Fri Aug 08 20:47:15 CEST 2025
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Ride Out
Einen V4-Motor für die 48 PS Klasse? Warum nicht?! Upside-Down Gabel? Braucht man bei einem Cruiser unbedingt! Eine Luftfederung für die Hinterachse? Was kostet die Welt?! Eins schon mal vorweg: Es macht die Dark Flag zwar zu einem Motorrad wie kein Zweites, allerdings ist das noch kein kugelsicheres Konzept für ein gutes Motorrad, war es auch nie wenn man sich mal in der Motorradgeschichte umsieht! Technische DatenMarke: Benda Modell: Dark Flag Modelljahr: 2025 Motor: V4 flüssiggekühlt Hubraum: 496 cm³ Leistung: 54 PS @ 9.500 u/min Drehmoment: 42 NM @ 7.300 u/min Gewicht: 260 kg (fahrfertig) Farbe: Schwarz/Schwarz/Schwarz Motor & AntriebDas neben der Luftfederung wohl schrägste Feature am ganzen Bike ist der Motor. V4-Motoren findet man heutzutage eher in edlen Supersportlern bzw. Motor GP Homologationsmodellen, ab und an auch mal in Randalebrüdern vom Kaliber einer Yamaha V-Max, in allen Fällen garniert mit sattem Hubraum und viel Leistung. Benda geht hier den umgekehrten Weg. Warum im Hubraum baden, wenn man einen V4 in der 500 ccm Klasse bauen kann? Nun, technisch nötig gewesen wäre es nicht. Hier ging es wohl einfach darum etwas grundlegend anders zu machen als die Konkurrenz und darum den Markt ein wenig aufzuwirbeln. Wo die Konkurrenz nämlich mehr oder weniger auf generische Reihentwins setzt, huldigt Benda auch in den kleinen Hubraumklassen der V-Form. Wie schon der V-Twin aus der Napoleonbob, so darf man auch hier nicht erwarten das der Motor irgendwie Bäume ausreißt. Durch das erstaunlich hohe Gewicht der MS Dark Flag und die drehzahlorientierte Auslegung des V4 fühlt sich der Motor auf der Straße immer etwas überfordert an. In etwa so als hätte man für den Motor einfach vier 125er Motoren zusammengedübelt und gesagt das produzieren wir jetzt in Masse. Statt sattem Druck aus dem Keller gibt der Motor die Leistung die er hat, sehr linear und unspektakulär ab was Freunde des satten Drehmoments enttäuschen wird. Wie schon bei der kleinen Schwester, so hätte auch hier satt eingeschenkter Hubraum und deutlich mehr Punch dem Gesamteindruck einfach gut getan.
Für den Sound bekommt der V4 Feuerunterstützung in Form einer mattschwarzen 4 in 4 Abgasanlage mit relativ schlanken Kanonenrohren. Hab ich an anderen Bikes schon deutlich uneleganter gesehen. Für die Sinne wird hier schon einmal viel geboten! Wirklich negativ aufgefallen ist mir bei der Probefahrt die Schaltung. Der Hebel ist sehr lang und das Getriebe hat einen sehr langen Schaltweg. Selbst ich komme da mit Schuhgröße 44 beim Schalten nicht vernünftig ran. Dazu kommt das die Hacke beim schalten dann irgendwie auf der schmalen Fußraste seinen Platz finden soll, ohne das man mit dem Absatz beim schalten wegrutscht weil die Hebel so steil angebracht sind. Das nasse Wetter macht diese Fußübung nicht leichter, im Gegenteil! Das ging stellenweise so weit das ich den kompletten Fuß nach oben und damit von der Raste heben musste damit der Gang gewechselt wird. Hier würden entweder ein paar Trittbretter die Arbeit erleichtern oder man macht was mit dem Schalthebel. So wie es jetzt ist, wäre das für mich nicht alltagstauglich. Witzigerweise hatten meine Vorfahrer mehr oder weniger das gleiche Problem. So wie ich es gesehen habe kann man an den Fußhebeln der Bob noch ein bisschen was einstellen, vielleicht wird es besser wenn man das Ganze zum Fahrer hindreht. Ein Punkt den ich jetzt auf der kurzen Strecke nicht herausfahren konnte, der aber in den Tests erwähnt wurde: Der Verbrauch ist für die Leistungsklasse wohl ziemlich abgehoben. Ich hab von Testberichten gelesen die den kleinen Motor auf 8 Liter bekommen haben. Nicht gerade wenig für die Leistung. Zum Vergleich: Meine großen 4-Zylinder bekomme ich alle problemlos mit einer 5 vor dem Komma bewegt und die sind noch vergaserbefeuert und haben die doppelte bis dreifache Leistung. ErgonomieErgonomisch sitzt man auf der Dark Flag nicht ganz so klappmessermäßig wie auf der Napoleonbob. Die Fußrasten sind weit vorverlegt und durch die steile Anbringung des Schalthebels findet man hier auch keinen sonderlich angenehmen Arbeitsplatz vor. Wie bereits im Kapitel Motor & Antrieb beschrieben würden hier ein paar Trittbretter besser zum Auftritt passen. Dabei passt der Rest eigentlich gut. Der breite Lenker lässt sich gut greifen und auch ansonten findet man einen bequemen Arbeitsplatz vor. Wenn halt diese Rastenanlage nicht wäre. Die Sitzhöhe variiert dank des Airride Fahrwerks. Im Stand lässt sich die Dark Flag fallen und so sitzt man mit 670mm sehr niedrig, sollte den kurzbeinigen unter uns also sehr entgegenkommen. Die Benda fährt Ihr Fahrwerk auch im Stand automatisch runter was an Ampeln zu einem kurzen Schreckmoment führen kann weil das Bike mal eben 3cm absackt ohne das es diesen Akt groß angekündigt. Da knickt das Standbein schon mal ein wenn man verträumt an der Ampel steht. Handling
Auch sonst leistete Sie sich während der Fahrt keinerlei Schweinereien und sollte somit auch von Anfängern gut bewegt werden können. Interessantes Feature ist das man das Airride-Fahrwerk während der Fahrt zwischen einem Komfort- und einem Sportmodus umstellen kann. Im Komfortmodus gibt sich die Dark Flag zwar straff, aber noch nicht zu hart. Das ändert sich wenn man in den Sportmodus wechselt. Dann pumpt sich das Heck um ein paar cm auf und die Dämpfung hinten wird spürbar straffer was ich bei der Sitzposition irgendwie merkwürdig anfühlt, auch weil dann das Gefühl an der Hinterachse flöten geht. Dadurch erhöht sich zwar die Schräglagenfreiheit spürbar, aber was bringt das wenn das Heck dafür an Fahrbarkeit einbüßt? Ein Luftfahrwerk einfach nur auf hart zu pumpen hat halt schon bei den ganzen getunten US-Cars aus den 80ern nichts zum Handling beigetragen. Wirklich sportliches Fahrverhalten ist prinzipbedingt eh nicht drin, dürfte für den typischen Cruiserfan aber auch kein Kaufgrund sein. Ich persönlich war mit dem "Komfortmodus" ganz zufrieden und unterm Strich fühlt sich das Fahrverhalten so auch deutlich harmonischer an. Die Luftfederung an der Dark Flag ist für mich nicht mehr als ein netter Partytrick. Sieht beeindruckend aus wenn sich vorm Bikertreff die Hinterachse erstmal wie ein Lowrider tieferlegt, hat aber beim fahren keinen wirklichen Vorteil. Im Sportmodus zu hart, im Komfotrmodus zu tief für dynamische Gangart. Ausstattung
Der Tempomat ist in der Cruiserklasse ein gern genommenes Feature falls der Wind den Captain der Dark Flag doch mal aufs offene Meer treibt. Kapitäne die Ihre nächste Weltumrundung planen freuen sich sicherlich auch über den serienmäßigen USB-Anschluss um den Navigator mit Energie zu versorgen. Ansonsten ist die Bedienung der Benda relativ einfach. Der Tacho ist ein einfacher Rundtacho mit einem kleinen Digitaldisplay welches nur die rudimentärsten Informationen anzeigt. Entsprechend gibt es hier auch keine großartigen Menüs durch die man sich klicken könnte. Neben den üblichen Bedienelementen gibt es dann ein paar Tasten für den Tempomat, einen für den "Sportmodus" und einen für die TC. Der Tacho ist ganz nett aufgemacht mit seinen goldenen Akzenten, lediglich ein kleiner Drehzahlmesser wäre für den Motor noch nett gewesen. Wenn der Motor schon bis gut 10.000 gedreht werden will, wäre es auch ganz nett zu wissen wann es soweit ist. Witzigerweise hat die kleine Schwester Napoleonbob den Drehzahlmessser in Serie. Falls sich der DZM irgendwo in dem kleinen Display verstecken sollte: Auf dem kleinen Teil kann man die Drehzahl in voller Fahrt mit Sicherheit nicht vernünftig ablesen. Die neue 48 PS Variante namens Commander bringt neben ein paar frischen Farben und Akzenten noch ein TFT-Display mit. Hier sollte dann in Sachen Infotainment schon etwas mehr gehen. Witziges Feature ist die in den Tank integrierte LED-Leiste für den Tankfüllstand. Fazit
Setzt diese Punkte um und man hätte ein cool aussehendes Drag Bike das auch einhalten kann was die Optik verspricht. Wer sich jetzt noch gefragt haben sollte wie viel die Dark Flag eigentlich kostet: 8.999€ gibt Benda als Einstieg in die lustige Welt der fahrenden Freibeuter an, was für die Klasse durchaus selbstbewusst ist. Was kriegt man dafür bei der Konkurrenz? Bei Kawasaki die Vulcan S mit 40kg weniger Speck auf den Hüften und ein paar PS mehr. Wer sparen will bekommt für gut 2.000€ weniger eine ähnlich kräftige Eliminator welche mal eben gut 90 kg weniger wiegt. Bei Honda gibt es die Rebel 500 plus gut 2.000€ Spiegeld in Reserve. Ich persönlich würde dann sogar überlegen ob ich nicht noch die paar Tausender obendrauf lege und dafür dann eine junge Harley Nightster kaufe, die legen nämlich gerade einen, für HD untypisch, spektakulären Wertverlust hin und wären eine deutlich rundere und vor allem spaßigere Alternative. Doppelte Leistung, deutlich weniger Gewicht, bessere Ergonomie und dazu fahraktiver als die meisten Cruiser. Für gut 3.000€ mehr bekommt man dann mehr als doppelt so viel Motorrad. Durchaus eine Überlegung wert! Ich denke für das Geld muss man in der Klasse schon unbedingt was auffälliges wollen um zur Dark Flag zu greifen. Alle anderen können getrost zu den genannten Japanern greifen oder noch besser gleich zur Napoleonbob. Die bietet auch genug Aufmerksamkeitsfaktor und ist das deutlich rundere Paket. In einer Klasse wo es hauptsächlich drauf ankommt beim Fahren cool auszusehen haben beide sicherlich nicht die schlechtesten Anlagen. Ob der Mut der Marke belohnt wird, zeigt wie immer die Zeit................... |
Sun Aug 03 17:49:17 CEST 2025
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Ride Out
Heute mal wieder was aus der Kategorie Probefahrt. Dieses Mal gab sich Benda bei uns die Ehre. Benda? Wasn das? Benda als Marke ist noch relativ jung und Sie kommt, wie sich einige jetzt sicherlich schon denken, aus China. Im Zweiradbereich hat sich die Marke auf Chopper spezialisiert ohne dabei 1:1 bei Harley abzukupfern. Alleine die Motorkonzepte sind nicht selten untypisch für Chopper nach US-Rezept. Schon mal eine Harley mit einem V4 oder einem R4 aus einem Sportler gesehen? Ich auch nicht 😉 Auf Benda bin ich durch genau das Motorrad aufmerksam geworden welches ich heute einmal probefahren darf. Bei den ersten Artikeln in denen die Napoleonbob vorgestellt wurde ist vor allem die Optik aufgefallen, weshalb ich mich dann auch entschied das Ganze mal in der realen Welt zu begutachten. Die Napoleonbob ist, wie der Name schon verrät, ein Bobber in klassischer Optik. Am auffälligstens sind hier neben den typischen Bobberzutaten wie Ballonreifen und Einzelsitz insbesondere die Gabel. Leider sind das an der Gabel nur Verkleidungen, wie schön wäre es gewesen wenn das Ding aus einem Stück wäre! Aber gut, der Optik tut es im ersten Moment keinen Abbruch. Das ich mit dem Eindruck nicht alleine war zeigte das positive Feedback der anderen Interessenten am Stand. Die Bob war wohl das Bike um welches die meisten Interessenten mit leuchtenden Augen herumgeschlichen sind. Und wer könnte es Ihnen verdenken? Optisch macht die Napoleonbob schon ziemlich viel richtig. Die Proportionen stimmen, die Linie ist schön geraten und auch die Details wie die goldenen Applikationen an Motor, Gabel & Tank fehlen nicht. Die Felgen gibt es mittlerweile wohl auch in Gold. Technische DatenMarke: Benda Modell: Napoleonbob Modelljahr: 2025 Motor: V2 flüssiggekühlt Hubraum: 475 cm³ Leistung: 48 PS @ 9.000 u/min Drehmoment: 42 NM @ 7.200 u/min Gewicht: 215 kg (fahrfertig) Farbe: Schwarz/Gold Motor & Antrieb
Wie man an den Eckdaten schon erahnen kann, sind die Eckdaten des Motors alles andere als choppertypisch. Zwar hat die Bob einen V2 (im Gegensatz zur Konkurrenz die irgendeinen generischen R2 in den Rahmen hängt), aber mit 48 PS bei 9.000 u/min gewinnt man keine Durchzugswertung und den bärigen Charakter den viele V2-Fans so schätzen sucht man hier auch eher vergebens. Der Eindruck bestätigte sich dann auch beim fahren. Trotz des relativ niedrigen Gewichts müht sich der Motor der Bob etwas ab und so erzieht einen der Motor auch ein bisschen dazu es langsam angehen zu lassen. Der Motor ist genau das Richtige für Leute die an Leistung keinen sonderlich großen Anspruch haben, sondern lieber gemütlich über die Landstraße tuckern wollen, untermalt von einem kernigen Klang. Der bleibt nämlich während der ganzen Fahrt erhalten und dürfte damit besonders die Genießer ansprechern. Das Getriebe kriegt von mir leider keine 1 mit Sternchen. Zwar komme ich hier noch einigermaßen an alles ran, aber man hat den Eindruck das sich das Getriebe ab und an gegen den Gangwechsel sperrt. Da muss man ab und an schon ein paar Mal nachkicken damit der Gang wirklich reingeht, als ob man gegen eine unsichtbare Sperre antritt die dann irgendwann nachgibt. Das Phänomen ist mir auch unabhängig von Last oder Druck beim schalten aufgefallen. Da muss man noch einmal ran! Übertragen wird die Leistung über einen Riemen was der Wartungsfreundlichkeit zugute kommt weil das lästige Kette putzen und schmieren entfällt. Soweit die Meldungen aus der Abteilung Antrieb. ErgonomieDie Ergonomie ist typisch für diese Klasse. Man hockt in der tiefen Klappmesserhaltung auf dem Bike, womit jetzt schon klar sein sollte das Touren über mehrere Stunden gut in den Rücken gehen dürften. Dem Coolnessfaktor ist diese Haltung aber nur zuträglich. Man sitzt da mit ausgestreckten Armen und breitbeinig auf dem Hobel und pröttelt so durch die Landschaft. Genau das richtige für die angepeilte Klientel 😉 Anfängern dürfte die niedrige Sitzposition von 69cm sehr entgegenkommen. Da kommt man relativ einfach und gut mit beiden Füßen flach auf den Boden. Der Lenker der Bob ist relativ schmal was ich allerdings nicht als unangenehm empfand, so zieht es einem die Schultern nicht so weit auseinander. Die Lenkerendspiegel der Bob sehen zwar ganz cool aus, sind für meinen Geschmack aber ein bisschen zu tief angebracht. Da muss man schon gut justieren und vor allem sehr weit runter schauen um was zu sehen. Zum Glück kann man die Dinger einfach nach oben drehen, sollte die Nutzbarkeit deutlich verbessern auch wenn das Abzüge in der Optik B-Note gibt 😉 Da die Bob ein Einsitzer ist, gibt es hier auch nichts über potenziellen Soziuskomfort zu vermelden. Dadurch fällt allerdings ein handfester Nachteil des Konzepts umso schmerzlicher auf. Als Einsitzer hat die Bob ein sehr kurzes Heck und der Heckfender unterm Sitz ist mehr Alibi als echter Schmutzfänger. Da es bei meiner Probefahrt geregnet hat, habe ich das auch am eigenen Leib an meinen Klamotten sehen dürfen. Rücken, Hose, alles war nass und mit Sand und Schmutz bedeckt. Interessenten sollten die Bob also eher als Schönwetterfahrzeug sehen und nicht als Allrounder. HandlingDa es bei der Probefahrt gut feucht war, gab es da auch nichts großartig auszuprobieren. Auffällig ist das sich die Bob durch Ihr relativ geringes Gewicht ganz gut rangieren lässt. In vielen Tests wird die mangelnde Schräglagenfreiheit moniert, dies wollte ich aber bei den feuchten Straßen nicht ausprobieren. Wer es entspannt angehen lässt wird wohl auch nie in die Verlegenheit kommen. Das Handling ist trotz der üppigen Bereifung von 150/80/16 vorne und 180/65/16 hinten alles andere als schwerfällig. Das gibt der Bob eine gewisse Zugänglichkeit welche Anfängern wieder zu Gute kommt 🙂 Positiv überrascht hat mich die Bremse. Nicht das die jetzt brutal bissig greifen würde, aber das Griffgefühl ist für ein Motorrad dieser Kategorie und der Preisklasse schon ganz gut. Man hat ein strammes Gefühl im Griff was aber für meine Begriffe sehr gut zu dem Bike passt. Bremsbefehle werden direkt übertragen ohne bissig zu sein. Auch die hintere Bremse erfreut mit einem knackigen Druckgefühl und vermittelt einem den Eindruck das auch die hintere Bremse im Notfall ordentlich zupacken kann. Warum hat Harley das eigentlich bei der Heritage Classic nicht hinbekommen? Ausstattung
Apropos Tacho: Was fällt euch an dem Bild rechts auf wenn Ihr euch die technischen Daten in Erinnerung ruft? Richtig, der rote Bereich geht bei 8.000 u/min los obwohl der Motor seine Leistung erst bei 9.000 u/min abdrückt. Das dürfte unbedarfte Fahrer verschrecken und wirksam verhindern das man dem Motor seine 48 PS auch tatsächlich mal abringt. Am einfahren dürfte es eigentlich nicht liegen, da mein Testbike schon mehrere tausend km auf der Uhr hatte. FazitWie fällt mein Fazit zur Benda Napoleonbob aus? Nun, Optik und das grundsätzliche Fahrverhalten können durchaus punkten. Die Basics stimmen, da gibt es auch nix zu meckern. Die Bobberopptik hat Benda gut hinbekommen, es gibt genug kleine Details an denen das Auge wohlwollend hängen bleibt, das Fahrwerk macht seinen Job ordentlich und für die Kategorie funktioniert sogar die Bremse ordentlich. Die Bob fällt auf und ist ganz nett aufgemacht und dürfte alleine schon deshalb Ihre Käufer finden. Bei der Technik könnte es für meine Begriffe aber noch ein bisschen mehr sein. Bei der Probefahrt kam mir unweigerlich die Bonneville in den Sinn. Verpasst der Bob einen schönen großvolumigen Motor mit kräftigem Druck aus der Mitte, mit gut 80-90 PS, einem ordentlich zu schaltenden Getriebe und du hast einen richtig schönen Bobber der sich genauso schön fährt wie er aussieht. Mich verwundert es da auch nicht das Triumph auf Basis der Bonneville noch einen Bobber gezimmert hat, ein Motor mit DEM Charakter passt da wundervoll rein. Los Benda, wenn Ihr schon so freakige Motoren im kleinen Hubraumbereich bauen könnt, dann legt noch einmal ein paar Kohlen ins Feuer und hängt in den Rahmen einen schönen großen V2 mit dreistelligem Drehmoment und doppelter Leistung. So wie Sie jetzt dasteht, sehe ich die Konkurrenz am ehesten bei Bikes vom Schlage einer Rebel 500. Von den Abmessungen liegen beide erstaunlich nah beieinander. Lediglich in der Länge und beim Radstand übertrumpft die Bob die Rebel ein wenig aber da ist der Unterschied so gering das er zu vernachlässigen ist. Die Benda bietet optisch und technisch noch einen Ticken mehr als die Honda, was auch daran liegt das die Honda eben ein typisches Baukastenprodukt ist. Dafür ist die Honda auch ein paar Hunderter günstiger was das Ganze dann auch wieder relativiert. Wer mehr Optik und Sound will, wird wohl eher zur Benda greifen. Wer den günstigeren Einstieg sucht und bei neuen Marken noch vorsichtig ist, greift zur Rebel. |
Fri Jun 13 19:43:50 CEST 2025
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZZR
Hatte ich mal gesagt das Jessi relativ zuverlässig ist und mir deutlich weniger Kummer macht als Eddie? Ja, hatte ich. Rächt sich das jetzt? Ja, scheint so! 🙄 So wie es aussieht, wurde da jemand neidisch weil Eddie so viel Aufmerksamkeit bekommt. Was war passiert? Eines schönen Oktobermorgens wollte ich zur Arbeit fahren. Warum dafür nicht das Mopped nehmen? Blöderweise fing Jessi keine zwei Minuten später plötzlich an aus dem Motor zu qualmen und bestialisch zu stinken 😵 Also den Motor sofort ausgemacht und Jessi auf den Bürgersteig geschoben. Was war das denn jetzt? Zylinderkopfdichtung? Ich habe alles abgesucht aber durch die Verkleidung keine Leckage gefunden. Es tropfte auch nix auf den Boden. Am Kopf war aber auch keine Undichtigkeit zu sehen und der Block war augenscheinlich auch noch an einem Stück.
So wie es aussieht hat sich da an der Verpressung eines Ölschlauchs eine Undichtigkeit ergeben. Zumindest klebt da überall gut Öl dran. Gut, ist ja nur eine Ölleitung, sollte kein Problem sein. Ist ja nur ne Kleinigkeit! Die Jagd ist eröffnet!Tja, falsch gedacht! Nicht nur das die Leitung bei Kawasaki mal eben fast 200€ kosten soll, es gibt Sie auch nirgends mehr. Erinnert mich frappierend an die Nummer mit dem Krümmer bei Eddie oder den Schiebern für Jessi! Gibt es den Krümmer noch? Nein! Aber er steht mit 1.800€ noch im Katalog! Ach die Schieber brauchen Sie? Ja ne, die gibt es nicht mehr aber im Katalog stehen Sie für 800€ noch drin. Joa, kann ich mir nur, im wahrsten Sinne des Wortes, nix von kaufen 🙄 Jeder der den Schlauch noch im Angebot hatte, nahm es nach meiner Anfrage/Bestellung direkt aus dem Katalog 😠 Gebraucht bin ich an so ein Teil auch nirgends drangekommen und niemand verkauft mir diese eine Leitung wenn er nen vollständigen Motor da stehen hat für den er an einem Stück deutlich mehr kriegen würde. Und wegen einem Stück Gummi stell ich mir kein Aggregat in die Garage das ich nicht benötige.
