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Mon Dec 23 09:56:19 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: Dies Das

[bild=1]Ich hab mir seit ein paar Jahren angewöhnt, mir in Stichpunkten über das Jahr aufzuschreiben, was mich ganz persönlich bewegt hat, mir gefallen hat oder nicht, was gut und weniger gut war.

Im letzten Jahr gab es dazu den zweiten Blog Tops und Flops 2012 und nun, zum Ende des Jahres 2013 möchte ich dieser kleinen Tradition gern folgen und mit euch zusammen auf dieses Jahr/euer Jahr zurückblicken.

Mein Jahr 2013 war diesmal eines, mit dem ich sehr glücklich sein kann. Ein wunderbarer Gran Canaria Urlaub mit Luxus pur, ein erfolgreicher Hausumbau und eine Beförderung stehen in jedem Fall auf der Haben-Seite. Noch wichtiger sind mir aber die kleinen Dinge die so geschehen sind:
Die ersten Schritte meines Sohnes fallen mir da ein, das Gesicht meiner Frau als sie an ihrem Geburtstag mit einem Fusspflegegutschein rechnete und ein iPad bekam oder eine neue Freundschaft, die sich in diesem Jahr für mich unerwartet entwickelte.

Wirklich sehr schlimme Ereignisse gab es bei mir nicht, vor allem sind alle gesund geblieben! Das schärft mir auch den Blick für die Menschen um mich herum. Da ist z.B. eine Bekannte, deren Mann durch die Wirtschaftskrise als Selbstständiger so gebeutelt wurde, dass sie dieses Jahr ihr Haus verkaufen mussten. Das alles sind Dinge die mich (hoffentlich) bewusster und dankbarer Leben lassen.

Im Weltgeschehen gab es natürlich auch wieder genug Ereignisse die -wie jedes Jahr- einen mehr oder weniger bewegt haben.
Anfang des Jahres schaffte Obama seine Widerwahl, Königin Beatrix hat abgedankt, Kate und Prinz William haben einen Thronfolger bekommen und Papst Benedikt XVI trat zurück und wurde durch Jorge Mario Bergoglio der sich Papst Franziskus nennt ersetzt.

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FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß versuchte erfolglos, den Mühlen der Steuer zu entgehen, an Donau, Mulde, Saale und Elbe stieg das Wasser und verursachte hohe Schäden. Ein gewisser Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kostet die beiden großen Kirchen weitere Mitglieder.

Der pazifische Supertaifun "Haiyan" verursacht auf den philippinischen Inseln für zerstörte Städte und tausende Tote und wir werden nun vom Unwort des Jahres „GroKo“ regiert und der frühere NSA-Mitarbeiter Edward Snowden sorgte dafür ,dass ich nun weiß das wohl auch dieser harmlose Blog von der NSA gelesen wird.😉

Der Tod von diversen berühmten Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, Margaret Thatcher, Lou Reed ,Marcel Reich-Ranicki, Eddi Arent, Dieter Pfaff oder Dieter Hildebrand beschäftigte die Presse und der ein oder andere große Mensch aus unserem eigenen Umfeld, den keiner aus den Medien kannte wiegt persönlich schwer und doch...es geht immer weiter!

Was waren eure persönlichen Highlights oder Niederlagen, eure Tops oder Flops, lustige oder ernste Ereignisse, das Beste und Schlechteste oder einfach nur eurer ganz persönliches Resümee zum ablaufenden Jahr 2013?

Mein Blog macht nun eine kleine Feiertagspause! Danke für`s lesen dieses und auch aller meiner anderen Blogs im Jahr 2013!
Ich wünsche allen meinen Lesern schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr 2014! Bis bald!
🙂

Euer Andi

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Thu Dec 19 09:52:02 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Sicht der Dinge

[bild=1]Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit ist für mich die Adventszeit oft mit sehr vielen Terminen gefüllt, ich muss zu vielen Weihnachtsfeiern, viele Hände schütteln, Mitarbeitern aus vielen Bereichen für ihre Arbeit danken, was ich auch als Anerkennung für diese Mitarbeiter sehe und mir da auch nicht künstlich Mühe geben muss, ich mach das eigentlich gern!

Dazu gehören meist die obligatorischen Weihnachtsplätzchen, Weihnachtsessen und Lieder in dieser Zeit zu meinem beruflichen Alltag und das alles wird mit den Jahren natürlich auch ein Stück Routine...bei all dieser Routine gibt es manchmal Überraschungen und von einer dieser Überraschungen, die mich berührte, möchte ich heute erzählen.

Auf dieser Weihnachtsfeier am 18.12.2013 in einer Einrichtung für schwerst pflegebedürftige Menschen, war eigentlich alles wie immer, es gab Kaffee, Plätzchen, Kuchen, ein kleines Weihnachtsprogramm wurde vorgetragen, viele lächelnde und glückliche Gesichter, ich war mit jeder Menge Smalltalk beschäftigt und ich gebe zu, es langweilte mich ein wenig. Ich war müde nach einem langen Arbeitstag und meine Gedanken waren schon zu Hause bei meiner Familie, ich dachte grad darüber nach, ob ich wohl meine Schuldigkeit hier gut erledigt hätte und vielleicht aufbrechen könnte, als plötzlich jemand aufstand und sagte, er wolle seine persönliche Weihnachtsgeschichte erzählen:

Es war der 23.12.1973, ich war beruflich seit vier Jahren selbständig, die Geschäfte liefen langsam gut und so beschlossen meine Frau Erika, die ich immer Eri nenne und unsere Kinder Andreas (3 Jahre) und unsere Tochter Sonja (5 Jahre), dass wir uns mal etwas gönnen, den ersten kleinen Urlaub seit etwa 5 Jahren!

