• Online: 2.963

Sat May 28 19:54:42 CEST 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: Inkontinenz, Iron Lady, Reparaturen, Restauration, V12, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

 

Immer noch auf der Suche nach dem ewigen Leck in der Ölversorgung der Iron Lady, bin ich heute solange im Motorraum gewesen, dass ich fast im 90° Winkel stehen kann ohne mich nach hinten neigen zu müssen ;) Allerdings, war dieses nur zum Ausbau und Einbau ein paar Teile...

 

Damit ich den Block sauber und rein bekomme, müssen ein paar weitere Teile raus. Darunter die Lichtmaschine und die Servopumpe. Die Lichtmaschine, eine Bosch Einheit, ist relativ schnell ausgebaut. 2x 8 mm Mutter lösen und die Kabelhalterung aushängen. Eine weitere 8 mm Mutter lösen und die beiden kleinen Käbelchen lösen gefolgt von einer 13 mm Mutter und dem dicken Ladekabel (denkt dran, die Kiste ist britisch! Dadurch wird "negativ geladen"). Rausheben und gut... Die Lichtmaschine ist etwas älter. Könnte ja mal gereinigt werden... Überholung im selben Schwung? Durchaus möglich! ;)

 

Jetzt wo die Lichtmaschine (die metrisch ist) raus ist, kann man den Halter ausbauen. Dieser ist mit 4 Schrauben á 16 mm Schlüsselweite (kein Zoll wieder!) am Block befestigt. Abbau ist ganz schnell, weil keine Schrauben festgerostet sind... :)

 

Nun zur anderen Seite... Da wird die Servopumpe ausgebaut. Die kommt aber schon bekannt vor... :D Überholt hatte ich sie schon damals im Jahre 2014. Interessanter weise ungefähr zur gleichen Zeit :D

 

Der Ausbau ist einfach. Die Spannvorrichtung ist bereits ausgebaut gewesen, damit die Wasserpumpe ausgebaut werden konnte. Unten einfach die Zentrale Befestigungsschraube lösen (jetzt 3/8"), die Schraube hinten rausziehen und die Pumpe nach oben wegziehen - so fern man daran denkt, den Servolenkungsschlauch abzuschrauben und den Rücklauf abzuziehen :D Auch hier bauen wir den Halter aus. Es sind diesmal wieder nur 2 Schrauben, wieder 16 mm. Rausdrehen, fertig.

 

Langsam komme ich meinem schuldigen Siffkopp näher. Langsam glaube ich gar nicht daran, dass der vordere Simmerring defekt ist. Eher wirkt es so, als ob entweder alles von der Servopumpe stammt ODER von den Leitungen des Ölkühlers. Nicht wild im Moment. Alle Dichtungen werden noch rausgenommen und erneuert werden.

 

Damit ich etwas mehr Platz habe, habe ich noch den Ausgleichsbehälter ausgebaut. Dieser rostete vor sich hin. Die Schrauben sind schnell entfernt und wenn man das Ding auskippt, kommt Kühlwasser raus sowie - ja - Rostbröckchen. Somit: ich entsorge dieses Ding und kaufe mir dafür ein Neues...

 

So, genug der Demontage für heute. Jetzt bauen wir wieder was ein! Fangen wir mit dem Verteiler an. Ich mag es nicht, wenn nur ein Tuch die Öffnung im Block verschließen soll. Also baue ich den Verteiler wieder ein. Dazu habe ich mir einen neuen Gummiring (original Jaguar) bestellt. Keine 4€ dafür... Egal. Also, wird einfach unten unter dem Verteiler gesteckt und bis oben durchgeschoben. Sitzt es, kann man den Verteiler einstecken. Man muss beachten, dass die beiden Verteilerfinger in der richtigen Position wieder eingebaut werden. Ich habe hinter her erst gemerkt, dass ich bei der Steuerzeiteneinstellung gemacht habe. Ich habe zwar den Pfeil an der Kurbelwelle genau getroffen, aber damit steht die Kurbelwelle genau 360° Verdreht zum Verteiler. Eine Nut im Verteiler sollte mit dem Pfeil auf dem Finger in Flucht stehen. Naja, auch nicht so schlimm.