Nach langem Suchen bin ich dann auf Fabian Spiegler aufmerksam geworden, dieser hatte sich mit einer eigenen Leitungsfirma selbstständig gemacht. Die "alte Firma" wurde 2014 mal aufgekauft und ist heute als Spiegler Bremstechnik GmbH bekannt. Die Firma von Fabian Spiegler ist die Fabian Spiegler KFZ-Leitungen GmbH, welche sich unter anderem auch auf Spezialanfertigungen spezialisiert hat. Und genau dieses Know-How benötige ich jetzt für Jessi. Also hab ich mal dort angerufen und mit einem netten Mitarbeiter mein Problem besprochen. Die gute Nachricht: Klingt in deren Ohren problemlos machbar. Die schlechte Nachricht: Kostet schlimmstenfalls 200-300€ wenn Sie es komplett neu anfertigen müssen. Gut, das Kawa Teil war auch nicht wirklich günstiger und das Spiegler Teil wäre dann wenigstens eine hochwertige Stahlflexleitung die dann auch das Problem mit der Verpressung in der jetzigen Form nicht hätte. Wir einigten uns darauf das ich denen den defekten Schlauch einmal zusende und die sich das Ganze einmal ansehen. Mit Glück kann man die alten Ringanschlüsse aufarbeiten und wiederverwenden und man muss nur einen neuen Schlauch verpressen. Das würde die Geschichte dann wieder günstiger machen, aber da muss ich erst einmal abwarten was die Profis sagen. Also schickte ich den Schlauch ein und wartete und wartete und wartete, bis ich nach einem knappen Monat doch mal beschloss anzrufen. Da ich die Geschichte kurz vor Weihnachten verschickt hatte und natürlich jeder seine verdienten Betriebsferien hat, habe ich da jetzt auch nicht so gedrängelt. Ich hatte dann auch scheinbar den Chef direkt am Telefon. Er schaute sich das noch einmal an und ging mit mir die Möglichkeiten durch. Die Anschlüsse sind in meinem Falle etwas spezieller weil die Fittings hier nicht separat sind sondern als ein Teil mit an dem Ringanschluss hängen. Gut, hatte ich befürchtet. Der Lösungsansatz wäre jetzt folgender: Man schneidet den überschüssigen Teil der Ringanschlüsse ab, bohrt in jeden ein Gewinde rein und rüstet das Ganze somit auf einen Schraubanschluss um. Der Schlauch kommt in Form einer Stahlflexleitung neu da sich das bei dem kurzen Schlauchstück preislich nix nimmt und einfach haltbarer ist. Sehen tut es unter der Verkleidung eh keiner und wenn der Schlauch dafür am Ende haltbarer ist: Go for it! Preislich landen wir für die Geschichte bei 75€ was deutlich unter dem Worst-Case Szenario liegt 😎 Damit kann ich doch gut leben. Er würde mir dann eine Rechnung schreiben und ein paar Tage später mit den Arbeiten beginnen und den Schlauch dann zurückschicken. Dann wäre Jessi hoffentlich wieder dicht und damit gerüstet für die Saison 2025! Zwischenzeitlich ist mir noch ein anderer kleiner Schatz in die Hände gefallen: Die Plastikabdeckung über dem Thermostatgehäuse, welche mir im Zuge der ersten offenen Probefahrt mit Jessi weggeflogen ist, fiel mir im Internet ganz unverhofft in die Hände. Die Abdeckung zu bekommen ist leider gar nicht so leicht. Den Deckel für das Dokumentenfach bekommst du hinterhergeworfen, aber genau diese Abdeckung für eine 1100er D? Sehr selten! Für die C sind die Teile paradoxerweise einfacher zu bekommen und die gab es nur 3 Modelljahre lang, im Gegensatz zu den 9 des D-Modells. Weiter im Text! Ein paar Tage später kam dann die heiß ersehnte Leitung an. Die Enden sind wie besprochen verschraubt und für die Leitung wurde Stahlflex mit einer unauffälligen Gummiummantelung verwendet. Jetzt müsste der Kram nur noch rein, dafür müsste ich aber erst einmal die bestellten Kleinteile haben. Wenn ich die Leitung wieder einbaue nehme ich dafür natürlich neue Dichtringe. Die waren aber noch nicht da, also weiter warten. In der Zwischenzeit könnte ich aber schon einmal schauen ob die Leitung auch passt. Plot Twist: Sie passt nicht 🙁 Durch die Verschraubung passt der kleine 8er Ringnippel nicht mehr. Warum? Ich hatte völlig vergessen das am Motorblock Führungen für die Leitung verschweißt sind. Die feste Mutter an der neuen Leitung liegt jetzt exakt auf der Höhe des Halters wodurch die Leitung natürlich nicht mehr passt. Der Halter ist leider so nahe am Anschluss positioniert das da auch mit etwas schieben nichts geht. Hätte man den Halter nur ein paar cm weiter nach hinten versetzt, hätte ich da keinerlei Probleme gehabt. Jetzt hatte ich den Salat. Also nochmal bei Spiegler angerufen und mein Problem geschildert. Nach kurzer Beratung beschlossen wir den Schlauch noch einmal umzubauen. Eine normale 8er Pressung könnte er noch probieren, dass ginge bei dem Schlauchdurchmesser noch. Das große Problem beim Bauen bzw. replizieren des neuen Schlauchs wäre tatsächlich der 14er Ringnippel. Diese Kombination ist leider sehr unüblich weshalb das auch keiner so mal eben nachbaut, geschweige denn anbietet. Die Anschlussdurchmesser zwischen 14er und 8er Ringnippel sind hier einfach nicht kompatibel. Der Plan sieht jetzt vor an den Schlauch einen normalen 8er Ringnippel zu verpressen, so das der Schlauch dann ganz normal dranpasst. Beim 14er stellt das kein Problem da weil da der Halter weit genug weg ist. Zum Glück, sonst hätte ich ein richtiges Problem! Nach ein paar Wochen rief ich noch einmal bei Spiegler an. Sie hatten damit noch nicht angefangen weil Sie noch nicht so ganz verstanden haben woran es hakt. Ich hatte die Problematik dann noch einmal erklärt und auch das ich den Halter mal nicht so eben abschrauben bzw. loswerden kann. Den Halter einfach aufbohren geht auch nicht weil ich Ihn dann auch gleich abflexen kann und das möchte ich am Motor dann doch gerne vermeiden. Wir einigten uns dann darauf das er diese Kontermutter an dem Anschluss einfach abdreht, dann sollte es passen weil das Gewinde ja problemlos durch den Halter passt. Ein paar Tage später war der Schlauch wieder bei mir. Kurze Begutachtung und Messung mit dem Schieber ergab das der Ringnippel jetzt passen sollte da dieser im Durchmesser nun dem alten Schlauch entspricht. Ich hab ja vorher schon gesehen das es der schmale Part mit dem Gewinde in den Halter passt, nur halt nicht diese Gegenmutter die da dran ist. Also ran an den Speck! Bei der Montage des Schlauchs erwartete mich aber das nächste Problem. Der verbesserte Schlauch hat so extrem lange Fittings das der Schlauch einiges an seiner Flexibilität eingebüßt hat. Das führt wiederum dazu das ich, sobald der große Ringnippel verschraubt ist, gar nicht mehr genug Schlauch habe um Ihn an der anderen Seite befestigen können. Maaaaaaaaaaaannnnnn! Das kann doch nicht wahr sein 😠 Was mach ich nun? Nochmal zu Spiegler schicken? Der muss mich für bescheuert halten wenn ich da jetzt noch einmal anrufe und frage ob man diese Fittings um mindestens die Hälfte kürzen kann. Alles auf AnfangIn meiner Verzweiflung suchte ich nochmal das halbe Internet nach einem neuen Schlauch ab. Ich fand ein paar Anbieter die angeblich noch einen Schlauch haben. Ich glaube zwar das ich da wieder eine Absage bekomme, aber den Versuch ist es wert. Parallel bin ich aber noch bei eBay auf zwei Anbieter in den USA gestoßen die für kleines Geld die passenden Schläuche angeboten haben. Da sich da das finanzielle Risiko in Grenzen hält hab ich die auch gleich bestellt. Selbst wenn ich den Schlauch neu bekomme, es schadet sicherlich nicht da mal was auf Reserve zu haben. Und wenn es mit dem neuen Schlauch nicht klappt, so hab ich wenigstens auf eine Alternative auf die ich zurückgreifen kann. Leider passierte am nächsten Tag dann auch das was ich erwartet hatte: Meine Anfragen bezüglich der neuen Schläuche verliefen alle ins Leere. Hier war also wirklich nichts mehr zu holen. Ich habe jetzt bestimmt ein dutzend Händler angeschrieben oder angerufen alle mit dem gleichen Ergebnis: Gibt es nicht mehr! Ich stieß dann noch auf einen Shop in Australien der den Schlauch angeblich noch in neu hat, die wollten aber erst einmal schauen ob Sie den noch auf Lager haben. Wenn ich Glück habe gehören die nicht zu denen die einfach stupide bei Kawasaki bestellen, sondern wirklich zu denen gehören die noch sowas wie ein eigenes Teilelager haben. Allerdings verlief die Anfrage auch komplett im Sande weil sich einfach keiner mehr zurückgemeldet hat. Nach ein paar Tagen kam dann Gebrauchtschlauch Nummer 1 an. Optisch noch ganz gut, die Ringnippel wurden nicht gesäubert und in den Fittings stand kein Öl. Das stimmt optimistisch. Der Nummer auf dem Schlauch nach zu urteilen ist der Schlauch ein paar Jährchen jünger als der Alte. Damit zwar immer noch alt, aber was will ich machen wenn ich keinen neuen bekomme? Da nimmt man was man kriegen kann. ZusammenbauWieder ein paar Tage später sollte der Schlauch dann endlich ins Motorrad. Erstmal hab ich den Krümmer nochmal großzügig mit Bremsenreiniger bearbeitet um sicher zu sein das keine Ölreste auf dem Krümmer verbleiben. Das gibt ansonsten ein schönes Motor-BBQ. Da ich mir aus Faulheit gespart habe das halbe Mopped zu zerlegen, muss ich jetzt ein bisschen fummeln. Der große Ringnippel ging relativ problemlos, deutlich fummeliger wurde es beim kleinen Ringnippel. Da genau dort der Krümmer im Weg steht, die Schraube mit Ringnippel da gerade so durchgeht und man ja auch noch die Dichtringe da reinbekommen muss artete eine eigentlich kleine Angelegenheit zu einer halben Stunde Gefummel aus. Irgendwann hatte ich es dann geschafft, mit freundlicher Hilfe einer Spitzzange damit die Schraube beim positionieren nicht wieder aus dem Ringnippel fliegt. Als die Schraube endlich fest war, montierte ich wieder die Ablasschraube und zog die Schlauchschrauben fest. Danach ging das neue Öl in den Motor. Das Alte hatte zwar erst 700 km runter, da aber die Auffangwanne auch nicht mehr die sauberste ist und ich den Rotz auch nicht in meinem Motor will hab ich dem Motor neues Öl gegönnt. Tut maximal meinem Geldbeutel weh. Beim reinkippen war ich verwundert das sich da am Füllstand nichts großartig tat, bis ich gemerkt habe das Castrol die Farbe des Öls geändert hat. Das Power 1 war die letzten Jahre immer rot eingefärbt, jetzt scheint es das übliche goldgelb zu haben. Ist das gleiche Öl, wird sich schon mit dem Restliter des angebrochenen Potts vertragen. Da die Maschine durch die lange Suche jetzt 5 Monate gestanden hat und ich die Batterie nicht abgeklemmt hatte (der Schlauch ist ja schnell besorgt 🙄), beschloss ich die erst einmal an das Ladegerät zu hängen. Somit entfiel auch erstmal der Startversuch. Wobei die Anzeige auf dem Ladegerät Hoffnung machte das die Batterie die Standzeit gut weggesteckt haben sollte. Am nächsten Tag kurzer Check auf dem Ladegerät zeigte gesunde 12,8 Volt. Sieht gut aus! Also alles wieder zusammenbauen. Batterie rein, Tank dran, alles festschrauben und Spritschlauch wieder dran. Da die Maschine jetzt lange stand beschloss ich erstmal den Hahn ein paar Sekunden zu öffnen und dann zu schließen um die Schwimmerkammern und Leitungen wieder etwas zu füllen. Dazu sollte Jessi ein paar Minütchen Zeit bekommen den Sprit sacken zu lassen, in der Hoffnung ich muss den Motor nicht wieder ewig und drei Tage orgeln lassen. Wäre nicht das erste Mal das ich bei so einer Aktion die Batterie leergemacht habe....... Schall und ganz viel RauchBeim ersten Startversuch merkte ich aber schon das der Anlasser eher unwillig agiert. Oh, oh! Denke die Batterie hat es erwischt. Mist, hätte ich doch abklemmen sollen. Also die Batterie von Eddie genommen und die reingehangen. Irgendwann sprang Sie dann auch an, leider fing es relativ zügig wieder an zu qualmen. Also Motorrad sofort ausgemacht und wieder überall reingeleuchtet. Wieder die Ecke wo der Schlauch sitzt. Hab ich einfach nur den den Schlauch nicht fest genug angezogen? Tropft es woanders heraus? Ich konnte die Stelle einfach nicht lokalisieren. An einem Halter hing ein Öltropfen, aber bis auf die Schraube von dem Halter ist da eigentlich nix was Öl führt. Was ist das denn?! 😠 Da muss ich das Ganze wohl nochmal laufen lassen und schauen ob da was kommt. Vielleicht wars auch nur irgendwelches Restöl was es durch die Vibrationen des Motors jetzt irgendwo runtergeschüttelt hat. Kurze Begutachtung zeigt auch das es um den Anschluss eigentlich trocken ist bzw. da nix rauskommt. Der Anschluss ist ölfrei. Allerdings ist da halt drumherum auch nix mehr von dem ich sagen würde das es Öl führt. Obenrum ist ja alles furztrocken! Sicherheitshalber habe ich noch die unendliche Weisheit des Internetz konsultiert und da noch den Tipp bekommen mal zu schauen ob die Ablaufschläuche frei sind. Da drückt es wohl gerne mal das Öl in den Luftfilter wenn zu viel drin war. Gut, schau ich mir mal an. Die Ablaufschläuche waren bei näherer Begutachtung allerdings furztrocken. Also nichts was einen Ölaustritt in dieser Menge an exakt dieser Stelle rechtfertigen oder erklären würde. Hilft ja nix, ich muss den Hobel noch einmal anwerfen. Also wieder alles von vorne. Motor laufen lassen, Gerucht von verbranntem Öl steigt auf, Karre fängt an zu qualmen, Garage völlig vernebelt. Bei der Gelegenheit hab ich dann auch nochmal an der bekannten Stelle geschaut und da qualmte es zwar, aber es lief nirgends Öl raus. Der größte Qualmherd bildete sich auch nicht an der Stelle wo der Schlauch undicht war sondern am Sammler des Krümmers. So langsam ging mir dann auch ein Licht auf: Vermutlich ist bei der Demontage des intakten Schlauchendes Öl in den Sammler getropft welches jetzt genau dort fröhlich vor sich hin kokelt. Ich habe da zwar auch ordentlich Bremsenreiniger reingelitert aber das scheint da nicht überall hinzukommen. Nach weiterer Begutachtung stellte ich fest das auf dem Krümmerabzweig für den zweiten Auspuff auch Öl lag was auch den Qualm im Dunstkreis des Tatorts erklärt. Tjoa, damit scheint die Maschine zwar dicht zu sein aber was mach ich jetzt wegen dem Öl? Einfach fahren dürfte da nicht die geilste Idee sein. Konsultation mit diversen Bekannten ergab: Erstmal laufen lassen, schauen wie sich das mit dem Rauch entwickelt und dann vielleicht doch mal ein kleines Ründchen fahren. Wird gemacht! Also am nächsten Tag wieder in die Garage wandern, den Eimer anwerfen und schauen was passiert. Joa, qualmt immer noch aber bei weitem nicht mehr so bestialisch wie am Vortag. Ich stellte die Maschine kurz ab und ließ den Qualm aus der Garage ziehen. Danach noch eine Runde. Joa, qualmt kaum noch. Da ich auch nirgends frisches Öl entdecken konnte, beschloss ich den Eimer wieder zusammenzubauen. Zur Belohnung hab ich noch einmal einen Schluck Öl nachgekippt. Jetzt wäre ja ne gute Gelegenheit für eine Probefahrt. Die Sonne ist noch draußen, es ist trocken und die Temperatur passt. Ab geht's! Die ersten KM gingen erstmal sehr gemächlich aus der Stadt raus. Es qualmt zwar noch ein wenig aber wirklich deutlich weniger. Der Geruch allerdings ist omnipräsent. Bäh! Dann rauf auf die Autobahn und brav mit wenig Drehzahl auf der rechten Spur. Zum einen damit der Krümmer nicht so mega heiß wird und zum anderen um das Öl schön warm zu fahren. Nach gut 15 km wurde die Drehzahl langsam gesteigert. Ich fuhr so eine kleine 40 km Runde, incl. Ampeln usw. Qualm konnte ich später nicht mehr feststellen, dafür werde ich den Gestank von verbranntem Öl wohl über die nächsten Wochen erstmal nicht los. Die Maschine fuhr gut, Sie ist nicht abgefackelt, Operation gelungen würde ich sagen. Nach gut 6 Monaten ohne Motorrad muss ich gestehen, habe ich die Fahrt echt genossen. In dem Handling war ich auch sofort wieder drin, nur an die Bremse musste ich mich erst einmal wieder gewöhnen. War auch mal wieder schön dieses herrliche Ansauggrollen beim öffnen der Drosselklappen zu hören. Das Geräusch macht echt süchtig! Zu früh gefreutIch beschloss aber nochmal bis zum nächsten Tag zu warten und zu schauen ob auch wirklich alles dicht ist. Der Öldruck ist ja unter Last nochmal anders als im Stand und wer weiß ob es da nicht doch noch irgendwo Öl rausdrückt. Sicher ist sicher! Tja, wie gut das ich da noch einmal nachgeschaut habe....... In der Garage wartete eine frische Öllache auf mich 🙄 Also wieder alles auseinander und nachsehen. Der Schlauch ist furztrocken, aber wo kam das Öl dann her? Ich suchte weiter und leuchtete in alle Ecken im Dunstkreis bis mir etwas auffiel. Auf Höhe der Wasserpumpe ist eine winzige Bohrung durch welche Kühlwasser bei Undichtigkeit austreten soll. Die war aber plöztlich mit Öl zu, von der Position passte das auch gut zum Tropfbild auf dem Krümmer. Tja, da hatte ich dann wohl meine Undichtigkeit (hoffentlich) gefunden.
Man kann zwar theoretisch die Wasserpumpe einfach ausbauen und den Simmerring irgendwie unter Einsatz von Hitze da rausoperieren, da wäre aber die Frage wie die Wasserpumpe generell noch beisammen ist. Man muss bedenken das die im schlimmsten Falle auch wieder über 30 Jahre alt ist und man tauscht die Dinger bei Autos auch nicht umsonst auch dann aus wenn der Riemen fällig ist, also BEVOR Sie im schlimmsten Falle ausfällt. Fairerweise muss man dazu sagen das die Pumpen auch gar nicht darauf ausgelegt sind ewig dicht zu bleiben. Da darf man sich wirklich die Frage stellen wie viel Guthaben die Pumpe nach über 30 Jahren noch hat. Die Kohle sparen oder auf Nummer sicher gehen? Um ehrlich zu sein hab ich keinen Bock innerhalb der nächsten 1-2 Jahre mit einer kaputten Wasserpumpe irgendwo auf der Bahn liegen zu bleiben, geschweigedenn zu riskieren das der Motor den Hitzetod stirbt. Die bessere Hälfte meinte auch es wäre wohl besser in den sauren Apfel zu beißen und die Pumpe zu tauschen. Mit der Geschichte ließ ich mir aber erst einmal Zeit, da ich noch genug zutun hatte. Eddie wollte auch mal wieder zusammengeschraubt werden (dazu wollte ich wenigstens ein fahrbereites Motorrad haben!) und auch da gab es noch ein paar Baustellen die schon seit Monaten auf mich warteten. Dazu bekommt der Sheriff auch die XXXL-Packung an Zärtlichkeiten, Liebe und Zuwendung. Da wollte ich erstmal eine Großbaustelle nach der anderen abarbeiten und nicht 15 Stück parallel beackern, weshalb auch erstmal wieder ein paar Monate ins Land zogen bevor ich losgelegt habe. Packen wir es an!
