauber aus. Dennoch sind weitere Undichtigkeiten im hinteren Bereich (also Getriebe) zu erkennen. Der Motor ist noch etwas verölt, aber es tropft nichts und am Motor ist nur Ölnebel - das konserviert (und erklärt auch warum am Motor - trotz Vollaluminiumkonstruktion - keine Korrosion zu finden ist). Eine Motorwäsche werde ich - auf passendem Gelände - durchführen lassen. Nicht weil der Motor sauber und rein sein soll, sondern damit ich sehen kann, wo der Nebel herkommt, falls es doch etwas mehr ist als gedacht!

 

 

Zumindest haben wir die Lenkung soweit fertig. Ich hoffe sie bleibt so sauber und meine Arbeit kann sich auf Dauer sehen lassen :D


Sat Jun 14 15:18:57 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Wir kämpfen weiter gegen der Inkontinenz der Iron Lady! Langsam, aber wirklich langsam, kommen wir der Dichtheit näher! Die Lenkung haben wir im ersten Teil der Lenkungsarie das Lenkgetriebe ausgebaut. Das war natürlich das einfachere der Arbeiten... Ausgebaut bekommt man alles! Aber nun geht es weiter...

 

Fangen wir mal an mit dem Zerlegen. Man muss bedenken: die Lenkung ist SEHR empfindlich. Man sollte sowas nicht einfach mir nichts, dir nichts angehen und ohne Anleitung arbeiten, da die Lenkung, wie die Bremse und Reifen, eine Sicherheitseinrichtung im Auto ist. Geht sie nicht, ist ein Unfall vorprogrammiert. Und geht sie schwer, ist es immer noch nicht gut!

 

Zum Glück musste ich nicht viel zerlegen. Ich habe zwar ein komplettes Überholungskit hier liegen, damit ich wirklich alle Dichtungen, O-Ringe und co austauschen könnte, was bei einer vollständigen Überholung sinnvoll ist. Aber als ich es näher untersucht habe, habe ich sehen können, wieso es komplett verölt und dreckig war. Das Lenkgetriebe ist dicht (PUH) jedoch hat sich so viel ATF von der Servopumpe seinen Weg nach unten gesucht, dass der Gummibalg von AUSSEN aufgefressen wurde. Dadurch wurde es undicht. Es sah eben aus, als würde es daraus siffen, was jedoch nur eine Täuschung war! Das Ergebnis: alles super! :) Ich brauche NICHT viel mehr zerlegen als momentan zu erkennen. So gefällt mir das :)

 

Also, nehmen wir die Spurstangenköpfe ab (natürlich beidseitig festgerostet) und reissen die alten Faltenbälge ab. Es kommt keine böse Überraschung zum Vorschein, sondern sehr gut aussehende Gelenke. Diese haben kein Spiel und sind weder verrostet noch angerostet. Also klatschen wir da mal einiges an Schmierfett rein, damit es länger so bleibt und schieben jetzt die neuen Bälge soweit rauf, dass es passt. Beide Seiten, wie Original, mit Kabelbinder festziehen und fertig. Überholung ging ja deutlich einfacher als gedacht! :D Allerdings, so fest wie gesagt sind die Kabelbinder (wie original von Jaguar vorgegeben) nur am Gehäuse angebracht. An den äußeren Stellen nur "leicht" festgezogen, damit ich, wenn die Spurstangenköpfe drauf sind, die Faltenbälge nicht in sich verdrehe und damit wieder aufreissen.

 

Die Spurstangenköpfe hätten schon da sein sollen... Klasse wenn man sich auf Aussagen von Lieferanten verläßt "ja, ab Kauf bis zu Ihnen ist immer der Fall". Dienstag nach Rücksprache bestellt, Dienstag geliefert, voraussichtlich... Zumindest wenn es die große Gelb-Blaue 3-Buchstaben-Firma es schafft mein Haus wieder drei Mal zu übersehen (Hausnummer steht groß dran, alles gut von der Straße sichtbar, rechts und links vom Haus sind die anderen Hausnummern auch klar erkennbar... GRRRRR! Aber ich weiche vom Thema ab!). Wie dem auch sei, die kann ich ja auch im eingebauten Zustand nachrüsten. Da hatte ich aber keine Lust zu! ;) Also warten wir. Die Spurstangenköpfe waren Dienstag da. Leider zwei Verschiedene. Ersatz kam am Freitag (Gestern) und somit ging es flink weiter! UNd zwar bis 23.30 Uhr habe ich in der Garage geschuftet! :D

 

Jetzt kommen wir wieder zum lustigen Teil: dem Einbau! :) Die Lenkung wird wieder eingesetzt und an den gleichen Stellen montiert, wie es vorher war - logisch, woanders mache es ja keinen Sinn! Ebenfalls mit den gleichen Buchsen (auch wenn ich JETZT die Chance hätte, diese zu erneuern, jedoch sind die Buchsengummis noch sehr gut, also ist es sinnlos Neue zu holen). Der Sitz ist gut aber durch das Gewicht und die beengten Platzverhältnisse kann man schlecht heben und halten aber es geht schon irgendwie. Die Lenkung ist an Ort und Stelle und bevor wir die Lenksäule festanbringen, richten wir die Lenkung genau aus. Das heißt wir stellen sicher, dass es in der Geradeauspostion steht. Dazu nehmen wir das Schmiernippelchen raus, stecken da ein Dorn rein (ich habe das mit einem Schlagdorn gemacht) und solange drehen, bis es genau "einrastet". Dann können wir das Kreuzgelenk wieder aufstecken (nachdem das Lenkrad geradegestellt wurde) und festziehen. Fertig. Die Lenkung sitzt und kann bald verwendet werden :)

 

Wir bringen noch die beiden Leitungen an die Lenkung an (Hochdruck und Niederdruck) und stellen sicher, dass wir die neuen Dichtringe eingesetzt haben. Schließlich soll das Ganze ja auch auf Dauer dicht sein! Festgezogen und die Spurstangen in die Achsschenkel eingesteckt, und angezogen. Natürlich läuft es auf einer Seite einfacher als auf der Anderen... Dan Schraubzwinge kann man auch sowas Störrisches wieder bezwingen und festziehen.

 

Ein wenig "Trivia" am Rande... Mein XJ-S hat bereits eine Austauschlenkung drin. Woran erkennt man das? Nun, erstens ist es schwarz - 1989 waren die Erstausstattungen immer silber - und zweitens ist es Metrisch und nicht Imperial (Zoll, Inch, usw.). Das wurde erstmalig beim XJ40 gemacht... Die Buchsen sind jedoch noch von 1989 (ist eingeprägt) und immer noch gut. Da sind die Sport Pack Buchsen auf jeden Fall gut! :) Die Lenkung saß auch bei mir leicht schief. Ich würde sagen ca. 10°. Das Auto zog nirgendswo hin und hatte nie irgendwelche Bremsprobleme. Damit war entweder das Lenkrad schief aufgesetzt worden oder die Lenkstangen verstellt. Dank dem Schmiernippel am Ritzel kann man schauen wo der Fehler liegt. Ich habe den Fehler in der Zahnstange gefunden, also an den Spurstangenköpfen. Beim Abbau der Köpfe habe ich mir die Anzahl der Umdrehungen notiert und festgestellt, dass LINKS 14,5 Umdrehungen und Rechts 15 Umdrehungen vorhanden waren. Das gleicht sich auch mit dem Stellwinkel der Lenkung. Also habe ich bei meiner Montage (nach Abgleich der Teile und der Bohrungen sowie den Gewinden) geschaut, ob die neuen Spurstangenköpfe identisch sind. Sind sie. Somit Links UND Rechts auf 14,75 Umdrehungen gedreht. Das sollte auf der Straße das Lenkrad gut ausrichten können :D Dennoch ist eine Achsvermessung auf jeden Fall notwendig... :)

 

 

Der nächste Artikel folgt auch gleich... Schließlich ist die Lenkung fertig :D


Fri Jun 06 21:32:52 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: Jaguar, Quickie Artikel, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Es geht nicht anders und musste so sein! Daher auch nur ein "Quickie" Artikel :)

 

Im Artikel "Die Sonderanfertigung..." habe ich mich der Herausforderung gestellt, eine sehr poröse und gepfuschte Kraftstoffleitung zu ersetzen und aufzuarbeiten.

