Thu Nov 23 12:38:08 CET 2017
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Andi2011
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Sicht der Dinge
Der Jahresrückblick hat in meinem Blog so etwas wie eine kleine Tradition, dieses Jahr will ich aber nicht einfach nur das ausklingende Jahr 2017 mit seinen mehr oder weniger großen und kleinen Ereignissen abarbeiten. Ich möchte euch beteiligen – im Sinne der SICHT DER DINGE Rubrik dieses Blogs, mit einer etwas anderen Art von Rückblick… In unserer schnelllebigen immer medialeren Zeit kommen oft viele Dinge zu kurz, deshalb habe ich hier mal 25 Fragen zusammengetragen (und beantwortet) die einen etwas anderen Blick auf das Jahr zulassen und vielleicht auch euch zum nachdenken anregen. Unten sind die Fragen (use Copy&Paste 1. Gab es während des Jahres ein "erstes Mal" in meinem Leben? Habe ich etwas das erste Mal gemacht, war ich an einem Ich habe das erste mal eine Reise ohne Luxus unternommen, war in Schottland in den Highlands zum wandern, in einer einsamen Hütte, mitten in der Natur, ohne Strom, Wasser aus einer Pumpe und Dusche draussen - es war toll! 2. Welche Fähigkeiten, Fertigkeiten oder Kenntnisse habe ich mir angeeignet, die ich vor einem Jahr noch nicht hatte? Ich habe meine Fähigkeit die Dinge zu nehmen wie sie kommen verbessert und mir neu Kenntnisse über die Natur und Wandern angeeignet. 3. Welche Erlebnisse im Jahr zählen zu den drei schönsten? - das Kennenlernen meiner jetzigen Partnerin 4. Gibt es ein Ereignis, ein persönliches Erlebnis, das mein Weltbild verändert oder nachhaltig geprägt hat? Mein Weltbild hat sich nicht verändert aber verstärkt, grob gesagt obwohl es viele Dinge auf der Welt gibt die ich negativ sehe, sehe ich auch viele Menschen die im Kleinen und Großen tolle und wunderbare Dinge für Menschen,Tiere,Umwelt usw. tun, meist im Stillen, aber voller Herzblut. 5. Welcher Abschied bzw. welche Trennung ist mir schwergefallen? Mir ist die Trennung von einem Freund schwergefallen, aber die Erkenntnis das sich unsere Wege einfach trennen müssen war größer. Abschied zu nehmen von einer Mitarbeiterin die mich, kurz bevor sie starb, an ihr Krankenbett bat um mir zu danken für die gemeinsame Zeit, eine große Frau! 6. Welche Person habe ich kennengelernt, die mein Leben besonders bereichert (hat)? Meine Freundin, was für ein großartiger, unkomplizierter,lebensfroher Mensch! 7. Was war meine größte Enttäuschung? Und was kann ich jetzt rückblickend Positives darin sehen? Meine größte Enttäuschung war das scheitern meiner Ehe weil ich damit nie gerechnet habe und es für mich völlig überraschend kam und direkt darauf eine schwere Krankheit, aber in diesem Jahr habe ich sehr wohl erkannt, dass darin auch positives steckt und steckte. Entwicklung findet immer dann statt, wenn man die Haltestellen des Lebens zum Umsteigen nutzt 8. Was hätte ich nicht geglaubt, wenn mir jemand das vor einem Jahr vorausgesagt hätte? ...das ich mich verliebe! 9. Was habe ich mir persönlich Gutes getan? Was habe ich für meine physische und psychische Gesundheit getan? Sehr vieles, ich habe die Natur für mich an vielen Stellen neu entdeckt, ich habe mir viele kleine schöne Dinge gegönnt, mögen es kleine materielle Sachen sein wie Pflanzen für mein Wohnung oder einfach in der Sonne zu sitzen, ich habe meine Batterien dieses Jahr oft und gut aufgefüllt und bin stolz darauf. 10. Womit hatte ich Unrecht, wem habe ich Unrecht getan? Ich hatte Unrecht bei der Einschätzung eines Mitarbeiters und seiner Qualitäten.Aber das kann man ja revidieren... 11.Welche Entscheidung ist mir schwergefallen? Welche gute Entscheidung habe ich gefällt? Die Entscheidung mich neu zu verlieben und mit jemandem zusammen zu sein ist mir schwer gefallen und war gleichzeitig die beste Entscheidung die ich treffen konnte, Mut zahlt sich manchmal aus. 12. Wer oder was hat mich herzlich zum Lachen gebracht? Wann habe ich das letzte Mal so richtig gelacht? Vieles hat mich zum lachen gebracht, das letzte Mal herzhaft gelacht habe ich letzte Woche als ich mir eine Nacht lang alte Stan Laurel und Oliver Hardy Filme am Stück gegeben hab! 14. Wann und wodurch habe ich mich besonders geliebt gefühlt? Insbesondere durch meine Kinder und meine Freundin, aber auch besonders durch zwei Freunde, die mir soviel Gutes getan haben,dass ich immer noch gerührt bin. 15. Welcher persönliche Wunsch ist in Erfüllung gegangen, welches Ziel habe ich erreicht? Oder vielleicht sogar mehrere? Mein Wunsch mal Schottland/die Highlands zu erleben und da zu wandern ist in Erfüllung gegangen, meine beruflichen Ziele für dieses Jahr hiessen wieder "an Land" zu kommen und das habe ich geschafft, ansonsten war eines meiner Ziele mich nicht unterkriegen zu lassen von finanziellen Nöten - das klappt mal besser mal schechter. 16. Habe ich einen Freund oder eine Freundin dazugewonnen? Ich habe mit meiner Freundin tatsächlich auch eine wirkliche Freundin und Beraterin gewonnen. 17. Was würde ich so nicht mehr machen? Zu viele Zugeständnisse gegenüber Menschen, die mir gegenüber aber keine machen. 18. Was hat sich zum Positiven gewendet? Meine Einstellung zum Leben hat sich noch positiver gestaltet, trotz diverser Rückschläge 19. Was lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt/gewünscht/erwartet habe? Die Trennung, ich hätte nicht gedacht das sich einige Menschen die ich zu meiner Familie zählte von mir abwenden. 20. Was habe ich geschafft, auf welche Leistung bin ich stolz? Meine Wohnung einzurichten. 21.Welches ungewöhnliche Kompliment habe ich erhalten? Das schönste Kompliment das ich dieses Jahr erhalten habe war, als jemand zu mir sagte, das er mich als Mensch mit einem großen Herzen kennt und nun etwas für mich tun wird. 22. Womit bzw. mit wem habe ich zu wenig Zeit verbracht? Mit meinen Kindern. 