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Wed Nov 22 12:40:52 CET 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: 3 (Z), let's drive, S60, S60 III, T4, VEA, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=2]Da Öwes für ein paar kleine Reparaturen zu Volvo musste, hatte ich die Möglichkeit den aktuellen S60 zu testen. Hier mal meine Eindrücke in einem Let's Drive Artikel 🙂

Wie immer die Grundlagenbestimmung: was haben wir hier? Ein 2023er Volvo S60 T4 (Mildhybrid). Vorbei sind die Zeiten, als Volvo die Ausstattungslevels als Kinetic, Momentum und Summum bezeichnete. Stattdessen ist das ein Plus. Plus? Plus was? Naja, kommen wir später drauf zurück! Der S60 zeigt sich an diesem verregneten Tag in Crystal White Pearl. Kommt nicht ganz an Cosmic Weiß Metallik heran (so mein C30 einst) aber für ein Weiß-Metallik soweit in Ordnung! 😉 Ebenso ist das der erste Volvo aus amerikanischer Produktion. Statt, wie so viele Hersteller, nach Mexiko, Osteuropa oder China zu verlegen, hat Volvo gemeint, USA wäre gut. Naja, hilft ja auch bei „Buy American“ 😉 Zeitgleich ist der S60 der erste Volvo seit der damaligen Vorstellung des 240/260 Modells, welches KEIN Diesel erhalten hat. Bisher hatten alle Volvos seit der 200er Serie eine Dieseloption (wobei ich glaube der 480er und der C70 I es nicht hatten - aber das sind Platformbrüder zu der 400er/S70/V70 Serie), der S60 III aber nicht mehr. Gewagte Entscheidung! Aber in der heutigen Zeit schon fast nachvollziehbar... 🙂

[bild=3]Fangen wir beim Design an. Es ist ein Volvo der neuen Designsprache und das sieht man sofort. Die typischen Scheinwerfer. Die relativ sanfte, gediegene Formensprache. Wenn gleich mit einem zarten Hüftschwung und ein paar Sicken und Kanten der S60 mehr Dynamik vermitteln möchte, als es z.B. der S90 könnte. In der Seitenansicht finde ich die Linienführung etwas „Charger-isch“ gezeichnet. Was nichts Schlechtes heissen soll. Stimmig und optisch ansprechend. Ein paar Details gefallen mir dennoch nicht – und das ist meine persönliche Meinung! – und das sind Stellen wie der Übergang der hinteren Seitenscheiben in die C-Säule und wie die ansteigende Form des „Hüftschwungs“ abgewürgt wird. Meiner Meinung nach, hätte hier etwas mehr Zeit reingehen können. Egal. Das Design ist das des Volvos der späten 2010er/frühen 2020er Jahre und ich finde auch so langsam, dass sich das Design etwas ändern könnte, auch wenn es mir gefällt. Nicht dass Volvo in die selbe Falle tappt wie Audi mit dem ewigen Designzyklus oder Jaguar mit dem XJ-Design. Mal schauen was die nächsten Jahre bringen werden 🙂

[bild=6]Von Außen geht es nach Innen und was erwartet uns? Der typische Innenraum eines modernen Volvos. Ob ich im XC40, S60 oder V90 sitze, Details machen es aus. Mir fällt es aber schwer die Details am Armaturenbrett zu erkennen. An den Türen geht das einfacher. Das Lenkrad kennt man aus anderen Modellen. Ich beschwere mich schon recht stark wieder über eine Kleinigkeit. Dabei sind andere Marken noch schlimmer...

Dennoch, auch wenn es langsam etwas langweilig wirkt, das Armaturenbrett wirkt hübsch und aufgeräumt. Stylisch und schlicht, obgleich es noch einfacher geht (ich blicke in Richtung der P1 Plattform, sprich C30, S40, V50 und C70). Es wirkt aufgeräumt und alles da, wo man es in einem heutigen Wagen suchen und erwarten würde. Seit ich den XC40 gefahren bin, sind diverse Funktionen auch direkt klarer und schneller bedienbar. Scheinbar ist es tatsächlich eine Gewöhnungssache.

[bild=10]Die Materialwahl ist hier gut, aber manchmal etwas daneben. Beispielsweise ist das Armaturenbrett quasi hohl. Klopft man drauf, hallt es zurück... Die Plastiken um die Mittelkonsole fühlen sich günstig an. Von der Haptik her ungefähr wie die Lenkradtasten im Tipo. Fühlt sich okay an aber es ist nur billiges, richtig billiges Plastik. Das, was nach Aluminium ausschaut, scheint auch Alu zu sein. Alle Oberflächen ab, sagen wir mal, Höhe der Mittelarmlehne, wirken hochwertig. Drunter, naja. Eine gute Sache ist die Weiterführung des Teppichs bis zur Unterkante des Mittelkonsolenplastiks. Dadurch wirkt es besser als wenn man den Plastik bis zum Boden durchgehend gestaltet hätte.

Der Sitzkomfort ist aber nicht Standard. Oh hell no! Es ist alles, außer Standard! Verglichen mit den Sitzen im V70, sind sie hart wie Holzbänke ABER sehr gute Sitze. Die Einstellmöglichkeiten lassen alle Wünsche erfüllt wirken. Sitzauflage? Beinauflage? Seitenhalt? Alles ist perfekt aber auch einstellbar. Ich würde behaupten, dass es die besten Sportsitze waren und sind, die ich in einer Limousine nutzen und fahren durfte. Ergonomie und Sport schließen sich hiermit offiziell nicht aus! 😁 Wer sagt, dass sie im AMG oder M besser sind, kann mir gerne sein M/AMG vor die Tür stellen... 😁

Hinten sind die Platzverhältnisse wieder beengter. Gut, hier haben wir ein Schiebedach drin, was die Kopffreiheit eingschränkt, aber es ist dennoch 'okay'. Tatsächlich war im Tipo dafür mehr Platz drin. Sowohl Beinfreiheit als auch Kopffreiheit. Ich denke aber nicht, dass der Tipo sich mit dem S60 vergleichen lässt. Der S60 ist eine Limousine, welches nicht für dauerhafte Nutzung der Rückbank gedacht ist, wenn ihr wisst was ich meine? Quasi ein 2+3 Sitzer mit 4 Türen 😁 Wobei man sicherlich auch Langstrecke hinten aushalten kann, wenn man eben nicht 100 kg wiegt und 185 cm groß ist... 😁

Das hochliegende Armaturenbrett in Kombination mit der tiefen Sitzposition (ich konnte dennoch die Motorhaube gut sehen) vermittelt ein Gefühl der Behaglichkeit und Sicherheit gepaart mit einer Gedrungenheit - ich kann das nicht akurat beschreiben aber es ist auf jeden Fall ein Gefühl was ich zeitgleich mochte und nicht mochte. Ich hatte auch ein wenig das Gefühl in einem Ami aus den 80ern zu sitzen mit dem aufrechten, steilen Armaturenbrett - ja der Vergleich hakt aber es kam mir so vor.

Der Innenraum ist schon mal besprochen. Jetzt kommt das, worauf es ankommt: Fahrverhalten und Motor. Unter der Haube schlummert der übliche Verdächtige von Volvo: der VEA 2.0l 4 Zylinder, der als Modularmotor die gesamten Baureihen antreibt (in anderen Baureihen als 3 Zylinder oder als Diesel auf der gleichen Architektur). Hier bringt er 197 ps auf die Vorderhufe gepaart an ein 7 Gang Doppelkupplungstriebe. 300 nm (1500 und 4200 U/Min) sollen das 1735 kg schwere (Mindest-)Leergewicht binnen 7,6s von 0 auf 100 km/h bringen und bei 180 km/h wird – wie mittlerweile üblich bei Volvo – abgeriegelt.

[bild=15]Beim Dreh des "Start Stop Drehschalters" erweckt der Mildhybrid mit einem kleinen Ruck wieder zu leben. Unauffällig und sehr laufruhig Dreht der 4 Zylinder seinen Umdrehungen. Von innen kaum zu hören. Am Auspuff dagegen leicht quietschend (hat mich gewundert). Das hört man aber nicht im Innenraum.

Mit einem kleinen Zug am Kristall Wählhebel legt man D ein und der S60 zieht langsam los. Ich dachte durchgehend, dass ich ein Auto mit Wandlerautomatik fahre. Hatte mich aber gewundert, dass es nur 7 Fahrstufen hatte, da die Wandler bei Volvo mittlerweile 8 Fahrstufen haben. Erst bei der Recherche stellte sich heraus: es hat ein DKG mit 7 Gängen. Tatsächlich merkt man das absolut nicht. Im XC40 war es etwas klar. Im S60 merkt man davon nichts. Nada. Niente. Die Abstimmung gleicht einem Wandler soweit, dass es einem Wandlerfan nicht auffällt. Super Volvo! Gute Abstimmung und gute Getriebewahl! 🙂

[bild=27]Der Motor zieht die 1.7t Limousine gut vorwärts. Ich kam mir nicht langsam vor. Das Gefühl nur mitschwimmen zu können war ebenfalls nicht präsent. Die knappen 200 ps und 300 nm sind mehr als genug für den S60. Als Einstiegsmotorisierung schon fast zu viel 😉 Dennoch eine gute Basis. Der Motor passt gut zum S60. Insgesamt wirkt es damit schon sportlicher als manch Auto mit mehr Leistung. Dazu passt das feinfühlige Pedalgefühl - übrigens ein stehender Gaspedal, das erste Mal dass mir das bei einem Volvo aufgefallen ist). Kleinste Bewegungen im Pedal werden umgehend an die Motorsteuerung weitergegeben.

Es fällt auf: ein Turboloch ist nicht zu spüren. Das gesamte normale Drehzahlband hat eine lineare Beschleunigung. Ein wenig Saugergefühl kommt auf. Von der Laufruhe und der Leistungsabgabe könnte unter der Haube der alte 2.9/3.0l R6 Benziner aus 960/S90/V90/S80 Zeiten vermutet werden! 😉

Alle Gänge werden eingelegt und man spürt bis in den 7. Gang kein Schaltmoment. Selbst "ruckartiges" Fahren (härteres Beschleunigen und danach direkt vom Gas) ist nicht zu spüren. Das können andere kaum besser. Allgemein ein sehr ausgewogenes Fahren.