 

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen - siehe Vorher/Nachher Bilder... Also kam es, wie es kommen musste! Ich konnte meine Finger nicht still halten und habe sofort mehr Hülsen bestellt und mich darum gekümmert, die restlichen Leitungen zu überarbeiten. Grund: es sieht auch einfach besser aus, wenn alle zusammen neu aussehen. Und 25 Jahre alte Leitungen sind nun mal 25 Jahre alte Leitungen! :D

 

Wieder einfach die alten Hülsen aufgeschnitten, die Gummileitungen abgeschnitten und neue Hülsen samt Schläuche eingezogen. Die Teilenummern (die Metallschildchen) wieder aufgeschoben und festgestellt, dass meine Schläuche WIRKLICH noch aus 1989 stammten (siehe Bild mit Schildchen). Die Druckprüfung ergab: wieder keine Undichtigkeiten. Also im Auto wieder eingebaut, die Benzinpumpe ordentlich vorpumpen lassen und den Druckaufbau abgewartet. Mehrmals wiederholt und es löbbt. Keine Tröpfchen, kein gar nichts. So muss das sein! :)

 

Somit haben wir alle Leitungen, die komplett Spröde waren, ersetzt. Es gibt noch die Schläuche zwischen der Einspritzrail und den Einspritzventilen, aber die kommen erst dann dran, wenn ich ein Ersatzkabelbaum für die Injektoren beschafft habe. Das dauert aber noch! Somit, reicht es auch soweit :D

 

 

Ich hoffe jetzt über das lange Wochenende deutlich mehr am Auto zu schaffen, als ich normalerweise schaffen würde. Ich muss jetzt weder arbeiten (am letzten Feiertag war das so) noch habe ich nichts vor! :D Ergo: Iron Lady weiter befriedigen! :)


Sun Jun 01 17:40:50 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Die Ölpumpe der Servolenkung hätten wir dann schon mal "saniert" und gereinigt. Jetzt ist der Gegenpart dran: das Lenkgetriebe.

 

Wie im Artikel "Die automobile Inkontinenz" erwähnt, sifft die Lenkung auf der Beifahrerseite. Da wird es nicht lange dauern, bis auf der Fahrerseite das Gleiche kommt.

 

Prinzipiell ist ein Austausch der Lenkung schneller und unkomplizierter, jedoch teurer. Und besonders in der heutigen "Wegwerfgesellschaft" finde ich es schade, dass man nur noch austauscht, anstatt zu reparieren. Besonders wenn alle Teile für eine Reparatur bzw. Überholung nur ein Bruchteil des Kaufpreises einer Servolenkung kostet. Also, versuchen wir unser Glück hierbei.

 

Zu Beginn: die Lenkung lohnt sich neu abgedichtet/überholt zu werden. Die läuft ohne Rucke und ohne irgendwelche Geräusche komplett von links nach rechts durch. Das geht wunderbar und ohne soürbaren Widerstand. Ergo: sie ist heile! Die in Schrotti war nicht so... Da bin ich froh sie entsorgt zu haben - zumal Schrotti etwas nicht war, dazu aber später mehr!

 

Wie fangen wir hier an? Nun, wir brauchen hierzu nur unter das Auto zu krabbeln, ein paar Schrauben zu lösen, die Spurstangenköpfe lösen (ersetzen wäre auch nicht verkehrt) und ausbauen... Aber Eins nach dem Anderen! Da die Anlage bereits vom Servoöl geleert wurde und noch ist (siehe Artikel zur Pumpenüberholung), konnte ich mir das ersparen.

 

Also gehen wir weiter. Lenkrad in der "geradeaus Stellung" einrasten (also Schlüssel abziehen und einrasten lassen). Zum Glück ist das Lenkgetriebe so aufgebaut, dass es nur EINE Montageposition der Lenksäule gibt. Dennoch sollte man es nicht gleich übertreiben. Die doppelte Kreuzgelenkverbindung der Lenksäule zum Lenkgetriebe lösen (sowas habe ich bisher noch nie gesehen!) und etwas abdrücken. Das geht aber nicht wirklich gut, da Spiel fehlt. Jaguar schreibt in der Anleitung, dass man nicht nur das eine Kreuzgelenk lösen soll, sondern auch im Innenraum die Lenksäule demontieren möchte, damit man mehr Spiel hat. OHNE MICH! :D

 

Jetzt noch beide Spurstangenköpfe von den Achsschenkeln losschrauben und auspressen (ggf. mit Ausdrücker, je nachdem wie lange sie drin waren). Da ich diese beiden "Jungs" nicht mehr nutzen will und es sinnlos ist da doppelt dran zu gehen, kommen sie gleich weg. Es gibt zum Glück eine Neuerung bei den Spurstangenköpfen. Vorher waren die Teile aus 2 Hälften bestehend, die aber gerne zum Abnippeln neigten. Die neuen verschlossenen Köpfe sind besser... Also spare ich mir etwas Arbeit durch die Verwendung einiger moderner Teile (ist sage mal, dass ein Concurs de Elegance Prüfer da sagen würde, dass es nicht original ist, aber das ist mir gerade egal! :D).

 

So, also, Lenkung ist lose, jetzt nur noch von den Öldruckleitungen trennen, die Halterungen samt Buchsen abnehmen und schon habe ich das gesamte Lenkgetriebe in der Hand. Klasse! Bei meinem Alltagsauto würde der Ausbau viel aufwändiger sein, aber zum Glück ist die Iron Lady nicht mein Alltagsauto! :)

 

Interessanterweise sehe ich bei den Buchsen etwas Besonderes... Es sind die Sportbuchsen. Nun, das mag ja nicht sonderlich "toll" klingen, aber damit wird mein XJ-S immer mehr zu einer Seltenheit. Recaro Sitze, Sportlenkrad und nun die Sportbuchsen. Ergo: mein "Sportspack" ist nicht "selbst gebaut" sondern original! Das ist genial und klasse!

 

Also, Buchsen sind gelöst (alle 3 Schrauben), die Spurstangenköpfe sind frei und die Leitungen der Servopumpe ebenso. Das heißt es hängt nur noch an der Lenksäule. Schraube noch weiter lösen und die Lenkung plumpst zu boden! Herrlich!

 

Jetzt liegt die Lenkung auf der (vor kurzem endlich freigeräumten) Werkbank. Wir schauen mal erst wo es wirklich raus sifft und ob alle Dichtungen getauscht werden sollten - schließlich ist es sinnvoll alles zu machen, wenn man es schon in der Hand hat! :)

 

 

Das Zerlegen fangen wir mal noch nicht an! Dazu habe ich heute keinen Nerv mehr, also machen wir das im nächsten Akt. Aber eins kann ich schon mal sagen: es wird immer weniger Öl sichtbar! Nirgendswo sonst ist weiter Öl ausgetreten. Wenn ich es abwische, sollte ich wieder ein Motorraum haben, welches ölfrei bleiben kann... Ob das so bleibt? Das kann nur die Iron Lady selbst sagen! Aber, eine Katzenlady kann man ihr Reviermarkierungsinstinkt nicht nehmen. Aber zumindest wird weniger Öl verloren!


Fri May 30 20:08:30 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Jaguar, Quickie Artikel, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Wie im letzten Artikel "Von Feststellungen und Macken" erwähnt, war meine Benzinleitung augenscheinlicht SEHR gepfuscht worden. Unschön und für mich ein NoGo. Dass etwas Pfusch dran war, habe ich gesehen. Aber von Nahem... AUAHA!

 

Porös... Dazu hart, aufgerissen und nicht weit vom Platzen entfernt! Was passiert, wenn poröse Leitungen platzen, kennt jeder von den Rauchschwaden bei PKW Brände auf den Autobahnen. Besonders wenn ein älteres Auto darin involviert ist!