 

Also, Verteiler vorsichtig wieder eingefädelt und ausgerichtet. Die "unverlierbaren" Schrauben eingeschraubt und festgezogen. Damit ist schon mal der V-Bereich wieder "wetterfest". Das gefällt wieder. Auch wenn der Verteiler nicht so schön glänzt, wie der Deckel auf dem es sitzt :( :D

 

Machen wir weiter... Das Teil, welches ich nun einbaue, nenne ich "Butt Plug" - also freiübersetzt "Arschstopfen" :D Der V12 hat vorne im Bereich des Steuerkettenspanners (Einzahl zum Glück!) eine Kontrollöffnung. Dieses ist aber ein Problem: es sifft immer daraus. Englisches Gummi aus der British Leyland Ära ist in etwa so Gummi, wie Plastik Öl. Es war mal Gummi, ist aber jetzt Stein. Und so verhält es sich beim Ausbau. Der erste Teil kommt ohne Probleme raus. Und dann zerfällt es. Stücke fallen in den Motor rein... Genau auf den Steuerkettenbereich! KLASSE! Egal... Also, mit der Spitzzange rausgefriemelt und mir unmengen Sorgen gemacht, ob ich alles rausbekommen habe. Spätestens beim nächsten Motorstart weiß ich Bescheid :rolleyes: Der neue Butt Plug wird eingesteckt und fertig. Das sollte nun dicht sein.

 

 

Somit haben wir noch mehr Platz zu möglichen Öllecks verschaffen, haben 2 potenzielle Leckstellen abgedichtet und hoffen/freuen uns darauf, dass wir schon mal weiter machen können :)


Sun May 22 13:25:38 CEST 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: dichtung, Iron Lady, Jaguar, Katze, Motor, Ölverlust, V12, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

 

Wer kennt den Spruch nicht, Goethe war dichter oder Dichter? ;) Das zählt nicht für die Iron Lady. Also machen wir sie nach wie vor noch dichter. Im vergangenen Artikel haben wir den V-Bereich weiter ausgeräumt und die Wasserpumpe entfernt. Der gesamte Motor ist fast gänzlich frei... So muss das und so machen wir weiter :)

 

Nach etwas Arbeit mit dem V12 kommt man zur Feststellung, dass Jaguar doch recht interessante Ideen hatte, um den Motor zu warten und um diverse Arbeiten zu erledigen. Dies bedeutet aber, dass viele Deckel und viele Dichtungen dabei sind. Eines dieser Deckel sitzt zwischen den Zylinderköpfen im V-Bereich. Darauf sitzen (normalerweise) der Klimakompressor, der Verteiler, die Zündspulen, der Gaszugrollenturm, der Öldrucksensor und der Tempomatenbalg. Den Kompressor haben wir schon beseitigt. Damit verbunden ist auch der Tempomat gelöst und sitzt momentan auf der Fahrerseite in der Tiefe ;) Also nehmen wir den Rest raus.

 

Zuerst müssen wir, um den Verteile ausbauen zu können, den Motor aus OT 1A stellen. Sprich, von vorne gesehen, muss der Kolben in Zylinder 1A (vorne Links dann) auf OT stehen. Dazu drehen wir die Kurbelwelle. Meine Befürchtung war, dass nach fast 2 Jahren Stillstand, der Motor sich kaum durchdrehen lassen würde. Es geht aber erstaunlich leicht und einfach. Gut, es sind 12 Zylinder und die Kompressionskraft ist fast so ausgeglichen, dass man immer gerade irgendwo ein Kompressionstakt hat... Dadurch braucht man weniger Kraft zum Drehen als man es mit einem 4 Zylinder mit deutlich weniger Hubraum hätte... :)

 

Die Riemenscheibe hat vorne eine Markierung... Ein V mit einem Strich. Dieses muss genau nach unten zeigen. Damit ist dann OT hergestellt. Nimmt man die Verteilerkappe ab, stehen beide Finger (Rotoren) des Verteilers in genau längs der Fahrzeugsachse. OT hergestellt.