Die super direkte und gutgewichtete Lenkung trägt, wie das gute Fahrwerk, zum Sportgefühl bei. Es ist straff aber komfortabel. Wenn ich es mit dem V70 vergleiche, ist es wie Sofa zu Parkbank. Aber einer guten Parkbank 😁 Keins aus Stahl oder Draht 😁 Aus angemessen dickem Holz 😉 Stöße werden gut weggefedert, wenn auch kurze Stöße eher an die Insassen durchgegeben werden. Leise geht es auf Kopfsteinpflaster auch weiter... Insgesamt ein sehr ausgewogenes Fahren mit zur Leistung passendem Fahrwerk.

Insgesamt ein sehr gutes und wertiges Fahrzeug, welches mit kleinen "Abzügen in der B Note" (Materialwahl an manchen Stellen) durchaus zu begeistern vermag.

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Thu Nov 16 12:40:11 CET 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 3 (B), kombi kur, Quickie Artikel, Reparatur, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Irgendwie findet man immer etwas, was man an einem Gebrauchtwagen verbessern könnte 😁 Also machen wir das eben etwas weiter im Quickie Format 😁 Mir ist bei der Riemen- und Rollentauschaktion aufgefallen, dass die obere Drehmomentstütze des Motors Risse im Gummi zeigt(e). Das ist natürlich nicht gut... Dem entsprechend heißt es aber auch, dass das Teil ausgeleiert ist und getauscht werden sollte.

Da ich schon seit geraumer Zeit merke, dass bei Lastwechselmomenten der Motor gefühlt zu sehr sich im Motorraum bewegt, ist es für mich klar: das Teil tausche ich mit! Besonders weil es maßgeblich für die Stabilität des Motors in solchen Momenten gedacht ist.

[bild=5]Nun, teuer ist es nicht und getauscht ist es auch schnell. Also machen wir das mal eben. Eigentlich wollte ich wieder mein "Go-To" Teilehersteller nehmen (Lemförder) aber leider ist das Teil wohl bei meinem "Stammhändler" im Rückstand. Da reicht mir auch das von Meyle - kostet dafür ja nur 1/3 von dem was die Lemförder Teile kosten 😁 Mal schauen wie lange es hält...

Der Austausch geht flott von der Hand. Es muss der Ausgleichsbehälter gelöst (eine 8 mm Schraube) und kurz angehoben werden, damit 2 Schrauben (15 mm) zugänglich werden. Beide rausdrehen, die alte Strebe raus und eine neue Strebe rein. Schrauben mit 110 nm festziehen uuuuuuuuund getauscht 😁 Gerade bei dem D5 ist es nicht sinnvoll das Teil gegen eine PU-Buchse zu tauschen, weil der D5 relativ rau läuft im Vergleich zu seinen 5 und 6 Zylinder Benziner Schwestern. Man kann es natürlich einbauen aber die Vibrationen des Dieselmotors werden 1:1 dann auf die Karosserie übertragen. Das alte Teil war Matsch. Das Gummi war absolut weich und labberig. Die Metallbefestigung im Gummiblock bewegte sich bereits von alleine, wenn das teil bewegt wurde. Nicht mehr lange, und es wäre wohl rausgerissen (was auch gerne häufiger vorkommt).

[bild=11]Nach dem Austausch der Strebe kurz eine Runde um den Block gedreht... Es ist echt erstaunlich wie sehr dieses eine Teil das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussen kann. Lastwechselsituationen sind jetzt absolut unauffällig und Schaltvorgänge kaum zu spüren. Ich hatte schon Sorgen, dass ich mich nach einer neuen Automatik umschauen müsste 😉

Weiter geht es im Radkasten auf der Beifahrerseite. Hier ist mir aufgefallen, damals bei der Riemenerneuerung, dass irgendwann mal die Verkleidung sich wohl gelöst hat und vom Vorderrad "aufgefressen" wurde. Eine ganze Ecke fehlt - erinnert mich irgendwie auch an Rusty, der machte das auch gerne 😁 Hatte damals auch schon häufiger den Innenradkasten getauscht 😁 Auf jeden Fall wurde ein neuer Innenradkasten beschafft (inkl. Befestigungsmaterial).

[bild=12][bild=16]Vorderrad abnehmen, und dann die Schrauben suchen. Es sind 3 Plastikhutmuttern (10 mm) zu entfernen sowie diverse Torx-Schrauben. Danach den Radkasten rausziehen (oben ausklipsen) und wir sind bereit die neue Verkleidung einzubauen. Hierzu in umgekehrter Reihenfolge vorgehen.

Dchön das Teil reindrücken, alle Halterungen einklipsen und die Schweissbolzen am Rahmen als Orientierungspunkt nutzen. Rund herum die Schrauben rein und alle festziehen und damit ist auch das erledigt... Mensch, es wird ja was hier 😁

Ich wollte noch ein Satz Schmurzfänger vorne montieren, aber leider sind offenbar meine Schwellerverkleidungen damit nicht kompatibel. Macht aber nichts... 🙂

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Als nächstes geht es tatsächlich in die Werkstatt für eine paar Arbeiten die noch offen sind, die ich nicht erledigen kann. Aber dann... Und nur dann... Bin ich noch nicht fertig 😁


Thu Nov 09 16:45:43 CET 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 3 (B), Bremse, Reparatur, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Im Plan hatten wir erfasst, was anstehen würde bzw. gemacht werden muss. Die Hinterachse haben wir bereits mit neuen Radlagern versehen. Jetzt ist es Zeit vorne was zu machen.

Was steht an? Nun, formal nicht viel: Achsmanschetten außen auf beiden Seiten und schauen wo es an der Bremse hakt. Meine Fachwerkstatt wies mich darauf hin, dass entweder eine Bremsscheibe verzogen sei oder eine Radnabe. Die Naben sind ein Teil mit dem Radlager und - wie die hinteren Radlager - mittlerweile seitc150tkm in Öwes drin. Wenn ich schon den Achsschenkel zerlegen muss, kann man beide im selben Schwung tauschen.

Wieder stellte ich mir ein "Rund Um Sorglos Paket" zusammen:

- Radlager (SKF VKBA 6531)
- Bremsscheiben (ATE 24.0128-0162.1, 316 mm)
- Bremsbeläge (Remsa, Teilenummer nicht griffbereit, vorgeschlagen durch Fachhandel)
- Bremszubehör (Textar 82074100)
- Stabikoppelstaange (Lemförder 33713 01)
- Spurstangenköpfe (Lemförder 31942 01 = links und 31943 01 = rechts)
- Außengelenk Antriebswelle (Meyle 514 498 0012)

[bild=2]Fangen wir also an: wir demontieren alles, was im Bereich des Vorderrads zu finden ist. Also Bremssattel (der übrigens riesig ist!) ab (2 x 6 mm Inbus und Federklemme lösen) und gut weghängen. Ich möchte nochmal betonen, wie riesig der Bremssattel dafür ist, dass es nur 1 Kolben hat! Wobei der Kolben selbst ist riesig aber dennoch, selbst im XJ-S war der 4 Kolben Sattel deutlich kleiner 😉 Danach den Halter abnehmen (2 x 18 mm wenn ich mich richtig erinnere) und wieder weglegen. Die Zentrierschraube der Bremsscheibe lösen und die Scheibe dann abnehmen. Damit ist die Bremse demontiert.

Jetzt müssen wir die ganzen Kugelgelenke lösen. Heißt Traggelenk und Spurstangenkopf lösen. Zu erst habe ich mich an den Spurstangenkopf gesetzt. Mit dem Auspresser war das Teil binnen Sekunden gelöst. Voller Hoffnung habe ich dann die Antriebswellenschraube gelöst und mich an das Traggelenk gesetzt. Die Mutter gelöst, leider dreht das konische Gelenk nicht frei mit. Fuck. Naja, auspressen geht immer noch. Also wurde das Traggelenk gelöst, das Auspresswerkzeug aufgesetzt und festangezogen. Und weiter. Und weiter. Und weiter. Das Ergebnis? Es löst sich nicht von alleine. Also wurde mit dem Hammer auf dem Achsschenkel geschlagen in der Hoffnung, dass der Schlag den Konus spontan löst. Ergebnis: nix! Verdammt. Es lief so gut... Ich habe glaube ich insgesamt gute 3 Stunden mich an einem Traggelenk versucht. Mich meinem eigenen Gewicht noch drauf usw. und dann musste ich feststellen: ich komme nicht weiter. Bevor ich jetzt noch weiter gehe, habe ich jetzt gesagt: reicht. Ich habe für mich entschieden, dass es Zeit ist in den sauren Apfel zu beissen und diese bescheidene Arbeit doch mal "außer Haus" zu vergeben. Also habe ich meine Lieblingswerkstatt angerufen und denen das Problem geschildert... KEIN Problem, Termin ist vereinbart und dann wird es außer Haus gemacht.