Wir fuhren mit unserem vollgepackten Auto nach Kitzbühel. Dort hatten wir ein verträumtes Ferienhaus gemietet, in dem wir als kleine Familie die Weihnachtstage miteinander verbringen wollten.
Etwa 15 km vor Kitzbühel standen wir nun schon seit guten zwei Stunden im Stau und es ging nicht mehr voran. Ich kramte eine Straßenkarte raus und entdeckte die kleine Umgehungsstraße die uns auch an unseren Zielort führen konnte, beriet mich kurz mit meiner Frau Eri und bog dann kurzentschlossen ab.

Die Umgehungsstraße kannte ich von einer früheren Fahrt und wusste, sie ist recht kurvig und im Winter nicht ganz ungefährlich, aber wir wollten dem Stau entkommen.
Eri sagt zu mir: „Da steht ein Schild, was steht denn da?“
Aber das Schild war verschneit und kaum lesbar, ich ignorierte es – dass sollte sich später als Fehler herausstellen…

Wir fuhren eine Weile und es wurde dunkel, der Schneefall wurde stärker und es wurde immer stiller um uns herum. Der Schnee glitzerte im Scheinwerferlicht, dazu die wunderbare Landschafft, es war unglaublich schön!
Nach einiger Zeit begannen Eri und ich mit den Kindern Weihnachtslieder zu singen, wir waren fröhlich und gut gelaunt und fühlten uns einfach glücklich.

Als die Straße steiler wurde, beschloss ich unter einem etwas windgeschützten Felsvorsprung anzuhalten um die Schneeketten zu montieren. Als ich das geschafft hatte und grade wieder ins Auto stieg, hörten wir auf einmal ein lautes Grollen.
Ehe wir uns versahen donnerte eine riesige Lawine mit lautem Getöse über uns hinweg und nur der Felsvorsprung unter dem wir angehalten hatten verhinderte, dass wir in unserem Auto mitgerissen wurden.
Als die Lawine vorbei war, stieg ich am ganzer Körper zitternd aus, Eri sah einfach nur erschrocken aus und Andreas und Sonja weinten vor Angst. Der Wagen war ein ganzes Stück Richtung Abhang geschoben worden, vor und hinter uns auf der Straße türmte sich eine undurchdringbare Schneewand auf, neben uns der Berg und an der anderen Seite der Abhang.

Auch der Wagen war teilweise mit Schnee bedeckt, an ein vor oder zurück war nicht zu denken und zu allem Überfluss, sprang der Wagen auch nicht mehr an.
Es wurde kälter und kälter, Eri, Sonja und Andreas sahen mich angstvoll an und es war meine Eri die als erste die Stille unterbrach: „Müssen wir jetzt hier erfrieren?“
Ich weiß es nicht, antwortete ich und unser kleiner Sohn Andreas begann wieder leise zu weinen, Sonja begann ein "Vater Unser" zu beten. Wir kauerten uns dicht aneinander, es wurde kälter und kälter, so um die -15 Grad werden es gewesen sein.

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Ich wollte nicht aufgeben, ich bin niemand der einfach aufgibt, ich durchwühlte unsere Koffer nach warmer Kleidung und Eri zog den Kindern alles an was sie fand. Ich erinnerte mich an meine Taschenlampe die ich immer im Kofferraum hatte, schnappte sie mir und auch wenn ich wusste, dass ich die Batterien lange nicht mehr gewechselt hatte, stellte ich mich an den Berghang und begann wie wild mit erhobenem Arm Lichtsignale und das S.O.S. in Richtung Tal zu blinken, ich wollte nicht einfach so aufgeben, 5 Minuten, 10 Minuten lang, dann waren die Batterien ganz leer…

Eri sagte leise zu mir: „Wenn wir jetzt hier sterben müssen, sind wir wenigstens zusammen" und begann mit den Kindern zu beten.
Sie bedankte sich leise in mein Ohr flüsternd bei mir, das ich ihr ein guter Ehemann war, sie mich immer sehr geliebt habe und dankbar sei, mich und die Kinder gefunden zu haben.“
Ich war so wütend, so wütend wie noch nie in meinem Leben, hier sollte alles enden, an einem Berghang würde ich meine Familie und mein Leben verlieren, meine Kinder, sie sind doch noch so klein….lieber Gott…

Nach etwa zwei Stunden in der Kälte die wir dicht aneinander gekauert im Auto saßen hörte ich auf einmal ein lauter werdendes Brummen. Ich stieg aus, es wurde lauter und lauter, ich rief, aber niemand antwortete. Nach etwa einer weiteren halben Stunde wich die Schneewand hinter unserem Auto langsam zur Seite, eine Art Schneeraupe und viele Männer mit Schüppen wurden immer sichtbarer.

Hans hieß der Leiter dieser Retter die uns freischaufelten und das erste was er mich fragte war:
„Könnt ihr Preußen eigentlich nicht lesen, da unten im Tal steht doch ein großes Schild das man den Pass nicht befahren soll wegen akuter Lawinengefahr!“
Ich erinnerte mich an das zugeschneite Schild nach dem Eri mich gefragt hatte und das ich ignorierte…
Nach etwas mehr als einer Stunde trafen wir in Kitzbühel im Spital ein und wurden dort untersucht, wir waren unterkühlt, ansonsten fehlte aber keinem von uns etwas und wir durften kurz darauf gehen.

Eine weitere Stunde später trafen wir an unserer gemieteten Hütte ein und Frau Bracht, die Vermieterin hatte für uns einen wunderbaren Tannenbaum aufgestellt und ein Kaminfeuer entzündet, sie wusste nicht warum wir so spät kamen und war trotzdem dort geblieben um auf uns zu warten, eine sehr liebe Frau.
Als sie gegangen war kuschelten wir uns an den Kamin, nahmen uns in die Arme und begannen nacheinander zu weinen und hielten uns ganz fest, kurz darauf schliefen wir nacheinander vor Erschöpfung noch vor dem Kamin ein.