23. Welche Sorgen, Ängste hatte ich, die sich als unbegründet herausgestellt haben? Ich hatte dieses Jahr viele Sorgen und Ängst und die bestehen auch weiterhin, vor allem in finanzieller Hinsicht und die sind auch begründet aber es hat sich auch herausgestellt das Zuversicht, Mut und Zeit helfen. 24. Wofür bin ich besonders dankbar? Für die Menschen und Freunde die mir nahe stehen. 25. Was ist mir wichtig geworden, das es vor einem Jahr noch nicht war? Ich selbst und meine Bedürfnisse sind mir viel wichtiger geworden und das ist auch gut so. So liebe Leser, hier noch mal zum kopieren die Fragen und viel Spass und Grübelei damit 1. Gab es während des Jahres ein "erstes Mal" in meinem Leben? Habe ich etwas das erste Mal gemacht, war ich an einem Ich danke euch für`s lesen, wünsche euch allen schon mal ein gutes restliches Jahr und eine schöne Weihnachtszeit! |
Fri Jun 03 15:07:08 CEST 2016
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Andi2011
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Sicht der Dinge
Ja ich bin schnell! Ich kann sogar privat wie im Beruf mehrere Aufgaben gleichzeitig im Kopf behalten und nacheinander, teils sogar zeitgleich bearbeiten. Ich bin körperlich wie geistig und auch fahrtechnisch durchaus in der Lage ein Auto auch bei 200 h/km zu fahren und ich kann - wenn ich will- den Wochenendeinkauf in weniger als 30 Minuten absolvieren (inklusive Parkplatzsuche Aber warum das alles? Ich habe beruflich viel mit Zeitmanagement zu tun und mir ist mittlerweile schon lange klar geworden, dass Zeit sich gar nicht managen läßt, sie steht uns zur Verfügung und wir können sie nutzen, mehr oder weniger selbstbestimmt, meist ist es aber durchaus unsere Entscheidung. Dabei ist es aber doch so, dass dieser "Beschleunigungs-Schnellsein-Wahnsinn" tatsächlich wenig bringt. Im Gegenteil, er fordert Nerven und schlimmstenfalls Opfer - auf jeden Fall bereitet er Stress. Ich bin generell auf meinem Arbeitsweg kein "Raser" geht auch gar nicht, denn die Strecke ist durchgängig tempolimitiert und meist mit Baustellen versehen. Nicht umsonst habe ich für genau diesen Weg den kleinen Hyundai i10 angeschafft. Diese Woche habe ich aber bewusst auf "Langsamkeit" Wert gelegt, hab jedem der Einbiegen wollte gern den Vortritt gelassen, das Einfädeln so leicht es geht gemacht und versucht die Uhr gar nicht zu beachten. Bevor jetzt die ersten "Autobahnschleicher" und "Spaßbremse" schreien, ich bin kein Oberlehrer, ich habe niemanden behindert, bin einfach nur entspannt gefahren, hab nicht zwingend jeden LKW überholt, sondern bin einfach mal ganz rechts geblieben, wenn die Abfahrt eh in vier Kilometern kam. Und Spaß am Autofahren verbinde ich persönlich mittlerweile kaum noch mit Tempo. An der Kasse beim Einkaufen, habe ich bewusst Leute vorgelassen und wenn ich in einer Schlange stand und eine weitere Kassiererin mit den Worten "Kommen Sie auch zu Kasse 3" vorbei ging, schubste und drängelte ich nicht los in Richtung der noch leeren Kasse sondern blieb stehen und schaute mir das Treiben an. Ach ja, ich hab mein Handy in der Tasche gelassen, eine Angewohnheit der letzten Jahre an der Kasse stehend mal eben Mails checken usw. führt nämlich dazu, das man viel um sich herum verpasst. Ich hab den Fernseher abends mal aus gelassen und stattdessen mit den Hunden gespielt und (auch wenn es wirklich schwer war) ich habe auch ein paarmal einfach nur so, ohne was zu tun im Garten gesessen und NICHTS gemacht ausser meinem Kopf eine Auszeit gegönnt, was nicht selten irritierte Blicke und Nachfragen „ob es mir gut gehe“ auslöste. Ich wollte euch –liebe Leser- einfach mal davon berichten, euch nicht belehren das ihr was anders machen müsst oder sollt, aber vielleicht anregen zum regelmäßig mal stehen bleiben und Nachdenken ob es so wie es ist, für euch ok ist?! Danke für`s lesen! |
Thu Feb 26 22:40:05 CET 2015
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Andi2011
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Heute geht es in der Rubrik SICHT DER DINGE meines Blogs wiedermal um ein autofremdes und eher philosophisches Thema, nämlich um Erinnerungen. Was sind eigentlich Erinnerungen? Die Erinnerungen die wir haben machen uns doch zu dem was wir sind und wer hat sie nicht, die guten wie schlechten Erinnerungen die uns prägen... Da ist zum Beispiel diese Frau, die mich meine ganze Lehrzeit über begleitete. Ich traf sie als Patientin immer wieder im Krankenhaus auf verschiedenen Stationen, von der Chirurgie, über die Innere bis zur Onkologie. Sie war Immer mit anderen behandlungspflichtigen Beschwerden dort, sie war 56 Jahre als ich sie das erste Mal kennenlernte und sie hatte ursprünglich Brustkrebs, metastasiert, d.h. er hatte gestreut und Tochtertumore in vielen Bereichen des Körpers gebildet. Es war 1992 gegen 21:45 Wir wurden zu einem Wohnungsbrand gerufen. Beim Eintreffen qualmte es stark aus zwei Fenstern in der obersten Etage des dreistöckigen Hauses. Das ältere Ehepaar aus Parterre erzählte, ausser ihnen sei heute niemand im Haus, die mittlere Wohnung stehe leer und die Familie mit den drei Kindern von oben hätten sie abends wegfahren gesehen. Es ist Sommer, ich sitze im Garten, ich höre den Nachbarjungen mit seinem neuen Kettcar den Gehweg entlang fahren, dieses typische Geräusch von Kunststoffrädern auf Gehwegplatten... Warum haben wir diese Erinnerungen die Guten wie die Schlechten und warum bleiben manche ein Leben lang? Die Schlechten sollen uns oft warnen, aber man darf nicht an ihnen zu Grunde gehen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, wir