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30.07.2017 12:04    |    Trottel2011    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Dichtigkeiten, dichtung, Iron Lady, Jaguar, Motor, Reparatur, Restauration, Simmerring, Steuerkette, Steuerketten, Steuerkettenspanner, V12, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

Nach Monaten von Reparaturen an Rusty, habe ich endlich wieder die Möglichkeit gefunden, an der Iron Lady Hand anzulegen. Mein Ziel 2018 einen laufenden Motor zu haben, kann ich aktuell nur verwerfen, versuche aber dennoch daran festzuhalten.

Kurz einen Blick zurückgeworfen: diese Arbeit habe ich Ende April begonnen! :eek: Damals hatte ich den vorderen Stirndeckel abgenommen, da ich sicherstellen wollte, dass der alte Kettenspanner (auch wenn es ein prähistorisches Bauteilchen ist) noch heile ist. Deckel abnehmen war da angesagt...

Nun, ich hatte meine Bedenken, ob und wie ich das Teil wieder richtig festbekommen würde. Oben sind die "Fortsätze" der Kopfdichtungen dran. Unten die Ölwannendichtung. Ich hatte verschiedene Ideen dazu... Einige reichen von "Pfusch" bis hin zu "Schlimmer Pfusch". Da wären die Kopfdichtung abschneiden (wird vorne sowieso nicht gebraucht) oder Ölwannendichtung abschneiden (und danach noch bevor der Motor reinkommt erneuern) oder das "einfache" Reinfiemeln in der Hoffung, dass es gut geht (mein Glück war nie besonders gut)

Die Methode mit dem Ölwannendichtungabschneiden ist die Bessere. Da kann ich später, was ich so machen muss, die Ölwanne einfach nochmal abdichten. Das tut nicht weh. Sind zwar "1000 Schrauben" aber es geht einfacher als die Kopfdichtungen zu erneuern... dabei müsste der Motor im Grunde genommen komplett zerlegt werden...

Wichtig ist, dass ich hier noch einen neuen Simmerring verwenden werde. Ich habe zwar vor "kurzem" den vorderen Simmerring erneuert, allerdings sind die Teile nur "Centartikel" und ich hatte sowieso noch eins liegen ;) Also lassen wir das mal so stehen :D

Dichtungsflächen an Deckel und Block gut reinigen und vorbereiten. Danach mit einer dünnen Schicht Motordichtungsmasse versehen. Ursprünglich wurde da nichts verwendet, aber heutzutage kann man Motoren, die eigentlich nie dicht waren, damit dicht bekommen. Und so soll es bei der alten Lady sein! Danach die neue Dichtungen aufsetzen. Diese sind ein Faser-Gummi-Verbundmaterial. Komisch zu beschreiben. Brüchig aber nicht ganz brüchig...

Nun am Stirndeckel den alten neuen Simmerring austreiben und die Dichtungsflächen ebenfalls mit Flüssigdichtmittel versehen. Naja, flüssig, darüber kann man länger diskutieren ;)

Pro Zylinderkopf sitzen 3 Stehbolzen im Deckel. Diese kann man eigentlich nur festanbringen, wenn man vorher die Zylinderköpfe abnimmt. So die XJ-S Götter :D Leckomio das geht auch ohne! Und so ist es halt. Die mittleren Stehbolzen muss man schon einhängen und mit Mutter schon festdrehen. Darunter natürlich noch die selbstsichernde Unterlegscheibe. Deckel nun aufstecken, und vorsichtig an Ort und Stelle drücken. Nun die beiden Stehbolzen von oben mit der Mutter eindrehen bis die ersten paar Gewindegänge drin sind. Darauf folgt dann das Anziehen der sonstigen Schrauben (aber schön nach Plan, nicht einfach wahllos). Man darf den Deckel NICHT mit den Schrauben ranziehen... Der Deckel sollte sich mühenlos auf die beiden Führungsstifte aufschieben lassen können.

Sind die Führungsstifte erreicht und alles sitzt richtig, können alle anderen Schrauben eingedreht werden. Hierbei aber auf jeden Fall auf die richtige Position der langen Schrauben achten. Sitzen diese falsch, kann man den Deckel nicht festbekommen. Ist alles fest, kann man die restlichen Stehbolzen oben zwischen Zylinderkopf und Deckel einsetzen und festziehen.