Am nächsten Tag kam Frau Bracht vorbei um nach uns zu sehen. Mittlerweile hatte sie von der Geschichte gehört und berichtete uns, dass ein Bauer im Tal aus dem Augenwinkel ein Blitzen vom Berg sah, als er nachsehen wollte ob die Lawine einen seiner Weideställe beschädigt habe, als er näher hinsah, erkannte er so was wie Blinksignale und dachte, er informiere sicherheitshalber mal die Bergrettung…

Meine Taschenlampe mit den fast leeren Batterien war in diesen wenigen Minuten die sie noch funktionierte wohl unsere Rettung.

Es ist bis heute in meiner Erinnerung das schönste Weihnachten, das wir je zusammen hatten!

Und heute, ich bin nun 71 Jahre alt, ist bald wieder Weihnachten. Mein Sohn Andreas ist längst ein erwachsener und toller Mann geworden und unsere Tochter Sonja hat eine eigene Familie und uns drei wunderbare Enkelkinder geschenkt und Eri….
ja Eri – sie ist hier neben mir- sie liegt nun schon seit sechs Jahren im Wachkoma, aber für mich –ich weiß nicht ob sie das verstehen können- ist es immer noch wie damals an diesem Berg als ich die Taschenlampe mit den fast leeren Batterien herauskramte, ich kann und will nicht aufgeben!
Ich möchte Ihnen allen danken für das was sie täglich hier tun und sie bitten, auch niemals aufzugeben! Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten!

Dann setzte er sich, streichelte seiner Eri in ihrem Liegerollstuhl liebevoll übers Gesicht, küsste sie auf die Stirn und es war totenstill im Saal.

Diese Geschichte, an einem Tag an dem ich „die Routine“ abspielen wollte und mit dem Kopf schon woanders war hat mich beeindruckt und mir an diesem Tag ein Stück weit zurückgegeben, was doch in diesen oft vollgepackten Tagen das Wichtigste sein sollte. Vielleicht geht es euch genauso, manchmal muss man einfach innehalten und dankbar sein, für das was man hatte oder noch hat und seine Kraft daraus ziehen, deshalb habe ich diesen Blog geschrieben!

Ich wünsche euch allen schöne Weihnachtstage und sage danke für`s lesen!

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Tue Dec 17 10:23:23 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (26)    |   Stichworte: Dies Das

[bild=1]Ausgerechnet an einem Freitag den 13. folgte ich der Einladung von Motortalk am Colour-Vision Event von Philips im Aachener Werk teilzunehmen. Auch wenn ich nicht abergläubisch bin, machte das Datum seinem Namen zunächst alle Ehre, denn obwohl ich und meine Begleitungen zeitnah starteten, landeten wir auf der rund 120km langen Strecke nacheinander in mehreren Staus, so dass wir das Event erst mit etwa 15 Minuten Verspätung erreichten.

Es folgte eine interessante Einführung und Vorführung in die Unterschiede und Lichtausbeute zwischen aktuell gängigem H4, H7, Xenon und LED Licht. Philips betreibt einen sehr hohen Aufwand um entsprechende Qualitätsprodukte auf den Markt zu bringen und natürlich auch, seiner Aufgabe als ein relevanter Zulieferer der Autoindustrie gerecht zu werden und hier werden Fehler in einem hart umkämpften Zuliefermarkt nicht gern gesehen.

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Nachdem wir ein kleines Mittagessen eingenommen hatten ging es in die Werkhallen um mal zu sehen, wie denn so eine H4, H7 oder eben Xenon-Lampe entsteht und man muss sagen, es beeindruckt schon sehr, mit welcher Präzision hier aus vorgefertigten Glasröhrchen in mehreren Arbeitsschritten Halogen oder Xenonlampen entstehen.

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Schließlich ging es zum Einbau der Colour Vision Lampen. Diese Autolampen sind farbig (grün, gelb, pink, blau) beschichtet und ersetzen die herkömmliche H4 oder H7 Lampe und sollen bis zu 60 % mehr Licht bieten. Die farbige Beschichtung sorgt für eine farbige Reflektion im Scheinwerferreflektor, strahlt aber weiß. Jeder Teilnehmer bekam neben einigen anderen netten Give Aways, Colour-Visions seiner Wahl geschenkt. Da mein eigenes Auto Xenon Licht hat, fuhren wir mit dem nagelneuen Honda Civic meines Freundes zu dem Event und er hatte sich für die blaue Variante entschieden. Der Einbau ging vor Ort mit Hilfe aller Teilnehmer untereinander nach anfänglichem Gefummel dann gut von der Hand. Anschließend stand ein professionelles Fotoshooting an. Die ersten Erfahrungen mit den Colour Vision sind zusammengefasst diese:

- Die in diesem Fall blaue Reflektion ist Geschmacksache, keine Frage, sieht meiner Ansicht nach am Civic aber wertig und gut aus
- Die Lichtausbeute erscheint tatsächlich gegenüber den vorher eingebauten Birnen deutlich besser (die waren ebenfalls von Philips)

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Abschließend noch ein paar wie ich fand spannende Erkenntnisse:

Qualität:

Beeindruckend zu sehen, wie die Mitarbeiter in Punkto Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit auf dem Laufenden gehalten werden. Da gibt es Aushänge und Monitore auf denen der geneigte Interessent informiert wird, inwieweit man Qualitätsziele erreicht hat oder auch, wie viele Arbeitsunfälle es im letzten Monat gab (vom Schnitt in den Finger bis zum Bänderriss) und was man tun kann/will/soll um die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Sicherheit wurde generell eh recht großgeschrieben, das beginnt an der Schranke mit dem Werkschutz und endet noch nicht bei der Geheimhaltung der produzierten Stückzahlen pro Tag/Woche/Monat - die Konkurrenz schläft nicht und das Thema Industriespionage wird bei einem weltweit agierenden Konzern natürlich sehr ernst genommen.
Darüber hinaus wird ein sehr hoher Aufwand betrieben um das fertige Produkt fehlerfrei auf den Markt zu bringen, dass reicht von der sehr präzisen Fertigung und abschließenden Sichtkontrolle bis zum „Stresstest“ für die fertige Birne um sicherzustellen, dass ein Produkt von Phillips absolut fehlerfrei funktioniert. Hier liegt mit Sicherheit der Grund für den Preisunterschied zwischen einer 0815 Birne und dem Markenprodukt.
Hier noch eine Anekdote dazu: In einigen asiatischen Ländern ist es üblich, dass ein Produkt nicht nur einwandfrei funktionieren muss, sondern auch „schön“ ist. Deshalb werden auch die Birnenfassungen für diesen Markt einer abschließenden Sichtkontrolle unterzogen und auf kleinste Kratzer auf der Fassung untersucht. Auch wenn man die außer beim Einbau und mit einer Lupe nie zu Gesicht bekommen würde, muss diese absolut Kratzerfrei sei, sonst gilt sie eben nicht als „schön“ und wird aussortiert und der Kunde wäre nicht zufrieden. Hier gibt es keine Stichproben, nein JEDE Birne wird einer genauen Sichtkontrolle unterzogen, tausende und abertausende pro Tag!

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H4-H7-Xenon oder LED?:

Der Trend geht aktuell in der Autoindustrie in Richtung LED Scheinwerfer. Die Vorführungen der unterschiedlichen Lichtausbeute machte vor Ort aber schnell deutlich, die beste Lichtausbeute hat aktuell immer noch die Xenon-Lampe. Dazu gab der Fachmann vor Ort zu bedenken, dass eine Xenonlampe auch wenn sie eh schon lange hält, bei einem Defekt ausgetauscht wird und gut, bei einem LED Scheinwerfer ist ein neuer Scheinwerfer fällig. Die Kosten dürften also ungleich höher liegen! Nach Einschätzung von Philips werden aber in Zukunft diese vier Varianten auf dem Markt weiterhin nebeneinander existieren.

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Schadet häufiges „zünden“ der Xenon-Lampe?

Diese Frage wurde natürlich gestellt und ist auch bei MT in diversen Foren regelmäßig Thema. Da kommen immer wieder Fragen auf, ob Xenon nicht z.B. mehr leidet wenn die Lichtautomatik oft zündet oder bei der tgl. Ein/Ausfahrt in die Garage nicht das Risiko eines Defektes höher ist. Die Antwort des Experten:
Eine Xenon-Lampe hat eine wesentlich höhere Lebensdauer als H4 oder H7 Lampen, die Fertigung ist auf einem so hohen Niveau das ein erhöhter Verschleiß eigentlich nicht vorkommt.

Er warnte natürlich davor, im Bedarfsfall Billiglampen zu kaufen, eine Xenon Lampe für 20-30€ kann seiner Ansicht nach keine Qualität sein, wenn man den Aufwand sieht den Philips hier betreibt, kann man das wohl glauben!
Ein erhöhter Verschleiß und damit geringere Lebensdauer hielt er höchstens noch bei extremer Beanspruchung für möglich und nannte als Beispiel den Taxifahrer, der sein Gefährt mehr oder weniger rund um die Uhr tgl. im Einsatz hat. Er gab allerdings zu bedenken, dass hier der Verschleiß an normalen H4/H7 Lampen noch höher wäre.

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Ein interessanter Tag, der mir als Nicht-Fachmann aber vieles verdeutlicht hat.
Was meint ihr, bevorzugt ihr H4/H7, Xenon oder LED?

[bild=8]

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Fri Dec 06 14:24:43 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Dies Das

[bild=1]Liebe Leser,

ich musste heute etwas früher los als sonst, weil ein sehr früher Arbeitstermin anstand.
Als ich heute Morgen im dunkeln aus dem Haus trat, war eine leichte Schneedecke auf den Straßen, soweit nichts schlimmes und besonderes, alles ruhig, kaum Autos geschweige denn Leute unterwegs...

Ich steige in mein Auto, die Straßen sind nicht übermäßig glatt, ich sehe auch im Dunkeln ganz gut, mein Xenon Licht tut sein übriges, leichter Schneefall setzt ein...
Ich fahre recht gemütlich Richtung Hauptstrasse, im Radio läuft mein Lieblingssender, ich habe viel Zeit um zur Arbeit zu kommen keine Eile, bin gut gelaunt.

In der Ferne taucht im Schneefall der Zebrastreifen auf, den ich auf dem Weg zur Arbeit immer passieren muss, er liegt an einer etwas heiklen Stelle, der Bürgersteig links und rechts ist recht schmal, dort stehen viele Büsche und Bäume, ich reduziere mein Tempo dass aufgrund der Witterung eh schon unter dem Erlaubten liegt noch einmal, niemand zu sehen, weder auf der rechten noch linken Straßenseite.

Der Zebrastreifen kommt näher, ich schaue wieder recht und links, niemand zu sehen, ich halte mein niedriges Tempo bei, nach dem Zebrastreifen muss ich eh rechts abbiegen.

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Dann die Schrecksekunde:

Wie aus dem Nichts rennt auf einmal von rechts kommend eine Gestalt über den Zebrastreifen, als ich ihn grad passieren will!
Ich bremse stark ab, lenke nach links, die Person verschwindet vielleicht 30cm vor meiner Motorhaube ins Dunkel der Straßenseite und ist weg...aufgrund der Gestalt vermutlich ein Schulkind vielleicht um die 8-10 Jahre alt, komplett dunkel gekleidet....ich stehe, keiner mehr zu sehen, das Herz schlägt mir bis zum Hals...