 

Nun, mein Problem bestand darin, dass die defekte (ich sage jetzt mal defekt, da ein Defekt dann eintritt, wenn etwas nicht komplett funktionstüchtig ist) Leitung nicht mehr in neu zu bekommen ist. Das ist natürlich sehr unschön und nicht gut, aber andererseits ist die Iron Lady bereits einige Jahre alt und nicht alle Teile können beim Hersteller am Lager sein...

 

Es gibt diverse Nachbauten und Aufarbeitungen sowie Gebrauchtteile. Nachbauten: sind rar aber vorhanden. Allerdings ist es von der Verarbeitung nicht unbedingt perfekt. Aufarbeitungen gibt es in den USA. Da zahlt man für das Versenden, Aufarbeiten und Rücksenden deutlich mehr als es eigentlich wert ist - besonders wenn man die eigene Leitung verzollen muss! Und zu letzt die Gebrauchtteile. Diese sind zwar natürlich Original, aber genauso alt und können genauso grausam schlecht aussehen.

 

Was denkt sich der Katzenbändiger? Richtig! Mal schauen ob man mit hochwertigem, qualitativ guter, deutscher Handarbeit etwas nachgebaut bekommen kann. Schließlich sind Hydraulikfirmen überall vertreten. In meiner Region gibt es bereits 2 größere Unternehmen (beide enden mit "Flex"), die solche Arbeiten eigentlich machen sollten.

 

Also suchen wir diese auf. Zuerst, naja, ein Riesenumweg für nichts. Toll! Die Firma stellt nicht für Privatkunden her. Da war es mir zu dumm. Somit ab zum zweiten. "Nein, nein! Das kann man nicht nachbauen!" und was ist mit aufarbeiten? "Nein, nein! Das geht auch nicht. Die Leitung ist verlötet. Da kann man nichts machen. Ersetzen Sie die Leitung direkt mit einer flexiblen, stahlummantelten Leitung!". Als Alternative klingt das natürlich nicht verkehrt. Also habe ich mri für 10€ 1m Leitung geben lassen. Ist ja nicht ein Wucherpreis.

 

Nach der Arbeit zuhause suche ich weiter und stelle Fest: warum nachbauen? Warum aufarbeiten lassen!? Selbst ist der Mann! Es gab natürlich etwas Denkhilfe von einem Forumskollegen im www.Jaguarforum.de (Danke Joe1990!) und dann ging es an die Bestellung. Das Stahlflexgedöhns war mir nur zum Absperren der Leitung gut. Ich bestellte mir 8 mm und 10 mm Benzinleitungen bei Hytek Hydraulik zusammen mit den Presshülsen in der passenden Größe. Ich muss sagen, super Kundenservice! Da kann ich echt nicht meckern! Mittwoch NACH Bestellschluss bestellt, heute schon geliefert! Mit Feiertag dazwischen...! Das soll keine Schleichwerbung darstellen! :) So, Schlauch und Hülsen sind da, also geht es einfach an die Leitung ran.

 

Laut Joe waren die Leitungen nicht verlötet und auch nicht verpresst sondern werden durch die Hülsen am Ausdehnen gehindert. Logisch. Also muss man die alten Hülsen entfernen und kann dann schauen, ob dadrunter das Metall (leider nur Stahl) noch im guten Zustand ist. Zuerst die Leitungen abmessen und eine Zeichnung gemacht, damit ich sie nicht vertausche :D In der Tat! Er hat Recht! Die Leitungen sind nicht verlötet und komplett drehbar. Danke Joe! :D

 

Dann die Hülsen entfernen. Da ich kein Dremel griffbereit hatte, habe ich einfach eine Hacksäge genommen und seitlich reingeschnitten. Das 3x je Ende und die Hülsenwände entfernt. Die Gummileitung dann vorsichtig mit einem Messer aufgetrennt und dann abgedreht. Fertig. Jetzt noch den kleinen Stummel der Hülse abnehmen und wir haben die Hülse beseitigt.

 

Danach habe ich einfach die Enden (die geriffelten Anschlüsse) gereinigt, schließlich dichtet es nur dann ab, wenn es sauber ist und geschaut, welche Hülse (ich habe mir 4 besorgt) und welche Leitung (2 verschiedene) am besten passt. Ich habe mich für die 10 mm Leitung entschieden, auf beiden Seiten, weil die 8 mm sehr schwer zu sichern wäre. Mit Schlauchschellen geht man auch nicht an diese Anschlüsse ran, da sie nicht richtig abdichten würden.

 

Jetzt braucht man Kraft. Ich bin weder muskelös noch durchtrainiert. Ich bin Bürokaufmann, habe eine leichte "Futtersammelstelle" und Arme die aussehen wie Bleistifte! :D Dennoch habe ich den folgenden Schritt alleine mit Muskelkraft geschafft. Hülse über den Schlauch gestülpt und dann auf die Wellenanschlüsse geschoben. Es gab viel Gefluche, aber es klappte. Das natürlich auf den beiden Enden. Perfekt. Beide Schläuche sitzen gut.

 

Bevor ich jetzt die passenden Längen schneide, mache ich ein Drucktest. Schließlich sollen die Leitungen ja druckdicht und fest sitzen. Insgesamt pumpt die Benzinpumpe ca. 3,5 Bar nach vorne. Das sind mal eben einige "PSI" :D Also knallen wir den Kompressor an, machen 6-7 Bar rein und sehen ob das dicht ist. Mit einer Schraube das andere Ende RICHTIG gut verschließen und pumpen. Absolut keine Undichtigkeit! Die Schläuche sitzen bombenfest! Klasse! :)

 

Jetzt noch die Längen anpassen (auf der geraden Seite 6 cm, auf der gedrehten Seite 11 cm) und wir machen uns wieder an den Einbau. Auch hier wieder ziemlich einfach. Vorsichtig durch die Ansaugbrücke/Ventildeckel durchschieben und etwas verdrehen. Von unten mit den Fingern mithelfen. Dann mit Schlauchschellen an der Druckdose bzw. am Druckregler sowie am Benzinkühler anschließen und mit der großen Kreuzschraube wieder sichern. Dazu noch den Druckfühler wieder in die Einspritzrail einschrauben, Vakuumschläuche ran und tadaaaa! Neue Leitung für - festhalten - ca. 5€ Materialkosten!!!

 

Ich bin kein Geizhals, aber wenn ich selbst etwas sparen kann, mache ich das eben auch gerne! Und so habe ich jetzt Lust ALLE Benzinleitungen im Motorraum zu überholen! :D

 

 

So viel zum "Miniartikel" heute. Mehr habe ich dazu nicht zu schreiben. Und da ich keine Ahnung habe, was ich morgen machen werde, lasse ich das einfach mal offen :D Damit ich etwas Anderes machen kann, muss ich mein Gehaltseingang abwarten! :D


Mon May 26 20:27:53 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Im Rahmen meiner "Teilsanierung", habe ich mich jetzt in bisher unerforschte Regionen meiner Dame gewagt :) Stellen, die kein Autofahrer jemals sehen sollte. Zumindest nicht freiwillig! Und dabei mache ich immer mehr und mehr gute aber auch schlechte Entdeckungen.

 

Die Iron Lady ist nun mal 25 Jahre alt. In Katzenjahre sind nun mal kürzer als Menschenjahre. Sie ist in Katzenjahre eben 117... Da darf auch mal eine Leitung undicht sein! Aber ja, es muss nicht sein... Nach Sichtung im Motorraum sind mir viele Risse in den wichtigsten Kraftstoffleitungen im Motorraum aufgefallen. Die Leitung zum Kraftstoffkühler ist noch super. Die Leitung die danach kommt wurde bereits einmal geflickt - und das grausam schlecht! :(

 

Es wurde ein Zwischenstück rausgeschnitten, das verkrimpte Ende aber unberührt gelassen. Dadurch ist nur ein Teil von den vorrigen Rissen beseitigt worden. Das Ergebnis sieht man im Bild... Wirklich gut sieht das nicht aus! Und es ist sehr gut, dass ich das jetzt gesehen habe. Im Motorraum werden Temperaturen von ca. 110°C locker erreicht. Es gibt Kontakte, die nicht gasdicht sind und Funken bilden können. Viele Kabel und Leitungen "baumeln" seit der Fertigung in Coventry, GB einfach runter. Ein Feuerinferno bei Austritt (es sind mal eben 3.5 Bar Kraftstoffdruck vorhanden!) ist vorprogrammiert.