Um hier ganz sicher zu gehen, dass kein Öl irgendwo austritt, habe ich die Dichtungsübergänge zwischen Zylinderkopf und Stirndeckel mit Motorensilikon versehen. Hochtemperatur Dirko! Rot ist zwar nicht sehr schön zu sehen, aber ich werde zu gegebener Zeit die breiten Flächen etwas verkleinern und das überflüssige Material entfernen. Damit es zumindest optisch etwas besser wirkt als es momentan der Fall ist. Nicht umsonst habe ich Stunden, Tage, Wochen damit verbracht den Motor zu reinigen und abzudichten. Dicht muss dicht bleiben! :D

Den neuen Simmerring reiben wir schön mit 20W50 ein und setzen es ein. Schön bündig, wie es sich gehört. Jetzt noch die Riemenscheibe für die Lichtmaschine rauf und die Zentralschraube versuchen anzuziehen. Naja, es geht nur ein Versuchen, weil der Motor sich so leicht per Hand durchdrehen lässt (nein, Kompression ist überall vorhanden, es ist halt nur gleichmäßig... Nicht wie bei einem 4 Zylinder...!).

Damit der Motor wieder komplett dicht sein kann, muss ich nur noch die untere Sandwichplatte abnehmen. Das ist aber nicht extremeilig...

Wie man sieht, trotz der langen "Pause", die Iron Lady wird weiter fertiggestellt. Evtl. bald schneller als gedacht oder auch langsamer. Es hängt davon ab, wie ich weiterkomme und ob Rusty tatsächlich endlich Ruhe gibt! ;)


09.07.2017 21:06    |    Trottel2011    |    Kommentare (49)    |   Stichworte: Jaguar, X300, X308), XJ308, XJ Mark II (XJ40

Hallo Motor-Talker!

Ich schwaffele heute nicht rum. Ebenso gibt es keine Bilder. Ich komme direkt zum Punkt: Rusty wird 2018 nicht mehr sehen!

Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich kann mich einfach nicht mehr darauf verlassen, dass er noch lange halten wird. Ja, ich habe gerade sehr viel Geld investiert und schon alle Teile hier liegen, die ich bräuchte, damit er brauchbar ausschauen würde, aber ich habe darauf nun einfach keine Lust mehr. Zumindest nicht mehr heute, Stand 9.7.2017.

Es ist immer etwas zu machen. In letzter Zeit ist es auch gänzlich um mein Hauptblogthema still geworden: der Iron Lady. Warum? Weil mein Schrotthaufen alles Geld und Zeit verschlungen hat! Und das muss enden! Daher habe ich jetzt innerlich mit dem Kotzkübel abgeschlossen und werde daran nichts mehr machen.

Wenn einer die Zuverlässigkeit dieser Autos regelmässig lobte, dann war ich das. WAR. Alle Krankheiten, die diese Autos haben können, hatte ich. Wahrscheinlich kommen noch weitere! Wenn jemand von schlechten Erfahrungen reden kann, dann ich! Es muss ein Wunder geschehen, damit ich wieder Interesse daran habe, diesen Schrotthaufen weiter zu reparieren. Heute ist die Türverkleidung auf der Fahrerseite abgerissen (habe ich aus Wut gemacht weil eine Schraube nicht raus wollte). Gestern wollten die verkackten Bremskühlkanäle nicht sitzen. Die Aussenspiegel klappen nicht mehr elektrisch ein. Die Lenkung ist nie gerade. Es nervt.

Darum: in Rusty wird dieses Jahr nicht mehr investiert. Es wird auch keine Arbeit mehr in seine Richtung fliessen. Er hat mich alleine 2017 schon 1500 EUR an Neuteilen gekostet - zusätzlich noch die Karosserieteile usw. Und noch die Kosten für Mietwagen..

