Wed Jul 05 18:49:54 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (59) | Stichworte: ABS, Dr., Jaguar, Praxis, Reparatur, Steuergerät, Trottel, V8, X100, X300, X308, X308), XJ308, XJ8, XJ Mark II (XJ40, XJR, XK8, XKR
Hallo Motor-Talker!
In diesem Blog geht es nur technisch zu. Wer sich über Kodierungsarbeiten oder Freischaltungen informieren möchte, ist fehl am Platze! Wer aber an der Technik Interesse hat, wird sich hier wohl fühlen
Patient: (M)Ein 1998er XJ8 Executive (X308, 3.2l, 237 ps), ca. 203tkm auf der Uhr.
Diagnose: Seit ich Rusty habe, macht er zwischendurch gerne mal die Meldung an, dass das ABS nicht mehr funktionieren will... Im Kombiinstrument bleibt die ABS Lampe an und die Meldungen 'Traktionssys. Gestört' und 'Stabilitätssys Gestört' blinken im Wechsel (wobei ich sowieso auch gestört sein muss dafür ).
Dieses konnte in der Regel mit einem Neustart der Anlage (Motor aus, Motor an) behoben werden. Dadurch habe ich es immer weiter aufgeschoben. Besonders weil der Fehler dann wirklich dauerhaft weg war. Locker mehrere Wochen, Monate sogar 12 Monate... Aber das passiert halt auch mal.
Nachdem ich aber mein Auto wieder fit bekommen muss, hat sich gezeigt: dieser Fehler lässt sich nicht mehr so einfach beseitigen. Die Meldungen bleiben. Nach Anschluss des Jaguardiagnosesystems JDD bzw. IDIS kommt ein nichtlöschbarer Fehlercode zum Vorschein: C1095: Pumpenmotor Schaltkreisfehler.
Damit liegt ein elektrischer Fehler im Hydraulikaggregrat des ABS Systems vor und damit verbunden ein Problem, welches fast jedem Auto mit ABS im Laufe der Jahre begegnen wird: Steuergerät defekt.
Behandelungsmöglichkeit: Neuer ABS Hydraulikaggregat kaufen und einbauen. Die Reparatur kostet mehrere Tausend Euro und damit verbunden auch die Notwendigkeit die Bremse komplett zu entlüften. Die zweite Möglichkeot wäre günstiger aber immer noch damit verbunden die Bremsanlage zu entlüften: Gebrauchtteil einbauen. Allerdings weiß man dnn nie, wie lange es tatsächlich gutgehen wird. Letzte Möglichkeit: Steuermodul vom Hydraulikblock trennen und schauen ob wir nachlöten können, was in der Regel geht. Letzte Möglichkeit: Neukauf des Steuerteils für knapp 2000€...
Operationsbesteck: E5 Stern Nuss, Lötkolben, Fein/Säge, 10 mm Nuss, paar Verlängerungen, Torx T27 Bit, mehrere Fingergelenke
Operation: Logischerweise wird zuerst die Haube geöffnet und die ABS Einheit lokalisiert. Dieser sitzt vorne links hinter dem Scheinwerfer (tolle Position! ). Ist es gefunden, muss man nicht viel machen. Nichts ausbauen. Die ABS Eiheiten sind im XJ und XK ziemlich gut zugänglich. Die Leitungen haben einiges an Spiel, dass man sie vorsichtig verbiegen kann (dabei aufpassen, dass sie nicht abknicken!).
Es hilft - so meine Erfahrungen - wenn man beim X308 die Alarmhupe ausbaut (2 Torx) und die beiden Hauptrelais daneben ebenfalls entfernt. Dann gewinnt man noch etwas mehr Platz. Bevor man ans Steuergerät geht, sollte man die Stecker abziehen. Dazu zieht man an der Spitze den Halter hoch und dabei löst sich der Stecker vom Hydraulikaggregat. Danach noch den Stecker der Hochdruckpumpe entfernen und damit ist das Steuergerät soweit "befreit". Nun noch die 4 E5 Sternschrauben entfernen. Diese sind meistens durch leichtes Verbiegen der Bremsleitungen noch besser zu erreichen.
Hat man alle 4 Schrauben raus, kann man schauen wie viel man die Bremsleitungen bewegen muss, um das Steuergerätchen zu entfernen. Zum Glück kann man die Leitungen anderweitig aushaken und somit passend Luft verschaffen. Ich fand es einfacher die Sirene der Alarmanlage mit auszubauen... Das geht dann noch etwas besser.
Ist es ausgebaut, müssen wir ins Gehäuse rein. In der Regel bohren die meisten "Reparierer" nur über dem Steckeranschluss für die Hochdruckpumpe ein Loch und gehen an die beiden Pins dessen ran. Oft reicht das, aber es reicht nicht immer. Also trennen wir das Gehäuse entlang der sichtbaren Naht auf. Dazu nehme ich ein Fein Multimaster. Es würde aber auch z.B. ein feines Sägeblatt reichen.
Einmal rundum aufschneiden und dann vorsichtig mit einem Meißel den Rand aufdrücken. Hierbei werden die Plastikeinfassungen um die 4 Schraubenöffnungen abbrechen. Das ist normal und liegt in der Natur der ATE Steuergeräte... Sind ja schließlich nicht wartungsbedürftig und verschlossen auf Lebenszeit!
Ist der Deckel ab, schauen wir uns die Lötstellen an. Sicherlich sind einige davon entweder gebrochen oder zumindest einfach kalt. Es gilt ALLE nachlöten. Zum Glück habe ich in meiner Firma erfahrene Kollegen, die den ganzen Tag Elektronik löten... Wenn jemand richtig gut löten kann, dann meine Kollegen Ist man mit dem Löten durch, wird das durch Wiederversiegelung (Abdichten nicht vergessen!) besiegelt und der Einbau vorgenommen.
Stecker wieder anschließen und die Bremsleitungen in die Halteklammern stecken und es sollte fertig sein. Erst mit der Zeit wird sich zeigen, ob die Reparatur von Dauer ist oder nicht. Wenn die Lampen ausbleiben (außer beim Selbstcheck), ist schon mal ein guter Anfang geschafft:
Da jetzt bei meinem XJ wieder funktionierend, sollte mein Problem für ein paar Jahre wieder behoben sein. Und nein, ich habe nicht die ABS Funktion außer Kraft gesetzt (wobei es schon erstaunlich ist, wie sehr die Anlage beim Fahren mitmischt! Während man mit funktionierendem System nicht einmal minimal Schlupf an den Hinterrädern hat, ist das Heck EXTREM leichtfüssig unterwegs... So weiß ich auf jeden Fall was für die Zukunft *hust* ).
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Sat Jun 24 15:55:34 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (14) | Stichworte: 5HP24, Getriebe, Getriebeöl, Getriebeschaden, Jaguar, Quickie, Quickie Artikel, Rusty, X308, XJ8, ZF
Hallo Motor-Talker!
Ein Ende ist in Sicht! Ja, bald, wirklich bald, nein extrem bald, habe ich wieder ein Auto, über den ich so verfügen kann! Nach 3 Monaten ohne eigenes Auto (bis auf 3 Wochen "Todesreg") habe ich zumindest einen fahrbaren Untersatz, bald
Nachdem in "Episode 5, der Rost greift an" einige Rostigkeiten vorbereitet wurden, ist Rusty geschweisst und die Vorderachse kann rein. Zeit die Hochzeit zu feiern. Leider habe ich nicht genug Zeit für eine komplette, grosse Feier, also gibt es nur ein Stößchen mit der Wasserflasche gegen sein Kotflügel. Vorderachse drin? Dann machen wir die beiden hinteren Bolzen fest, verbinden die vorderen beiden Gummiträger mit der Karosserie über die 4 Schrauben und bringen die 4 Getriebetraverseschrauben wieder an. Damit ist der Motor wieder eingebaut. Yay!