Wir spulen ein wenig vor. Das Kühlmittel hat sich noch ein kleines Stück gesetzt und die Batterie ist mehr als voll. Bauen wir den Spaß also wieder zusammen! Erst kommt die Batterie rein, danach darf der Tank testweise wieder an seinen angestammten Platz. Da ich weiß wie zickig Jessi nach langer Zeit beim starten ist hab ich erstmal ein bisschen Sprit in die Vergaser laufenlassen und den Hahn wieder zugemacht damit der Vergaser nicht überläuft. Danach ein paar mal rödeln lassen und wieder ruhen lassen. In der Zwischenzeit gab es noch den fehlenden Schluck Öl der durch die Undichtigkeit verloren gegangen ist und nochmal eine Runde Bremsenreiniger auf den Krümmer um das Öl weitestmöglich wegzubekommen. Nächster Anlauf: Rödel, rödel, rödel, rödel, puff, puff, puff, bruuuuuum! Da ist Sie wieder 🙂 Laufen tut das Ganze also schon einmal wieder. Ich ließ die Maschine kurz laufen und da war er auch wieder, dieser eklige Geruch vom Öl auf dem Krümmer. So ganz kriegt man es durch putzen leider Gottes nicht weg, muss sich dann bei einer Probefahrt mal wegbrennen 🙁 Jetzt muss der Kram nur noch trocken bleiben, dies muss aber eine Probefahrt zeigen. Vor der Probefahrt stand aber noch einmal eine Kühlstandskontrolle plus das montieren der Seitenverkleidung. Zwischenzeitlich bekam die Garage noch etwas Liebe weil das halbe Werkzeug wild um die Maschinen herum verteilt war. Bei der Gelegenheit hab ich bei beiden Maschinen auch nochmal fix die Kette abgeschmiert. Bei Eddie weil es nicht schadet und bei Jessi weil Sie wieder so lange gestanden hat. Jetzt galt es aber, Probefahrt! Ich bin wieder die lockere 40 km Proberunde gefahren. Bei der Fahrt gab es dann auch keine besonderen Vorkommnisse, außer das die Kühlmitteltemperatur immer mal ein Mü ausgeschlagen ist aber noch ganz weit weg vom Bereich wo der Lüfter einspringen müsste. Vielleicht war da noch ein Schuss Luft irgendwo, notfalls am nächsten Tag noch einmal entlüften. Nach der Fahrt war auch kein Öl zu entdecken, aber das hab ich nach dem letzten Fehlschlag auch gesagt. Also Maschine in die Garage unter mal einen Ölfänger unter den Krümmer gelegt. Wenn es nach etwas Standzeit nirgends auf den Boden tröpfelt, sollte es dicht halten. Nach gut zwei Stunden ging ich zur Kontrolle noch einmal in die Garage, konnte aber keinen Tropfen entdecken. Alles furztrocken! 🙂 Wenn es am nächsten Tag immer noch trocken ist hab ich meinen Übeltäter gefunden. Wäre ja mal schön wieder zwei funktionierende Motorräder zu haben und vor allem keine Garage voller wild verteiltem Werkzeug. Die Kontrolle am nächsten Morgen ergab keine Auffälligkeiten, alles noch trocken. Dann könnte man ja nochmal schnell den Kühlmittelstand checken. Joa, ein Schluck ging noch rein, nichts wildes. Wo ich schon mal dabei war checkte ich noch schnell an beiden Maschinen den Luftdruck. Jessi hat jetzt sehr lange gestanden weshalb der obligatorische Saisonstartcheck witzlos gewesen wäre. Entsprechend wurde ich auch am Hinterrad fündig. Da ging noch gut was rein, der Vorderreifen war jetzt auch nicht traurig über ein bisschen Luft. Bei Eddie ging auch noch ein bisschen was in beide Reifen rein. Scheinbar hatte die Werkstatt da nach dem Motto "irgendwas über 2 Bar wird schon passen" eingefüllt. Jetzt musste Jessi aber mal wieder richtig ran, nach der kurzen Testrunde war das Vertrauen in eine längere Runde gegeben. So gab es eine schöne Tour über gut 150 km ohne große Vorkommnisse. Die Maschine läuft gut und bei der Hitze genießt man den Fahrtwind umso mehr. Operation endlich geglückt würde ich sagen 🙂
Jetzt kommt hoffentlich erstmal keine neue Baustelle dazu. Als Nächstes stünden nur noch eine neue Scheibe (an der alten hat ein Vorbesitzer irgendwas weggeschnitzt) und die Stahlflexleitungen (liegen schon hier) auf dem Programm. Danach bin ich mit Jessi vollstens zufrieden. Die Felgen würde ich gerne noch ein bisschen aufhübschen aber das wird mehr Fleißarbeit, die Tube Politur kostet nicht die Welt 😁 Erledigt
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Sun May 18 12:06:32 CEST 2025
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Ride Out
Heute gibt es mal wieder etwas neues aus der Probefahrtecke. Unser örtlicher Louis hatte dieses mal die chinesische Marke QJMotor zu Gast. Wer es nicht kennt: QJMotor ist der Zweiradableger von Geely, einem chinesischen Automobilhersteller. Die Marke gibt es schon relativ lange, firmiert aber erst seit 2020 unter QJMotor. In Europa kennt man die Roller der Marke eher unter den Markennamen Keeway, Generic oder Explorer. Jetzt versucht man unter der Marke QJMotor international durchzustarten. Das Produktportfolie besteht neben diversen 125ern in allen möglichen Spielarten auch aus Reiseenduros und Supersportlern in der Mittelklasse. Meine Wahl für die Probefahrt fiel auf den Fort 4.0, ein Großroller mit 350 ccm. Warum ausgerechnet so ein Sofa? Nun, ich brauche weder einen Supersportler, noch eine Reiseenduro. Insofern sind die für mich schon einmal uninteressant. Der Grund warum ich so etwas mal ausprobieren liegt darin begründet das ich schon länger mit dem Gedanken spiele die Vespa mal durch etwas stärkeres zu ersetzen. Etwas das in der Stadt auch mit zwei Mann und Beladung noch genug Antritt bietet um nicht von passiv aggressiven Autofahrern überholt und bedrängt zu werden. Aus dem Grund sind die ganzen 125er auch relativ uninteressant, die werden mit zwei Mann in der Stadt auch schon Ihre liebe Mühe haben. Die Z125 die ich in der Fahrschule mal fahren durfte hat mich jetzt solo schon nicht vom Hocker gehauen und die ist leichter als ein Roller und reizt die 15 PS voll aus. Ich denke für den Zweimannbetrieb darf es da schon etwas mehr sein, auch vor dem Hintergrund das die ein oder andere Überlandfahrt auch mal dabei sein darf und ein bisschen Leistung da wahrlich nicht wehtut 🙂 Da käme mir etwas aus der Klasse wie der Fort 4.0 schon gerade recht. Mit knapp über 30 PS sollte die Leistung für mein Vorhaben ausreichend sein und ein bisschen Stauraum und Wetterschutz gäbe es auch. Dazu einen, im Vergleich zur Vespa, fürstlichen Sitzplatz für die bessere Hälfte. So zumindest meine Wunschvorstellung! Da es von der Fort 4.0 scheinbar auch keinen deutschsprachigen Test gibt, bietet sich der Test hier im Blog gleich doppelt an 🙂 Technische DatenMarke: QJ Motor Motor & AntriebBefeuert wird der Fort 4.0 von einem flüssiggekühlten Einzylinder mit 350 cm³, welcher knapp 34 PS leistet. Soweit so üblich für diese Klasse. Das Aggregat soll wohl mehr oder weniger das selbe Aggregat sein wie im BMW C400. Ob's stimmt? Keine Ahnung, aber die Leistungsdaten lesen sich verdammt ähnlich. Auch rein äußerlich lässt sich eine Ähnlichkeit nicht verleugnen. Abwegig wäre es also schon einmal nicht. Natürlich wird man mit 34 PS auf gut 200 kg keine schwarzen Streifen in den Asphalt malen, ist in dem Falle aber auch gar nicht meine Erwartungshaltung. Solange man im Zweimannbetrieb flüssig von der Ampel wegkommt, wäre ich mit sowas im Alltag schon vollends zufrieden. Schauen wir also mal ob der Fort liefert 🙂 Was beim anlassen auffällt: Der Einzylinder arbeitet relativ unauffällig. Mit Vibrationen hält sich der Antrieb relativ zurück. Von der Ampel weg geht es auch im Zweimannbetrieb noch flott voran. Während der Fahrt fällt aber auch auf das der Motor kein Durchzugswunder ist. Zieht man mal von Stadt- auf Landstraßentempo hoch, geht es eher gemächlich voran und ich denke auf der Autobahn sollte man die linke Spur entsprechend meiden. Für den angedachten Einsatzzweck reicht es aber auch und die bessere Hälfte bekommt selbst bei Vollgas keine Panik. Das darf man in dem Falle als Kompliment verstehen 😉 Die Variomatik arbeitet unauffällig, da erwarten einem keine bösen Überraschungen. Die Übersetzung ist für die Stadt auch relativ angenehm. Bei Stadtempo liegen gut 4.500 u/min an was sich nicht anfühlt als ob der Motor gerade groß Arbeit hätte. Auch akustisch hält sich das Ganze da relativ zurück. Mit ein bisschen mehr Durchzug wäre der Antrieb perfekt. In der jetzigen Form ist das Ganze sehr angenehm zu fahren und man kann so auch zu zweit gut mit dem Autoverkehr mithalten. Für Überholmanöver fehlt aber definitiv Leistung, aber das Haupteinsatzgebiet ist auch eher die Stadt sowie die Landstraße und nicht die deutsche Autobahn. Mich bestärkt diese Erfahrung nur in meiner Einschätzung das eine 125er zu zweit im Stadtverkehr schnell an seine Grenzen käme und man so schnell wieder zum Hindernis wird. ErgonomieWas schreibt man großartig zur Ergonomie bei einem Großroller? Man lümmelt auch auf dem Fort 4.0 wie auf allen anderen Großrollern. Der Platz ist für zwei Personen schön großzügig, zumindest war die bessere Hälfte begeistert auch mal einen vollwertigen Platz zu haben 😁 Als Fahrer hat man so eine leichte Sofahaltung und auch hier ist genügend Platz zum Sitzen. Beim Fahren ist die Ergonomie ganz angenehm. Denke solange man keine 500 km am Stück fährt kann man es auf dem Fort ganz gut aushalten. Ganz nett ist das großzügige Staufach in dem ein Jet- und ein Integralhelm Platz finden sollen. Nach dem Blick unter die Sitzbank glaube ich das einfach mal 🙂 Die Bedienung der grundlegensten Funktionen gibt keine großen Rästel auf. Fummelig wird es lediglich beim Tacho, da man diesen lediglich über 2 Tasten ansteuern kann. Einen zum durchklicken, einen zum bestätigen. Da wäre ein Steuerkreuz komfortabler! Die Positionierung ist auch nicht so glücklich, da die beiden Tasten genau neben der Verstellung für die Scheibe liegen. Greift man aus Versehen daneben, verstellt man statt der Scheibe die Anzeige im Tacho oder landet plötzlich im Hauptmenü. HandlingHier wartete dann die erste Überraschung. Trotz der Größe und des Gewichts fährt sich der Fort doch relativ leichtfüßig! Das Fahrverhalten bietet genau den richtigen Mix aus Agilität und Stabilität für die Stadt. Nicht so agil wie die Vespa, aber auch nicht so stabil wie ein ausgewachsenes Motorrad. Dadurch lässt sich der Fort in der Stadt noch sehr gut dirigieren, fährt aber selbst bei Landstraßentempo nicht nervös oder kippelig. Das dürfte auch den zivilen Reifendimensionen geschuldet sein. Vorne kommt ein 120er Reifen auf 15" zum Einsatz, am Heck verrichtet ein 150er Reifen auf 14" seinen Dienst. Erst ab Tempi über 120 merkt man so langsam das sich in das Fahrwerk eine leichte Instabilität einschleicht. Nicht kritisch, aber man merkt es schon. Das Heck könnte für den Zweimannbetrieb noch etwas straffer sein, bei gewissen Unebenheiten merkt man schon das die hintere Aufhängung etwas arbeiten muss. Laut Prospekt ist es aber möglich die Federbeine einzustellen. Denke wenn man das Fahrwerk 1-2 Stufen härter stellt sollte es auch für den Zweimannbetrieb gut passen. Die Bremsen kommen von BYBRE, ist eine Art Günstig-Ableger von Brembo. Hat man uns bei der Einweisung extra drauf hingewiesen 😉 Verbaut sind vorne 2x265mm Scheiben und das gleiche in einfacher Ausführung an der Hinterachse. ABS ist selbstverständlich an Bord. Die Bremse passt vom Gefühl ganz gut zum Fort. Das Bremsgefühl ist ausreichend straff, ohne aggressiv zu sein. Für so einen komfortablen Roller also genau richtig. AusstattungQJMotor sieht sich ein bisschen als Premiumhersteller unter den chinesischen Marken. Entsprechend wird bei der Ausstattung auch geklotzt und nicht gekleckert. An Bord ist im Grunde alles was den Alltag und auch längere Touren angenehm gestaltet. Das Windschild lässt sich stufenlos elektrisch verstellen, es gibt ein nettes TFT-Display welches neben Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankfüllstand, Motortemperatur, Außentemperatur und Uhrzeit auch über den Reifendruck informiert. Das freut den Alltagsfahrer! Wie es sich für ein modernes Fahrzeug gehört, lässt sich auch das eigene Smartphone über das Display spiegeln was gerade für Pendler oder Langstreckenfahrer nicht verkehrt ist. Glaube alleine mit dem Display und den ganzen Untermenüs kann man locker eine Stunde verbringen. Das Display lässt sich während der Fahrt auch nur rudimentär verstellen. Das Hauptmenü wird erst im Stand freigegeben. An die Bedienung muss man sich etwa gewöhnen weil es am Lenker keine Navigationsbuttons gibt. Es gibt lediglich eine Enter- und eine Select-Taste, diese müssen reichen. Das Prinzip hat man zwar zügig raus, aber man muss sich dann auch ordentlich durchklickern um zum jeweiligen Menüpunkt zu kommen. Der Tacho lässt sich auch in verschiedene Modi versetzen, darunter neben einem Standardmodus auch in eine Art Racing Modus. Nette Spielerei, aber nicht wirklich nötig. Die Standardansicht zeigt schon alles was man so braucht übersichtlich an. Erfreulich ist das man sich auch die Öltemperatur und Reifentemperatur anzeigen lassen kann. Ich mag sowas! Keyless-Go (öffnet auch das Helmfach) gibt es ebenso wie LED-Beleuchtung und ein serienmäßiges ABS. Sitz- und Griffheizung sind auch mit an Bord, daran erfreut sich dann nicht nur der Reiter 😉 Was den Vespafahrer in mir erfreut: Das Helmfach bietet Platz für mehr als einen Helm und es gibt auch hier ein abschließbares Handschuhfach. In Kombination mit einem Top Case dürfte der Fort 4.0 genügend Stauraum bieten um den kleinen Einkauf zwischendurch mit Bravour zu meistern. Ich mag es ja wenn Roller auch einen praktischen Nutzen haben. Es soll wohl im Zubehör auch ein passendes Top-Case geben, leider ließ sich der Herstellerseite dazu aber keine brauchbare Info entlocken außer "ja, gibt es". FazitDie kleine Proberunde mit dem Fort hat gefallen. Ich könnte mir sowas supergut als Pendlermobil für die wärmeren Tage vorstellen und auch die bessere Hälfte fragte schon nach 5 Minuten ob ich das kaufen könnte 😁 Man könnte damit beim Auto durchaus einige Kilometer sparen und wäre auch in der Stadt deutlich flexibler. Der Platz reicht für 2 Personen, das Ganze fährt sich in der Stadt ausreichend agil und auch der Motor tut im Zweimannbetrieb einen soliden Job. Dazu gibt es genug Ausstattung und mit dem optionalen Kofferset sollte in Sachen Stauraum auch noch ein bisschen was gehen. Für den kleinen Einkauf sollte es reichen 🙂 Preislich liegt der QJMotor Fort 4.0 bei ca. 5.800€. Im Vergleich zur Konkurrenz liegt er damit eher im unteren Preisbereich. Vergleichbare Konkurrenten wären der Kymco Xciting 400i (7.079€), der Sym MAXSYM GT 400 (6.399€) oder der Honda Forza 350 (7.699€). Im direkten Vergleich steht der Fort 4.0 gar nicht mal schlecht da! Schaut man sich die technischen Daten und Ausstattungsdetails der Konkurrenz einmal an, nehmen die sich in der Klasse nichts, bei den 350ern zählt der Fort sogar zu den stärkeren Vertretern! Da die Auswahl in der Hubraumklasse auch nicht sonderlich groß ist, dürfte der Fort 4.0 hier durchaus eine willkommene Alternative darstellen. Wenn ich noch etwas verbessern könnte, wären es die angesprochenen Punkte. Das Display könnte eine etwas intiutivere Bedienung vertragen, gerade wenn man den Umfang bedenkt. Der Motor könnte für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr Durchzugskraft haben. Eine 400er Version mit knapp 40 PS wäre da sicherlich eine Möglichkeit. Das war es aber auch schon mit der Kritik. Ansonsten macht der Fort 4.0 einen guten Job und ist in der 350er Klasse sicherlich eine reelle Alternative. |
Tue May 13 18:30:28 CEST 2025
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZRX
Nach dem Eddie mit neuen Gaszügen, einem frisch gemachten Vergaser und neuen Reifen technisch wieder einen Satz nach vorne gemacht hat, durfte es auch optisch ein bisschen weiter gehen. Ich bin zwar ein großer Fan von der Originaloptik, aber es gab da noch den ein oder anderen Punkt der mich störte bzw. im Alltag einfach nicht funktioniert. Dieses Mal darf es also ein bisschen was fürs Auge sein 🙂 SitzbankWie bereits angedeutet wäre ich nicht traurig wenn man noch was in Richtung Sitzbank machen könnte. Einer der Vorbesitzer hat sich einen dieser Touringsitzbezüge gegönnt die man früher bei eBay von etlichen Anbietern bekommen hat. Der hatte aber mittlerweile schon Löcher und optisch hab ich mich nach zwei Jahren daran satt gesehen. Den Originalbezug habe ich damals auch mitbekommen, aber der ist auch nicht so mein Fall. Kawasaki hat sich beim Originalsitzbezug zwar echt Mühe gegeben das Muster der Z1000R zu replizieren, aber ich find's nicht ganz so schick. Mal davon ab das der Sitzbezug den ich bei Kauf mitbekommen habe irgendwie rau ist (falsch gelagert?!) und davon ab auch müffelt als ob da einer draufgelullert hätte. Müsste ich mal schauen ob ich das Ding irgendwie gereinigt bekomme. Für die Sitzbank habe ich schon Ideen 😎 Da Eddie ja eh schon Retro ist, hatte ich die Idee auf der Sitzfläche für den Fahrer abgesteppte Quernähte einarbeiten zu lassen, nennt sich Pfeifensteppung und ist auch bei vielen Retro-Bikes ab Werk wieder schwer in Mode. Also schaute ich mir da mal ein paar Ideen an und ich wurde fündig. Bei dem Bezug den ich gefunden habe, ist die Sitzfläche für den Fahrer seitlich mit einer Doppelnaht abgesteppt und hier käme mir eine Idee. Eddie hat ja die klassischen Rennstreifen in lila/weiß. Warum diese Doppelnaht nicht auch in der Farbe machen lassen? Zusätzlich könnte man die Pfeifensteppung vielleicht wie den Trennstreifen in Gold machen. Man könnte auch die seitliche Naht dreifach absteppen lassen und dann das lila/gold/weiß Schema dort aufgreifen und die Quernähte der Sitzfläche einfach schwarz lassen. Die Sitzfläche vielleicht noch als Kontrast in Alcantara abgesetzt? Man sieht, an Ideen mangelt es nicht 😁 <img src="https://img.motor-talk.de/.../0_original.png" data-image-id="211467290" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Die Sitzfläche des Reiters soll eine einfache Pfeifensteppung bekommen, dafür würde der Sattler die Seiten an der Sitzfläche weiter hochziehen als jetzt. So hatte ich mir das auch vorgestellt weil es komisch aussehen würde die Sitzfläche, wie vorher, bis an die Seiten herunterzuziehen. Danach ging es an die Auswahl der Materialien. Ich sagte dem Sattler was ich mir vorgestellt hatte und er holte ein paar Muster. Für die Sitzfläche einmal schwarzes Alcantara. Das ist auf jeden Fall gesetzt, zum einen weil das Muster echt was hermacht zum anderen weil es den sportlichen Charakter unterstreicht und auch gut zu Retro passt. Jetzt musste ich mich nur noch für ein Leder als Kontrast entscheiden. Er hatte ein paar schwarze Ledermuster im Gepäck. Ein paar typische Glattleder für Motorradsättel und noch ein etwas gröber genarbtes Leder. Das grob genarbte Leder hat irgendwie was und ich denke das wird zusammen mit dem Alcantara sehr gut aussehen 😎 Davon ab finde ich es optisch hochwertiger als ein Glattleder. Nach kurzem Austausch mit dem Sattler sind wir dann auch bei schwarz für die Nähte verblieben. Die Lackierung ist so schon auffällig genug. Der Sattler sagte auch das wird zu viel Farbe und ich solle da lieber auf schwarz gehen. Wenn der Meister das so sagt, wird er da wohl Recht haben 🙂 Wie gesagt, eine Kombination in der die bunten Nähte wirklich gut aussehen wollte mir auch nach Monaten nicht einfallen. Dann lieber auf Nummer sicher. Das Beispielbild gibt dann schon ganz gut wieder wie das Ganze in etwa aussehen wird, zumindest von der Form. Preislich wird das Ganze mit gut 400€ zu Buche schlagen. Ich solle mit ca. 2 Wochen Wartezeit rechnen, dass ist okay. Umso überraschter war ich dann als ich keine 24h schon einen Anruf bekam. Als ich den Namen der Sattlerei auf dem Display des Telefons sah dachte ich schon an Probleme, aber das Gegenteil war der Fall. Ich könne die Sitzbank am Nachmittag abholen. Er hätte schon damit angefangen, bis 16 Uhr wäre die fertig. Vielleicht war meine Idee doch zu einfach 😁 Die schaffen es ja immer wieder mich positiv zu überraschen 🙂 Jetzt war ich natürlich gespannt auf das Endergebnis! <img src=" https://img.motor-talk.de/.../4_original.jpg" data-image-id="211468880" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated">Also direkt nach Feierabend hin wo mir auch schon der Chef mit der Sitzbank entgegenkam. Kurze Sichtkontrolle: Alles sauber verarbeitet und ich bin mit der Materialauswahl sehr glücklich. Das Alcantara fühlt sich toll an und das rauer genarbte Leder sieht deutlich wertiger aus als das Glatte. Ich war dann auch froh die Nähte doch einfach schwarz gelassen zu haben. Glaube das wäre wirklich zu viel gewesen. So live und in Farbe wirkt das dann doch noch einmal besser als ich mir das vorgestellt hatte. Was mir vor allem gut gefällt ist das die Seiten auf Höhe des Fahrerplatzes jetzt weiter hochgezogen sind als vorher. Beim alten Bezug ging die Oberfläche des Fahrersitzes noch in die Seiten rein was das Ganze optisch deutlich verbreitert hat. Der alte Bezug war halt ursprünglich mal für halbverkleidete Tourer gedacht. Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls mehr als zufrieden, da darf man mehr als gespannt sein wie das Ganze dann mal fertig montiert aussieht 😉 Griffe & SpiegelIm Zuge der Gaszugaktion keimte die nächste blöde Idee in mir auf. Die Daytona Heizgriffe sind eigentlich potthässlich und das die Dinger nicht mal mit Tape an Ort und Stelle halten spricht auch nicht gerade für die Dinger. Die Griffe haben sich beim beherzten Drehen immer auf dem Gasgriff/Lenker verdreht. Dazu find ich die Teile auch recht klobig und das Gekabel von den Dingern war mir auch immer ein Dorn im Auge. Wirklich genutzt habe ich die eh kaum, mal davon ab das es da heutzutage auch elegantere Lösungen mit im Griff integriertem Ein-/Aus-Taster gäbe. Da könnte ich ja so ganz eigentlich ein paar schönere Griffe anbringen 😉 Vielleicht irgendwas dezentes mit/aus Aluminium. Lenkerendspiegel wären bei der Gelegenheit auch ganz nett weil ich dann zumindest auch was vom rückwärtigen Verkehr sehen würde. An den Dingern hab ich dank der Harley Davidson Nightster Gefallen gefunden. Die Originalspiegel finde ich zwar von der Optik perfekt, allerdings sind deren Ausleger, wie bei vielen Motorrädern aus der Ära, nicht für Mitteleuropäer gedacht 🙁 Kurzfassung: Man sieht zu 80-90% nur seine Schultern und das nervt. War in den 90ern leider ein generelles Thema bei Zweirädern, bei meiner Vespa war es auch so und die Spiegel der ZZR sind in der Hinsicht (trotz der riesigen Ausleger) grenzwertig. Heute haben die Hersteller daraus gelernt und verbauen lange Spiegelarme oder gleich Lenkerendspiegel in Serie, bringt mir in meinem konkreten Fall aber nichts 😉 Da könnte man also mal schauen was es da so gibt und was da möglich wäre 😉 Fangen wir aber erst einmal bei den Griffen an. Hängengeblieben bin ich an den Rizoma GR255 in "sandstone eloxiert" da diese den Goldton von Eddies Tankschriftzug schon echt gut treffen. Die Griffe wären aus dem Vollen gefräst und gäben dem Ganzen noch einen ganz netten Touch. Leider war ich mir da mehr als unsicher bezüglich der Länge, da die scheinbar für Vespas gemacht sind und entsprechend lang sind. Alternativ sind mir noch die mo.grip von Motogadget aufgefallen. Diese gibt es einmal in der üblichen Gummiausführung oder aus dem vollen Alu gedreht. Da beim entfernen der Heizgriffe wieder das ganze Geraffel in Form von Kabeln und Schaltern wegfällt, sparen selbst die Alugriffe ein paar Gramm ein. Nicht das es was bringen würde, aber der Gedanke ist halt sexy 😉 Optisch greifen die Griffe diese 80er Jahre Riffeloptik, welche sehr gut zu Eddie passen würde. Schwarz geht zudem immer! Vorteil der Motogadget-Griffe wäre das ich die einfach nur über die vorhandene Gasgriffhülse schieben müsste. Bei den Rizoma würde diese wegfallen weil im Griff integriert und dann geht das Spiel mit den Gaszügen wieder von vorne los. Nicht gerade das was ich mir jetzt nochmal antun möchte. Weiterer Vorteil für die Motogadget wäre das es für diese Griffe Endgewichte gibt welche gleichzeitig als Verlängerung dienen was einem wieder mehr Spielraum bei der Montage der Motogadget Lenkerendspiegel geben würde. Damit egalisiert sich zum einen der Punkt mit der Grifflänge ein wenig und man muss nicht so viel an den Armaturen verschieben, bzw in meinem Falle dürfte das sogar entfallen da die Daytona Griffe die gleiche Länge haben. Da dürfte die Verlängerung des Griffstücks ausreichen um die Spiegel sauber unterzubringen. Die Endgewichte von den Daytona Griffen waren eh schon so richtige Klopper (welche bei einem 4-Zylinder mit Ausgleichswelle in der Form auch übertrieben sind), da wird der Endspiegel incl. Verlängerung den Lenker auch nicht breiter machen, vom Gefühl her sogar ein paar mm kürzer. Die Endgewichte waren auch nicht mehr so schön weil an vielen Stellen schon der Lack abgeplatzt ist. Dazu gäbe es dann auch die passenden Lenkerendspiegel in Form der mo.view club 60 bzw. cruise. Auch hier sind die Teile aus dem vollen gefräst und der Clou an den Dingern ist das die "Spiegel" eben keinen Spiegel haben sondern die Oberfläche der Spiegel ist. Dadurch entfällt, neben dem Spiegelglas, auch das Spiegelgehäuse. Deshalb fallen die Spiegel auch insgesamt sehr schlank und damit auch leicht aus. Die Originalspiegel sind dagegen richtige Schwergewichte. Müsste ich mir dann nur überlegen wo ich zukünftig das Navi montiere. <img src="https://img.motor-talk.de/.../1_original.jpg" data-image-id="211467299" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated">Der Aufwand in der Produktion ist übrigens der Wahnsinn. Es gibt da bei 1000 PS ein interessantes Video in dem auch die Spiegelproduktion gezeigt wird. Mega aufwändig was die Jungs und Mädels da treiben und was da alles beachtet werden muss damit das Aluminium genauso gut spiegelt und haltbar ist wie ein herkömmliches Spiegelglas. Die Teile werden dann nicht nur aus dem vollen gefräst, sondern die Oberfläche auch mehrfach mit einem feinen Diamantaufsatz so lange geschliffen bis die Oberfläche die gewünschten spiegelnden Eigenschaften aufweist. Da mutet der Preis gar nicht mehr so übertrieben an! Man hat definitiv was besonderes und Made in Germany ist der Spaß auch noch. Wäre wohl die minimalinvasivste Lösung, kostet dann am Ende nur wieder ein paar Hunderter für alle Teile, aber Hobbies kosten nun mal Geld. Wenn ich dafür den Verkehr endlich sehe, die Teile hochwertig sind und optisch noch was hermachen soll mir das Recht sein. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto besser gefiel mir die Lösung mit den Motogadget-Teilen, auch weil die Spiegelform den Originalspiegeln von allen Zubehörspiegeln noch am nächsten kommt, nur etwas organischer. Und da die Teile so edel gemacht sind, wirkt der Kram an Eddie auch nicht billig sondern wertet das Ganze auch ordentlich auf. Es macht halt einen Unterschied ob man was hochwertiges nimmt oder zu billiger Massenware aus China greift. Das hab ich schon beim Fahrrad und der Vespa gelernt! Generell hat Motogadget einige nette Sachen im Angebot, darunter auch Taster, Lenkerblinker oder ganze Instrumente. Natürlich auch wieder alles aus dem vollen gedreht, aber ich belasse es erstmal bei dem was mir eh schon im Kopf herumschwebte. Mein Glück: Tante Luise hatte die Spiegel im Sortiment und das sogar noch zu einem so guten Preis das ich einfach zuschlagen musste. Über 30% Rabatt im Vergleich zur UVP des Herstellers sind ein Wort! Weiterhin hatte ich die letzten zwei Stück erwischt 😎 Um die Spiegel montieren zu können, brauchte ich noch eine Lenkerverlängerung. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen. Da Eddie noch den Originallenker hat, braucht es hier Verlängerungen zum anschrauben, da die Lenkstange kein offenes Rohr ist sondern geschlossene Enden mit einem M8 Gewinde für die Lenkergewichte hat. Leider sind die Dinger mit gut 60€ echt alles andere als günstig. Zumindest gemessen am Gegenwert. Wir sprechen hier schließlich von zwei Verlängerungen, zwei M8 Schrauben und ein paar Endkappen damit der ganze Bumms nach etwas aussieht. Dagegen waren die Spiegel wirklich ein Schnapper. Aber hilft ja nix, ohne Verlängerungen keine Lenkerendspiegel. <img src="https://img.motor-talk.de/.../2_original.jpg" data-image-id="211467302" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Alu oder Gummi? Die Alugriffe sind echt schön gemacht, ich fürchte nur das die den handfesten Nachteil haben das die weniger griffig sind als die Gummipendants. Meine Trilobite Handschuhe sind aus Vollleder und da hab ich auf der Vespa mit den belederten Griffen schon so meine Probleme mit dem Grip. Da wären die Gummigriffe die sichere Bank, dazu kosten die nur einen Drittel von den Alugriffen. Allerdings hatte ich mir für die warmen Tage einen Satz Held Hamada gegönnt, die haben wiederum Gummiflächen an den Fingern was dieses Problem wieder relativieren würde. Puh, da bin ich echt hin- und hergerissen. Da nur Versuch auch klug macht, beschloss ich die Aludinger auf Risiko zu bestellen. Wenn die mir so gar nicht taugen, kann ich Sie immer noch zurückschicken. Zum einen bin ich auf einige Reviews gestoßen das die Aludinger besser mit den Endspiegeln abschließen und auch auf Reviews die meinten das die Gummidinger in echt bei weitem nicht so dolle aussehen wie auf den Bildern. Wie gesagt, ich probiere es mal aus. Während ich an dem Gaszug rumgefummelt habe, bereitete ich den Lenker schon mal auf die neuen Griffe vor. Gar nicht so einfach, da sich die vermeintlichen Kabel der Heizung als die Kabel der Ladebuchse herausgestellt haben. Da ich das Ding eh kaum brauche, mir die Zusatzkabel an der Batterie immer ein Dorn im Auge waren und das Ganze auch amateurhaft zusammengeschustert war, flog die Buchse auch gleich mit aus. Leider hat man die Kabel der Griffheizung zu gut in den Kabelbaum integriert. Den hat man mit irgendeinem ultra klebrigen Gewebeband an den Hauptkabelbaum geklebt und ich hatte -10 Bock das Bike nach der Aktion mit dem Vergaser wieder komplett auseinanderzunehmen. Davon abgesehen das ich da an den Kabelbäumen rumschneiden müsste um das Gewebeband abzubekommen und darauf hatte ich noch viel weniger Lust. Man muss sich ja nicht unbedingt neue Probleme schaffen. Dann lieber einmal an der richtigen Stell abschneiden und die Enden erstmal isolieren. Ist eine Baustelle für ein andern mal. <img src="https://img.motor-talk.de/.../13_original.jpg" data-image-id="211472759" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Bei der Gelegenheit hatte ich es mir auch nicht nehmen lassen mal die neue Sitzbank zu montieren. Die Bank macht sich mega auf Eddie! Die Investition hat sich definitiv gelohnt. Die Bank wertet den Gesamteindruck deutlich auf und das Alcantara ist vom Sitzgefühl auch griffiger als das glatte Leder vorher. Ein paar Tage später trudelten auch die Griffe ein. Das Zeug macht schon echt was her und der Qualitätseindruck ist top. Vom ersten Griffgefühl sind die Alugriffe auch gar nicht so verkehrt. Ich probierte das einmal mit meinen Held-Handschuhen aus. Befestigt werden die Griffe mit speziellen Ringen, welche mit Madenschrauben am Lenker befestigt werden. Dazu gibt es noch O-Ringe für die Lenkerenden sowie Klebestreifen aus Gummi in welche die Madenschrauben greifen sollen. Wichtig: Die Ringe sind in die Griffe selbst eingeschraubt! Wenn die Ringe montiert sind, werden die Griffe einfach nur noch auf diese aufgeschraubt. Vorsicht: Linksgewinde! <img src="https://img.motor-talk.de/.../25_original.jpg" data-image-id="211475846" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Weil nach der Nummer ein kleiner Haufen mit altem Gerümpel neben mir lag und man solchen Bikes ja immer nachsagt das Sie so fette Eisenschweine sind hab ich mir mal den Spaß gemacht die Teile zu wiegen welche ich jetzt ausgebaut habe. Den größten Teil machen die beiden Originalspiegel aus die es alleine auf fast 1 kg bringen. Der andere Kleinkram wie die Griffe, Endgewichte, Bedieneinheit usw. bringt es auch noch einmal auf gut 700 g. Ziehe ich das Gewicht der Motogadget Komponenten ab, hat Eddie alleine durch das bisschen Zeug mal eben 1 kg abgenommen. Für das Fahrverhalten maximal irrelevant, aber schon faszinierend was der Kleinkram so wiegt. Da sieht man halt gut wo das Gewicht herkommt, weil hier viel günstiges aber eben auch schweres Eisen verbaut wird. Einziger Nachteil an der Geschichte: Ich werde fürs Erste auf Navigation verzichten müssen. Der Adapter für mein Tom Tom Vio passt nicht mehr an die ZRX. Da die Software aber eh schon länger keinen Support mehr bekommt und ich mit der Software auch keine Routen planen kann, hatte ich eh überlegt da auf eine modernere und genauso elegante Lösung umzuschwenken. Da muss ich mir aber was überlegen weil Eddie einen eher grobschlächtigen Halter für den Lenker hat. Statt zwei eleganter Klemmen hat man da einfach ein großes Teil drangepappt. Das verhindert das man was zwischen den Klemmbrücken installieren kann. Hat aber fürs Erste keine hohe Prio. Die meiste Zeit fahr ich eh immer der Nase lang. So entdeckt man dann doch mal die ein oder andere Perle von Strecke 😉 Damit sind meine "Customizing"-Gelüste auch erst einmal befriedigt. Die kleinen Änderungen werten Eddie in meinen Augen noch einmal deutlich auf und geben dem Bike auch einfach eine individuelle Note. Der alte Sitzbankbezug war ja einfach so ein 08/15 eBay Teil das man auf fast jedem zweiten Bike aus der Ära findet und die Daytona Heizgriffe waren auch so ein Teil von der Stange. Da machen der angefertigte Sattel und die aus dem vollen gedrehten Alugriffe Teile schon deutlich mehr her und vor allem werten Sie Eddies Erscheinung merklich auf 😎 Finde das nimmt dem Bike so ein bisschen diesen Touringdampfercharakter welches es durch die Heizgriffe, die verlängerte Scheibe und den Touringsattel bekommen hat. Die Kombination aus dem Sattel, der originalen kurzen Scheibe, den Griffen und den Spiegeln gibt dem Ganzen schon wieder einen deutlich schlankeren, sportlichen Look 😎 Wie fährt es sich denn jetzt mit den ganzen Veränderungen? Schließlich ändert sich ja durchaus etwas an der Ergonomie! Die Spiegel waren schon alleine wegen der Sichtbarkeit eine gute Investition. Endlich sieht man nach hinten mal was ohne das man zu 90% die Schultern im Blickfeld hat. Ein bisschen Feinjustage war zwar nötig, aber das hatte ich erwartet. Das ist für mich die positivste Veränderung an der Sache! Optisch wirkt die Front ohne die großen Originalspiegel auch deutlich bulliger weil die Bikini-Verkleidung dadurch stärker in den Fokus rückt. Die Griffe funktionieren für meine Begriffe erstaunlich gut, hab ich mir glitschiger vorgestellt und durch das geriffelte Muster greift sich das auch angenehmer als vorher. Auch vom Durchmesser sind die Motogadget angenehmer zu greifen als die klobigen Daytona-Griffe. Die dürfen erstmal bleiben 🙂 Optisch sind die Dinger echt edel, da beißt die Maus keinen Faden ab. Gedrehtes Aluminium hat einfach was 😎 Beim Sattel hat sich in Sachen Ergonomie nicht viel getan, wie auch? Schließlich ist das Polster ja erhalten geblieben. Heißt das einem der Hintern nach 2-3 Stunden immer noch anfängt zu schmerzen. Dafür ist der Sattel dank dem Alcantara jetzt deutlich griffiger und das spürt man beim sitzen überdeutlich. Im Vergleich zu vorher klebt der Hintern jetzt förmlich am Sattel. Insofern nicht nur optisch eine echte Verbesserung 😎 Wenn ich an der Stelle jetzt mal richtig spinnen dürfte, ohne Rücksicht auf Geld: 1. Beet Nassert Titanium Komplettanlage<img src="https://img.motor-talk.de/.../31_original.jpg" data-image-id="211517942" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Nicht das ich ein Fan von Brülltüten bin, aber die Beet Nassert hat den Charme das Sie im Vergleich zur Originalanlage mal eben knapp 10 kg Gewicht einspart. Der Original-Kawasaki Krümmer bringt gut 8,5 kg auf die Waage, der originale Auspuffendtopf auch noch mal gut 4,4 kg. Die komplette Beet Nassert Anlage käme, laut webike, auf das was alleine der Kawasaki Endschalldämpfer wiegt. Und damit hätten wir auch schon den Grund warum mir die Anlage so gut gefallen würde. 9 kg auf einen Schlag weg ist bei einem Motorrad schon ein ziemlich dickes Pfund! Andere Quellen sprechen von gerade mal 2 kg für Krümmer und Endtopf kombiniert was schon krass leicht wäre. Und hey, Titan ist schon ein geiles Material! Das ist die Art Tuning die ich mir gefallen lasse, da es wirklich was am Bike verbessert! Mit einer entsprechenden Abstimmung des Vergasers soll auch eine kleine Leistungssteigerung drin sein. Die gut 10 PS nimmt wohl jeder gerne mit. Dazu wäre das Ganze selbst ohne DB-Killer eintragbar, sollte mit dem Killer also noch relativ zivil tönen. Nachteil an der Gesichte: Für den Wechsel des Ölfilters müsste laut WeBike der komplette Krümmer wieder runter. Wer meinen Artikel zum Krümmertausch gelesen hat, weiß noch was für ein Gefummel das war und jedes mal Kühlmittel ablassen und Kühler demontieren für einen simplen Ölwechsel muss ich jetzt auch nicht haben. Gut, bei der Komplettanlage von Kerker kriegt man noch nicht mal mehr die Ablassschraube ab. Leider alles nicht sehr praxistauglich und wohl eher was für Masochisten oder Leute mit eigener Boxencrew. 2. Gale Speed Type N Felgen<img src="https://img.motor-talk.de/.../32_original.jpg" data-image-id="211517945" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Das wäre so ein Detail für das ich sogar fast noch bereit wäre richtig Geld in die Hand zu nehmen, wenn ich eine Bestätigung hätte das ich die Teile auch wasserdicht eingetragen bekäme. Wie schon die Titanauspuffanlage, so hätten die Gale Speed Felgen haben den unbestreitbaren Vorteil das Sie im Vergleich zu den sackschweren Serienfelgen ordentlich Gewicht einsparen. Wer in Physik aufgepasst hat weiß das es eigentlich nur Vorteile für das Handling hat wenn die rotierenden Massen geringer werden oder sich die Massen in der Mitte konzentrieren. Gerade bei einem Motorrad hat die Physik dahinter massiven Einfluss auf das Fahrverhalten. Durch die deutlich geringeren rotierenden Massen wird das Bike spürbar handlicher, dazu erleichtert ein geringeres Gesamtgewicht auch das Umlegen des Motorrads insgesamt. Aus diesen Gründen hat Eric Buell das gesamte Design seiner XB-Reihe dem Credo "Zentralisierung der Massen" untergeordnet. Da die ZRX-Felgen wirklich überdurchschnittlich schwer sind (irgendwo müssen die 245 kg Gewicht ja herkommen) und die Galespeed Felgen überdurchschnittlich leicht, spart man beim Thema rotierende Massen wirklich massiv an Gewicht ein. Dazu käme das die Type N optisch den Felgen der Z1000R, also dem Replica Modell auf dem die ZRX 1100 beruht zum verwechseln ähnlich sehen. Witzigerweise bietet Galespeed die Felgen nicht nur für die ZRX sondern sogar für die Z1000R an! Die Originalfelgen der ZRX greifen zwar bestimmte Designelemente davon auch auf, sind allerdings deutlich klobiger (was auch das Gewicht erklärt) als die Gale Speed welche optisch deutlich filigraner sind. Dazu gibt es die Felgen, wie beim historischen Vorbild, auch noch in Gold! Gold würde gut zu Eddie passen, die Form sowieso und die Gewichtsersparnis nimmt man beim Handling auch gerne mit. Zusammen mit dem Auspuff sollten sich damit mal eben an die 20 kg an Eddie einsparen lassen wodurch man dann in den Bereich +- 22x kg Gesamtgewicht fahrfertig käme. Damit käme man gewichtstechnisch nahe an eine Z900RS ran was für so einen dicken Eimer gar nicht mal mehr so schwer wäre 😉 Leider wäre das Ganze nicht ganz billig. Alleine die Felgen schlagen mit Importkosten mal schnell mit über 2.500€ zu Buche. Der Umbau der Bremsen, Achsen & Co schlägt sicherlich auch mit ein paar Talerchen zu Buche und die Eintragung, falls überhaupt möglich, kostet auch sicherlich mal ein paar Hunderter. Würde sich nur lohnen wenn ich fest plane Eddie bis ans Ende meines Lebens zu behalten. Ansonsten schmeißt man ziemlich viel Geld für einen Käufer raus der die ganzen Teile nicht bezahlen, aber sicherlich gerne mitnehmen wird 😉 3. Öhlins FahrwerkEigentlich eine völlig sinnfreie Geschichte, dazu auch noch sackteuer und je nach Teil wohl auch nur schwer bis gar nicht eintragungsfähig. Aber es wäre leider geil. Passende Öhlins-Federbeine gibt es für die ZRX 1100 durchaus. Kosten dann aber auch mal eben locker flock |
Wed May 07 21:16:11 CEST 2025
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZRX
Mittlerweile bin ich auch schon wieder über zwei Jahre mit Eddie unterwegs und habe dabei schon mehrere 1000 km geschrubbt. Da kommt dann irgendwann mal die Frage nach neuen Reifen auf, schließlich halten die Dinger auch nicht ewig. Schon gar nicht bei Motorrädern! Kurze Erklärung für die reinen Autofahrer unter uns: Ein Satz Autoreifen würde als Schrott betitelt werden, würde dieser nur 10.000 km halten. Für einen Motorradreifen ist das hingegen schon viel! Abhängig von der Fahrweise und der Reifenmischung, gibt es durchaus Fahrer deren Reifen gerade mal 3000 km durchhalten. Gut, dass ist dann auch die Fraktion die es schafft Ihre Maschine auf der Landstraße so hart ranzunehmen das der Gummi erste Auflösungserscheinungen zeigt. Gut, betrifft mich nicht und Reifen haben bei mir ein vergleichsweise beschauliches Leben! Ist auch der Tatsache geschuldet das ich auf dem Weg zur nächsten Kurvenstrecke immer erst 30-40 km Autobahn hinter mich bringen muss. Da fährt man den Reifen eher eckig als runter. Entsprechend halten die Sätze bei mir bisher auch so in etwa wie vom Hersteller angegeben, gerade wenn man einen vernünftigen Tourensportreifen nimmt. <img src="https://img.motor-talk.de/.../0_original.jpg?v=1744996304626"%3B data-image-id="211480655" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Da ist in den letzten Jahren in Sachen Reifentechnologie viel Wasser den Rhein runtergeflossen und das spürt man auch im Vergleich zu den Road 6 auf der ZZR. Während der Road 6 selbst bei Kälte und Nässe noch genug Sicherheit vermittelt, hat man mit dem BT021 bei gleichen Verhältnissen das Gefühl auf rohen Eiern unterwegs zu sein. Besonders wenn der Boden feucht oder nass ist, hat man permanent ein unsicheres Gefühl. Alleine das ist schon ein Grund auf eine moderne Pelle zu wechseln 🙂 Bei mir kommt noch dazu das die ZRX 1100 ab Werk mit einem 170er Hinterreifen ausgeliefert wurde, montiert wurde aber der BT021 in einer 180er Breite. Früher kein Thema weil da noch die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Herstellers ausgereicht hat, heute ist sowas mit mehr Aufwand verbunden. Idealerweise hat der neue Reifen also die Originalgröße! Den Unterschied in der Größe würde ich davon ab auch einfach mal gerne herausfahren. Vielleicht gefällt`s mir ja 🙂 Vorteile des 180ers"Fette Optik"Für mich nie wichtig gewesen, da bin ich pragmatisch veranlagt. Allerdings für viele Fahrer doch erstaunlich wichtig. Gibt nicht umsonst genug Umbauten auf dicke Pelle hinten. Mir stellt sich da eher die Frage welche Größe besser funktioniert. Was bringt mir die fetteste Pelle wenn die Maschine danach fährt wie Rotz? Eben! Größe sehr verbreitetDurchaus ein Argument! Die 180er Größe dürfte so ziemlich die am weitesten verbreitete Größe bei Motorrädern sein. Da ist die Auswahl an Modellen schier unüberschaubar. Wer gerne die Qual der Wahl hat oder sich gerne durch diverse Modelle probiert, hat hier definitiv was zutun! Stabileres FahrverhaltenDie einen nennen es stabil, die anderen würden es träger und kurvenunwilliger nennen 😉 Geschmackssache! Nachteile des 180ersEr kostet HandlichkeitDa wären wir wieder beim Vorteil mit dem stabileren Fahrverhalten. Ein bekannter MTler war so nett mal kurz ein paar Zahlen spielen zu lassen und kam zu dem Schluss das durch den Originalreifen das Heck tatsächlich höher kommt, was man durchaus in einer gestiegenen Handlichkeit spüren sollte. Eingefleischte Kawa-Fans drehen zusätzlich noch den Exzenter an der Hinterachse um 180° um noch ein bisschen an Höhe zu gewinnen. Laut den alteingesessenen ZRX-Fahrern ist der Unterschied bei den Hinterreifen deutlich spürbar. Das macht doch neugierig 🙂 EintragungspflichtigDa die ZRX noch aus einer Ära stammt in dem Fahrzeuge in D via ABE homologiert wurden und nicht über eine EU-Typgenehmigung, müssen sämtliche Änderungen bei der Reifengröße in die Papiere eingetragen werden. Sollte aber grundsätzlich machbar sein, da es Freigaben für den 180er von Kawasaki gibt. Somit kein Ding der Unmöglichkeit aber mit Aufwand verbunden. Wobei man auch so ehrlich sein muss das ich das Problem auch bei den 170ern hätte, Stichwort Fabrikatsbindung. Keine Ahnung welcher Bürokrat sich den Quatsch vor Jahrzehnten ausgedacht hat. Die Nummer sorgt nämlich gerade für eine Welle der Empörung weil die alte Regelung mit der Umsetzung einer EU-Regelung kollidiert, welche jetzt dafür sorgt das im Grunde jeder seine neuen Reifen über eine 21er umständlich eintragen lassen muss. Das hätte zwar vorher schon so gemacht werden müssen, bisher haben aber viele Prüfer wohlwollend darüber hinweggesehen weil es für die Geschichte eine Übergangsfrist gab. Gerade bei Motorrädern und dem schnelllebigen Reifenmarkt wäre man je nach Laufleistung quasi zu jeder HU mit einer 21er für die Reifen dabei. Jetzt begab es sich aber, im Zuge meiner Recherchen zum Thema, dass die Nummer in der Motorrad-Community gut hochkochte und einige Leute aktiv geworden sind. Dies sorgte dafür das einige einfach mal bei Ihrem Hersteller nachgefragt haben ob Sie nicht eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen könnten damit das Thema Fabrikatsbindung endgültig ad acta gelegt werden kann. So stieß ich dann auch auf eine Bescheinigung von Kawasaki für die ZZR wo bescheinigt wird das es im Grunde völlig wumpe ist welches Gummi auf der Felge rotiert, solange die originalen Maße stimmen und die Tragsfähigkeits- bzw. Speedindexe eingehalten bzw. übertroffen werden. Das sollte jeder vernünftige Reifen hinbekommen 😉 Sowas sollte es doch auch für die ZRX geben? Also die Initiative ergriffen und mal Kawasaki angeschrieben und gefragt ob Sie so eine Bescheinigung nicht auch für die ZRX hätten. Und siehe da, nach ein paar Tagen hatte ich ein Schreiben von Kawasaki im Postfach in dem mir bestätigt wurde das die Fabrikatsbindung auch bei der ZRX nicht nötig ist solange die bereits genannten Anforderungen erfüllt sind. Damit ließe sich das Ganze austragen und das sogar über eine ganz normale Änderungsabnahme und keine Vollabnahme. Erleichtert die Geschichte deutlich, auch für den Prüfer! Finanziell erleichtert es die Sache auch ungemein, so eine Vollabnahme kann ins Geld gehen. Damit wäre in meinem Falle zumindest schon einmal der rechtliche Teil safe 😎 Ein anderer ZRX Fahrer hat davon auch schon profitiert, also weiß ich auch schon einmal das es funktioniert 🙂 Exkurs Felgenbreite<img src="https://img.motor-talk.de/.../1_original.jpg?v=1746564066911"%3B data-image-id="211508426" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Hä? Was hat der denn jetzt mit der Felgenbreite? Aufklärung: Die ZRX wurde gerne auf einen 180er Hinterreifen umgerüstet, so auch meine. Einige sind hingegangen und haben dafür die Werksfelge aufwändig verbreitern lassen, da nicht jeder 180er Reifen auf die 5 Zoll Werksfelge passt. So ganz eigentlich sollte der verbaute 180er, im Idealfall, auf einer 5,5 Zoll Felge gefahren werden. Laut Bridgestone passt der BT021 in 180/55 auf die 5 Zoll Felge. Eddie hat, zum Glück, immer noch die Originalbreite drauf und da stehen die 5 Zoll als Breite auch noch einmal drauf. Auch vom Nachmessen her passt es. Hier muss ich mir also keine Sorgen machen das da jemand was umgebaut hat. 170er Breite auf 5,5 Zoll wären das absolute Maximum an Felgenbreite für diese Reifenbreite, ist auch wieder vom jeweiligen Reifen abhängig. Wie bereits erwähnt, haben die 5,5 Zoll Felgen den Charme haben das Sie als Ideal für den guten alten 180/55er Reifen auf 17 Zoll angesehen werden. Exkurs EndeEiner meiner Gründe für den Reifenwechsel ist, neben natürlichem Verschleiß, die Tatsache das der BT021 nicht so gut bei Nässe bzw. kalten Temperaturen funktioniert. Wenn dir bei 50 km/h auf einer Landstraße, ohne das du Gas gegeben hast, groß in Schräglage warst oder die Straße schmutzig gewesen wäre, das Hinterrad kurz wegschmiert macht man sich schon Gedanken ob das montierte Modell noch zeitgemäß ist bzw. ob der Reifen generell noch taugt. Auch andere BT021 Fahrer haben diesen Eindruck bestätigt und wenn man mal diverse zeitgenössische Testberichte wälzt findet man immer wieder Hinweise auf die Schwächen bei Nässe. An mir liegt's damit schon einmal nicht. Aber genug von der ganzen Theorie, ran an die Praxis! Welches Schweinderl hättens gern? Gute Frage! Mein Glück: Wirklich schlechte Reifen gibt es von den etablierten Herstellern nicht mehr. Egal ob Dunlop, Pirelli, Michelin, Conti, Bridgestone usw., alle haben mittlerweile eine tolle Reifenauswahl im Angebot deren Fähigkeiten die der meisten Motorradfahrer, incl. mir, übersteigen dürfte. Hier darf also das persönliche Gusto entscheiden. Klar haben die Reifen alle Ihre Feinheiten und Unterschiede im Handling, aber gemeingefährlich ist davon keiner! Und wie heißt es in Sportfahrerkreisen so schön? Das billigste Tuning sind gute Reifen! Damit hat die Sache aber einen Haken: Wer die Wahl hat, hat die Qual! Was nehme ich denn und was will ich? Also überlegte ich. Es soll definitiv die Originalgröße werden, also 170er Hinterreifen hinten. Das schränkt die Auswahl schon einmal wieder ein, was die Entscheidung damit auch wieder einfacher macht. Soll ich wieder was von Michelin nehmen? Mit denen habe ich immerhin auf 2 und 4 Rädern ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Die City Grip auf der Vespa funktionieren und zeigen selbst nach gut 5.000 km keinen nennenswerten Verschleiß, die Pilot Premacy gehörten mit zu den besten sportlichen Straßenreifen die ich je auf einem Auto hatte und die Road 6 passen zu Jessi wie Topf und Deckel. Gute Stabilität, schöner Grip und dazu funktioniert der auch bei schlechtem Wetter so das man nicht das Gefühl hat auf rohen Eiern zu fahren. Dazu gäbe es den Road 6 tatsächlich in der Originalgröße! Aber zweimal den gleichen Reifen fahren? Nee, wäre dann doch etwas langweilig. Den Road 6 bin ich auch schon auf anderen Bikes gefahren, ich weiß das der funktioniert. Außerdem wollte ich ja für Eddie auch was haben das mehr in Richtung Sport geht, einfach auch damit sich beide Bikes beim Fahrverhalten noch mehr differenzieren. Wenn ich schon zwei Bikes habe, kann ich da auch ein bisschen experimentieren 😉 Neben dem Road 6 gäbe es auch noch den Michelin Pilot Power 2 in Eddies Größe. Der wurde auch in jüngeren Tests noch als guter Reifen bewertet, der ist aber von der Technologie auch schon wieder ein paar Jährchen alt. Auch hier gibt es mittlerweile Besseres! Der brandneue Power 6 hat meine Neugierde zwar geweckt, allerdings gibt es den (noch?) nicht in der 170er Breite 🙁 <img src="https://img.motor-talk.de/.../2_original.jpg?v=1746564067330"%3B data-image-id="211508429" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated">Dann besinnte ich mich auf einen Tipp hier aus dem Blog. Da hatte mir ein ZRX-Treiber nach dem Kauf von Eddie die Conti Road Attack empfohlen. Er hätte den 2er auf seiner ZRX gehabt und der Reifen hätte super gepasst. Weiterhin wurde der Road Attack 3 von vielen Bikern und Testern durch die Bank gelobt und geliebt. Da kam es mir zu Pass das Conti 2022 den Nach-Nachfolger Road Attack 4 auf den Markt geschmissen hat, der alles noch ein gaaaaaaanz klein wenig besser können soll und noch relativ aktuell ist 😉 Den gab es 2022 noch nicht als 170er Hinterreifen, mittlerweile aber schon und auch mit Freigabe für die ZRX! Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Road Attack 4 auch als 180er Hinterreifen den Segen von Conti hat. Zwar für dieses Mal nicht relevant, aber schön wenn man die Wahl hat! So entschied ich mich schlussendlich auch für den Road Attack 4 in 170/60/17 an der HA. Warum der Conti? Zum einen wegen der freundlichen Empfehlung und auch weil der Reifen in Tests durchaus gut weg kommt. Im Vergleich zum Road 6 soll der Road Attack 4 noch einmal spürbar mehr Grip in der Kurve bieten. Dazu soll der Reifen trotzdem die Vorteile eines Sporttouringreifens bieten (lange Haltbarkeit, autobahntauglich ohne sich schnell eckig zu fahren, funktioniert auch bei schlechtem Wetter) ohne dabei eben die Sportlichkeit zu opfern. Weil der Road Attack 4 hier, im Vergleich zur Konkurrenz, noch eine Schippe drauflegen soll hat Conti das ganze auch nicht Sport- sondern Hypertouringreifen genannt. Klingt für mich schon ein bisschen nach eierlegender Wollmilchsau, gerade für Eddie! Ich wollte ja mehr Sportlichkeit als beim BT021, idealerweise noch ein sicheres Handling bei schlechten Wetterbedingungen und wenn die zu erwartende Laufleistung im Bereich um die 10.000 km liegt wäre der Reifen so ziemlich genau das was ich suche. Zumindest klingt er perfekt für das was ich mit Eddie vorhabe. <img src="https://img.motor-talk.de/.../3_original.jpg?v=1746564067752"%3B data-image-id="211508423" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated">Wenn das nicht mal ein paar vollmundige Marketingversprechen sind 😉 Preislich liegt der Road Attack 4 so in etwa auf dem Level der Road 6 welche ich für Jessi gekauft habe. Um genauer zu sein sind es ca. 310-320€ für den Satz bei den einschlägigen Online-Händlern, damit kann ich leben. Ich gehöre ja nicht zur Fraktion die in einer Saison drei Reifensätze in den Asphalt massiert. Momentan sieht es so aus als ob ich 2-3 Jahre mit einem Reifensatz hinkommen werde. Auch immer davon abhängig wie gut das Wetter in der Saison ist (ja, ich schaue in deine Richtung 2024!) und ob nicht irgendein Bike nicht wieder wegen irgendwas halb demontiert in der Garage rumsteht.......... 🙄 Also die Pellen bestellt und versucht einen Termin auszumachen. Leider gab es bei dem Anruf eine Hiobsbotschaft. Meine Stammwerkstatt macht dicht! Der Inhaber ist leider schwer krank geworden und kann den Betrieb nicht weiterführen. Das ist gleich auf mehreren Ebenen traurig. Zum einen war die Werkstatt kompetent, was heutzutage auch nicht mehr an jeder Ecke zu finden ist und zum anderen war der Inhaber auch immer freundlich und für einen Schraubtertipp gut. Dazu machte der Laden immer einen ordentlichen Eindruck und vor allem war er bezahlbar! Macht einen traurig wenn es die guten Menschen erwischt 🙁 Hilft aber nichts, ich muss mir eine neue Werkstatt suchen. Ich bin dann bei mir in der Nähe fündig geworden und war gespannt wie die sich so machen. Die Werkstatt hat zumindest einen guten Leumund. Zwischenzeitlich kam dann auch der erste Reifen eingetrudelt, keine Ahnung warum die Reifen in zwei separaten Lieferungen rausgehen wenn ich diese zeitgleich bestellt habe. Wenigstens kam die hintere Pelle zuerst, da kann man sich mal den Unterschied in der Breite anschauen. Auch wenn es nur 10 mm sind, fällt es beim ersten Blick doch auf. Mist, je mehr ich den Reifen anstarre desto mehr juckt es mich in den Fingern das Teil endlich ausprobieren zu können. Nicht nur wegen dem Unterschied in der Breite sondern auch um die Unterschiede in der Gummimischung zu erfahren. Zwischen beiden Modellen liegen ja über 10 Jahre. Ein paar Tage später kam dann auch Pelle Nummer 2. Endlich! Also auf auf zur Motorradwerkstatt um Bike plus Reifen abzuliefern. Der Hof war voll mit Bikes und der Eingang schon voller Reifen die auf Ihren neuen Einsatz warten. Glaube die haben im Moment gut zutun 😉 Entsprechend bat man mich auch um ein paar Tage Geduld. Kein Thema, ist ja kein Alltagsfahrzeug. Ein paar Tage später hatte ich dann einen anonymen Anruf den ich verpasst hatte. War das die Werkstatt? Hatte ja ansonsten keinen Anruf erwartet. Also bei der Werkstatt angerufen und gefragt. Habt Ihr mich angerufen? Nee, aber dein Bike ist vor 10 Minuten fertig geworden. Reifen sind drauf, Proberunde war gut, Mopped fertig. Das war dann wohl mal perfektes Timing 😁 Also wurde Eddie noch am gleichen Nachmittag abgeholt. Bei der Abholung hielt ich noch einen kurzen Plausch mit dem Chef. Er gab mir noch mit mich erstmal an das neue Fahrverhalten zu gewöhnen. Nicht nur wegen der anderen Dimension, sondern auch deshalb schon weil zwischen dem Road Attack 4 und dem BT 021 doch schon ein paar Jahre Entwicklung liegen. Er hat sich ebenso gewundert das der noch verfügbar war, auch weil der Bridgestone mittlerweile 5 oder 6 Nachfolger (welche er alle aufzählen konnte) hat 😰 <img src="https://img.motor-talk.de/.../4_original.jpg?v=1746564068100"%3B data-image-id="211508438" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Genug gequatscht: Probefahrt! 😎 Ich fuhr knapp 200 km um mich an den Reifen zu gewöhnen und mich da mal ein bisschen auszuprobieren. Die ersten Eindrücke sind dann auch sehr positiv. Was schon auf den ersten Metern massiv auffällt: Eddie ist deutlich handlicher geworden! Da war erstmal umdenken angesagt, da Kurven mit dem 180er Hinterreifen noch eine stärkere Hand erforderten. Drückt man den 170er mit der gleichen Kraft um die Ecke kippt das Bike gefühlt um, so leicht fällt man jetzt in Schräglage. Man hat das Gefühl das Bike hat mal eben 20 kg verloren. Das macht gerade auf kurvigen Strecken Spaß, auch weil Wechselkurven jetzt deutlich leichter von der Hand gehen 🙂 Weiterhin lässt sich Eddie in Kurven jetzt präziser führen was sich insbesondere in langgezogenen Kurven positiv bemerkbar macht. Ebenso bilde ich mir ein das Eddie bei Bodenunebenheiten komfortabler geworden ist, denke da hat der Road Attack einfach eine bessere Eigendämpfung. Ich persönlich bin mehr als zufrieden mit dem Kauf 🙂 Das Fahrverhalten hat sich positiv geändert, insofern bereue ich auch den Schritt mit dem schmaleren Hinterreifen nicht. Es ist schon faszinierend was die nächstkleinere Größe da schon für einen Unterschied macht und auch was die Reifenentwicklung in den letzten 20 Jahren an Fortschritten gemacht hat! Da bewahrheitet sich auch wieder der alte Spruch: Das günstigste Tuning sind immer noch die Reifen 🙂 Erledigt
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Mon Apr 21 15:51:42 CEST 2025
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Nachdem Eddies Gabel endlich wieder dicht war, gab mir der Werkstattmeister noch als Hausaufgabe mit dringend den Gaszug zu wechseln. Scheinbar war an dem Öffnerzug die Plastikführung im Gasgriffgehäuse abgebrochen. Dadurch zieht sich der Gaszug nicht mehr so zurück wie er sollte. Wird gemacht, wir schrauben eh schon mehr als wir fahren. <img src="https://img.motor-talk.de/.../0_original.jpg?v=1744398219075"%3B data-image-id="211469111" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Die ZRX hat, wie im Grunde fast jedes Bike, zwei Gaszüge. Der eine zum öffnen, der andere zum Schließen der Drosselklappen. Der Schließer ist dabei eine Art Sicherheitsmaßnahme. Man stelle sich vor man gibt Vollgas und der Öffnerzug bleibt in der Vollgasstellung stecken. Wäre blöd, weshalb der Schließerzug dann den Gasgriff, wie der Name schon sagt, schließen soll. Also geht erstmal die Teilesuche wieder los. Kawasaki will 90€ für beide Züge. Ouch 😰 Ganz schön happig für zwei Gaszüge. Das muss doch günstiger gehen. Und siehe da: Es gibt diverse Shops die tatsächlich die passenden Züge im Programm haben! Für ein Drittel des Preises! Selbst bei Tante Luise kosten die Dinger zusammen nicht mal so viel wie einer bei Kawasaki. Da so ein Gaszug nicht alle 5 Minuten kaputt geht werde ich hier ausnahmsweise mal nicht auf das Originalteil zurückgreifen. Das Zeug aus dem Aftermarket wird es hier wohl auch tun, insbesondere weil alle Anbieter Stein und Bein schwören das deren Züge nicht billig irgendwo in Fernost zusammengeschustert werden, sondern in Europa. Die Geschichte wird zwar wieder fummelig, hatte der Händler auch gesagt, aber das wird schon nicht schlimmer als die Nummer mit dem Kühler oder dem Ventilspiel. Frust bin ich bei Eddie schon gewöhnt. Dachte ich zumindest. Hätte ich gewusst worauf ich mich da einlasse, ich hätte es gelassen oder lieber in die Werkstatt gegeben. Apropos: Das Werkstatthandbuch hält sich in dem Punkt Einbau auch relativ knapp: Tausch mich!Zuerst obere Enden am Gaszug befestigen, dann die Enden am Vergaser einbauen. Laut Schaubildern im Manual laufen die Züge rechts am Rahmen entlang und dann in den Vergaser. Da werde ich mir wohl mal am lebenden Objekt anschauen müssen wie das Zeug tatsächlich verläuft und ob da bis auf den Tank noch was weg muss und wie viele Kabelbinder ich da zerschnippeln darf usw. Fummelig wird es allemal, da hat der Doppelschleifenrahmen leider so seine Nachteile. Nach ein paar Tagen waren die neuen Züge auch da. Auf den ersten Blick wirken die nicht so ewig lang. Vielleicht wird es dann doch nicht so fummelig. Der Gaszug der Vespa ist gefühlt drei mal so lang und muss entsprechend einmal durch die halbe Karosserie verlegt werden. Könnte machbar sein! 🙂 Erstmal stand aber der jährliche Service bei Jessi an, den hab ich dann auch relativ kleckerfrei hinbekommen. Einmal Öl und Filter neu, dann ist auch erst einmal wieder Ruhe. Danach wollte ich mir mal die Sache mit den Zügen anschauen. Bestandsaufnahme<img src="https://img.motor-talk.de/.../5_original.jpg?v=1744398220960"%3B data-image-id="211469126" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated">Am Lenker soweit erstmal alles verständlich, als ich den Tank aber erst einmal runter hatte traf mich dann doch der Schlag. Die Züge gehen weit in den Vergaser rein, natürlich da wo man mit der Hand kaum bis gar nicht hinkommt. Durch den Doppelschleifenrahmen ist auch relativ wenig Platz. Nach vorne hin sitzt schon der Klotz von Motor, direkt hinter dem Vergaser sitzt auch schon die Airbox die bei der ZRX auch schon gut zugebaut ist. Heißt im Zweifel müsste ich die Zündspulen und alles was sonst noch im Weg steht wegbauen und den Vergaser demontieren. Gerade der letzte Punkt gilt bei der ZRX als absolute Pest weil da null Platz ist. Da ist bei der ZZR durch den Brückenrahmen deutlich mehr Platz zum Schrauben. Und da sagt man immer die bösen Plastemoppeds wären so wartungsfeindlich.............. Soll zwar auch ohne Ausbau der Vergaser gehen, dann aber am besten zu zweit. Und den Spruch von wegen "geht auch ohne" hab ich schon beim Ventildeckel gelesen und mich gefragt wie das bitte funktionieren soll. Je weiter ich mich da durchfummelte, desto stärker keimte der Gedanke in mir auf das Ganze einfach in die Werkstatt zu geben. Naja, erstmal die Experten fragen was man tatsächlich machen muss. Die Antwort war dann im Grunde auch eindeutig: 1. Tank ab Danach kommt man auch an die Züge ran. Oh je, wartungsfreundlich geht anders........... StripteaseAlso fing ich an den halben Hobel auseinanderzunehmen, in der Hoffnung ich bekomme die Airbox samt Dämpfer ab. Blöd wenn man nach Demontage der Airbox feststellt das der große Dämpfer genau zwischen dem Rahmen und dem Vergaser sitzt und nur rausgeht wenn der Vergaser ab ist 🙄 Also versucht den Vergaser abzuziehen und zu schauen das ich das Ding irgendwie rausbekomme. Viel Platz ist nicht, aber ich bekomme den Vergaser zumindest aus den Ansaugstutzen raus. Um mir die Arbeit zu erleichtern wollte ich dann schon die alten Züge am Lenker entfernen. Natürlich hat sich dabei eine der Halteschrauben krummgedreht 🙄 Ergo: Ausbohren! Akkuschrauber raus, den großen Satz mit den Metallbohrern und von klein nach groß immer wieder bohren. Irgendwann war die Schraube dann auch soweit geschwächt das der Kopf abgesprengt wurde 😎 Den Rest der Schraube rauszuholen war dann nur noch Formsache. Zwei neue Schrauben wandern hiermit schon einmal auf die Einkaufsliste, die Zweite sieht auch nicht mehr so dolle aus. Da der Benzinschlauch vom Vergaser zum Benzinhahn an der Oberseite auch schon anfängt zu bröseln kommt der auch neu, hatte der Werkstattmeister auch schon angemahnt. Sieht auch einfach schöner aus und wo ich schon einmal dabei bin.......... <img src="https://img.motor-talk.de/.../14_original.jpg?v=1744398224253"%3B data-image-id="211469153" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Später machte ich mich dann daran den Vergaser weiter rauszukriegen um zumindest die alten Züge schon einmal rauszubekommen. Ging leider nicht ohne einen der Kühlschläuche am Vergaser abzuziehen, allerdings steht das Ganze nicht unter Druck und so kann man das Ganze abziehen ohne zu kleckern. Jetzt geht der Vergaser auch einigermaßen nach rechts raus und man kommt an die Stellen ran an denen die Züge eingehängt sind. Keinen Schimmer wie man da im eingebauten Zustand "von oben" rankommen will. In meinem Fall null Chance! Dann besser von der Seite. Das Aushängen der Züge aus dem Vergaser ging dann auch ganz gut, nur den kaputten Zug rauszubekommen war dann wieder Gefummel weil die abgebrochene Plastikführung an jedem zweiten Schlauch und schlussendlich am Sekundärluftventil hängen geblieben ist. Ein langer Schraubenzieher und Druck zur Seite halfen hier Wunder. Jetzt hatte ich die alten Züge draußen. Wo wir schonmal dabei sind........Und jetzt wo der Vergaser so mehr oder weniger ausgebaut so da hängt kam mir die nächste Idee. Der Vergaser durchaus ein bisschen Zuwendung nötig. Man sieht das er an