• Online: 2.804

Olli the Driver

Über meine Volvos, meinen Peugeot und andere schöne Autos

28.08.2008 23:12    |    Olli the Driver    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 120i, BMW, C70, Cabrio, Eos, Erfahrungsberichte, Probefahrt, Volkswagen, Volvo, VW

Eos - einige wenige mögen hierbei an die griechische Göttin der Morgenröte denken, mir als Hobbyfotograf kommen dabei am ehesten die Spiegelreflexkameras von Canon in den Sinn (nein, aber so eine benutze ich nicht 😁), aber es gibt auch ein Auto von VW mit diesem Namen. Tja, und da ich mir immer noch nicht sicher bin, ob statt eines Vernunft-Kombis vielleicht doch mal ein Cabrio für die nächsten 4 Jahre mein Firmenwagen sein soll, wird es mal Zeit das zu testen.

Cabriofahren ist super. Ich hatte schon mal die Gelegenheit den Volvo C70 II zu fahren "leider" nur offen, ich habe den Wagen nur kurz bekommen und das Wetter war super. Dann vor kurzem das BMW 120i Cabrio. Das bin ich dann auch mal geschlossen gefahren und musste leider erkennen, dass mir dieser Wagen mit dem Stoffverdeck in geschlossenem Zustand auf der Autobahn zu laut ist. Der Volvo ist nach der allgemeinen Zufriedenheit mit meinem Volvo S60 natürlich mein Favorit, außerdem in meinen Augen das schönste Cabrio mit Klappdach. Der Opel Astra TT geht noch, aber ich bin kein großer Opel-Fan, und das Armaturenbrett des Astra finde ich auch nicht gerade hübsch. 4-sitzige Klappdachcabrios mit 2-teiligem Verdeck gefallen mir von den Proportionen her nicht. Bleibt als einzige bezahlbare Alternative zum C70 (der 3er BMW ist viel zu teuer) der VW Eos. Stilistisch nicht so gelungen wie der Volvo, insbesondere die hintere Dachpartie wirkt nicht so harmonisch, aber dennoch gefällig. [mehr]

Beim Händler erwartete mich ein silberner Eos mit der 1.4 TSI Maschine, 122 PS und 6-Gang Handschaltung. Sonst keine besondere Ausstattung, einfaches Radio, Windschott und immerhin Xenon-Scheinwerfer. Der Händler erklärt mir den Wagen und das Verdeck, fragt ob er es gleich offen lassen soll (Hey, fahre ich hier ein Cabrio oder was? 😉). Offen geht es los über die Landstrasse, zunächst mit offenen Fenstern und ohne Windschott. Wetter war hier heute Nachmittag gut. Macht Spaß, bei Landstraßentempo kann man es so eine Weile aushalten. Irgendwann wird es mir dann doch zu viel, die Fenster gehen hoch, Windschott bleibt noch eine Weile im Kofferraum. Stadt, wieder Landstraße, alles offen, alles super. Vor dem Weg auf die Autobahn montiere ich dann das Windschott und schließe auch das Dach, am Anfang möchte ich geschlossen mit dem Wagen auf der Autobahn fahren.

Bereits in der Stadt sind die Geräusche von geschlossenen Dach jetzt hörbar. Auf glattem Belag geht es noch, aber sobald es etwas ruppiger zugeht verwindet sich das Dach und verkündet dieses akustisch. Klar, das Geräuschniveau eines geschlossenen Wagens darf man von einem Cabrio sicher nicht erwarten. Die Geräusche sind auch nie unangenehm, aber eben ständig präsent. Auch auf der Autobahn macht das Dach immer klar, das es sich im geschlossenen Zustand nicht wohlfühlt. Auch Windgeräusche am Dach kommen jetzt hinzu. Ein Cabrio fährt man eben offen oder gar nicht 😁. Gesagt - getan, auf den nächsten Parkplatz, Dach runter, Windschott hoch, weiter geht es, der 122 PS Motor bringt diesen Wagen mit etwas Anstrengung auf Tacho 200, mit Windschott und geschlossenen Scheiben kann man so fahren. über 20 km auf der Autobahn heize ich so, will halt auch sehen was der Wagen kann. Wird nie unangenehm. Über 300 km möchte ich das in dem Tempo sicher nicht machen, aber man kann ja auch etwas langsamer cruisen und einfach den freien Himmel über sich genießen.

In der Stadt fahre ich dann noch etwas geschlossen, auch über die Landstraße, dann wieder offen. Und offen macht der Wagen jede Menge Spaß, bei schönem Wetter so über Land cruisen ist einfach toll. Aber so schön der Wagen bei offenem Dach ist, bei geschlossenem Dach ist es ein normales Auto, immerhin mit Schiebedach. Aber für ein normales Auto ist der Wagen so einfach zu laut. Wenn geschlossen fahren nur eine Ausnahme darstellt, weil das Wetter gerade nicht mitspielt, ist das völlig ok. Aber wenn man wie ich 35.-45.000 km im Jahr fährt, also viel Autobahn mit entsprechender Geschwindigkeit, dann darf man sich die Frage stellen ob so ein Auto das richtige ist. Mal Cabrio, mal Coupe, wenn man mehr das Cabrio nutzt passt das, wenn man den Wagen überwiegend als Coupe fahren würde bin ich nicht bereit, den Preis zu zahlen. Denn die Möglichkeit bei Lust und Laune offen zu fahren erkauft man sich um den Preis der Geräuschkulisse bei geschlossenem Dach. Und ausstattungsbereinigt kostet so ein "Golf-Cabrio" immerhin fast so viel wie ein Audi A4 Avant, der viel mehr Nutzwert bietet.