[bild=5]Das Gute ist, dass die Antriebswellen zu retten sind. Die gerissenen Stellen sind nicht in Gelenknähe sondern im Bereich der Befestigung an der Welle selbst. Heißt, dass nur wenig Fett rauskommt... Also kein Bedarf das Gelenk direkt zu tauschen. Somit wird Volvo mir beide Lager (prophylaktisch) sowie beide äußeren Manschetten wechseln... Danke! 🙂

Also machen wir weiter. Da eine Achsvermessung ansteht und ich ein leichtes Gefühl von Spiel in der Lenkung hatte/habe, habe ich mich dazu entschieden beide Spurstangenköpfe zu tauschen. Die Achsvermessung ist erst später, aber da die Reifen sowieso Schrott sind, kommt das Ganze jetzt nicht auf die Genauigkeit an. Also lösen wir die Kontermutter (heißt nur lösen! Nicht zu weit drehen) und nun den Spurstangenkopf abdrehen. Nach Tipp von Ed China, einfach mal die Umdrehungen zählen. Spannender Weise hatte die Fahrerseite 34 Umdrehungen, die Beifahrerseite 30. Ich denke dass das bei der Achsvermessung auffallen wird (ich bin ein Fan von gleiche Zahlen auf beiden Seiten 😁). Also, Spurstangen soweit entsprechend festziehen (Kontermutter gegenziehen). Noch nicht in die Öffnung am Achsschenkel stecken, so spart man sich erstmal das andauernde Lenkradverdrehen 😁

[bild=11][bild=13]Zu den Gelenken kommen beide Stabikoppelstangen. Diese tauschen wir auch, wenn wir schon hier zu Gange sind. Das ist echt kein Aufwand. 15 mm Ratschenschlüssel nutzen, die Mutter schon mal lösen und wenn es sich etwas dreht, mit dem passenden Inbus gegenhalten und die Mutter weiter abdrehen. Das gilt für beide Gelenke pro Koppelstange. Die neuen Koppelstangen sind zügig montiert. Einfach in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Da wir hier keine Buchsen drin haben sondern nur Gelenke, kann man sie auch unbelastet schon festziehen. Manchmal meckern Leute, wenn sowas gemacht wird, aber ganz Ehrlich: wenn beide Enden Buchsen hätten, wäre es von Relevanz (siehe hinten am V70) aber wenn oben und unten jeweils Kugelgelenke sind, ist es sowas von egal, Karl! 😉

Bauen wir die Bremse wieder zusammen. Da ich hier heute auch direkt eine neue Bremse einbaue (theoretisch nicht nötig, aber da der Verdacht vorhanden war/ist, dass eine Bremsscheibe verzogen sein könnte, tausche ich diese aus mit neuen Bremsen usw. - eigentlich unnötig, da die Bremse vorne nicht alt ist. Wie hinten, sind die Beläge und Scheiben relativ frisch, allerdings von seeeeeehr günstiger Qualität. Die Bremsbeläge vorne sind von Optimal - ich würde sagen okay. Die Scheiben dagegen tragen nicht einmal ein Herstellerstempel. Bei den ATE Scheiben ist am Rand überall eine Angabe welche Mindestdicke sein soll usw. - bei den verbauten Scheiben ist das nicht der Fall. Außerdem sind die Scheiben DEUTLICH leichter als die von ATE. Für mich somit ein Zeichen, dass am Material gespart wurde und das könnte eine verzogene Bremsscheibe erklären.

[bild=15]Anekdote am Rande: für mein V70 gibt es 3 verschiedene Bremsscheibendurchmesser: 300, 316 und 336 mm. Und ich wusste nicht, welche Bremsscheiben ich benötige... 😁 Welche Bremse vorne gebraucht wird, kann man recht flott zumindest grob erkennen... Die 300 mm Bremse sieht gänzlich anders aus. Also war schon mal klar, dass ich entweder eine 316 oder 336 mm Bremse habe. Da zwischen einer 16,5" und 17" Bremse unterschieden wird, konnte ich dann schätzen, dass meine 17" Felgen nicht auf einer 17" Bremse passen würden 😁 Also hatte ich die 316 mm Bremsscheiben bestellt... Ein Segen! Denn genau das hatte ich drauf 😁

Back to Zusammenbau: Wieder, wie hinten, etwas Kupferpaste auf die Nabe auftragen, muss ja nur an den Stellen ran, wo die Scheibe festgammeln könnte (für mich reicht es bisher immer aus im Bereich der Zentrierung mittig einmal zu umschmieren). Danach die neue (gereinigte) Bremsscheibe aufstecken und mit der Zentrierungsschraube festziehen. Den Bremsbelagträger bzw. Bremssattelträger im Bereich der Auflageflächen der Beläge mit der Drahtbürste vom Rost befreien und wieder festschrauben. Der äußere Belag wird wieder in die Halterung gesteckt (auch hier nutze ich MINIMAL Kupferpaste um die Auflagefläche im Halter zu schmieren aber wirklich nur minimal!) und wir wenden uns dem riesigen Bremssattel zu.

[bild=19]Erstmal ziehen wir den alten Bremsbelag aus dem Sattel. Dieses sitzt mit einem Metallklip auf der Rückseite des Belags im Kolben. Einfach ziehen und raus ist es. Den Kolben drücken wir dann vorsichtig mit einem Drückwerkzeug zurück (hierbei aufpassen, dass die Manschette um den Kolben herum nicht beschädigt wird!). Jetzt den neuen Bremsbelag in den Kolben klipsen und vorsichtig wieder auf den Sattelhalter aufstecken. Wenn es richtig sitzt, können die beiden - zuvor sauber gemachten - Führungsstifte mit etwas Kupferpaste versehen in die Gummitüllen gesteckt und bis zum Anschlag durchgeschoben werden. Danach festziehen. Nur noch die Feder zwischen Sattel und Bremsbelaghalter einfummeln und es sitzt alles. Noch die Vorderräder montieren und auch diese Arbeit ist erledigt.

Als nächstes? Da wird sich Volvo freuen, wenn alles schon soweit vorab einmal gelöst wurde und sich einfacher lösen lassen wird. Ich freue mich, dass zumindest das Rubbeln vorne weg ist und wenn alles erledigt ist, ist der schöne V70 technisch auf einem Stand, wo ich zufrieden sein kann/werde 🙂

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Achso, das muss ja auch sein, weil gefährlich, bevor man meckert: Disclaimer, blah, ich zeige hier nur wie ich es gemacht habe, blah, wer es nachmacht und verunfallt, blah, selbst Schuld, blah blah, ich bin nicht haftbar 😉


Fri Nov 03 09:38:03 CET 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: 3 (B), D5, Diesel, Freilauf, Krankheit, Lichtmaschine, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Eine neue Runde, eine neue Krankheit! 😁 Nein, Krankheit ist nicht richtig. Eine Wartung, die man einfach früher machen muss und vorher nicht so wirklich gemacht wurde. Die P3 Reihe (das sind die Modelle S60 II, V60 I, XC60 I, V70/XC70 III und S80 II) von Volvo hat ein Fehler, welches gerne mal für teurere Fehler sorgt: Defekte Freiläufe der Lichtmaschine. Das betrifft alle Motoren, sei es die 6 Zylinder, die 5 Zylinder oder die neuere 4 Zylinder (nicht Ford) Motoren. Teurere Fehler werden erzeugt indem ein defekter Freilauf der Lichtmaschine zu einem gerissenen Keilriemen führt. Gerissene Serpentinenriemen haben schon mehrmals zu Zahnriemenschäden geführt und ein gerissener Zahnriemen heißt, dass von den 20 Ventilen doch ein paar auf die großen Kolben aufschlagen wollen würden... Gerade vor wenigen Tagen habe ich das in einem Forum gelesen, dass wieder ein T5 dran glauben musste... Typisch ist ein Quietschen des Freilaufs während eines Kaltstarts. Wenn warm, wird es entweder übertönt oder es wird leiser. Da mein Freilauf bei einem Kaltstart nur sehr kurz quietscht (die ersten 5-10 Sekunden) wird es nicht besser in nächster Zeit! Also: machen wir das mal neu - hatte ich auch im Plan angemerkt... 🙂

Was brauchen wir?
- Neuen Freilauf (entweder Original Volvo 30667682, für knapp 125 EUR im Volvo Fachhandel oder OEM von INA 535 0121 10 für knapp 30 EUR, Volvo nutzt den von INA also passt)

- Spezialwerkzeug um den Freilauf zu lösen (KS Tools 150.3102)
- Bisschen Werkzeug

Für mich noch:
- Neuer Serpentinenriemen (mache ich nur, weil ich das Alter des bisherigen Riemens nicht kenne)
- Neuer Spanner (auch hier tausche ich nur für mein gutes Gefühl)
- Neuer Riemen zwischen Servopumpe und Klimakompressor (wenn der Riemen schon mal ab ist)
- Spezialwerkzeug um Elastische Serpentinenriemen Aufziehen zu können (KS Tools 150.3305)

[bild=2]Das Ganze ist ziemlich simpel – in der Theorie 😁 - und nur fummelig. Man braucht gefühlt Kinderhände um das machen zu können. Zuerst muss der Wagen aufgebockt und das rechte Vorderrad demontiert werden. Im Radkasten ist dann der Innenradkasten zu Entfernen damit man an die Öffnung für den Spanner gelangen kann (ist wichtig weil unten noch mehr hängt).

Nun müssen wir im Motorbereich ein paar Sachen erledigen:
- Batterie abklemmen (da wir die Lichtmaschine ausbauen wollen)
- Motorabdeckung abnehmen
- Ansaugrohr vom Luftfilterkasten zum 1. Turbolader abnehmen

Jetzt können wir den Flachriemen, der direkt vom Motor die Lichtmaschine und Servopumpe antreibt, entfernen indem wir den Spanner mit einer 19er Nuss durch die Öffnung im Radkasten lösen.

Da wir sowohl Riemen als auch Spanner erneuern, demontieren die den Spanner. Leider hat Öwes noch den alten Typ von Spanner drin (hydraulisch). Dadurch ist der Austausch aufwendiger, und ich spare mir das für einen anderen Tag, wenn ich Lust habe den Motor im Motorraum zu lösen 😁

[bild=11]Gehen wir nach oben. Wir müssen an der Lichtmaschine 3 Schrauben lösen und rausnehmen sowie das Kabel zur Batterie entfernen. Außerdem muss noch ein Stecker abgenommen werden. Ist alles erledigt, muss die Lichtmaschine raus - oder zumindest so gedreht werden, dass es sich irgendwo ablegen kann und man mit dem Lichtmaschinenfreilaufwerkzeug ran kann. Schließlich muss man nur lösen und anziehen 🙂 Raus geht aber erstaunlich einfach. Man muss nur die LiMa in die richtige Position drehen und schon kommt es raus.

