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Sat Mar 26 13:54:46 CET 2022    |    Trottel2011    |    Kommentare (104)    |   Stichworte: 124, 2 (356), fiat, Multiair, Multijet, Sport, Tipo, Typ

Hallo Motor-Talker!

 

Es ist soweit, Zeit für ein neues Auto und damit verbunden einen neuen Artikel. Seit 3.5 Jahren fahre ich meinen Fiat 124 Spider. Ein tolles Auto, welches mir immer viel Spaß bereitet hat. Der kleine 1.4l Multiair zieht und schreit dabei, als gäbe es kein Morgen. Die Automatik schaltet schneller, als man es mit einem regulären Handschalter hätte machen können. Die Soundanlage von Bose stimmte mich bei Stau immer Glücklich und das Gefühl einen so agilen kleinen Flitzer unterm Arsch zu haben, war einfach sensationell. Wie aber im Artikel vor wenigen Tagen erfasst, kommt jetzt der Nachfolger... Wer keine Lust auf Lesen hat, kann einfach nach unten scrollen ;)

 

Die Gedankengänge waren hier mannigfaltig. Ich wusste, ich wollte etwas Günstiges haben. Hintergrund: mittlerweile ist ein Auto für mich zum "Gebrauchsgegenstand" degradiert worden. Ob ich jetzt mit Heckantrieb oder Allrad oder Frontantrieb fahre, ist mir wumpe. Die Spritpreise treiben einen die Tränen in die Augen, der Automarkt ist im Arsch. Alles Scheiße, Gruß Elli. Ein Vorteil: die Gebrauchtwagenpreise sind in Tummult... Aber auch das ist nicht immer so. So kann ich den Spider als Gebrauchtwagen mit einem Gewinn verkaufen... :D

 

Meine Suche trieb mich in verschiedene Gedankengänge...

 

-> Spider behalten?

-> Spider durch ein Rest-TÜV Auto ersetzen?

-> Spider durch einen alten Rolls Royce oder Bentley aus den 80ern ersetzen?

-> Spider durch einen XJR ersetzen?

-> Spider durch ein Auto ersetzen, was MTB-kompatibel ist?

-> Gar kein Auto mehr?

 

Ich habe mich für Option 5 entschieden... Diesmal auf Nummer sichergehen. Und so wurden diverse Autohäuser und Marken abgeklappert. Überall Platz genommen. Eine Wunschkonfiguration erstellt. Die Konfiguratoren glühten förmlich. Es sollte etwas in der Kompaktklasse werden. Sprich: 5 Türer "Hatchback". Aufgrund meiner Erfahrungen, schied der Golf VIII schon aus - mit meiner Wunschausstattung wäre ich irgendwo bei 38.000 EUR... Überall Touchbedienung? Danke, aber nein Danke! Ebenso schieden SUV Varianten aus. Sowas kann ich mir nicht antun. Mein Budget war bei 25.000 EUR. Eigentlich ein guter Wert... Damit sollte eigentlich einiges gehen - SOLLTE!

 

In der Kompaktklasse gibt es ein paar Fahrzeuge, die mir optisch zusagten (Neuwagen):

 

- Renault Megané

- Peugeot 308

- Toyota Corolla

- Opel Astra

- Ford Focus

- Fiat Tipo

 

Aber auch in der Transporterklasse, sprich Format Größer als ein Caddy/Kleiner als ein Bulli gibt es ein paar Fahrzeuge, wo ich mir die als Gebrauchtwagen hätte beschaffen können, aber da sind dann die Rahmenbedingungen anders... Da gingen auch ein paar Pickups, die ebenfalls für mich als Transporter zählen:

 

- Fiat Scudo

- Peugeot Partner

- Renault Master (auch wenn der etwas größer ist)

- Ford Transit (wobei der wieder vorne recht eng ist, finde ich)

- Toyota Hilux

- Fiat Fullback (Misterbishi L200)

 

Hier wäre mit dem Budget nur weniger drin. Und auch alles nur Diesel (wobei ich gegen Diesel eine Abneigung habe, aber besser als ein Benziner in der Größe... Also wird es wohl ein Kompakter, alleine wegen der Parkplatznot in Bremen schon eine Pflicht!

 

Meine Rahmenbedingungen sind recht simpel:

 

- 100-120 ps (Benzin/Diesel)

- Automatik wäre schön, aber Schalter ist auch gut

- Klimaautomatik

- LED Licht rundum oder zumindest LED Licht vorne (Xenon aber noch viel lieber!)

- Tempomat (mit Abstandsregelung wäre am Besten)

- Parksensoren und Rückfahrkamera (Kamera ein Minimum)

- Sitzheizung

- Keyless Entry (Funk-ZV wäre auch okay)

- Kofferraum mit >400l Volumen

- Android Auto (Bonuspunkte wenn Kabellos)

- Beheizbare Aussenspiegel

- Automatisch abblendender Innenspiegel

- Regensensor

- eine gute Aussenfarbe nur bloss kein schwarz oder weiß!

 

Das sind eigentlich keine Besonderheiten auf dem Markt. Alles Sachen, die in der Kompaktklasse heute die "Norm" schon darstellen. Aber die Frage ist, wo ist die Norm preislich bei diesen Fahrzeugen? Hier mal die Startpreise/Listenpreise:

 

1. Renault Megané: ab 24.050,00 EUR zzgl. Überführung mit 115 ps 1.2l Motor

2. Peugeot 308: ab 24.950,00 EUR zzgl. Überführung mit 110 ps 1.2l Motor

3. Toyota Corolla: ab 25.920,00 EUR zzgl. Überführung mit 122 ps Systemleistung (98 ps 1.8l und 72 ps Elektromotor)

4. Opel Astra: ab 22.465,00 EUR zzgl. Überführung mit 110 ps 1.2l Motor

5. Ford Focus: ab 23.600,00 EUR zzgl. Überführung mit 100 ps 1.0l Motor

6. Fiat Tipo: ab 22.490,00 EUR zzgl. Überführung mit 100 ps 1.0l Motor

 

Wie man sieht, sind die Preise doch recht ähnlich für die Kompaktklasse, wenn man den Golf rauslässt... Der Astra ist noch etwas günstiger, aber das ist dann bei der Ausstattung wieder flöten. Mir ist aufgefallen, dass die meisten in der Liste einfach keine brauchbaren Konfiguratoren haben und damit verbunden auch schlechte Pakete... Immer im Kombination mit irgendwas. Naja, beim Kaufobjekt habe ich einfach alles ausgewählt und ganz ehrlich? Da ist deutlich mehr an Ausstattung drin, die die teurere Konkurrenz nicht bietet...

 

Wer etwas sprachlicher begabt ist, hat es bereits im Titel erkannt: ein Tipo! Jupp, weg mit dem sportlichen und besonders hübschen Spider hin zu einer recht simplen aber meiner Meinung nach eleganten Erscheinung... Und ja, Fehler In Allen Teilen und Fix It Again Toni, aber das ist ein Stereotyp, der aktuell nicht mehr gültig ist. Ja, ich hatte mit "Toni" meinem 500er keine gute Beziehung, aber meine Eltern haben den gleichen Wagen, der läuft einwandfrei. Mein Vater fährt seit Jahren nur noch Ducatos. Mein Spider war ein Muster an Zuverlässigkeit - gut, Motor und Fiatteile waren alle sehr gut, der Rest war ja Mazda. Darum bin ich auch bereit mal das mitzumachen, was Fiat früher auszeichnete: tolle Kisten zu einem guten und fairen Preis.

 

Ein Tipo mit eigentlich alle "Häkchen" wo sie hingehören, als Sport (mit dunklem Innenraum mit dem schicken "Metropolitano Grau") und eigentlich alles, was ich mir wünsche: Handschuhfach, Türstaufächer, Becherhalter und ein Kofferraum! Alles was der Spider nicht hatte :D Und das ist kein Scherz! :D Sowas war nicht im Spider - bis auf die Becherhalter, die für zu teuer Geld in der Aufpreisliste standen :D

 

Nein, im Ernst, ich habe mich in den Tipo reingesetzt und mich sofort wohlgefühlt. Es war alles da, wo man es erwartet hat. Eine Klimaautomatik mit Drehreglern und festen Tasten statt Touchbedienung, der entweder auf dem Display ist oder man wieder das Menü auswählen muss. Ein Lautstärkeregler in der Mittelkonsole (relativ weit unten aber es hat eins!) ist heute schon fast "verpönt". Die Handbremse ist mechanisch statt elektrisch - ich parke nie im Gang und die elektronische ist mir auch heute noch immer zu anfällig (Vorurteil, ich weiß! :D). Der Tipo hat noch vorne und hinten Piepser und die Rückfahrkamera zeigt auch in etwa an, wo man bei den eingeschlagenen Rädern hinfahren würde. So Kleinigkeiten eben. Die verstellbare Mittelarmlehne vorne mit einem guten Fach drunter, die ich glaube insgesamt 10 Becherhalter/Flaschenhalter sind überzeugend und allgemein, die Ausstattung und die Materialanmutung sind gut wenn man bedenkt, was ich bezahlt habe... Man muss mal Abstriche was das Material angeht machen aber ich kaufe eben hier kein Lexus, Jaguar oder Cadillac. Die Qualität passt zum Preis und ich würde sogar sagen, der Preis suggeriert eher eine schlechtere Qualität als das, was man bekommt und wird sicherlich viele abschrecken ohne einmal sich reingesetzt zu haben.

 

Mein Auto ist ein Werkstattersatzfahrzeug gewesen, weil ich den nicht mehr so bekommen konnte, wie ich es haben wollte (zum Zeitpunkt der Bestellung war es noch möglich). Aber das hilft eben noch bei der Preisfindung, zumal, Lieferzeit wäre alles zwischen "sofort" und Oktober möglich gewesen, hätte ich noch den Sport bestellen können. Alle anderen Modelle sind wohl auf 20 Wochen noch immer lieferbar. Dass gerade jetzt die Hybridmodelle rauskommen und Fiat das Vertriebskonzept Dank Stellantis auf dem Kopf stellt, hilft nicht weiter!

 

Aber, jetzt kommts, wer hätte gedacht, dass ich den Tipo kaufe, der es nicht vorher geahnt hätte? Ich habe selbst noch meinen Artikel zum Tipo Kombi in 2018 eben überflogen und gesehen: ich habe damals ziemlich wenig auszusetzen gehabt, was nicht Motor und Getriebe betraf. Die Automatik war nicht mein Favorit. Der Diesel war okay aber für den habe ich mich jetzt nicht entschieden. Materialwahl habe ich damals kurz angemerkt...

 

Was mir damals aber nun heute doch nicht so sehr stört: das Lenkrad mit den "tausend Knöpfen". Früher dachte ich, es wäre eine bescheuerte Idee. Heute habe ich das lieber als die neuen Lenkräder mit "Multifunktionsschaltern" und evtl. auch noch "Touch". Neh neh! So nicht! :D

 

Okay, viel philosophiert, was hat jetzt die Fuhre?