Der 1.4 TSI Motor hinterlässt einen überwiegend guten Eindruck. Angenehm leise geht er zu Werke, hat für so einen kleinvolumigen Motor einen guten Durchzug, etwas Arbeit an der leichtgängigen und präzisen Schaltung ist natürlich notwendig. Auffällig ist die kaum vorhandene Motorbremse, bergab bei 30 km/h wird nicht mal im zweiten Gang (was dort mit jedem anderen von mir gefahrenen Auto funktioniert) die Geschwindigkeit gehalten. Natürlich hat dieser Motor nicht die Power wie der 2.0 TDI, aber zu einem Cabrio passt dieser Motor. Schön leise und genügend Kraft zum cruisen, Autobahnheizer (wie ich) finden auch im Eos kräftigere Alternativen.

Das Fahrwerk lädt auch nicht gerade zum heizen ein. Zweifellos das komfortabelste im Kreise der kürzlich von mit gefahrenen Kompaktwagen, dabei aber völlig unsportlich. Früh schiebt der Wagen gutmütig über die Vorderräder, logischerweise kein Vergleich mit einem BMW, aber auch die anderen Fronttriebler lagen hier zumeist besser. Ich suche zwar in erster Linie einen komfortablen Wagen, aber einen Schuß Sportlichkeit, wie ihn z.B. Volvo S60 oder Audi A4 bieten, hätte ich schon gerne.

Das Platzangebot für den Fahrer ist ausreichend, man fühlt sich nicht eingezwängt. Der Sportsitz macht am Anfang der Fahrt einen komfortablen Eindruck, aber mit zunehmender Fahrtdauer und mehreren Positionen der Lendenwirbelstütze werde ich nicht warm mit dem Sitz. Die Rücklehne ist etwas zu stark ausgeformt (ja, ich weiß, ich sollte mal 5 kg abnehmen 😁), die Sitzfläche zu kurz und in dieser Ausstattung nicht neigunsverstellbar. Auf dem Rücksitz finde ich (1,78 m) hinter dem für mich eingestellten Vordersitz noch Platz. Die Knie berühren um Haaresbreite die Vordersitzlehne, die Füße haben nicht viel Bewegungsfreiheit, sind aber nicht eingeklemmt. In der Breite wird es für zwei Erwachsene hinten aber eng. Für kurze Strecken in der Stadt kann man sich damit arrangieren, aber auf einer mehrere 100 km langen Tour wird niemand freiwillig hinten sitzen, und für solche Anwendungszwecke gibt es ja auch geeignetere Autos.

Der Kofferraum - selbst für so ein Cabrio recht klein. Bei offenem Verdeck passt gerade mal meine Notebooktasche durch den Schlitz, eine Anhebeautomatik wie im Astra TT oder Volvo C70 gibt es hier nicht. Vielleicht mit ein Grund warum Cabriofahrer manchmal geschlossen fahren. Für größeres Gepäck muss das Dach zu, der große Hartschalenkoffer passt dann rein, die große Reisetasche aber nur diagonal, für die ist der Kofferraum zu schmal und zu kurz.

Nun, der Eos ist wirklich kein schlechtes Auto, aber meine Anforderungen passen einfach nicht zu diesem Auto. Ich hatte es schon vorher befürchtet, aber ich glaube nur was ich selber "erfahren" habe. Als Zweitwagen wäre so ein Auto absolut Ideal, aber für jemanden der beruflich viel auf der Autobahn unterwegs ist gibt es passendere Autos. Den C70 möchte ich mir dennoch mal ansehen...


24.08.2008 19:34    |    Olli the Driver    |    Kommentare (28)    |   Stichworte: 308, 407, Erfahrungsberichte, Peugeot, Probefahrt

Unmittelbar nach dem 308 SW nehme ich Platz im 407 SW. Wiederum in der Ausstattungslinie Sport, diesmal mit dem HDi FAP 170 Bi-Turbo 🙂

Die Vordersitze sind von ähnlicher Qualität wie im 308. Nicht die besten, aber es gibt auch viele schlechtere. Allerdings wird der Fahrer durch die breite Mittelkonsole eingeengt, das rechte Bein liegt immer an der Mittelkonsole an. Hinten ist ähnlich viel Platz wie im eigentlich kleineren 308 SW, allerdings hat der 265 mm längere 407 nur einen um 17 mm längeren Radstand.

Das Fahrverhalten ist völlig anders als im 308. Dieser Wagen fühlt sich wirklich eine Nummer größer an, er ist merkbar leiser, weicher gefedert ohne dabei eine schwammige Schaukel zu sein, er liegt einfach satt auf der Straße. So lange es geradeaus geht sehr angenehm, in der Kurve spürt man eine stärkere Untersteuerneigung des Wagens. Für Leute die eine sportliche Fahrweise bevorzugen ist dieser Wagen definitiv nicht geeignet, dafür aber von allen getesteten der komfortabelste. [mehr]

Der Motor macht Spaß, hier ist mehr Leben unter der Haube, dieser Wagen ist ja "nur" ca. 100 kg schwerer als der 308 SW, dafür reicht die Leistung des Bi-Turbos locker aus, so fühlt man sich auf der Autobahn viel wohler.

Der Innenraum wirkt hochwertiger als im 308, ohne aber an ein Niveau wie es z.B. Skoda mit dem Superb bietet heranzukommen. Das Armaturenbrett spiegelt recht stark in der Frontscheibe, die silbernen Einfassungen der oberen Lüftungsdüsen in der Mittelkonsole blendet unangenehm bei Sonneneinstrahlung. Die roten Ziffern auf den weißen Zifferblättern lassen sich bei Dunkelheit schlecht ablesen. Das Radio liefert einen guten Klang, wenn man es voll aufdreht sind die Boxen überfordert, für normales Hören aber völlig ausreichend.

