Fri Dec 19 15:44:39 CET 2014
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Trottel2011
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Gaydon, Quickie Artikel, Sonstiges
Hallo Motor-Talker! [bild=79]Ja, es kann ja nicht nur immer um meine Iron Lady gehen. Daher dachte ich mir mal, ich poste "ein paar" (knapp 230 😁) Bilder von meinem letztjährigen Besuch in eines der renomiertesten Automuseen Großbritanniens: dem Heritage Motor Centre in Gaydon, wenige Meilen von Coventry (dem Geburtsort meines XJ-S 🙂). Hier die Internetpräsenz des Museums: Heritage Motor Centre, GB [bild=114]Nun, Museen sind (für viele - nicht mich!) langweilig und man will nicht unbedingt immer da sich lange aufhalten. Man darf sich dieses Museum nicht als "Sammelsurium" aller Fahrzeuge von allen 4 Himmelsrichtungen vorstellen. Aufgrund der Lage unweit von Coventry, ist der Kern auf Fahrzeuge Großbritanniens ausgelegt. Das heißt, dass Marken, die in Deutschland zu 99% nur eine Nebenrolle spielten, hier ausgestellt werden. Oftmals wurden die Fahrzeuge nie angeboten, entweder weil man den Erfolg nicht in Europa sah, andererseits weil die Fahrzeuge teilweise nur Konzeptfahrzeuge sind. Viele stammen noch aus dem Fundus von British Leyland, dem ehemals größten Autokonzern Europas, bis man diesen - wie immer - gegen eine Wand fuhr... Die Geschichte wiederholte sich damals direkt danach nochmal und wenige Jahre nochmal und dann nochmal... 😉 [bild=126]Egal Karl! Nun, wie geschrieben, sieht man viele Fahrzeuge der damaligen Produktion und der heutigen Welt. Toll ist, dass es eine Art "Zeitreisestraße" gibt. Man beginnt in der automobilen Frühzeit und entwickelt sich im Laufe der Zeit bis zur heutigen Epoche. Ebenso gibt es Fahrzeuge aus dem Königshaus, dem Rennsport, der Entwicklungszeit und von Ausstellungen. [bild=151]Sollte jemand Interesse haben, kann ich die Fahrt dahin auf jeden Fall empfehlen. Das Museum ist groß und die Fahrzeuge allgemein gut erklärt (auch für Englisch-nichtkenner/versteher). Anfassen ist bei manchen Exponaten erlaubt. Kinder kommen auch gut auf ihre Kosten (zumindest haben keine Kinder gelangweilt ihre Eltern begleiten müssen 😁). Zu der Ausstellung, wo ich da war, sind natürlich weitere Exponate dazugekommen bzw. ausgetauscht worden. Und wenn man viel Glück hat, kann man gleich Erlenkönige von Jaguar und Land Rover/Range Rover erwischen, die wenige Straßen weiter getestet werden (oder im Falle im LR direkt auf dem gleichen Gelände 😁). Und für die mutigsten Besucher, ist eine Ausfahrt auf dem Land Rover Offroad Parcours ebenfalls möglich... [galerie] Ich werde mir nochmal Zeit nehmen um das Museum erneut zu besuchen. Schließlich ist Coventry unweit entfernt und ich denke, dass ich mit der Iron Lady diese Fahrt antreten würde... Vermutlich zum 30. Geburtstag der Katze 🙂 Dann geht es auch nach Coventry zum Werk 🙂 |
Wed Dec 17 17:39:59 CET 2014
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Trottel2011
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Jaguar, XJS
Hallo Motor-Talker! [bild=1]Im Zuge meiner Aufräumaktion im Motorraum, habe ich mir heute die Einspritzanlage mal vorgenommen. Sie sieht schäbig, alt und abgenutzt aus. Wenn alles im Motorraum wieder glänzt und strahlt, kann sowas nicht einfach wieder eingebaut werden. Aus dem Grunde machen wir uns an die Überholung dessen 🙂 Fangen wir mal an! Zuerst gilt es, die Einspritzdüsen von der Einspritzrail (im Laufe der 20 Jahre, in denen der XJ-S gebaut wurde, gab es 4-5 verschiedene Varianten! Darum ist Ersatz teuer und selten!) zu entfernen. Da Jaguar gerne Presshülsen verwendet (geht ja flinker und effektiver), muss man eigentlich nur die Hülse selbst zerstören. Da ich aber dazu keine Lust