Der Kühler kommt wieder rein. Einfängen, Klimaleitung aufstecken und festschrauben und die Plastikhalterung über den Kühler wieder festziehen. Damit ist das schon wieder drin. Über den Stossdämpfern kommen noch die neuen Stossdämpferlager rein. Die alten Lager waren komplett hinüber. Das Gummi der Lager war am zerbröseln. Ich glaube der Fahrkomfort von Rusty wird phänomenal werden! Eigentlich müssen dann nur noch an der Hinterachse 2 untere Stossdämpferlager getauscht werden, und er fährt absolut leise und federt gut. Da freu' ick mir!
Wenden wir uns der Spritzwand zu. Hier muss der Oktopusschlauch wieder rein. Es sieht schlimmer aus als es ist. Aufstecken, aufklipsen und 2 oder 3 Anschlüsse mit Federschellen feststecken. Der schwerste Teil ist es den Normastecker zu verwenden. Es geht zwar schnell aber es ist übertrieben kompliziert Was spricht gegen eine Federschelle? Egal. Damit wären alle wichtigen Kühlwasserleitungen an Rusty erneuert. Kein Scherz. Dauerte aber nur mal eben knapp 90 Min für ein "Schlauch"
Die Vakuumsteuerung hinten muss verbunden werden und die Stecker für Getriebe und Lambdasonden müssen auch noch in ihre Buchsen rein. Hach, das wird! Stück für Stück. Kabel für Kabel!
Was gibt es noch da? JA, die Gasanlage... Nein, ich werde nichts öffnen. Stattdessen will ich 2 Stecker anbringen. Auf der Beifahrerseite führt ein Kabel nach hinten bzw. in den Innenraum von Rusty. Auf der Fahrerseite führen 3 Kabel nach innen. Da diese bisher fest waren, musste ich sie beim Ausbau einst auftrennen. Jetzt kommen hier stattdessen AMP Superseal Stecker zwischen. Damit stelle ich sicher, dass ich jeder Zeit den Motor ausbauen kann, ohne dass ich irgendwo Probleme mit den Kabeln bekomme. Besonders weil ich sonst den Motor vom Kabelbaum (kompletten Kabelbaum!) befreien müsste, bevor es raus kann.
Also, rechts einmal einen 1-poligen Stecker aufkrimpen. Auf der Fahrerseite einen 3-poligen. Das gleiche machen wir am Motorkabelbaum, nur eben da die Buchsen Was ich auf jeden Fall machen will, ist die Kabelmengen im Motorraum reduzieren bzw. aufräumen. Ich werde nicht die Unmengen an Kabel auftrennen und kürzen sondern alles lieber gebündelt weglegen - zumindest momentan! Da ich nun eigentlich denke, dass die Verkabelung der Steuergeräte locker dazu reichen würde, um die Steuergeräte nach hinten entweder ins Kofferraum oder in den Sicherungskästen unter der Rückbänke zu verlegen... Unter dem Motorsteuergerät ist sehr viel Platz. Somit hoffe ich da alle Kabel unterbringen zu können. Steuergeräte und co bleiben dann erstmal noch im Motorraum bestehen.
Nehmen wir uns also jetzt eine saubere Verlegung der Anlage vor. Es war vorher schon ziemlich sauber, aber ich kann das noch etwas sauberer machen Klar, an der Ansaugbrücke brauche ich es nicht anfassen, da passt es alles. Also, bringen wir Bauteile sauber an. Massepunkte sauber halten, Kabelbinder zum verzurren verwenden, usw. Ergebnis: etwas besser als vorher aber nicht perfekt. Naja, kommt eh ein Deckel drüber!
Hängen wir die Gasinjektoren mal wieder in die Ansaugbrücke wieder ein und klemmen sie fest. Die Kraftstoffleitungen von Rusty machen wir auch fest. Aufstecken, einrasten, und gut! Der Motorraum füllt sich wieder! Um genau zu sein, der Motorraum ist wieder rand voll! Fehlt nicht mehr viel, bevor Rusty wieder unter eigenem Antrieb aus der Halle gefahren werden kann. Lange genug hat er gestanden.
Die Bremse müssen wir noch kurz entlüften und den Behälter der Servolenkung auffüllen. Ist das erledigt können wir die Checkliste durchgehen:
1. Kühlanlage komplett? Aight! 2. Auspuffanlage komplett? Aight! 3. Getriebe und Motor eingebaut und verkabelt? Aight! 4. Lenkung komplett? Aight! 5. Klimaanlage komplett? Aight! 6. Bremse entlüftet? Aight! 7. Servolenkung befüllt? Aight! 8. Räder fest? Aight!
Wir müssen noch ein Schritt machen, bevor Rusty wieder fahren kann oder besser sollte! Das Getriebe mit ATF versorgen. Hierzu musste ich eine 2. Person dazuholen. Zuerst wird die Ölwanne mit so viel ATF versorgt, dass es ausläuft. Dann muss der Motor gestartet werden. Doof, meine Batterie ist scheinbar tot. Zumindest zum Zeitpunkt des Startens. Also musste der Dauerläufer kurz Starthilfe geben. Der S80 kann das ziemlich gut! Dann anlassen: keine Kompression!!! Die Werkstatt fand das nicht sehr gut, aber ich bin es mit dem AJ26 schon mittlerweile gewohnt. Der letzte Start hatte eine Dauer von vielleicht 30 Sekunden. Genug um die Zylinderwände von Öl zu befreien und damit keine Kompression mehr zu ermöglichen.
Lösung: einfach orgeln und mehrmals mit dem Gaspedal pumpen. Plop plop ploplop und hinten kam vieeeeeel Qualm raus. Aber, Rusty lebt! Der Motor heulte auf und er erwachte ins Leben. ES LEEEEEEEEBT!!!!
Nun die Ölwanne zügig wieder mit ATF füllen. Ich habe für 12l gesorgt... Wurde auch knapp! 11l gingen rein! *PUH* Während der Motor läuft und kein ATF mehr rauströpfelt, dann die Einfüllschraube eindrehen und das Getriebe verschließen. Zeit für eine Probefahrt? Aber siescha dat!
Ein paar Eindrücke zur neuen Getriebeauslegung samt Teilen vom Audi S8/RS6 Getriebe: es ist klasse! Nein, es ist WIRKLICH klasse! Danke @das-weberli! Nie hat meine Automatik oder besser NIE hat eine Automatik im XJ sich besser angefühlt! Kein Scherz! Ich bin gerade vorletztes Wochenende wieder mal XJ gefahren. Da jedoch 4.0l Hubraum - also deutlich kraftvoller. Ein Schaltvorgang dauerte länger als jetzt bei mir. Das Getriebe arbeitet jetzt auch deutlich spontaner und agiert sofort. Kickdown? Kein Problem! Das Gaspedal ist sowas von direkt verbunden. Keine Geräusche. Kein Klappern. Kein Surren. Es rennt und es rennt RICHTIG gut.
Ganz ehrlich, ich hätte dieses Getriebe vor Ewigkeiten schon verbessern lassen sollen! Rusty wird, wenn ich irgendwann tatsächlich mir ein 4.0l reinknallen sollte, auf jeden Fall mit einem XJR vergleichbar sein können Das Getriebe ist jedoch eine andere Welt! So gut kann die MB 722 niemals sein, damit es jetzt mit der 5hp24 mithalten kann. Das Getriebe ist nun ENDLICH so, wie es ZF wohl einst sich vorstellte!
Somit ist Rusty wieder fahrbar. Optisch noch immer scheiße (und das sage ich ehrlich!) aber er ist wieder fahrbar! Und weil es so sein muss: der Klang ist immer noch richtig geil
Also, auf auf, Zeit jetzt bis Ende der Woche Rusty wieder zu einem Auto zusammen zu bauen! Das wird nur besser werden Fragt mich nicht, wieso spontan zum Ende des zweiten Clips der Klang sich ändert... Ich habe kein Klappenauspuff. Kann höchstens am dämlichen Note 4 liegen |
Tue Jun 20 20:14:51 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (82) | Stichworte: Executive, Jaguar, Quickie, Quickie Artikel, Rusty, V8, X300, X308, XJ, XJ300/305/306/308, XJ8, XJ Executive, XJ Sport
Hallo Motor-Talker!