vielen Ecken schon recht schnoddrig ist und auch die Vergaserdeckel haben auch schon so eine schöne Dreckschicht. Jetzt wo ich den Eimer eh schon halb demontiert habe könnte ich den Vergaser gleich ganz ausbauen. Ansonsten müsste ich das alles NOCHMAL machen, sollte ich mich entscheiden die Überholung später zu machen und darauf hatte ich ehrlicherweise keinen Bock. Fahren werde ich mit Eddie 2024 wohl eh nicht mehr großartig, da kann ich den Eimer dann auch ein paar Monate in Einzelteilen in der Garage stehen lassen und diverse Sachen direkt machen statt dann in ein paar Monaten von vorne anzufangen. Davon ab würde ich ansonsten wohl auch endgültig dem Wahnsinn anheim fallen wenn ich den ganzen Kram da nochmal raus- und reinfummeln darf. Alternative wäre einer Werkstatt eine gute Stange Geld für die Arbeit zahlen die ich mir jetzt eh schon gemacht habe. Da kommt durch die Fummelei, ähnlich wie beim Ventilspiel, eine hübsche Stange allein für das Auseinander- und wieder zusammenbauen zustande. Und da sind wir sicherlich wieder schnell bei 4-stelligen Beträgen für alles. Nee, dafür bin ich dann doch zu geizig. Die eigentliche Überholung ist mit gut 200-300€ für einen 4-Fach Vergaser noch relativ überschaubar. Also stand der Plan fest, bedeutet aber, wie bereits erwähnt, das ich mit Eddie 2024 nicht mehr fahren werde. Naja, die Saison war in Sachen Wetter eh schon mehr als durchwachsen. Da kann ich dann auch noch auf weitere Ausfahrten verzichten und dafür das Bike weiter verbessern und in den Zustand bringen den ich mir wünsche. Neue Reifen und eine Überholung der vorderen Bremszangen stünden ja auch noch auf dem Programm, ebenso wie ein paar andere Ideen. Raus mit dem Vergaser<img src="https://img.motor-talk.de/.../17_original.jpg?v=1744398225378"%3B data-image-id="211469162" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Den Vergaser habe ich dann soweit ausgebaut, auch weil mir das wieder Platz für die Verlegung der Züge verschafft. Jepp, der Vergaser war stellenweise echt dreckig. Dem wird eine Reinigung auf jeden Fall gut tun. Versuchen wir in der Zwischenzeit schon mal die neuen Züge soweit zu verlegen! Die ZRX hat wie gesagt zwei Gaszüge, einen Öffner- und einen Schließzug. Der Öffnerzug ist der mit der Plastikführung am Gasgriffende, der Schließzug ist entsprechend der mit beiden Metallenden. Die glänzenden Metallenden kommen jeweils in den Vergaser. Die Züge werden mittig im Vergaser an der Seilzugrolle eingehangen. Diese betätigt die Drosselklappen, entsprechend muss der Öffnerzug an das untere Ende der Seilzugrolle. Der Schließerzug kommt in die obere Öffnung. Am Gasgriff muss der Öffnerzug zuerst in der hinteren Schale sitzen, darüber kommt der Schließerzug. Der Öffnerzug wird am Gasgriff in das untere Loch eingesetzt, der Schließzug am oberen. Der spaßige Teil wird es das Ganze richtig zu verlegen. So wird es laut Selbsthilfebuch gemacht: Gaszüge rechts vom Bremsschlauch verlegen Gaszüge rechts vom Kühlerschlauch verlegen Gaszüge und Chokezug unterhalb des Hauptkabelbaums verlegen Gaszüge im Rahmen unterhalb des Kabelbaums verlegen Chokezug links vom Kühlerschlauch verlegen Soweit die Theorie! Das Verlegen war dann nach etwas Gefummel auch soweit abgeschlossen. Ganz nach Werkstatthandbuch habe ich die Züge zuerst im Gasgriff eingehangen, dies verhindert dann auch hoffentlich das die Plastikführung des Öffnerzugs wieder abreißt. Fun Fact: Im Selbsthilfebuch ist es genau anders beschrieben. Dabei habe ich es dann auch erst einmal belassen, der Vergaser muss ja wie gesagt noch zur Werkstatt. Ein paar Wochen später hatte ich dann auch mal die Zeit das mit der Werkstatt abzuklären. Eigentlich wollte ich den Vergaser zu einem Spezi in der Voreifel bringen, dass hätte ich aber mit der ganzen Fahrerei einfach zeitlich nicht geschafft und ich wollte meinen einzigen Vergaser jetzt auch nicht einfach in die Post packen. <img src="https://img.motor-talk.de/.../24_original.jpg?v=1744398227936"%3B data-image-id="211469183" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Also hab ich mal bei meiner Stammwerkstatt gefragt ob Sie auch Vergaser machen. Ja, machen Sie. Sogar etwas günstiger als der Spezi. Wir besprachen das ich mit dem Ding mal vorbeikomme und er sich das ansieht. Joa, von außen ist der gut verschmockt. Das Ultraschallbad ist also schon einmal sicher. Dann kamen noch so Fragen wie: - Ist der Vergaser undicht? Nee. Somit stand der Umfang fest. Der Vergaser wird gerenigt und er schaut sich dann die Leerlaufdüsen mal genauer an. Kann sein das der Vergaser nach der Reinigung synchronisiert werden muss, da ich aber die Ventile eh frisch eingestellt hatte würde das so oder so Sinn machen. Könnte man dann beim nächsten Werkstatttermin mitmachen weil ich für Eddie eh neue Reifen brauche. Da kann man das gleich in einem Abwasch machen 🙂 Wir spulen vor: Ich sollte mich gut 3 Wochen nach Abgabe mal melden und mich nach dem Stand erkundigen. Gesagt, getan! Vergaser ist fertig, man hat sich die Leerlaufdüsen angeschaut und die sahen nicht mehr so dolle aus. Erklärt auch das Eddie im Leerlauf nie so rund lief wie Jessi. Die wurden dann auch erneuert. Ansonsten einmal durchs Ultraschallbad und neue Dichtungen. Preislich kamen wir da in etwa bei dem raus was prognostiziert war. Insofern alles wie erwartet und fair berechnet. Wird auf jeden Fall besser als vorher. Er gab mir nochmal den Hinweis mit das unter Umständen die Vergaser synchronisiert werden müssen, aber das schauen wir uns mal an wenn das Thema Reifen im Frühjahr ansteht. Erstmal muss ich den ganzen Kram wieder zusammenbauen. Rückbau<img src="https://img.motor-talk.de/.../28_original.jpg?v=1744398229488"%3B data-image-id="211469210" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Und damit kommen wir zum wirklich ätzenden Teil der Geschichte. Natürlich muss der Vergaser wieder an Ort und Stelle und natürlich müssen die Gaszüge idealerweise vorher eingehangen werden. Mit dem Part hab ich mir dann auch echt Zeit gelassen weil wir mittlerweile im tiefsten Winter stecken und ich bei den Temperaturen echt überhaupt keinen Bock hatte stundenlang in der kalten Garage zu stehen. Ich fing mit dem einfachen Teil an, dem anbauen des neuen Benzinschlauches an den Vergaser. Den will ich schließlich nicht erst da reinfummeln wenn der Vergaser eingebaut ist. Danach wurde es ernst, der Vergaser ist fällig. Da ich die Züge schon im Gasgriff eingehangen hatte, war jetzt die Vergaserseite dran. Beim Öffnerzug kein großes Problem, nur der Schließzug war zu kurz. All das einstellen und spielen am Gasgriff half nix, da musste ich zumindest den Gasgriff noch einmal aufmachen um etwas Platz zu gewinnen. Damit ging eine elende Fummelei los! Als ich den Schließzug dann endlich im Vergaser hatte, ging es darum den Kram wieder in den Gasgriff zu bekommen ohne das ich dabei was kaputt mache und ohne das sich was verklemmt. Alleine der Part hat gefühlt ewig gedauert und mich richtig Geduld gekostet. Danach musste der Vergaser natürlich wieder rein, dies ist aber gar nicht so leicht wenn zwischen Motor und Airbox so wenig Platz ist. Also war durchquetschen angesagt und immer mal wieder schauen das nichts im Weg steht oder die Stutzen sich nicht in den Ansauggummis verkeilen. Auch das hat wieder eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich die Vergaserbatterie zumindest wieder in Ihren Ansaugstutzen im Motor hatte. Jetzt war da aber immer noch diese elende Airbox, welche ich mit ordentlich Gewalt kippen muss damit diese auch am Vergaser halten. Das war dann der Part wo ich meine Geduld verloren habe, war eh schon dunkel und kalt. Wird also vertagt! Ein paar Tage später schaute ich mir den Spaß noch einmal bei Tageslicht an, kann ja nicht sein das die Airbox so extrem unflexibel ist. Irgendwo an der hinteren Ecke muss das Ding irgendwo anstoßen, aber wo? Ich schaute, suchte und wurde dann schließlich an der Oberseite des hinteren Teils der Airbox fündig. Da wo die Airbox an den Rahmen verschraubt wird sind so zwei Knubbel welche als Abstandshalter fungieren. Genau zwischen einer dieser Knubbel hatte sich der Hauptkabelbaum verfangen und sorgte so dafür das sich die Box in Ihrer Position nicht bewegen konnte. Vielleicht doch öfter mal Schrauben wenns hell ist....... Sitzt, wackelt, klemmt........Nachdem die Airbox dann ab war hatte ich auch Platz um den Vergaser und den ganzen Kleinkram wieder an Ort und Stelle zu verfrachten. Nochmal kurz kontrollieren ob alles passt und...... die Züge haken wieder 😰 mad: 😕 Wieso das denn jetzt schon wieder?! Hatte sich der Kram irgendwo verklemmt? Zu sehr auf Zug? Zu wenig auf Zug? Ich studierte noch einmal das Service Manual und untersuchte die Verlegewege ganz genau. Vom Lenker unter der Gabelbrücke durch, von dort innen am rechten senkrechten Rahmenrohr vorbei. Dann oberhalb der Schläuche des Sekundärluftsystems, aber unterhalb des Thermostatgehäuses. Muss ich dann wohl noch einmal schauen ob ich es an der Stelle irgendwo versemmelt habe. Und beim Prüfen wurde ich dann fündig. Ich hatte scheinbar die Züge nicht unter der Gabelbrücke durchverlegt, aber welchen Unterschied sollte das schon machen? Egal, ab mit den zügen und nochmal an der Stelle durch. Alles wieder zusammenbauen uuuuuuuuund.......... es klemmt immer noch 🙄 Ich überlegte und überlegte was ich falsch gemacht haben könnte. Ich baute den Kram noch einmal auseinander, schaute wo es vielleicht hapern könnte aber ich fand nix. So viel kann man bei der Geschichte am Gasgriff so ganz eigentlich nicht falsch machen. Nach ein bisschen probieren fiel mir aber eine Sache auf: Wenn ich die Gaszüge in die eine Gehäusehälfte einlege, die Züge in Position halte und dann am Gasgriff ziehe passiert genau das was soll. Sobald ich die beiden Hälften verschraube hakt der Spaß wieder. Entweder verrutscht da was beim Zusammenbau der Hälften was dann dafür sorgt das der Zug verklemmt oder irgendwas stimmt da mit dem Gehäuse nicht. Also nochmal alles sorgfältigst verlegen, zusammendrücken, schauen das nichts verrutscht und dann die Hälften drauf und siehe da: Der Gaszug geht von alleine zurück! Zwar noch nicht so geschmeidig wie ich das gerne hätte aber er bleibt nicht mehr hängen und geht selbsttätig in die Ausgangsposition zurück. Wegen dem Zurückschnappen muss ich vielleicht die Züge einfach justieren. Viele Hände machen ein schnelles EndeJetzt müsste ich den Kram nur wieder zusammenbauen. Problem dabei: Die Airbox wehrt sich unheimlich dagegen wieder mit dem Vergaser verheiratet zu werden. Das Problem sind die 4 Gummitrichter die sich natürlich alle in irgendeine andere Richtung zusammendrücken sobald man Sie ansetzt. Hat man einen irgendwie drin, springt dafür ein anderer wieder komplett raus. Mit zwei Händen alleine in meinen Augen nicht machbar. Mal davon ab das der Kram 30 Jahre alt ist und eh nicht mehr die gleiche Passform hat wie neu. Da braucht es mindestens ein zweites paar Hände zum mitfummeln. Dieses habe ich mir in Form eines Kumpels besorgt, auch wenn es hier auch wieder was gedauert hat bis man da mal nen gemeinsamen Termin gefunden hat. Eines Nachmittags stellten wir uns der Herausforderung und oh Mann, es war ein Gefummel ohne Ende. Die Gummis sind wohl auch nicht mehr die geschmeidigsten. Mit sehr viel Schweiß und fluchen ging es dann, zumindest soweit das die Airbox wieder mit den Schraubpunkten am Rahmen fluchtet. Danach hält der Bumms zumindest an Ort und Stelle ohne wieder rauszurutschen. Danach ging es an die Federringe. Auch das war ein Gefummel ohne Ende. Schießlich war alles wieder an Ort und Stelle. Ohne Scheiß, nächstes Mal schmeiße ich den Kram einer Werkstatt vor die Füße. Weiter ging es dann mit dem anschließen von dem restlichen Kram der da noch wieder an Ort und Stelle muss. Also diverse Schläuche, Stecker usw. Als wir dann den Chokezug wieder anschließen wollten fiel uns auf das der Mechanismus am Vergaser klemmt. Was ist das denn jetzt wieder?! 😠 Wir schauten uns alles an, schoben alles immer wieder hin und her aber nix zu machen. Der Mechanismus bewegte sich nur im Ansatz. Als ich dann mal an einer Seite mit dem Griff eines Schraubenziehers gegendrückte ging der Mechanismus plötzlich wieder 😕 Vielleicht ist der durch die Standzeit nur ein bisschen festgegangen, wer weiß. Wir beschlossen dann auch erst einmal Schluss zu machen. Die Nummer hatte auch mal eben wieder zwei Stunden gefressen. Den Rest sollte ich wieder alleine hinbekommen. <img src="https://img.motor-talk.de/.../29_original.jpg?v=1744750135318"%3B data-image-id="211475945" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Ein paar Tage später machte ich dann weiter. Ich beschloss mit der Airbox und den Verkleidungsteilen weiterzumachen damit aus Eddie so langsam mal wieder ein Motorrad wird. War gar nicht so einfach, weil so viele Kabel irgendwo am Rahmen im Weg standen das die Airbox anfangs nicht wieder an Ort und Stelle wollte und auch der ganze Plastekram wie das Ablagefach und das Heckteil mit dem Spritzschutz mussten erst so richtig in Stellung gebracht werden damit alles wieder in Position flutschte. So gingen dann auch wieder knapp zwei Stunden ins Land. Beim prüfen ob ich auch alle Kabel wieder angesteckt hatte fielen mir an einer Seite noch zwei lange Kabel auf. Öhm, wo gehörten die nochmal hin? Ich suchte und suchte, fand aber nichts passendes. Bis mir dann wieder einfiel das wir bei der Session davor diese zwei fummeligen Kabel zusammengesteckt haben. Könnte es sein das wir da aus zwei Kabeln vermeintlich eins gemacht haben? Kurz in die Tülle reingeleuchtet und zum Schluss gekommen: Jepp, haben wir 🙄 Hier rächt sich ein bisschen das ich das Ganze über den Winter habe schleifen lassen, auch wenn ich reichlich Fotos gemacht habe was wo gesessen hat. Also das Kabel wieder auseinanderfummeln, die herrenlosen Kabel dann unauffällig an der Airbox vorbei verlegen und dann die Stecker wieder dahin wo Sie hingehören. Hätte uns eigentlich auch auffallen müssen das ein Stecker schwarz war und einer weiß. Ist uns aber nicht aufgefallen weil die Stecker gepasst haben wie Arsch auf Eimer. Naja, Fehler passieren. Ich suchte sicherheitshalber noch nach weiteren Steckern und wurde tatsächlich noch fündig! Zwischen den Zündspulen fand ich noch einen herrenlosen Stecker, ein passendes Gegenstück war schnell gefunden 😉 Joa, so langsam fängt Eddie wieder an wie ein Motorrad auszusehen. EndspurtEin paar Tage später machte ich mich über die letzten Reste her. Ein paar Schläuche verlegen, letzte Teile verlegen und anderen Kleinkram. Als ich den Tank aufsetzten wollte fiel mir noch ein Schlauch auf. Ehm, wo gehörte der noch einmal hin? Ich dachte erst das wäre noch was Tankentlüftung, allerdings hing da schon ein Schlauch dran. Hmm, nochmal das Manual konsultieren. Der Explosionszeichnung nach ist das doch noch ein Entlüftungsschlauch. Scheinbar gibt es da mehr als einen, da muss ich mal an der Unterseite des Tanks den Entlüfternippel suchen wo der Schlauch draufgehört. Und weil ich schon dabei war und noch andere Pläne hatte, flogen die Griffheizung und die Ladebuchse raus. Die Buchse war eh stümperhaft reingedübelt und die Griffheizung hab ich eh kaum genutzt und das ganze Zeug ist halt echt potthässlich. Soviel kann ich an der Stelle schon einmal verraten, Eddie bekommt neue Griffe und ein paar andere hübsche Sachen aber das ist etwas für einen anderen Artikel 😉 Weiter ging es dann noch mit diversen Kleinigkeiten damit alles wieder an Ort und Stelle passt. Am Schluss durfte der Tank dann nach Monaten endlich wieder an seinen angestammten Platz. Jetzt nur noch die Spritleitungen wieder dran und Eddie sieht wieder aus wie ein Motorrad 🙂 Danach sollte eigentlich die Batterie dran sein, aber da hab ich dann das Minuskabel nicht mehr dranbekommen weil sich das Kabel zwischen zwei Verkleidungsteilen verkeilt hatte 🙄 Also die Hälfte wieder auseinander, Kabel neu verlegen und dann wieder alles zusammen und die Batterie wieder anschließen. Jetzt fehlt nur noch der Test ob alles wieder läuft. Also erstmal geschaut ob noch alles an Elektrik läuft. Hupe? Hupt. Lichter gehen auch alle. Also hier ist alles tutti. Kurz geschaut ob der Anlasser was tut. Jepp, tut er. Jetzt zählts! Der Vergaser bekam von mir eine Minute bei offenem Sprithahn um sich wieder füllen zu können. Danach kurz alles sacken lassen und starten. Und siehe da, Eddie sprang für die lange Standzeit ohne orgeln an! Als ob nix gewesen wäre. Leerlauf war nach den wenigen Sekunden laufen schon deutlich besser als vorher. Jetzt hält der Leerlauf selbst im Kaltzustand bei geschlossenem Choke bei über 1.000 u/min. Klar, nicht stabil aber ohne absaufen oder ohne das die Drehzahl unter 1.000 u/min sinkt. Wenn Eddie warm ist sollte er endlich so laufen wie aus dem Lehrbuch 🙂 Nach dem ausschalten fand ich ein paar winzige Tropfen Kühlmittel am Boden. Hä? Wo kommt das denn jetzt her. Die Quelle war aber schnell zu finden. Ich hatte den Schlauch zwischen Vergaser und Kühlmittelfilter vergessen. Da tropfte es dann leicht raus. Keine große Sache und schnell behoben. Danach war auch alles dicht wie es sein sollte. Natürlich durfte auch eine ausgedehnte Probefahrt nicht fehlen. Was auffällt: Eddie hängt jetzt echt geschmeidig am Gas! Er lief vorher schon sauber und kraftvoll aber jetzt mit dem gereinigten Vergaser fühlt sich das alles noch einmal runder und müheloser an. Besonders aus niedrigen Drehzahlen (2.000 u/min) zieht er jetzt so geschmeidig und locker hoch wie ich mir das immer vorgestellt hatte, vorher lief der Motor in dem Bereich immer etwas träge. Das ist jetzt weg Einziger Kritikpunkt nach der Probefahrt: Sobald der Motor warm ist, tourt er etwas träge ab, schiebt entsprechend im unteren Drehzahlbereich nach und auch der Leerlauf schwankte zwischen 1.500 und 2.000 u/min. Aber das lässt sich zum Glück mit dem Drehrad bequem von außen einstellen. Ich ließ den Motor also im Leerlauf laufen und drehte langsam den Leerlauf runter bis er etwa bei knapp über 1.000 u/min verharrte, so wie im WHB beschrieben. Damit war der Punkt auch schon erledigt 🙂 Ansonsten hab ich jeden Kilometer massivst genossen! Eddie war vorher schon ein Freudenspender, aber mit jedem Detail das man verbessert wird das Gefühl noch viel besser. Meine Laune an dem Tag hätte nach der Fahrt jedenfalls nicht mehr besser werden können. Nach all den Monaten der Schrauberei wieder ein zuverlässiges Motorrad zu haben das einfach Spaß macht, hebt das Endorphinlevel auf ungeahnte Höhen 😉 Fazit: Hat sich gelohnt den Vergaser bei der Gelegenheit rauszuholen, auch wenn es ne absolut ekelige Nummer war das Teil Aus- und wieder einzubauen. Dagegen war der Part mit dem Ventilspiel schon fast angenehm und das ist bei Eddie schon die Pest. Und damit finden gut 12 Monate die primär von Schrauben geprägt waren endlich ein Ende. Jetzt ist hoffentlich ein Punkt gekommen wo ich Eddie einfach mal ein paar Monate sorgenfrei fahren kann. Es ist in der Zeit wirklich einiges an Eddie passiert! Ventilspiel eingestellt, diverse Dichtungen neu, Lima-Kettenspanner repariert, neuer Kühlersensor, Batterie neu, neuer Krümmer, neue Cockpitscheibe, neue Gabeldichtringe, diverse kaputte/fehlende Schrauben erneuert und jetzt eben die Aktion mit den Gaszügen und dem Vergaser. Im Vergleich dazu ist alles was jetzt noch kommt Kleinkram bzw. Feintuning. Was kommt noch? Als nächstes stünden neue Reifen auf dem Programm. Das sollte Eddie fahrtechnisch noch einmal spürbar nach vorne bringen. Bei der Gelegenheit könnte man auch mal prüfen ob die Vergaser synchron laufen. Die Bremse vorne könnte man auch mal überholen, so mit saubermachen, neuen Dichtungen und so 😉 Die Tokico-Sättel benötigen regelmäßige Pflege, sonst leidet das Bremsgefühl. Ein bisschen Kosmetik steht auch noch auf dem Programm. Alles nichts wildes und alles Dinge die nicht mega akut sind. Ab hier sollte es mit Eddie aber steil bergauf gehen 😎 [galerie] Erledigt
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Fri Apr 18 13:44:59 CEST 2025
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On Tour