Nach dem Ausbau hat man direkt schon gehört wo es hängt. Leider kann Motor-Talk keine Youtube Shorts einbinden, weshalb ich das hier als Link geparkt habe. Der Freilauf macht schöne Schleifgeräusche. Ebenso lässt es sich extrem leicht drehen... Irgendwann wäre das Schrott. Zusätzlich ist entlang der Drehachse etwas Spiel, weshalb es da knackt.

[bild=15]Das Spezialwerkzeug von KS Tools wird in die Spitze der Riemenscheibe der Lichtmaschine gesteckt, sofern der Plastikdeckel nicht mehr vorhanden ist 😉 Dann mit einem Schraubenschlüssel das schwarze Teil des Werkzeugs drehen bis die Riemenscheibe bzw. der Freilauf soweit sich lösen lässt. Dann abschrauben und alles passt. Der alte Freilauf kann auf Funktion geprüft werden und – schlecht darzustellen und zu zeigen – es hat kein Freilauf mehr bzw. keinen nennenswerten Freilauf. Ergo: ist kaputt und muss kaputt bleiben!

Den neuen Freilauf können wir aufstecken, festziehen (bis fest ist wirklich fest! 😁) und dann wieder einbauen. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge… Neh, wa? 😁

[bild=21]Bevor wir den neuen Riemen aufziehen, gehen wir an den unteren Riemen ran. Da dieser selbstspannend ist, nutzen wir das gleiche Werkzeug, drehen es aber um 180° damit die Montagerichtung passt und legen den Riemen auf und drehen wieder bis der Riemen auf den Scheiben läuft. Perfekt? NEIN! Die Scheiße ist der größte Mist, den sich jemand hätte ausdenken können. Der Riemen ist alles Andere ist einfach aufzuziehen. Warum? Warum hat man nicht einfach einen kleinen Spanner verwendet? Warum muss sich irgendwo ein Techniker mit Geistesblitz überlegen, wie er Hobby-KFZ'is und ebenfalls Profis weiter ärgen kann!? Boar! 1.5h habe ich herumgefummelt bis der Riemen dann irgendwann saß, passte und läuft rund.

Fummeln wir den neuen Riemen auf die alte Spannrolle auf. Zum Glück gibt es da keine komische Riemenführung zu beachten. Hier wären die Kinderhände praktisch 😁 Egal, ist es drauf, einmal gespannt (Spanner lösen, Riemen drunter schieben, Spanner wieder spannen lassen) und das ist durch. Motorraum wieder zusammenbauen, Radkasten wieder zusammenbauen, Vorderrad aufstecken, sich freuen! Hierbei habe ich dann gleich gesehen, dass das Innenradhaus sich offenbar irgendwann gelöst hatte und schön auf dem Vorderrad schliff. Mal schauen wann der Ersatz eintrifft.

Wenn alles zusammengebaut wurde, kann man die Batterie wieder anschließen. Danach den Probelauf starten und auf komische Geräusche achten. Sind keine Geräusche zu hören, ist alles bestens! 😁 Jetzt sollte ich für 150.000 km meine Ruhe haben 🙂 Also noch ein paar Jahre hoffe ich 😁

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Das muss ja auch sein, weil gefährlich und hier Böse as schiefgehen könnte: Disclaimer, blah, ich zeige hier nur wie ich es gemacht habe, blah, wer es nachmacht und verunfallt, blah, selbst Schuld, blah blah, ich bin nicht haftbar 😁


Sat Oct 28 20:08:29 CEST 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: 3 (B), bremse, kombi kur, radlager, reparatur, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Wie im Plan beschrieben, braucht Öwes etwas Liebe, aber das ist nicht so wild. In dieser "Folge" behandeln wir die Hinterachse. Was ist da notwendig? RADLAGER! 😁 🙄

Bei der Wartung bei Volvo wurde mir gesagt, dass das Radlager hinten links definitiv Geräusche macht. Spiel ist nicht vorhanden. Naja, das ist gut aber auch scheiße - um es salopp zu sagen. Schließlich ist Radlagerwechseln immer ein Aufwand, egal welches Auto. Hier ist es aber weniger "scheiße" sondern nur "kacke" 😁

Ich habe mir einfach mal ein "Rund Um Sorglos Paket" zusammengestellt:

- Radlager (SKF VKBA 6532 - ab Werk drin)
- Bremsscheiben (ATE 24.0111-0147.1 - eigene Präferenz)
- Bremsscheibenschraube (Volvo 30741279, wäre bei den Scheiben beigewesen)
- Bremsbeläge und Schrauben (Remsa, Teilenummer nicht griffbereit, vorgeschlagen durch Fachhandel)
- Bremshardware (TRW PFK669)
- Parkbremsen Zubehör (Volvo 30681857 - 2 Schrauben, 1 O-Ring)

[bild=4]So, einfach gesagt: ich mache alles, was sich hinten dreht einmal neu. Und das ist schon mal eine gute Basis. Fangen wir dann schon mal an... Bevor ich darauf hingewiesen werde: Disclaimer bla bla, macht das nicht, blah, wenn was schiefgeht euer Leben blah, ich bin nicht haftbar 😉 So, die obligatorische Rotze hinter uns gebracht, gehen wir an den V70 ran!

Aufbocken: ich habe mühe- und leidvoll festgestellt: mit ausreichend Höhe, geht die Arbeit deutlich einfacher! Also, schön gut aufbocken. Wenn man kann, dann am besten direkt auf einer Bühne fahren und dort machen. Hinterher ist man immer schlauer. Ist die Kiste aufgebockt, ist es einfach: Rad abnehmen (19 mm Nuss) und die Radschrauben rausdrehen.

Ist das Rad ab, kann man schon mal die Bremsscheibenhalteschraube lösen. Diese ist eine Torx 50 und kann, sollte es richtig fest sein, mit einem Schlagschrauber oder mit etwas Gegenhalten durch Radschrauben in den Löchern der Bremsscheibe gesteckt, gelöst werden. Danach muss der Bremssattel inkl. Halter ab. Will man die Bremse machen, nimmt man schon mal den Sattel ab (15 und 13 mm Maulschlüssel). Danach den Halter (15 mm Schrauben) abnehmen. Ist das ab, kann man die Bremsscheibe abnehmen (muss so oder so ab, egal ob man die Scheiben tauscht oder nicht).

Jetzt ist das Radlager dran. Mein Radlager ist tatsächlich Toast gewesen. Sprich: beim Drehen wurde es schön laut und man hörte alle Schäden innen drin. Leider gehen Youtube Shorts hier bei Motor-Talk noch nicht, aber hier schon mal der Klang vom Fahrerseiteradlager und Beifahrerradlager. Beide sind wirklich Schrott. Die linke Seite (Fahrerseite) hat schon Geräusche gemacht. Die Beifahrerseite dagegen nicht... Dennoch, lieber alles tauschen als nachher irgendwas übersehen zu haben.

Um die Radlager zu tauschen, wird ein Torx 55 Bit gebraucht. Ich habe den als Nusseinsatz verwendet. Außerdem werden ausreichend Verlängerungen benötigt, damit man daran kommt. In allen 4 Ecken des Radlagerträgers sind Schrauben drin. Es gilt alle 4 zu entfernen. Sichtbar ist auch der Sensor für das ABS. Entweder nimmt man den Stecker ab oder den Sensor raus, wenn man daran kommt. Der Stecker ist bescheiden. Ich habe einfach den Sensor rausgenommen (1x Torxschraube, glaube TX 25). Danach mit viel Mühe rangehen. Ich konnte von 4 Schrauben binnen 4 Stunden nur 3 rausdrehen. Eine konnte ich nicht weitgenug lösen oder abscheren aber ausreichend dass die Flex den Rest machen konnte 😁 Mit dem Radlager wird der Spritzschutz für die Bremsscheibe mit abgenommen. Sollte dieses durchgerostet sein, sollte man es schon tauschen. Meine sind noch gut, allerdings denke ich, dass in einigen Jahren ich da mal neue Spritzschutzbleche besorgen sollte.

Nach Demontage des Radlagers muss das neue Radlager mit einem ABS Sensor versehen werden. In der SKF Beilage ist eine kleine Dichtung sowie eine neue Schraube. Dichtung in das Loch stecken, Sensor rein bis Anschlag und mit der Schraube festziehen.

Nun die neuen Schrauben (ich würde die alten Schrauben nicht wiederverwenden, ausser man hat Lust auf irgendwas Abgerissenes irgendwann mal 😁) von hinten durchstecken, darauf den Spritzschutz und danach das Radlager aufstecken. Die Schrauben dann handfest von hinten anziehen und den Sensor danach aufstecken. Nun heißt es unterm Auto weitermachen. Wir müssen alle 4 Schrauben auf 110 nm anziehen. Ist das erledigt, geht es aussen wieder weiter.

[bild=15]Etwas Kupferpaste oder Bremsscheibenmontagepaste im Bereich der Zentrierung aufbringen, damit die Bremsscheibe nicht festrostet. Die Bremsscheibe mit Bremsenreiniger reinigen, aufstecken und festziehen sowie erneut reinigen! Es muss absolut sauber bleiben. Macht man die Bremse nicht neu, kann man die nächsten Schritte überspringen.

[bild=16]Den Bremssattelträger schon mal vom Blechzubehör befreien (bei der TRW Bremse irgendwie immer dran, finde ich nicht so gelungen aber ich kann das nicht ändern). Danach alle Auflageflächen mit der Drahtbürste von Rost befreien und die neuen Belagführungen aufstecken. Die beiden Führungen rausziehen und die Gummibäger auf Löcher prüfen. Sind Löcher vorhanden, müssen sie erneuert werden - Ersatz ist nicht teuer. Die Gleitstifte rausziehen und reinigen, auf Risse usw. achten und mit neuem Fett (gerne Kupferpaste) versehen. Mehrmals ein- und ausfahren und sicherstellen, dass sie sich gut bewegen lassen. Bewegen sie sich nicht, muss wieder ordentlicher gearbeitet werden 🙂 Jetzt kann man den Sattelträger montieren (15 mm Schrauben) und festziehen (ich konnte keine genauen NM Werte finden, also fest plus noch ein paar Grad mehr 😉). Bevor der Bremssattel rauf kann, müssen wir uns um die elektrische Parkbremse kümmern (es gibt Fahrzeuge aus den frühen Modelljahren mit mechanischer Handbremse/Parkbremse, aber die sind sehr rar). Hier gibt es 3 Methoden um es zu bearbeiten:

1. mittels Werkstattsoftware über die OBD Buchse gehen und die Parkbremse in "Werkstattmodus" setzen, dabei werden beide Parkbremsen zurückgefahren.
2. mittels Demontage des Motors, hierbei werden 2 neue Schrauben und 1 O-Ring erforderlich. Danach wird manuell zurückgedreht.
3. mittels Strom auf den Motor geben und dadurch wird die Parkbremse zurückgezogen.