 

Ich bin etwas faul. Da ich es einst geschafft hatte, alle Zündkabel mit System zu verlegen und eine schöne, klare Optik zu generieren, habe ich einfach die Kabel an den Zündkerzen gelöst und die Kappe mit Kabel dran entfernt. So ist es nachher einfacher ;)

 

Kappe ab und wir gucken mal rein. Als Magneti Marelli Anlage, sind hier mehrmals bzw. schon viele Berichte in der Jaguarwelt eingegangen, dass die Zündanlage gerne mal "abbrennt". Sprich der Verteiler geht in Flammen auf und man hat einen ziemlich heftigen Schaden. Die Iron Lady zeigt aber, dass nicht viel passieren kann. Alle Kontakte sind gebraucht aber noch gut. Selbst die originale Abhilfe, nämlich etwas Silikon zwischen Rotor und Verteiler selbst, ist von einem der vielen Vorbesitzer richtig durchgeführt worden. Sehr gut!

 

Um den Verteiler nun komplett rauszunehmen, müssen 3 "nichtverlierbare Schrauben", wie Jaguar sie nennt, rausgedreht werden. Diese sind nur Inbusschrauben aber in einer sowas von doofen Größe... Und wie man diese nicht verlieren soll, ist mir ein Rätsel! Weder sind sie mit dem Motor festverbunden noch mit dem Verteiler. Somit nur lose und damit verlierbar! Tolle Idee "Gentlemen"! ;9

 

Schrauben gelöst und der Verteiler rutscht einfach oben raus. Die einzige Abdichtung, ein O-Ring, ist steinhart und erklärt warum noch zwischen Verteiler und V-Deckel noch Öl in flüssiger Form zu finden war ;) Obwohl die Lady seit fast 2 Jahren nicht gestartet werden konnte! ;) Egal Karl!

 

Wir machen weiter. Kabel sind alle raus und der Verteiler genauso. Da draußen gearbeitet wird, stecken wir einen Gummihandschuh in die Öffnung in der Mitte, damit kein Natur in die Mechanik kommt :D Jetzt noch den Gaszugrollenturm und die beiden Zündspulen rausnehmen. 4 Schrauben (3/8tel Zoll) rausgedreht und das kommt am Stück raus. Herrlich wenn etwas so einfach geht.

 

Zu guter Letzt muss hinten am Motor der Öldrucksensor ausgebaut werden. Dieser sitzt unter eine Gummikappe und saugt sich gerne mit Öl voll. Gummitülle hochziehen und man sieht: kein Öl! Sehr gut, sonst wäre das Teil aus der Leyland Zeit schnell ausgetauscht... Ist ja "genormt" für fast alle englischen Autos bis irgendwann Ende der 80er :D

 

Bevor wir den lösen können, muss ein "Banjobolt" (eine Schraube mit Durchlass, damit Öl/Flüssigkeit durchlaufen kann, keine Ahnung wie man das auf Deutsch nennt :D In Zeiten von Anglizismen ist es auch nicht so wichtig :D) raus. Dieser verbindet die hintere Schmierung der Nockenwellen mit dem Öldruckmesser und dem Hauptstromölkreis. Allerdings ist es festgerostet. Nicht schlimm! Ein paar Mal das gute Güsol einwirken lassen. Dann mit einem 19 mm (ja, hier ist 19 mm und kein Zoll dran - interessanter Weise!) Schlüssel die Schraube rausdrehen. Die beiden unteren Schrauben am Fuss des Sensors rausdrehen (11 mm und kein 3/8tel Zoll) und man kann den Sensor samt Fuß ausbauen. Sofort wird die Öffnung im Kreislauf verschlossen, damit da kein Dreck rein kann.

 

Alles, was uns im Weg stand, um den mittleren Deckel zu entfernen, haben wir raus. Nur noch der Deckel selbst. Vorab als Information: der Deckel sitzt mit einer Papierdichtung auf den Motor. Diese Papierdichtung hält nicht lange und wird einfach undicht. Das zeigt die Iron Lady im gesamten Motorraum herrlich. Da wo Papier ist, ist eine Undichtigkeit vorhanden. Super! In den Jaguarkreisen, in denen ich mich aufhalte, habe ich mich dazu an ein paar Experten gewandt. Was würden die machen? Einstimmiger Rat aller XJ-S V12 Experten: Papierdichtung entfernen, Hochtemperatursilikon (Flüssigdichtung) verwenden und dann hat man dauerhaft Ruhe... Gesagt, getan! Die Dichtungsflüssigkeit von meinen V8 Reparaturarbeiten rausgekramt und bereitgelegt.