habe, die Gummischläuche auch porös und defekt sind, reisse ich einfach die Ventile ab. Knack, ab. Knack, ab. Das Ganze 12 Mal 😁 Nun sitzen noch Reste an der Rail. Die kann man schnell einfach mit der Rohrzange abziehen und dabei die Presshülse hinterher einfach abziehen. Klasse. So einfach. Die Oberfläche sollte irgendwie schöner aussehen. Ist nur die Frage, die sich mir stellte: [bild=7]1. sandstrahlen lassen (ist nur Stahl) und wieder einbauen? Ich habe mich gegen das Sandstrahlen entschieden und in mühevolle Handarbeit eine Art Polierung durchgeführt 😁 Also mit Drahtbürste und feiner werdendem Schleifpapier das Metall von Korrosion befreit. Das Ergebnis läßt sich ziemlich gut sehen. Allerdings wird aus dem momentan glänzenden Metall im Laufe der Zeit wieder etwas Korrodiertes werden. Ich habe darum noch eine Schutzpolitur (Metalpolish) aufgetragen damit das länger anhält. Im selben Schwung wurden beide Benzindruckregler bearbeitet. Dort wurde die Korrosion abgeschliffen und danach mit Politur/Versiegelung gegen ein (kurzfristiges) erneutes vergilben geschützt. Hoffentlich bleiben sie noch so wie sie jetzt aussehen 🙂 Glänzend ist geil! 😁 [bild=16]Machen wir uns jetzt mal an die Einspritzdüsen. Diese werden nicht gereinigt oder untersucht sondern nur auf ihren Zustand hin geprüft. Der Motor lief auf 12 Zylindern einwandfrei und wird es auch hinterher genauso. Die Düsen sind selten anfällig. Da man auch kaum etwas davon im eingebauten Zustand erkennen kann, habe ich sie auch nicht weiter gereinigt. Den alten Schlauch sowie die Presshülse sind noch zu entfernen. Eine SEHR fummelige Arbeit. Mit Säge und Zange bekommt man das am besten entfernt. Danach kurz die Anschlussfläche reinigen und die Einspritzdüse ist bereit für eine weitere Nutzung. Bei einer Düse stellte ich jedoch fest, dass die Kappe an der Düse selbst gebrochen/gerissen ist. Dies war bereits eingebaut so. Das heißt, dass die Kappe selbst wohl irgendwann sich auflöste und im Motor verbrannte... Spuren habe ich nicht erkennen können. Also mache ich mir da keine großen Sorgen. Daher einfach mal 12 neue Kappen bestellt (laut Bosch nicht mehr lieferbar - HAHA!) und werde sie später aufsetzen. [bild=17]Wir haben noch ein paar kleinere Teile, die wir bei der Montage beachten müssen, aber es ist nichts Schlimmes. Die Einspritzdüsen werden durch ein kleines Blechchen festgehalten/fixiert. Dieses besteht aus Stahl und wirkt auf ein Ring aus Aluminium. Im Alu-Ring ist noch ein Gummiring, welches das Einspritzventil etwas leiser lagern soll (Gummi wird ja irgendwann hart und spröde, dadurch werden die Tack-Geräusche verstärkt). Bevor man die Einspritzventile festanbringt, sollte man wissen WIE sie ausgerichtet werden. Also in welche Richtung der Stecker sitzen wird, da man sie nicht einfach umstecken kann... Ich habe mich entgegen der Originalauslegung für eine andere Gruppierung entschieden. Dazu folgt unten mehr 🙂 Also, bereiten wir die kleinen Bleche auf (Rost/Gammel entfernen, Rostschutz drauf, Silberlack drauf, fertig) und sehen zu, dass die kleinen Alu-Ringe ebenso vorsichtig gereinigt werden. [bild=20][bild=24]Also, montieren wir erstmal die Gummiringe und Aluklemmelemente an die Düse. Ich habe etwas Seife als Gleitmittel (nicht schweinisch denken! NICHT SCHWEINISCH DENKEN! NICHT!) verwendet, damit der Gummiring etwas einfacher aufgeschoben werden kann. Dies wirkte Wunder und hat die Montage erheblich vereinfacht. Die Düsenkappen werden entfernt und durch die Neuen ersetzt... Bedenkt: IMMER sind 12 Stück zu machen... Nicht nur eine oder zwei. Es sind 12 Düsen also muss alles 12x gemacht werden! 