Jepp, es ist soweit. Es ist Zeit für ein Modellwechsel. Nein, die Iron Lady wird mich nicht verlassen. Ihr könnt euch jetzt wohl denken, wer gemeint ist! Und darum gibt es auch nur einen Quickie...
Warum? Nun, 20 Jahre ist der alte Herr mittlerweile jung. Es gibt Fahrzeuge im besseren Zustand mit weniger Laufleistung. Es gibt Modelle mit größerem Motor. Und es gibt deutlich jüngere XJ. Wurde ja schließlich bis 2003 gebaut. Somit wird es Zeit ein Modellwechsel zu unterziehen.
Aus dem Jaguar XJ Executive wird also anhand der gezeigten Bilder ein Jaguar XJ Sport.
Und für alle, die sich gedacht haben, dass ich komplett bescheuert bin, so viel Geld in ein Auto zu stecken um es los zu werden: nein, Rusty bleibt! Ich bin dennoch bescheuert, aber er wird nur vom Executive zum Sport umgelabelt BAZINGA!!!
Da Rusty eigentlich, jetzt kommt's, EIGENTLICH ein XJR sein könnte (!!!), aufgrund seiner Ausstattung mit dem dunklen Holz, dem perforierten Leder auf Sitze und Lenkrad, dem dunklen Holz am Wählhebel, den schwarz umrandeten Scheiben und viele Eigenschaften, die dem XJR soweit zugewiesen wurden (Werkstieferlegung usw.), halte ich den Schriftzug 'Executive', was nur 'ausführend' bzw. 'leitend' in dem Zusammenhang bedeuten würde (Executive's car - Manager Auto), für unpassend. Da auch Rusty, den Dynamix Diner Besuchern bekannt, sein Aussehen komplett verändern wird, sind die schwarzen Basisplatten der neuen Schriftzüge eine gute Hilfe Und da die bisherigen Bapper am Ausbleichen waren, passt es wunderbar!
Also, Rusty bleibt, wird aber etwas sportlicher werden Zwar kein XJR aber zumindest vom Namen her etwas näher dran Genug gealbert! Mein Sonnenbrand muss geschont werden |
Sat Jun 10 13:58:15 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (31) | Stichworte: 5HP24, Getriebe, Getriebeöl, Getriebeschaden, Jaguar, Quickie, Quickie Artikel, Rusty, X308, XJ8, ZF
Hallo Motor-Talker!
Hach, warum mache ich mir so viele Sorgen und so viel Stress um ein augenscheinliches Wrack zu 'retten' und tue mir so eine Arbeit an? Diese Frage habe ich mir selbst gestellt, nachdem der Motor auf der Vorderachse ausgebaut wurde...
Nun, das mag für viele hier unverständlich sein. Es gibt schliesslich tausende von XJ8 da draußen (ist schliesslich nur ein 0815 Jaguar), die Rusty optisch überlegen wären. Aber je mehr ich Rusty im Detail anschaue, umso sicherer bin ich mir, Rusty ist in einem guten Zustand! Und darum mache ich mir diese Arbeit... Und weil ich sehr gerne XJ8 fahre. Aber back to today's topic!
Letztes Mal stand das Getiebe zusammen mit dem Motor auf der Vorderachse ausserhalb des Motorraumes. Eine Menge Arbeit, was jedoch schneller zu erledigen war, als es beim XJ-S der Fall war. Wir können jetzt endlich die defekte Automatikleitung austauschen und nehmen noch ein paar kleinere Änderungen im Motorraum vor, damit bei einem evtl. erforderlichen Ausbau (es kann immer passieren!) ich nicht so viele Kabel um- und abstecken muss.
Die ATF Leitung ist auf der B-Bank (linke Zylinderbank) Seite des Motors am Block montiert. Es teilt sich die Befestigungsstellen mit der Leitung der Niederdruckseite der Klimaanlage. Also bauen wir alle 3 Leitungen auf einmal aus. Dann schauen wir, welche Leitung wie sitzen muss, damit keines davon unter Spannung steht und dadurch irgendwo beschädigt werden könnte sowie darauf, dass nichts scheuert. Die Arbeit mache ich mir jetzt nur EINMAL und hoffentlich NIE wieder!
Wenn die richtige Position bekannt ist, stecken wir den Zulauf zum Wasserkühler schon mal ins Getriebe ein (versehen die Spitze aber vorher mit einem neuen Dichtring) und versehen die Öffnung danach mit Epoxidharz und schrauben die Mutter am Ende noch in die Öffnung. Leider muss ich das so machen, weil das Gewinde einst ruiniert wurde. Nachschneiden ging aber nicht komplett. Egal, das wird so halten. Wegen dem Getriebe werde ich nicht nochmal ausbauen müssen! Da bin ich mir sicher Nun können wir die Rohrsysteme wieder am Motor befestigen und die fehlenden Schrauben am Getriebe einsetzen. Die Steckerleiste bauen wir noch ans Getriebe ran und ziehen die beiden Schrauben fest.
Beim Ausbau des Motors konnte ich ein Schlauch nicht trennen. Ein Teil des Oktopusschlauches eben. Stattdessen habe ich ein Rohr am Motor abgeschraubt. Hauptsache ab. Allerdings muss dieses wieder ran, damit der Einbau wieder einfacher erfolgen kann. Also, stecken wir es ab, schrauben das Rohr wieder am Motor fest und machen den Schlauch im V fest. Damit ist das wieder vorbereitet. Denkste! Der bescheuerte Normaanschluss zwischen Oktopusschlauch und Motor ist fest und spröde. Die Schlauchanlage nicht günstig. Also vorsichtig dran arbeiten und nichts passiert. Okay, ab miss ab und so habe ich es einfach abgebrochen und danach gesehen, es war festgerostet. Somit hätte es so oder so neugemüsst. Naja, weitere 170 EUR in Rusty's Schlund geworfen. Interessant: Rusty hatte immer einen leichten Kühlwasserverlust. Über 1000'e Kilometer verlor er ca. 1l. Das ist kein Kühlwasserverbrennen... Ich weiss jetzt auch wo das Wasser wohl abegblieben ist. Scheinbar war der Oktopus defekt...
Ebenso sehen die Buchsen der Vorderachse sehr gut aus. Die hinteren Buchsen sind fast neuwertig. Da hat jemand bereits teuer Geld investiert gehabt! Da spare ich endlich mal etwas... Denkste! Die beiden vorderen Fahrschemelhalter sind dabei sich aufzulösen. Die aufvulkanisierte Gummilage zwischen den beiden Stahlhalterungen ist so ausgetrocknet und wabbelig, dass es kaum noch das Gewicht des Vorderwagens tragen kann! Das erklärt auch warum ch bm Bremsen und bei Unebenheiten im Lenkrad und Bremspedal ein 'Klonk' spüren konnte... Das sollte also auch weg sein. Hier wieder: 50 EUR. 'Mal eben' diemSumme wird immer höher. Jetzt muss ich Rusty noch einige Jahre fahren, damit ich das Geld wieder drin habe. Da Autogas günstig bleibt, wird also lange versucht festzuhalten
Beim Ausbau ist offenbar das Querrohr vorne am Motor gebrochen. Naja, 20 Jahre altes Plastik ist nun mal spröde. Ein Ersatzteil, neu, war schnell beschafft. Das waren knapp 25 EUR, mal wieder! Also tauschen wir es mal aus. Mit neuem Sensor und neuen O ringen kommt das Teil. 4 8 mm Schrauben festziehen und fertig. Sieht auch deutlich angenehmer aus und wird lange halten, da der Kunststoff hier ein anderer ist (der Gleiche, wie auf den Ventildeckeln). Dadurch ist es eher hitzebeständiger als das Vorherige.