 

Bevor wir den Deckel rausnehmen, saugen wir alles ab, was im Motorraum an Dreck liegt. Ungerne möchte ich, dass da irgendwas reinplumpst. Schließlich dreht sich darunter die Hilfswelle für den Verteiler sowie darunter die Kurbelwelle! Also, Staubsauger/Industriesauger geholt und saugen! Mäusekot: raus. Eicheln: raus. Staub: raus. Ölschmodderklumpen: raus. Alles was nicht reingehört: raus! Klar, etwas Dreck ist dran, was ich nicht rausbekomme, aber das bleibt an Ort und Stelle :)

 

Nun lösen wir alle sonstigen Schrauben, von Außen nach Innen. An den Spitzen sitzen 2 Schrauben. Vorne eine Kreuzschraube mit abgesenktem Kopf. Hinten eine 1/2 Zoll Schraube, wie auch sonst drum herum. Alle rausdrehen und der Deckel kann vorsichtig entfernt werden. Sofort wird die Öffnung mit Tüchern (Fuzzelfrei) verstopft, damit da nichts reintröpfen/fallen kann.

 

Mit dem Staubsauger und einem Meisel (scharf) die Dichtungsflächen reinigen und das alte Papier abkratzen. Damit ist dann die Dichtfläche schon mal sauber. Beim Deckel dann genauso und selbstverständlich alles, was dreckig ist, reinigen. Herrlich, wenn alles sauber ist! :)

 

Auf der Rückseite wird dann noch das ganze Geschmodder entfernt und die Dichtflächen mit Silikondichtung benetzt. Sofort dann einbauen und alle Schrauben festziehen... Logisch: von innen nach außen. Wieder dann die mittlere Öffnung des Verteilers wieder verschließen und fertig... Der V-Bereich ist zumindest fast dicht. Es gibt noch ein paar kleinere Stellen, wo ich die Flüssigdichtung reindrücken muss (Empfehlung der Experten), aber der V sollte erstmal sauber bleiben können.

 

 

Nächster Schritt: Verteiler mit neuem O-Ring versehen und wieder einbauen. Danach kümmere ich mich um die Front des Motors, damit das ganze Öl vorne weg kann. Ebenso werden dann Lichtmaschine und Servopumpe wieder ausgebaut, gereinigt, die Halter genauso und der vordere Simmerring rausgeholt. Stay tuned! :)


Sat May 07 18:47:19 CEST 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Iron Lady, Jaguar, Kühler, Ölverlust, Reparaturen, Restauration, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

 

In meinem letzten Artikel hatte ich begonnen die Front der Iron Lady zu zerlegen. Wir hatten die Klimaanlage ausgebaut (weil Problemverursacher) und begonnen die nächsten Arbeiten vorzubereiten. Machen wir da also mal weiter.

 

Ich will die Ölundichtigkeiten des Motors vorne beseitigen. Das sind unter Anderem ein defekter Simmerring oder zerstörter Hanfstreifen (je nach dem was verbaut wurde, ggf. nur der Hanfstreifen - ist ja schließlich kein 6.0l V12!) und undichte und poröse Schläuche des Ölkühlers. Ich weiß, dass am Ölkühler gepfuscht wurde, weshalb ich die Schläuche komplett erneuere (nichts ist schlimmer als Schläuche die nochmals gepfuscht werden). Ebenso könnte die Ölwanne vorne undicht sein, aber das kann ich noch nicht beurteilen.