WENN er noch ein 2018 haben will, MUSS er sich jetzt beweisen! Er MUSS mir zeigen, dass ich auf ihn zählen kann. Dass ich keine Angst vor'm Stau haben muss. Dass ich morgens starten kann, ohne dass er nur auf 5 oder 6 Zylinder läuft. Er MUSS zeigen, dass er es wert ist! Jeder Fehler bzw. jeder Schaden, welches/r bis dahin passiert/auftaucht, bringt ihn weiter Richtung Schlachtbank. Und das Ausschlachten wird mir ein Genuß sein!

So, das war's für heute.


05.07.2017 18:49    |    Trottel2011    |    Kommentare (59)    |   Stichworte: ABS, Dr., Jaguar, Praxis, Reparatur, Steuergerät, Trottel, V8, X100, X300, X308, X308), XJ308, XJ8, XJ Mark II (XJ40, XJR, XK8, XKR

Hallo Motor-Talker!

In diesem Blog geht es nur technisch zu. Wer sich über Kodierungsarbeiten oder Freischaltungen informieren möchte, ist fehl am Platze! Wer aber an der Technik Interesse hat, wird sich hier wohl fühlen :)

Patient:
(M)Ein 1998er XJ8 Executive (X308, 3.2l, 237 ps), ca. 203tkm auf der Uhr.

Diagnose:
Seit ich Rusty habe, macht er zwischendurch gerne mal die Meldung an, dass das ABS nicht mehr funktionieren will... Im Kombiinstrument bleibt die ABS Lampe an und die Meldungen 'Traktionssys. Gestört' und 'Stabilitätssys Gestört' blinken im Wechsel (wobei ich sowieso auch gestört sein muss dafür :D).

Dieses konnte in der Regel mit einem Neustart der Anlage (Motor aus, Motor an) behoben werden. Dadurch habe ich es immer weiter aufgeschoben. Besonders weil der Fehler dann wirklich dauerhaft weg war. Locker mehrere Wochen, Monate sogar 12 Monate... Aber das passiert halt auch mal.

Nachdem ich aber mein Auto wieder fit bekommen muss, hat sich gezeigt: dieser Fehler lässt sich nicht mehr so einfach beseitigen. Die Meldungen bleiben. Nach Anschluss des Jaguardiagnosesystems JDD bzw. IDIS kommt ein nichtlöschbarer Fehlercode zum Vorschein: C1095: Pumpenmotor Schaltkreisfehler.

Damit liegt ein elektrischer Fehler im Hydraulikaggregrat des ABS Systems vor und damit verbunden ein Problem, welches fast jedem Auto mit ABS im Laufe der Jahre begegnen wird: Steuergerät defekt.

Behandelungsmöglichkeit:
Neuer ABS Hydraulikaggregat kaufen und einbauen. Die Reparatur kostet mehrere Tausend Euro und damit verbunden auch die Notwendigkeit die Bremse komplett zu entlüften. Die zweite Möglichkeot wäre günstiger aber immer noch damit verbunden die Bremsanlage zu entlüften: Gebrauchtteil einbauen. Allerdings weiß man dnn nie, wie lange es tatsächlich gutgehen wird. Letzte Möglichkeit: Steuermodul vom Hydraulikblock trennen und schauen ob wir nachlöten können, was in der Regel geht. Letzte Möglichkeit: Neukauf des Steuerteils für knapp 2000€...

Operationsbesteck:
E5 Stern Nuss, Lötkolben, Fein/Säge, 10 mm Nuss, paar Verlängerungen, Torx T27 Bit, mehrere Fingergelenke

Operation:
Logischerweise wird zuerst die Haube geöffnet und die ABS Einheit lokalisiert. Dieser sitzt vorne links hinter dem Scheinwerfer (tolle Position! :rolleyes:). Ist es gefunden, muss man nicht viel machen. Nichts ausbauen. Die ABS Eiheiten sind im XJ und XK ziemlich gut zugänglich. Die Leitungen haben einiges an Spiel, dass man sie vorsichtig verbiegen kann (dabei aufpassen, dass sie nicht abknicken!).