müssen Reden, brauchen die Perspektiven anderer Personen, ihren Rat, ihren Trost damit aus einer schlimmen Erinnerung keine Last wird die einen ein Leben lang begleitet und wir die guten Erinnerungen teilen - nicht einfach! Und die guten Erinnerungen? Die müssen wir besonders bewahren, das sind die kostbarsten die wir haben, oder nicht? "Wissen Sie, was bleibt einem schon im Leben erhalten, wenn nicht die Erinnerungen.Die machen uns doch zu dem Menschen der wir sind!" Ich weiss es nicht, sind Erinnerungen wirklich unser wertvollster Schatz? Für mich einerseits schon, andererseits macht es mich auch nicht selten nachdenklich, sogar manchmal traurig mich an Dinge -auch die Schönen- zu erinnern, denn es erinnerst mich auch daran, dass diese Zeit vorbei ist, nicht wiederkehrt. Letztlich denke ich aber schon, unsere Erinnerungen prägen uns, machen uns zu dem Menschen der wir sind. Manchmal halten sie uns aber auch fest und wir benutzen sie als Ausrede für das was wir sind und uns selbst an uns nicht gefällt, aber letztlich sind Erinnerungen auch Vergangenheit und die Zukunft bestimmen wir selbst mit. Was denkt ihr? Danke für`s lesen! |
Fri May 16 13:07:19 CEST 2014
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Andi2011
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Ich geh gern mit Menschen um, mag den Großteil meiner Mitarbeiter und auch wenn ich nach manchem Arbeitstag geschafft auf`s heimische Sofa plumpse, mach ich meinen Job ganz gern. Nun bot mein Arbeitgeber einen „Oasentag“ an. Nun ja dachte ich mir, was soll das werden? Aber Ansehen kann nicht schaden, also fuhr ich in ein nettes idyllisches Örtchen in das eingeladen wurde und lies mich vorher aufklären, dass wir dort zur Ruhe finden sollen, was für unsere Seele tun und eine Aufgabe erfüllen. Aha ja, gut, ok, mal sehen…Nach einer Begrüßung und ein paar Erläuterungen eines anwesenden Mönches, sprach er mit jedem von uns wenigen Leuten einzeln etwa eine halbe Stunde, sehr nett, sympathisch, auch mit mir. Mir war unwohl als ich den Zettel auseinander faltete der mir in die Hand gedrückt wurde. Sollte ich jetzt etwa schweigend Mandalas malen? Körperliche Entspannungsübungen durchführen? In der Kirche sitzen und das Gras beim wachsen beobachten? Auf dem Zettel stand: Geh und suche deinen Arcturus! Ääääh jaaaaa, neeee is klaaa - wie ich als alter Ruhrpottler bei mir dachte. Ich marschierte also mit meinem Zettel los nach draußen, an meinem geparkten Auto vorbei, über eine Wiese zu einem Flüßchen und las nochmal: „Geh und suche deinen Arcturus!“ Arcturus? Schon mal irgendwo gehört… Was ist das? Ich ging zurück in die dortige Bibliothek und begann zu suchen und zu lesen und...zu schweigen. Man kann ihn sehen, wenn man einfach der Deichsel des „Großen Wagens“ am Sternenhimmel folgt, besser: Man kann ihn nicht übersehen. Mir fiel ein Bild aus einem der Bücher von der Raumsonde Cassini-Huygens ein, dass die Sonde vom Saturn aus von der Erde machte, ich hab es hier eingebaut… Wir sind so klein, unser Planet nicht mal ein Staubkorn im Sonnensystem, geschweige denn im riesengroßen Weltall. Was ist mein Stern (nein, gemeint ist nicht Mercedes Ich muss meinen hellen Stern kennen, im Auge behalten, meinen Arcturus…meinen hellen Punkt in mir.Den Tag nehmen wie er ist und das Gute darin suchen und sehen, das Schlechte bemerkt man eh immer zu erst und spricht und denkt darüber nach, nicht über das Gute. Ich glaube das meinte der Mönch an diesem Tag, als er mir den Auftrag gab „Geh und suche deinen Arcturus!“ dachte ich, als ich abends ins Bett fiel. Reden durfte ich da schon seit zwei Stunden wieder…aber ich wollte nicht! Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhr ich recht entspannt heim...schlauer Kerl dieser Mönch... Danke für`s lesen! |
Thu Mar 20 15:35:04 CET 2014
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Andi2011
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Wed Feb 05 14:00:26 CET 2014
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Andi2011
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Liebe Leser, in diesem kleinen nachdenklichen aber humorvoll gemeinten Blog möchte ich euch zu ein paar wirren Gedanken einladen, die ich beim einkaufen hatte, aber von Anfang an: Als ich so durch den Konsumtempel klüngelte, landete ich zunächst in einem großen Elektronik-Markt. Diese Dinger mag ich nicht wirklich, die Angebote dort sind meist keine und die Verkäufer sind es meist auch nicht…. „Guten Tag, ich suche…“ Weiter komme ich leider nicht, das ist die seltene Gattung Verkäufer auch schon wortlos an mir vorbei zurück ins Dickicht aus CD/DVD/BlueRay- Regalen entkommen. Kurz darauf treffe ich aber doch noch auf ein williges Weibchen der Verkäufer-Gattung und ich stelle ihr die Frage, wo ich denn hier wohl ein langes HDMI-Kabel finden könne? „Anderer Kollege zuständig…Abteilung…weiß nicht genau…“ und verschwindet. Na gut, dann nicht! Ich schlendere weiter durch die endlosen Gänge des Einkaufszentrums, als mich eine junge Frau an einem Stand anspricht, ob ich denn schon Mitglied im ADAC sei? „Ja bin ich!“ sage ich wahrheitsgetreu und will grad ein, der aktuellen ADAC-Misere geschuldetes, „NOCH!