😉 Die Kappen sind nur gesteckt. Also abziehen, draufstecken, gut. Weiter geht es... Die unteren Dichtringe sind zu erneuern. Auch einfach auf die Kappe aufschieben. Passt. [bild=21]Wenn wir alles erledigt haben, können wir uns an die Montage der Rail machen. Die Rail ist natürlich "Made in Britain". Die Einspritzventile sind "Made in Germany by Bosch with Stickers by Lucas". Das heißt wir haben metrische Anschlüsse an den Einspritzventilen und Imperiale an der Rail. Weil ich mich doch etwas an das Original halten wollte, habe ich mir Hülsen von einem Einspritzdüsenspezialisten besorgt, der sich mit dem Jaguar V12 auskennt... Wo findet man solche? Richtig, in GB 😉 Dies zusammen im selben Paket wie die Kraftstoffschläuche (ganz bescheuerte Größen) und Düsenkappen. Alles nach Boschvorgaben und Jaguarbestimmungen. [bild=26]Kommen wir weiter zum anderen Ende. Um die Einspritzventile richtig verwenden zu können, werden die Schläuche mittels einer kleinen Hülse am Ende gesichert. Dies soll ein Aufweiten des Schlauches verhindern und dadurch ein Abplatzen vermeiden. Da sich dieses Prinzip seit 1975 im XJ-S bewährt hat, bleiben wir dabei 🙂 [bild=30]Also, einfach mit der Hand aufschieben, wie damals bei den Benzinleitungen, und das reicht auch schon. Alles fest. Die Eigenspannung der Schläuche und die scharfen Kanten des gerippten Bereiches halten den Schlauch fest. Dies mal wieder 12x... Schließlich sind ja alle zu machen 🙂 Man sollte aber aufpassen, wie man die Bleche (Montagebleche) ansetzt, weil man diese hinterher nicht mehr umstecken kann. Ich habe mich für einen "Kreislauf" Kabelplan entschieden. Sprich, es beginnt vorne links (1B) und Endet vorne rechts (1A). Dadurch sollte das Ganze beim Verkabeln deutlich besser sein 🙂 Jetzt nur noch die Rail einbauen und zufrieden sein, dass es endlich durch ist! [galerie] Nicht mehr lange... Ich sage das schon lange aber nicht mehr lange und ich kann die Iron Lady wieder anwerfen. Ich freue mich schon wie ein kleines Kindchen darauf wieder das "Wummern" der 12 Zylinder zu horchen 🙂 |
Sat Dec 13 20:52:05 CET 2014
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Trottel2011
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Iron Lady, Jaguar, Quickie Artikel, XJS, XJ-S
Hallo Motor-Talker! [bild=1]Wer meinen Blog verfolgt sieht an der rechten Sidebar wie viele Ersatzteile ich bisher für die Iron Lady gekauft habe. Problem an der Sache ist, das sind nicht alle Teile, die ich gekauft habe. Das Problem liegt daran, dass die Sidebar damit viel zu voll und lang wäre. Also wandeln wir mal die Sidebar in ein Artikel um, setzen alle Teile nach dem Kauf ein und führen das so mal weiter 🙂 Dieser Artikel liest sich wie eine Einkaufsliste. Daher mache ich bis auf ein paar Kleinigkeiten keine Bilder rein. Schließlich sind alle Teile gut beschrieben und genannt. Ich splitte hier dann auf nach: Motor, Innenraum, Außen, Fahrwerk & Kofferraum 🙂 Ich merke, nachdem ich die Liste jetzt auch um viele weitere Teile erweitert habe, dass es doch ein "Riesenprojekt" geworden ist. Und ich muss sagen, ich habe gerade einmal den Motorraum und ein paar Kleinigkeiten durch! Aber gut, 12 Zylinder und "Hightech" der frühen 80er benötigen nun mal viele Teile 😉 Die Liste wird fortwährend erweitert. Daher nicht wundern, dass es plötzlich mehr und mehr werden könnte... Motor: [bild=2]Innenraum: Außen: Fahrwerk:[bild=3] Kofferraum: ### ACHTUNG ### NICHT IN DEN KOSTEN SIND ETWAIGE ARBEITEN WIE SANDSTRAHLEN SOWIE KOSTEN FÜR REINIGUNGSMITTEL UND LACKE ### Kosten Stand April 2014: ca. 1.045€ *Alle Teile ohne Herstellerangabe danach sind Neuteile direkt von Jaguar!* Alle Teile werden bezogen von: |
Sun Dec 21 11:07:45 CET 2014 |
Trottel2011
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concept car, jaguar, v12, xj220
Hallo Motor-Talker!