 

Motor:

1.0l 3 Zylinder Fiat "GSE" (Global Small Engine) mit 100 ps und 190 nm

 

Getriebe:

5 Gang Schaltgetriebe

 

Außen:

Metropolitano Grau (nur für SPORT Modelle)

LED Licht vorne und hinten

Nebelscheinwerfer

Parksensoren

Rückfahrkamera

18" Felgen

Spiegelkappen in Schwarz

"Sport" Modell

 

Innen:

Tempomat mit Abstandsregler

Lichtautomatik (Tagfahrlicht/Abblendlicht/Fernlicht) mit Abbiegelicht

Android Auto/Apple Carplay (kabellos)

4x elektrische Fensterheber

Elektrische, beheizbare Aussenspiegel

DAB Radio

Regensensor

Sitzheizung vorne

Lordosenstütze verstellbar für den Fahrer

Höhenverstellbarer Beifahrersitz

Keyless Entry

Totewinkel Warner

10.25" Touchscreen

Klimaautomatik

Handschuhfach

10 Becherhalter

Spurhalteassistent

Verkehrszeichenerkennung

Automatisch abblendender Innenspiegel

Induktionsladepad

UVM.

 

 

Somit bin ich endlich in einem brauchbaren Alltagsauto wieder unterwegs. Wobei "endlich" eigentlich nicht richtig ist. Lieber würde ich sagen wollen, dass ich den Spider noch behalten hätte, aber ich kann leider keine 2 Autos im Fuhrpark halten (Stellplatz fehlt). Mal schauen wie sich der Tipo schlägt und ich in den nächsten Monaten berichte. :) Meine Erwartungen sind hoch!


Tue Mar 22 12:59:29 CET 2022    |    Trottel2011    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 124, 124 (Spider), Fiat

Hallo Motor-Talker!

 

So schnell sind 3.5 Jahre vorbei… Im April 2018 musste "Rusty" weichen. Im Mai 2018 kam der Fiat 500 "Toni" der ganz schnell Fiat ins schlechte Licht rückte und mein Vertrauen in die Firma doch etwas trübte. Der Spider, den ich zum Oktober 2018 in Empfang nehmen durfte, konnte mich aber vollends überzeugen.

 

Heute geht es darum, wie die 3.5 Jahre mit dem Spider verlaufen sind. Und was soll ich sagen: nicht aufregend… Für die, die es nicht wissen, der Fiat 124 Spider ist eigentlich kein Fiat. Fiat steuerte nur Außendesign und den Motor bei. Alles andere ist von Mazda. Selbst die Fahrgestellnummer ist eine Mazda-VIN… Das Modell als MX-5 Version NF eingereiht.

 

Zuverlässigkeit:

75.000 km (übernommen mit 5!!! km auf der Uhr) sind jetzt keine gigantische Hausnummer ABER mehr als der Durchschnitt fährt. In der Zeit waren 5 Wartungen durchgeführt worden. Darauf komme ich aber später zurück. Getauscht werden musste nicht. Unter Garantie musste auch nichts gemacht werden. Absolute Zuverlässigkeit. Ausnahme die Batterien in den Schlüsseln. Die gehen einfach gerne wahllos kaputt. Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich weil die Fernbedienung dermaßen oft Signale aussendet…

 

Verarbeitung:

Hier ist die Aussage recht einfach: alles sitzt, alles passt. Aber weil der Wagen ein sehr leichter Roadster ist und die Materialwahl nicht unbedingt teuer/hochwertig ist/war, ist ein Knistern manchmal zu vernehmen. Auch mal ein klappern… Es ist nicht schlimm. Das Leder hat sich sehr schnell soweit „abgewetzt“. Einmal Platz genommen und die Sitzfläche war gedehnt – nein, ich bin nicht zu fett. Aber einmal gedehnt, danach war es auch schon. Die Seitenwange, die beim Ein- und Ausstieg immer getroffen wird, hat sich am Anfang recht schnell „mitgenommen“ zeigen können, es ist jedoch seit 2 Jahren nicht schlimmer geworden.

 

Bauqualität:

Diesen Punkt führe ich einzeln auf. Wer das Modell ein wenig „erforscht“ weiß, dass es ein paar Probleme gibt. Macken in der Vorderseite des Verdecks kommen von einem Konstruktionsfehler, den man mit ein paar Unterlegscheiben gemäß der technischen Anweisung beheben kann. Dazu gibt es ein neues Verdeck. Damit stimmt dann der Abstand zwischen Verdeck und Überrollbügel wieder. Ebenso kann es dazu kommen, dass der Innenspiegel anläuft (meiner lief an) und dass das Infotainment doch Probleme machen können. Können, möchte ich anmerken. Lacke sollen sehr dünn sein, schwarz ist ungefähr so fest wie Papier. Einmal aufpoliert und dann ein Baumwolllappen auf dem Lack ziehen und schon sind wieder Kratzer drin. Eine Qual! Da hätte Fiat bzw. besser Mazda was machen können.

 

Fahrspaß:

Hier punktet der Spider gewaltig! Es gibt keine Fahrt, bei dem ich nicht meinen Spaß hatte. Außer auf einer ordentlichen Langstrecke, aber das liegt daran, dass der Spider ein Sportwagen ist der nicht als GT geplant war ;) Sei es stumpfe Vollgasorgien, bei denen der kleine 1.4l Turbo böse keucht und schreit oder wenn man mal einfach kurvenräubert. Selbst bei langsamen Geschwindigkeiten macht die Kiste Spaß. Wie kann sowas nur so spaßig sein!? :D

 

Spannend ist auch einfach die Präzision in der Lenkung. Wie gut sich das Auto in Kurven verhält. Es ist die erste elektrische Servolenkung, die ich tatsächlich mag. Relativ schwergängig aber nicht zu schwergängig. Die Lenkkräfte halten sich im Rahmen. Wenn man bei langsamen Kurvenfahrt (Rangieren) die Lenkung bei eingeschlagenen Rädern loslässt, sind die Rückstellkräfte nicht stark. Eher „normal“. Die Mittelposition ist auch sehr gut definiert. Die Servounterstützung greift nicht ruckartig ein. Man würde eine hydraulische Lenkung vermuten, so feinfühlig und gefühlvoll ist es. Schnellgenommene Kurven sind lange „untersteuernd“ und werden dann irgendwann „übersteuernd“. Das Übersteuern kann aber leicht provoziert werden – selbst bei 20 km/h :D Woher ich das weiß? Erfahrung :D

 

Verbrauch:

Tja, ein Verbrenner braucht Kraftstoff und beim Spider mit Automatik merkt man wirklich wie viel die Kiste braucht. Vor meinem Umzug vom Land in die große Stadt, verbrauchte ich ca. 6.5-7l/100 km. Je Richtung waren es ca. 25 km Fahrstrecke. 3 Ampeln, 50% Landstraße, 30% Autobahn, 20% Stadt. Die erste Ampel war dann, wenn der Motor schon warm war (auf dem Weg morgens). Jetzt fahre ich nur noch Stadt (wenn ich mich hinters Lenkrad klemmen will) und da sind 7 km. Auf der Strecke kommt Ampel + Ampel + Ampel. Bis zur Arbeit ist der Wagen gerade knapp warm. So hat der Centroventiquattro schon seine 11-12l verbraten. Nur wenn es zu den Eltern, Schwiegereltern oder einer kleinen Spritztour ging, waren die Verbräuche niedriger. Kurzstrecke plus Graugussblock der eben lange braucht, bis er warm ist. Verbrauch ist also nicht so der Hit ABER es ist ein Sportwagen… Für 1.4l aber DEUTLICH zu viel verbraucht.

 

Was mir negativ auffiel:

Recht wenig. Platz war die größte Negative. Handschuhfach? Nein. Türtaschen? Nein. Mittelarmlehne mit Ablage? Ja, aber da passt nur ein Schlüsselbund rein. Sonstige schnelle und einfache Ablagemöglichkeiten? Handy passt gerade so im Bereich zwischen Navikartensteckplatz und Mittelkonsolentunnel. Und mein Galaxy Note 8 ist nicht gerade sehr groß. Das „Handschuhfach“ zwischen den Sitzen ist zwar groß, aber wenn man vorm Lenkrad sitzt nicht einfach zu erreichen.

 

Die Sonnenschutzblenden entsprechen in etwa Visitenkarten. Verstellbar sind sie nicht. Sie sind zu klein um brauchbar zu sein aber auch zu groß um unbrauchbar zu sein. Die Spiegel darin sind auch Mumpitz.

 

Platz ist wieder auf der negativen Seite: Kofferraum. Ja, als Single damals war der Kofferraum mehr als ausreichend groß. Ca. 120l gehen rein. Eine Kiste Wasser oder Gepäck (salopp gesagt). Aber heute? Zu zweit zu klein. Für eine Woche im Urlaub geht es gerade noch, wenn man nur Klamotten mitnimmt. Den Wocheneinkauf bekommt man auch unter. Aber jedes Mal ist der Kofferraum randvoll. Wie oft ich da schon an die Grenzen meiner Packfähigkeiten angelangt bin… :rolleyes:

 

Der größte Negativpunkt ist aber: die Werkstatt. Ja, ich gebe zu, Fiat ist was Werkstätten angeht sowieso schon rar gesäht. Was aber die Fähigkeit derer angeht, ist es noch weniger. Zwei Fiat Vertragswerkstätten haben mich zügig verschreckt. Beim ersten komplett überzogene Wartungskosten… Für die erste Wartung 360 EUR (es war NUR Öl mit Filter und Ablassschraube! Dabei hatte ich vorher gefragt und bekam auf meine Mailbox 250 EUR aufgesprochen. Der gleiche Mitarbeiter lügte in mein Gesicht, dass er das nicht sei und dass wir noch nie zu vor gesprochen hatten – ich habe auf „Rückruf“ gedrückt, da auf meiner Mailbox und spontan klingelte SEIN Telefon und meine Nummer war drauf sichtbar… Hmm, spannend! Ebenso dass man die Serviceleuchte nicht zurückstellen konnte und man mir den Wagen mit „wir wissen nicht warum?“ zurückgegeben hatte UND noch die Motorabdeckung mit Ölflecke verschmiert war, zeugte von deren Handwerkskunst und Verständnis für ein Fiat Produkt). Die Zweite sollte 650 EUR kosten. Ich merke an, das Auto war NAGELNEU und war zu den Wartungsterminen 6 respektive 12 Monate in meinem Besitz. Ich habe bei der 2. Wartung einen 2. Partner in Bremen gefunden. Dieser hat trotzdem mit 450 EUR gut zugelangt (Ölwechsel, Filter, Luftfilter). Da wusste ich, dass ich mit den Werkstätten nicht zufrieden sein würde. Besonders weil mein Wählhebel dann mit Kratzern im Alu auftauchten, die mir zugeschrieben wurden, weil ich ja, wie jeder im Alter von 33 damals, verheiratet war und ein Ehering tragen würde… Dass ich nicht verheiratet bin und keine Ringe trage, hat man ignoriert… Bin ja auch der einzige, der das Auto fährt.