Ich habe mich für die 2. Version entschieden, weil ich die 1. nicht kann (mir fehlt eine Werkstattsoftware) und die 3. Version wirklich billo schlecht ist. Bei der 2. Version kann man das auch zuhause problemlos. Dazu benötigt man - wie oben in der Teileliste beschrieben - 2 Schrauben und 1 O-Ring pro Seite.

Beide Schrauben des Motors lösen und vorsichtig abdrehen. Nach dem Abdrehen kann man die Metallscheibe (siehe Bild) mit entweder einem Torx 40 oder einem 12 Kant (ich weiß nicht welche Größe) in UHRZEIGERSINN eindrehen. Wichtig ist dass es in Uhrzeigersinn erfolgt. Anders ergibt Probleme. Ist es zurückgedreht, tauscht man den O-Ring aus und zieht mit neuen Schrauben den Motor wieder auf dem Bremssattel fest. Ist das erledigt, kann man den Bremskolben wieder zurück drücken (vorsichtig! Nicht die Manschette beschädigen!).

[bild=23]Jetzt die Beläge aufsetzen. Ich trage gerne etwas Kupferpaste auf die Führungslaschen - wichtig, dass es NUR etwas ist. Die Beläge einsetzen und den Sattel aufsetzen und festschrauben. Am besten, wenn man neue Bremsbeläge montiert, direkt die neuen mitgelieferten Schrauben nutzen. Hat man keine Neuen, mit etwas Loctite die Schrauben sichern (nur etwas!).

[bild=24]Ist das alles erledigt, kann man wieder das Rad aufstecken und die Radschrauben mit 140 nm (so Volvo nach Stand vom August 2023) festziehen. Wagen wieder auf die eigenen Räder setzen und sich freuen, dass das Radlager oder die Radlager samt Bremse wieder neu sind 🙂 Aber 2 Sachen fehlen noch! Die Bremse muss wieder "ausgefahren" werden. Sprich die Fussbremse vorsichtig mehrmals pumpen bis man hört, wie die Kolben hinten an die Bremsscheiben anliegen (meistens gibts da ein kleines "plop" oder "klack" wenn die Beläge an die Scheiben gedrückt werden). Greift die Bremse, muss man die Parkbremse wieder ausfahren. Bei einem Werkstattprogramm, würde man diese nun kalibrieren, was nur teuer Deutsch ist für die Motoren laufen an und fahren die Kolben wieder aus. Das kann man auch wunderbar erreichen, indem man die Parkbremse mit der Taste links vom Lenkrad aktiviert. Die Motoren laufen dann beide etwas länger als sonst, sollten auch ihren Endanschlag erreichen. Danach wieder zurückfahren, wieder ausfahren usw. - das Ganze ca. 3-4x und dann ist die Parkbremse wieder einwandfrei... 🙂

Somit ist das schon mal erledigt. Die Hinterachse ist proaktiv gemacht. Die bisherige Bremse war nicht alt aber irgendwie fühle ich mich besser mit einer neuen Bremse, wo ich die Qualität selbst kenne. Die Scheiben vorher waren von A.B.S. - auch wenn günstig nicht schlecht sein muss, sind meine Erfahrungen mit deren Bremsscheiben alles Andere als gut. Quasi für mich wie Zimmermann Gelocht, nur ohne Löcher 😁 Nächster Halt: Vorderachse! 😁

[galerie]

Ach, das muss ja auch sein, bevor man meckert: Disclaimer, blah, ich zeige hier nur wie ich es gemacht habe, blah, wer es nachmacht und verunfallt, blah, selbst Schuld, blah blah, ich bin nicht haftbar 😉 Ausreichend Disclaimer? 🙂


Tue Oct 24 18:47:04 CEST 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: 3 (B), D5, Öwes, Quickie, Quickie Artikel, Reparaturen, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Offenbar wird das eine kurze Reihe werden, hätte ich nicht gedacht und darum gibt es ein Quickie ohne viel Inhalt 😁 Bei meiner letzten und damit auch der ersten Wartung mit dem V70, hat meine Werkstatt (übrigens die Werkstatt mit dem ich jede andere Werkstatt vergleiche, wenn ich da war) ein paar Auffälligkeiten genannt, die ich machen sollte. Aber das ist alles halb so wild wie es klingt!

Vorab aber das Gute: Öwes ist in einem guten Generalzustand. Das ist schon mal brauchbar und ein Anfang 🙂 Buchsen sehen gut aus. Stoßdämpfer und Federn auch. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass er unten rostfrei ist. Ölundichtigkeiten gab es auch nicht.

Was gemacht werden muss ist nicht viel aber ich baue es zu viel zu viel aus 😁 - kennt man das nicht anders?

- Radlager hinten links ist defekt (wummert minimal, ich dachte es wären die Reifen)
- Bremse vorne rechts rubbelt (kann verzogene Bremsscheibe sein oder verzogene Nabe)
- die Reifen stammen von 3 verschiedenen Herstellern (das wusste ich bei Kauf schon)
- Beide äußeren Antriebswellengelenkmanschetten sind gerissen

[bild=2]Was mir noch vorher schon aufgefallen war?

- Freilauf der Lichtmaschine quietscht kurz beim Kaltstart
- Poltern hinten (ist behoben, waren die Koppelstangen, Werkstatt hat die nochmal nachgezogen)
- Felgen sehen alle Schrott aus und ein Reifen verliert immer langsam Luft (zwischen 0,2 und 0,3 Bar/2 Wochen)

Somit habe ich ein Fahrplan und diese wird nun sukzessive abgebaut. Erst wenn alle Positionen abgebaut wurden, werden weitere Ideen bzw. Wünsche berücksichtigt 🙂

Alle erforderlichen Ersatzteile sind beschafft bzw. gerade im Zulauf. Ebenso bin ich mittlerweile kein "Kostverachter" mehr und kaufe gerne das, was Qualität ist - gibt es das Teil nicht im Zubehör, wird es eben von Volvo selbst bezogen. Somit ist hier nichts gekauft worden, was nicht OEM oder Original ist. Bin mal gespannt wie lange ich dafür jetzt brauche. Sollte nicht zu spät und zu lange werden 😁


Fri Oct 06 18:56:03 CEST 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 1 (X), 3 Zylinder, DKG, let's drive, T5, Volvo, XC40

Hallo Motor-Talker!

[bild=2]Während Öwes der V70 gerade in der Werkstatt seine Wartung bei mir bekommt, gibt's ein Let's Drive zum geliehenen XC40. Dann, schmeißen wir mal den (die) Motor (Motoren) an 😁

Der erste Gang: was haben wir hier überhaupt? Es ist ein 2023er XC40 T5 Recharge und somit ein PlugIn Hybrid mit T5 Motoren. Bevor wir uns falschverstehen: T5 heißt nicht mehr 5 Zylinder. Es heißt nur Leistungsstufe 5, das heißt hier: 262 PS Systemleistung. Der Motor hat weder 5 noch 4 sondern 3 Zylinder mit 1.5l (3 Zylinder Version des VEA Motors, wo jeder Zylinder knapp 0.5l Hubraum hat). Der Verbrenner hat 180 PS, der E-Motor 82 PS. 1 + 1 = 262 PS 😉 Drehmoment liegt bei 265 nm vom Verbrenner und 160 nm beim E-Motor.

Der Motor selbst ist wieder nicht typisch für ein 3 Zylinder. Die Laufruhe ist auf gleichem Level wie der 3 Zylinder im Mini (siehe Artikelzum Vergleich). Es läuft seidenweich und ruhig. Man hört bei Leerlauf gar nichts davon. Spüren erst recht nicht! Erst bei stärkerem Einsatz hört man den 3 Zylinder brüllen. Wobei auch nicht unangenehm. Es ist so ein Zwischending aus Mini (untypisch) und Tipo (typisch). Sehr angenehm und meistens nie da, da der Wagen gerne im E-Modus gefahren wird. Sorry, PURE nennt Volvo das 😉 Die 262 PS sind nur für 180 km/h gut - naja, nicht getestet aber im Fahrzeugschein wird 180 km/h angegeben und seit 2020 hat Volvo alle Fahrzeuge ab Werk auf 180 km/h begrenzt. Für viele ein Problem und es geht gegen das eigene Ego 😉 Ohne wären es laut Wikipedia 205 km/h.

[bild=26]Der 1.5l Motor ist an ein 7 Gang Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. Von Vorteil? Finde ich nicht. Für ein DKG ist es relativ träge. Ich denke das ist eher dem Komfort geschuldet. Aber langsames Schalten ist zeitgleich materialmordend (Kupplung). Schaltvorgänge spürt und hört man nicht. Manchmal muss man auf den Drehzahlmesser schauen aber das ist gut. Zeugt von einer guten Abstimmung und gutem Komfort.

Die Nutzung beider Antriebsstränge erfolgt gut und perfekt ausbalanciert. Je nach Modus fährt der XC40 entweder als Hybrid (Benziner und E-Motor arbeiten je nach Bedarf), Sportlich (Verbrenner ist fast immer an) oder als Pure (nur als E-Motor). Anders als VW es z.B. beim Passat GTE machte, schalten sich der Verbrenner oder der E-Motor richtig gut zu. Unmerklich. Kein Ruck. Kein Gerumpele. Eine sehr gute und ausgewogene Kombination. Sehr gut gemacht!

