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Fri Mar 25 19:16:30 CET 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: jag, Jaguar, Quickie Artikel, Rusty, XJ300/305/306/308, XJ308, XJ8, XJR

Hallo Motor-Talker!

 

Hier mal wieder ein kurzer Artikel meiner "Quickie Reihe" aber etwas länger als normal :D Wer lange fährt und länger dem heimischen Strom fernbleibt, wird feststellen, dass irgendwann sein Taschenfernseher (Handy) oder Handgroßbildschirm (Tablet) einfach sagen wird "Ich bin leer" - was natürlich ärgerlich ist! ;)

 

Viele greifen zum Autoladegerät. Ja, kann man, aber das ist umständlich. Nie halten die Stecker richtig in der Buchse. Das nervt mich und sorgt dafür, dass ich gefrustet werde und irgendwann mein Handy leer ist. Aus diesem Grunde habe ich mich für den Einbau einer USB Buchse entschieden. Handykabel (ja, ich nutze Geräte mit dem MicroUSB Anschluss - das schließt eine Marke gänzlich aus :D) habe ich genug und diese laden ja heute eigentlich alles auf...

 

Also, Buchse gekauft und nun feststellen: wo baue ich es ein? Mittelkonsole? Handschuhfach? Naja, ich rauche nicht. Und ins Handschuhfach etwas einbauen und dann Handy und co da rein werfen finde ich nicht so prickelnd... Groß ist das Ding ja auch nicht wirklich. Also geschaut... In der Mittelkonsole sitzt vorne, zwischen Wählhebel und Armlehne ein kleines Fächlein... Den Zigarettenanzünder ach, sorry, Jaguar haben keinen Zigarettenanzünder sonderen einen Zigarrenanzünder (steht auch so in der Betriebsanleitung!) finden wir auch... Also, Maße sind nur geringfügig anders, somit rupfen wir das Ding raus und bauen stattdessen eine Doppelbuchse von Amazon ein.

 

Wann bietet sich der Umbau an? Richtig, an KARfreitag! Nutzen wir also den Tag der heiligen Automobilität, wie es von der christlichen Kirche vor Jahrhunderten prophezeit wurde und machen was...

 

Bauen wir die Mittelkonsole "flink" aus. Dazu müssen nur wenige Schrauben raus... Holzeinlage um das Radio raus, Holzrahmen um Lüftungsdüsen raus und danach die 2 Schrauben rausdrehen. Die beiden Schrauben in der Mittelarmlehne auch raus (dazu müssen die beiden hinteren Lüftungsdüsen raus - nur gesteckt) und dann nach hinten ziehen und rausheben. Fertig. Schneller geht es meiner Meinung nach nicht :)

 

Zum Einbau der USB Anschlüsse... Dazu müssen wir den Aschenbechereinsatz rausnehmen. Dieser ist nur mit 4 Schrauben von unten in der Mittelkonsole befestigt. Ein schneller ausbau. Wenn raus, Stecker abziehen und wir haben damit auch den Anzünder "vorbereitet". Ausbau dessen in einem Stück? Unmöglich! Also brechen wir einfach die Teile nacheinander ab bis die Öffnung bereitsteht.

 

Die Öffnung ist geschaffen und wir probieren ob die Buchsen (gekauft bei Amazon und das ist jetzt keine Werbung) passen. Ja, der Durchmesser ist genau richtig, jedoch habe ich kein Gewinde in der Öffnung der ehemaligen Anzündereinheit. Kurz mit der Rundfeile die Öffnung geringfügig erweitert und es passt. Super! Das ist ein Anfang.

 

Da ich die Befestigungsmutter nicht ausreichend weit aufgezogen bekomme (der Öffnungsmechanismus der Klappe ist im Weg) habe ich die Buchsen mit Klebstoff befestigt. So viel Zug wird da sowieso nicht drauf sein. Am Kabelstrang der Mittelarmlehne können wir ein Kabel kappen (für die Beleuchtung) und schließen dafür an den anderen Beiden die Anschlüsse der USB Buchsen an. Damit hätten wir schon mal die Elektrik verlegt.