Nachdem wir die kleinere Automobilsammlung geschafft hatten, trennten sich unsere Wege vorerst. Da meine Kumpels so gar nix mit Motorrädern anfangen können, gingen Sie weiter zu den Kleinwagen während ich mich der Zweirad-Sammlung widmete. <img src="https://img.motor-talk.de/.../7_original.jpg" data-image-id="211447042" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Ich startete im Keller, da dort die für mich interessantesten Bikes standen. Dort befindet sich ein buntes Potpourri an verschiedensten Marken. Hier sind dann auch die Japener vertreten. Relativ am Anfang erwartet einen dann auch gleich die Vollfettstufe in Form einer Harley Davidson Ultra mit Beiwagen. Dahinter hat sich ein Monotracer versteckt. Eigentlich ne ziemlich geile Idee zum pendeln! Die Vorteile eines Motorrads mit dem Wetterschutz eines Autos kombiniert. Leider kann man für den Preis von dem Ding locker 10 Daily Driver kaufen und unterhalten. Als günstige Alternative zum Auto taugt das schon einmal nicht. Etwas weiter erwartete mich dann eine Honda Clubman. Schönes Teil, muss man schon sagen! Die dahinter stehende Vincent war aber auch nicht von schlechten Eltern. Ein bisschen Recherche ergab das Egli wohl vor Jahrzehnten mal der Black Shadow einen netteren Rahmen spendiert hat und eine Firma aus Frankreich später, mit dem Segen von Egli, einen Cafe Racer aus dem ganzen gebaut hat. Sieht auf jeden Fall sehr schön aus in dem Grün und auch diese großen Instrumente geben dam Ganzen so einen schönen, klassischen Touch. Weiter ging es dann mit der Harley Ecke wo diverse Milwaukee Eisen auf staunende Zuschauer warten. Darunter auch eine Buell die optisch sehr gut zu meinem Caprice passen würde. Wenn die Dinger nur nicht so teuer wären.......... Weiter ging es mit alten Briten (Norton, BSA, Triumph) und Italienerinnen (Benelli). Schön fand ich es endlich mal eine Sei in Natura zu sehen. Die Sei darf sich an die Brust heften noch vor Honda und Kawasaki ein 6-Ender Bike auf den Markt geworfen zu haben. In der nächsten Nische gab es wieder ein paar Mammuts zu bestaunen. Nee, hübsch sind die Teile wirklich nicht aber die leben wohl auch eher von dem Nimbus der Leistung und der Tatsache das die Idee für damalige Verhältnisse schon ziemlich drüber war. Auf dem Hauptgang stand dann eine MV-Agusta F4 die heute zurecht noch als eins der schönsten Motorräder aller Zeiten gilt. Ein Bike für die Ewigkeit und jetzt schon ein gesuchter Klassiker. Daneben gab es diverse Laverdas zu bestaunen. Die gibt es jetzt auch schon wieder etwas länger nicht mehr. Erstaunt war ich über die große Anzahl von Yamahas in der Sammlung. Da war schon einiges dabei! Zwisschendrin gab es noch ein paar Morinis in der Ausstelllung. Besonders die Dart fällt da natürlich wegen Ihrer aulandenden 80er Jahre Verkleidung auf wie Darth Vader beim Parteitag der CDU. <img src="https://img.motor-talk.de/.../34_original.jpg" data-image-id="211447123" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Dahinter stand dann mal was richtig verrücktes das ich selber so noch nicht gesehen hatte. Eine Confederate B120 Wraith. So sperrig wie der Name wirkt dann auch das ganze Bike. Angetrieben von einem mächtigen V2 und durch den abgefahrenen Rahmen mehr als auffällig. Von der fetten Carbongabel fange ich nicht an, denke die übersieht nicht mal ein Blinder mit Krückstock 😉 Völlig abgefahren das Ding mit Teilen die wie aus dem vollen gefräst wirken. 120 PS, mehr Drehmoment als so mancher Kleinwagen und dazu gerade mal 180 kg Trockengewicht. Das wäre was für Papa! 😎 Ansonsten wurde hier noch für die Suzuki Fraktion ein bisschen was geboten, darunter auch eine Gamma in echt gutem Zustand oder auch der verschmähte Dampfhammer TL1000S. Danach ging es dann auch endlich mit meiner Lieblingsmarke los. Die erste Maschine die mich da anstrahlte war dann auch gleich eine Turbo Kawasaki. Alleine der Turbolader mit dem offenen Krümmer dran ist einfach nur wild. Mit Sicherheit auch sehr wild zu fahren. Zylindermäßig war hier auch vieles von dem vertreten was in Akashi so über die Jahrzehnte vom Band gelaufen ist. Von der eher niedlichen KE 125 bis hin zur Z1300 waren viele Kawas der 60er und 70er vertreten. Etwas abgetrennt von der Hauptfläche versteckten sich dann noch diverse Hondas. Leider war die Auswahl auf der Etage nicht so prall wie ich mir das erhofft hatte, denke da kann man noch viel mehr Japaner bringen, insbesondere im Vergleich zum Rest der Sammlung zu der wir jetzt kommen. Dafür geht es mit dem Aufzug einmal nach oben. <img src="https://img.motor-talk.de/.../59_original.jpg" data-image-id="211447198" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Dort erwarten einen dann auch erst einmal diverse BMW der Vor- und Nachkriegsära. Generell erwarten einen auf dieser Etage sehr viele Zweiräder der deutschen Nachkriegsära. Wer viel mit Zündapp, NSU, Horex, Sachs oder den deutschen Triumph Ablegern anfangen kann, wird hier im Schlaraffenland landen. Hier gibt es auch einige Bikes längst vergessener Marken zu sehen oder kennt noch jemand Marken wie Anker, Ariel oder wer weiß noch das Miele nicht nur Staubsauger gebaut hat? 😉 Eine Etage drüber gab es dann einiges für die Mofafraktion zu sehen. Wer in den 70ern und 80ern in Deutschland aufgewachsen ist, dürfte beim Anblick der meisten Maschinen leuchtende Augen bekommen. Zündapp, Kreidler, Simson, MZ, alles vorhanden! Ein besonders seltenes Stück versteckte sich dann wieder relativ weit hinten. Da steht doch tatsächlich eine Harley Topper. Ja, genau dieses Harley! Das mit den großvolumigen V2 Motoren. Harley hatte mal versucht in den Scootermarkt einzusteigen und brachte den Topper auf den Markt. Hat sich nicht wirklich durchgesetzt und so blieb es bei dem einmaligen Versuch. Gegenüber gab es dann diverse Modelle aus dem Piaggio Konzern zu bestaunen, natürlich mit Fokus auf der Vespa. Aber auch Modelle wie der Leonardo oder der Scarabeo schafften es in die Sammlung. Sieht schon witzig aus wenn ein großer Scarabeo, der mit seiner Optik alleine schon polarisiert, neben den ganzen alten Preziosen steht. <img src="https://img.motor-talk.de/.../152_original.jpg" data-image-id="211447531" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> In einem Nebenraum gab es dann etwas mehr Platz für ein paar ausgesuchte Ausstellungsstücke. Besonders stachen hier eine blaue Honda CB750 und eine orangene Suzuki GT750 hervor. Da merkt man auch gleich wieder das man sich früher in Sachen Farbe einfach mehr getraut hat. Weiter ging es mit ein paar ausgesuchten Stücken von Maico, Yamaha, Ducati usw. womit die Motorradsammlung auch schon wieder durch wäre. Mein Fazit zur Motorradsammlung fällt etwas ernüchternd aus. Die Sammlung ist dann doch sehr stark auf Bikes der deutschen Nachkriegsgeschichte fokussiert. Ein bisschen mehr Focus auf die Bikes der 70er bis heute von diversen Marken würde das Ganze deutlich runder machen. Platz gibt es ja in Hülle und Fülle! [galerie] |
Sun Apr 06 20:25:44 CEST 2025
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On Tour
Nach der Hauptausstellung ging es weiter zu den kleineren Sammlungen welche über die Stadt verteilt sind. Vom Museum sind es gut 15 Minuten Fußweg bis man dort ist. Der Fußweg lohnt sich, da man dort an der Altstadt vorbeikommt die in ästhetischer Hinsicht einiges zu bieten hat 🙂 Bevor wir in die Automobil Sammlung stiefelten musste aber erstmal was zu futtern in den Pansen. Nach knapp 4 Stunden Fahrt ohne was gefrühstückt zu haben und nach den ersten 3 Stunden Museum hatten wir dann doch ein wenig Hunger 😉 <img src="https://img.motor-talk.de/.../2_original.jpg?v=1743236079540"%3B data-image-id="211446649" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Nachdem wir uns am örtlichen Imbiss eine gesunde und nahrhafte (😁) Mahlzeit gegönnt haben ging es weiter. Die Automobilsammlung ist mehr oder weniger gegenüber dem Gebäude in dem die Motorräder bunkern. Super, dann weiß ich ja wo ich als nächstes hin muss 😉 Die Sammlung besteht zum Großteil aus deutschen bzw. europäischen Modellen. So wird man im Anfangsbereich auch gleich mal von einer ganzen Armee von Borgward begrüßt und so stehen da Isabella, Hansa, Lloyd Arabella und der ganze Rest in Reih und Gleid. Selbst die letzte Inkarnation in Form des BX7 gab es hier zu bestaunen. Gegenüber standen diverse Tatra, deren beliebtestes Feature natürlich der luftgekühlte V8 im Heck ist. Für Ihre Zeit müssen das unglaubliche Raumschiffe gewesen sein wenn man sich die Designs mal so ansieht. Mir ist vor allem der liebevoll gestaltete Innenraum in Erinnerung geblieben wo es für den Beifahrer eine schön gemachte, analoge Uhr im Armaturenbrett gibt. Ein nettes Detail welches sich in allen ausgestellten Modellen wiederfand 🙂 <img src="https://img.motor-talk.de/.../51_original.jpg?v=1743236098996"%3B data-image-id="211446796" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Dahinter kamen ein paar Citroen in Form eines CX, eines SM und natürlich der alles überstrahlenden Göttin DS! Der SM bot Einblick in seine Technik und so konnte man neben dem namensgebenden Maserati V6 auch die Kugeln der Hydropneumatik bestaunen. Gegenüber hatte man hinter einem Käfer einen Nissan Pulsar versteckt. Leider konnte ich so keine wirklich schönen Bilder machen, obwohl der Wagen das durchaus verdient hätte. Zum einen weil der Pulsar einer der wenigen Japaner in der Sammlung war und weil er durch diese wilde Mischung aus Targa-Coupe und Kombi selbst an einem Rosenmontag voller Jecken noch herausstechen würde. Danach folgte eine fast schon überwältigende Anzahl an Nachkriegsfords aus Kölner Produktion! Escort, Taunus, Capri, alles vorhanden! In der hinterletzten Ecke dahinter hatte man dann noch einen Fiesta MK6 versteckt, fast als würde man sich dafür schämen das er neben den ganzen Preziosen steht 🙁 Gegenüber gab es dann ein bisschen Wankeltechnik zu bestaunen. Neben einem RX 7 FC gab es noch einen Hansa MX5 NC mit Wankelumbau. Schon ganz interessant anzusehen und sicherlich auch spaßig zu fahren. Der kompakte Wankel soll das ohnehin schon nicht hohe Gewicht des MX5 um gut 100 kg senken. In der Klasse ne menge Holz! Dafür schmeißen andere Ihre komplette Innenausstattung aus dem Auto 😁 Neben dem MX-5 durfte natürlich ein Ro80 in zeitgenössischer Farbkombination nicht fehlen. Irgendwie hat sich da noch eine E-Type V12 dazwischengemogelt der da irgendwie nicht in die Reihe passen wollte 😁 <img src="https://img.motor-talk.de/.../66_original.jpg?v=1743236105150"%3B data-image-id="211446847" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Spannender wurde es dann ein Auto weiter mit Matra. Der güldene Murena erregte meine Aufmerksamkeit, auch wegen des Dreisitzersetups im Innenraum. Man hat da so einen kleinen "Hä?!"-Moment sobald man die dritte Kopfstütze im Innenraum sieht. Direkt daneben stand ein Rancho, wohl einer der ersten SUV ever da dieser mehr als Freizeitauto als echter Geländekraxler konzipiert wurde. Für letzteres fehlt neben dem Allrad auch einfach die Bodenfreiheit. Neben dem Rancho gab es dann einen Renault Espace der ersten Generation zu bestaunen, Europas erster richtiger VAN. Für die Größe ist die Raumausnutzung schon echt gut. Mit dem Ding warst du damals sicherlich der King neben den ganzen VW-Bus Eltern. Apropos Renault, daneben gab es einen Fuego in so gar nicht feurigem Blau zu bestaunen. Gegenüber gab es diverse deutsche Vorkriesoldies in Form von Adler und co zu bestaunen. Bei dem Adler Typ 10 schwirrte mir die ganze Zeit der Chrysler Airflow durch den Kopf. Eine Ecke weiter wird es dann extrem Benz- und BMW lastig, mit freundlicher Unterstützung einiger Glas Coupes und Cabrios 😉 Danach ging es eine Etage weiter oben weiter. Dort erwarten einen diverse Kit-Cars auf Käfer Basis. Schon spannend was viele Karosseriebauer aus der Basis gemacht haben. Leider sahen die meisten Autos 10 mal schneller aus als es die Basis hergegeben hat, aber damals hat mehr Schein als Sein noch besser funktioniert. Wirklich wild war der ACM Bagini Passo, eine krude Mischung aus Golf Cabrio und Offroader. Da war der Golf Country daneben schon ein guter Vergleichspartner welcher auch erst als Oldie seine Fanbase gefunden hat. Glaube damals hat das Konzept noch keiner verstanden. Weiter ging es mit diversen Karmännern und einem Exilbrasilianer in Form des SP2. Für sein Alter war der SP2 ja durchaus Schick, man schaue sich nur mal die Heckpartie an mit dem breiten, geschwungenen Kotflügeln, den tiefligenden Rückleuchten welche der Karosserieform folgen und der großen Heckklappe welche fast über die gesamte Länge des Hecks mitfließt. <img src="https://img.motor-talk.de/.../115_original.jpg?v=1743236125699"%3B data-image-id="211446997" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Mit luftgekühlten VW ging es dann auch weiter in Form von Käfer, Fridolin und Co. Neben einem kurzen Porsche Intermezzo folgte eine relativ umfangreiche Audi Ecke. Witzig das man auch hier wieder sieht das man sich beim Styling bei den Amerikanern bedient hat. Na? Wer errät an welches US-Car der Auto Union 1000 SP erinnert? 😉 Oben ohne, Kulleraugen-Scheinwerfer, Heckflossen. Na, wer kommt drauf? 😉 Neben ein paar weiteren Auto Union stand dann ein ganz besonders Stück, welches mir insbesondere dadurch auffiel das ich es schon mal irgendwo gesehen hatte! Das ist doch der Hudson aka "Hudo", mit dem Heidi Hetzer Ihre Weltumrundung durchgezogen hat! Knapp 3 Jahre lang ist Heidi mit Ihrem Hudo einmal um die Welt gefahren. Der stand hier einfach mal so in der Sammlung, incl. aller Gebrauchsspuren. Da muss man schon echt den Hut ziehen das man sich traut mit so einem Auto einmal um die Welt zu fahren. Wartungsintervalle sind bei diesen Fahrzeugen ja auch nicht gerade lang! Dazu war die gesamte Technik ja noch nicht darauf ausgelegt 200.000 km am Stück zu fahren ohne irgendwas außer Verschleißteilen zu tauschen. Dazu kam das Heidi die Tour trotz einer Krebserkrankung und zwei abgerissenen Fingern durchgezogen hat. Andere hätten nicht mal die Tour selbst durchgezogen oder überstanden. <img src="https://img.motor-talk.de/.../122_original.jpg?v=1743236128544"%3B data-image-id="211447018" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Ein paar Meter weiter wurde es dann etwas Opel-lastig. Kapitätn, Olympia, Kadett, Admiral und sogar ein Bitter CD gaben sich die Ehre. Interessant waren auch hier wieder die Holzvergaser-Umbauten. Not macht erfinderisch! An den beiden Admirälen sind wir als US-Car Fans dann auch was länger hängen geblieben. Man iseht die Einflüsse der Amerikaner auf das Opel-Design dieser Ära einfach. Und damit war die Automobilsammlung auch schon wieder zu Ende 🙂 [galerie] |
Sun Mar 30 18:29:46 CEST 2025
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Es begab sich eines kalten Wintertages, da kam mir die Idee das man mal wieder was mit ein paar Kumpels machen könnte. Saisonpause ist schließlich immer doof, die Furhparks sind im Winterschlaf und irgendeinen Vorwand braucht man ja um was miteinander zu machen 😉 So beschlossen wir uns mal ein bisschen Autokultur zu geben. Die Wahl fiel hierbei auf den PS-Speicher in Einbeck, da dieser viel sehenswertes versprach mit dem man so einen lauen Sonntag schon gut rumkriegen könnte. Mal davon ab das ein guter Kumpel von mir da eh immer schon mal hinwollte und für die Idee gleich Feuer und Flamme war. Wer es nicht kennt: Einbeck ist ein 30.000 Seelen Städtchen im südlichen Teil von Niedersachsen unweit der Grenze zu Nordhessen. Seit 2014 residiert dort der PS-Speicher, ein Automuseum welches sich zur Aufgabe gemacht hat die Geschichte der Mobilität zu beleuchten und den Besuchern ein vollumfängliches Erlebnis rund um die Mobilität zu bieten. Neben der Hauptausstellung gibt es noch diverse Sammlungen welche über die ganze Stadt verteilt sind, darunter Zweiräder, Nutzfahrzeuge, Kleinwagen, teure Exoten und weitere automobile Klassiker. Also machten wir uns Sonntags bei herrlichem Wetter auf in Richtung Einbeck. Die knapp 4 Stunden Fahrt waren dank reichlich Gesprächsthemen und trotz sehr gemäßigtem Tempo (immerhin 4,6 Liter im Schnitt) sehr kurzweilig und die Strecke führte unter anderem auch durch meine alte Heimat in Nordhessen. Hach, da kommen alte Gefühle wieder hoch 🙂 Wir trafen uns in Einbeck mit einem weiteren Kumpel aus dem Erfurter Raum der auch schon auf uns wartete. Gut, er hatte auch ausnahmsweise mal die kürzere Anreise 😉 Sonst ist er immer der Arme der 5-6 Stunden gondeln darf um zu uns zu kommen. Nach der Ankunft und einem kurzen Schnack ging es dann auch schon in das Museum. Der PS-Speicher verdankt seinem Namen der Tatsache das in dem Gebäude früher ein Kornspeicher war. Auf dem Gelände gibt es neben dem Museum noch ein Restaurant und diverse Bespaßungen wie einen Simulator. Im Eingangsbereich angekommen überlegten wir erst einmal welche Ausstellungen wir uns anschauen wollten. Neben der Haupausstellung gibt es ja noch die Sammlungen und mit einem Kombiticket kann man sich bis zu zwei davon zusätzlich anschauen und dabei noch ein paar Euro sparen. Wir entschieden uns dafür die Automobilsammlung gemeinsam anzusehen und uns dann zu trennen. Ich wollte mir unbedingt die Bikes ansehen, die Jungs wollten sich die Kleinwagenausstellung anschauen. <img src="https://img.motor-talk.de/.../7_original.jpg" data-image-id="211419486" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> So begannen wir mit der Hauptausstellung. Dafür fährt man zuerst mit einem Fahrstuhl ins oberste Geschoss. Dort begrüßen einen diverse Fahrzeuge aus der Frühzeit der Mobilität, also die ersten Fahrräder, Motorkutschen oder frühzeitlichen Motorradkonzepte. Interessant zu sehen wie wenig sich Fahrräder im Grunde verändert haben. Zumindest was den grundsätzlichen Aufbau und die Ausstattung angeht. Auch wie manche Details früher ausgeführt waren. Ein schönes Beispiel war hier der Panhard der neben dem sehr auffälligen Kühler auch noch diese turmartigen Radnaben zu bieten hatte. Interessant auch die verschiedenen Arten der Kraftübertragung. Während viele Fahrzeuge mit massiven Antriebsketten daherkamen gab es auch diverse andere Konzepte wie ein Riemen der über ein großes Holzrad an der Felge seine Kraft auf das Hinterrad übertrug. Witzig war auch das Fahrrad wo der Hilfsmotor incl. drittem Rad einfach neben das Hinterrad montiert wurde. Offenbar war der Motor eine Nachrüstlösung für herkömmliche Fahrräder 🙂 Die ersten beiden Etagen behandeln die Mobilität bis in die 30er hinein, entsprechend stark ist das Ganze auch geprägt von Motorrädern dieser Ära. Auch da gab es ganz interessante Bikes wie die Megola welche einen sehr schicken Rahmen hat. Auch der Antrieb ist faszinierend weil der Sternmotor in der Vorderradfelge sitzt und dort über eine Übersetzung dafür sorgt das die Maschine damals bis zu 110 km/h geschafft hat. Meine Kumpels hatten von sowas noch nie gehört und waren entsprechend fasziniert von der Technik 😉 Das erste Auto wartete dann in Form eines Horch 350 auf uns. Was ein riesiger Apparat! Der Wagen wirkt fast wie ein Kleinbus wenn man davorsteht. Umso erstaunlicher wie wenig Platz in dem Auto eigentlich ist. Zwischendurch gab es natürlich immer noch parallel viele Motorräder zu sehen, da diese damals für viele die einzig leistbare Alternative zum unerschwinglichen Auto waren. Besonders fiel mir da eine alte Zündapp ins Auge die einen Pressstahlrahmen hatte. Sieht eigentlich ganz schick aus, aus so einem Rahmen könnte man sicherlich ein schönes Motorrad im Art Deco Stil zimmern 🙂 BMW hatte in der Hinsicht auch einige Modelle im Programm. An dem Punkt nähert man sich auch so langsam der Ära des zweiten Weltkriegs. Neben dem KDF-Wagen (heute besser bekannt unter dem Namen Käfer) bekommt man hier auch einen Einblick wie kreativ die Menschen in den letzten Tagen des Krieges sowie der Nachkriegszeit werden mussten um irgendwie mobil zu bleiben. Treibstoff war rar und so wurden viele Fahrzeuge auf Holzvergaser umgerüstet. Man sieht das ganz schön an dem Citroen TA. Nach dem zweiten Weltkrieg nähern wir uns mit rasanten Schritten den Rockin Fifties welche geprägt waren von Rock N Roll, Pasatellfarben und günstiger Mobilität. In dieser Ära feierten die ersten Roller sowie Microautos Ihren Siegeszug. Da war dann auch einiges dabei was problemlos in einem Fallout-Spiel hätte landen können. Man schaue sich nur mal den Achilles Roller an oder auch den Kleinschnittger F125. Wahnsinn das die kleine Kiste weniger wiegt als ein modernes Motorrad. Weitere beliebte Kinder dieser Ära sind auch die ausgestellte Vespa oder die NSU Quickly welche heute noch eine kleine Fangemeinde hat. <img src="https://img.motor-talk.de/.../87_original.jpg" data-image-id="211436424" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Weiter ging es dann langsam in Richtung Swinging Sixties und hier sieht man schon gut das sich in dieser Zeit das Auto so langsam anfing durchzusetzen, zumindest in Deutschland. Der ausgestellte DKW 3=6 ist ein gutes Beispiel dafür. Der Name rührt übrigens daher das der Wagen mit seinem 3-Zylinder 2-Takter die Kraft eines 4-Takt 6-Zylinders bieten sollte. Gut, an die Laufruhe wird der Motor wohl nicht rangekommen sein 😉 Auf der Etage gab es dann auch wieder sehr viele Motorräder zu sehen welche alle in Holzkisten ausgestellt waren. Eine schöne Idee welche optisch was hermacht und lockerer daherkommt wie einfache Ausstellungen wo man einfach alle Fahrzeuge auf eine Fläche pfercht. Überhaupt überzeugt der PS-Speicher mit vielen schönen Details, zeitgenössisschen Ausstellungsstücken oder lebensgroßen Dioramen in welche die Ausstellungsstücke eingebettet sind. Damit bietet man auch den nicht so PS-affinen Zuschauern einen schönen Streifzug durch Jahrzehnte deutscher Geschichte. Und wo wir bei Dioramen sind, folgt auch nach den alten Motorrädern direkt das Nächste welches durch viel Liebe zum Detail besticht. Man hat das Gefühl man läuft mitten durch eine Seeszenerie. Sehr schön aufgemacht 🙂 Kleines Highlight war ein Amphicar in cremeweiß welches sich gut in die Seelandschaft einfügt 😉 Hier beginnt dann auch so langsam die Transformation des Motorrads, weg vom reinen Zweckgefährt, hin zum Freizeitgerät. Entsprechend wird man auf Etage 3 auch gleich mal von einer wunderschönen CB750 Four begrüßt 😎 Da haben selbst meine nicht motorradaffinen Jungs mit leuchtenden Augen davorgestanden. Gut, das Blau macht auch echt was her. Entsprechend gab es hier auch viele zweirädrige Spaßgefährte zu sehen. Kawasaki H2, die dreizylindrige Zweitaktrakete? Klaro! Auch die Italiener waren in Form von Ducati und Laverda würdig vertreten. Eine kleine Sonderecke war den Kreationen von Friedl Münch gewidmet welcher damals den Motor eines NSU TT in einen Motorradrahmen steckte. Nicht gerade schön, aber in Sachen Leistung der feuchte Traum jedes Bikers. Im gleichen Raum gab es mit einer Van Veen OCR 1000 auch ein Wankelmotorrad zu bestaunen. Klar, damals waren Wankel total in wie man auch am RO 80 oder dem Mazda Cosmo sehen konnte. Natürlich darf in so einer Ausstellung die legendäre Z1 nicht fehlen! 😎 Einen Raum weiter bewegten wir uns so langsam in Richtung 80er was man an dem schneeweißen Golf Cabrio schon erahnen konnte. Weiß war damals, vermutlich wegen Boris Becker und Steffi Graf, sehr trendy was man auch an vielen Fahrzeugen aus der Zeit sieht. Wieder einen Raum weiter gab es dann noch ein paar zweirädrige Preziosen zu bestaunen. In einer ordentlichen Sammlung darf eine Honda CBX 1000 natürlich nicht fehlen. Der 6-Ender sieht auch heute noch extrem beeindruckend aus. Den totalen Gegenkontrast dazu liefert die danebenstehende Yamaha SR500 die ich persönlich ja auch ganz schnuckelig finde. Auf dem Podest fiel mir eine 1100er Katana ins Auge, insbesondere weil diese eine Zweifarbenlackierung trug. Für damalige Verhältnisse war das Design schon stylisch und es verwundert nicht das die Kiste in den 80ern so eingeschlagen. <img src="https://img.motor-talk.de/.../158_original.jpg" data-image-id="211436664" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Kleines Highlight für Filmfans war der Film-Delorean der im gleichen Raum stand. Kleiner Fun-Fact: Der Mr. Fusion Reaktor im Heck ist eigentlich eine Krupps Kaffeemühle welche ich letztes Jahr um die Zeit im Westerwälter Motorradmuseum schon bestaunen durfte und bei mir damals für ein Deja-Vu gefühl sorgte 😉 Man sieht sogar noch das Einstellrad für die Mahlstufe 😁 So langsam nähern wir uns dann der Moderne mit Ikonen wie der Ducati 916 oder dem vollverkleideten Ziegelstein BMW K1. Sogar eine Aprilia Moto hatte sich in die Ausstellung verirrt! Weiter geht es dann mit Millenium-Ikonen wie BMW C1, Suzuki Hayabusa, Harley V-Rod oder der Kawasaki Z1000 mit welcher Kawasaki die Wiederauferstehung der erfolgreichen Z-Reihe einläutete. Am Ende wartete dann noch eine A-Klasse auf uns, welche natürlich insbesondere wegen dem PR-Desaster infolge des Elchtests seinen Platz in der Autogeschichte sicher hat. Interessant waren hier auch die ganzen zeitgenössischen Ausstellungsstücke. Wenn du das meiste davon noch aus deiner Kindheit kennst weißt du, du wirst alt! Klapphandys? DVD's? Super Nintendo? Tamagotchis? Jepp, alles miterlebt. Ganz zum Schluss gab es dann noch einen VW XL1 in einem sehr auffälligen Orange. Die Teile hat man auch so gut wie gar nicht auf der Straße gesehen. Glaube die Begegnungen davon kann ich an einer Hand abzählen und eine davon ging auf das Konto meines damaligen Arbeitgebers wo so ein Ding ab und an mal im Parkhaus stand. Danach waren wir mit der Hauptausstellung auch schon durch. Wir beschlossen uns noch etwas zu stärken während wir uns auf den Weg in die Sammlungen machten welche an anderen Standorten untergebracht waren. Dabei läuft man durch die Altstadt von Einbeck welche durch viele alte Fachwerkäuser besticht. Eigentlich eine nette Idee das man auf dem Weg zu den Sammlungen genau hier durchgelotst wird 🙂 So sieht man auch ein bisschen was von dem Ort. Mit den Sammlungen geht es dann in den nächsten Artikeln weiter 😉 |