“ lustig hinterherschicken, als sie mich schon fragt, ob ich Kinder habe und was mir deren Sicherheit denn wert sei und ob ich nicht mal über deren Unfallschutz nachdenken wolle? Ich versichere der Dame leicht genervt, dass ich mir zur Sicherheit meiner Kinder problemlos einen Kängurubeutel an den Bauch nähen lassen würde, aber sicher jetzt hier keine neue Unfallversicherung abschließen werde, und lasse sie irritiert stehen. Ich setze meinen Hintern auf den Stuhl eines kleinen Kaffees und bestelle mir einen Espresso. An mir eilen Menschen vorbei und bei einigen frage ich mich wirklich, welchem Traum die wohl entsprungen seien mögen? Sie trägt eine Art Gürtel als Rock, grinst recht debil und irgendwas kauend vor sich hin und hat so viel Farbe im Gesicht, wie der berühmte Clown Oleg Popow in seinen besten Jahren. Er dagegen, ganz klar der kleine Bruder eines Gangsterrappers, mit Spiegelsonnenbrille und Baseball-Kappe und Chef der Sandkastenrocker von der Förmchenbande. Als er mit den Worten: bestellt, weiß ich genau, warum heutzutage im Fernsehen Formate wie Während ich weiterziehe überlege ich ernsthaft, wer von solchen Typen wohl mal die Facebook-Profile löschen wird, wenn die Menschheit sich schon längst selbst das Licht ausgeblasen hat? Kurz darauf entdecke ich im undurchsichtigen Schaufenster eines Sex-Shop ein Schild mit der Aufschrift: „Unser Vibratorenangebot – getestet von ÖKO-TEST“. Nicht mal einem Vibrator kann man blind vertrauen? Öko-Vibratoren? Verraten und Verkauft, ja das sind wir alle in dieser Konsumwelt denke ich, während ich einen Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes beobachte. „Besser als wie man denkt“ in die Kamera fiepen und ihre „Mama-Kollektion“ verkaufen- so „zweifelhafte“ Gestalten wollen wir vor solch edlem Geschäft nicht...oder ist es andersherum? Naja, ich habe heute halt ein paar wirre Gedanken… Oh, ein Bioladen, sieht aber nett aus, da geh ich mal rein! Ich entdecke ein paar vegetarische Brotaufstriche und beschließe meiner Liebsten „Tomate-Paprika“ einzupacken, lege noch etwas Kichererbsenpüree und ein Kräuter-Pesto in mein Körbchen und schlendere zur Kasse. Naja, voll Bio oder gar Vegetarier werde ich persönlich wohl eh nie, obwohl ich veganes Essen echt lecker finde, man muss ja auch nur Hackfleisch und Sahne dazu geben und das Ganze mit Käse überbacken und schon schmeckt es wunderbar! Ich biege um eine Ecke und stehe vor einem Computerspiele-Shop und gehe einfach mal rein. Er erzählt, dass ich mit dem Kauf meinem Sohn eine riesen Freude machen würde, denn er könne damit nun ganze Spielergruppen "adden" und die "Aimbot-Funktion" sei sowas von das Geilste. Ich bin verwirrt! Soviel Angebot, soviel Konsumgüter, soviel Zeugs das keiner wirklich braucht, oder doch? „Schatz ich bin fertig, hab alles was ich brauchte, sollen wir uns in 15 Minuten bei dem Italiener in Parterre treffen und was zusammen essen?“ Klar, machen wir, Essen ist gut, italienisch auch… Kurz danach sitze ich mit meiner Liebsten beim Italiener und lasse mir hervorragende Pasta alla puttanesca schmecken und diskutiere über dieses Gefühl im Bauch das ich manchmal habe. Meine Liebste legt ihre Gabel an die Seite, sieht mich mit ihrem verständnisvollsten Lächeln an und sagt zu mir: „Weißt du, du muß doch gar nicht alles verstehen oder verändern, "ich will" ist doch schon die Hälfte von "ich kann." Danke für`s lesen |
Thu Dec 19 09:52:02 CET 2013
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Andi2011
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Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit ist für mich die Adventszeit oft mit sehr vielen Terminen gefüllt, ich muss zu vielen Weihnachtsfeiern, viele Hände schütteln, Mitarbeitern aus vielen Bereichen für ihre Arbeit danken, was ich auch als Anerkennung für diese Mitarbeiter sehe und mir da auch nicht künstlich Mühe geben muss, ich mach das eigentlich gern! Dazu gehören meist die obligatorischen Weihnachtsplätzchen, Weihnachtsessen und Lieder in dieser Zeit zu meinem beruflichen Alltag und das alles wird mit den Jahren natürlich auch ein Stück Routine...bei all dieser Routine gibt es manchmal Überraschungen und von einer dieser Überraschungen, die mich berührte, möchte ich heute erzählen. Auf dieser Weihnachtsfeier am 18.12.2013 in einer Einrichtung für schwerst pflegebedürftige Menschen, war eigentlich alles wie immer, es gab Kaffee, Plätzchen, Kuchen, ein kleines Weihnachtsprogramm wurde vorgetragen, viele lächelnde und glückliche Gesichter, ich war mit jeder Menge Smalltalk beschäftigt und ich gebe zu, es langweilte mich ein wenig. Ich war müde nach einem langen Arbeitstag und meine Gedanken waren schon zu Hause bei meiner Familie, ich dachte grad darüber nach, ob ich wohl meine Schuldigkeit hier gut erledigt hätte und vielleicht aufbrechen könnte, als plötzlich jemand aufstand und sagte, er wolle seine persönliche Weihnachtsgeschichte erzählen:
Es war der 23.12.1973, ich war beruflich seit vier Jahren selbständig, die Geschäfte liefen langsam gut und so beschlossen meine Frau Erika, die ich immer Eri nenne und unsere Kinder Andreas (3 Jahre) und unsere Tochter Sonja (5 Jahre), dass wir uns mal etwas gönnen, den ersten kleinen Urlaub seit etwa 5 Jahren! Wir fuhren mit unserem vollgepackten Auto nach Kitzbühel. Dort hatten wir ein verträumtes Ferienhaus gemietet, in dem wir als kleine Familie die Weihnachtstage miteinander verbringen wollten. Die Umgehungsstraße kannte ich von einer früheren Fahrt und wusste, sie ist recht kurvig und im Winter nicht ganz ungefährlich, aber wir wollten dem Stau entkommen. Wir fuhren eine Weile und es wurde dunkel, der Schneefall wurde stärker und es wurde immer stiller um uns herum. Der Schnee glitzerte im Scheinwerferlicht, dazu die wunderbare Landschafft, es war unglaublich schön! Als die Straße steiler wurde, beschloss ich unter einem etwas windgeschützten Felsvorsprung anzuhalten um die Schneeketten zu montieren. Als ich das geschafft hatte und grade wieder ins Auto stieg, hörten wir auf einmal ein lautes Grollen. Auch der Wagen war teilweise mit Schnee bedeckt, an ein vor oder zurück war nicht zu denken und zu allem Überfluss, sprang der Wagen auch nicht mehr an.