 

Um dieses jetzt zu beheben, muss die Motorhaube ab. Das schwere Stück (ist ja schließlich gefühl 4m² groß! :D) wird von 2 starken Gasdruckdämpfern gehalten. Beide Schrauben lösen und mit einer Stahlstange vorab sichern. Wenn beide entfernt sind, die Haube schließen und vorne die 4 Schrauben lösen. Dazu muss der Kühlergrill raus (7 Schrauben) und dann kommt man an die 1/2 Zoll Schrauben ran... Naja, 2 schon. Die anderen beiden bedürfen gutes Zureden, damit sie sich bewegen lassen. Zum Glück sind keine abgerissen. Wer mit Güsol vorher seine Schrauben tränkt, kommt meistens ohne Abrisse aus - bisher ist keine einzige Schraube an der Iron Lady abgerissen! :) Sind diese raus, kann man die Haube vorsichtig weglegen.

 

Jetzt müssen wir den Kühler rausbekommen. Damit dieser raus kann, muss die Kühlerhutze ab. Damit diese ab kann, muss der Lüfter raus. Und damit dieses raus kann, muss man 4 Muttern lösen... Also, 4 Muttern rausdrehen und das Lüfterrad rausheben (im selben Schwung auf Risse untersuchen, weil diese gerne mal brüchig werden und sich in Betrieb zerlegen - man hat daraus gelernt und einen Nachfolgerlüfter entwickelt - das schon als der Wagen gebaut wurde :)). Nun die Stecker des Kühlwassertemperaturfühlers am Motor abstecken und das Kabel aus der Führung aushaken. Rausheben und jawohl! Wir haben etwas mehr Platz.

 

Machen wir weiter. Der Wasserkühler muss auch raus. Jaguar hat, wie viele Firmen es heute machen und damals nur wenige machten, einen Kombikühler verbaut. Sprich, Kühlwasser und Getriebeöl werden darin gekühlt. Ergo muss nicht nur das Kühlwasser raus, sondern auch das ATF aus dem Kühler. Dazu auf der linken Seite (von Vorne gesehen) den oberen und unteren Anschluss lösen. Natürlich waren diese auch mit Güsol eingejaucht worden. Sie lösen sich mit einem 5/8 Zoll Schlüssel bestens... :) Den unteren Anschluss dann schnell in ein Pott einstecken, damit das ATF aufgefangen werden kann.

 

Ist alles abgetropft, nun das Kühlwasser ablassen und dann kommt die Scheiße raus! Ziemlich klumpig. Das ach so "universelle" Mannol Kühlwasser hat sich mit irgendwelchen Minimalresten, trotz Spülung und co, vermengt und verklumpt. Ich hoffe, dass es nicht im gesamten Motor so ausschaut! Dennoch, Kühlwasser kam raus... Ist also nicht so schlimm. Kühler rausheben und weglegen.

 

Endlich haben wir Zugang zum Prachtstück britishem Ingenieurswesens! Ein Motor, welches mit seinem 60°-V auch ein V6 sein könnte. Aber nein, ein V12. Eines der prestigeträchtigsten Motoren auf der Welt. Nicht jede Marke hatte sowas im Programm. Und nicht jeder hat noch sowas. Ein richtiger V12... Kein W12! Keine VR6 Schusterei! ;) Warum ist es drin? Warum denn nicht? ;) :D Manch Hersteller hat erst später ein V12 entwickelt - man muss Jaguar dafür loben. Man war der erste Nachkriegshersteller, der ein V12 wieder in Serienfahrzeuge einbaute (Serienfahrzeuge = Limousinen und Coupés ohne dafür einen Ferrari oder Lambo kaufen zu müssen!) und damit lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal hatte!

 

Zuerst geht es nun darum, zu schauen, was ich vorne am Motor alles neumachen sollte. Aufgrund einer Reaktion im Kühlwasser, ist dieses "ausgeflockt". Das Ergebnis sind Klümpchen von Frostschutzsilikate. Naja, ist auch nicht schlimm. Gibt mir aber die Chance ein paar "Unschönheiten" von damals zu berichtigen... Die Wasserpumpe galt es auszubauen. Recht einfach, dachte ich mir... Ich habe jedoch nicht mit der Größe gerechnet!!! :eek:

 