 

Erst mit dem Wechsel zu meinem örtlichen Mazda Händler, der auch für den Spider eine Wartung machen konnte, wurde ich zufrieden gestellt. Öl, Filter und sonst brachte ich mit. Die machen die Arbeit. Softwareupdates konnten sie auch machen… Somit wurden 2 von 5 Wartungen durch Fiat gemacht. Die restlichen 3 Wartungen durch Mazda… Günstiger und besser. Die HU wurde mangelfrei bestanden. Will ich ja auch erwarten, nur war ich knapp 6 Monate zu spät damit :D

 

 

Mein Fazit:

Pro: Fahrspaß, Motorklang, Wartungsfreundlichkeit

Kontra: Lack, Leder, Verarbeitung, Werkstätten

 

Mit dem Auto hat Fiat (mit Mazdas Hilfe) ein tolles Konstrukt auf die Beine gestellt. Leider viel zu selten auf den Straßen… Das Design ist zum Dahinschmelzen. Der Werterhalt sehr hoch und die Qualität gut (für sehr gut reicht es nicht). Perfekt wäre teurer gewesen. Ich kann mich nicht beschweren. Der Spider hat Fiat wieder für mich glattgezogen. Was der Ersatz ist, stelle ich zum Ende der Woche vor :)

 

Wären die Werkstätten zu gut wie der Verkauf und das Auto selbst, wäre der ganze Spaß noch besser. Ich trauere dem Wagen hinterher. :(


Mon Jan 31 20:09:43 CET 2022    |    Trottel2011    |    Kommentare (66)

Hallo Motor-Talker!

 

Nun, die Saison 2021 (meine erste Saison) ist vorbei und nachdem ich mit dem Hardtail mich schön flachlegte, ging es mit dem Fully (Scott Spark 970) häufiger raus. Das Ergebnis: es macht gewaltig Spaß ABER ich muss was mit dem Spark machen...

 

Wie auch im Auto, sollte man ja auch mal gucken wie es sich bremst. Ich stellte fest: die Shimano Bremse taugt mir nicht genug. Verglichen mit der Tektro am E-Bike ist die Shimano deutlich schwammiger und hat nicht die Bremskraft, die sich dafür anbieten würde. Auf der Suche nach Möglichkeiten wurde mir zu einer Magura MT5 geraten. Eigentlich eine gute Bremse. Viele loben die Bremskraft usw.

 

Also, bestellt, mit neuen Magura Scheiben versehen und montiert. Vorne: sitzt einwandfrei. Der normale Adapter passt. Hinten verbaut: passt nicht. Entgegen den ganzen mittlerweile bekannten Normen, hat Scott ein kleines Detail, welches heute nicht ganz mit allen Komponenten passt, verbaut: die Bremse an der Schwinge sitzt nicht AUF der Schwinge sondern darin. Das größte Problem: die Magura ist auch eine "breite" Bremse. Der Sattel passt nur in einer Position, kann nicht schwimmen und dioe Bremsscheibe kann nicht passen. Ergebnis: nicht nutzbar. Geil! :rolleyes:

 

Mit Scott und Magura Rücksprache gehalten was da gehen könnte... Magura sagt alle 4 Kolbenanlagen sind zu breit für den Rahmen. Kann nicht sein. Also die Antwort von Scott abgewartet. Die gängigsten Weltanbieter (Systemgeber) passen. Das heißt SRAM und Shimano. Da ich mit Shimano unzufrieden war, wurde gleich auf SRAM gewechselt. Die Magura noch für einen Kurs (da bereits alles gekürzt und verbaut war) verkauft und ich habe mir eine SRAM Code R bestellt. Es ist nicht die Highend Version der Code Reihe, aber es ist schon mal eine gute Anlage, die von verschiedenen Fachzeitschriften überwiegend gut bewertet wurde.

 

Also, die Montage ging diesmal Problemlos, es konnte flott erfolgen. Selbsterklärend und überhaupt einfacher als die Anlage von Magura. Bei der Entlüftung aber deutliche Unterschiede. Vorab: die Bremse wird mit DOT 5.1 befüllt. Normal ist es nur ein Mineralöl bei Magura und Shimano aber SRAM sieht die besseren Eigenschaften im Vergleich zu Mineralöl. Beim Entlüften konnte ich vorne relativ gut entlüften. Hinten dagegen: nichts! Immer und immer wieder kamen Luftbläschen. Irgendwann gab ich genervt auf und habe mein Rad zum Händler gebracht... Mach mal! :D

 

Dabei wurde festgestellt, dass der hintere Sattel einen Schaden hat und dabei eine Undichtigkeit verursachte. Kein Wunder, dass ich nicht entlüften konnte. Den Sattel neubeschafft, den alten zur Begutachtung an den Händler gesandt und jetzt bremst der Scott besser. Die neue 203 mm Scheibe vorne und 180 mm Scheibe hinten arbeiten sehr gut mit der 4 Kolbenanlage. Bremskraft ist gut dosierbar und allgemein fährt es sich damit deutlich besser.

 

Bei meinem letzten Aufenthalt im Gelände hatte ich mein Spaß aber ich stellte fest, dass mir die Reifen (Maxxis Recon) nicht gefallen. Das Gefühl war irgendwie ziemlich "rutschig". Trotz dass sie ein dickes Profil hatten... Nach einer Probefahrt hier lokal auf einem schlammigen Abhang, entschied ich mich auf deutsche Reifen zu setzen: Schwalbe Big Betty vorne und hinten. Meistens werden Magic Mary und Big Betty kombiniert, aber ich bin mit Big Betty vorne und hinten sehr zufrieden. Mal schauen wie es dann bald nochmal bei der neuen Saison ist :)

 

So, uns als letzte Veränderung habe ich die Pedale vorgeknöpft. Es reichte mir nicht aus, dass die Pedale aus Metall waren. Es fehlte mir der Halt. Ich werde nie mit "Klick-Pedalen" zu recht kommen, weshalb gute RFR Pedale mit Stollen dran. Diese werden zwar irgendwann mit Schienbein und Wade zerstören aber hey, no risk no fun! :D

 

Und damit ist "The Mean Grean Fun Machine" für die neue Saison gerüstet. Hoffentlich bald! Und wenn alles nach Plan geht, ist schon zum möglichen Start mein neues Auto da :)

 


Fri Oct 15 12:53:31 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (76)

Hallo Motor-Talker!

 

Motor Talk muss nicht nur Autos und Motorräder beinhalten. Alles mit einem Motor, darf man hier zum Thema machen. Und so kommt von mir heute die Class 37, eine Nachkriegsdieselllok der British Rails, welches seit seiner Erstfahrt nicht mehr wegzudenken ist.

 

Wie schreiben das Jahr 1958, wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg, versucht das Land der Eisenbahn sich in das nächste Jahrzehnt oder gar Jahrhundert zu katapultieren. Die Dampfrösser sollen im Rahmen des „Modernisation Plans“ weichen und der Schiene fernbleiben. Nach 140 Jahren sollte das Ende der Dampfzeit eingeläutet werden. Elektrizität und Diesel sollen die Schiene beherrschen. Aufgrund der unterschiedlichen Systeme in Grossbritannien, ist ein Ausbau der Elektrifizierung nicht so einfach möglich... Oberleitungsspannungen weichen zwischen den einzelnen Big Four Bahngesellschaften (LNER, GWR, SR und LMS) ab. Die Versorgung über Oberleitung oder 3. und 3.+4. Schiene ist ebenfalls nicht genormt. Was tun?

 

Nach der Gründung von British Rail (nach der Verstaatlichung aufgrund von drohenden Pleiten der „Big Four“), wurde beschlossen, dass man auf einheitliche Maschinen zurückgreifen sollte. Jede Leistungsklasse sollte unterschiedliche Aufgabengebiete haben. Aber da die Big Four innerhalb von British Rail ihre "Eigenständigkeiten" erhalten wollten, gab es hier auch schon Probleme während der Standardisierung. Während der Osten und Norden auf Dieselelektrische Lokomotiven (wo keine Oberleitung hing) setzte, bestand der Westen auf Dieselhydraulische Modelle (auf Basis der deutschen V200 und spätere Derivate) und der Süden auf Elektrodiesel (heute würde man Bivalentem Antrieb dazu sagen). Keine Einheit. Keine großen Stückzahlen möglich.

 

Dennoch, es zeichnete sich ein Trend ab: Dieselelektrische Lokomotiven begannen zu zeigen, was sie konnten. Die Baureihe Class 55 (Dieselelektrisch mit zwei 18 Zylinder, 36 Kolben, Deltic Motoren) zeigte wie eine Schnellzuglok ausschauen und arbeiten konnte. Die Strecke London-Glasgow/Edinburgh wurde nonstop befahren. Ohne Personalwechsel. Bei Geschwindigkeiten über 100 mph (160 km/h). Stellenweise wurden im Plandienst 200 km/h überschritten. Die Class 31 bewies, dass eine Allzwecklokomotive problemlos zu realisieren wäre. Und das Ganze mit geringem Wartungsbedarf und hoher Leistung.

 

Der Osten (meine Heimatregion) benötigte ein Fahrzeug mit genug Kraft, um die „East Coast Mainline“ (London nach Glasgow/Edinburgh) zu beschleunigen. Güterzüge fuhren noch zu langsam. Die Beschleunigung müsse besser werden. Die Achslast sollte gering genug sein, um alle Strecken befahren können (Nebenstrecken als auch Hauptstrecken). Ein Dampfkessel sollte verbaut sein, damit auch die damals noch genutzten Personenwagen (Mark I/Mark II) beheizt werden können (welches aber im Laufe der Jahre durch Elektrische Heizanlagen ersetzt werden sollte).

Nachdem man mit den "English Electric Type 1 (Class 20) und 2 (Class 31)" Klassen sehr gute Erfahrungen machen konnte, bestellte man kurzerhand im Januar 1959 ohne einen Prototypen zu testen oder überhaupt zu bauen, gleich 42 Maschinen der neuen "English Electric Type 3". Was English Electric für British Rail zauberte, war ein Meisterstreich. Auf Anhieb gelungen.

 

Optisch kam die Class 37 im damals gefälligen Aussehen der „Haubenlokomotiven“ daher. Ähnlich dem sehr großen Bruder, der Class 55. Wie einst die Baureihe V200 in Deutschland, saß der Lokführer erhaben über den Gleisen und blickte über eine „Motorhaube“ (nur dass darunter kein Motor saß). Dieses Design wurde von den Amerikanern der 40er und 50er Jahre abgekupfert. Jedes Land sollte seine eigene Interpretation davon haben. Die Schweden hatten ihre Nohabs, die Westdeutschen den V200 der Bundesbahn und die Italiener mit ihren schnellen Triebzügen. Typisch für die britische Bahn (bis heute noch) ist die gelbgestrichene Front, damit andere Fahrzeuge die herannahende Bahm erkennen können.