 

Nachdem der Klebstoff getrocknet ist, kann man sich an den Wiedereinbau machen. Dazu alles schön vormontieren und danach wieder in den Wagen einsetzen. Alles wieder zusammenbauen und wir haben eine moderne, funktionierende Aufladefunktion für Klugtelefone und Minifernseher... :)

 

FALLS ich mal einen alten, normalen Anschluss benötige als Zapfstelle für Strom, habe ich noch die hintere Buchse. Damals eine Sonderausstattung, die ich sehr gerne nachgerüstet habe (alle meine Autos haben bisher 2 Buchsen gehabt - ich mag es nicht den vorderen zu nutzen! :D). Somit, Mischen Akkommplischt! :D

 

 

Zeitgleich hat Rusty noch angekündigt, dass das Radlager vorne links gemacht werden muss... Super! Es knackt dann einmal und schon ist das Radlager auch kaputt... Naja, das Rechte war die Grundlage. Links ist nun "Folgearbeit". Kleine Info für alle am Rande: die Radlager vorne sind identisch zu denen vom Ford Mustang und dem Chrysler PT Kotzer! Nur so am Rande erwähnt :D


Sat Mar 19 21:29:42 CET 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Radlager, Rusty, Spezialwerkzeug, SuperV8, V8, XJ300/305/306/308, XJ308, XJ8, XJR, XK8, XKR

Hallo Motor-Talker!

 

"Wupp wupp wupp wupp wupp", Geräusche, die bei jedem Auto nichts Gutes bedeuten, weil immer damit Geld verbunden ist. Selten ist es "nur" mal eben etwas... Und genau da hört der Spaß auf.

 

Rusty, mein kleiner Haufen noch nicht wegoxidiertem, britischen Stahls, hat schon immer "Wupp-Geräusche" von sich gegeben. Das waren aber immer Geräusche aufgrund der Reifen. Durch eine Sägezahnbildung im relativ frühen Stadium, habe ich mich daran gewöhnt. Mein C30 machte das, Rusty macht das. Das macht jeder! ;)

 

Aber so schlimm wie im Moment hatte ich das noch nie! Ich fuhr nach Zeven (für Ortsunkundige, Zeven liegt zwischen Bremen und Hamburg, ungefähr auf halber Strecke entlang der A1) und auf der Fahrt, hat Rusty kurz "geknallt". Geknallt ist das, was ich nennen würde. Ich dachte, ich hätte irgendwas getroffen - war aber nur ein Schlagloch. Egal, die Lenkung lenkte wunderbar, Rusty zog nirgendswo hin. Also alles bestens. Weiterfahren, beobachten (alter Volvo Spruch :D).

 

Doch am 12.03. entwickelte sich ein Geräusch, welches nicht "normal" ist. Es war ekelig laut. So laut, dass ich dachte, dass meine Reifen vielleicht platt wären. Also zur Tanke und da den Druck kontrolliert. Ergebnis: alles im Soll. Habe noch etwas mehr raufgegeben um zu schauen, ob sich das Geräusch verändert: nein.

 

Naja, war auch etwas spät, weshalb ich dachte, dass es an meine "Hörempfindlichkeit" läge. Also ab nach Hause und vornehmen am Sonntag zu schauen, was Sache ist. Da Rusty umgeparkt werden musste, und die Nikasilbeschichtung in Verbindung mit einem Kaltstart zu Problem führen kann/wird, habe ich Rusty warmfahren müssen für ein Umparkmanöver von 10 m. Egal Karl! Dabei ein wenig versucht eine Diagnose zu treffen.

 

Geradeausfahren: WUPP WUPP WUPP

Rechtskurve: WUPP WUPP WUPP

Linkskurve: STILLE

 

Aha, also, Theorien müssen her:

 

Theorie 1: Sägezahn macht das Gleiche. Also zuhause aufbocken und Räder von vorne nach hinten umstecken, Probefahrt.

Theorie 2: Radlagerschaden auf der Fahrerseite, weil das Radlager entlastet wird, das Geräusch wegfällt und damit der Schaden nur da liegen kann.