Es hilft - so meine Erfahrungen - wenn man beim X308 die Alarmhupe ausbaut (2 Torx) und die beiden Hauptrelais daneben ebenfalls entfernt. Dann gewinnt man noch etwas mehr Platz. Bevor man ans Steuergerät geht, sollte man die Stecker abziehen. Dazu zieht man an der Spitze den Halter hoch und dabei löst sich der Stecker vom Hydraulikaggregat. Danach noch den Stecker der Hochdruckpumpe entfernen und damit ist das Steuergerät soweit "befreit". Nun noch die 4 E5 Sternschrauben entfernen. Diese sind meistens durch leichtes Verbiegen der Bremsleitungen noch besser zu erreichen.

Hat man alle 4 Schrauben raus, kann man schauen wie viel man die Bremsleitungen bewegen muss, um das Steuergerätchen zu entfernen. Zum Glück kann man die Leitungen anderweitig aushaken und somit passend Luft verschaffen. Ich fand es einfacher die Sirene der Alarmanlage mit auszubauen... Das geht dann noch etwas besser.

Ist es ausgebaut, müssen wir ins Gehäuse rein. In der Regel bohren die meisten "Reparierer" nur über dem Steckeranschluss für die Hochdruckpumpe ein Loch und gehen an die beiden Pins dessen ran. Oft reicht das, aber es reicht nicht immer. Also trennen wir das Gehäuse entlang der sichtbaren Naht auf. Dazu nehme ich ein Fein Multimaster. Es würde aber auch z.B. ein feines Sägeblatt reichen.

Einmal rundum aufschneiden und dann vorsichtig mit einem Meißel den Rand aufdrücken. Hierbei werden die Plastikeinfassungen um die 4 Schraubenöffnungen abbrechen. Das ist normal und liegt in der Natur der ATE Steuergeräte... Sind ja schließlich nicht wartungsbedürftig und verschlossen auf Lebenszeit!

Ist der Deckel ab, schauen wir uns die Lötstellen an. Sicherlich sind einige davon entweder gebrochen oder zumindest einfach kalt. Es gilt ALLE nachlöten. Zum Glück habe ich in meiner Firma erfahrene Kollegen, die den ganzen Tag Elektronik löten... Wenn jemand richtig gut löten kann, dann meine Kollegen :D Ist man mit dem Löten durch, wird das durch Wiederversiegelung (Abdichten nicht vergessen!) besiegelt und der Einbau vorgenommen.

Stecker wieder anschließen und die Bremsleitungen in die Halteklammern stecken und es sollte fertig sein. Erst mit der Zeit wird sich zeigen, ob die Reparatur von Dauer ist oder nicht. Wenn die Lampen ausbleiben (außer beim Selbstcheck), ist schon mal ein guter Anfang geschafft:

<iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/N5pQtvm1Mpc" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe>

Da jetzt bei meinem XJ wieder funktionierend, sollte mein Problem für ein paar Jahre wieder behoben sein. Und nein, ich habe nicht die ABS Funktion außer Kraft gesetzt (wobei es schon erstaunlich ist, wie sehr die Anlage beim Fahren mitmischt! Während man mit funktionierendem System nicht einmal minimal Schlupf an den Hinterrädern hat, ist das Heck EXTREM leichtfüssig unterwegs... So weiß ich auf jeden Fall was für die Zukunft *hust* :D).


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Mein Blog hat am 08.10.2020 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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Current Vehicle:
The Daily Driver:
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Hersteller: Volvo Cars
Auto: V70 (Typ B/III)
Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

Former Vehicles:
The Depressing Daily Driver:
Mister FU
Hersteller: Stellantis (Fiat)
Auto: Tipo (Typ 356)
Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

The Former Daily Driver:
Lusysan
Hersteller: FCA (by Mazda)
Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)
Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

The Former Crown Juwel:
Die Iron Lady
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ-S (XJ27)
Modelljahr: 1989.5
Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

A Former Daily Driver:
Toni
Hersteller: FCA (Fiat)
Auto: 500 (312) "Lounge"
Modelljahr: 2018
Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

Another Former Daily Driver:
Rusty Jag
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ8 Executive (X308)
Modelljahr: 1997
Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

Yet Another Former Daily Driver:
The Jaguar Formerly Known As "Jag"
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ6 SPORT (X300)
Modelljahr: 1995
Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

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