Viele Marken haben Rennsportgene. Ich denke da brauchen wir nicht viel zu sagen. Früher galt einst "Win Sunday, Sell Monday". Also haben sich viele Hersteller im Rennsport getümmelt. Eine Marke, welches ich hier herausheben möchte, hatte schon immer ein Rennstall. Sei es in der Formel 1, im Tourenwagen Bereich oder auch im Rallyegeschehen. Jaguar hatte immer irgendwo eine Katze am Start.
[bild=1]Und dass eine Katze am Start etwas Gutes ist, sieht man an den vielen Rennerfolgen. Was wäre dann nicht sinnvoller, als ein Auto auf die Straße zu stellen, welches Rennsportgene in sich trägt - und zwar durch und durch?
Als ich im Heritage Motor Centre war, konnte ich mit eigenen Augen den XJ220 begutachten. Eine Augenweide! Aber von Anfang an: eine Gruppe Mitarbeiter von Jaguar hatten in ihrer Freizeit an einem Jaguar Supersportwagen geschraubt. Ein Auto, wie sie es sich von Jaguar vorstellten, um gegen Ferrari und Porsche antreten zu können. Breit, lang, flach, mit V12 und mindestens 500 ps als Mittelmotor vor der Hinterachse. Hach, das wäre ja etwas Feines geworden! Und genau das wurde es...
[bild=2]Einige Grundlagen waren klar: es sollte das schnellste Auto der Welt werden. Es sollte auf einem Rennwagen aufbauen und es sollte einmalig sein. Die 220 im Namen stehen für die angepeilten 220 mph (350 km/h) . eine Homage an den XK120, welches bei Erscheinen 120 mph (ca. 200 km/h) erreichte und das schnellste Auto seiner Ära war. Der XJ220 baute auf den XJR-8 auf (ein von TWR entwickelten LeMans Sieger von 1988). Das Concept Auto hatte einen weiterentwickelten Jaguar V12 und ein von FF Developments entwickelten Allradantrieb (wie es einst im Jensen FF verbaut wurde) unter dem dünnen Aluminium-Blechkleid.
[bild=5]Der V12 basierte in seinem Block auf den altbekannten V12 von Jaguar, bekam jedoch Zylinderköpfe mit 24 Ventilen (also 48 insgesamt) und wurde auf 6.2l aufgebohrt. Eine Trockensumpfschmierung half den Schwerpunkt weiter zu senken. Die Pleuel bestanden aus damals noch schwer zu bekommendem Titan und waren handgeschmiedet. Um den Allradantrieb von hinten nach vorne führen zu können, bediente man sich einer typisch britischen Lösung. Statt wie bei Ferrari und dem FF an der Front des Motors die Kraft anzuzapfen und ein neues Getriebe anzubringen oder wie bei Audi einen Kardan um den Motor herum (seitlich vorbei) zu führen, baute man die Nebenwelle des V12 Motors soweit passend um, dass die Leistung dann vom Verteilergetriebe wieder durch den Motor nach Vorne zu den Vorderrädern geführt werden konnte. Ja, warum einfach wenn es auch kompliziert geht? 😁
1989 gab Jaguar dann an: Ja, wir bauen diesen Wagen in Serie! Zwar eine Serie von 350 Stk. aber eine Serie... Und sofort kamen die Bestellungen rein. 1500 Bestellungen lagen zügig vor und trotz der Anzahlungssumme von £ 50.000 (damals war der Wechselkurs bei ca. 3,00 DM = £ 1,00!) und einem Kaufpreis von £ 413.000 (also mehr als 1.2 Millionen DM!) war die Begeisterung groß! Man wollte den Wagen haben... Doch dann passierte es... Man konnte nicht das bieten, was die Kunden wollten und eine Wirtschaftskrise erschütterte die Märkte.
[bild=3]Aufgrund der Tatsache, dass die Umweltschutzvorgaben (also die Abgaseinstufungen) eine Nutzung des starken V12s fast unmöglich machte, ohne dass die Leistung massiv gedrosselt werden müsste, entwickelte man kurzerhand einen neuen V6 Motor. Diese Maschine, mit 2 Turboladern und 3.5l Hubraum versehen, füllte den Motorraum des Supersportlers kaum aus. Es hatte jedoch 549 ps und sollte den nun doch leichter gewordenen XJ220 in knapp 4 Sekunden (3.7s) von 0 auf 100 km/h beschleunigen und bis zur Höchstgeschwindigkeit von 343 km/h (213 mph) vorwärts treiben. Das Allradsystem wurde ebenso nicht in die Serienproduktion übernommen. Am Ende kostete ein Serienfahrzeug 1994 stoltze £ 470.000 (ca. 1.5 Millionen DM!). Eine stolze Summe für ein stolzes Auto!