Fazit: ebenfalls ein unauffälliges Auto, das sich weder gravierende Stärken noch Schwächen leistet. Unbedingt ansehen sollten sich dieses Auto Leute, die auf Komfort wert legen und sich in harten Autos wie einem 3er BMW gar nicht wohlfühlen. Rein objektiv betrachtet ein gutes Auto.

Aber auch dieser Wagen bleibt stumm. Nicht das ich sonst Stimmen hören würde 😉, aber in einem Auto erwarte ich eine gewisse Ansprache. Aber dieser Wagen spricht nicht zu mir, ebenso wenig wie der 308 SW. Vielleicht sprechen diese Autos generell nicht? Oder sprechen sie einfach nicht meine Sprache? Oder ich nicht ihre?

Ich erwarte doch keinen langen Roman, nur einen kurzen Satz, eigentlich nur zwei Worte:

"Kauf mich!"

Diese Worte wollen den Peugeots einfach nicht über die Lippen gehen, dabei sind ihre "Mäuler" doch wahrlich groß genug. Aber ich höre nichts. Oder?

War da was?

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich vernehme einen in französischem Akzent genuschelten Satz:

"Kauf nisch" 🙁

Tja, zumindest den 308 werde ich von meiner Liste streichen, der 407 wird als Budgettipp vorerst draufbleiben, aber große Chancen gebe ich ihm leider nicht, obwohl es doch eigentlich ein gutes Auto ist.


24.08.2008 19:34    |    Olli the Driver    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: 308, 407, Erfahrungsberichte, Peugeot, Probefahrt

Franzosen können Wein und Käse, Autos kauft man besser woanders. Oder?

Wird Zeit meine Vorurteile gegen französische Autos mal über Bord zu werfen, hatte vor einiger Zeit im Urlaub mal einen 307 der einen guten Eindruck hinterlassen hat. Also jetzt mal testen, in Frage kommen 308 SW und 407 SW (mehr dazu in Teil 2 dieses Berichts). Der 308 SW ist ja schon ein recht großes Auto geworden, der SW hat bei 4,50 m Außenlänge einen Radstand von 2,708 m, das ist beinahe Mittelklasseformat.

Testobjekt ist ein 308 SW Sport HDi FAP 135 6-Gang, also der 2,0l Diesel der auch bei Ford und Volvo Verwendung findet. Neben der Serienausstattung sind laut Preisliste nur Klimaautomatik, Einparkhilfe und Shark Grau Metalliclackierung als Extras drin, inkl. Überführung steht auf dem Preisschild ein Betrag von 26.630 Euro für den Neuwagen. Alle Achtung, zu dem Preis bekommt man kein vergleichbares deutsches Auto. [mehr]

Die Vordersitze erweisen sich als durchschnittlich. Kein Vergleich mehr mir früheren weichen Plüschsesseln, mit denen die Franzosen uns noch in den 80ern gefoltert haben. Nichts kneift, die Rückenlehne ist ok, die Sitzfläche hat leider keine Neigungsverstellung, aber man sitzt dennoch bequem ohne das auf der Probefahrt irgendwas wehtut. Ob man aus diesen Sitze auch eine 1.000 km Etappe entspannt aussteigen kann steht auf einem anderen Blatt. Das Platzangebot für den Fahrer ist ausreichend. Das Platzangebot hinten ist für ein Auto dieser Größe ausreichend, die Einzelsitze könnten bei längerer Fahrt für Erwachsene etwas zu schmal sein.

Das Fahrwerk bietet einen Kompromiss aus Komfort und Sport, auf der Landstraße macht der Wagen Spaß, die Kurvenlage ist gut. An den Komfort der Mittelklassefahrzeuge kommt der Wagen nicht heran, schlägt seine Wettbewerber aus der unteren Mittelklasse aber deutlich, sicher auch ein Verdienst des langen Radstands. Der Motor ist mit diesem 1.650 kg schweren Wagen aber spürbar gefordert. Über 150 km/h auf der Autobahn wird es sehr zäh. Klar, man kommt voran, die Höchstgeschwindigkeit reicht aus, aber um im Berufsverkehr mal eben ein langsameres Fahrzeug zu überholen ohne die linke Spur zu lange zu blockieren. Tja, bei dem Gewicht kommt der Motor an seine Grenzen, das macht mir etwas Angst in Bezug auf diesen Motor im Volvo C70 und V70, die ja ähnlich schwer sind.

Das Armaturenbrett des 308 macht aber wenig Lust auf dieses Auto. Die Oberfläche wirkt, sagen wir mal, abwaschbar. Die Instrumente spiegeln sehr stark, und die Spaltmaße sind auch nicht gerade augenfreundlich. Das Radio klingt hingegen recht ordentlich, so lange man die Lautstärke nicht voll aufdreht.

Tja, was soll man zusammenfassend sagen: der Wagen ist im besten Sinne unauffällig. Keine besonderen Highlights, aber auch keine harten KO-Kriterien. Auf jeden Fall eine Empfehlung Wert für alle, die was im der Kategorie Golf, Kade... ähm, Astra, suchen. Guter Preis und nüchtern betrachtet gute Technik. Haptik-Freaks können sich den Umweg über Peugeot aber gleich sparen.