Weiter geht es wieder am Motor: die Kats bauen wir wieder an. Dazu nehmen wir die neuen Dichtungen und Muttern. Also, auf dem Kat jeweils 4 Stehbolzen montieren, die Dichtung aufsetzen und den Kat von oben mit den 4 Muttern befestigen. Auf der B Bank Seite müssen noch ein paar Hitzeschutzbleche ran, damit die Heizanlage nicht gekocht wird
Und nun kommts, weil der Motor draussen ist, erlaube ich mir ENDLICH die Fahrerseite mit einer neuen Lambdasonde zu versehen. Die Beifahrerseite wurde 2016 schon getauscht. Die Fahrerseite war sonst nicht zu erreichen. Da ich keine Lust auf Originalsprungsonden habe, nehme ich qualitativ hochwertige Bosch Universalsonden. Also, Stecker abtrennen, die richtige Länge schneide und dann mit dem Stecker versehen. Stecker nun an der Steckerleiste auf dem Getriebe befestigen/einhängen und das ist erledigt. Das Gleiche machen wir mit dem Stecker für den Fahrstufengeber am Getriebe. Einhängen und gut.
Beim Ausbau des vorderen Fahrschemels, habe ich einen Stecker vergessen... Naja, passiert Und zwar den Stecker für das Lenkgetriebe. Die Kabel sind zwischendurch einfach abgerissen. Hier bestelle ich einfach die Verbindung neu. Sind ja nur knapp 30 EUR... Glaube ich! Egal. Ich will das nicht verpfuschen.
Als ich den Vorderwagen inspiziert habe, ist mir eine starke Anrostung im Radkasten aufgefallen. Typischer X308 Rahmenrost. Rusty ist zwar stark betroffen, aber nicht durchgerostet. Jetzt wo die Vorderachse ausgebaut ist, kann man das ziemlich gut schweissen. Weil es nicht durchgerostet ist, sehe ich kein Problem damit es zu beheben. Das lasse ich aber noch machen. Nach Rücksprache reicht es aus, alles "Rost" zu beseitigen, danach den Bereich zu versiegeln (Rostumwandler, darauf dann einen guten Rostschutz) und danach z.B. Scheibenkleber oder Ähnliches (etwas, was nicht hygroskopisch ist) aufschmieren, das Blech aufschweissen und danach mit Karosseriekleber die Ränder versiegeln, danach Rostschutz drüber und dann Unterbodenschutz Klingt nach einem Plan - glaube ich
Was noch? Naja, der Kühler ist draussen, damit der Motoreinbau einfacher geht weil mehr Platz vorhanden ist. Ebenso ist die Klimaleitung wieder am Motor befestigt. Ansonsten ist alles vorbereitet |
Thu Jun 08 20:56:15 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (29) | Stichworte: Jaguar, Quickie, Quickie Artikel, Rusty, Sport, Teile, Teilen, V8, X300, X308, XJ, XJ8
Hallo Motor-Talker!
Hier gibt's heute nur mal schnell einen mega Quickie Rusty steht nun immer noch nicht bei mir Zuhause und wartet auf seine Wiederauferstehung... Ich auch! Naja, mittlerweile ist mein Hof nicht nur voll mit Autos (Iron Lady, Ducato, S80), nein, so ein Irrer hat heute Weihnachtsmann gespielt und eine Palette voll mit Jaguarteilen stehen lassen Zu meiner Freude! Rusty wird also wieder.
Was ist denn bei den Teilen dabei? Nun, eigentlich fast ein neuer XJ8 Zumindest vorne!
- 1x Motorhaube (gebraucht, leider mit Transportschaden) - 2x Kotflügel (gebraucht) - 1x Kühlergrill (gebraucht) - 1x Stosstange (neu) - 2x Stosstangenhalter (neu) - 4x Sidemarker (neu) - 1x Radkasteninnenverkleidung Fahrerseite (gebraucht) - 1x Stossstangenmontagekit vorne (neu) - 1x Stossstangenmontagekit hinten (neu) - 2x Rückleuchte dunkel (gebraucht) - 2x Aussenspiegel elektrisch mit 'Clou' (gebraucht) - 1x Kühlkanal für die Bremse vorne rechts (gebraucht) - 4x Türgriffdichtung (neu) - 1x J Gate Verkleidung (gebraucht) - 1x Felge 17" Typ 'Sport' (gebraucht) - 1x Hupensatz Hella (neu) - 2x Stoßdämpferaufnahme (neu) - 2x Vorderachsenaufnahmen (neu) - 1x Austrittsrohr für die Kühlanlage (neu) - 1x Kabelsatz zwischen Lenkgetriebe und Fahrzeug (neu) - 2x Batteriehalteschrauben (neu) - paar kleinere Teile für die Iron Lady (musste sein )
Somit kann ich, sobald es Wochenende wird, wieder loslegen Mal schauen wann das klappt Soweit war's das auch schon. So watch this space! |
Sat Jun 03 14:12:27 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (20) | Stichworte: 5HP24, Getriebe, Getriebeöl, Getriebeschaden, Jaguar, Quickie, Quickie Artikel, Rusty, X308, XJ8, ZF
Hallo Motor-Talker!
Wie im letzten Artikel erwähnt, muss ich, um nur EINE Leitung zu tauschen, die gesamte Vorderachse mit Motor ausbauen. Das heißt jetzt eine Menge Spass über ein paar Wochenenden verteilt. Yay!
Das Getriebe ist wieder eingebaut und nun kommt es wieder raus. Ja, macht wenig Sinn aber ist eigentlich sinnvoller als man denken mag! Ohne Getriebe würde der Motor dazu neigen nach vorne umzukippen. Einen V8 Motor, der auf seiner Front liegt, ist natürlich nicht sehr hilfreich
Machen sir uns an die Arbeit. Die Vorderachse alleine, habe ich schon an einem anderen Beispiel im Blog gezeigt. Das ist ziemlich zügig gemacht. Den Motor dazu mit auszubauen, ist auch kein grosses Problem, denkt man. Stossdämpfer oben lösen, Räder abnehmen, Bremssattel und ABS Kabel weghängen, Räder wieder rauf, Lenksäule vom Lenkgetriebe trennen, Stecker vom Lenkgetriebe trennen, grosse Schrauben hinten am Fahrschemel lösen, von oben dann noch die langen Schrauben der V Halter trennen und jetzt wäre theoretisch die Vorderachse lose. Aber nun muss noch der Motor noch von seine 'Leitungen' getrennt werden.
Die Klimaanlage habe ich letztes Mal leeren lassen. Wir trennen die Leitung vorne am Kühler und klemmen es am Motor irgendwie fest. Dann die beiden Kühlerschläuche abnehmen. Die Federschellen sind schnell gelöst, die Schläuche, die fast alle 6 Monate getrennt werden, sind nicht festgegammelt...
Gehen wir weiter. Die Kraftstoffleitungen sind mit Schnellverbinder verbunden. Richtiges Lösewerkzeug reinstecken und dann die Leitung abtrennen. Hinten noch eine Klimaleitung von der Spritzwand abschrauben, auf dem Motor festbinden. Hinterm Motor sitzt der "Oktopusschlauch". Ein Kühlwasserschlauch, welches so viele Nebenarme hat, dass es den Namen redlich verdient! Somit haben wir Kühlwasser, Öl, Klimaanlage getrennt. Zu guter letzt noch den Behälter der Servolenkung auf dem Motor festbinden. Ein grosser Knackpunkt ist jetzt die Gasanlage. Sie ist, zum Glück, leer. Habe ich bei der letzten Fahrt - glücklicherweise - geschafft. Endlich eine Sache geschafft, was für mich von Vorteil ist/war. Wie gehe ich hier vor?
]Nun, die gesamte Steuerung sitzt gebündelt hinten an der Spritzwand. Die Steuerung ist nicht das Problem, sondern die Anlage mit Gas. Da will ich nicht beigehen. Darum trenne ich die Elektronik von der Einspritzanlage, stecke die Injektoren ab, und lege sie zum Sperrventil. Dann wird die Gesamte Verkabelung zwischen Motor und Gasanlage auf den Motor umgelegt, damit das alles funktionobelt. Klappt ganz gut! Sieht nur so "extrem" aus, weil ziemlich viele Kabel hierhin, dahin, sonst wo hin verlaufen Aber zum Glück muss ich keine Verdampfer irgendwie leeren!