 

Zuhause angekommen geschaut was wir haben. Rusty vorne aufgebockt und an huch!? Was ist denn das!? Als ich mich hochziehen wollte, gab das Rad auf der Beifahrerseite etwas nach. Es machte "Klonk". Vergleich mit der Fahrerseite: Fahrerseite macht keine Bewegung. Die Beifahrerseite bewegte sich "spontan" ca. 3 mm in jeder Richtung. Soviel, dass man es sogar in einem Video erkennen kann! Seht selbst:

 

 

Yay! Radlagerschaden am XJ8... Warum yay? Weil die Radlager "nicht einfach" getauscht werden können... Neeeeeiheeeiheeeinnn. Die Radlager sind verpresst. Dazu dann mit einer der bescheuertsten Muttern gesichert. Und noch dazu, ist der ganze Prozess alles Andere als "Lustig". Naja, die Iron Lady macht das einfacher, genauso wie der X300, der von Rusty beerbt wurde. Radlager ist nur gesteckt und über Zentralmutter am Spindel gesichert.

 

Gut, was brauchen wir hierzu?

 

Logisch, einmal einen neuen Radlager. Dazu noch 2 Sprengringe und ein "Federstahlband". Zu guter Letzt noch ein Spezialwerkzeug zum Lösen des ABS Ringes, welches ein Nebenjob als Zentralmutter hat... Und wir brauchen noch eine Presse... Die Presse muss sein, sonst ist das Lager nie raus und nie wieder drin. :)

 

Radlager: MJA1830AD (36€)

Sprengringe: JCR110765 (inkl. beim Radlagersatz)

Federbolzen (Federstahlband): MJA1845AD (€11,20)

Spezialwerkzeug: Laser 5537 (ca. 60€)

 

Fangen wir mal an:

Zuerst bocken wir Rusty vorne mal wieder auf. Um Rusty nun brauchbar abzustützen, eignet sich ein Unterstellbock am Hilfsrahmen vorne. Ist das erledigt, muss das Rad ab und die Bremse komplett entfernt werden. Dazu einfach hinten die beiden großen Schrauben, die den Sattelträger an der "Nabe" halten/fixieren, lösen und den Bremssattel nebst Träger nach oben wegheben und befestigen. Darauf achten, dass die Bremsleitung nicht beschädigt und geknickt wird! Wenn das sicher hängt, die Bremsscheibe ebenso abnehmen und sicher weglegen.

 

So, wir haben soweit die Nabe freigelegt. Wir müssen aber die "Vertikalanbindung" (wie Jaguar es schimpft) komplett ausbauen. Jaguar hat lange Zeit und jetzt auch wieder die Vorderachse mit 2 Querlenkern (Doppelquerlenkervorderachse) gebaut. Das heißt wir haben keinen Federbein. Feder und Stoßdämpfer sitzen getrennt voneinander und wir haben auch keinen Domlager, welches sowohl lagern, wie auch drehen muss. Um jetzt die Nabe auszubauen, lösen wir die beiden Traggelenke (oberer Querlenker und unterer Querlenker) sowie den Spurstangenkopf. Alles ziemlich schnell und einfach gelöst (nachdem man es ordentlich mit Güsol einkleistert) ABER man muss jetzt höllisch aufpassen! Hier ein "Disclaimer" (also ein Haftungsauschluss): die Fahrwerksfeder steht unter großer Spannung. Das heißt, man müsste es theoretisch sichern bzw. spannen. Es geht aber auch ohne! Aber sollte etwas passieren: du wurdest vorgewarnt!!!! ;)

 

Vorsichtig mit dem Wagenheber unter den Federteller des unteren Querlenkers gehen und langsam Druck aufbauen und die Feder damit belasten. Der Druck sollte/wird die Feder somit an "Ort und Stelle" halten. Es KANN sich aber lösen, daher vorsichtig arbeiten! Jetzt den oberen Querlenker wegklappen und die Vertikalanbindung rausziehen - nicht vergessen den Stecker des ABS Sensors abzustecken! Zum Glück bleibt der Sensor im Bauteil stecken... :)

 

Jetzt ab auf die Werkbank. Wir müssen jetzt mit dem Spezialwerkzeug (Lasertools bietet es im Zubehör an, Original ist es NICHT zu beziehen - zumindest nicht von Jaguar in Bremen) den ABS Sensorring lösen. Dieses ist mit ca. 300 nm angezogen und mittig mit einem Federblechstreifen gesichert. Den Blechstreifen rausnehmen und entsorgen. Sowas verwendet man nicht zweimal. Danach die Mutter lösen. Das kann etwas aufwendig sein aber es geht. Dooferweise habe ich keine Bilder hierbei gemacht, weil ich das Rauspressen ausnahmsweise "Outgesourced" habe... Leider fehlte mir diese Woche die Zeit dafür...