Eine Alltagssituation in der auf einmal viele ungünstige Faktoren zusammen kommen, Dunkelheit, Schneefall, eine dunkel gekleidete Person...und fast wäre es passiert, ich hätte um Haaresbreite ein Kind angefahren, obwohl ich langsam war, stressfrei unterwegs, auf die Witterung vorbereitet...ich habe dieses Kind nicht gesehen, nicht mal ansatzweise, erst als es fast zu spät war!

Warum ich darüber einen Blog schreibe?
Mir ist heute noch einmal sehr bewusst geworden, jenseits jeder Frage von Schuld, wie schnell es passieren kann, grad im Winter bei solchem Wetter! Das sollte man sich immer wieder bewusst machen, bevor es vielleicht mal zu spät ist.

Danke für´s lesen!

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Tue Dec 03 16:46:14 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: Straßenfunde

Ich erhalte immer wieder von Bloglesern und Freunden Fotos von „Straßenfunden“ für meine Blogreihe, die ihnen selbst vor die Kamera gekommen sind mit dem Angebot, diese zu verwenden.

Die Blogreihe Straßenfunde "Supporters“ zeigt diese Fahrzeuge, die wie gewohnt selten, skurril oder einfach besonders sind.
Heute ist ein Zastava Jugo dieser Fund!

Die Firma Zastava Automobili begann in den 50er Jahren mit dem Lizenzbau von diversen Automodellen, vorrangig aus dem Hause Fiat.
Und Fiat gehört heute auch der größte Teil von Zastava und dort wird aktuell u.a. der Fiat 500L gefertigt.

Der Yugo war die erste Eigenproduktion von Zastava und basierte bei seinem Erscheinen 1981 auf dem zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Jahre alten Fiat 127 dem er auch optisch ähnelt und war durchaus erfolgreich! Es gab später gar eine Cabriovariante und der Export in die USA wurde ebenfalls ein Erfolgt.

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Besonders dort gilt der Yugo als Inbegriff des billigen Autos, ein Kleinwagen für damals unter 4.000 Dollar.
Zastava platzierte den Wagen geschickt in dem Hollywoodstreifen "Drowning Mona" (Der Fall Mona) mit Bette Midler und stattet praktisch die gesamte Bevölkerung im Ort kostengünstig mit Yugos aus.
In Deutschland wurde der Yugo von Anfang an mehr belächelt als geliebt und als dann der Krieg im damaligen Jugoslawien ausbrach, brach die Produktion vollständig zusammen und konnte danach keinen Anschluss mehr finden, so blieb der Yugo auch zu seinen Lebzeiten bei uns immer ein absoluter Exot, der im Vergleich mit den damaligen Kleinwagen auch kein Stück Brot gewinnen konnte.

Dieser Yugo auf dem Foto dürfte ein Koral 1,3 EFi sein, der mit einer Einspritzung augerüstete Motor leistete glaube ich 60 PS und wurde so bei uns in Deutschland nie angeboten. Der Yugo hat mittlerweile sogar eine kleine Fangemeinde, so kann es sein, dass dieses Model von einem Enthusiasten gefahren wird. Möglich wäre aber auch, dass ein ehemaliger jugoslawischer Mitbürger einfach lieber einen Yugo fährt, als einen hier bekannten Kleinwagen.
Jedenfalls steht er optisch recht gut da, dieser wirklich seltene Straßenfund, der einem meiner Stammleser ins Netz ging!

Danke für`s lesen!

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Tue Nov 19 14:48:46 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (29)    |   Stichworte: Sicht der Dinge

Im Internet stolperte ich letztens über folgende Zeilen aus dem Brief einer älteren Dame:

„Könnte ich mein Leben nochmals leben, dann würde ich das nächste Mal riskieren, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal. Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.

Ich würde mehr verreisen. Und ein bisschen verrückter sein. Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen. Ich würde mehr spazieren gehen und mir alles besser anschauen. Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.

Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete. Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick nach dem anderen zu leben, anstatt jeden Tag schon viele Jahre im Voraus.

Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herumkommen, viele Dinge tun und mit sehr wenig Gepäck reisen. Könnte ich mein Leben nochmals leben, würde ich im Frühjahr früher und im Herbst länger barfuß gehen. Und ich würde öfter die Schule schwänzen.
Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn ich käme zufällig daran. Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.“

(Quelle unbekannt)

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Ein netter Text, der auch nachdenklich macht und mich zu meinem heutigen Blog brachte...
Was will ich eigentlich? Was will ich vom Leben? Worum soll es gehen? Was will ich erreichen, tun, lernen, können und sein? Was brauche ich, um glücklich und zufrieden zu sein?
Ein spannendes Thema finde ich, das mich zu folgender hypothetischer Frage an euch bringt:

Wenn du die Möglichkeit hättest einem Zeitreisenden einen Zettel mitzugeben, den er deinem noch jungen Ich geben würde, welchen Satz oder Rat würdest du darauf schreiben und dir somit selbst in der Vergangenheit geben?

Ich habe diese Frage in den letzten Tagen spaßeshalber einigen Leuten gestellt und die Antworten verblüften mich teilweise sehr!
Einer meiner Freunde (geschieden) hätte geschrieben: „Heirate nie!“
Ein Anderer: „Hab mehr vertrauen in dich!“ und ein Dritter meinte humorvoll: „Kaufe nie einen BMW, er wird dich arm machen!“

Ich glaube ich würde mir selbst schreiben: „ Versuche Fehler nur einmal zu machen und lerne aus ihnen!“…wahrscheinlich hätte ich aber nicht auf mich gehört!😉

Was würdet ihr schreiben?