Es sind nicht 5 Schrauben, wie beim Jaguar AJ-V8, die die Wasserpumpe halten. Auch keine 10 Schrauben. Irgendwo bei 13 oder 14 Schrauben bin ich angekommen sowie die Notwendigkeit verschiedenste Elemente ebenfalls auszubauen. Z.B. die Spannvorrichtung der Servopumpe oder der gesamte Halter samt Spanner des Kühlerlüfters und co... Und darunter verstecken sich auch wieder Schrauben. Und dann, jetzt kommts, muss einer der beiden Riemenscheiben ab! Ja, die Kiste hat unten 2 (!) Riemenscheiben, die aufeinander geschraubt werden. Nicht weil man nur 2 Führungen brauchte, nein, weil man 4 (!) haben musste für 4 (!) Riemen... Als ob jemand so viele Riemen benötigen würde!? :D

 

Die Wasserpumpe hat die Zeit nicht so gut überstanden. Wie man erkennen kann, ist es außen recht stark mitgenommen worden. Innen ist es etwas besser... Aber ich werde es überholen müssen - besonders weil die Pumpe festgefressen war und jetzt wieder dreht aber das kann nicht auf Dauer gut sein... Das kommt aber später. Schritt für Schritt machen wir das jetzt und nicht alles auf einmal! :)

 

Etwas tiefer in den Motorraum eingedrungen, erkennt man nicht viel, wegen dem ganzen Ölschmodder. Das wird aber ersteinmal alles abgeschabt und dann mit Kaltreiniger bearbeitet. Damit sollte sich das Ganze lösen lassen :) Lichtmaschine und Lichtmaschinenhalter werden abgenommen und gereinigt sowie (der Halter zumindest) entrostet und lackiert. Die Lichtmaschine werde ich versuchen zu überholen (es ist ein 0815 Teil, da sollten Lager, Bürsten und Regler ja zu bekommen sein). Aber das ist wieder Nebensache.

 

 

Ob ich es morgen schaffe weiterzumachen? Erstmal schauen, wie mein Rücken wird. Es schmerzt gerade ziemlich aber wahrscheinlich weil ich irgendwo etwas falschgehoben haben sollte ;)


Thu May 05 18:05:56 CEST 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: Iron Lady, Jaguar, klimaanlage, Kühler, Ölverlust, V12, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

 

Endlich geht es mit der Iron Lady weiter. Damit wir im Motorraum uns an die Beseitigung der "Macken" machen können, müssen wir ein "wenig" zerlegen. Denn jetzt geht es richtig los! Wie ich bei Rusty und anderen Katzen mit nach vorne kippender Motorhaube erlernen durfte, entfernt man die Motorhaube bevor man sich an den Motor macht. Eine Arbeit, die recht "aufwendig" sein kann. Aber hier geht es recht simpel bzw. simpler als bei Rusty.

 

Die Motorhaube muss im geschlossenen Zustand sein. Dabei kann man den Kühlergrill (der leider an einer Stelle gebrochen ist bei der Iron Lady) abschrauben um an die Befestigungsschrauben der Motorhaube zu kommen. Diese einfach rausdrehen und die Haube ist lose. Aber nicht heute. Soweit muss ich die Ecke nciht freiräumen ;) Aber das wäre der nächste Schritt, der später kommt.

 

Also, bauen wir alles ab. Die Klimaanlage fliegt raus. Ja, ich habe das entschieden. Ich wollte eigentlich die Anlage auf R134a umrüsten aber nachdem ich mehrmals den Hitzetod aufgrund Hitzestau im V-Bereich erlesen durfte, kommt der Kompressor raus. Der Kondensator ebenso und erst recht der Trockner. Die Anschlüsse zum Innenraum werden versiegelt, damit man diese irgendwann wieder reaktivieren kann. Trockner und Kondensator fliegen gleich in den Müll. Der Kompressor kommt ins Lager... Zu einem 2. bereitliegenden Kompressor. Die Leitungen lege ich ebenso weg. Diese sind zwar spröde, aber als Muster zum Nachbauen reichen sie auf jeden Fall. Und falls ich die Anlage wieder montieren sollte, ist es nicht verkehrt ALLES dabei zu haben.