 

Wenn gelöst, schön reinigen. Das muss sauber gemacht werden. Den ABS Sensor kann man auch im selben Zug kurz reinigen (zumindest abwischen!). Jetzt kann man die Nabe rausnehmen und sieht das Lager neben beide Sprengringe. Die Ringe lösen und wegwerfen. Im Kit sind zwei Neue dabei. Nun muss man mit einer großen Presse (leider habe ich NOCH keine Presse zuhause) das Lager rausdrücken. IMMER am äußeren Teil des Lagers pressen. NIE das innere Teil. Das bringt nichts! ;)

 

Neues Lager ist also eingepresst, die beiden Sprengringe sitzen auch fest. ACHTUNG! Egal wie es vorher eingebaut wurde, die beiden Öffnungen der Sprengringe MÜSSEN nach unten zeigen. Es bildet sich einiges an Wasser in dem Bereich und das führt dann irgendwann zwangsläufig zu Rost und damit irgendwann zum Radlagerschaden. Also beugen wir vor :)

 

Nachdem das alles sitzt und das Lager sich fröhlich leise dreht und das ohne merkbaren Spiel, können wir die Nabe wieder einsetzen und die Zentralschraube aka ABS Rotor/Geberrad wieder anziehen. Dieses wird mit dem Spezialwerkzeug wieder befestigt und erhält dann 300 nm Drehmoment. Schön mit dem großen LKW Drehmomentschlüssel festziehen und bestens. Zur Sicherung des Ringes dann das Federstahlband einsetzen und in die entsprechenden Öffnungen einsetzen. Ist das erledigt, können wir den ganzen "Mist" wieder einbauen.

 

Es gibt Leute und Menschen, die reinigen das ganze Ding und sehen zu, dass es auch lackiert wird. Ganz ehrlich? Bis das Teil durchrostet und eine Lackierung Sinn ergibt, dauert es sowieso noch 20 Jahre... Oder 30... Auf jeden Fall fahre ich bis dahin Rusty nicht mehr :D Das weiß ich jetzt schon - glaube ich! :D Also, montieren wir den Mist wieder.

 

Rusty hätte im selben Schwung neue Traggelenke bekommen können, aber warum? Die sind heile und dicht. Darum nix da! Wahrscheinlich wird aber hinterher der alte Rusty wohl kontern indem er in den nächsten Tagen einfach den Schmierfett rausdrücken wird... Naja, Roboter mit Senf! ;)

 

Wir ziehen alle Muttern wieder fest, lösen unseren Wagenheber, stecken die Bremse wieder ran und ziehen auch die Schrauben fest, stecken den Sensor der ABS Anlage auch wieder an und montieren das Rad... Ich denke mehr braucht man dazu nicht sagen :) Wohlwissend, wird Rusty in den nächsten Tagen auch das linke Radlager verspeisen... Soweit kenne ich den alten Jag! :D Dann machen wir mal eine Probefahrt und... Ja, nix! Alles leise (bis auf das Sägezahnprofil). Dafür aber kein Radlagerschaden mehr :)

 

Vor nicht allzulanger Zeit habe ich meine vorderen Bremssättel überholt und rot lackiert... Naja, ein Vergleich wie rot sie jetzt, nach ca. 7 Monaten, sind, zeigt sich hier wunderbar. Bremsstaub (nicht eingebrannt!) am Sattel und Träger. Ich denke, wenn ich meine Sommerfelgen endlich beisammen habe, werde ich alles reinigen. Die Bremsscheiben und Beläge müsste ich irgendwann noch tauschen. Habe wohlc a. 20-30tkm Belag noch auf den Belägen und das Gleiche nochmal in der Bremsscheibe. Ich wechsele aber wohl wieder zu EBC Greenstuff - aus Überzeugung und bisherigen Erfahrungen. Weniger Staub muss her! :D

 

 

Was geht als nächstes kaputt? Ich habe schon eine Vermutung aber ich will es nicht heraufbeschwören und werde es hier auch nicht schreiben. Positive Gedanken, Damien. Positive Gedanken!!! :D


Thu Mar 10 14:21:30 CET 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Jaguar, Quicke Artikel, Rusty, Sammelsurium, X300, X308), XJ308, XJ8, XJ Mark II (XJ40

Hallo Motor-Talker!