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Wed Nov 13 10:14:27 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (68)    |   Stichworte: Straßenfunde

Ich erhalte immer wieder von Bloglesern und Freunden Fotos von „Straßenfunden“ für meine Blogreihe, die ihnen selbst vor die Kamera gekommen sind mit dem Angebot, diese zu verwenden.

Die Blogreihe Straßenfunde "Supporters“ zeigt diese Fahrzeuge, die wie gewohnt selten, skurril oder einfach besonders sind.
Heute ist der besondere Fund ein Passat B2 Variant.

Einige Leser werden sich erinnern, dass es in der Straßenfunde Reihe bereits einmal einen Passat B2 gab und wer mag kann hier noch einmal nachlesen. Dieser ist jedoch besonders und ihr werdet lesen warum.

Das Facelift des B2 kam 1985 und veränderte den Passat durch größere Stoßfänger, einen veränderten Frontgrill und anderen kleinen optischen Retuschen. Diese Variante die in Emden und Brüssel gebaut wurde, blieb bis zur Ablösung 1988 auf dem Markt und die Baureihe gilt mit über 3,3 Millionen gebauten Fahrzeugen als sehr erfolgreich.
Auch heute sieht man noch mal B2 im Straßenbild, denn der Wagen ist in der Youngtimer-Szene bisher nicht wirklich angekommen. Das liegt sicher auch an seinem Nutzwert, der ihn oft bis zum Schrottplatz durch viele Hände gehen ließ und die Wartung oft nicht konstant durchgehalten wurde und besonders der hier gezeigte Variant diente als billiges Alltagsauto und wurde oft maximal beansprucht und verschlissen!

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Dabei hat der B2 viele Langzeitqualitäten mitgebracht. Die Motoren, insbesondere die Benziner gelten als pflegeleicht und robust. Obwohl er heute natürlich auch seine Schwachstellen, wie Türkanten, A-Säule, Heckklappe usw. kennt, war der B2 auch gegen Rost gut gewappnet, besser als viele seiner Konkurrenten der 80er Jahre.

Dieser Straßenfund ist ein Variant CL aus 1987 im seltenen Titanrot-Metallic mit dem 75 PS Motor. Die kleine CL Ausstattung wurde lediglich durch die Metallic-Lackierung und ein Radio-Alpha ohne Kassettenteil aufgewertet.
Jungfräuliche 79tsd. Kilometer hat der Variant auf der Uhr und wurde von der heute 76 jährigen Besitzerin und ihrem Mann vor 26 Jahren neu gekauft und seitdem im Alltag bewegt.

Er wurde gekauft, weil es ab und an sperrige Güter zu transportieren gab und der VW erledigte diese Aufgabe vorzüglich. Zudem so berichtet die alte Dame, gab es in den 26 Jahren nie ernsthafte Probleme mit dem Wagen und natürlich wird er seit 26 Jahren in einem VW Betrieb regelmäßig gewartet, was der Inspektionsaufkleber aus 2012 beweisen konnte.
So fällt es der rüstigen alten Dame auch bis heute nicht schwer, ihren Freunden und Verwandten zu wiedersprechen, die sie immer wieder auffordern, den Wagen doch gegen was Kleineres zu tauschen.

Dieser Passat Variant ist ein normaler Alltagswagen! Der sehr gute Zustand und die nette Geschichte dahinter machen diesen Variant zu einem besonderen Straßenfund der „Supporters-Reihe“ und ich bedanke mich bei einem meiner Stammleser, der ungenannt bleiben will, für die Einsendung dieses Fundes!

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Mon Nov 04 09:42:30 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Dies Das

Was waren das noch für Zeiten, als sich bei meinem Honda Prelude die Schlafaugen öffneten wenn ich das Licht einschaltete, schick und cool sah es aus!

[bild=1]Klappscheinwerfer standen mal für sportliche Autos, aber heute sind sie ausgestorben. Beim Opel GT aus 1968 klappten sie weniger als sie drehten, nämlich um die Längsachse und das auch noch mechanisch durch ziehen an einem Hebel. Cool war`s trotzdem.

Beim Porsche 928 wurde das natürlich elektrisch gelöst, sah aber zugegeben in offenem Zustand nicht so cool aus wie beim Porsche 914
Da waren die Amis wie Chrysler mit dem Le Baron oder der Lincoln Continental, Toyota Supra der zweiten und dritten Generation, der Toyota MR2 fällt mir ein oder die Celica, der Mazda MX5 der ersten Generation, BMW 850 oder diverse Maserati, Lamborghini und Ferrari…

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Heutzutage vorbei, selbst das Gesicht einer Corvette – seit den 60ern geprägt durch die tiefe Front mit den Schlafaugen ist seit der C6 von den Schlafaugen befreit! Der Lotus Esprit, als einer der letzten Verfechter, verzichtet seit Anfang des neuen Jahrtausends auch darauf.

Natürlich hat das alles logische Gründe, die Aerodynamik leidet mit aufgestellten Scheinwerfern in Zeiten des effizienten Spritverbrauchs, die Technik ist nicht billig und Xenon, Scheinwerferreinigungsanlagen usw. machen es schwieriger.
Aber was ist mit der Optik?

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Ihr Autobauer da draußen – gebt mir die Klappscheinwerfer zurück, es wird Zeit für wieder interessante und coole Frontpartien!

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Wed Oct 30 14:43:19 CET 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Sicht der Dinge

[bild=1]Scott ist Amerikaner, Amerikaner durch und durch!
Scott war vier Wochen in Deutschland und begleitete mich in diesen Wochen regelmäßig bei meiner Arbeit, diversen Meetings usw. – informeller Austausch nennt man so etwas und manche Arbeitgeber vereinbaren solche gegenseitigen Praktika um voneinander zu lernen, aber das soll hier nicht Thema sein.