 

Nur: was machen? Neukaufen und einbauen wäre das Beste. Aber, wie alle Kraftstoffleitungen im Motorraum, gibt es diese Leitung nicht mehr neu! Also heißt es schauen und gucken. Gebraucht ist absolut sinnlos. Wenn, wäre es auch mindestens 20 Jahre alt. 20 Jahre lassen fast jede Gummivariante hart und spröde werden. Daher scheidet das als Idee aus. Eigentlich kann ich nur über einen Hydraulikschlauchanbieter mir die Leitung mit neuen Gummischläuchen versehen lassen. Bis das nicht gemacht wurde, werde ich weder den Motor starten NOCH damit fahren! Ich will die Iron Lady einem solchen Risiko aussetzen.

 

Mir ist ebenfalls erst jetzt aufgefallen, dass an meinem Klimakompressor ein kleiner Zylinder, ca. 6cm Durchmesser und ca. 10 cm Länge, aufgefallen. Aus Neugierde habe ich mal gesucht was das denn sein könnte... Und tatsächlich: es hat mit dem Kühlen nichts zu tun - trotz dem kleinen Ventil oben drauf. Es dient NUR als Schalldämpfer für den Klimakompressor! :eek: Sowas habe ich noch nie zu vor gesehen gehabt. Keines meiner sonstigen Fahrzeuge mit Klimaanlage hat sowas... Da sieht man tatsächlich wie sehr man bei British Leyland und der darin enthaltenen Jaguar Cars auf Komfort ausgerichtet war! Ein Schalldämpfer für ein Klimakompressor... WOW! :D

 

Nachdem mir weitere Details aufgefallen sind, bin ich wirklich alles durchgegangen, was ich überhaupt bisher nicht gesehen habe... Ein neues Leerlaufregelventil tauchte ebenso auf, wie weitere poröse Schläuche. Die Schläuche: Schade aber ist eben so. Das Leerlaufventil: klasse! Angeblich ist es seit mehreren Jahren nicht mehr zu bekommen. Es gibt Nachbauten, jedoch tragen diese kein "Lucas" Schriftzug. Da es noch sehr sauber und ohne Korrosion ist, kann es nicht alt sein. Ich vermute maximal 2 Jahre. Daher ist das schon mal etwas Schönes :)

 

Schauen wir weiter durch die Untiefen im Motorraum... Weitere Undichtigkeiten (bis auf etwas Ölnebel an den Nockenwellendeckeln) habe ich nicht finden können... Genauso wenig Rost. Herrlich. Im Motorraum ist kein Rost an irgendwelchen Teilen vorhanden. So gehört sich das! Leider, wenn ich mir das Bild von Schrotti in Erinnerung rufe, wo die Radkästen komplett durchgerostet waren, ist das erstaunlich erfrischend!

 

Der große, untere Kühlerschlauch ist mit ATF komplett zugekleistert. Gummi wird durch Öle (auch wenn ATF kein Öl ist aber dennoch ähnliche Wirkungen zeigen kann) angefressen/zersetzt. Daher wird dieser Schlauch, zusammen mit allen anderen Kühlwasserleitungen im Motorraum, ersetzt werden. Mein Ausgleichsbehälter (aus Blech) ist auch noch ganz... *puh* Die Teile sind zwar nicht rar und noch immer neu zu bekommen (selbst als Nachbau) aber die Teile gammeln einen so weg...

 

Der Blick wandert jetzt nach unten zum Kühlerträger (ein gefalztes Blech welches den Kühler unten aufnimmt). Alle XJ-S "Ratgeber" und "Kaufberichte" sagen, dass dieses Blech sofort nach Kauf zu ersetzen ist bzw. sofort zu inspizieren. Ich kann nur sagen: brauche ich nicht. Nicht einmal ein Rostfleckchen dran! :) Hurra! :D Der Kühler sieht sehr dicht aus - mal ca. 700€ erspart! :D - und die Kühlerlüfter (elektrisch und viskös) ebenso... Also ist das auch schon mal sehr sehr gut.

 

Und zum Schluss gibt es noch den Aktuator bzw. die Unterdruckdose vom Tempomaten. Dieser ist zuerst falschherum eingebaut worden. Als ich es richtig einbaute, tauchten auch einige Risse auf. Bei meiner Probefahrtzeit habe ich den Tempomaten probiert. Die Geschwindigkeit kann zuerst gehalten werden, rutscht jedoch runter. Dann beschleunigt der Wagen wieder, läßt ab, gibt wieder Gas. Also ist das Teil defekt. Lustigerweise gibt es Ersatzgummibalgteile, damit man die Dose reparieren kann. Da muss ich echt eine Lanze für Jaguar brechen... Teile, die kaputt gehen können, sind auch reparierbar! :)

 

 

Das sind einige schöne Nachrichten, die ich da habe/hatte. Sowas ist immer schön zu wissen, weil es eben eine Menge Arbeit und Geld spart. Beim Auto knausere ich nicht, aber wenn etwas nicht notwendig ist, mache ich es nicht :) Zumindest hoffe ich, dass ich es nicht machen muss! :D


Sat May 24 17:13:51 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Wie berichtet, hat meine Iron Lady gemeint, dass sie ihre Ölpumpe verschleißen wollte und nun undicht sein will... Das heißt eine Operation am offenen Motorraum.

 

Nun, ein Glück, dass ich mir die ölige, leicht rostige Hydraulikpumpe vom Schrotti gesichert hatte. Eigentlich wollte ich den wegwerfen, weil ich der Meinung war, dass meine im besseren Zustand war - ein Irrtum wie es sich jetzt herausstellte! Zum Glück hat mein Bauchgefühl - mal wieder - gewonnen! :)

 

Da aber die von Schrotti auch ziemlich ölig ist, lohnt sich nicht gleich der Neukauf, sondern die Überholung bzw. Neuabdichtung. Ein Dichtungskit ist schnell besorgt. Dann sehen wir uns das mal an...

 

Also kurz zum "Hochregallager-Iron-Lady-Parts-Inc" gefahren und mir aus dem riesigen Fundus die Servolenkungspumpe rausgefischt... Man hat das lange gedauert. Die Millionen an Teilen, die ich darin verstecke, sind ja unglaublich schwer zu finden. Regal 96, Seite A, Fach 76c, hinten links, neben der Bundeslade... Gefunden! :D

 

Ab zur Werkbank. Ich merke an der Pumpe, dass diese offenbar Spiel hat. Ich kann das Pumpenrad bzw. die Pumpenwelle recht stark vor und zurückschieben (ich würde sagen 0,5 mm). Laut Jaguar Handbuch ist nirgendswo etwas von Spiel die Rede. Also passt das.

 

Zerlegen wir mal das Dingens. Zuerst, entfernen wir die Halterungen/Montagepunkte. Das ist schnell erledigt. Die paar Schrauben halten uns nicht auf. Da die Pumpe auch bereits leer ist, brauche ich mir keine Gedanken über Öl in der Pumpe zu machen, zumindest nicht viel öl ;)

 

Hinten jetzt die Hydraulikanschlüsse (die Hochdruckanschlussstelle) entfernen und die Riemenscheibe noch abnehmen und schon kann man das Gehäuse teilen. Bitte beachten: diese Abbildungen stellen eine seltene Servopumpe dar. Zumindest für Deutschland selten. Bitte nicht automatisch davon ausgehen, dass ALLE Pumpen so zerlegt werden können und dass es dafür Teile gibt. Viele Pumpen sind heute "Wegwerfartikel". Daher bitte nicht einfach eure defekte Pumpe aufreissen!