Schalten wir in den 2. Gang: das Fahrverhalten! Wie fährt sich der kleine SUV von Volvo? Nun, im PURE Modus flott, wenn nicht sogar sehr flott. Ich hätte nicht gedacht, dass ein 82 PS E-Motor den Wagen so flott vorantreiben könnten. Aber das machen sie gut. Dem Leergewicht von 1812 kg können die 160 nm des E-Motors zügig vom Stand aus bewegen. Der Verbrenner muss dazu nicht einschalten.

Bodenwellen werden gut geschluckt. Kleine Stöße auch. Aufgrund des hohen Fahrzeugs wird allerdings bei Kurvenfahrt etwas Seitenneigung spürbar. Klar, es ist kein Sportwagen aber heute wird jedem Auto eine Sportlichkeit aufgezwungen. Leider. Nicht alles muss bretthart sein.

Stichwort hart: ja, das Fahrwerk ist dennoch recht "fest" eingestellt. Im V70 ist es ein Gleiten - nicht auf Citroen Niveau aber dennoch sehr weich. Im XC40 ist es fast Golf GTI hart und das gefällt mir persönlich nicht. Aber ich denke nicht, dass ich der Zielkunde für ein SUV oder CUV bin... Eher der Abneiger! 😁 Auf Kopfsteinpflaster zeigt sich das Fahrwerk gutmütig. Finde ich gut. Dennoch, die Härte bleibt bestehen.

[bild=9]Die 21" Felgen leisten noch ihren Teil dazu das Auto in der Härte zu verstärken. Optisch sehr schön und relativ zierlich vom Design, dennoch schwer (Stichwort ungefederte Massen) und verbunden mit geländeuntauglichen Niederquerschnittsreifen zu einer verstärkten Härte beitragend.

Die Lenkung arbeitet butterweich, sehr präzise und direkt. Der Wendekreis übersteigt dem meines V70 gefühlt um eine Autobreite. Mein typischer Testkreis musste in 2 Zügen genommen werden. Für ein SUV welches vorwiegend in der Stadt bewegt werden wird, leider zu viel. Dass auch weniger geht, zeigen die Kompaktwagen, wie der Tipo, mit ähnlichen Abmessungen.

[bild=10]Schalten wir in den 3. um 30 km/h zu erreichen: der Innenraum. HOCHWERTIG! Das ist was mir dabei einfällt, wenn ich einsteige. Es wirkt alles gut platziert und die Optik wird sehr hochwertig. Aber ist es das? Ein schnelles Klopfen im Innenraum bestätigt den ersten Eindruck. Es klingt nichts "blechern". Es fühlt sich gut an. Das Design auch stimmig, auch wenn mir eindeutig zu wenige Tasten/Schalter vorhanden sind. Was sagt das aus? Richtig! Es gibt ein Touchscreen mit sehr vielen Untermenüs, die man durchgehen muss. Lassen wir das für später.

Die Sitze sind - Volvo-typisch - sofort perfekt und ergonmisch. Aufpreis für Ergositze? Nicht bei Volvo! So kenne und liebe ich die Volvo Sitze. Noch nie stieg ich mit Rückenschmerzen aus einem Volvo aus. Aus VW, Fiat, Ford und Opel aber häufiger. Die Sitzbedienung/Einstellung ist einfach und erschließt sich einem sofort. Lenkrad einstellen? Zitat vom ehemaligen VW Chef: es scheppert nichts! 😁 Die Sitze biegen einen guten Seitenhalt und sind selbst mir, als mittlerweile (leider) etwas in die Breite gegangener Mensch, gut.

Sitzt man gut, sieht man gut. Zu dem Thema komme ich auch später in einem höheren Gang 😁 Was man anfasst fühlt sich echt gut an und da, wo man nicht normal anfassen würde, ist das Material dennoch passabel. Woraus Fiat ganze Türverkleidungen fertigt, werden im XC40 nur Sichtteile, die sowieso immer zerkratzt sein werden, gemacht. Die Lüftungsdüsen sehen klasse aus. Die Intarsie könnte echtes Alu sein. Ich meine im Linken Frässpuren gesehen zu haben.

[bild=22][bild=25]Schön finde ich die "Ambientebeleuchtung á la Volvo". Statt sichtbare LED Streifen zu haben, die jegliche Farbe darstellen können, sind die Designelemente von hinten beleuchtet. Das Muster ist das sowohl tagsüber als auch nachts zu sehen. Finde ich SUPER! Aber brauche ich das? Nö! 🙂 Dennoch, ein schönes "Nice To Have" im Auto.

Im Tacho sind die Darstellungen super. Die Qualität der Grafiken hochwertig und es ist alles genau da zu sehen, wo es sein sollte. Ich habe nicht zu sehr herumgespielt, wollte ja nicht alles bearbeiten 😁 Lenkradtasten sind soweit gut. Alle Funktionen, die der Tipo hatte, hat der XC40 auch, nur ohne zu viele Tasten zu haben 😉 Gut gemacht! Gefällt mir. Allgemein, gefällt mir der Innenraum gut. Es wirkt modern, kühl.

[bild=4]Fast 40 km/h erreicht, zeit für den 4.: das Aussendesign. Volvo hat sich in den letzten Jahren komplett neuerfunden. Nach den Jahrzehnten mit geraden Linien, rechten Winkeln und Geodreieckformen (bis V70 I/S70 bzw. S90 I/V90 I) kam eine lange Linie an Modellen im Design von Peter Horbury. S80 I, V70 II, S60 I, XC90 I, C30, S40 II, V50, C70 II usw. waren seine Kinder. Eine kurze Eskapade mit Steve Mattin und den S60 II/V60 I/XC60 I Modellen, trat der aktuelle Designer eine Design "Revolution" an und stellte viele Designänderungen vor. Aus einem fast rundgelutschten Volvo, wurden wieder Kanten schicker gemacht und so kam mit dem XC90 II bzw. dem S90 II/V90 II neue Modelle auf dem Markt die sich sehen lassen konnten. Bis heute zieren die Designelemente alle Modelle - und Polestar. Die Fahrzeuge wirken typisch Volvo und zeugen von der Moderne die endlich eingetreten ist. Dagegen ist mein V70 aus der Steinzeit. Und diese Designlinie hat sich im XC40 gut weitergeführt.

Die Kanten stehen dem XC40 gut. Klare Linienführung. Keine unnötigen Spielereien wie Kanten und Sicken neben Kanten und Sicken neben Kanten und Sicken 😉 Die wuchtige Front sieht nach einem größeren Auto aus. Die optisch geduckt wirkende Dachlinie ist im Verhältnis zur Türblechhöhe schon fast eine Schießscharte. Die um die Ecke gezogenen Rücklichter erzeugen eine Dynamik und zeitgleich eine Modellierung, die mir aber nicht so zusagen. Ich hätte mir da simplere Leuchten gewünscht.

[bild=6][bild=5]Was mir aber absolut nicht gefällt ist die ansteigende Schulterlinie ab der Scheibe der hinteren Türen. Da stelle ich mir die große Frage: wäre es besser gewesen die ansteigende Linie kleiner zu halten? Lieber der Knick so setzen, dass die Linie mit dem Heckspoiler eine Linie bildet? So wirkt es irgendwie nicht ganz zufrieden stellend. Zeitgleich bringt es Nachteile...

50 Km/h sind erreicht, der 5. Gang ist fällig: die Übersicht. Heute ein eigenes Thema, da es hier ziemlich wichtig ist. Sitzt man im Fahrersitz, ist die Aussicht nach vorne gut. Man sieht was vor einem passiert - beim Fahren. Unmittelbar vor dem Auto sieht man aber wenig. Dem geschuldet ist die hochliegende Motorhaube mit einem relativ steilen Kühlergrillwinkel. Eine Ahnung wo das Auto wirklich endet, kann man dem nicht ganz entnehmen. Ich bin keiner, der im Auto tief sitzt. Ich sitze gerne in einer guten, relativ hohen Position. Hier saß ich genauso und irgendwie: das gefiel nicht. Die Haube hat eben einen Knick zu viel drin 😉 In der Seitenlinie sieht man das gut. Okay, hier helfen Kamera (hier verbaut, extra zum Anwählen im Menü) und Sensoren, aber das ist nicht immer von Vorteil.

Das schlimmere Übel ist die Rücksicht und die Sicht nach schräg hinten. SEHR schlecht. Ohne Rückfahrkamera und Piepser ist das Heck kaum zu manövieren. Eine Einschätzung wo das Auto tatsächlich endet ist fast nicht möglich. Zum Vergleich: mein deutlich längerer V70 hat eine riesige Heckscheibe mit perfekter Rundumsicht. Man sieht genau wo man auf der Straße steht ohne dass man eine Kamera benötigt. Kamera und Piepser sind hier Pflicht. Seitlich ist es noch schlimmer. Durch die riesigen C-Säulen ist eine Sicht nach schräghinten unmöglich. Man MUSS die Spiegel genauestens einstellen und hoffen, dass man nichts trifft. Das ist sogar auf der Autobahn ein Problem, wie ich heute selbst gemerkt habe. Ich bin aus der linken Spur beim Überholen eines Golfs der in der mittleren Spur geschlichen ist rechts auf die rechte Spur rüber. Ich habe mehrmals den Schulterblick gemacht, sogar vorgelehnt und auf die Spiegel geachtet, sogar MIT Totewinkelsensor und nichts gesehen und plötzlich hupt der rechtsüberholende Mini Countryman laut. Den habe ich NICHT gesehen. Nirgendswo. Ich habe ihn weder im Spiegel noch durch die Seitenscheiben gesehen und wenn selbst der Totewinkelwarner nichts merkte, ist das irgendwie kontraproduktiv!