 

Die 18,75m lange, 2,71m breite und 3,89m hohe Lokomotive brachte bei Indienststellung 102t Dienstgewicht auf die Gleise. 4000l Diesel (spätere Modelle hatten bis zu 7700l) konnten im Tank zwischen den Drehgestellen gelagert werden.

 

Hersteller: English Electric

Motortyp: 12CSVT

Zylinderzahl: 12

Ventile: 2 pro Zylinder

Bohrung: 254 mm

Hub: 305 mm

Hubraum: 184,8l (15.4l pro Zylinder)

Leistung pro Zylinder: 145,8 ps

Leistungsbereich: 750-900 U/min

Aufladung: Turbolader und Ladeluftkühler

Vmax: 90 mph (130 km/h)

 

Die gesamte Entwicklung von English Electric sollte sich als herausragender Entwurf darstellen. Es gibt verschiedene spätere Umbaustufen der Class 37 um sie in allen Bereichen der Insel - und sogar Festland Europas - einsetzen zu können. Diese wurden überwiegend in den 80ern durchgeführt, jedoch sind noch einige Modelle sehr spät im Leben aufgerüstet worden. Man unterscheidet die Versionen anhand von einer anderen Ordnungsnummer.

 

Class 37/0 = Urzustand entsprechend, nie angepasst.

Class 37/3 = Neue Drehgestelle, keine sonstigen Änderungen.

Class 37/4 = Überholt, neuverdrahtet, EE Generator gegen ein Generator von Brush ersetzt, eletrische Zugheizung installiert.

Class 37/5 = wie /4 nur ohne ohne elektrische Zugheizung und einem Brush Traction Generator.

Class 37/6 = wie /5 nur mit elektrische Zugheizung.

Class 37/7 = wie /4 nur mit GEC (General Electric) Generator bzw. Brush Generator, zusätzliches Ballastgewicht eingebaut.

Class 37/9 = wie /7 jedoch mit neuen Motoren von Mirrlees oder Ruston.

 

Wie angemerkt, kamen diese "Allrounder" nicht nur auf den Gleisen der British Rail zu Einsatz. Gebrauchte Modelle fanden, trotz unterschiedlichem Lichtraumprofil und der Bedienung auf der "falschen Seite" (normal werden Lokomotiven von der rechten Seite aus betrieben, im RHD Raum von der Linken) wurden die Class 37 häufiger in Spanien und Frankreich gesichtet. Aufgrund der dort mangelnden Verfügbarkeit von Diesellokomotiven mit ausreichend Leistung, griff man auf damals "obsolete" Fahrzeuge der British Rail zurück und nutzte diese auf dem Festland. Mit 3. Spitzensignal (das Licht welches oben im Bereich des Führerstands zu sehen ist) ausgestattet, kehrten diese Fahrzeuge irgendwann wieder nach GB zurück. Eine besondere Leistung ist den Class 37 in Frankreich zu verdanken: den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Paris zum Ärmelkanal.

 

Selbst die Deutsche Bahn (jedoch als DB Schenker) betrieb auf englischen Gleisen diese Lokomotiven in Ermangelung an sonst vor Ort nutzbaren Maschinen (aufgrund der alten viktorianischen Streckenführung samt Streckenanlagen, sind die Lokomotiven schmaler und nicht so hoch und breit - dies kann man in Deutschland sogar bei der Class 66, in Deutschland als 266 eingereiht, beobachten, da diese Fahrzeuge für den schmalen Profil britischer Anlagen gebaut und für Festlandeuropa nicht weiter angepasst wurden) - achso, ja, die DB wie auch die Niederländische Staatsbahnen betreiben Konkurrenten für die britischen Eisenbahnunternehmen in Britannien... :D

 

Selbst heute, im Jahr 2021, sind 66 Fahrzeuge noch immer im Alltagseinsatz, weitere 35 Stück sind bei Eisenbahnvereinen und Museen im sporadischem Einsatz und diverse stehen noch und warten auf die Verschrottung. 1959 begannen die Auslieferungen. 62 Jahre später fahren diese "Ikonen" der Schiene noch immer im Planeinsatz. Vom Dienstalter vergleichbar sind lediglich die E10 der Deutschen Bahn (ehemals Bundesbahn), wobei diese nicht mehr im Plandienst stehen. Oder die V200, die nach einer langen Ruhephase (Ausmusterung bis 1984) wieder auf die Gleise der Republik fanden... Die Class 37, ein Design, welches noch heute mit absoluter Zuverlässigkeit seinen Dienst versieht und die modernsten Züge der britischen Eisenbahnen abschleppt, Streckenkontrollen betreibt und für ausgefallene Triebzüge einspringt. Egal welche Art von Zügen, die 37 zieht alles. Güterzug? Kein Ding. Nahverkehr? Macht es. Schnellzüge? Klaro! Auch wenn 140 km/h nicht besonders "schnell" sind.

 

Gerade diese Maschine wird auch häufiger vom einzig verbliebenen Staatlichen Bahnunternehmen (abgesehen von der LNER, welches zwangsverstaatlicht wurde) Direct Rail Services für Castor Transporte verwendet. Nur die Class 37 zeigt genug Zuverlässigkeit, um diese Transporte verlässlich durchzuführen.

 

Motorstart unter Normalbedingungen der Class 37:

 

Motorstart unter Kalten Bedingungen:

 

Zusammenstellung diverser Vorbeifahrten:

 

Dank dem relativ argar-klingenden Auspuffsound der V12 Motoren, bekamen diese Lokomotiven den Spitznamen "Tractors" - wohl verdient, würde ich sagen!

 

Als Erwachsener habe ich eine gewisse Liebe für diese Lokomotiven entwickeln können. Am Kopfbahnhof in Lowestoft, GB, meiner alten Heimat, wurde regelmäßig am Tag ein "Short Set" (ein Zug bestehend aus Lok - Wagen - Wagen - Wagen - Lok) von Lowestoft nach Norwich geschickt. Immer mit der Class 37 bespannt. Als wir mehrmals nach Norwich mit der Bahn fuhren, konnte man die Leistung und Beschleunigung dieser Loks spüren udn das ist mir noch immer im gedächtnis...

 


Thu Oct 07 12:51:08 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (46)    |   Stichworte: Automatik, Honda, let's drive, NA1, NSX

Hallo Motor-Talker!

 

Ich bin hier sehr erfreut euch eines der interessantesten Autos aus Japan vorzustellen und testen zu können. Das wäre ohne einem tollen User hier auf Motor Talk nicht möglich gewesen. Dass ich jemals so ein Fahrzeug überhaupt testen könnte, hätte ich mir nie erträumt. Einem fetten Dank gebührt @elheineken - VIELEN DANK für's Ermöglichen! Und es hat mich gefreut dich endlich in Natura kennen zu lernen! :)

 

Die übliche Frage bei der Einleitung eines Let's Drive Artikels: "was haben wir hier heute?" - wer nicht hinter'm Mond lebt, wird das Auto kennen: ein 1997er Honda NSX. Ja, genau, NSX! :D

 

Ein Ferrarikiller für den Preis eines gebrauchten Porsches. Mittelmotorsportler vom Feinsten. Ein "Supercar" aus Japan. Aus dem Land der aufgehenden Sonne und den eigentlich technisch emotionslosen Fahrzeugen. Maschinen konnten die Japaner immer bauen. Maschinen die funktionierten genauso. Aber Maschinen, die Emotionen auslösen und die neben einem Lamborghini oder Maserati stehend, nicht deplatziert wirken sollten? Das gelang nur selten. Toyota 2000GT, Nissan Skyline und Honda S800 kommen mir in den Sinn, wenn ich an die wenigen Ausnahmen aus Fernost denke. Und in diesen Ausnahmen kommt der NSX.

 

Flach ist er, der NSX. Aber das muss er sein. Alle "Supersportwagen" aus dieser Ära sind flach. Aber so flach wie der NSX ist kaum einer. Selbst moderne "Hypercars" wie der Mclaren P1 sind immer noch höher. Ich dachte immer, mein XJ-S oder mein Spider wären flach, mit knapp 1.20 m Fahrzeughöhe. Nein, der NSX toppt das mit 1.16 bis 1.17 m - das ist flach! Aber das steht dem Wagen bestens. Die Länge von 4.425 m (ca. 30 cm kürzer als ein XJ-S bzw. ca. 40 cm länger als ein 124 Spider) wirkt zusammen mit der Höhe zeitgleich elegant als auch sportlich. Etwas weniger Länge, und es wäre "plump". Etwas mehr Länge und der Wagen wäre viel zu flach ausschauend... Die Proportionen passen.

 

Außen erwartet einem eine sehr glatte Karosserie. Sehr wenige "Schnörkeleien" und Blecksicken, wie es heute üblich ist, sind zu erkennen. Gerade, dynamisch. Ich glaube die Spielereien sind begrenzt auf 2 Kühlöffnungen vor den Hinterrädern und 2 Kanten in der Fronthaube. Es ist sehr schlicht. Doch schon irgendwie typisch 90er aber dann wieder zeitlos. Die flache Fronthaube. Die leicht ansteigende Seitenline. Der integrierte Heckspoiler. Alles in allem eine zeitlose Kombination. Das Heck zeigt eine durchgehende Heckleuchte - gerade jetzt in 2021 - ein beliebtes Designelement. Fast alle namhaften Hersteller machen genau das wieder. War man seiner Zeit voraus oder dreht die Zeit wieder schleifen?

 

Es überrascht, dass im Heckspoiler auf der ganzen Länge ein LED Bremslicht prangt. Zu der Zeit hatten 95% der Autobauer gerade erst auf eine 3. Bremsleuchte umgestellt. Und dann noch LED? Und das Besondere: alle LED funktionieren! Hier, nimm DAS Mercedes! Nimm das hier BMW und VW. Eure Bremslicht-LED halten vielleicht 3 Jahre. Diese hier sind aber 24 Jahre alt!

 

Der NSX stammt aus den 90ern. Natürlich müssen Klappscheinwerfer verbaut sein. Was ist das sonst für ein Sportwagen!? Feststehende Scheinwerfer mit Glasüberzug? Wie 2000er! :D Werfen die Scheinwerfer eingeschaltet, klappen sie flott aus und zum Vorschein kommen Scheinwerfer mit Linsen. Kein Wunder, wenn das Fahrzeug auch damals schon mit Xenon bestellt werden konnte. Ausgeklappt oder eingeklappt: eine Schönheit auf 4 Rädern!

 

Ein Foto vom Kofferraum erspare ich hier an dieser Stelle. Es gib da nichts zu sehen, außer einer praktischen Aussparung für ein vollwertiges Rad, welches eine Panne hatte :D Der Kofferraum entspricht in seiner Größe in etwa dem des Spiders. Für ein Zweisitzer mehr als ausreichend. Da aber unter der "Frunk" (der Fronthaube) kein Gepäck gepackt werden kann, muss man sich mit geschätzten 130l begnügen. Appropos Frunk... Vorne sitzt ein Ersatzrad, ABS, Gaszug-Umwandler (erstes Auto mit elektronischem Gaspedal, die Lösung ist trotzdem eine Gaszugrolle mit einem Potentiometer welches dann die Drosselklappe hinten ansteuert) und ein paar Behälter. Also auch da nicht viel zu zeigen...