Und ich? Passt dieser Wagen zu mir? In seiner Preis- und Größenklasse dürfte er bisher der beste sein den ich gefahren habe. Aber irgendwie... der Wagen bleibt stumm, er spricht nicht zu mir. Mehr dazu im nächsten Teil: Das Schweigen der Franzosen, Teil 2: Probefahrt im Peugeot 407 SW


24.08.2008 13:04    |    Olli the Driver    |   Stichworte: Inhaltsverzeichnis, Sonstiges

Da mein Blog mittlerweile mehrere Seiten umfasst versuche ich mit diesem Inhaltsverzeichnis mal etwas mehr Struktur reinzubringen. [mehr]

Die Probefahrten 2008

Der Startschuss - was ich alles testen will
Vorauswahl Teil 1: Die Sieger die gegen Volvo antreten werden
Vorauswahl Teil 2: Der Sieger unter den Volvos, gleichzeitig der Gesamtsieger
Beispielkonfigurationen der Autos
Die Entscheidung

Die Probefahrten 2012
Die Autosuche beginnt bald wieder
Es geht wieder los - Probefahrten 2012

AUDI
A3 Sportback 2.0 TDI Ambition (08/2008)
A4 Avant 1.8 TFSI Ambition (08/2008)
A4 Avant 2.0 TDI Ambiente (08/2008)
Q3 2.0 TDI FWD (07/2012)

BMW
118d (E81) (04/2008)
118d (F20) (07/2012)
120i Cabrio (04/2008)
123d Coupé (01/2009)
318d (08/2007)
320d (08/2008)

FORD
Focus Turnier 1,6 TDCi (08/2008)
Mondeo Turnier 2,2 TDCi (08/2008)

MERCEDES
B 180 CDI (04/2008 und 09/2008)
C 220 CDI (09/2008)

OPEL
Astra TwinTop 1.9 CDTI - eine gescheiterte Probefahrt (09/2008)
Opel Astra Sports Tourer 1.4 Turbo (02/2012)

PEUGEOT
308 SW Sport HDi 135 (08/2008)
407 SW Sport HDi 170 Bi-Turbo (08/2008)

SKODA
Octavia Combi 1.8 TSI (Leihwagen) (02-03/2008)
Superb 2.0 TDI DSG (08/2008)

SMART
Smart Passion 84 PS (07/2008)

VOLKSWAGEN
Golf VI 2.0 TDI Leihwagen (09/2009)
Eos, erste Impressionen (03/2008)
Eos Probefahrt (08/2008)
Passat CC 3,6 l V6 4MOTION (09/2008)
Tiguan 2.0 TDI (03/2008)

VOLVO
V40 D3 Automatik (07/2012)
V50 2.0D (08/2007)
V50 2.0D (10/2008)
V50, Eindruck vom Powershift Getriebe (10/2008)
C70 2.4i (05/2006)
C70 D5 (10/2008)
Die erste Woche im C70 2.0D
Die ersten 10.000 km im C70
Bildervergleich Volvo C70 II Modelljahr 2009 vs. Facelift
S60 D5 (03/2004-02/2009)
V60 D5 (12/2010)
V70 D5 (10/2008)

Autoausstellungen und Museen

Audi Forum Neckarsulm
Lost Cars - Der Autofriedhof im Wald
Der Automobil-Salon 2012 in Genf
Auto-Salon Genf 2012: Audi A3, Mercedes A-Klasse und Volvo V40
Mercedes Niederlassung Stuttgart
Prototyp - Automuseum in Hamburg

Sonstiges rund ums Auto

Autoverkäufer - ein seltsames Volk
Blog der Woche
Blog 1 Jahr alt
Cabrio als Alltagsauto?
Carjacking in Deutschland
Luftdruckmessung - neue Technik an der Tankstelle nicht immer besser
MPU vor der Führerscheinprüfung?
Odyssee mit der Bahn
Quo Vadis, Volvo?
+9% in 90 Minuten - Danke Tanke 🙁
Technische Daten die kaum ein Hersteller nennt
Wendekreis Vergleich
Volvo S60 Kofferraum
Wie viel Ausstattung braucht der Mensch?
5 Jahre motor-talk

Bilderthreads

AMI Leipzig 2008 Messebericht
Die AMI Leipzig 2012
BMW 1er Cabrio: erste Impressionen (04/2008)
BMW 1er Cabrio: mehr Bilder (04/2008)
Borgward Isabella
DTM Auftaktrennen 2009
Erlkönig entdeckt? Neuer Audi?
Ford Taunus Transit - Werbeträger im Alltag
Rallye Heidelberg Historic 2010
Hockenheim Historic 2009 – In Memory of Jim Clark / Teil 1: Das Rennen
Hockenheim Historic 2009 – In Memory of Jim Clark / Teil 2: Das Fahrerlager
Hockenheim Historic 2010
Die neue Mercedes Benz A-Klasse (W176) am Timmelsjoch - erste Bilder
MOAR09 - Markenoffene Alpenrundfahrt
Oldtimergala Schwetzingen 2009 - Teil 1
Oldtimergala Schwetzingen 2009 - Teil 2
Oldtimergala Schwetzingen 2009 - Teil 3
Stars & Cars 2008
Swiss Volvo Meeting 2009
Volvo C70 Farben
Bildervergleich Volvo C70 II Modelljahr 2009 vs. Facelift
Volvo V50 & Co. Farben
Volvo XC60 - erste Bilder in freier Wildbahn (09/2008)
Tschüß Elch - der Abschied vom S60
Ready for you - Der neue Volvo V40 - Der Event
Ready for you - Der neue Volvo V40 - Die Fahrzeugbilder
Wien bei Nacht

Rund um motor-talk
Die m-t IAA Tour 2009 - Bilder und Eindrücke
Die Motor-Talk IAA Tour 2011 aus meiner Sicht
Seitenleiste zur Navigation - mit m-t 3.0 eingestellt, wer will sie zurück?
Sollen Bilder wieder in einem neuen Tab / einer neuen Seite geöffnet werden?
Diebstahl geistigen Eigentums - Ein User eines anderen Forums kopiert meine Berichte

Computer, Navigation, Telefon & Co.
How to catch an iPhone thief
Apple Store Frankfurt - Guten Service darf man auch mal loben


23.08.2008 18:09    |    Olli the Driver    |    Kommentare (48)    |   Stichworte: A4, Erfahrungsberichte, Mondeo, Probefahrt, S60, Skoda, Superb, Vergleich, Volvo

Skoda - eine der wenigen ausländischen Marken (wenn auch zum VW Konzern gehörend, was vermutlich der Grund ist) die bei uns als Firmenwagen erlaubt sind. Gut ausgestattet und dabei günstig im Preis. Ein Blick auf die Preislisten von Audi und Volvo und die äquivalente Konfiguration zeigt mir, das es sich lohnen könnte sich den Skoda Superb mal näher anzusehen.