Das Design ist eben hier nicht gerade von Vorteil beim Fahren. Zwar will dass keiner im Volvo stirbt, aber andere umbringen weil man nichts sehen kann, ist auch nicht hilfreich! 😉

Eine weitere Frage ist: was ist mit Kinder die hinten sitzen? Im Kindersitz seitlich rauszuschauen ist unmöglich. Der Sitz zu tief, die Seitenlinie zu hoch. Für Kinder häufiger ein Problem und das kann schon Übelkeit mit sich bringen. Gut, mir kann das egal sein, aber das sollte bei Leuten mit Kindern oder Kinderwunsch nicht unterschätzt werden.

[bild=13]Reisegeschwindigkeit erreicht, der 6. kann rein: die Bedienung des Innenraums halte ich hier als Thema für wichtig, wie die Rundumsicht. Es ist immer schön zu sehen, wenn Hersteller den Innenraum aufräumen. Die einst 1000 Knöpfe im Innenraum sind jetzt 1000 Menüpunkte im Touchscreen ohne haptisches Feedback. Was heißt das? Es ist zu viel!

Wenn ich eine Betriebsanleitung lesen muss um zu wissen wie ich - sagen wir mal - die Uhr einzustellen, dann stimmt was nicht. Manche Sachen gehören weiterhin als Schalter/Taste/Regler und dazu gehören Temperatur und Lautstärke. Lautstärke hat Volvo sowohl in der Mittelkonsole als auch am Lenkrad realisiert. Temperierung dagegen nicht. Das geht nur mit auswählen der zu temperierenden Seite, Menü geht auf, entweder solange +/- drücken bis die Temperatur erreicht wurde oder sie direkt auswählen. Alles ohne Feedback. Die Augen müssen aktiv von der Straße genommen werden. Nein. Das ist scheiße und dabei bleibe ich! Wie schwer ist es einen Grundregler für Temperatur und Lüftung stehen zu lassen? BMW schafft es im günstigeren Mini. Warum nicht Volvo im deutlich teureren XC40 oder bei allen Modellen?

[bild=16][bild=18]Das spiegelt meine eigene Meinung dar. Es soll sich bitte keiner angegriffen fühlen, weil das nicht ganz der eigenen Meinung gleicht. Aber eine Grundbedienung sollte immer gehen. Bildschirme können immer ausfallen - gab genug Berichte über sich aufhängende Touchscreens im XC90 II.

Das Grundmenü des Touchscreens ist soweit okay. Aber - mag sein dass ich das nicht gefunden habe - die Umschaltung von FM zu DAB ging nur über Auswahl am Lenkrad... Wahrscheinlich habe ich den Punkt im Radio nicht gefunden, aber das ist nicht logisch. Es sollte schon bei der Auswahl der Audioquelle auftauchen. Ich muss nicht irgendein Dropdownfeld anklicken müssen um dann irgendwo "DAB" aus einer Reihe von Möglichkeiten haben. DAS konnte sogar der Tipo besser. Auf dem Punkt "Audio" wurde direkt angezeigt welche Quellen man hatte, ob sie funktionierten oder nicht 😉

Die Bedienlogik ist nicht zufriedenstellend. Vielleicht, wenn ich es hätte, ist es nach einer längeren Nutzung wieder logischer, aber muss das sein? VW schafft es Fahrzeuge zu bauen, die selbst für Ungeübte sofort logisch bedienbar sind. Vielleicht ist die nächste Generation von "Volvo OS" besser als die noch verwendete in den bisherigen Modellen...?

Und jetzt einparken im R Gang: mein Resümee? Quirkig und lebendig mit einigen Schwächen und nichts für mich. Die gravierendste ist die rückwärtige Sicht. Bei einem Neupreis von kanpp 65.000 EUR hätte ich mir da mehr Technik gewünscht, welches die Sicht besser ergänzt. Ungefähr wie das Hyundai Kamerasystem, welches im Tacho dann eine Kamerasicht des jeweiligen Spiegels wohin geblinkt wird aus einem Weitwinkel darstellt. Das wäre hier hilfreicher. Oder noch einfacher: eine bessere Rundumsicht durch ein besseres Design ermöglichen. Es spricht nichts gegen das Design als Solches, aber dann muss man die bereitwillig in Kauf genommenen "Makel" durch andere Möglichkeiten aus - Kameras, Spiegel mit großem Weitwinkelspiegel usw.

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Tue Sep 26 10:37:26 CEST 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: 3 (B), fahrwerk, öwes, Quickie Artikel, Reparatur, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Wieder ein Quickie... Manchmal geht sowas richtig flott 😁 Kurz nach dem Kauf des V70 hatte ich ein leichtes Poltern von der Hinterachse gehört. Klingt für mich wie typisches Stabikoppelstangenpoltern. Würde ich jetzt zum Händler fahren, von dem ich die Kiste gekauft habe, würde das länger dauern. Ich habe bei dem Fahrzeug einen guten preis ausgehandelt und wusste vorher schon, worauf ich mich einlasse. Daher ist das für mich alles Andere als ein Problem und die Mühe auf Diskussionen will ich nicht machen 😁 Also gibt's etwas Geschraube 🙂

[bild=2]Ohne nachzuschauen bin ich mir so ziemlich sicher, dass es die Koppelstangen und/oder Stabilager sein werden. Die Geräusche sind typisch dafür. Wären es die Längslenkerbuchsen - die beim V70, XC70, S80, S60, V60 und Ford Mondeo MK IV häufiger - würde es eher quietschen. Stoßdämpfer würde dann immer auftreten - kleine/große Schläge. Daher bin ich mir recht sicher, dass es so passen wird.

Die erste große Frage dazu war: Welche Teile nehmen? Wie üblich, kann man auf OEM oder OE oder Zubehör wechseln. Nach einer guten Suche, entschied ich mich für OE von Lemförder und gegen die HD Version von Meyle. Auch wenn ich ein Fan der Meyle Sachen bin. Wenn ich mir den Preis bei Volvo anschaue, für das gleiche Teil, werden knappe 100 EUR verlangt. Original Lemförder nur knappe 15 EUR/Stück.

[bild=3][bild=4]Also, nehmen wir die Kiste hoch. Heute nur auf Rampen, da ich die Räder nicht abnehmen muss und sie belastet lassen will. Das Gute ist jetzt: ein Blick auf den Unterboden erhaschen und: nichts erkennbar. Kein Rost, keine Schäden, keine welligen Bleche, keine Macken irgendwo. Sehr gut. Ebenso keine Niveaumaten... Dann kann mein Plan für die Zukunft gut umgesetzt werden 😁

Die Koppelstangen sind echt gut erreichbar. Man kommt gut an die Stellen ran. Muss dazu kein Rad abnehmen und da sie dann belastet eingebaut werden, ist da auch kein Problem mit komischen Geräuschen zu erwarten 😁

[bild=6]In die Spitze kommt ein Inbus um das Kugelgelenk zu blockieren. Danach noch ein 15 mm Raschenschlüssel und ab isses. Spitze am Stabi genauso lösen, rausziehen, begutachten. Sich wundern, dass es noch immer funktioniert und dann das Neue einbauen. Andere Seite genauso montieren und das passt. Perfekt! Wenn ich mich an die Rotze mit dem Stabi beim XJ8 erinnere, ist es beim V70 deutlich entspannter und einfacher. Und der Stabilisator ist auch größer. Statt nur ein 50 cm langes, leicht gebogenes Stück "Draht", ist es ein massives, längeres Teil. So mag ich das! 😁 😁 😁

Im selben Schwung habe ich gesehen, dass hinter der Stoßstange ein Stecker etwas baumelte und das habe ich wieder dahin geschoben, wo keine Sonne scheint! 😁

Runter auf die Räder, eine Runde gefahren und: Geräusch ist noch da, nur etwas leiser, ich denke mal, dass es schon größtenteils beseitigt wurde, aber wahrscheinlich sind die Stabilager an der Hinterachse (die Gummibuchsen) defekt. Beim Anschauen sahen sie noch soweit vertretbar aus. Aber da ich sowieso noch ein paar Sachen machen will, ist das schon mal ein Anfang... 😉

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Also: back to the drawing board! 😁 Ich überlege sowieso, ob ich nicht einfach alle Fahrwerksbuchsen und Gelenke mal austausche. Kosten nicht die Welt und ich habe dann definitiv meine Ruhe. Mal schauen 😁


Thu Sep 21 07:54:54 CEST 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: 3 (B), lenkrad, öwes, Quicke Artikel, reparatur, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Mit dem Kauf des V70 sind ein paar "Aufgaben" mitgekommen, die ich für mich selbst beschlossen habe. Es ist nicht viel, aber ein paar Sachen möchte ich erledigen und darum gibt's hier den ersten Quickie Artikel dazu 😁 Eine Tradition von der Iron Lady und Rusty, welches ich hiermit weiterführe 😁

Weil sich der ablösende "Chrom" des Lenkrads mir schon ein paar Schnitte in der Hand verpasst haben, muss es neu und das ist "mal eben" wirklich schnell erledigt. Leider ist das Problem offenbar häufiger am V70 und S80 mit dem "alten" 4-Speichenlenkrad zu betrachten. An einem V60 habe ich das auch schon gesehen... Irgendwann löst sich die Aluminiumoberfläche vom Plastikträger und bröckelt ab. Aufhalten kann man das nicht. Es hilft der Austausch. Zum Glück geht das ruckzuck, weil eben nicht viel gebraucht wird 🙂

Zum Austausch benötigt man nicht viel:
- bisschen Werkzeug (Schlitzschraubenzieher, 10 mm Knarre)
- bisschen Geduld (ist Fummelkrams)
- Teilenummer 31390457 (kostet ca. 72 EUR)

[bild=6][bild=9]Der Austausch geht flott. Schlüssel ins "Zündschloss" stecken und das Lenkrad vom Schloss her ausrasten lassen. Danach um 90° drehen. An der Rückseite die kleine Öffnung für die Halteklammer des Airbags lösen. Lenkrad entgegengesetzt um 180° drehen und wiederholen. Hier sollte der Airbag nun lose im Lenkrad sitzen. Batterie jetzt abklemmen (vorher geht das nicht, da das Lenkrad drehbar sein muss) und am Airbag die beiden Stecker auf der Rückseite vorsichtig lösen. Airbag dann gut und sicher weglegen.