Dennoch, die Leistung war nicht ausreichend und die Anzahlungen flossen zurück. Es traf Jaguar hart, als die "Supercarbubble" (eine Finanzblase in GB worin viele in vermeintlich wertstabile bzw. wertsteigernde Supersportwagen investierten) platzte. Von ursprünglich 350 geplante Verkäufe bzw. 1500 mögliche Verkäufe gingen nur noch 275 Fahrzeuge durch das Werk.
Der Name war nie ganz richtig. Dennoch gab es Möglichkeiten den Wagen zu den angepeilten 220 mph zu beschleunigen. So baute man bei der Testfahrt auf der Nardo Schnellfahrstrecke die Katalysatoren aus (böse böse 😁) und kam mit 218 mph (knapp 348 km/h) der angepeilten Höchstgeschwindigkeit sehr nahe. Wer noch mehr Geld über hatte, konnte bei TWR sich eines von 5 gebauten XJ220S kaufen. Mit mehr Leistung (680 statt 549 ps!), anderen Scheinwerfern und Detailänderungen sollten nicht nur 350 km/h möglich sein, sondern schon 370! Es ging also aufwärts...
[bild=4]Dennoch, es half nichts. Von 1992 bis 1994 liefen 275 Fahrzuege aus der Manufaktur. Es war doch so vielversprechend. Der Wagen selbst wurde sehr gut. Bei den frühen Ausgaben von Topgear, bevor Jeremy Clarkson die Sendung von Infotainment zu Entertainment führte, wurde das Handling des XJ220 gelobt. Komfort - eine Tugend bei Jaguar - war großzügig und unerwartet für solch ein Auto. Die Rundumsicht für ein Fahrzeug dieser Größe einmalig... Aber die Alltagstauglichkeit wurde nicht bescheinigt. Kein Platz für irgendwelche Gepäckstücke. Im Grunde genommen konnte man zwar seine Aktentasche mitnehmen, aber das war es schon. Wer sich den XJ220 kaufte, wollte aber nicht verreisen. Er wollte zeigen, was er sich leisten wollte und konnte. Und das ist auch gut so, denn sonst würden solche Fahrzeuge nie gefertigt werden!
Im Rennsport machte der XJ220S von TWR noch eine bessere Figur. 700 ps und eine Kohlefaserkarosserie machten die schnellste Raubkatze aller Zeiten zu einer Rennlegende. Und eine weitere Bestätigung, dass der XJ220 ein Hypercar (noch bevor Hypercar erfunden wurde) war: zwischen 1992 und 2000 hielt ein XJ220 den Rundenrekord für den Nürburgring mit 7:46.36! 1992 war der XJ220 das schnellste Serienauto der Welt... Für genau einen Jahr, als dann der McLaren F1 diesen 1993 an sich zog.
[bild=6]Heute sind die Preise für den XJ220 - wenn man einen finden kann - gepfeffert, dass es nicht nur der schnellste Jaguar der Welt bleibt, sondern auch der Teuerste. Selbst auf den Onlineplattformen taucht das Modell nicht einmal namentlich auf, weil so selten und teuer. Allerdings, teuer, im Vergleich zu ehemaligen Verkaufspreis sind Preise von knapp $ 300.000 (ca. 245.000 €) kaum noch etwas... Für den Einstieg in den Hypercar Markt allerdings ein Schnäppchen! 🙂 Wobei bereits manche E-Types in diese Richtung vordringen...
Knapp 20 Jahre später sollte ein innovativer Nachfolger für diesen einmaligen Hypercar gebaut werden. Vorgestellt als C-X75 sollte es mit Gasturbine und Elektromotoren 780 ps leisten und den Wagen auf 330 km/h beschleunigen. Leider zog Jaguar die mögliche Produktion zurück und wird den optisch dem XJ220 nachempfundenen C-X75 nicht in Serie fertigen. Wieder aufgrund einer Wirtschaftskrise... Allerdings, nur weil es jetzt noch keine Freigabe dazu gibt, heißt es nicht, dass der C-X75 nicht doch aufersteht... Denn schließlich wird einer als "Bösewichtwagen" im nächsten James Bond Streifen bewegt werden...
Mal schauen was die Katzenmarke noch in Zukunft bringt! 🙂
(Bilder XJ220 von mir, Bild C-X75 von caricos.com)