Ich bekomme einen schwarzen Elegance mit dem 140 PS PD-TDI Motor. PD, so etwas wollte ich nach meinem Golf IV nie wieder haben. Allerdings ist der 2,0l Motor schon deutlich kultivierter als mein 1,9l damals. Außerdem ist der Superb auch mit der 170 PS CR-TDI Maschine lieferbar, die auch noch bezahlbar ist, also alles in Ordnung, bei dieser Probefahrt geht es in erster Linie um das Auto an sich, Fahrwerk, Sitze etc. Highlights der Ausstattung sind das DSG, das DVD-Navi mit Touchscreen, die Xenon-Scheinwerfer und der Parklenkassistent.

Zunächst mal vorne Platz nehmen. Ausreichendes Platzangebot. Sitze mit ausreichend Verstellmöglichkeiten, auch in der Sitzflächenneigung. Der Sitz könnte etwas länger sein, zwischen Vorderkante und Kniekehle passt hier eine ganze Handbreit samt Daumen, in meinem S60 lediglich 3 Finger. Die Elegance Version hat speziell ausgeformte Sitze. Die Lehne ist soweit ok, aber die Fläche ist seitlich begrenzt, das Polster steigt hier stark an. Wird etwas unbequem, wenn man eine leicht breitbeinige Sitzposition einnimmt, insgesamt liegen die Sitze klarerweise hinter denen meines Volvos und sind auch nicht so gut wie die Sportsitze im A4, ich fühle mich hierin aber wohler als im 3er oder Mondeo. Mein Knie geht nur um Millimeter unter der Lenksäule durch. [mehr]

Das Platzangebot hinten ist phänomenal. Unglaublich, wie viel Platz dieser Wagen, kaum größer als ein Passat, hier bietet. In keiner anderen Limousine dieser Klasse kann ich meine Beine so weit ausstrecken. Hier hinten fühlen sich sicher auch Erwachsene auf Langstrecke wohl. Die Kehrseite der Medaille liegt im Kofferraum. Zunächst mal die geniale Heckklappe, die entweder nur mit einem kleinen Teil wie in einer Stufenheck-Limousine oder vollständig wie bei einem Schrägheck öffnet. Für letzteres muss man aber vorher immer einen Schalter einige Sekunden gedrückt halten, diese Einstellung wird nicht gespeichert, so das zum öffnen der ganzen Heckklappe etwas Geduld gefragt ist. Dahinter liegt ein ausreichend großer Kofferraum auf Schrägheck-Niveau. Großflächige Gegenstände lassen sich einladen. Aber wenn man in diesem Wagen mit 4 Personen in den Urlaub fahren will kommt der Kofferraum sicher an seine Grenzen, es ist halt kein Kombi. Wäre genial, wenn man die Rücksitzbank noch 20 cm nach vorne schieben könnte, dann könnte man hinten immer noch sitzen und hätte mehr Platz fürs Gepäck.

Der Innenraum wirkt sehr hochwertig, der könnte mit einem anderen Markenzeichen auch jederzeit in einen Audi eingebaut werden. Gute Materialien und saubere Verarbeitung erfreuen das Auge. Die einzige Stelle die hin und wieder den Eindruck stört ist die untere Spange des Lenkrades, dort ist auch im Bereich des Kranzes kein Lederbezug vorhanden, sondern nur Kunststoff. Die Drehschalter zur Temperaturverstellung der Klimaautomatik sind etwas zu leichtgängig, hier wäre eine stärkere Rasterung schön um das Einstellen zu erleichtern. Das Navi mit Touchscreen hinterlässt einen sehr guten Eindruck, ist leicht bedienbar und bietet viele Funktionen. Nette Spielereien sind z.B. die Anzeige eines Kompass, schon etwas funktionaler die grafische Anzeige der Klangeinstellungen des Radios. Die Boxen sind mit der Leistung des Radios aber hoffnungslos überfordert, für "Zimmerlautstärke" reicht es gerade noch, wenn man nach einem stressigen Arbeitstag auf der Rückfahrt etwas "entspannen" möchte kommt aber nur noch ein übles Geplärre aus den Boxen, die Bestellung des Soundsystems vermutlich Pflicht. Etwas störend ist die Spiegelung der Instrumente bei Nacht in der Seitenscheibe. Tacho und Drehzahlmesser werden auch teilweise von Lenkrad verdeckt.

Aussen erfreuen nette, wenngleich eigentlich völlig unnötige Details, wie der "Superb" Schriftzug in den Scheinwerfern, das Auge des Betrachters. Insgesamt wirken die Proportionen aber etwas unharmonisch, lange Überhänge vorne und hinten, eine sehr langgezogene Fahrgastzelle die plötzlich ins Heck übergeht. Ehrlich gesagt, ich finde diesen Wagen von innen schöner als außen, obwohl die Frontansicht durchaus gut ist.