Ich mag Amerika, bin aber leider selbst noch nie dort gewesen. Vieles kennt man aus dem Fernsehen, hat seine Meinungen… Scott und ich haben auch einiges an Freizeit miteinander verbracht, waren öfter mit dem Auto zusammen unterwegs, er lernte meine Familie kennen und so ergaben sich viele Gespräche zwischen uns über unsere jeweiligen Kulturen, Eigenarten und auch über Autos.

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Scott erzählte mir schon früh von seiner „german heritage“ denn sein Großvater wanderte als junger Mann in die USA aus um dort sein Glück zu machen und er selbst war bisher auch noch nie in Deutschland und entsprechend gespannt auf das Land und die Menschen hier.
Unsere Gespräche drehten sich häufig um bestimmte Themen und ich möchte einige davon hier verarbeiten um vielleicht ein paar (typisch deutsche) Vorurteile in ein anderes Licht zu rücken:

„Frag mal deinen Amerikaner nach der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, der wird mit Sicherheit nicht mal wissen wo Düsseldorf liegt obwohl er da untergebracht ist, der kennt bestimmt höchstens Bayern!“ sagt ein Kollege von mir schnippisch!
Ich frage den Kollegen im Gegenzug ob er die Hauptstadt von Wisconsin kennt (Madison! Und? Welcher Leser wusste es?😉) Kann er nicht beantworten und zieht davon. Ich gebe zu, Madison wusste ich auch nur deshalb, weil Scott aus Wisconsin stammt und ich gern im Vorfeld informiert bin, wenn ich so einen Gast habe und nicht gern dastehe wie ein Depp.

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Als ich mit Scott von Düsseldorf aus zu einem Termin etwa 200km entfernt fahre, kommt das Thema Verkehr auf. Scott weiß zwar, dass bei uns andere Verkehrsregeln herschen und freute sich im Vorfeld unheimlich auf seine erste Fahrt hier (abgesehen von der Taxifahrt vom Flughafen), zumal wir sie im BMW 550d X-Drive-Touring meines Schwiegervaters absolvierten.
Trotzdem war er enttäuscht! Nicht vom BMW, den fand er hervorragend und da er auf Drehmoment steht, begeisterten die 720Nm des BMW ihn erkennbar. Das es ein Diesel ist, wollte er erst nicht glauben.

Allerdings die angetroffene Verkehrssituation mit zig Tempolimits und Baustellen frustrierte ihn:

„Ich dachte hier in Deutschland herrschen keine Tempolimits? Hier kriecht ja alles, Baustelle an Baustelle, wir kommen ja kaum voran!" Ich erkläre ihm unsere Regeln ein wenig und Scott rümpft die Nase.
„Also, ich werde zu Hause nie wieder über unsere Tempolimits fluchen, da geht es meistens trotz Baustellen voran und bei uns achten die Fahrer auch mehr aufeinander, hier gilt ja scheinbar das Gesetz des Stärkeren, kein Wunder das es stressig ist und das ihr hier nicht mal rechts überholen dürft ist ja Unsinn. Da fahr ich ja noch lieber in L.A. von Downtown nach Santa Monica!" (scheint für ihn wohl der Inbegriff von Verkehrsstress zu sein).

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Es schließt sich eine Diskussion über Automatikgetriebe, Fahrwerke und PS an. Scott arbeitet beruflich oft in L.A., nutzt dann aber meist Mietwagen oder die Metro. In Wisconsin, wo er mit seiner Frau und den drei Töchter lebt hat er einen Chevrolet Silverado für „Daddy“ wie er sagt und dabei erwähnt, dass seine große 17 Jährige Tochter den Wagen immer fahren will. Seine Frau fährt einen Chrysler Town and Country (bei uns als Grand Voyager bekannt), den findet sie "boring!"🙂

Politik ist auch ab und an ein Thema. Es ärgert Scott ein wenig, welches Bild der amerikanischen Politik in der Öffentlichkeit bei uns herrscht.
„Unser Land ist riesig, weißt du Andi was die Leute bewegt? Die gleichen Dinge wie bei euch, Steuern, Nahrungsmittelpreise, Arbeitslosigkeit, der nächste Urlaub, das Schulwesen…!
Ich bin Demokrat und grad bei mir in Wisconsin ist das im Moment nicht einfach. Die Republikaner sind in meinen Augen einfach Machtversessen und der Einfluss der Tea-Party ist meine größte Sorge.“
So seine Meinung!

Als wir in der Nähe von Münster an einem McDonalds vorbeikommen, fällt die Thematik unweigerlich aufs Essen. Scott ist eher rank und schlank und als ich ihm erzähle, dass hier oft in der Presse steht wie dick die Amerikaner seien/werden und das bei ihnen alles in XXXL Portionen abgegeben wird, kontert er:
„Ich dachte auch mal die Deutschen essen nur Wurst und treffen sich jeden Abend zum Bier!“ und grinst. "Bei uns gibt es schon diese Probleme das stimmt, aber es kommt auch wieder darauf an wo. In den großen Städten ist das anders als bei mir auf dem Land und in L.A. ist die Chance morgens einen Jogger zu überfahren 10x höher, als einen Dicken zu treffen!“ witzelt er.

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Scott und ich sind uns in diesen paar Wochen ein Stück näher gekommen und ich habe festgestellt, dass es viele Dinge gibt die ich an Amerika nicht mag und auch nicht verstehe, ebenso wie es Dinge gibt die ich bewundernswert finde. Auch habe ich das ein oder andere Mal gedacht, dass mir in Deutschland einige Dinge richtig gut gefallen und wir manchmal auf hohem Niveau klagen.