 

Wandern wir wieder zum Heck, öffnen die Fahrertür und entriegeln die Heckscheibe, die zeitgleich die Motorhaube abdeckt. Eine große Glasscheibe. Ähnlich denen von Corvettes oder Camaros der damaligen Zeit. Auch hier wieder eine Modernität, die wieder "en vogue" ist. Außer bei SUV. Da gilt aktuell je kleiner die Scheiben desto besser!? ;) Und da steht sie. Der 3.0l V6 mit VTEC (yo!). VTEC brauche ich nicht erklären. Das weiß jeder, der sich mit Honda beschäftigt hat. Und der V6 hier, in seiner leicht "gedrosselten" Ausführung, trägt das stolz auf der "Brust". DOHC VTEC... Die Maschine leistet 260 ps, 10 weniger als das gleiche Modell mit Schaltgetriebe. Merkt man die? Sicherlich schon irgendwo, den direkten Vergleich habe ich aber aktuell nicht - wird sich auch kaum so schnell realisieren lassen ;) Aber da eine relativ "alte" Wandlerautomatik bei ist (die aber richtig gut ist!), wird man sie sicherlich merken, alleine weil nur 4 statt 6 Gänge vorhanden sind. Der Motor ist etwas weiter geneigt als man es denken würde. Schließlich würde ein quer sitzender Mittelmotor V6 doch eigentlich keine Neigung notwendig haben. Dennoch musste Honda den Motor leicht neigen (ich glaube 4°?) damit es dort hinein passt. Vorweg: Zündkerzen tauschen möchte ich an dieser Maschine nicht :D Und den Zahnriemen zu erneuern stelle ich mir alles andere als spaßig vor! Das ist aber ein Meckern auf hohem Niveau. Schließlich beschwert sich keiner, wenn am Ferrari der Zahnriemen fällig ist oder wenn für ein Zündkerzenwechsel am Lambo der Motor raus muss... Daher ist das kein Kritikpunkt, nur eine Feststellung :) Man kauft sich keinen NSX für die Wartungsfreundlichkeit ;)

 

Genug von Außen und Motorraum, ab in die Kabine. Um ein Vergleich zuzm Spider zu ziehen: es ist sehr geräumig!!! :eek: Man sitzt auf gute und ausreichend breite Sitze mit einer guten Verstellmöglichkeit. Die Sitze bieten einen guten Seitenhalt und ich würde, trotz meiner eher kurzen Fahrt damit, eine gute Alltagstauglichkeit nachsagen.

 

Eingestiegen und man sieht, dass Honda hier alles doch ziemlich zeitlos gestaltete. Klar gibt es ein paar 90er Punkte. Ein Kassettendeck ist da das beste Beispiel zu. Heute - außer in Japan - ein Zeichen von Alter (obwohl Kassetten einen besseren Ton bieten können als CDs und MP3 aller Male! :D). Heute sind USB 3.0 oder Blutooth das Mindeste. Aber damals waren Kassetten noch "en vogue". Der Blick fällt auf eine sehr gute Instrumentierung. Alles ist da, wo man es erwartet - außer die 180 km/h Beschränkung laut Tacho. Naja, Japan-Import eben! Und ganz ehrlich: wenn nach der Wahl die 130 km/h Schranke kommt ist klar, dass wir auch 180 km/h nicht nutzen können werden! ;)

 

Es ist wieder ungewohnt den linken Hand für den Wählhebel nutzen zu müssen. Es fühlt sich einfach falsch an! Und das sage ich als Engländer! :D Aber die Handbremse ist nun mal da, wo es hingehört - mechanisch in der Mittelkonsole! Außer man ist Jaguarfahrer, dann gehört es am Schweller zwischen Tür und Sitz :D Aber sonst passt das. Insgesamt passt der Innenraum wie ein maßgeschneiderter Anzug. Es ist alles da, wo man es erwartet...

 

...doch nicht! :D Und das merkt man erst beim Fahren!

 

Schmeissen wir den 3.0l V6 mal an. Ein schöner Klang. Etwas laut aber schön. Wobei, laut ist es nicht wirklich. Man fühlt/hört die Nähe zum Motor aber es stört nicht. Es ist präsent aber nicht omnipräsent. Es ist nicht wie Dieter Bohlen in der Werbung, wo man nur umschalten will. Es ist wie Matthias Schweighöfer. Er ist da, aber man erträgt es :D Man "lebt" damit :D Zumindest im Alltag. Da es leider etwas feucht war und ich nicht der sein will, der ein NSX auf Nässe zerschellen läßt, habe ich nicht den VTec nutzen können. Das normale Fahren war aber schon gut. Gut genug, um sich ein Eindruck vom NSX zu verschaffen. Und hier muss ich Honda loben!

 

Ich erinnere: der NSX hier hat eine Automatik. Sprich: handgerührt isser nicht! Aber dafür kann man in eine manuelle Schaltposition wechseln und den kleinen Hebel auf der linken Seite vom Lenkrad nutzen um die elektronisch geschalteten Fahrstufen zu beeinflussen. Für ein Auto von 1997 ist die Schaltung flott... Das heißt nicht, dass es sehr schnell ist. Nach meinem Bauchgefühl zu urteilen, war die 5hp24 im X308 (erster Jaguar XJ8) flotter, aber das Getriebe kam erst 1996 auf dem Markt, von daher würde ich sagen es liegt daran. Besonders weil die Honda Automatik in 1990 an den Start ging, würde ich sagen, dass es für damals revolutionär war. Eine schnellschaltende (verglichen mit damalige rein hydraulisch schaltende Wandlerautomatikgetriebe) elektronisch gesteuerte Automatik mit manueller Betätigung. Damals war "manuell" noch den Wählhebel zwischen D, 2 und 1 zu verschieben (Anfang der 90er waren noch viele 3 Gang Automatik vorhanden, einzelne 4 Gang auch aber sonst 3 Gang oder 3 Gang mit zuschaltbarem Overdrive). Honda machte das ganze besser.

 

Eine "Downside" der Automatik ist das doch recht harsche Schalten. Heutige Automatikgetriebe sind dem gegenüber besser geeignet. Wenn ich die Schaltgeschwindigkeit mit dem des Spiders vergleiche, sind da Welten zwischen. Zack und der Gang ist drin. Beim NSX geht es flott aber nicht ganz so... Dennoch eine hervorragende Entwicklung!

 

Die Gasannahme ist direkt und sehr feinfühlig. Es harmoniert sehr gut, die Verbindung Motor und Getriebe. Es wird zügig hochgeschaltet oder runtergeschaltet - sobald die Möglichkeit besteht. Irritierend: mit rechts zu blinken. Ja ja, die Japaner. Eine konsequente Sache da. Statt wie in GB üblich, die gleiche Lenksäule bei LHD und RHD zu verwenden und die Hebel einfach zu übernehmen, ist es gespiegelt. Zum Glück nicht bei den Pedalen :D

 

Wenn wir am Lenkrad sind: die Lenkung ist ultra präzise! Ich meine wirklich richtig gut! Honda hat hier etwas geschafft, was heute kaum noch geschafft wird: eine elektronische Lenkung so gefühlvoll zu bekommen, dass man glaubt, es hätte entweder eine hydraulische Servo oder wäre servolos! Bombe! Wenn ich dann ein Fahrzeug wie ein Fiat 500 anschaue, wo ich das Lenkrad ganz sachte bewege und da die Lenkradbewegung fühlbar ruckelig ist (Elektromotor wird immer wieder ganz kurz angesteuert), konnte Honda das besser - im letzten Jahrtausend!

 

Zum Verbrauch kann ich nichts beisteuern. Ich gehe davon aus, dass es, wie alle Hondas, einen sehr guten Verbrauch haben wird für die Leistung und das Alter.

 

Insgesamt wurde ich vom Auto nicht enttäuscht. Ich habe schon meine Sorgen gehabt. Schließlich soll man seine Helden nie kennenlernen, da die Enttäuschung groß sein würde. Seit Gran Turismo 1 wo der NSX für mich zum ersten Mal in Erscheinung trat, bin ich von dem Wagen begeistert. Es ist kein Traumauto aber ein Auto vom Bucket List. Es hat meine Sicht auf Honda und die Hondafähigkeiten komplett auf dem Kopf gestellt. Spaß, Sportlichkeit, Design und Technik - alles damals und noch zum Teil heute auf einem sehr hohen Niveau. Danke @elheiniken dass ich dein Schatz probefahren durfte. Es machte sehr viel Eindruck und sehr viel Spaß!

 


Wed Jul 07 13:02:09 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (171)    |   Stichworte: bev, elektroauto, id, id.4, let's drive, volkswagen, vw, zukunft

Macht Volkswagen aktuell alles richtig mit der ID.x Reihe?

Hallo Motor-Talker!

 

Eine kleine Premiere in diesem Blog: ein Elektroauto! Ja, tatsächlich fahre ich mal ein Elektroauto und ich war bei Abholung sehr gespannt. Ein großes Dank gilt dem leihenden Autohaus für die Möglichkeit.

 

Wie immer ist die Vorabfrage: was haben wir hier? Ein neuer Volkswagen ID.4 - die wohl neuste Art bei VW Autos zu benennen. Wobei, Up! Bisher eine der kürzesten Namen sein dürfte.

 

Der ID.4 soll die boomende Klasse der SUVs mit dem aktuellen Trend (welches aber kein Trend bleiben sondern Mainstream werden wird) der Elektromobilität vereinen soll. Nicht ohne Grund kommen mehr und mehr Fahrzeuge dieser eSUV Klasse auf dem Markt. E-Mobilität ist en vogue und SUVs noch immer. Da ist die Entscheidung seitens der VW Führung auf ein eSUV zu setzen komplett verständlich. Das zeugt sich aktuell bestens in den Zulassubgszahlen und ebenso auf der Strasse. Während es früher die Model S und Zoe sowie Leaf waren, die man häufiger fahren sah, sind es jetzt fast ausschließlich ID.3 und ID.4. Der in Bremen gebaute Merceded Benz EQC ist trotz längerer Verkaufszeit kaum auf der Strasse anzutreffen - in meiner Region. Eher sehe ich X Klasse und wieder einige Vaneos!

 

Gehen wir hier mal komplett offen und ohne Vorurteile ran. Schliesslich ist das die Zukunft. Benzin im Blut oder Strom in der Steckdose...