 

Wir bauen ebenso noch den Kühler aus. Jaguar hat, wie es Volvo gerne macht, den Wasserkühler dazu verwendet, um auch das ATF der Automatik zu kühlen. Nicht ganz original wird hier ein zusätzlicher Ölkühler für die Automatik noch seinen Weg unter die Haube finden. Schließlich möchte ich die Iron Lady in Zukunft eine Weile fahren. Aber das ist weder gekauft noch soweit durch... Egal Karl!

 

Um den Wasserkühler auszubauen, muss man die Quertraverse abnehmen. Diese ist verschraubt und darauf befinden sich 2 Zündendstufen der Marelli Zündanlage. Diese einfach abstecken und gut - neh. Ist nicht! Erstmal die Endstufen abschrauben, dann die großen AMP Supersealstecker abziehen und dann weglegen. Hierbei aber aufpassen! Es verlaufen einige Kühlwasserleitungen auf der Quertraverse. Das ist eine typische Jaguareigenheit der 70er... Aber auch aufgrund dessen, dass die Schnauze der XJ-S so flach ist... Kühlerschläuche noch abnehmen (diese sind fummelig, bekanntlich hat der XJ-S knapp 'ne Million davon :D) und den Kühler vorsichtig rausheben. Schade. Ging nicht. Die Kühlerhutze ist im weg. Nicht schlimm, wir bauen einfach alles drum herum ab, damit wir beim nächsten Tag, mehr abbauen können.

 

Alles, was ich mit der Klimaanlage in Verbindung gebracht habe, fliegt wirklich raus. Selbst die Spannrolle mit dazugehöriger Halterung. Es ist ja nicht so, dass die Iron Lady nur bei kühlem, warmen, trockenen Wetter gefahren werden wird. Sie hat aber immer noch ein Schiebedach und 2 größere Scheiben, die man runterfahren kann. Da sie auch ein Spaßauto sein wird, sind die Klimatisierungseinrichtungen egal. Die Heizung wird aber bleiben... :)

 

Der Kraftstoffkühler hat mich hart zweifeln lassen, ob die Entscheidung sinnvoll sei. Aber nein. Der Kühler sitzt im Rücklauf der Benzinleitung. Und ob die paar Millisekunden in dem Bereich etwas bringen? Ich wage es zu bezweifeln... Genauso wie alle anderen XJ-S V12 Fahrer mit der 5.3l Version.

 

 

Der Motorraum ist aber jetzt schon deutlich aufgeräumter. Weniger "Mist". Ich wollte aber nicht nur die Klimaanlage entfernen, sondern zeitgleich noch anfangen die Ölundichtigkeiten aus dem Motorraum zu verbannen. Dazu muss ich deutlich mehr Platz verschaffen. Es wird also beim nächsten Artikel deutlich leerer werden :)


Blog Recommendation, the

Mein Blog hat am 08.10.2020 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Man Behind The Scenes, the

Trottel2011 Trottel2011

Best of Britain

Volvo

 

Vehicles, the

Current Vehicle:

The Daily Driver:

Öwes

Hersteller: Volvo Cars

Auto: V70 (Typ B/III)

Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

 

Former Vehicles:

The Depressing Daily Driver:

Mister FU

Hersteller: Stellantis (Fiat)

Auto: Tipo (Typ 356)

Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

 

The Former Daily Driver:

Lusysan

Hersteller: FCA (by Mazda)

Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)

Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

 

The Former Crown Juwel:

Die Iron Lady

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ-S (XJ27)

Modelljahr: 1989.5

Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

 

A Former Daily Driver:

Toni

Hersteller: FCA (Fiat)

Auto: 500 (312) "Lounge"

Modelljahr: 2018

Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

 

Another Former Daily Driver:

Rusty Jag

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ8 Executive (X308)

Modelljahr: 1997

Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

 

Yet Another Former Daily Driver:

The Jaguar Formerly Known As "Jag"

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ6 SPORT (X300)

Modelljahr: 1995

Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

XJ-S in Teilen und Modellen

Visitors, the

  • anonym
  • ollie123
  • AgilaNJOY
  • SpyGe
  • am11
  • Cool1967
  • KingofRoad
  • Frostnase
  • rotiguan
  • olly79

Repeating Vistors, my (378)

Archives, the