 

Zu meiner Pumpe nochmal. So, Riemenscheibe wäre nun mal abgenommen. Alle äußeren Schrauben sind entfernt. Jetzt kann ich das Gehäuse endlich aufdrücken. Dazu muss man vorsichtig das hintere Gehäuse im Schraubstock einspannen und dann einfach brutal drauf losklöppeln! Zumindest habe ich das so gemacht :D Rückseite ist ab und ich kann mich nun allen Dichtungen und Simmerringen zuwenden.

 

Nun, im Inneren der Pumpe schauen wir uns noch ein paar Teile an. Schließlich ist es eine Pumpe. Wenn die Pumpe nicht pumpt bzw. nicht pumpen kann, kann man die Arbeit gleich in die Tonne kippen. Also nehmen wir nun noch ein paar Sicherungsklammern und Sprengringe raus und betrachten die Pumpe. Eine relativ einfache Konstruktion. Nichts wo ich spontan "aaaaaaaah, oooooooh" sagen würde.

 

Es sieht alles recht gut aus. Am Magneten kleben kleine Späne, also ist ein Abrieb in der Pumpe von Schrotti gewesen. Das kann aber auch von der Lenkung kommen... Egal, zur Pumpe... Ich lasse mich ja momentan richtig gut ablenken :D

 

Pumpe ist zerlegt, alle alten Dichtungen sind - gemäß WHB - nun "entsorgtet" (ja, steht drin). Neue Dichtungen liegen bereit. Ebenso ein "Schälchen" ATF Dexron IID zum einschmieren der Teile, bevor sie eingesetzt werden (schließlich hilft das Öl dabei nicht nur dem Einsetzen sondern auch dem Abdichten)...

 

Dabei beschleicht mich das Gefühl, dass ich die falsche Pumpe überhole. Schließlich weiß ich weder:

 

1. ob es richtig pumpt

2. ob es rund läuft

3. ob es leise läuft

 

Also schmeiße ich alles über Bord, und baue meine Pumpe aus... Jawohl, den Einen schon zerlegt und dann gleich den Zweiten hinter her! :D So bin ich nun Mal! :D Das heißt nun für mich, dass die Originalpumpe auszubauen ist.

 

Fangen wir an. Zuerst die Batterie abklemmen (sollte man immer bei Arbeiten im Motorraum machen). Im Motorraum den Luftfilter auf der Beifahrerseite ausbauen und mit Gehäuse weglegen. Das Kühlwasser etwas ablassen (ich lasse es komplett ab) und den oberen Kühlerschlauch abnehmen. Zeitgleich noch den Thermostaten rausnehmen (ist nicht verkehrt, da ich die alte Dichtung verwendet habe und zum Glück für beide Seiten neue liegen habe). Schon hat man deutlich mehr Zugang zur Servopumpe. Jetzt noch mit einer Spritze die Menge an ATF, die in der Pumpe enthalten ist, rausziehen - so gut es nur geht, die Schläuche hinten lösen und abstecken und wir sind bereit für den Ausbau.

 

Interessant ist, dass meine Servopumpe vielleicht 10 ml ATF enthielt. Sprich: es war NICHT mehr betriebstauglich. Zum Glück machte es keine Geräusche. Daher kann der Verlust nicht vor Ewigkeiten passiert sein. Nicht nur, dass die Pumpe undicht ist/war, sondern die Niederdruckleitung vom ATF-Kühler (ja, die Lenkung hat AUCH eine Luft-Öl Kühlung!) ist an einer Stelle ausgerissen/ausgefranst und da kam ebenfalls ordentlich ATF raus.

 

Da ich die Keilriemen nicht wieder verwenden werde, schneide ich sie einfach ab. Will man sie wiederverwenden, sollte man immer die Spannvorrichtung dazu verwenden es zu entspannen. Nun noch entweder die komplette Halterung abschrauben oder einfach die Schrauben an der Pumpe lockern und rausziehen. Schon bekommt man die Pumpe am Stück raus. Es ist schön, wenn sich Sachen so einfach rausnehmen lassen. Müsste ich das an meinem Alltagsauto, wäre die gesamte Front abzubauen!!!

 

Jetzt habe ich meine zweite Pumpe, welches bereits deutlich weniger Lebenszeit auf dem Buckel abgespult haben sollte, vor mir liegen. Also, wieder zerlegen und dann vergleichen... Welche Pumpe ist wirklich im besseren Zustand.

 

Im Vergleich sieht man sofort, dass meine alte Pumpe natürlich komplett verölt ist. Kein gutes Zeichen - zumindest was die Dichtigkeit betrifft :DAlso zerlegen wir es einfach mal. Gehäuse ab (diesmal geht es einfacher) und die Pumpe komplett zerlegen. Es sind ja nicht viele Teile enthalten, weshalb das sehr zügig geht. Am Magneten kleben weniger Späne. Das heißt dass meine Pumpe deutlich besser erhalten ist. Ebenso ist weniger Wellenspiel (Längs) vorhanden. Das heißt, dass die Pumpe auf jeden Fall kaum verschlissen ist. Ich denke sogar, aufgrund des Zustandes, dass die Pumpe eventuell schon ersetzt wurde, lasse mich aber gerne sonst überraschen.

 

In der Öffnung im Motorraum wo die Pumpe saß, ist ALLES mit ATF vollgekleistert. Das heißt, dass ich wohl im Rahmen meines Umbaus wohl noch ein wenig "ausführlicher" arbeiten werde und den gesamten Vorderbereich des V12s reinige. Den ganzen Schmodder entfernen... Im selben Schwung fällt mir auf, dass mein V12 wohl vor sehr kurzer Zeit erst ein neues Leerlaufstellventil bekommen hat - etwas, was seit Jahren nicht mehr neu zu bekommen ist... Aber mein V12 hat ein Neues! :D

 

Zerlegt ist die Pumpe. Jetzt reinigen wir alle Teile mit Bremsreiniger und einem fuzzelfreien Tuch. Dauert zum Glück nicht lange, da durch das ATF Dreck sich nicht sehr absetzen konnte.

 

Sitzt sie nun drin, vorsichtig nun die Pumpe wieder zusammensetzen. Selbst besteht die Pumpe aus einem "Unterteil", dem Pumpenrad mit den 10 kleinen Plättchen (den Verdichterflügeln - nenne ich mal so), einem Ring um das Pumpenrad herum, einem "Oberteil" und den beiden befestigungsstäben. Diese Elemente bilden die Pumpe selbst. Zusätzlich kommt noch eine Feder zum Druckaufbau rein und zu guter Letzt noch eine Druckscheibe. Mittels Öldruck, Feder und Platte wird der Öldruck entsprechend im Lenkgetriebe aufgebaut und bei Überlastung (z.B. Motor läuft im Leerlauf, Wagen fährt nicht, man lenkt nicht) im Umlauf abgegeben. Die Druckscheibe wird noch mit einem Federring gesichert.

 

So, wir haben die Pumpe wieder zusammengebaut. Jetzt gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen: den "Filtermagneten" einsetzen (das Gehäuse besteht aus Eisen, also wird es nur magnetisch festgehalten) damit Späne gefangen werden. Dann noch ein paar kleinere Dichtringe/O-Ringe einsetzen und die Pumpe ist fertig.

 

Eine letzte Tätigkeit ist wieder das Gehäuse anstecken. Vorher reinigen wir es noch, weil die Pumpe ja schließlich nun überholt wurde. Das heißt die dicken Ölverkrustungen (Dreck + Öl = kleberige Masse die einfach BÄH ist :D) abkratzen und mit Bremsenreiniger das Gehäuse behandeln. Schließlich ist es viel schöner, wenn es sauber ist. Das reichte mir aber nicht, also ging es an das Lackieren! Ich habe das Gehäuse soweit abgeschmirgelt aber nicht alles abgenommen. Nur das Gröbste. Da die Pumpe sowieso tief im Motorraum eingebaut wird, ist es nicht schlimm. Bis ich die Pumpe wieder sehe, ist entweder eine Frau Präsidentin der USA oder Russland wendet sich von der Zarrenreichsbildung ab zur reinen, antikorrupten, ehrlichen, guten, wirtschaftlich arbeitenden, sicheren Regierung... Also beides wird wohl nciht so schnell eintreten! :D

 

Dichtring ist eingesetzt (ein O-Ring welches an der Umbördelung sitzt dichtet die Pumpe von der Außenwelt ab) und das Gehäuse wird vorsichtig über den Pumpenkörper geschoben. Zu guter letzt noch hinten die 2 Halteschrauben rein und das Druckventil einsetzen. Alle drei festziehen und immer wieder nach dem Drehmoment schauen, nicht dass es da undicht wird!