 

Fangen wir beim Aussehen an. Optisch ein klarer Fall von 'gefällig'. Man sieht die ID Familie sofort in der Front. Aber im selben Schwung sieht man einfach, dass es ein VW ist. Über die Jahre hat man sich an die Ootik von VWs gewöhnt und der ID.4 fällt wenig aus der Reihe. Die Front ist in sich zusammen betrachtet stimmig. Der mangelnde Kühlergrill, der sonst auf jedem Verbrenner der Marke zu finden ist, fehlt. Aber es fehlt nicht wie beim Passat 35i, wo es einfach falsch ausschaut. Es sieht dennoch gut aus. Nur die Öffnung unten stellt eine Pforte zu einer Höhle dar. Da hätte man es irgendwie anders lösen können. Das Licht vorne und hinten wirkt gefällig. Die Lightbars, wie heute üblich, sind nicht ganz meins. Aber das ist eine persönliche Sache.

 

Insgesamt aber ist der ID.4 optisch gefälliger als der ID.3. und gefälliger als Vergleichsfahrzeuge der Klasse (EQC und äh lich). Soll aber nicht heissen, dass ich ihn hübsch finde. Es ist halt typisch VW. Weder super schick noch übertrieben bieder. Mainstream.

 

Die 21" Felgen sehen zeitgleich modern als auch aerodynamisch aus. Die breiten 255er Reifen hinten sind sicherlich notwendig, wenn man den Wagen ordentlich fordert. Was aber irritiert: warum wechselt man hinten von der Bremsscheibe - die sich bewährt hat - zur alten Trommel zurück? Bei einem Kleinwagen a la Fiat 500, Micra und Konsorten, absolut verständlich. Aber bei einem Auto für schätzungsweise 55.000 EUR? Es mag ja sein, dass die Bremswirkung sich als besser erwiesen hat, jedoch ist die Wartungsfreundlichkeit nicht ganz so gegeben. Mal eben die Bremsen kurz durch die Felge prüfen: nö! Hier nicht mehr :( Etwas nervig ist, dass die Bremsen hinten doch etwas mehr quietschen, wie es bei einer Trommel Bremse häufiger vorkommt. Die riesigen Räder sich beim Fahren total unauffällig. Man merkt sicherlichvdas Mehr an Gewicht in jeder Ecke, aber allgemein ist der ID.4 gut gefedert.

 

Von hinten sieht es sehr aerodynamisch aus aber das ist beim Waschen richtig bescheiden. Wie soll man hinten die Scheibe ordentlich reinigen? Die riesige Haube, die zur Abrisskante wird, hilft nicht dabei die Heckscheibe sauber zu halten oder sauber zu machen. Wo wir gerade von hinten sprechen... Die Sicht nach hinten ist bescheiden. Durch die Kameras kommt etwas Sicht dazu aber das kann ja nicht die Zukunft sein...

 

Und jetzt, da wir schon von innen sprechen: machen wir da mal weiter! Es erwartet uns ein komplett aufgeräumter Innenraum. Es sind nirgendswo irgendwelche unnötigen Tasten vorhanden. Definieren wir jedoch unnötig. Volkswagen hat, anders als beim Golf, das Ganze mit den Tasten etwas überarbeitet. Im Golf VIII war ich davon nicht begeistert. Hier bin ich es auch nicht, aber es ist besser. Die kleinen ShortCuts sind praktisch aber dennoch nicht perfekt. Es gibt eben Tasten, die sollte man komplett ohne irgendwie schätzen zu müssen wo es liegt, eine Taste drücken können. Auch die ShortCuts sind Touch Sensitive Tasten.

 

Es sind viele Stellen im Innenraum, wo ich etwas anders gemacht hätte. Infotainment und Lenkrad sind die beiden 'schlimmsten' Stellen. Fangen wir beim Lenkrad an. Die Tasten sind hier auch alle soweit Tpuch. Aber mit einem Feedback. Ebenso mit der Möglichkeit die Taste auch mit einem Klick oder Doppelklick zu bedienen. Beispielsweise Tempomat. Ein Klick = 1 km/h drauf oder runter. Doppelklick dann 10 drauf oder runter. Verwirrend ist dass auf der linken Seite eine Taste mit 'Mode' drauf ist. Entweder LIM oder Tempomat. Okay, das ist eine Idee. Auf der Anderen Seite ist eine Taste an der selben Stelle... Ich dachte dass man damit im Display (ehemals Kombiinstrument) zwischen verschiedene Darstellungen wechseln kann... Nope. Nur zwischen kleine Anzeige und grössere Anzeige. Das wars auch schon...

 

Wechseln wir rüber zum Infotainment. Wie ich dieses Wort hasse. Aber es passt. Die Darstellung ist sehr klar und kühl gehalten. Relativ selbst erklärend. Leider aber sehr laggy. Der Wechsel von einem zum nächsten Screen dauert ein paar Sekunden. Das kann mein Spider besser und das Systemmist schon einige Jahre auf dem Markt!

 

Im 'Infotainment' sind alle Funktionen einstellbar. Es sind alle Funktionen logisch und intuitiv bedienbar. Ausser die Sitzheizung. Wenn man im normalen Modus fährt, bsp. Radio läuft, sind die Klimseinstellungen sowie Sitzheizungseinstellungen direkt erkennbar. Intuitiv wäre jetzt, man drücke auf die Sitzheizungsicons und kann damit die Stufe einstellen. Stattdessen wird danach direkt das Klimamenü angezeigt. Es ist schon etwas nervig. Hier sind Icons vorhanden. Diese doch einfach mal als 'Tasten' nutzen...!? :confused:

 

Die Sitze sind sehr gut. Es sind ja auch die Ergonomiesitze. Diese haben einen schönen Schnitt und das Material ist gut. Ich finde sowieso den modernen Stoff, den VW bei 'nicht-Ledersitzen' verwendet, sehr angenehm von der Haptik. Kann sein dass es noch einige billigere Version gibt, aber das ist hier egal. Hinten ist bei meiner Sitzeinstellung viel Platz - ich bin 1.82 m als 'Sitzriese'. Die Sitze hinten sind genauso bequem und haben einen guten Winkel.

 

Komfort... Wichtiger Punkt! Zum Komfort zählt die Möglichkeit Luft rein/raus zu lassen. Weiterer Kritikpunkt: ich möchte alle 4 Fenster auf einmal öffnen. Geht? Nein. VW hat ein 'Touch-Umschalter' zwischen Front- und Heckseitenfenster verbaut. Das heisst man muss erst Vorne öffnen, dann warten, dann hinten umschalten, dann öffnen und warten. Das lenkt etwas viel ab... Man ist zu lange damit beschäftigt die Fenster zu öffnen. Nicht kann man hier problemlos reinlassen. Das riesige Panoramadach ist toll. Nicht ganz so toll wie ein Stoffverdeck, den man flott wegklappen kann, aber sonst toll. Die Touchbedienung davon ist gut und intuitiv ABER man muss es richtig berühren. Dann fährt der Sonnenschutz auch richtig zu bzw. auf. Allgemein ist das Ambiente im Innenraum sehr angenehm. Das Raumklima ist sehr entspannend.

 

Als Roadsterfahrer weiss man, dass man sehr gut packen muss wenn man einkaufen fährt oder verreisen will. Zum ersten Mal konnte ich seit 3 Jahren den Kofferraum volllqden mit Raum für mehr! :D Es geht eine Menge rein. Praktisch! Aber dass man sein Gepäck so hoch heben muss, hat einerseits was Gutes aber auch was Schlechtes an sich. Das Gute: es ist fast auf Greifhöhe, man muss sich nicht bücken. Das Schlechte: man muss es wieder auf den Boden legen - also wieder bücken ;) Aber sonst ist im Kofferraum viel Platz. Links und Rechts der üblichen Ladefläche sind noch Vertiefungen, ideal für lose Flaschen oder Kleinkrams der sonst herum fliegt. Ein paar Haken zur Befestigung von Tüten sind vorhanden. Die LED Leuchte im Kofferraum könnte aber stärker sein. Für mich ein Plus-Punkt: die Hutablage. Die wabbeligen Stoffbahnen, die VW als Laderaumabdeckung in manchen Fahrzeugen einbaut, sind echt ein Graus. Hier aber eine gute feste Abdeckung. Sehr gut! Unter dem Laderaumboden sind 2 Fächer. Ein Großes sowie darunter noch ein Kleines. Ideal auch um Ladekabel und Konsorten zu verstecken und verstauen.

 

So, Design, Innenraum, Bedienung haben wir hinter uns... Jetzt ist das Fahren angesagt. Das Modell hier ist die 204 ps "Pro Performance" Version in der 1st Edition. Es sind ich glaube 310 nm an der Hinterachse, die ab der ersten Umdrehung anliegen. Das Gewicht beträgt um die 2.2t Leer mit Fahrer. 0-100 in ca. 8,5 Sekunden und eine Vmax von 160 km/h runden das Fahrzeug datentechnisch ab. Aber was ist mit Fahrtechnisch? Man spürt das Gewicht und das ist natürlich fahrtechnisch sofort zu merken. Bei der "Vollgasbeschleunigung" fühlt es sich so an, als würden die Räder davon traben und das Auto kommt nicht hinterher. Sprich bis man irgendwann 120 km/h erreicht hat, sind die Räder gefühlt 2 m vor dem Wagen. Erst danach wird es allmählich "besser" - die Räder fangen sich. Im Spider mit knapp 1000 kg fühlt es sich deutlich anders an.

 

Der Motor ist sehr gut eingestellt/abgestimmt. Klar, ein Elektromotor kann was. Eine absolut gefühlt liniare Beschleunigung. Komplett frei von irgendwelchen Schaltvorgängen. Kein Krach. Kein Reifenquietschen. Kein Zirpen. Nichts. Nur die künstlichen Geräusche, die das Auto von sich geben muss. Das Lauteste im Innenraum sind die Reifen und der Scheibenwischermotor! Es ist unheimlich leise. Und zeitgleich unheimlich! Der Moment, wenn man das "Gaspedal" nur berührt und sofort Bewegung in die Kiste kommt ist echt - naja - WOW! Eine "Offenbarung". Kein Krach von einem Verbrenner, der erstmal die Initialbewegung der Drosselklappe abwarten muss. Kein Turboloch. Kein Kompressorgeheule. Kein Schlurren der Automatik. Kein Klacken aus einem Zweimassenschwungrad später ist die Maschine dabei vorwärts zu rollen. Klar: volles Drehmoment ab der ersten Umdrehung. Salopp gesagt: HEFTIG! Krasser Scheiß! :D

 

Wenn das wirklich unsere Zukunft ist, dann hallo zukunft! Ich liebe meinen Verbrenner aber ich glaube ich könnte mich sehr schnell an die Mühelosigkeit und Leisigkeit gewöhnen. Während ich im Verbrenner fast immer das Radio nebenbei laufen habe, ist mir aufgefallen, dass ich eher das Radio im ID.4 aus hatte. Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich einfach die Ruhe genießen. Enjoy the Silence, würde jetzt im Hintergrund des Spiders laufen :D

 

Und so kommen wir dem Ende der Probefahrt (ein Wochenende) näher. Eine Akkuladung reicht problemlos 400 km. Zumindest habe ich das soweit schätzen können. Das Gute ist, dass die Verbraucher gut benannt werden und man somit seine Nutzung des Energiesystems anpasst. Die Klimaanlage wird dann runtergedreht und dann stellt man fest, es würde knapp 50 km Reichweite klauen. Reichen dann z.B. 3 Grad Wärme mehr? Die Massagefunktion im Sitz wird ausgeschaltet, weil es dann um die 10 km kostet. Usw. usf. Das Laden konnte ich nur an der Haushaltsdose testen. Das klappte ziemlich gut (über Nacht, ca. 8 Stunden geladen und die volle Reichweite laut Anzeige von 455 km erreicht).