Nur noch eine Sache trennt uns vom ausgebauten Motor: die Steuerung des grossen Klotzes. Ein grosser Stecker sitzt im Motorraum. Wo? Ich musste suchen, aber es ist an der Spritzwand von Rusty... Klug von Jaguar: der Stecker ist mit einer Schraube gegen das Aufgehen gesichert und es ist überhaupt schon mal ein Stecker vorhanden! Bei der Iron Lady gab es keins... Nicht mal ein Kabelbaum der an der Spritzwand getrennt werden kann! Zu letzt noch das Massekabel vom Anlasser an der "Fakestirnwand" entfernen.
Und nun fahren wir die Karosserie hoch und schauen, dass die Vorderachse mit Motor unten bleibt. Tut es das, hat wieder endlich etwas geklappt und der wiederspenstige Rusty endlich das macht, was er soll!
Nächster Schritt? Naja, den Motor auf der Fahrerseite von ein paar Leitungen befreien und die funktionierende Leitung wieder anbringen. Die Austrittsöffnung mit etwas Harz benetzen und damit die Leitung einkleben (weil leider kein Gewinde richtig eingesetzt werden konnte). Kats anbringen, Motor vorbereiten und dann, wenn fertig, wieder einbauen... Juchu! |
Sat May 27 12:56:32 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (10) | Stichworte: 5HP24, Getriebe, Getriebeöl, Getriebeschaden, Jaguar, Quickie, Quickie Artikel, Rusty, X308, XJ8, ZF
Hallo Motor-Talker!
Nach dem Ausbau und der Überholung kommt jetzt die "Wiederinbetriebnahme" der 5hp24. Soll ich das bereuen? Wir schauen mal!
Vorab, ich musste beim Ausbau etwas kaputt machen, damit ich das Getriebe überhaupt ausbauen konnte. Das war damals die Austrittsleitung zum Öl-/Wasserkühler. Damit das Getriebe funktionieren kann, muss ich die Leitungen, die noch drin sind, ausbauen. Fummelarbeit? Ja. Schlimme Fummelarbeit? JA!!! Arbeit für einen Azubi? Auf jeden Fall!
Aber hier hängt es jetzt fest. Die Leitungen werden am Block mit 2 Schellen fixiert. Diese kann ich nicht erreichen. Dazu ist der Motorraum zu verbaut und Rusty einfach zu eng... Ergo muss ich das machen, was ich niemals machen wollte: den Motor auf dem vorderen Fahrschemel ausbauen! Heisst, Rusty bekommt sein Herz entnommen. Macht kein Spaß, aber ich muss ihn wieder zum Laufen nekommen!
Damit der Motor raus kann, muss ich das Getriebe aber wieder mechanisch einbauen (um Gleichgewicht zu schaffen zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht, da die Midichlorianwerte ungewöhnlich hoch sind ). Also, legen wir los.
Der Drehmomentwandler wird ins Getriebe auf der Eingangswelle eingesteckt und nach dem dritten Einrasten sitzt es (1. Ölpumpe, 2. Eingangswelle, 3. Wandlerüberbrückungskupplung, das 3. fehlt bei der TH400 in der Iron Lady). Das Getriebe nun mit Hilfe des Praktikanten wieder bereit für den Einbau machen. Dazu schrauben wir noch die Getriebetraverse fest. Da der Kardan nicht angeschlossen wird, brauchen wir uns da keine Sorgen machen.
Und damit ist das Getriebe wieder drin. Völlig unspektakulär. Knapp 90 Minuten hat das gedauert und durch. Der Wandler wird dann auch festgeschraubt und schon ist der Artikel zu Ende. Eigentlich schon fast ein Quickie... Endlich hat etwas mal geklappt. Yay!
Nächster Schritt für nächsten Samstag (leider habe ich nicht mehr Zeit momentan): Vorderachse mit Motor und Getriebe drauf ausbauen. Ob das klappt? Ich denke schon. An Rusty ist nichts festgerostet. Dafür rostet er selbst gerne etwas weiter Und danach kommt die nächste "Reparatur" schon Es bleibt spannend! |
Wed May 17 19:50:35 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (33) | Stichworte: ersatzteile, Iron Lady, Jaguar, Kühler, Teile, V12, X27, XJS, XJ-S
Hallo Motor-Talker!
Als Fan viele SciFi Filme, habe ich mir beim Titel hier etwas Spaß erlaubt. Spricht man in SciFi Filmen von einem besonderen Mineral/Rohstoff, heißt es in der Regel "Unobtanium". Das ist ein Wortspiel aus dem Englischen. "Unobtain" heißt "Unbeschaffbar". Das "ium" am Ende soll es als Mineral/Element darstellen. Das Obtained bedeutet "Beschafft!" Aber zum Thema!
Es war mal wieder soweit, es gab ein Engpass in meiner Restaurierung... Ein Engpass, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hätte! Um etwas auszuholen: 2016 noch hatte ich angefangen die Lager der vorderen Anbauteile zu prüfen. Dabei fiel mir auf, dass das Lager der Riemenscheibe des Lüfterrades etwas Spiel hat. Spiel ist gut, ca. 0.5-0.7 mm Bewegung in alle Richtungen. Dazu beim Schütteln konnte man hören, wie das Lager raschelte und klapperte. Ergo: tot! Muss neu.
Jaguar hat hierzu ein Lager verwendet, welches einst ein "allerwelts" Wasserpumpenlager für englische Fahrzeuge war. Vom ehemals weltbesten Kugellagerunternehmen, nein, nicht SKF sondern RHP, (bis es sich aufkaufen lassen musste) stammte das "FPS 380" Lager.
Das Problem ist, dass das letzte Lager schon laaaaaange ausverkauft wurde. Es gibt auch keine Zubehörlager im identischen Format. Nur Lager mit längerer Welle. Und dazu kommt die Problematik: es will keiner solch ein Lager verkaufen! Kein Scherz! Es wollte kein Lieferant mir ein Lager in den richtigen Dimensionen verkaufen... Und selbst die Chinesen, die gerne alles anbieten, wollten mir mindestens 1000 Stück verkaufen! Das kommt mir alles bekannt vor, wie letztes Jahr mit dem "Deckel" der Drehmomentwandlerschrauben.
Ich habe also mit einigen Nummern von Lagern von anderen Herstellern, die auch passen würden (mit etwas Nachbearbeitung an der Welle bzw. am Gehäuse), quasi überall in Europa, wo ein Lager sein könnte, nachgefragt, ohne positive Nachricht. Selbst Spezialisten für klassiche Lager konnten mir nicht weiterhelfen.
Also ging es an mein "Zeichenbrett" um zu schauen, wie ich das umgehen könnte. Alternativen wurden ausgearbeitet. Meine Lieblingsalternative: keine! Viskolüfter los werden, stattdessen einen kürzeren Keilriemen nehmen, vorne 2 Elektrolüfter rein und gut... Aber das wäre nicht original und die Iron Lady soll soweit original bleiben. Die Kühlung ist ja auch soweit ausreichend dimensioniert... Und wie geil klingt ein kalter Lüfterrad? Richtig geil! Krach muss sein! Das gehört zum Auto dazu!
Eine andere Alternative war 2 Lager aufzutreiben, die ich ins Gehäuse setzen könnte. Sprich einpressen. Dann vom alten Lager die Welle rauspressen, etwas abdrehen lassen, und dann in die Lager hineinpressen. Darauf dann die Riemenscheibe und gut... Aber da gibt es wieder ein Problem: ich finde keine Lager im mit 38.1 mm Außendurchmesser und 19 mm Innendurchmesser. Sauber! Dazu in ausreichender Stärke... Unobtanium! Muss ich doch zum unerwünschten Gebrauchtteil greifen? Ich hoffe nicht! Aber es sah danach aus.