 

Vorne noch die Riemenscheibe ran und die drei Schrauben anziehen und fertig. Die Pumpe gilt als überholt und neuabgedichtet. Aber nicht vergessen, bevor die Riemenscheibe angebracht wird, sollte man die vordere Klammer/Halterung anbringen! :rolleyes: :D Nicht so wie ich es machte und kurz bevor er die Riemenscheibe anbrachte merkte, dass die vordere Halterung fehlt! Grrrr! :D

 

Also, für eine Werkbanküberholung finde ich das Ergebnis gut. Ich habe mir ca. 180€ gespart (Dichtungskit kostet 18€, Servopumpe ca. 200€) und ich weiß auf jeden Fall, dass die Pumpe halten wird! Traue keiner Arbeit, die du nicht selbst gemacht hast (das ist meine Lebenseinstellung - selbst beim Arzt habe ich immer ein mulmiges Gefühl, obwohl mein Arzt Oldtimerfreund ist :D).

 

Hier nun die übliche Position meiner Galerie. Bitte beachten, es sind mal eben 65 Fotos! Also die Beschreiben den Beginn (Zerlegung von Schrottispumpe) bis zum Ende (fertige Pumpe aus der Iron Lady überholt usw.). Daher einfach mal durchblättern :)

 

 

NOCH baue ich es nicht ein, da es sinnlos ist etwas einzubauen bis das Lenkgetriebe auch überholt wurde. Wie das gemacht wird, erfahrt ihr in meinen nächsten Artikeln :)


Sat May 17 16:29:16 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (33)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Ich glaube jeder, der ein älteres Auto hat(te) kennt das Problem: die automobile Inkontinenz.

 

Inkontinenz gibt es ja im gesamten Tierreich. Bei Großkatzen der Gattung Jaguar-Britanicus ist ein wenig Inkontinenz zu erwarten und taktisch nicht verkehrt, da damit das Revier abgesteckt wird. Nicht dass ein BMW oder Audi versucht ins Territorium einzudringen ;)

 

Nun, irgendwann ist die Inkontinenz (in diesem Blog ist der Begriff Inkontinenz bereits 6 Mal gefallen! :D) so stark, dass man das Ganze nicht ignorieren kann. Und so ist es mir bei meiner letzten Ausfahrt ergangen. Kaum ~5 Minuten gestanden, waren schon ein paar Ölflecke unterm Auto zu sehen. Gar nicht gut! Also ging es sofort nachhause und die tropfende alte Iron Lady musste unterwegs mit Panzertape dicht gemacht werden (ich bin ungern Grundwasserverpester!).

 

Eine Woche später stelle ich fest: es kommt kein Öl mehr raus. Also kann es nur passieren, wenn der Motor läuft. Sprich: es muss also irgendwo etwas im Ölkreislauf undicht sein, was sich nur unter Druck auswirkt. Interessanter weise ist das Öl, welches rauströpfelte, kalt(!) gewesen.

 

Es heißt also: gucken gucken gucken und tauschen tauschen tauschen! :(

 

Viel findet man natürlich nicht :( Warum auch? Der Motorraum ist so voll, dass man kaum etwas erkennen kann. Naja, dann mache ich einfach ein paar Arbeiten zusätzlich. Keilriemen wollte ich sowieso noch getauscht haben :D ALLE VIER! :D Aber nicht deshalb.

 

Fangen wir mal an... Wo sifft es beim Auto raus? Dazu habe ich einfach weißes Papier genommen und es unter alle möglichen Stellen gelegt. Dadurch habe ich nicht nur Lecks gefunden, sondern auch die Flüssigkeit :D Das Ergebnis ist nun:

 

- hinten Rechts, Bereich Stoßdämpfer

- hinten Mitte, Bereich Differenzial

- Mitte, Bereich Automatikgetriebe

- vorne Links, Bereich Ölkühler

- vorne Mitte, bereich Ölwannendichtung

 

Zumindest tropft es aus den Stellen. Dazu gibt es dann noch einiges an Ölnebel am Motorblock. Das heißt, dass die alte Dame scheinbar eine ordentliche Abdichtung bedarf. Ein Motorenausbau werde ich aber NICHT vornehmen - nicht nochmal! :D

 

Also, Dichtungen... Ich muss jetzt Dichtungen bestellen. Heißt wieder Geld ausgeben (naja, ich habe damals gewusst, dass ich etwas machen muss - alte Autos brauchen in der Regel immer etwas Geld zum Erhalt...) und wieder die Hände schmutzig machen! :D Yeah! :D

 

So, Dichtungen. Welche brauche ich? Nun, bei Jaguar gibt es einfach "wahllose" Kombinationen an Teilen. Dazu fehlen auch viele Abbildungen, weshalb man soweit immer "Trial and Error" arbeiten müsste/sollte. Ich denke ich mache im selben Schwung einige andere Dichtungen und Leitungen. Schließlich habe ich ein paar Probleme mit dem Leerlauf wenn der Motor auf Temperatur ist. Ebenso mit Warmstartverhalten. Und wie heute, als ich den Wagen vom Carport in die Garage fuhr, ein Kaltstartproblem.

 

Das hat sich alles selbst entwickelt. Beim Kauf war das nicht. Interessanterweise ist es erst so, seit ich den Wagen für den Winter einmottete. Seitdem habe ich die Startschwierigkeiten. Ergebnis: ich vermute, dass die Wintergarage von einem Marder bewohnt wird! Das heißt ich sollte am besten gleich alle Kühlwasserleitungen im gleichen Schwung untersuchen und ersetzen (ist nicht verkehrt bei einem Motor welches schnell ein Hitzetod sterben kann).

 

Ich habe mich heute also auf dem Weg durch den Motorraum gemacht. Schade dass es noch keine Schrumpfstrahler gibt. Sonst würde ich mich auf die Größe einer Ameise schrumpfen und schauen, dass ich mehr herausfinden kann.

 

Eine Undichtigkeit ist schnell festgestellt... Und damit verbunden auch den vorderen Ölleck: die Servopumpe (von oben kaum sichtbar) ist komplett verölt. Na super! Die ist zwar etwas friemelig gelegen, sollte aber recht gut auszubauen sein. Und damit verbunden ist die gesamte Front des Motors in ATF (die Lenkung verwendet die gleiche Flüssigkeit wie die Automatik).

 

Das heißt ich benötige 1x den "Überholungskit Servopumpe". Zum Glück sind die 20 Dichtungen und O-Ringe (:eek:!!!) günstig. Also: bestellt.

 

Die weitere Suche ergab dann, dass auch das Lenkgetriebe bessere Tage gesehen hat. Auf der Beifahrerseite (links) ist einiges an Öl am Faltenbalg dran. Ich gehe also davon aus, dass es auf der Beifahrerseite einfach undicht ist. Genaueres kann ich aber erst feststellen, wenn ich etwas besser daran komme und die Ersatzteile hier habe. Dennoch: vorsorglich habe ich die Dichtungen und co für die Servolenkung bestellt. Schließlich kostet sowas nicht viel... Und da die Lenkung ruckfrei und ohne Geräusche arbeitet, ist eine Überholung noch drin.

 

Bei weiteren Blicken erkenne ich, dass die Ölwanne der Automatik ziemlich verölt ist. An den Rändern erkennt man, wo das Öl ausgetreten ist. Zum Glück hatte ich prophylaktisch eine neue Ölwannendichtung bestellt (zusammen mit dem Automatikölfilter). Also wird da eine Ölspülung bald fällig.