 

Mein Resumée? Ein interessantes Auto, welches optisch klar ein neuerer VW darstellen will und sicherlich auf dem Markt eine gute Position einnehmen wird. Konkurrenz zum Model Y ist geboten, aber... VW muss an ein paar Details arbeiten. Aber es ist ein VW und man merkt das. Die Technik scheint gut durchdacht zu sein, das Packaging könnte besser sein (Stichwort: Frunk). Sollte es soweit sein, dass man in 5 Minuten ca. 200-250 km nachladen kann, ist ein E-Auto für mich (als baldigen Laternenparker) absolut im Rahmen. Leider ist der ID.4 nicht soweit, dass er die Ladezeiten schaffen kann, aber wenn das geht, bin ich wohl am Wechseln! Aber aktuell sehe ich das nicht direkt in den nächsten Monaten passieren...

 


Fri Jul 02 09:46:05 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (24)

Hallo Motor-Talker!

 

Nachdem ich mit meinem Hardtail im Gelände war, hieß es: es muss etwas Brauchbarererereres her! Und das habe ich mit dem Neuzugang schnell gefunden :)

 

Wie immer, ist der Markt leergefegt. Im vergangenen Jahr waren es die E-Bikes, die bei den Händlern quasi aus den Händen gerissen wurden. Die normalen Mountain Bikes und co standen sich die Reifen platt. Jetzt gibt es bei den E-Bikes eine Überdeckung und Mountain Bikes sind Mangelware. Man nimmt was man bekommen kann! :rolleyes:

 

Mein Budget war 1500 EUR. WAR ist hier anzumerken. In meiner Umgebung gab es keine große Auswahl und somit musste ich mit dem zufrieden sein, was es eben gab: 5 Fullys. Und diese 5 waren alle, naja, teuer oder zu klein :D Auf meine Frage "wann Nachschub käme" gab es ein "Schulterzucken" gefolgt von "wahrscheinlich erst im Herbst, wenn überhaupt noch 2021". Hmm. Online war der Markt ebenfalls leergefegt. Selbst vom Hersteller direkt gibt es nichts.

 

Somit standen zur Auswahl:

- Scott Spark 930 in L und Dunkelblau/-lila

- Scott Spark 970 in M und Giftgrün

- Scott Spark 970 in L und Giftgrün

- Scott Spark 910 in S und Grau

- irgendwas anderes

 

Preislich alles über mein Budget, die 930 und erst Recht der 910er waren beim dreifachen Preis. Aber der 970er war nur knapp drüber. Eine Probefahrt mit der Größe L besiegelte die Kaufabsicht. Wenige Tage später war es meiner... :D

 

Ein paar Infos zum Modell:

 

Werbetext von Scott: "Das SCOTT Spark 970 verfügt über einen super leichten Alu-Rahmen und unser TwinLoc-Federungssystem, damit du immer optimal unterwegs bist. Dieses leichtgewichtige, unzerstörbare Bike zu einem fairen Preis hat dieselbe preisgekrönte Geometrie und das unvergleichliche Fahrgefühl wie seine Carbon-Brüder."

 

RAHMEN: Spark 3 Alloy SL 6011, Custom Butted Hydroformed Tubes, Tapered Headtube / BB92, dropouts for 5x141mm, 2.6" tire compatible

GABEL: RockShox Judy Silver TK Solo Air, 15x110mm QR axle / 42mm offset / Tapered Steerer 2-Modes / Reb. Adj. / Lockout / 130mm travel

DÄMPFER: X-Fusion NUDE RLX Trunnion, SCOTT custom w. travel / geo adj., 3 modes: Lockout-Traction Control -Descend, Reb. Adj., Travel 120-85-Lockout / 165X45mm

LENKER-FERNBEDIENUNG: SCOTT TwinLoc TSP, Suspension-Seatpost Remote, below Bar / integ. Grip clamp

SCHALTWERK: SRAM NX / Eagle 12 Speed

SCHALTHEBEL: SRAM SX Eagle Trigger

KURBELSATZ: SRAM SX Eagle DUB Boost, 32T

INNENLAGER: SRAM DUB PF integrated / shell 41x92mm

KETTE: SRAM CN SX Eagle

KASSETTE: SRAM SX-PG1210 / 11-50 T

BREMSEN: Shimano MT201 Disc

BREMSSCHEIBEN: Shimano SM-RT10 CL / F&R 180 mm

LENKER: Syncros Alloy 6061, T shape Flat / 9° / 760mm, Syncros Pro lock-on grips

VORBAU: Syncros Alloy 6061, oversized 31.8mm / 1 1/8" / 6° angle

SATTELSTÜTZE: Syncros Duncan Dropper Post, 31.6mm / S size 100mm / M, L & XL 120mm

SATTEL: Syncros Belcarra Regular 2.5

STEUERSATZ: Syncros OE Press Fit / Tapered 1.5"-1 1/8", OD 50/61mm / ID 44/55mm

VORDERRADNABE: Formula CL-811 / 15x110mm

HINTERRADNABE: Formula CL-2241 / 5x141mm

SPEICHEN: Stainless Black 15G / 1.8mm

FELGEN: Syncros X-25 / 32H / 25mm

REIFEN: Maxxis Rekon / 2,4 Zoll / 60TPI

GEWICHT IN KG (CA.): 14.80

MAX. SYSTEMGEWICHT: 128 kg (das Gesamtgewicht umfasst das Bike, der Fahrer und Ausrüstung)

 

Somit ist das Rad schon Mal eine gute Einstiegsversion in die Welt des Trailing und Mountainbiking Allgemein für Leute die doch noch selbst treten können (haha - es gibt wohl ein E-Bike-Manuell-Treter-Kampf - wie bei Autos mit Automatik vs. Schalter :D). Fähiger als mein E-Bike ist es alle Male. Mal schauen, wie oft ich es nachher nutze. Wahrscheinlich häufig, da ich jetzt schon überlege zu welchem Bike Park ich als nächstes fahre und die Autowahl zukünftig entsprechend erfolgen wird :D

 

Bisher ist mir aufgefallen: das Rad ist in sich gesehen deutlich steifer und stabiler im Vergleich zum Hardtail. Natürlich ist das Gewicht der größte Unterschied. Es ist gefühlt wendiger und man kann damit präziser fahren. Zwei Sachen musste ich ändern/einstellen:

 

- 1. die Einstellung vom Drop Post.

Dieses sackte immer bei Belastung ab. Nein, mein Arsch ist nicht zu fett dafür :D Die Arretierung hat nicht richtig verriegelt, wodurch immer ein Druckverlust vorhanden war.

 

- 2. Die Pedale

Die Werkspedale sind einfache Pedale mit Grip aber nicht ausreichend Grip gewesen. Zusätzlich war die Trittfläche für meine Füsse nicht breit genug... Die kleinen Noppen darauf fehlten auch - besonders weil ich keine "Klick-Pedale" wollte. Passend zum Grünton sind nun auch grüne Pedale dran von RTR bzw. Cube. Frevel von der Konkurrenz was zu verbauen :D

 

Somit bin ich schon mal auf die ersten Einsätze im Gelände gespannt. Im Garten, auf dem Dorf, und auf den Feldern ist es schon mal eine andere Hausnummer. Dadurch dass man auch die Federung komplett sperren kann, ist Traktion auf Asphalt problemlos zu schaffen. Das wird im Gelände beim Berg-Auf-Radeln genauso sein. Dafür ist es gut. Aber aktuell: für die Straße eigentlich viel zu schade aber auch viel zu unbrauchbar, da keine aktuelle Straßenausrüstung (keine Lampen, keine Schutzbleche, keine Klingel, keine Reflektoren). Aber dafür ist es auch nicht konzipiert... Wenn der erste Einsatz im Gelände war, werdet ihr hier selbstverständlich davon hören! :D

 

 

PS: Ja, ich habe auf ein anderes Bildformat umgestellt. Statt breit und flach habe ich nun quadratisch probiert. Hintergrund: mehr und mehr User nutzen Motor Talk in der Mobilansicht. Unteranderem auch ich. Da bekommt man dann das Bild in einer guten Qualität in brauchbarer Auflösung und Größe dargestellt. Was meint ihr? Soll ich das weiterhin verfolgen oder doch lieber auf "Landschaftsart" ablichten?


Wed Jun 30 09:39:29 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (51)    |   Stichworte: 2.0TDI, 2021, Arteon, let's drive, Volkswagen

Hallo Motor-Talker!

 

Es ergab sich die Möglichkeit den VW Arteon zu testen. Und ich muss sagen: ich bin begeistert! Dass ich das jemals über ein VW sagen würde, hätte ich mir nicht träumen können, aber ich bin es tatsächlich. Beginnen wir mal die Probefahrt!

 

Was haben wir überhaupt hier stehen? Es ist ein 2021er Volkswagen Arteon Elegance 2.0TDI mit 7 Gang DSG. Die Maschine leistet die üblichen 150 ps und 360 nm. Beim Fahren spürt man die sehr gute Leistungsabgabe. Der Wagen fühlt sich absolut NICHT langsam an. Und auch nicht untermotorisiert - die 150 ps reichen DICKE! Und das ist kein Scherz. Ich habe mit schlechteren Fahreigenschaften gerechnet aber es ist bei jeder Drehzahl ausreichend Leistung vorhanden. Sei es beim "Bummeln" in der Stadt oder beim flotten Sprint auf der Autobahn. Dazu, was ich richtig toll fand, hört man die "Dieselheit" nur draußen. Innen spürt und hört man wenig bis nichts davon. Herrlich! Davon können sich einige Hersteller eine Scheibe von abschneiden. Ein sehr harmonischer Antriebsstrang.

 

Die Lenkung fühlt sich präzise an und ist sehr gut gewichtet. Man hat ein gutes Gefühl für wie die Vorderräder gerade im Verhältnis zum Wagen stehen. Allgemein ist das Fahren mit dem Arteon sehr gut. Die Assistenten vermitteln einen sicheren Eindruck und quengeln nicht so sehr, wie es z.B. einst beim Sharan Test der Fall war. Spurhalteassistent und Abstandstempomat sind in dieser Klasse ja ein Must-Have geworden. Spannend: während beim Touran ein Rechtsüberholen mit Abstandstempomat nicht möglich ist, hat der Arteon keine Hemmungen! :D Auf der A7 dann in der rechten Spur mit 120 km/h gefahren und in der mittleren Spur fuhr jemand mit 100. Eiskalt zieht der Arteon mit dem Tempomat an vorbei und ja, alle Sensoren waren an. Im Touran wäre so stark abgebremst worden, dass man die gleiche Geschwindigkeit fährt... Mutig, VW, MUTIG! ;) Dennoch, der Fahrkomfort ist gut und man kommt sich in einem Auto der größeren Klassen vor... Gäbe es bloss Heckantrieb :D

 

Ansonsten ist im Innenraum alles da, wo man es vermutet. Die Bedienung der Klimaanlage ist immer noch per Touchoberfläche, aber es ist etwas besser positioniert, weshalb man nicht irgendwie versuchen muss das Ganze mit schwingendem Arm zu treffen. Die Klimaautomatik kühlt zuverlässig und gut runter. Ansonsten ist der Innenraum bekannt und sieht nach einem VW aus. Manchmal hat es schon ein Vorteil eine "Gleichteile Strategie", wie es VW macht, zu haben.