Mon Dec 09 18:45:15 CET 2024
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Es war mal wieder soweit, die Intermot in Köln stand an. Für mich als Motorradfahrer natürlich ein Pflichtttermin. Dieses Mal hatte ich mir meinen Kumpel Jonas geschnappt, da auch er mittlerweile unter die Biker gegangen ist. So ist meine bessere Hälfte um den Messegang herumgekommen 😉 Begrüßt wurden wir von diversen kleineren Ständen wie der von Rennleitung 110 oder auch der Bundeswehr. Letztere sind auch überall dort zu finden wo potenziell junge Männer rumrennen 😉 Der erste Herstellerstand war dann der Suzuki-Stand. Soweit nichts spektakuläres oder Neues zu sehen. Die 8er Serie und Ihre Derivate kennt man mittlerweile und Hayabusa und Co hat man dann auch schon ein paar mal gesehen. Wenigstens passt meine Wampe mittlerweile auf die Busa drauf, da stand vor 2 Jahren noch ein gutes Stück mehr im Weg. Zwischendurch musste ich noch auf der GSX-S 1000 platznehmen. Macht schon einen wuchtigen Eindruck, aber man sitzt ganz kommod drauf 🙂 <img src="https://img.motor-talk.de/.../10_original.jpg" data-image-id="211262562" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Neben den kleinen Newcomern, gab es dann noch die Eliminator zu bewundern welche dieses Jahr frisch auf den Markt kam. Daneben eine Vulcan und eine Z125 womit wir die Reihe auch schon durch hatten. Danach kam die Reihe mit den Supersportlern wo sich die Zuschauer schon dicht gedränkt hatten fürs Probesitzen. Keine Chance da mal vernünftige Fotos zu machen. Selbst bei den Sporttourern war gut Verkehr. Die neue Versys 1100 oder die Ninja 1100 SX ließen sich so kaum mal in Ruhe begutachten. In der Reihe mit den Nakeds war natürlich am meisten los, auch weil Kawasaki erst vor kurzem die überarbeitete Z900 vorgestellt hat. Probesitzen konnte ich wegen dem Gedränge zwar nicht, was mich aufgrund der Popularität der Z900 aber auch null wundert, dafür habe ich mir dann mal die Detail angesehen welche man im Vergleich zum Vorjahr geändert hat. Optisch hat die Z900 für mich definitiv gewonnen. Diese fette Frontmaske hat mir nie wirklich gefallen wollen, die Z H2 gegenüber zeigte den Vergleich noch einmal eindrucksvoll. Da gefällt mir die neue deutlich besser. Den Verlust der Z-Rückleuchte finde ich auch nicht so schlimm, das neue Heck mit dem zusammenhängenden Leuchtband wirkt moderner als das angedeutete Z mit den einzelnen LEDs der Vorgängerin. Die paar Zierelemente in gebürsteter Optik sind auch eine nette Ergänzung und tun nicht weh. Insgesamt hätte ich mir zwar von der neuen Z mehr erwartet aber man hat jetzt auch nichts verschlimmbessert. Man ist hier schlicht den Weg des geringsten Risikos gegangen. Ich denke die Verkaufszahlen werden Kawasaki, wie so oft, recht geben. <img src="https://img.motor-talk.de/.../33_original.jpg" data-image-id="211262568" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Danach schlenderten wir noch an dem ganzen experimentellen Zeug vorbei. Neben der E1 und der Hybridkawa hatte man noch den Wasserstoffprototypen dabei. Der fette Aufbau am Heck wirkt dabei als hätte man an die Kawa noch zwei Feststoffbooster drangepappt. Schön ist anders, aber wohl nötig um die Wasserstofftanks unterzubringen. Wird wohl für den Alltag wenig praktikabel sein. Daneben stand dann doch noch was für mich! Kawasaki hat vor ein paar Tagen erst eine auf 150 Stück limitierte Version der Z900RS angekündigt um das 50. Jubiläum von Kawasaki Deutschland zu feiern. Entsprechend kommt die Z900RS in einer eigenen Lackierung in mattschwarz/mattgrau. Dazu viele Elemente in Gold wie Felgen, Gabel, Kühlerabdeckungen, Fersenschutz, Lenkerendgewichte usw. Dazu gibt es dann eigene Jubi-Embleme und an den Seiten eine Plakette mit der laufenden Nummer. Schon ganz nett und mit 600€ Aufpreis sehr moderat eingepreist. Für Sammler sicherlich nicht ganz uninteressant! <img src="https://img.motor-talk.de/.../70_original.jpg" data-image-id="211262706" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Weiter ging es mit den Crossern, wobei mir auch da wieder die Beinlänge fehlt um sowas sicher zu bewegen. Da gab es jetzt aber auch nicht viel zu bestaunen. Also weiter zum Royal Enfield-Stand nebenan. Im Gegensatz zu 2022 gab es hier auch mehr Modelle zu bestaunen, hier hat man in den letzten 2 Jahren ordentlich nachgelegt und so standen neben den bekannten 350er Modellen auch einige Derivate auf Basis des großen 650er Motors. Neben der bereits bekannten Interceptor standen auch die Bear als Scrambler-Variante, die Shotgun als Vertreter der Bobber sowie die Super Meteor als Cruiser-Variante der Plattform auf dem Enfield-Stand. Auch die neue 450er Plattform war in Form der Himalayan sowie der Guerilla vertreten. Die Guerilla ist insofern interessant, da diese eine interessante Alternative zur gut gehenden Triumph Speed sein könnte. Die Eckdaten stimmen und in Sachen Verarbeitung muss ich Enfield da sicherlich nicht vor Triumph verstecken. Auch die Sitzposition passt! Da bin ich mal gespannt wie da die Verkaufszahlen ausfallen. Könnte ich mir gut als Einstiegs- bzw. Pendlermotorrad für den urbanen Bereich vorstellen, dazu passt auch die knallige Lackierung im modernen Stil. <img src="https://img.motor-talk.de/.../4_original.jpg" data-image-id="211262616" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Ums Ecke gab es dann noch den Bimota-Stand der wie immer etwas versteckt am Rand des Kawasaki-Stand angeflanscht war. Neben der bereits bekannten KB4, hatte man dieses Mal noch die neue Tera im Angebot. Die Tera ist so etwas wie die Tesi H2 für Adventure Bike Fahrer. Ich wüsste sonst auch nicht wie ich das Konzept besser beschreiben könnte. Hier hat man die Optik eines Adventure Bikes mit den technischen Merkmalen einer Tesi gekreuzt, also neben der Achsschenkellenkung auch den H2-Motor von Kawasaki. Interessante Idee, wobei sich dann die Frage stellt wer mit 200 PS und so einer Lenkung ins Gelände geht. Dürfte wohl eher was für die Fraktion sein die Ihre GS auch nur auf der Straße bewegen. Basispreis soll bei knapp über 40.000€ liegen, so hat man es zumindest am Stand vernehmen können. Als nächstes war der Stand von Honda an der Reihe, wobei auch hier wieder so viel los war das kaum Bilder dabei herumkamen. Auch hier merkte man wieder welche Modelle reges Interesse auf sich zogen. Neben den Sportlern, waren auch die Naked-Bikes, die Rebel und die Goldwing gut besucht. Die Roller waren eher weniger gefragt. Honda hatte noch ein nettes E-Konzept in der Tasche welches ganz gefällig war. Ansonsten zeigte man noch die Modellpalette mit Hondas E-Clutch System. <img src="https://img.motor-talk.de/.../27_original.jpg" data-image-id="211262802" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> An einem Nebenstand gab es dann noch Monkey, Dax, Grom und die Super Cub zu bewundern. Hier war nicht viel los, weshalb man hier auch mal probesitzen konnte. Erstaunlich wie gut man auf einer Monkey, trotz der winzigen Größe, doch sitzen kann. Die Sitzbank in dem Schottenmuster fand ich ganz passend dazu. Klein aber fein! Auf der CL500 habe ich dann auch mal Platz genommen, weil man hier aus der Rebel Plattform doch einen gefälligen und bezahlbaren, modernen Scrambler gezaubert hat. Gefällt auch von der Sitzposition ganz gut, wobei mir das Bremsgefühl überhaupt nicht gefallen hat. Die Bremse ließ sich sehr weit durchziehen und fühlte sich schwammig und teigig an. Druckpunkt quasi nicht vorhanden. Keine Ahnung ob das normal ist oder ob die Bremse beim Messemodell gar nicht erst befüllt war. Nachdem wir Honda abgehakt haben, ging es zum Stand von Yamaha. Nach der Abstinenz in 2022, hat man sich dieses Jahr nicht lumpen lassen und einen ordentlichen Stand aufgefahren. Hier gab es neben den aktuellen Modellen einige Umbauten zu bewundern, dazu ausgewählte Highlights aus der Yamaha Geschichte, einen Tresen mit ausgewählten Yamaha Händlern, eine Ausstellung mit den aktuellen Rennfahrzeugen und kostenlose Energydrinks gab es auch noch. Entsprechend fand sich auch die junge Klientel am Stand ein 😉 So meine Damen und Herren geht ein vernünftiger Messestand für den jeden was dabei ist! Was neues, was altes, was umgebautes, direkter Kontakt zum Händlernetz und Giveaways um bei den Leuten im Gedächtnis hängen zu bleiben. Mein Objekt der Begierde war die XSR 900 GP welche ich auch unheimlich gerne mal fahren würde, nicht nur weil Sie hinreißend aussieht sondern weil der CP3 Motor ja seit Jahren durch die Bank gelobt wird. Ein Dreizylinder fehlt mir davon ab noch auf meiner Bucket Liste. So ließ ich mir zumindest die Gelegenheit eines Probesitzens auch nicht nehmen. Passt schon ganz gut und weil die nackte XSR der Plattformspender ist, fällt die Ergonomie zwar sportlich aber auch nicht so extrem aus. Apropos GP, der schmale LED Scheinwerfer scheint jetzt auch an anderen Modellen Einzug zu halten. Die aktualisierte MT09 hat den Scheinwerfer ebenso spendiert bekommen. Die neue Frontmaske hat irgendwie was von Iron Man, dies empfinde ich aber immer noch zurückhaltender als die aggressive Insektenoptik der letzten Jahre welche viele Hersteller fahren. Dagegen wirkt die neue Frontmaske der MT09 geradezu sachlich. Da bin ich mal gespannt wie das bei den Fans ankommen wird. Alles in allem ein Stand der einer Motorradmesse würdig war! Am Ende der ersten Halle gab es dann auch eine nett gemachte Fressmeile mit reichlich Auswahl und Gelegenheiten zum ausruhen. Fand ich von der Aufmachung ganz gut und eine Alternative zu den überteuerten Messeständen von 2024 war es alle mal. Die wollten damals ernsthaft 20€ für 2 Cola und 2 Würstchen im Brötchen haben. Da hat man für das gleiche Geld schon an einem der Food Trucks zwei ordentliche Burger bekommen. Ein Schritt in die richtige Richtung, zumindest aus gastronomischer Sicht! Auf unserem weiteren Weg sind wir dann am Stand von Segura vorbeigekommen. Die stellen Sicherheitskleidung für Motorradfahrer her und da sind wir dann beide an einer Lederjacke hängen geblieben die auf den erstne Blick ordentlich was hermachte. Ich hatte ja vor 2 Jahren schon verzweifelt nach einer Schutzjacke gesucht die meinen Ansprüchen gerecht wird, was aber gar nicht so einfach ist. Selbst meine teure Richa Jacke erfüllt da nicht alle Anforderungen. Umso erstaunter war ich das die schicke Segura Jacke tatsächlich eine AAA-Zertifizierung hatte! Für gewöhnlich sind Jacken in dem Look gerade mal nach Level A zertifiziert. Das muss ich mir doch mal genauer ansehen! Die Jacke an der wir da hängen geblieben sind ist die Segura Formula und bietet neben der höchsten Zertifizierung noch ein Thermofutter sowie diverse Taschen. Preislich liegt die auch nicht über anderen Lederjacken in dieser Kategorie. Gäbe es die Jacke noch mit einem grünen Kontraststreifen, wäre die Jacke perfekt für Eddie und ich würde endgültig schwach werden. Wobei sich Leder ja auch noch färben lässt 😁 <img src="https://img.motor-talk.de/.../13_original.jpg" data-image-id="211262697" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Zwischendrin gab es immer wieder kleinere Stände mit Umbauten bestaunen. Ganz hoch im Kurs stand dieses Jahr definitiv Carbon. Kaum ein Umbau der ohne auskam, selbst eine XJR bekam die Carbonbehandlung spendiert. Bei SWM gab es auch diverse Umbauten zu bestaunen. Daneben machten wir dann einen kleinen Zwischenstopp bei Bridgestone. Neben dem ein oder anderen Bike, hatte man natürlich auch die neuesten Reifen im Gepäck. Darunter auch den neuen T33 Sporttouringreifen den ich mir auch mal angesehen hatte. Hier ergab sich auch mal die Gelegenheit mit einem Standmitarbeiter zu sprechen, gerade in Sachen Reifen kommt 2025 auf viele Fahrer älterer Bikes einiges an Aufwand zu. Die Reifenhersteller versuchen da zwar mit eigenen Unbedenklichkeitsbescheinigungen gegenzuarbeiten, aber am Ende hilft da auch nur eine zusätzliche Bescheinigung vom Bikehersteller und selbst dann muss man die Reifenbindung noch austragen lassen. Bürokratischer Aufwand, aber was will man machen. Das Thema gibt es im Grunde schon seit Jahrzehnten und ist keine Erfindung der EU. Die Reifenbindung steht schon bei meiner ZZR und die ist sowas von Prä-EU was das angeht 😉 Wir unterhielten uns noch ein bisschen über Reifen und zu meiner Freude musste ich feststellen das es den neuen T33 auch in Eddies Größen gäbe. Könnte man sich dann auch mal anschauen! Der Standmitarbeiter erzählte mir, auf die Frage was ich so fahre, auch das Bridgestone den BT021 wohl tatsächlich noch produziert. Erklärt woher der Vorbesitzer den noch bekommen hat obwohl der Reifen auch bald die 20 Jahre auf dem Buckel hat. Der Standmitarbeiter hat es lakonisch mit "ist halt günstig" kommentiert. Viele Shops haben den Reifen aber auch gar nicht mehr im Angebot, deshalb kann ich das mit den Preisen auch nicht großartig nachvollziehen. <img src="https://img.motor-talk.de/.../8_original.jpg" data-image-id="211262703" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Nebenan bei Wilbers gab es was für meinen Kumpel Jonas. Er ist Fan der BMW R18 und man hatte dort eine R18 mit einmal alles am Start. Ist schon ein mächtiges Teil! Danach wollten wir eigentlich mal bei Ducati schnorcheln, aber auch hier war der Stand brutal überlaufen. Man merkt halt, ähnlich wie bei Autos, dass teuer und schnell bei den Leuten immer ziehen und beim Publikum für staunende Gesichter sorgen 😉 Entsprechend kurz fiel der Besuch auch aus, lediglich die Scrambler konnte man sich mal in Ruhe ansehen. Alles andere war von Menschenmassen umringt. Diavel, die ganzen Edelsportler und selbst die Multistradas waren gut besucht. So zogen wir weiter und blieben am Stand von Horwin hängen, auch weil hier der Andrang überschaubar war. Hier gibt es relativ preisgünstige E-Roller, welche durch Ihre Ausstattung auffielen. Wir haben uns dann mal die EK im Detail angesehen und kamen zu dem Schluss das zwar auch hier das Rad nicht neu erfunden wurde, aber doch sichtbar wurde warum die Chinesen in dem Bereich gerade so weit voraus sind. Man vergleiche mal eine Vespa Elettrica mit der EK 3 und man stellt fest das man für weniger Geld eine ebenso gefällige Optik, mehr Leistung und mehr Reichweite bekommt. Wo man bei der Vespa schon in den Eco-Modus gehen muss um überhaupt 100 km zu packen, kann die EK3 bis zu 150 km fahren und da sind die Akkus bei Bedarf herausnehmbar. Und während die EK3 für gut 4.000€ zu bekommen ist müsste man für die Elettrica schon 7.500€ hinlegen. Die werden zwar mittlerweile auch mit satten Rabatten verkauft, aber für die Elettrica 70 legt man dann immer noch gut 6.000€ hin. Klar überlegen sich dann viele ob Sie überhaupt noch europäische Fahrzeuge kaufen. <img src="https://img.motor-talk.de/.../45_original.jpg" data-image-id="211262778" class="ugc-image-align-left ugc-image-floated"> Apropos China, man hat sehr viele Stände von chinesischen Firmen gehabt. Vom Hersteller, über Vertreter von Produktionsfirmen für allerlei Zubehör bis hin zum Hersteller von Modeklamotten hat man hier eigentlich alles gefunden. Da darf man auch mal gespannt sein ob die Chinesen im Zweiradbereich auch so stark Fuß fassen werden wie bei den Autos. Zumindest auf dem Horwin Stand gab es schon Gespräche mit potenziellen Vertriebspartnern. Nicht weit vom Horwin Stand fand sich dann auch ein kleiner Stand von Zero, hier gab es aber nicht viel neues. Den Polizeiumbau hab ich jetzt auch schon x-mal gesehen. Wir stöberten dann noch durch die Stände der wenigen Klamottenhersteller die sich auf die Messe verirrt hatten. Von den Helmherstellern gaben sich im Grunde nur Nolan und Shoei die Ehre. Bei Shoei hab ich mir mal den X-SPR genauer angesehen, dafür ist Jonas am Nolan Stand dann an dem massiven Promotrailer hängen geblieben ist den Nolan hier aufgefahren hat. Bei den Klamotten sah es ähnlich mau aus wie bei den Helmen. Neben Segura eigentlich nur noch ein Anbieter von Adventurekleidung der mir aber nichts sagte. Hier wäre sicherlich auch noch Potenzial. <img src="https://img.motor-talk.de/.../51_original.jpg" data-image-id="211262784" class="ugc-image-align-right ugc-image-floated"> Wir schnorchelten noch etwas weiter und blieben kurz bei Öhlins hängen. Hach, die haben ja schon durchaus nette Sachen im Programm aber leider alles nicht mit ABE für meine Bikes und auch in Sachen Einzelabnahme wird sowas schwierig bis unmöglich. Aber träumen darf man ja nochmal. Zum Abschluss ging es dann zum BMW-Stand aber auch da war es mit anschauen schwierig weil der Stand gut besucht war. Neben ein paar R-Nine T gab es noch eine R18 im M-Look zu bestaunen, ansonsten waren fast alle Maschinen von Menschenmassen verdeckt. Ich will gar nicht wie das Samstag gewesen sein muss wenn es Sonntag immer noch so viele Menschen sind. Man merkt, Corona ist vorbei und die Leute zieht es wieder auf solche Veranstaltungen. Da war 2022 noch etwas entspannter. FazitViel los, ein paar neue Hersteller, ein paar welche dieses Jahr nicht gekommen sind. So könnte man die Intermot 2024 zusammenfassen. Dieses Jahr versprach wieder etwas umfangreicher zu werden als letztes Jahr, was aber rückblickend betrachtet nicht ganz gehalten werden konnte. BMW war wieder am Start und auch Yamaha gab sich mit einem schönen großen Stand die Ehre, dafür fehlten dann Marken wie Benelli, der Piaggio Konzern oder auch Horex welche sich 2022 noch einen eigenen Messestand leisteten. Von Harley fehlte auch dieses Jahr wieder jede Spur. Ich finde da geht noch mehr! Die Messe bietet genug Platz und ein paar mehr Hallen, so wie früher, kriegt man sicherlich noch voll. Die Eicma oder auch die IMOT in München bekommen es ja auch irgendwie hin die Hersteller anzuziehen. Aus meiner Sicht mangelt es hier etwas an der Vielfalt. Man könnte locker noch 1-2 mehr Hallen füllen wenn man mehr Hersteller ranschafft und dazu noch ein paar mehr Hersteller von Sicherheitskleidung, gehört schließlich auch dazu und wäre damit auch ein ganzeinheitlicher Ansatz und nicht nur für Fahranfänger interessant. Bei der Fülle an Herstellern sind die paar Hersteller von Schutzkleidung echt mau gewesen. Vor allem wenn man sieht wie viel Füllmaterial in Form von irgendwelchen Ständen mit billigem Nippes oder Modejacken vorhanden war. Da hätte ich mir sowohl mehr Quanität als auch Qualität gewünscht. In dem Falle ließe sich das durchaus miteinander vereinbaren! |
Wed Aug 21 22:40:43 CEST 2013 |
Dynamix
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Kommentare (52834)
Hallo Fans,
was fehlte bis jetzt noch in meinem Blog? Richtig, ein Spam-Blog 😉
In meinem Diner könnt Ihr den Tag bei gutem Essen, guter Musik und dem ein oder anderen geistreichen Getränk ausklingen lassen.
Hier könnt Ihr über alles schnacken was euch gerade in den Sinn kommt, also haut in die Tasten 😉
Bestellungen können direkt bei mir aufgegeben werden 🙂
Greetings,
Dynamix
(ab heute nicht nur Blogger, sondern auch virtueller Gastwirt)