Scott hat sich gewundert, wie freundlich er hier aufgenommen wurde, ihm wurden die Deutschen als knauserige und meist schlecht gelaunte Typen geschildert. Er überlegt ernsthaft, mit seiner Familie mal hier Urlaub zu machen, die Wurzeln seiner Familie zu besuchen – „So lernt man anders zu denken!“ sagte er. Wahre Worte!
Ich nehme mir vor, künftig weniger in „gut“ oder „schlecht“ Kategorien zu denken, sondern eher nach dem Motto: Scott ist anders – ich aber auch!

Danke für`s lesen!


Thu Oct 24 13:21:25 CEST 2013    |    Andi2011    |    Kommentare (62)    |   Stichworte: Straßenfunde

[bild=1]In meiner Reihe "Straßenfunde" präsentiere ich in loser Folge Fahrzeuge, die mir im Alltag am Straßenrand vor die Kamera gekommen sind. Dabei handelt es sich stets um Modelle die selten, skurril oder einfach besonders sind und manchmal vielleicht sogar eine Geschichte erzählen…
Der heutige Fund dürfte einige BMW Fans hier besonders erfreuen, ein BMW E21

Am 01.07.1975 – mitten in die Wirtschaftskrise hinein, als Helmut Schmitt noch Kanzler war und das Flüssigkristall-Display die Welt erblickte – lies BMW im Werk 1 in Milbertshofen den Nachfolger des erfolgreichen 02er vom Band laufen, die erste 3er Reihe, der E21!

Ein schweres Erbe, denn der Vorgänger 02 hatte einen sehr guten Ruf und verkaufte sich blendend, sogar noch weitere zwei Jahre, trotz Einführung des E21.
Der erste 3er aber sollte ihn letztlich einholen.

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Der E21 konnte eigentlich fast alles besser als sein Vorgänger. Sein Blechkleid bot eine steifere Karosse, erstmals berechnete Knautschzonen sowie Dreipunkt-Automatikgurte (hinten gegen Aufpreis) und eine Fülle weiterer Dinge sorgten für höhere Sicherheit. Eine damals hochmoderne Zahnstangenlenkung für sichereres Lenkverhalten und das Armaturenbrett zeigte erstmals die zum Fahrer hin orientierte Form. Zunächst mit vier Solex-Stufenvergasermotoren zwischen 98 PS und 109 PS folgten später weitere Motorisierungen wie der 320i mit 125PS und der 323i mit 143 PS Sechszylinder.
Hier sollte man anmerken, wir befinden uns in den 70er Jahren! Da wo BMW mit 98 PS als Einstiegsmotorisierung anfing, hörten die meisten seiner Konkurrenten auf.

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Auch der Verbrauch der Motoren war in Zeiten der Ölkrise ein Argument!
Ein 320er lag im Mittel bei „nur“ rund 13 Litern/100km´- das hört sich für heutige Verhältnisse viel an, ein 34 PS VW Käfer des gleichen Baujahres brauchte aber genau so viel.
Dazu konnte man seinen BMW gut ausstatten, natürlich für gutes Geld. So kostet beispielsweise damals das kleineste Radio (Bavaria Mono) schon 223 DM, das Top-Gerät ein Radio Blaupunkt Frankfurt Stereo gar 455 DM. Selbst eine Klimaanlage, in der Mittelklasse damals sehr ungewöhnlich, fand sich für 1277 DM in der Aufpreisliste.

Im Dezember 1983 lief der letzte E21 vom Band - bis dahin über 1,3 Millionen Mal und damit erfolgreicher als sein Vorgänger. Leider ereilte ihn trotz seiner guten Qualitäten das Schicksal auch vieler seiner Nachfolger in der 3er Reihe, er wurde verheizt und ging durch zig Hände bis zum Schrott.
So gibt es heute in Deutschland nur noch knapp 7.000 E21

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Dieser hier dürfte ein 318er der frühen 80er Jahre sein, von seinem Besitzer mit ein paar kleinen Änderungen wie Felgen und weißen Blinkern versehen, steht er insgesamt sehr schön da, wirkt keinesfalls alt und nicht mal besonders ungewohnt im Straßenbild obwohl man so einen E21 kaum noch antreffen kann.

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Es gibt 1000 gute Gründe...

Gründe warum du dir mal ein anderes Auto gönnen solltest:

1. Der Tüv Prüfer holt erst einen Hammer und geht dann erst unter dein Auto

2. An der Tankstelle füllst du Öl voll und du kontrollierst nur den Spritstand

3 . Ersatzteile für dein Modell gibt`s nicht mehr beim Schrotti sondern nur noch bei "Ebay-Africa"

4. "Jetzt helfe ich mir selbst" gibt es für dein Modell nicht mehr zu kaufen

5. Du hattest noch nie einen V8

6. Von A nach B kommst du nur mit dem ADAC

Gründe warum ein Auto besser ist als eine Frau

1. Autos haben keine Migräne, wenn man mit Ihnen was vor hat

2. Autos brauchen nur zwei paar Schuhe, eins für den Winter und eins für den Sommer.

3. Autos machen keine Szene, weil man zu spät kommt.

4. Im Fahrzeugbrief steht deutlich, wie viel Vorbesitzer ein Auto hatte.

5. Wenn man das alte Auto nicht mehr sehen kann, kauft man sich einfach ein Neues, ohne Unterhalt für das alte zu zahlen.

6. Autos stehen nicht vor dem Kleiderschrank und jammern, dass sie nichts anzuziehen haben

7. Autos jammern nicht, dass sie zu dick sind und wenn sie dick sind, dann bekommst du nur Anerkennung dafür.

8. Du kannst bedenkenlos jedem Auto hinterher starren, ohne das dein Auto rumzickt

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