Ich wollte nicht aufgeben, ich bin niemand der einfach aufgibt, ich durchwühlte unsere Koffer nach warmer Kleidung und Eri zog den Kindern alles an was sie fand. Ich erinnerte mich an meine Taschenlampe die ich immer im Kofferraum hatte, schnappte sie mir und auch wenn ich wusste, dass ich die Batterien lange nicht mehr gewechselt hatte, stellte ich mich an den Berghang und begann wie wild mit erhobenem Arm Lichtsignale und das S.O.S. in Richtung Tal zu blinken, ich wollte nicht einfach so aufgeben, 5 Minuten, 10 Minuten lang, dann waren die Batterien ganz leer… Eri sagte leise zu mir: „Wenn wir jetzt hier sterben müssen, sind wir wenigstens zusammen" und begann mit den Kindern zu beten. Nach etwa zwei Stunden in der Kälte die wir dicht aneinander gekauert im Auto saßen hörte ich auf einmal ein lauter werdendes Brummen. Ich stieg aus, es wurde lauter und lauter, ich rief, aber niemand antwortete. Nach etwa einer weiteren halben Stunde wich die Schneewand hinter unserem Auto langsam zur Seite, eine Art Schneeraupe und viele Männer mit Schüppen wurden immer sichtbarer. Hans hieß der Leiter dieser Retter die uns freischaufelten und das erste was er mich fragte war: Eine weitere Stunde später trafen wir an unserer gemieteten Hütte ein und Frau Bracht, die Vermieterin hatte für uns einen wunderbaren Tannenbaum aufgestellt und ein Kaminfeuer entzündet, sie wusste nicht warum wir so spät kamen und war trotzdem dort geblieben um auf uns zu warten, eine sehr liebe Frau. Am nächsten Tag kam Frau Bracht vorbei um nach uns zu sehen. Mittlerweile hatte sie von der Geschichte gehört und berichtete uns, dass ein Bauer im Tal aus dem Augenwinkel ein Blitzen vom Berg sah, als er nachsehen wollte ob die Lawine einen seiner Weideställe beschädigt habe, als er näher hinsah, erkannte er so was wie Blinksignale und dachte, er informiere sicherheitshalber mal die Bergrettung… Meine Taschenlampe mit den fast leeren Batterien war in diesen wenigen Minuten die sie noch funktionierte wohl unsere Rettung. Es ist bis heute in meiner Erinnerung das schönste Weihnachten, das wir je zusammen hatten! Und heute, ich bin nun 71 Jahre alt, ist bald wieder Weihnachten. Mein Sohn Andreas ist längst ein erwachsener und toller Mann geworden und unsere Tochter Sonja hat eine eigene Familie und uns drei wunderbare Enkelkinder geschenkt und Eri…. Dann setzte er sich, streichelte seiner Eri in ihrem Liegerollstuhl liebevoll übers Gesicht, küsste sie auf die Stirn und es war totenstill im Saal. Diese Geschichte, an einem Tag an dem ich „die Routine“ abspielen wollte und mit dem Kopf schon woanders war hat mich beeindruckt und mir an diesem Tag ein Stück weit zurückgegeben, was doch in diesen oft vollgepackten Tagen das Wichtigste sein sollte. Vielleicht geht es euch genauso, manchmal muss man einfach innehalten und dankbar sein, für das was man hatte oder noch hat und seine Kraft daraus ziehen, deshalb habe ich diesen Blog geschrieben! Ich wünsche euch allen schöne Weihnachtstage und sage danke für`s lesen! |
Tue Nov 19 14:48:46 CET 2013
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Andi2011
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Wed Oct 30 14:43:19 CET 2013
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Andi2011
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Scott ist Amerikaner, Amerikaner durch und durch! Ich mag Amerika, bin aber leider selbst noch nie dort gewesen. Vieles kennt man aus dem Fernsehen, hat seine Meinungen… Scott und ich haben auch einiges an Freizeit miteinander verbracht, waren öfter mit dem Auto zusammen unterwegs, er lernte meine Familie kennen und so ergaben sich viele Gespräche zwischen uns über unsere jeweiligen Kulturen, Eigenarten und auch über Autos. Scott erzählte mir schon früh von seiner „german heritage“ denn sein Großvater wanderte als junger Mann in die USA aus um dort sein Glück zu machen und er selbst war bisher auch noch nie in Deutschland und entsprechend gespannt auf das Land und die Menschen hier. „Frag mal deinen Amerikaner nach der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, der wird mit Sicherheit nicht mal wissen wo Düsseldorf liegt obwohl er da untergebracht ist, der kennt bestimmt höchstens Bayern!