 

Hinten ist mein Differential, wie ich schon weiß, am "Siffen" (Siffen = es verliert einen Tropfen Hypoidöl/Tag). Das weiß ich schon länger, daher ist das nicht weiter verwunderlich. Was mich aber neu wundert, ist dass meine Stoßdämpfer auf der Fahrerseite hinten (Achtung! Die Hinterachse hat 4 Federbeine - Feder und Stoßdämpfereinheiten) undicht sind. Okay, kann passieren, aber das kam SEHR überraschend!

 

Somit: hinten alle Federn und Dämpfer tauschen... Bei ca. 70€/Einheit keine billige Arbeit aber auch nicht besonders teuer... Trotz Markenteile, sind die Preise dafür sehr moderat. Original Federn und Dämpfer lohnen sich einfach nicht, weil sie ja auch nur im Zubehör erworben werden. Aber das kommt mit der Zeit. Schließlich ist die Hinterachse bald dran. Ich muss nur noch die Teileliste "einreichen" :D

 

Wir haben also Undichtigkeiten vorne, Undichtigkeiten in der Mitte und Undichtigkeiten hinten. Eigentlich könnte man sagen: eine ganz große Undichtigkeit! ;) Aber auch kein Wunder, wenn man die Flüssigkeitsmengen im Auto beachtet...:

 

- 90l Benzin

- 11.5l Motoröl

- 9l ATF (Automatik)

- 2l Hypoidöl

- 1,5l ATF (Servolenkung)

- gefühlt 2 Badewannen Kühlwasser

 

Wo viel Flüssigkeit ist, tritt es umso schneller aus! :D Siehe den Menschen. Trinkt man seeeeeehr viel, will seeeeeehr viel schneller raus :D Genauso ist es mit meiner Iron-Lady. Das Benzin wird als Erstes aufgebraucht ;)

 

Jetzt heißt es nur noch: abwarten bis die Teile da sind...


Sun May 04 12:55:30 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Kaum ist meine Iron Lady (mit Kurzzeitkennzeichen) zugelassen, ist die kurze Zeit wieder verstrichen. Leider! Es wird aber wieder bald soweit sein... Schließlich ist die Jagie ein FAHRzeug und kein STEHzeug und wie die meisten Großkatzen, wollen diese auch bewegt werden. Bewegung schmiert, erhält und schützt.

 

Nicht nur, dass ich auf dem Oldtimertreffen in Thedinghausen war, nein, auch überall, wo mich meine Iron Lady hinbringen konnte. Es ist einfach herrlich den Motor beim Sauseln zu zuhorchen und das Fahrverhalten ist ein Genuß! Man muss bedenken, dass das Fahrwerk ursprünglich im E-Type und 420G seine Präsentation hatte. Die E-Type wurde 1961 vorgestellt. Die Einzelradaufhängung hinten gehört zu den - meiner Meinung nach - besten Konstruktionen von Hinterachsen, die ich bisher sehen durfte (Starrachsen, Multi-Links, Schwingachsen usw. kommen da nicht mit). Einfach, spurstabil, schnell aus- und eingebaut. Der Komfort ist beeindruckend. Man hat nicht das Gefühl in einem 25 Jahre alten Wagen zu fahren. Eher in einer sportlichen Limousine vom schlage XJ-R. Kurven können stabil schnell gefahren werden ohne das man zu sehr ins "Wanken" gerät. DIe Lenkung ist präzise auf den Millimeter genau. Man weiß genau wie man das Auto zu lenken und führen hat. Kein ESP hindert einen eine Kurve etwas flotter zu nehmen. Zeitgleich sind Kopfsteinpflaster im Innenraum nicht wahrnehmbar. Im 2002er Volvo S80 mit Komfortfahrwerk spürt man jedes Steinchen. Im Jaguar spürt man nichts. DAS war Können! Können der Hersteller einen Wagen auch ohne Straffung von Federn und Dämpfern sportlich zu machen.

 

Dann der Sound vom Motor... Es ist kein Bollern, wie man es von US-V8 kennt. Auch kein nichtwahrnehmbares Rauschen, wie es bei deutschen Anbietern üblich ist. Und ein lautes Röhren, wie es aus Italien kommt, macht der V12 von Jaguar auch nicht. Es ist leise, aber man hört ein Motor. Es kann fauchen wenn man über 3.000 U/min kommt. Und die Laufruhe ist so perfekt, dass man den Motorlauf beim Fahren nicht merkt - ist aber auch bei jedem Wagen mit min. 6 Zylindern so. Aber das heißt es gab in meinem Umland hier mehrere Anlaufstellen... :D Tunnel! Im Flachland findet man Tunnel eher seltener, zumindest zwischen Weser, Aller und Ems. Aber wenn man sie kennt, findet man sie eben schneller... In Bremen ist es schnell gefunden: Hemelinger Tunnel (zum Benz Werk nach Sebaldsbrück) sowie - für die, die langsam fahren :D - das unterirdische Parkhaus an der Waterfront (siehe Fotos).

 

Das waren schöne 5 Tage. Manch einer mag sagen "er kann sich das Auto nicht leisten", nachdem ich nur ein Kurzzeitkennzeichen gekauft habe... Nun, bevor jemand sich dazu äußern sollte, möchte ich dazu sagen, dass das Auto nun Mal selten ist. Teile dafür sind - besonders Scheinwerfer - relativ schwer bzw. gar nicht zu bekommen. Damit ich eine vollständige Zulassung bekommen kann, benötige ich gute Scheinwerfer. Ich hatte ein Satz US-Scheinwerfer, die waren mir aber nicht "perfekt" genug. Daher suche ich weiter. Erst wenn ALLES beisammen ist und ich mit dem Gesamtergebnis zufrieden bin, die HU mängelfrei (beim ersten Besuch) bestanden wurde, erst dann bekommt das Auto seine Kennzeichen :)

 

Bis dahin ist aber noch einiges zu machen. Das Auto ist momentan, bevor auch dazu "Unkenrufe" kommen, verkehrssicher. Es kann problemlos gefahren werden. Manch 5 Jahre alter Kleinwagen ist da deutlich schlechter dran... Aber mir ist es noch nicht perfekt genug :)

 

Es zeigt sich jetzt, dass der Wagen beim Fahren soweit gut ist, nur gibt es ein paar Macken, die noch zu erledigen sind:

 

- Leerlauf (wenn heiß) ist etwas "holperig"

- Hinten gibt es ein "Klonk" (ab und zu) beim Anfahren

- Frontscheibendichtung gehört endlich getauscht!

- Ein paar kleinere Roststellen abschleifen und schützen

- Kühlerschläuche ersetzen (ist nie verkehrt!)

- Ölundichtigkeiten (ab und zu ein Tropfen) beseitigen

- Lenkung steht leicht schief (zieht nirgendswo hin, also nur Lenkrad geradestellen)

- Instrumentenbeleuchtung ist immer noch nicht so wie ich es mir vorstelle!

- Fensterheberschalter sitzen nicht fest, die Beifahrerseite funktioniert verkehrt herum!

- Beim Wechsel von D auf R oder R auf D bei warmen Motor gibt es einen heftigen Ruck (ATF spülen)

- Zentralverriegelung auf der Fahrerseite einstellen (vor allem schmieren!)

- Heizung die sporadisch sich dazu schaltet und dann, kurzer Zeit später, auf volle Pulle heiß geht

 

Aber das hat ja jetzt alles einiges an Zeit... Es eilt nun nicht mehr. Für die Show in Thedinghausen waren das alles Sachen, die nicht unbedingt zwingend erforderlich waren (Ölverlust war unter der maximal Vorgabe) und ebenso erst nach und nach sich ergeben haben. Nichts desto trotz ist meine Iron Lady immer noch das, was ich in ihr gesehen habe :) Es wäre ja langweilig und ziemlich "deutsch", wenn die Dame zuverläßig ohne eine Macke laufen würde :D Das ist nicht schlecht zu betrachten, aber es widerstrebt sich mir ein Hobbyauto zu haben was keine Zuwendung braucht :D

 

Wie dem auch sei, ich habe die 5 Tage genossen... Blicke von Leuten, die keinem 27-jährigen solch einem Wagen zutrauen würden. Gespräche mit Kennern, die das Auto bewundern und sich alles anschauen wollen. Nicht zuletzt die Blicke der Fahrer, die an der Ampel meinen, dass sie mit ihrem TDI, TSI oder ST und sonstige neumodische Downsizingopfer einem altmodischen, großen, ineffizienten V12 davonfahren können... Nicht dass ich das dauernd mache :D Ab und zu muss es aber sein :D

 

Ein paar der Kommentare von Mitbürgern, die nicht sprachfaul sind und mich auf mein XJ-S angesprochen haben :)

 

- "Ist das echt ein Jaguar? Könnte glatt als Ferrari durchlaufen mit den C-Säulen!"