Der lange vordere Überhang lässt dann auch auf ein Fahrverhalten schließen, das durch die Probefahrt bestätigt wird. Der Wagen untersteuert spürbar stärker als der Audi A4, auch der Ford Mondeo war in dieser Disziplin besser. Der Komfort in diesem Wagen ist aber gut, der Wagen ist nicht so hart gefedert wie der Mondeo. Mit erstaunen entdecke ich beim ersten Halt das Preisschild im Handschuhfach, das mich auf das Sportfahrwerk in diesem Wagen hinweist. Hätte ich nach dem ersten Fahreindruck nicht vermutet. A4 und S60 sind immer noch eine Spur komfortabler und dabei trotzdem einen Tick sportlicher, aber mit dem Skoda könnte ich in dieser Abstimmung leben.

Wirklich übersichtlich ist die Karosserie nicht gerade. Das Heckfenster, im übrigen untypisch für ein Schrägheck ohne Heckscheibenwischer, liegt recht hoch, man lernt schnell den Parkpiepser mit Anzeige im Navi-Display schätzen. Als weiteres Highlight ist dieser Wagen mit einem Einparkassistenten ausgerüstet. Erster Test hinter einem einzelnen Wagen, dahinter viel Platz. Der Wagen wird perfekt eingeparkt und steht absolut gerade auf dem Parkstreifen. Zweiter Test, zwischen zwei Autos. Der Wagen fährt alleine zurück, als ein Dauerpiepston kommt stoppe ich und fahre noch ein Stückchen vor und der Wagen steht. Tja, ich glaube ich würde für so ein System kein Geld ausgeben, die Piepser reichen mir, aber gut zu sehen das so etwas funktioniert.

Mein Fazit fällt zwiespältig aus. Zum einen ein sehr komfortables Auto mit einem hochwertigen Innenraum zu einem fairen Preis. Zum anderen die nicht sonderlich harmonische Formgebung und die kneifenden Sitze. Das Konzept geht auch etwas an meinen Anforderungen vorbei. Wenn ich beruflich alleine unterwegs bin brauche ich ein komfortables Auto, das dürfte aber auch etwas kompakter sein. Den Platz auf den Rücksitzen brauche ich nur 2-3 mal im Jahr, dabei muss dann aber auch viel Gepäck mit, und da dürfte ein echter Kombi geeigneter sein.

Letztendlich bringe ich es noch nicht übers Herz den Wagen von meiner Liste zu streichen, der Preis ist einfach zu verlockend.


22.08.2008 00:30    |    Olli the Driver    |    Kommentare (50)    |   Stichworte: 320d, A4, Audi, BMW, Erfahrungsberichte, Ford, Mondeo, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Ist ein Ford eine Alternative für jemanden, der seinen Volvo mag und was mit Audi anfangen kann? Warum nicht, niemand hat was zu verschenken, einen Mondeo könnte ich mit Xenon, Navi und diversem anderen Schnick-Schnack als Firmenwagen bekommen, ohne was zuzahlen zu müssen, beim Volvo V70 oder Audi A4 wäre eine 4-stellige Zuzahlung aus eigener Tasche notwendig. Also auf zum Ford 🙂 um mal zu testen.

Pikantes Detail am Rande: mein Ford 🙂 ist auch mein Volvo 🙂, sind zwei getrennte, aber nebeneinander liegende Gebäude. Der Ford Verkäufer, bei dem ich den Termin für die Probefahrt vereinbart hatte ist, wie angekündigt, im Urlaub, sein Kollege gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt. Kurzer Anruf bei irgendjemandem, der den Auftrag bekommt mit mir die Formalien für die Probefahrt zu erledigen. Es erscheint - mein Volvo Verkäufer 😁. Er nimmt meine Daten bei Ford auf und erklärt mir den Wagen, einen Ford Mondeo Turnier in der Titanium Ausstattung mit dem 2,2l TDCi Motor mit 175 PS. [mehr]

Erste Sitzprobe, wie üblich bin ich durch die Sitze meines Volvo S60 verwöhnt, diese Sitze können nicht mithalten, wie sich auf der Fahrt zeigt. Es fehlt mal wieder die Neigungsverstellung der Sitzfläche (aber die ist ja gegen Aufpreis im elektrisch verstellbaren Sitz zu haben), auch die Lehne passt nicht optimal zu meinem Rücken, die Lendenwirbelstütze kann das auch nur etwas lindern, aber nicht ändern. Der Seitenhalt lässt selbst für jemanden der ein eher komfortorientiertes Auto sucht zu wünschen übrig. Wirklich schlecht sind die Sitze nicht, etwa auf dem Niveau der A4 Standardsitze, allerdings schon deutlich besser als das serienmäßige Foltergestühl eines 3er BMW. Auf den Rücksitzen ist auch für einen Erwachsenen richtig viel Platz. Auch vorne steht viel Raum zur Verfügung - nur nicht unterhalb der Lenksäule. Mehrfach stößt mein Knie gegen die Verkleidung unterhalb des - leider an der Lenksäule sitzenden - Zündschlosses. Insbesondere beim Aussteigen stoße ich mich hier regelmäßig, es sein denn ich denke daran das Gaspedal noch mal durchzutreten, dann kann ich mein Knie unter der Lenksäule rausdrehen.

Los geht's. Im kalten Zustand ist der Motor deutlich als Diesel wahrnehmbar, ohne das dieses Geräusch unangenehm oder gar zu laut wäre. Erst mal warm ist der Motor für einen Diesel sehr leise. Der Motor zeigt eine ganz leichte Anfahrschwäche, aber mit der richtigen Dosierung von Kupplung und Gas kommt man vom Fleck. Das Getriebe ist gut abgestuft, die Präzision beim Schalten lässt aber zu wünschen übrig, insbesondere die "mittleren" Gänge 3 und 4 werden manchmal nicht auf Anhieb gefunden.