“ sagt ein Kollege von mir schnippisch! Als ich mit Scott von Düsseldorf aus zu einem Termin etwa 200km entfernt fahre, kommt das Thema Verkehr auf. Scott weiß zwar, dass bei uns andere Verkehrsregeln herschen und freute sich im Vorfeld unheimlich auf seine erste Fahrt hier (abgesehen von der Taxifahrt vom Flughafen), zumal wir sie im BMW 550d X-Drive-Touring meines Schwiegervaters absolvierten. Allerdings die angetroffene Verkehrssituation mit zig Tempolimits und Baustellen frustrierte ihn: „Ich dachte hier in Deutschland herrschen keine Tempolimits? Hier kriecht ja alles, Baustelle an Baustelle, wir kommen ja kaum voran!" Ich erkläre ihm unsere Regeln ein wenig und Scott rümpft die Nase. Es schließt sich eine Diskussion über Automatikgetriebe, Fahrwerke und PS an. Scott arbeitet beruflich oft in L.A., nutzt dann aber meist Mietwagen oder die Metro. In Wisconsin, wo er mit seiner Frau und den drei Töchter lebt hat er einen Chevrolet Silverado für „Daddy“ wie er sagt und dabei erwähnt, dass seine große 17 Jährige Tochter den Wagen immer fahren will. Seine Frau fährt einen Chrysler Town and Country (bei uns als Grand Voyager bekannt), den findet sie "boring!" Politik ist auch ab und an ein Thema. Es ärgert Scott ein wenig, welches Bild der amerikanischen Politik in der Öffentlichkeit bei uns herrscht. Als wir in der Nähe von Münster an einem McDonalds vorbeikommen, fällt die Thematik unweigerlich aufs Essen. Scott ist eher rank und schlank und als ich ihm erzähle, dass hier oft in der Presse steht wie dick die Amerikaner seien/werden und das bei ihnen alles in XXXL Portionen abgegeben wird, kontert er: Scott und ich sind uns in diesen paar Wochen ein Stück näher gekommen und ich habe festgestellt, dass es viele Dinge gibt die ich an Amerika nicht mag und auch nicht verstehe, ebenso wie es Dinge gibt die ich bewundernswert finde. Auch habe ich das ein oder andere Mal gedacht, dass mir in Deutschland einige Dinge richtig gut gefallen und wir manchmal auf hohem Niveau klagen. Scott hat sich gewundert, wie freundlich er hier aufgenommen wurde, ihm wurden die Deutschen als knauserige und meist schlecht gelaunte Typen geschildert. Er überlegt ernsthaft, mit seiner Familie mal hier Urlaub zu machen, die Wurzeln seiner Familie zu besuchen – „So lernt man anders zu denken!“ sagte er. Wahre Worte! Danke für`s lesen! |
Wed Sep 25 21:31:27 CEST 2013
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Andi2011
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Liebe Leser, heute endet meine kleine Reihe "Alles hat ein Ende..." mit Teil 3 der kleinen humoristisch aufbereiteten Reise eines Hausumbaus.... 03.09.13 Liebes Tagebuch, das Regal, dass ich in die Nische im neuen Kinderzimmer stellen sollte und zusammengebaut habe, passt in der Höhe auf 3 cm nicht. Meine Frau - die ausgemessen und es bestellt hat- meint es sei meine Schuld, ich hätte es falsch zusammengebaut... 04.09.13 Liebes Tagebuch, Die Telekom schellte heute bei mir und meinte, vor meiner Haustüre sei eine ihrer Leitungen defekt und sie würden morgen dort ein Loch buddeln um das zu beheben, davon sei auch unsere Leitung betroffen und dafür müssen sie direkt vor meinem Hauseingang graben, aber sie werden ein Brett hinlegen, dass wir rein und raus kommen – sehr nett! Liebes Tagebuch, Die Telekom hat ihr Loch gebuddelt und ihre defekte Leitung vulkanisiert, dabei haben sie aber die Wärmeisolierung an meiner Hauswand auf einer Fläche von etwa einem Meter bis zum Mauerwerk verkokelt. Der nette Herr der beauftragten Firma meint, dass sei doch nicht sooo tragisch, wenn da wieder Erde vor sei, würd man es ja nicht sehen - das Problem ist in meinen Augen aber eher, dass so Sickerwasser direkt in meine Hauswand einzieht!!! 11.09.13 Liebes Tagebuch, 17:00 Uhr: Unser Nachbar von gegenüber hat sich vor ein paar Wochen entschlossen, seine Haus von aussen streichen zu lassen und sein Dachgechoss auszubauen. Gerüst steht, seine Maler haben vor einigen Tagen angefangen, seine Handwerker auch… 18:00 Uhr: Der arme Kerl muss sich seinen Frust von der Seele reden, mein Gott, bei dem geht aber auch alles schief, er läd mich in seinen Garten ein, dort hat er noch einen Kasten Bier und eine Flasche Grappa in seinem Gartenhäuschen… 20:00 Uhr: Ich liebe meinen Nachbarn, ein feiner Kerl, verdammt gut dieser Grrrrrrrraaapppaaaaaaa… 23:00 Uhr: Mein Handy klingelt, meine Frau fragt wo ich abgeblieben bin… 12.09.13 Liebes Tagebuch Mein Kopf gehört mir nicht, dieser Körper ist nicht meiner, warum reden alle soooo laut??? 13.09.13 Liebes Tagebuch, die Wärmeisolierung ist wieder intakt, inklusive eines Entschuldigungsschreibens der Telekom! 18.09.13 Liebes Tagebuch, die küchenlose Zeit geht zu Ende, morgen früh kommen die Küchenbauer und alles ist fertig! 19/20.09.13 Liebes Tagebuch, 01:20 Uhr: Der Flur ist neu gestrichen, die Küchenbauer haben ganze 11 Stunden die Küche eingebaut – und zwar ohne irgendein Problem, alles sieht super aus und funktioniert, wir haben alles auf und eingeräumt, ich falle jetzt ins Bett. 10:00 Uhr: Mein Gott, es ist vollbracht! Ich hoffe meine kleine Reihe hat euch gefallen, ich sage Danke für`s lesen! |
Fri Sep 20 15:14:45 CEST 2013
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Andi2011
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Sicht der Dinge