- "Da ist nie im Leben ein V12 unter der Haube... Ach doch? Das ist ja klasse!"

- "Wie, der Motor läuft schon? Das glaube ich nicht, ich höre nicht viel!"

- "Wie alt ist der? Ich hätte den viel älter eingeschätzt bei der Form!"

- "Wie kommst Du mit einem Rechtslenker zurecht? Doch so einfach?"

- "Der hat doch bestimmt ein Verbrauch, welches in Tankfüllungen pro 100 km zu rechnen ist!"

- "Schönes Auto! Sowas sollte Jaguar heute wieder bauen!"

 

Ja, sowas habe ich mir bei den (vielen) Tankstopps anhören dürfen - oder auch im Stau/Berufsverkehr, wenn ich meine Scheiben aufgrund des Wärmestaus aufgemacht habe :D

 

Ich freue mich schon auf die richtige Fertigstellung :)

 

 

Und da noch keiner so richtig weiß, wie meine Iron Lady klingt und wieso ich vom Starten schwärme (:D), habe ich einfach mal ein "Proll-Video" gemacht... :) Bitte nicht ernst nehmen! :) Es ist alles nur Spaß. Es wurden dabei keine Katzen, Pflastersteine, Menschen, Reifen, Staub- und Dreckpartikelchen verletzt. Einzig etwas Super Plus verbrannt und CO (kein CO2!) erzeugt... ;)

 

 

Was noch kommt? Da bin ich unsicher! Aber es kommen noch genug Arbeiten auf mich zu! ;)


Thu May 01 15:45:00 CEST 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Mein Ziel, 2013 gesetzt, ist gekommen. Im letzten Jahr wollte ich unbedingt meinen XJ-S im Jahr 2014 ausstellen... Schließlich sind die Fahrzeuge mir da noch nie aufgefallen! Präsenter sind Fahrzeuge vom Schlage W123, Typ 1, Healey, und co. Aber bisher habe ich nie ein XJ-S gesehen... Daher hatte ich mir das Ziel gesetzt, meine Jagie bis dahin fertig zu haben. Und das war ich! :)

 

Jetzt geht es aber nicht um meine ältere Dame, sondern um die gesamte Show. Ein langsam ernstzunehmendes Treffen. Die Bremen Classic ist hiergegen, wenn es nur um das Anschauen und Zuhorchen geht ein Nichts (sorry dass ich das so schreibe). Hier darf man hören wie alle Fahrzeuge klingen. Zudem kostet es KEIN Eintritt.

 

Ein paar kleine Fakten zum Treffen in Thedinghausen: von den Mitgliedern des Oldi Club Altkreis Syke e.V. gestartet, hat sich das Treffen am Erbhof in Thedinghausen (Thedinghausen liegt im Landkreis Verden, vor den Toren Bremens) zu einem Namen in der Szene in der Region gemacht. Zu jedem 01. Mai stauen sich die Teilnehmerautos fast schon komplett durch die Ortschaft. Man nimmt den Geruch von unkatalysierten Abgasen wahr... Dazu ist es mit kostenlosem Eintritt auch für den Laien interessant. Und für Aussteller: Autos ab 20 Jahren (nach EZ) sind willkommen und können ausstellen! Da ist es nun mal so, dass ein Passat B4 neben einem T1 stehen könnte...

 

Meine Reise ging los... Ich habe es zum Glück nicht weit. Mein Auto wurde am Vortag soweit endlich fertig, sodass ich die paar Kilometer antreten konnte.

 

Wettertechnisch leider nicht so toll. Regen, Regen, Regen, Starkregen, Regen... Aber erstaunlich war, dass ich erstmal ein wenig im "Stau". Schließlich wollen alle Oldiefreunde zum Treffen... Aber egal, ich stehe da bereits... Und fahre langsam hinein. Die Iron Lady hat eine Spur gewittert und folgt eine ältere Genossin - einem MK II. Und genau daneben parke ich am Ende auch :)

 

Wenig später kehre ich zum Auto zurück um festzustellen, dass AndyRX (hier der Weg zu seinem Blog auf Motor-Talk) auch da steht - nur ein paar Autos weiter! :D Also Andy, warum hast du dich nicht vorgestellt!? :D :D :D

 

Zum Treffen nochmal. Das Wetter war nun mal sehr feucht. Das Treffen spielt auf einer Wiese hinter dem Erbhof und durch das ganze Wasser, hat sich der Boden aufgeweicht. Meine Lady drohte einzusinken aber das war nicht das Problem. Die ganzen Bilder, die ich gemacht habe, zeigen eigentlich nur Fahrzeuge, die mir zusagten... Andere Fahrzeuge wie BMW, Audi, Mercedes, VW, usw. waren natürlich en Masse da aber ich denke jeder weiß wie ein T1 Samba, ein 1303 oder ein W126 ausschaut... Daher habe ich nur Fahrzeuge abgelichtet, die ich zum Blog hin passend finde :) Nicht wundern...

 

Bei dem Regen war das Ganze immer noch gut gefüllt! An den Zelten im Inneren war einiges los. Einige Motorräder standen noch herum. Alles was man brauchen könnte war da. Landwirtschaftliche Geräte, Schlepper, LKW, Trabbis, Wartburgs, Skodas, Borgwards (ein Muss bei der Nähe zu Bremen!), Lloyds, Citroen... Es fehlten mir persönlich ein paar Marken wie Rover (nicht ein einziger Rover vor Ort!) oder Talbot. Selbst Bentley, Rolls Royce, Packard, Oldsmobile und co waren da! :)

 

Um die Brücke zum XJ-S zu schlagen... Alle 3 Karosserievarianten ab Werk waren anwesend...

Coupé, Cabriolet, Convertible. Eine ungewöhnliche Darstellung und Kombination. Alle 3 Vorfaceliftmodelle. Dennoch, ich bedauere es NICHT ein Coupé genommen zu haben - die Form ist einfach einmalig :)

 

 

Das Treffen wird mehr und mehr zu einer größeren Veranstaltung :) Ich hoffe dass im nächsten Jahr mein Vater sich auch als Ausstelelr/Teilnehmer behaupten darf... Die Suche hat bei ihm auch schon begonnen! :D


Blog Recommendation, the

Mein Blog hat am 08.10.2020 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Man Behind The Scenes, the

Trottel2011 Trottel2011

Best of Britain

Volvo

 

Vehicles, the

Current Vehicle:

The Daily Driver:

Öwes

Hersteller: Volvo Cars

Auto: V70 (Typ B/III)

Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

 

Former Vehicles:

The Depressing Daily Driver:

Mister FU

Hersteller: Stellantis (Fiat)

Auto: Tipo (Typ 356)

Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

 

The Former Daily Driver:

Lusysan

Hersteller: FCA (by Mazda)

Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)

Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

 

The Former Crown Juwel:

Die Iron Lady

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ-S (XJ27)

Modelljahr: 1989.5

Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

 

A Former Daily Driver:

Toni

Hersteller: FCA (Fiat)

Auto: 500 (312) "Lounge"

Modelljahr: 2018

Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

 

Another Former Daily Driver:

Rusty Jag

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ8 Executive (X308)

Modelljahr: 1997

Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

 

Yet Another Former Daily Driver:

The Jaguar Formerly Known As "Jag"

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ6 SPORT (X300)

Modelljahr: 1995

Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

XJ-S in Teilen und Modellen

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