 

Lang ist es her, als ich Rusty vor die Tür gestellt bekam... Damals, im Februar 2015, wurde mir Rusty, in einem ziemlich "grünen" Zustand (mit gut Algen- und Moosbefall), übergeben und als Ersatz für meinen alten XJ6 hergenommen. Ja, damals sah er vielleicht etwas "schicker" aus, mit der farblich passenden Stoßstange, den dezenten Endrohren und diverse Macken, die alle nach und nach aufgearbeitet wurden sind, aber was genau stand alles an und wurde durchgeführt... :)

 

Die Positive Basis von Rusty: Rusty fuhr, der Motor lief, es war dicht, der Auspuff war dicht, innen war nicht verraucht, er war nicht weiß, hatte nur 145.000 km runter (innerhalb von knapp 18 Jahren ist das ja absolut nix!) und war scheckheftgepflegt. Er hatte ebenso nur noch bis April 2015 HU - sprich zum Zeitpunkt des Hinstellens knapp 4 Wochen bevor es fällig werden würde...! :eek:

 

Fangen wir an. Als Rusty damals zu mir kam, funktionierte die vordere, linke Bremse nicht. Eine Stabikoppelstange der gleichen Seite war ausgeschlagen (die Buchse hatte keinen Kontakt mehr zur Koppelstange!). Die Stoßstange war gebrochen und wurde am Kühlergrill (auch gebrochen) mit 3 Schrauben fixiert. Die Scheinwerferreinigung war defekt. Die Lenkung stand etwas schief bzw. Rusty zog gerne nach rechts... Der Motor hatte dringend ein Service notwendig und die Klimaanlage funktionierte nicht. Der Motor hat Kühlwasser verloren.

 

Innen zeigte sich eine hässliche Parrotfreisprecheinrichtung und der Fahrersitz hatte eine offene Naht. Der Himmel begann zu hängen. Der Innenspiegel ist angelaufen und funktionierte nicht (automatische Abblendung ging nicht). Die Temperaturanzeige der Klimaanlage war nicht beleuchtet. Weiter war etwas Leder an der linken Armablage vorne (sprich Fahrerseite) aufgerissen. Die Kofferraumbeleuchtung ging nicht und die Antenne fuhr nicht ein und auch nicht aus...

 

Für viele wäre das ein "NoGo". Der Wagen hatte viele Macken, die aber nicht viel Arbeit bedeuteten. Manch einer würde sich darüber beschweren und den Wagen nicht einmal anrühren. Ich jedoch habe den Wagen dankend angenommen und mir nach und nach zum Ziel gesetzt alles wieder soweit gangbar zu machen, dass Rusty irgendwann wieder wie ein eleganter Gentleman's Club auf Räder durch die Landschaft "vorranschreiten" kann (Jaguar Cars fahren nicht, sie schreiten vorran. Sie "machen Fortschritt" ;)).

 

Alles, aber wirklich alles, wurde behoben mit einer Ausnahme: die Kofferraumbeleuchtung :D Da bin ich aber an einer Lösung dran.

 

Zusätzlich sind natürlich noch weitere Arbeiten angefallen, die durch unterlassene Wartung und Verschleiß erforderlich wurden. Z.B. neue Steuerketten und Steuerkettenspanner (wichtig, dass man das macht!), neue Lichtmaschine, neue Servopumpe, usw. usf. :)

 

Mein Fazit nach mehr als 12 Monate mit dem XJ8: wer ein Auto sucht, welches an Tankstellen immer wieder für Gesprächsstoff sorgt (auch ohne schäbige Optik :D) und oben drauf noch Fahrspaß bereitet (es ist unglaublich, wie sehr man die 1.8t Leergewicht um Kurven scheuchen kann, ohne sich unsicher zu fühlen!) und Komfort bietet, sollte sich wirklich einen X308 anschauen. Günstiger kommt man auch kaum an einen guten V8 heran... :)

 

Also Rusty, auf weitere 30.000tkm (Minimum!) und sei es auf Benzin, Gas oder Mobi-Dick-Oil (wie aus Futurama :D), hauptsache irgendwas Brennbares! :D Wer eine schöne Auflistung aller Teile Sucht, kann sie unter folgendem Link finden: Rusty's Teilesammelsurium


Sat Mar 05 18:29:53 CET 2016    |    Trottel2011    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: daimler, daimler v8, motorschaden, steuerketten, steuerkettenspanner, Thermostatgehäuse, v8, ventilschaden, X308, XJ300/305/306/308, XJ8, zylinderkopf

Hallo Motor-Talker!