Danach ist es einfach. Zierteil an zwei Stelle abklipsen und danach abziehen (ist nur mit 'Nupsies' im Lenkradmaterial gesteckt). Die neue Intarsie wird einfach eingesteckt und geklipst. Danach Airbag wieder greifen und die Stecker verbinden, das Teil wieder in die vorgesehene Öffnung stecken und einrasten. Batterie wieder anklemmen und sich freuen, dass es besser aussieht und dass die Hände nicht immer wieder aufgerissen werden 😁

Auf den Bildern sieht man absolut gar nicht, dass das Teil getauscht wurde. Aber vom Nahen geht das gut, da keine Kratzer, milchigen Stellen oder ablösendes Chrom vorhanden sind. 😁

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Weitere Reparaturen stehen in den nächsten Wochen nach und nach an. Stört mich auch nicht, da ich eben was Brauchbares habe und mich darüber freue. Und irgendwie fehlte mir das Schrauben. Bei Volvo brauche ich mich nicht viel umgewöhnen 😁 Das ist auch das Schöne... 😁


Thu Sep 14 07:12:40 CEST 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (35)    |   Stichworte: 3 (B), 5 Zylinder, D5, V70, V70 3, Volvo

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Manchmal geht es schnell. Und hier mal richtig flott... Erstaunlich flott. 😁 So war es in diesem Falle...

Eine kurze Info: Mr FU ist weg. Es reichte mir mit ein paar kleinen Sachen aber am meisten nervte mich der Mangel an Leistung und die wiedermals schlechten Erfahrungen bei den Händlern. Ich dachte immer, dass 100 PS reichen würden aber NOPE. 18 Monate habe ich es ausgehalten. Noch nie hatte ich ein Auto mit so wenig Leistung so lange 😁 Ebenso nervte mich das dauernde Schalten. Schaltvorgänge waren nie ohne Kopfnicken zu schaffen. Egal wie sehr man mit dem Kupplungspedal liebäugelte und zarteste Berührungen machte. Die Entscheidung den FU anzustoßen habe ich nach langer langer Entscheidung am 30.08. getroffen und direkt bei eBay Kleinanzeigen eingestellt. Am nächsten Tag war FU weg und abgeholt… Auch wenn weg nicht heißt, dass er Geschichte ist 😠 Aber dazu vielleicht mal irgendwann mehr. Dazu muss ich warten bis Fiat mal entscheidet. Für mich ist jetzt Fiat ein Buch mit sieben Siegeln. 3x habe ich quasi Neuwagen gekauft (7 km, 5 km, 2000 km) und wurde 2x derbe enttäuscht. Der einzige gute Fiat von den dreien war der, der nicht von Fiat gebaut wurde! 😰

[bild=2]Doch, was sollte als Ersatz her? Da ich mittlerweile mehr und mehr mit dem MTB unterwegs bin und auch Komfort mag, war klar: Mittelklasse Kombi oder Pickup. Dabei hatte ich diverse angeschaut... BMW 525d (E60), tatsächlich auch ein E300 CDI (W211) - auch wenn ich MB total verabscheue, Kombi kann man! - als auch den A6 Avant 2.0 TDI (C6)... Ich wollte so offen und vorurteilsfrei daran gehen, da ich einfach ein Auto wollte, welches sein Job erledigt... Und es wurde nichts davon 😁 Die Benzen sagten mir innen nicht zu. Audis in meinem Budget waren alle heruntergerockt. Die 525d (und 1x 530d) waren alle fertig bzw. hatten irgendwelche Elektronikfürzchen, dass man immer und immer wieder angebimmelt wurde... Auch da: nope! Selbst ein Ford Ranger (2008er Modell) wurde aussortiert, weil es nicht entsprechend dem Fahrzeugzustand bepreist war (Bilder sahen deutlich besser aus als in natura).

Stattdessen heißt es: Back to the Roots! Damals ging meine Autokarriere mit einem Volvo 960 Kombi (965) los. 204 PS aus einem 3.0l R6 Benziner. Danach noch ein C30 2.0l Benziner. 145 PS aus dem kleinen 4 Zylinder aus Mazda Entwicklung. Das waren Zeiten und an die Zeiten möchte ich wieder anknöpfen können. Also wurde es ein Volvo… V70… V70 III D5 um genau zu sein.

Für mich, ist der V70 einiges an "neu". Es ist mein:
- erster FWD Kombi von Volvo
- erster Turbomotor von Volvo
- erster Dieselmotor von Volvo
- erster 5 Zylinder von Volvo (meine Eltern hatten ein S80 2.0T mit 5 Zylinder)

[bild=5]Was soll ich sagen? Ich habe mich bei der Probefahrt in den Fahrersitz gesetzt und fühlte mich sofort wohl. Mir ist sogar bei der Probefahrt „I’m home again“ aus dem Mund gerutscht 😁 Komfort ist perfekt. Sitzposition genau wie ich es mag und die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Somit wurde der zur Probe gefahrene Volvo dann direkt gekauft.

Also, was haben wir denn? Ein 2010er Volvo V70 D5 in der Momentum Ausstattung (Mittlere Ausstattungslinie) mit ein paar gutgewählten Extras und bei Kauf 149.300 km auf der Uhr. Alles in allem was ich auch gewählt hätte (mit Ausnahme der Sitze, da hätte ich noch Vollleder genommen und kein Schiebedach ebenso fehlt das Xenonlicht aber it is what it is!). Es ist schon entspannend wenn man von einem „technisierten“ Wagen (Bluetooth, DAB, Abstandstempomat usw.) auf ein Auto wechselt, wo die Ausstattung etwas „cleaner“ ist. Das Navi ist hoffnungslos veraltet, das stört mich aber auch nicht, da ich sowieso ein Googlemapsuser bin. Die Bedienung holperig...

Die Sitze sind komfortabel bis zum Abwinken. Verglichen mit den Holzstühlen vom Tipo ist es eine ganz andere Welt. Der Fahrersitz ist zudem elektrisch verstellbar mit Memoryfunktion. Das Kombiinstrument strahlt eine Eleganz aus, das kann kein Digitales Display wiedergeben. Dass der Wagen älter ist, sieht man gut an den kleinen Displays. HD Grafik? Sei froh dass es eine Grafik ist! 😁 Aber, das stört nicht. Irgendwie ist das eher wohltuend.

[bild=12]Den riesigen Kofferraum erreicht man bestens über die elektrische Heckklappe – die nach 13 Jahren noch immer wunderbar funktioniert. Agrarhaken ist auch dran und zu meiner Freude: keine Dachreiling. Sowas ist zwar „nice to have“ aber mit Agrarhaken und Laderaum kann man die Reiling locker verschmerzen und irgendwie wirken Kombis ohne Reiling deutlich sportlicher - als ob der V70 D5 sportlich sein wollen würde 😁 Innen ist eine schöne Laderaummatte sowie ein Tölenschutz (wenige Tage nach Kauf ausgebaut) drin.

[bild=14]Das klare Design im Innenraum des V70 hat mir immer gefallen. Gradlinig und elegant. Ich hätte auch das Faceliftmodell haben können, aber da mag ich die Mittelkonsole nicht und da ist wieder ein digitales Kombiinstrument drin, welches ich nicht so mag. Und hier ist alles gepflegt. Sehr gut gepflegt sogar. Keine Macken im Himmel. Keine Macken in den Sitzen. Kleinste Macken in den Plastiken links und rechts der Sitze. Ansonsten echt gut! Die 13 Jahre hat der V70 echt gut überstanden und es ist weniger Verschleiß zu erkennen, als bei manch modernem Auto nach 2 Jahren (*hust* Tipo *hust*). Alles funktioniert ebenfalls einwandfrei… Und die Klimaanlage kann auch richtig kühlen. Irgendwie ist eine Klimaanlage heute mit R1234yf nicht so gut kühlend wie eine R134a Anlage. R12 kann es abermals noch besser 😁

Ein paar Kleinigkeiten muss ich aber noch erledigen:
- 3-4 Rostpickelchen über der Frontscheibe (beim V70 und S80 dieser Reihe normal) sowie ein paar kleinere Lackmängel die ich beseitigen will
- Lenkung hat etwas Spiel, das ist schnell erledigt sein
- Reifen müssen neu (hinten böser Sägezahn), vielleicht im selben Schwung eine Fahrwerkrevision?
- Felgen haben "Lackfras" was nicht so schön ist

Auch gedacht:
- Leicht tieferlegen könnte mir gefallen 😁
- 18“ Felgen müssen her (19“ ginge auch) 😁
- Chrom muss weg
- Auspuff ist zu leise für ein 5 Zylinder 😁

[galerie]

Mal schauen wie lange der Öwes (Yves aber bescheiden ausgesprochen 😁) mich begleiten wird. Bauchgefühl sagt deutlich länger als der Tipo es hätte. Vielleicht ist das mein letzter Verbrenner? Das dachte ich bei FU auch 😁 Vielleicht entscheide ich mich in wenigen Tagen für etwas Anderes? We will see! 😁


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Current Vehicle:
The Daily Driver:
Öwes
Hersteller: Volvo Cars
Auto: V70 (Typ B/III)
Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

Former Vehicles:
The Depressing Daily Driver:
Mister FU
Hersteller: Stellantis (Fiat)
Auto: Tipo (Typ 356)
Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

The Former Daily Driver:
Lusysan
Hersteller: FCA (by Mazda)
Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)
Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

The Former Crown Juwel:
Die Iron Lady
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ-S (XJ27)
Modelljahr: 1989.5
Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

A Former Daily Driver:
Toni
Hersteller: FCA (Fiat)
Auto: 500 (312) "Lounge"
Modelljahr: 2018
Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

Another Former Daily Driver:
Rusty Jag
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ8 Executive (X308)
Modelljahr: 1997
Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

Yet Another Former Daily Driver:
The Jaguar Formerly Known As "Jag"
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ6 SPORT (X300)
Modelljahr: 1995
Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

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