 

Die Sitze sind sehr bequem. Der Stoff ist herrlich weich und die Sitze angenehm straff. Man hat genug Platz, sowohl vorne als auch hinten. Der Einstieg ist ebenso einfach, trotz der angeblich flachen Dachlinie (wer meint die sei flach, der ist nie Jaguar XJ8 der X308 Serie gefahren! DAS ist eine flache Dachlinie!) hatte ich ausreichend Platz zum Einsteigen. Die rahmenlosen Seitenscheiben sind noch ein kleines "Schmankerl", die doch etwas mehr "Coupé-Haftigkeit" vermitteln sollen - auch wenn der Arteon für mich eher eine Fließhecklimousine ist als ein Coupé. Wenn wir vom Heck sprechen... Da geht eine Menge rein! Und zwar wirklich eine Menge! Platz für Leichen und mehr! ;) Die Ladekante ist etwas höher aber ich denke dass läßt sich bei solche einer formschönen Optik verschmerzen...

 

Die Formschönheit wurde angesprochen! Wer mich kennt, weiß, dass ich für VW nicht viel übrig habe. Ich bin ein Fan von Design, welches hervorsteht. Anders als Mainstream. Aber mit dem Arteon hat VW ein für MICH ansprechendes Auto gestaltet. Eine optische Schönheit. Diese Front mit den aus den Scheinwerfer in den Kühlergrill übergehenden Lamellen, die schöne Seitenlinie, das Heck, welches die Gesamtoptik herrlich abrundet. Optisch sehr ansprechend. Eigentlich insgesamt ein sehr ausgewogenes und gutes Fahrzeug. Borat würde sagen "I Like". Und das empfinde ich auch.

 

Hier hat Volkswagen ein Fahrzeug auf die Straße gebracht, welches im Vergleich zu anderen VW Fahrzeugen sehr eigenständig daher kommt (außen). Es bietet gute Fahrleistungen und Fahreigenschaften und das Ganze in einem durchdachten Kleid. Ob das auf Dauer Bestand hat, wird sich zeigen. Für mich jedoch der beste Wagen von VW auf dem Markt aktuell und - ernsthaft - ein Kandidat um den Spider zu beerben!

 


Wed Jun 23 16:11:47 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (33)

Hallo Motor-Talker!

 

Ich wollte schon immer mal ein Bike-Park probieren und habe mir es nicht nehmen lassen mal mein Rad (SUV Bike wie es so schön heißt :D) in einem Bike-Park zu probieren. Das heißt Singletrails, Downhill usw. Leider ist die Streckenauswahl hier im Norden um Bremen mau. Berge zum runterrollen haben wir nicht. Flachland so weit das Auge reicht!

 

Somit habe ich mir ein Mietwagen geholt, bin mit Sack und Pack in den Harz und habe dort mal mein Hardtail-E-Bike im Gelände getestet... Was soll ich sagen: es machte Spaß und tat ziemlich weh! :D

 

Vorweg: am Spider habe ich kein Fahrradträger, also habe ich ein Transporter (Mercedes Benz Vito 116 CDI - erstaunlich guter Fahrkomfort für ein Transporter. Die 9 Gang Automatik ist ja mal richtig klasse!) gemietet. Ich bin mit genug Sicherheitsklamotten gefahren (Integral Helm, Protektorenjacke, Knie- und Schienbeinschoner, Handschuhe) und weiß jetzt, dass es Räder und andere Räder gibt :D Wie im Kommunismus sind die Einen gleich, die Anderen gleicher... :D

 

Dass mein E-MTB nicht gerade die beste Wahl ist/war habe ich schon beim Verladen am Skilift gemerkt. Wenn man 35 kg nach jeder Fahrt auf den Lift wuchten darf, überlegt man's sich Zweimal. Egal, ich bin die erste Abfahrt im Bike Park Hahnenklee gefahren (übrigens, sehr guter Bike Park! Gut gepflegt mit guten Strecken und offenbar jährlichem/regelmäßigem Wechsel). Da mein Rad nicht für Sprünge geeignet ist - Gewicht und so :D - habe ich bei jedem Sprunghügel abgebremst und bin da "gemütlich" rübergerollt. Erstmal ein Gefühl für die Strecke bekommen.

 

Mit der Zeit wird man ja etwas "sicherer". Wohlgemerkt, es war mein erster Besuch in einem Bikepark. Also, mit jeder Abfahrt mehr und mehr Vertrauen in die eigenen Künste gehabt und habe gedacht, ich fahre mal die Strecke etwas flotter. Wo Sprünge und co waren wusste ich mittlerweile. Dennoch, meine Geschwindigkeit war noch nicht so, dass ich ansatzweise in die Nähe der Profis komme - muss es auch nicht. Es geht mir um den Spaß.

 

In meiner letzten Abfahrt für den Tag, habe ich dann alles gegeben, was ich mir zugetraut habe. Kurven flott genommen, einmal kurz gesprungen und rollte auf einem Sprunghügel zu, wo ich wusste, dass mein Rad das nicht aushalten würde... Nach der Kurve stark gebremst und da wusste ich schon: Mate, you just fucked up! Gibt es schön auf Video (siehe unten).

 

 

Kurz vor dem Hügelchen war noch eine sehr gut ausgebaute Kurve. Danach gibt es aber eine welligere Gerade. Ich kam aus der Kurve, Bremsen vorne und hinten stark gezogen, Rad hinten begann zu hüpfen... Hüpfen ist nicht unbedingt gut für Bodenhaftung... Also ging es mit kaum verringerter Geschwindigkeit auf den Absprung. Vorderrad hebt unerwartet ab, WOMPS in den Landehügel rein und ich fliege über den Lenker hinweg... Das Ergebnis: angebrochene Rippe, stark verstauchter Daumen, blaue Flecke überall und das Gef0hl dass ich nie wieder atmen könnte :D

 

Mittlerweile ist alles verheilt. Der Schaden am Rad war aber doch etwas höher. Display war zerkratzt. Die Klingel wurde abgetragen (Roadbike eben). Der Lenker hatte einen 'wech'. 590 EUR Schaden laut Werkstatt. Insgesamt aber eher kosmetische Sachen. Am Ende waren es nur 220 EUR... Tja. Aber ich bin nun infiziert! Bald geht es hoffentlich wieder in ein Bike Park!


Sat Jun 19 10:11:22 CEST 2021    |    Trottel2011    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: Iron Lady, Jaguar, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

 

Nach reiflicher Überlegung habe ich die Iron Lady verkauft. Die Abholung ist bereits erfolgt und mir rollte schon die eine oder andere Träne aus dem Auge... 8 Jahre fanden ihr Ende. 8 Jahre, in denen es am Anfang schnell schnell ging um dann immer weiter ausgebremst zu werden. Lebensumstände verändern sich und die darin befindlichen Prioritäten ändern sich gleichsam mit. Vorbei die Zeit, wo man alle Zeit der Welt hatte um am Oldtimer zu schrauben. Vorbei die Zeit, wo man sich aus Langeweile an den Wagen setzte.

 

Ja, ich wurde recht emotional in meinem letzten Artikel. Sogar sehr... Und ich habe es nicht eingesehen mir vorwerfen zu lassen, dass ich MEINE Prioritäten falsch setzen würde... So wie man mir es öffentlich ankreiden wollte. Es sind schließlich MEINE Prioritäten, die ich in MEINEM Leben setze und MEINE Entscheidungen treffe und wer darf sich überhaupt das Recht dazu nehmen, MIR vorzuwerfen ICH würde MEINE Prioritäten falsch setzen, der hat es gar nicht verdient mit mir zu reden ;)

 

Diese Kurzschlussreaktion, mein Userkonto hier auf MT löschen zu wollen (was Dank Christian aus der Werkstatt wieder aufgehoben werden konnte), hätte nicht erfolgen müssen. So sehr nahm mich die ganze Entscheidungsfindung mit. Entscheidungen des alltäglichen Lebens kann ich schnell fällen. Kuchen oder Torte? Zack entschieden. Blaue Jeans oder graue Stoffhose? ZACK entschieden! Aber die Entscheidung mein Traumautogehen zu lassen, hat lange gebraucht. Sehr lange. Es ist eine emotionale Entscheidung und das ist schwer zu treffen. Um jetzt mit dem Kapitel der Iron Lady abzuschließen, gibts hier das Abschiedsvideo:

 

 

Zeit ist immer noch rar, aber ich habe in der Zwischenzeit gelernt, dass ich mir keine Projekte ans Bein binden werde, bis ich soweit genug Zeit habe um etwas komplett ohne Pause durchziehen zu können. Ich werde dafür aber Hobbies, die ich sporadisch machen kann, nachgehen.

 

Aus diesem Grund, wird der Blog hier einer Wandlung vollzogen werden. Ich werde mehr in Richtung Radsport und Spider gehen (solange ich den Spider noch habe...). Ebenso möchte ich versuchen eine Art "Auto-Journalismus" zu beginnen. Sporadische Testberichte. Uvm. Aber alles nur wenn es die Zeit erlaubt... :) Danke bisher für eure Zeit, euren Input und euren Halt.


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Blog Recommendation, the

Mein Blog hat am 08.10.2020 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Man Behind The Scenes, the

Trottel2011 Trottel2011

Best of Britain

Volvo

 

Vehicles, the

Current Vehicle:

The Daily Driver:

Öwes

Hersteller: Volvo Cars

Auto: V70 (Typ B/III)

Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

 

Former Vehicles:

The Depressing Daily Driver:

Mister FU

Hersteller: Stellantis (Fiat)

Auto: Tipo (Typ 356)

Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

 

The Former Daily Driver:

Lusysan

Hersteller: FCA (by Mazda)

Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)

Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

 

The Former Crown Juwel:

Die Iron Lady

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ-S (XJ27)

Modelljahr: 1989.5

Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

 

A Former Daily Driver:

Toni

Hersteller: FCA (Fiat)

Auto: 500 (312) "Lounge"

Modelljahr: 2018

Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

 

Another Former Daily Driver:

Rusty Jag

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ8 Executive (X308)

Modelljahr: 1997

Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

 

Yet Another Former Daily Driver:

The Jaguar Formerly Known As "Jag"

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ6 SPORT (X300)

Modelljahr: 1995

Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

XJ-S in Teilen und Modellen

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