Liebe Leser, nach einem turbulenten Auftakt, geht es heute weiter mit Teil 2 meiner kleinen humorvoll gemeinten "Umbaugeschichte"... 16.08.13 Liebes Tagebuch, 08:00 Uhr: Mein Rücken hat die Nacht auf der Schlafcouch nicht gut überstanden, als ich vom Arzt zurück komme, wo ich mir eine Spritze hab geben lassen, diskutiert meine Frau an der Haustüre mit einem netten Herrn der zwei Heizkörper anliefert. Dieser weigert sich bei strömendem Regen beharrlich, sie mit seiner Sackkarre HINTER die Haustüre in den Flur zu stellen, statt VOR die Haustüre, weil er das nicht dürfe – ich schiebe meine Frau ins Haus und überrede den netten Herrn gegen eine „Gebühr“ von 5€ die Heizkörper doch die 60cm weiter HINTER die Türe ins Trockene zustellen. 17:30 Uhr: Heute kam mit der Post eine Materialrechnung für eine Duschwand in Höhe von 1395 €, dummerweise habe ich die Duschwand aber bei Lieferung bar bezahlt! Wo ist die verd…Quittung in diesem Chaos!!! 18.08.13 Liebes Tagebuch, Sonntagabend, das Wochenende haben wir damit verbracht, kleinere Arbeiten zu erledigen und den bisher angefallenen Müll und Schutt vor der Garage zu stapeln, morgen früh soll ein Kumpel mit seinem Hänger kommen und alles zum Bauhof schaffen. Gestern rief jemand an, dass der bestellte große Kühlschrank morgen geliefert wird, mit Eiswürfelbereiter und solchen Nettigkeiten, wollte ich immer schon haben – soll morgen ab 09:00 Uhr geliefert werden, ich freu mich drauf! 19.08.13 Liebes Tagebuch, 19:00 Uhr: Ein grauenhafter Tag! Der Kumpel mit dem Hänger liegt mit Blinddarm im Krankenhaus, kann nicht mehr in die Garage und das Zeug muss irgendwie da weg, muss mir was einfallen lassen! Unsere Handwerker kommen gut voran, heute war ein Neuer da, außer das der sich ständig kratzte war er ganz nett und hat gut gearbeitet! 04:00 Uhr: Meine Frau weckt mich, weil sie wie sie sagt, von Mückenstichen übersät ist und ich dieses verd…Vieh endlich umbringen soll! 05:00 Uhr: Keine einzige Mücke gefunden, wo versteckt sich dieses Biest bloß??? 20.08.13 Liebes Tagebuch, Wir sind alle von Mückenstichen übersät, dem Kleinsten geht’s so schlecht, dass seine Lymphknoten angeschwollen sind und er Fieber hat, wir fahren zum Kinderarzt! 12:00 Uhr: Der Kinderarzt sagt, das sind keine Mückenstiche sondern Flohbisse! 15:00 Uhr: Der Schädlingsbekämpfer hat „Katzenflöhe“ diagnostiziert (wir haben keine Katzen, aber der sich ständig kratzende Handwerker berichtete doch so stolz von seinen vier „Rackern“...). 16:00 Uhr: Meine Frau und ich stehen unter dem Vordach unseres Gartenhäuschens im Regen, die Kinder sind bei Oma. Ich beschließe, wir fahren jetzt einfach schön in unser Lieblingsrestaurant was essen! 16:05 Uhr: Ich komme nicht in die Garage an mein Auto, da liegt ja der ganze Schutt vor, dass Auto meiner Frau mit den Kindersitzen hat Oma genommen, Taxigeld hab ich keines mehr, da meine letzten Bargeldbestände die ich im Haus hatte der Schädlingsbekämpfer eingesackt hat…meine Frau heult! 16:06 Uhr: Meine Frau schreit mich an, ich sei an allem schuld, blöder Umbau! 23.08.13 Liebes Tagebuch, die Umbauarbeiten mussten aufgrund des nun bewältigten Flohbefalls bis heute Ruhen, immerhin hab ich gestern kurzfristig einen Hänger bekommen und konnte den Schutt vor der Garage entsorgen. 11:00Uhr: Die Firma des Malers ruft an, er hat sich heute Morgen die Hand gebrochen, sie schicken einen Ersatzmann, aber erst Montag – ich klebe frustriert das Schlafzimmer ab und berichte meiner Frau, dass wir noch bis Montag auf der Couch bleiben – meine Frau sagt ich sei an allem Schuld. 26.08.13 Liebes Tagebuch, 19:00 Uhr: Das Schlafzimmer ist fertig gestrichen, dass neue Bett hab ich aufgebaut. Als ich den Fernseher im Schlafzimmer anschließen will stelle ich fest, dass die Steckdose weg ist – dieser Maler hat sie einfach „zu“ gemacht und drüber tapeziert, der Himmel wird wissen warum. 27.08.13 Liebes Tagebuch, ein Hoch auf das deutsche Handwerk! Der Maler hat an der betreffenden Stelle die Steckdose wieder montiert, neu tapeziert und gestrichen! Er meinte „irgendjemand“ habe ihm aber doch gesagt, die Steckdose solle da weg… Habe heute eine Materialrechnung über zwei Heizkörper in der Post gehabt, soweit ok, allerdings zuzüglich dem Posten „Anlieferung in die Wohnung und Montage“ in Höhe von 176,80€.Ich denke an den netten Herrn dem ich einen Fünfer fürs „Hinter die Haustür stellen“ gegeben habe und belege ihn mit einem Voodoo-Fluch, alle Haare sollen ihm ausfallen…ich rufe da sofort an!!! Die Freundin mit dem Rehpinscher rief auch an, das kleine Vieh, dass sich auf meinem neuen Boden "entleert" hatte ist seit ein paar Tagen auch wieder da, hatte sich irgendwie zwei Tage im Keller "versteckt" - Sachen gibt´s... Wenn ihr wissen wollt, wie das Chaos zu Ende ging, freue ich mich über euer Feedback und wenn ihr auch beim dritten und letzten Teil von "Alles hat ein Ende..." noch mal dabei seid! Danke für´s lesen! |
Thu Aug 22 15:36:48 CEST 2019 |
Andi2011
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Kommentare (7)
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Sicht der Dinge
Als ich letztens nach meinem Umzug nach Düsseldorf einen von mehreren übriggebliebenen Kartons im Keller fand lag sie da - die Auszeichnung der AutoBild...