Doch dann... Mein Cousin in GB wurde eingeschaltet und ich bat ihn die Teilenummer zu verwenden und ein paar örtliche Jaguarhändler aufzusuchen. EAC3437, so die Teilenummer. Er möchte bitte mal fragen ob einer sowas am Lager hat. Lange habe ich dazu nichts gehört gehabt. Die Zeit verstrich (knapp 4 Monate!) und die große Feier des Jahres fand statt. Zu meiner Überraschung: er hat eins aufgetrieben! Tatsache, einer hatte eins! Und noch "tatiger Sacher" nagelneu, ungebraucht und in der Originalverpackung. Nicht einmal ausgepackt und aus 2000 stammend - also nicht wirklich alt. Das Beste: kostenlos! Hat nur Lagerfläche in Anspruch genommen! Und da mein Cousin zu Besuch kam, passte es hervorragend
Eine Prüfung ergab: das Lager ist komplett ungebraucht und im Bestzustand. Die trockene Lagerung über 17 Jahre hat keine Schäden erzeugt. Das Wachspapier samt Öl haben dafür gesorgt, dass die Oberfläche rostfrei blieb. Kein Spiel (naja, etwas ja, muss ja so sein!) und alles bestens... Ich bin zufrieden! Die Herausforderung liegt jetzt nur noch darin, das gusseiserne Gehäuse zu reinigen und gegen weitere "Oberflächenkorrosion" zu schützen. Lack ist da irgendwie nicht unbedingt für geeignet, andererseits sieht man das Teil im eingebauten Zustand minimal... Fragen über Fragen
Somit kann, wenn dann noch ein paar Dichtungen eintreffen, an de, Zusammenbau der Stirnseite der mächtigen V12 Maschine weitergearbeitet werden |
Sun May 07 13:42:03 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (114) | Stichworte: Automatik, Diesel, Drive, Leihwagen, Let's, Mietwagen, Reparatur, Rusty, SUV, TDI, Touareg, V6, Volkswagen, VW
Hallo Motor-Talker!
Aus gegebenem Anlass kommt heute ein Let's Drive... Thema diesmal: der Volkswagen Touareg V6 TDI. Viel Sapaß bei der Mitfahrt
Vorab, dieser Artikel könnte etwas negativ klingen. Dieses Auto vereint 3 Sachen in sich, die ich selbst nicht mag:
1. Volkswagen, 2. Dieselmotoren und 3. Sports Utility Vehicles, kurz SUV. Alles Sachen, wo sich bei mir die Fußnägel hochrollen und wo cih selbst nicht freiwillig einsteigen würde! Aber hier muss ich es
Wie komme ich in den Genuß dieses Autos? Rusty wartet seit mehr als 2 Wochen, nachdem er von einem anderen Fahrzeug angefahren wurde, auf eine Entscheidung der Versicherung. Da ich solange den Volvo meiner Eltern fahren durfte aber einige Tage nun darauf nicht zugreifen kann, habe ich ein Leihwagen erhalten. Danke "Gegnerversicherung" Warum es so ein fetter Touareg ist und kein Golf, Passat oder Polo? Naja, liegt nur an der Leistung von Rusty. Er mag zwar 20 Jahre alt sein, aber 240 ps sind immer noch die höchste Stufe der Versicherungsklasse... Ergo: Oberklasse. Ein Touareg ist zwar kein "Premiumluxus" aber ist in der Fahrzeugklasse/-gruppierung der Autovermieter eben auf gleichem Niveau. Somit: passt! Also, seit Freitag bin ich Touareg Fahrer und da ist klar: es muss ein Let's Drive her
Kommen wir mal erstens zum Design. VW Design halt. Was soll man großartig dazu sagen? Kennt man einen, kennt man alle. Keine Überraschungen. Keine "aufregenden neuen Linien". Keine Experimente. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb VW es schaffte, sich zum größten Autobauer der Welt (2016) hochzumausern. Die Räder sind rund, die Scheiben sind durchsichtig und das was weiß ist, deckt Blech ab.
Nun zu dem Bereich, wo man als Autofahrer am meisten zu finden sein wird: im Innenraum. VW ist nun mal bekannt dafür, dass man wertige Ausstattungen verbaut. Das ist hier keine Alternative. Alles fühlt sich wertig an. Klingt doof, aber im direkten vergleich zu Rusty, Oberklasse aus den "Mitt-90ern", ist es DEUTLICH hochwertiger. Man merkt 1. die 20 Jahre dazwischen und 2. den Fortschritt in der Produktentwicklung und 3. die Unterschiede in den Entwicklungskosten.
Steigt man ein, kommt man sofort mit dem Innenraum klar. Man weiß wo was zu finden sein wird. Alles bedient sich wie im Golf, Polo, Passat oder Up!. Schalter schalten, der Lichtschalter sieht nach Lichtschalter aus. Im Kombiinstrument sind noch richtige, analoge Rundinstrumente (deutlich schöner als diese neuen LCD/LED Displays wie heute schon fast üblich. Auch hier finden wir keine wilden Designausrutscher. Somit keine Experimente aber auch keine Langeweile. Es sieht SEHR stimmig aus. Verdammt, ich hasse es das zu sagen, aber es gefällt mir! Dass ich das jemals über ein VW Innenraum sagen würde, hätte ich nicht gedacht.
Die Sitze sind recht bequem. Allerdings, wahrscheinlich habe ich es nicht gefunden, fehlt mir die Sitzflächenneigung!? Ebenso, für ein Auto dieser Kategorie, sollte zumindest der Fahrersitz elektrisch verstellbar sein. Alles mechanisch. Naja, man stellt den Sitz theoretisch auch nur einmal ein... Dennoch, das fehlt mir. Sicherlich gibt es sowas zu bestellen, und sicherlich hat die Kiste hier eine besondere Mietwagenkonfiguration, aber letztendlich hätte das als Standard verwendet werden können.
Die Rücksitze sind ziemlich bequem und lassen sich auch einfach umlegen. Eine flache Ladefläche sieht aber deutlich anders aus. Das kann selbst der S80 meiner Eltern deutlich besser. Für ein SUV ist hier definitiv Nachholbedarf gegeben!
Als "Soundfetischist" (zum bestimmten Grad), höre ich gerne MEINE Musik so wie ICH es möchte. Das kann auch mal laut sein oder auch mal leise. Meistens ohne zusätzlichen Bass oder ähnlich aber es muss so klar wie nur möglich sein. Nachdem die Paarung zwischen Galaxy Note 4 und VW Touareg nicht sonderlich schnell funktionieren wollte (das kann der Fiat Ducato mit Uconnect System deutlich besser und schneller) durfte ich in den Genuß von einer tollen Soundanlage kommen. Es sind nirgendswo irgendwelche Embleme auf den Lautsprechern zu finden, somit vermute ich mal, dass es nicht die Spitzenanlage ist... Der Klang aber ist wirklich SEHR gut. Auch hier, ich bin begeistert!
Radio ist eingestellt, ich sitze im Fahrersitz und ich habe ein Schlüssel in der Hand (kein Keyless Entry/Keyless Go -> finde ich gut!). Was macht man damit? Richtig! Anwerfen. Nach etwas Gesuche konnte ich das Zündschloss bzw. der Schalter dessen lokalisieren und stecke den Schlüssel ein um es gleich in meine Richtung vom Schloss geworfen zu bekommen. Huch? Etwas mehr Kraft notwendig? Okay. Reindrücken mit etwas mehr Nachdruck und es ist drin. Einmal kurz nach Rechts in Uhrzeigersinn gedreht und der V6 erwacht zum Leben!
Nur für's Protokoll: hier ist der 3.0l V6 TDI mit 262 ps und 580 nm drin. Nicht in der "Offroad" Spezifikation (also ohne Untersetzung und Differenzialsperren) sondern in der Straßenauslegung. Ein paar Gasstöße im Stand zeigen: der Motor ist drehfreudig! Eigentlich für mich untypisch Diesel. Erlebe ich hier mein Blaues Wunder?
Der Motor läuft leise und kaum spürbar vor sich hin. Die Vibrationen, die ein Diesel normalerweise von sich gibt sind kaum zu merken. Es ist, als ob es doch ein V6 Benziner wäre. Die ebenso typischen V6 Vibrationen sind auch kaum zu spüren. Hier muss ich meinen Hut ziehen! V6 Diesel und Laufruhe: CHECK! Wer immer bei VW/Audi bei dieser Maschine federführend war, erhält meinen Respekt... ABER, im Vergleich zum V8 von Rusty oder dem R6 im alten X300, ist der Motor dennoch zu spüren Aber das ist ein anderes Thema!