Der Motor ist kraftvoll, auf der Autobahn ist man mehr als ausreichend motorisiert, Tacho 220 werden recht locker erreicht. Dabei ist der Wagen aber nicht so drehfreudig wie der Diesel im BMW 320d, das bayrische Triebwerk bleibt die unerreichte Referenz der 2-Liter Dieselklasse. Der Verbrauch nach ca. 160 km zügiger Probefahrt liegt laut Bordcomputer bei 8,2l.

Das Fahrwerk ist komfortabler als das des BMW, erreicht aber nicht die Geschmeidigkeit vom Audi oder Volvo. Die Gelassenheit, mit der mein S60 über Unebenheiten hinweggleitet, dabei aber auch eine kleine Prise Sportlichkeit bietet, ist unerreicht, nur der A4 befindet sich von den bisher gefahrenen Fahrzeugen auf Augenhöhe. Der Ford macht seine Sache insgesamt nicht schlecht, liegt nach meinen Ansprüchen aber hinter Audi und Volvo.

Der Innenraum des beim 🙂 ausgestellten Mondeo Trend hat nicht eben Appetit auf diesen Wagen gemacht, die billig wirkende silbrige Hartplastikverkleidung der Mittelkonsole ist keine Augenweide. Das Dekor im Aluminium-Look hier im Titanium wirkt da optisch viel besser, besteht aber auch nur aus nicht gerade griffsympathischem Plastik. Die zwei komischen "Dreiecks-Blenden" oben seitlich an der Mittelkonsole haben keinerlei Funktion, hier verbergen sich nicht wie man meinen könnte Ablagefächer oder ähnliches.

Die Armatureneinheit wird dominiert vom Convers+ Informationssystem. Man hat das Gefühl, hier wurde ein möglichst großer LCD Monitor zwischen Tacho und Drehzahlmesser platziert. Aber wozu? Ständig erscheint (ich fahre immer mit Licht) neben der normalen grünen Leuchte, die auf das angeschaltete Abblendlicht hinweist, eine Grafik mit einem Auto mit leuchtenden Scheinwerfern. Darunter eine Zeile in der Momentanverbrauch, Reichweite oder andere Informationen eingeblendet werden können. Das Display wäre groß genug um alles zu zeigen, aber man kann aus dem danebenliegenden Menü immer nur einen Punkt auswählen. Die Anzeige daneben wird dominiert von einem großen Symbol, das je nach gewählter Quelle eine Antenne oder eine CD darstellt.

In meinen Augen der bekloppteste Bordcomputer der jemals den Weg in ein Auto gefunden hat. Er zeigt nicht mehr Informationen als die kleine 7-Segment Anzeige in meinem Volvo. Im S60 muss ich aber nicht erst ins Menü um die Anzeige umzuschalten, da reicht ein Dreh am Ring am Blinkerhebel. Das Convers+ ist riesig, zeigt wenig an, blendet zudem bei Nacht und ist mit Schuld, das der Drehzahlmesser auf eine 180 Grad Skala eingegrenzt wurde. In Verbindung mit einem Navi ist das Convers+ vielleicht besser zu verwenden, aber so stellt es eine Ausstattung dar die ich auf keinen Fall in meinem Auto haben möchte.

Die Skalierung das Tacho ist auch seltsam, 20 - 40 - 60 usw., die Striche sind viel zu klein, man muss sich konzentrieren um zu erkennen wann 30 und 50, die beiden wohl wichtigsten Geschwindigkeiten, anliegen.

Und als würde das Convers+ die Augen nicht schon genug foltern, nein, so hat dieser Wagen auch noch eine beheizbare Frontscheibe, ein in dieser Machart überflüssiges und störendes Extra, das zu recht keine all zu weite Verbreitung in der Automobilindustrie gefunden hat. Fallen die Drähte bei Tag schon ständig auf, ohne wirklich störend zu sein, zeigen die Drähte bei Nacht ihre andere Seite und sorgen für eine extrem unangenehme Blendung. Dieses alleine wäre für mich Grund genug ein Auto in dieser Ausstattung nicht zu kaufen. Die oft im Mondeo Forum genannte Spiegelung des oberen Lüftungsgitters in der Frontscheibe findet sich hier auch, ist aber im Vergleich nicht zu stark störend.

Also kein Convers+, keine beheizbare Frontscheibe und kein Plastik-Holz-Lookalike wie im Ghia, bliebe in Verbindung mit einem der beiden stärkeren Dieselmotoren also nur noch die Trend Ausstattung mit dem billigen Silber-Plastik an der Mittelkonsole.

Was fällt noch auf? Die Lüftungsdüsen im Armaturenbrett wirken billig, in geschlossenem Zustand sind sie noch ok, aber geöffnet blickt man in ein großes Loch. Der vordere Parkwarner muss immer manuell per Schalterdruck aktiviert werden, der Piepser selber ist viel zu leise. Das Sony Radio liefert einen brauchbaren, aber bei weitem nicht überragenden Klang. Die getönten hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe wirken sehr ungewohnt auf mich, beim Blick zurück wirkt es sehr dunkel. Ich finde auch keine Möglichkeit, den automatisch abblendenden Innenspiegel abzuschalten. Aus dem Bereich der Fahrertür kommen mehrere Knirschgeräusche

Insgesamt werde ich nicht so recht warm mit diesem Auto. Er ist riesig, ich komme mir vor wie ein Fremdkörper. Wer der Focus, den ich letzte Woche gefahren habe, mir noch zu klein, ist ein Raumschiff wie der Mondeo doch etwas zu viel des guten. Eine Zwischenstufe, wie sie mein Volvo S60 verkörpert, fehlt im Ford Programm.