Ich weiß noch wie du mir von der Auszeichnung berichtet hast:
Dieser Werkstatttest der AutoBild war mal ein Qualitätskriterium, Fehler wurden verbaut und nach dem Zufallsprinzip Werkstätten der entsprechenden Marke ausgewählt und anonym getestet. Außerdem wurde der Service des Betriebes genau unter die Lupe genommen.
Du warst Werkstattleiter als dein Betrieb getestet wurde und du warst sehr stolz auf „deine Jungs“, als du davon erfahren hast. Du hast alle zu dir nach Hause zum Grillen und einem kühlen Bierchen eingeladen.
Schludrigkeit war dir immer zuwider, genau wie Unpünktlichkeit bei deinen Mitarbeitern oder Unfreundlichkeit gegenüber Kunden.
Als du die Auszeichnung entgegennahmst, gab es einen kleinen Empfang, sogar ein Vertreter des Herstellers war für das Promotion Foto erschienen, was dir völlig wurscht war.
Für dich war „Service“ nicht nur ein Wort, sondern eine berufliche Einstellung, der „Kunde ist König“ war bei dir mit Leben gefüllt.
Das alles kostete dich Fleiß, Geduld und manches graue Haar auf deinem Kopf aber du legtest Wert darauf, dass alles im Betrieb menschlich blieb. Wenn ein Mechaniker einen Fehler machte, zeigtest du ihm wie es richtig geht, sauer wurdest du nur, wenn der besagte Mitarbeiter sich nicht besserte. Die Azubis mochten dich, weil du streng warst - aber gerecht.
2009 wurdest du aus „deiner“ Werkstatt verband, du solltest Platz für einen Jüngeren machen, der direkt vom Hersteller "empfohlen" wurde und „frischen Wind“ bringen und natürlich effizienter arbeiten sollte. Gemeint war damit wohl mit weniger Leuten mehr schaffen.
Entlassen konnte man dich nicht, dafür warst du zu lange im Betrieb und im Betriebsrat und überhaupt zu lange dabei, also wurdest „wegbefördert“ ins Qualitätsmanagement.
Jetzt war dein Job die Qualitätsstandards des Unternehmens zu prüfen. Dummerweise spieltest du da nicht wie wohl gewünscht "mundtot" immer mit, sondern hattest immer noch ein Ohr für die Mitarbeiter und meldetest auch nach oben zurück, was du gesehen hast an Zeitdruck, an Unterbesetzung. Qualität predigen und absolute Quantität fordern - das war beruflich und privat nie dein Ding!
Eines Tages bei einem deiner Besuche in der Werkstatt war auch der goldene Schraubenschlüssel verschwunden und hing nicht mehr an der Wand, sondern stand in einem Abstellraum im Keller, der neue Werkstattleiter wollte nichts seines Vorgängers in der Werkstatt sehen...
Als du das entdeckt hast, nahmst du ihn kurz entschlossen mit nach Hause.
2010 war es als deine Chefs mitteilten, es sollten weitere Mitarbeiter entlassen und gleichzeitig das Arbeitspensum der Werkstatt weiter erhöht werden – Effizienz...
Du warst im Qualitätsmanagement, in der Gewerkschaft und in der Ausbildungskammer und sprachst mit allem was du hattest dagegen und fielst endgültig in Ungnade.
Du bekamst das Angebot mit einer Abfindung auszusteigen und dann über eine Auffanggesellschaft später in Rente zu gehen... du warst müde, resigniert und letztlich willigtest du ein.
Ein Arbeitsleben mit Herzblut für deine Automarke, deine Kunden und deine Mitarbeiter waren zu Ende.
Du überlegtest, was du nun mit deiner freien Zeit machen könntest, du warst halt kein Typ der daheimsitzt und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt.
Dein erstes Freizeitprojekt war der Ankauf einer uralten Vespa, diese zerlegtest du, erneuertest alle möglichen Teile, lackiertest sie im Originallack... dein Lebensmut war zurück, du hattest wieder Pläne...
Bei der ersten Ausfahrt mit der Vespa nahm dir ein PKW die Vorfahrt, kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starbst du noch im Schockraum an deinen inneren Verletzungen. ich weiß noch, an dem Abend wollten wir eigentlich zusammen zum Polterabend eines Kollegen gehen...
Auf deiner Beisetzung war keiner der "Chefs" gekommen, aber alle deiner alten Mitarbeiter sind gekommen, alle Azubis, alle Reinigungskräfte und sogar einige Kunden.
Damals half ich einige Wochen danach deiner Frau beim Aufräumen in deinem Keller und fand den goldenen Schraubenschlüssel der AutoBild von dem du mir so oft erzählt hast, verliehen an die Werkstatt in der du Werkstattmeister warst, versteckt hinter Kisten, völlig verstaubt und das Schild verkratzt und ich nahm ihn mit Erlaubnis deiner Frau an mich als Erinnerung an dich, denn irgendwie verkörperte dieser Preis dich für mich immer.
Ich hatte ihn jahrelang in meinem Werkzeugkeller an der Wand, bis ich umzog und jetzt nach einem Jahr aus dem Karton fischte und mich erinnere…acht Jahre bist du nun schon tot - der Schlüssel kriegt jetzt einen neuen Platz mein Freund - ich habe dich nicht vergessen!
Danke fürs lesen!