Fahren wir mal los, oder zumindest versuchen wir es... Das wird schwer. Eine Automatik sollte schon im Leerlauf genug Anfahrmoment erzeugen können, dass man bereits noch mit getretener Bremse (nicht ganz durchgetreten) spüren kann, wie es kriecht. Hier merke ich nichts!? Ist die 8 Gang Automatik vielleicht doch ein DSG welches nicht richtig funktionieren will?
Ich blicke runter und sehe: AUTO HOLD ist aktiviert. Größter Mumpitz überhaupt! Um das zu überwinden, muss man ordentlich Gas geben. Das geht doch immer schief und sieht komisch aus... Das war das Erste, was ich deaktiviert habe! So'n Qutasch!
Ist der Nobelhobel ersteinmal am Rollen, so ist das Fahren dann doch recht angenehm. Dank der Luftfederung und der guten Lenkung, ist es doch recht komfortabel zu fahren. Das Leergewicht von mindestens 2.2t merkt man eher weniger. Hier hilft selbstverständlich auch das Drehmoment, ich wiederhole, von 580 nm...
Die 8 Gang Automatik schaltet kaummerklich. Die Fahrstufen flutschen förmlich rein. Es gibt kein Bedarf die Gänge manuell einlegen zu wollen. Es schaltet ziemlich genau und nicht wie manch moderne Automatik wahllos und hilflos hin und her. Nur bei ca. 50 km/h kam es mir so vor, als ob die Automatik gerne noch ein Gang hoch-/runterschalten wollen würde.
Per "Zufall" (haha ) entdecke ich neben dem linken "Systemschalter" für die Fahrbahnen noch den mittigen Regler und den großen Drehschalter für die Höhenkorrektur. Gleich so tief wie möglich runter gelassen Ist ja ein SUV und muss tiefergelegt werden ( ). Aber nein, im Programm "Sport" ist der Wagen etwas tiefer aber nicht sonderlich sportlicher. SUV heißt ja nicht, dass das Fahrzeug sportlich zu sein hat, sondern dass es den Fahrer bei seiner Sportaktivitäten ein Nutzen bieten soll. Also stellen wir alles auf "NORMAL" und bleiben normal.
Ich ziehe hier gerne Rusty heran, um zu schauen, ob ein SUV von heute ein Fahrwerk vom Feinsten von Damals (ja, der XJ hatte damals ein Spitzenfahrwerk, welches gutmütig, komfortabel und sehr angenehm zu fahren war) ebenbürtig oder sogar überragend ist... Rusty federt komfortabel und zeitgleich straff. Der Touareg kann das auch. Schnelle Kurven läßt Rusty lächeln. Durch die breite Spur mit niedrigem Schwerpunkt (Dank niedrigste Bauhöhe einer Luxuslimousine) legt sich Rusty fast schon so in die Kurve (naja, an den Außenrand ). Kurven nimmt der Touareg erstaunlich flach. Flacher als der XJ.
Allerdings, und hier kommt das Gewicht und die Höhe ins Spiel: Autobahnausfahrten im Schnellgang fühlen sich nicht "sicher" an. Das klingt doof, aber ich fühlte mich im Touareg nicht sonderlich stabil im Vergleich zu Rusty. Es gibt eine Autobahnkreuzung hier (Bremer Kreuz) der ziemlich langgezogene Ausfahrten hat... Ohne Tempolimit (außer die üblichen 120 km/h). Rusty geht da locker mit 130 durch... Nicht fragen woher ich das weiß, einfach hinnehmen Der Touareg fühlte sich bei 80 schon relativ unwohl... Mein Popometer wollte nicht mehr zulassen. Sicherlich gingen mit den ganzen Assistenten wie ESP, usw. mehr aber da der Touareg 1. ein Leihwagen ist und 2. ein SUV sein will, wollte ich die Gesetze der Physik nicht ausnutzen.
Fahren wir mal weiter und suchen uns eine Straße mit Kopfsteinpflaster. Dieses konnte Rusty hervorragend meistern. Auch OHNE Luftfahrwerk und OHNE Besonderheiten am Fahrwerk. Einfach durch gute Ingeneurskunst. Zwar ist hinten, durch die schweren Guss Querlenker, eine minimal spürbare ungefederte Masse vorhanden. Dennoch, im Vergleich zum Touareg wirkt der XJ8 wie eine Sänfte - mit Krach Der VW ist aber für ein 2.2t Schiff sehr komfortabel. Erstaunlich komfortabel. Aber eben nicht Limousinen Komfort... Trotz Comfort Einstellung des Fahrwerkes.
Es musste zwischendurch aber mal sein: die 262 ps und 580 nm wollten mal aus dem Stand gescheucht werden. Uiii uiii uiii! Da kam ich mir vor, wie im deutlich schwächeren V12 der Iron Lady! Das Drehmoment schiebt unaufhaltsam und es fühlt sich an, als wollten sich die Räder samt Antrieb von der Karosserie losreissen und auf und davon machen Die Kiste knickte hinten gewaltig ein und dann, als es soweit war vorwärts zu gehen, hob es sich vorne aus den Radkästen Das gefällt! Ganz ehrlich? Das gefällt sogar sehr! Da wird es schon irgendwie komisch sein dann von dieser Maschine auf einen zwar größeren aber dafür schwächeren Sauger V8 Benziner zurück zu gehen. Darum wollte ich keine riesige Maschine. Darum wollte ich einfach nur ein Golf, Corsa oder sogar Smart... Aber die Autovermietung musste mir sowas hinstellen! Vorfreude auf den V12 steigt nun noch mehr
Angeblich soll das Dickschiff mit ca. 6.9l auf 100 km zu bewegen sein. Es KÖNNTE bei meinem Fahrprofil hinhauen. Wenig Stau, ca. 30% Landstraße, 50% Autobahn (120) und 20% Stadt (ohne Stau). Es wäre durchaus möglich wenn ich mich zurückhalten würde... Auf einer kurzfristig entschiedenen Fahrt nach Hamburg, konnte ich die Langstreckenqualitäten mal ausgibig testen. Sowohl am Tage, als auch bei Nacht.
Auf Autobahnen halte ich mich gerne an eine schöne Zahl: 100 mph also 160 km/h. Man ist nicht der Schnellste aber auch nicht der Langsamste. Für mich ist diese Geschwinigkeit in meinem Fahrprofil wichtig. Alle meine Autos müssen diese Geschwindigkeit aushalten ohne dass sie zum Säufer werden. Mein C30 konnte das sehr gut. Zwar hatte es dann knapp 3500 U/min, aber man war nicht am Brüllen. Und der Verbrauch war, für die Geschwindigkeit, in Ordnung. Der Touareg überraschte hier. Klar, es ist ein Diesel... Aber dennoch war ich erstaunlich überrascht.
Einmal Hamburg und zurück (sind ca. 260 km Gesamt) und nur knapp 20€ für Sprit ausgegeben... Das zahle ich mit Rusty auch, jedoch bei höherem (LPG) Verbrauch.
Der Touareg verhält sich ziemlich gutmütig und ist sehr spurtreu! So muss es sein. Der Radstand und das Gewicht helfen dabei. Dazu noch die recht breite Spur. Also Hut ab! Langstrecke kann der Touareg gut. Allerdings ist Langstrecke eher die Domäne von Limousinen und Kombis. Die Technik des Touareg in einer ansprechenden Limousine, flacher und etwas länger und es wäre doch ziemlich sehr gut!
Aber ich kann nicht immer loben. Es gibt da etwas Negatives... Nein, sogar zwei negative Sachen, die mir absolut nicht gefallen:
1. die Startstopp Automatik Ich sehe den Sinn dieser Anlagen und wenn sie RICHTIG GUT funktionieren, kann ich damit leben. Hier jedoch wirkt sie leblos und störend. Bei der W204 Benz Ausführung, ist schon während man das Bremspedal losläßt der Motor schon am anspringen. Hier bin ich teilweise ganz vom Pedal runter und gebe schon Gas bis der Motor dann mal anspringt. Und dann ist der Verkehr vor mir schon fast über alle Berge und ich sehe wie ein Fahranfänger aus, der die Kupplung schnell kommen läßt. Fault or Feature? Ich tendiere zu Feature, weil es nicht ab und zu so war sondern durchgehend.