 

Der Iron Lady und Rusty geht es beide gut. Beide geniessen die Ruhe und einem normalen Leben im Winter. Jetzt gibt es aber ein Quickie zu einem anderen Patienten, dem es nicht gut geht. Der Patient hört auf dem Namen Daimler V8... Das ist die ehemalige Edelmarke von Jaguar... Nicht Mercedes... Und nein, es ist kein Jaguar Daimler... ;) Daimler wurde in den USA als "Vanden Plas" (aussprache: Wändenn Plah) verkauft aufgrund des Markenstreits zwischen Daimler Benz (damals) und Jaguar Cars.

 

Was ist passiert? Plastik im Motorraum an wichtigen Stellen sollte man nie trauen. In diesem Falle ist das Gehäuse vom Termostaten gerissen. Kühlwasser tritt aus. Der Fahrer fährt trotz Meldungen weiter und dann lösen sich die Ventilsitze aus dem Kopf und wir haben einen kapitalen Motorschaden. Leider mit 110.000 km zu früh - zum Glück waren es nicht die Steuerkettenspanner! Dennoch wurden zeitgleich die Steuerketten erneuert und die Spanner getauscht - rechtzeitig!

 

Also, eine Bitte: haltet immer, trotz Kühlwasseranzeige und Idiotenlampen, euer Kühlwasser im Blick! Das ist kein Spaß und wenn sowas passiert, ist es teuer und nervig. Der Besitzer hatte zum Glück vieles liegen und brauchte nur eine kompetente Hand.

 

Nach dem Zusammenbau stellte sich aber leider heraus, dass eine der Nockenwellenverstellungen scheinbar "einen Wech" hatte. Der Motor startete und lief einwandfrei für ca. 20 Sekunden. Leiser Motorlauf. Rund. Keine Macken. Dann ging es aus. Der Motor sprang aber dennoch sofort wieder an und klackte immer von der Fahrerseite. Nach Ventildeckelentfernung stellte sich heraus, dass die Auslassnockenwelle sich um ca. 5° verdreht hatte... Grund: die VVT der Einlassnockenwelle.

 

Wenn der Motor ausgeht, in der Regel im Leerlauf, steuern die Solenoiden den Öldruck. Es wird der Öldruck dann weggenommen und die Verstellung geht wieder in den "ohne Vorstellung" Bereich über. Aufgrund dessen, dass der Motor mehr kochte als lief, ist natürlich die Temperatur im Motor abnorm angestiegen. Zum Glück waren Block und co ohne Schäden und ohne Verzug. Hier waren aber offenbar die VVT-Elemente beschädigt (Wärme und co). Und einer hat sich scheinbar schlagartig gelöst. Leider konnte ich danach nicht weiter am Patienten arbeiten, aufgrund Zeitnot und -mangel.

 

 

Aber, es ist sicherer jetzt, dass es laufen wird, als dass es das vorher war. Der Wagen ist nicht tot... Es lebt! Es fehlt nur etwas Arbeit.


Blog Recommendation, the

Mein Blog hat am 08.10.2020 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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The Daily Driver:

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Hersteller: Volvo Cars

Auto: V70 (Typ B/III)

Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

 

Former Vehicles:

The Depressing Daily Driver:

Mister FU

Hersteller: Stellantis (Fiat)

Auto: Tipo (Typ 356)

Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

 

The Former Daily Driver:

Lusysan

Hersteller: FCA (by Mazda)

Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)

Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

 

The Former Crown Juwel:

Die Iron Lady

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ-S (XJ27)

Modelljahr: 1989.5

Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

 

A Former Daily Driver:

Toni

Hersteller: FCA (Fiat)

Auto: 500 (312) "Lounge"

Modelljahr: 2018

Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

 

Another Former Daily Driver:

Rusty Jag

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ8 Executive (X308)

Modelljahr: 1997

Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

 

Yet Another Former Daily Driver:

The Jaguar Formerly Known As "Jag"

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ6 SPORT (X300)

Modelljahr: 1995

Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

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