2. der Segelmodus im Getriebe Auch hier sehe ich den Sinn dieser Entwicklung und denke, wenn es richtig implementiert und umgesetzt wird, gäbe es gewaltig Potenzial. Das Ganze kann gut und richtig laufen. Aber irgendwie wirkt es hier "falsch". Ich weiß, dass man dabei quasi "ausgekuppelt" wird und dann dahingleitet/-rollt bis wieder Momentum gewonnen werden muss. Aber um dieses Momentum zu gewinnen wird mit einem Ruck durch das Auto geantwortet. Nein, ich habe keine Bleifüße. Ich kann ein Schalter so bewegen, dass man kein Gangwechsel spürt ohne ewig mit der Kupplung schleifen zu müssen. Genauso kann ich den S80 bewegen, ohne die defekte Drehmomentstütze zu spüren. Also ist irgendwas hier nicht ganz funktionobelnd.
Ist man endlich mit dem Fahrzeug angekommen, stellt sich die Frage: Wie parke ich ein? Warum die "wie" Frage? Weil man NICHTS sehen kann. Weder die vordere Spitze der Motorhaube noch irgendwas am Heck. Selbst im Innenspiegel wird man nicht wirklich viel sehen können. Die Kopfstützen der Rückbank blockieren fast alles. Die Übersichtlichkeit ist wirklich unter aller Sau. Und das meine ich nicht böse. Es ist einfach so! Da muss ich den XJ in seiner Übersichtlichkeit loben. Die langen Hauben/Deckel vorne und hinten sind perfekt um zu erkennen, wo das Auto beginnt und wo es aufhört. Da sind die Parksensoren absoluter Pflicht!
Die vielmals angepriesene Sitzhöhe und die Übersicht, kann ich nicht als Vorteil ansehen. Man sieht zu wenig was neben einem passiert. Es versteckte sich ein Lotus Evora auf der Beifahrerseite, welches ich erst dann sah und merkte, als es bei der grünen Ampel schlagartig nach vorne donnerte. Weder im Spiegel, noch von meinem Sitz aus konnte ich es erkennen. Traurig sowas. Da fühle ich mich jetzt im XJ8 doch etwas unsicherer aber zeitgleich sicherer für die Leute um mich herum... Wenn ich als Autofahrer, der versucht sein Umfeld zu scannen und zu verstehen und extrem aufmerksam ist (Rundumblick sehr regelmäßig), sowas nicht sehe, was machen dann die ganzen abgelenkten Instragramm-Selfie-Wahnsinnigen, die sowieso nur nach Vorne und auf's Handy schauen!? Ebenso ist man nicht wirklich hoch sitzend. Vielleicht etwas erhöht, aber das sitzt man ja auch in einem Zafira oder einem Espace (als es noch ein Van und kein CrossOver war).
Dann die Breite... OH MEIN GOTT ist das Teil breit! Von Außenspiegel zu Außenspiegel sind es 2.208 m! Leute, mein XJ ist MIT Spiegel knapp 40 cm schmaler! Nein, kein Scherz! ~1800 mm von Spiegelspitze zu Spiegelspitze! Diese 40 cm spürt man etwas im Innenraum aber der Rest geht in die Karosserie. Sorry, das ist für mich ein absolutes No Go! Da bekommt man weder auf einem normalen Parkplatz, noch sonst wo richtig ein Parkplatz ohne andere Parkplätze zu gebrauchen. Wie sowas "Hip" sein kann ist mir echt ein Rätsel. Vielleicht ist es doch nur etwas für's Ego und um ein Statement á la "Antisozial" zu zeigen!? Ich weiß es nicht und will das nicht jedem unterstellen. Die Fahrzeuge haben ihre Daseinsberechtigung für Leute, die tatsächlich etwas mit dem Auto anfangen können: Leute die häufig ein Wohnwagen ziehen, Pferdebesitzer, selbst Landwirte würde ich sowas nicht absprechen. Aber warum Mutti, die in der Stadt wohnt und nur ihr Einzelkind damit zur Schule fahren muss, ist immer noch nicht klar. Hätte ich eine Frau und sie würde ein SUV haben wollen, bekäme sie von mir ein Spielzeugauto und ein Renault Twingo hingestellt...
Für mich ist der Touareg nichts. Zwar fahre ich ihn jetzt für die Tage die ich ihn habe gerne, aber ich sehe für mich keinen Grund dazu vom XJ auf ein SUV umzusteigen. Ein Fahrzeug, welches ICH für MEINEN Lifestyle absolut nicht gebrauchen kann. Weder erfüllt es mein Wunsch nach Platz richtig, noch kann ich mit dem Design außen mich anfreunden. Der Antriebsstrang gefällt mir, muss ich echt als Dieselgegner sagen. Sowas in Benzinerform wäre sehr cool. Ich bin auch kein Drehmomentjunkie, aber es ist auch mal schön mit etwas Drehmoment umherzuirren Der hier gezeigte Touareg hat ein Verkaufspreis von 70.420€! Eine Menge Geld für viel Auto. Wäre es mir das Geld wert, wenn ich ihn MIR leisten könnte? Nein. |
Sun Jul 09 21:06:06 CEST 2017 | Trottel2011 | Kommentare (49) | Stichworte: Jaguar, X300, X308), XJ308, XJ Mark II (XJ40
Hallo Motor-Talker!
Ich schwaffele heute nicht rum. Ebenso gibt es keine Bilder. Ich komme direkt zum Punkt: Rusty wird 2018 nicht mehr sehen!
Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich kann mich einfach nicht mehr darauf verlassen, dass er noch lange halten wird. Ja, ich habe gerade sehr viel Geld investiert und schon alle Teile hier liegen, die ich bräuchte, damit er brauchbar ausschauen würde, aber ich habe darauf nun einfach keine Lust mehr. Zumindest nicht mehr heute, Stand 9.7.2017.
Es ist immer etwas zu machen. In letzter Zeit ist es auch gänzlich um mein Hauptblogthema still geworden: der Iron Lady. Warum? Weil mein Schrotthaufen alles Geld und Zeit verschlungen hat! Und das muss enden! Daher habe ich jetzt innerlich mit dem Kotzkübel abgeschlossen und werde daran nichts mehr machen.
Wenn einer die Zuverlässigkeit dieser Autos regelmässig lobte, dann war ich das. WAR. Alle Krankheiten, die diese Autos haben können, hatte ich. Wahrscheinlich kommen noch weitere! Wenn jemand von schlechten Erfahrungen reden kann, dann ich! Es muss ein Wunder geschehen, damit ich wieder Interesse daran habe, diesen Schrotthaufen weiter zu reparieren. Heute ist die Türverkleidung auf der Fahrerseite abgerissen (habe ich aus Wut gemacht weil eine Schraube nicht raus wollte). Gestern wollten die verkackten Bremskühlkanäle nicht sitzen. Die Aussenspiegel klappen nicht mehr elektrisch ein. Die Lenkung ist nie gerade. Es nervt.
Darum: in Rusty wird dieses Jahr nicht mehr investiert. Es wird auch keine Arbeit mehr in seine Richtung fliessen. Er hat mich alleine 2017 schon 1500 EUR an Neuteilen gekostet - zusätzlich noch die Karosserieteile usw. Und noch die Kosten für Mietwagen..
WENN er noch ein 2018 haben will, MUSS er sich jetzt beweisen! Er MUSS mir zeigen, dass ich auf ihn zählen kann. Dass ich keine Angst vor'm Stau haben muss. Dass ich morgens starten kann, ohne dass er nur auf 5 oder 6 Zylinder läuft. Er MUSS zeigen, dass er es wert ist! Jeder Fehler bzw. jeder Schaden, welches/r bis dahin passiert/auftaucht, bringt ihn weiter Richtung Schlachtbank. Und das Ausschlachten wird mir ein Genuß sein!
So, das war's für heute.