In meinem Volvo, aber auch im Audi A4, hatte ich das Gefühl ich bin eins mit dem Auto. Dieses Gefühl habe ich im Mondeo zu keiner Zeit. Insgesamt ist der Ford kein schlechtes Auto, ich verstehe meinen Kollegen der ein Haus gebaut hat, dieses noch abzahlen muss und dabei seine Familie "erweitert", das er sich für so einen Wagen interessiert. Seinen Preis ist der Mondeo sicher wert, aber meine Ansprüche an ein Auto sind höher. Ich bin in der glücklichen Situation das ich mir den Aufpreis auf Audi, Volvo oder ähnliches leisten kann, und nach dieser Probefahrt weiß ich das es mir persönlich diesen Aufpreis wert ist.


17.08.2008 22:01    |    Olli the Driver    |    Kommentare (31)    |   Stichworte: 318d, 320d, A4, Audi, BMW, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Die nächste Probefahrt stand an. Diesmal ein BMW 320d Limousine, der Wagen würde mich zwar eher als Touring interessieren, aber zum Beurteilen der Fahreigenschaften sollte es die Limo auch tun. Letztes Jahr hatte ich ja schon mal Gelegenheit, einen 318d Leihwagen zu fahren, allerdings bin ich den nicht auf meiner jetzigen "Probefahrt-Referenzstrecke", außerdem wollte ich die Erinnerungen auffrischen um einen unmittelbaren Vergleich gegen die anderen Wagen zu ermöglichen. [mehr]

Der Vorführwagen ist leider wieder mal nur mit den Standardsitzen ausgestattet, die ich ja schon kenne und mir nie gefallen haben. Ich hatte vorher schon nach einen Vorführer mit Sportsitzen gefragt, war beim 🙂 leider nicht verfügbar. Tja, beim Focus habe ich auf den Tageskilometerzähler gesehen, als mein Rücken meldete das er die Sitze nicht mag, und las 44 km ab. Beim BMW das gleiche, schon bei 13 km. Auch auf der restlichen, ca. 170 km langen Probefahrt, kann ich mir diese Sitze nicht "schönsitzen". Weiterhin störend: wenn der linke Fuß gerade beschäftigungslos auf der Ablage ruht, lehnt mein Knie gegen die Türverkleidung die an dieser Stelle unangenehm hart ist.

Freude verbreitet hingegen der Motor. Genügend Leistung in allen Lebenslagen, dreht für einen Diesel willig hoch und ist dabei angenehm leise und laufruhig. Für mich die Referenz in der 2-Liter 4-Zylinder Klasse, der Motor wäre ein echtes Argument für BMW. Der Verbrauch während der, wie üblich nicht ganz ökologisch korrekt gefahrenen Probefahrt, liegt bei 7,7 Liter, im Vergleich zu den anderen ok. Dazu passt die präzise, leichtgängige Schaltung

Der Wagen liegt gut auf der Straße, dank Heckantrieb ist die Lenkung frei von Antriebseinflüssen. BMW-üblich ist die Lenkung sehr direkt, sehr angenehm auf der Landstrasse oder in Serpentinen, da kommt wirklich Fahrfreude auf, BMW at it's best. Auf der Autobahn zeigt sich die Kehrseite der Medaille, die Lenkung wirkt sehr nervös, eine etwas indirektere Lenkung würde den Wagen beruhigen. In der Form nicht mein Fall, da fühle ich mich im Volvo oder im Audi wohler.

Auf der Autobahn offenbart der BMW auch sein hartes Fahrwerk. Querfugen schlagen hart durch. Wie sich schon vorher auf Stadt und Landstraße gezeigt hat ist der BMW sehr straff abgestimmt. Um mich wieder einzunorden fahre ich unmittelbar nach der Fahrt mit dem 320d den größten Teil der Strecke mit meinem S60 ab, so wie ich es auch schon im Vergleich gegen den A4 gemacht habe. Ja, da fühlt sich der Olli wieder zu Hause, sobald ich erst mal aus der Parklücke raus bin und wieder mal den Wendekreis des S60 verfluche genieße ich wieder den unvergleichlichen Komfort der Volvo-Sitze und des Fahrwerks. Tja, wie diese Probefahrt zeigt ist der BMW etwas zu sportlich für mich. Der Charakter von A4 und S60 gefällt mir viel besser.

Was bleibt noch zu sagen: Das Platzangebot hinten ist nicht überragend, reicht mir aber. Die Netze an den Sitzlehnen sind hingegen ein Witz, da passt nur Kleinkram rein, in meinem Volvo bringe ich da einen ausgewachsenen Shell-Atlas (den ich trotz Navi immer noch dabei habe) unter. Das Navi im BMW macht einen guten Eindruck, gute Routenberechnung und Ansage, die Bedienung ist aber nicht wirklich intuitiv, da ist das MMI bei Audi besser gemacht. Ändert sich hoffentlich mit dem kommenden 3er Facelift. Das Standard-Radio klingt, wie ich es schon von BMW gewohnt bin, sehr schlecht. Zu einem Vergleich mit meinen eigenen CDs kommt es nicht, im Laufwerk liegt die Navi-DVD die beim Vorführer nicht entnommen werden kann. Blöde Lösung, was macht man in der Praxis, CD hören oder navigieren? Das Display des Navi kann man zwar ausschalten, aber die Hintergrundbeleuchtung ist offenbar immer an, komplett dunkel bekommt man das nie. Nett finde ich die Anzeige der im Tempomat eingestellten Geschwindigkeit im Display.

Das Fazit: Nur die Harten kommen in den Garten. Da ich aber keinen Garten habe kommt der BMW auch nicht zu mir. Insgesamt ein gutes Auto das keine großen Schwächen offenbart, aber letztendlich für mich zu sportlich abgestimmt. Ich bevorzuge ein komfortableres Auto, in diesem Vergleich gewinnen mein guter alter Volvo S60 und der Audi A4 mit dem Normalfahrwerk. Den Motor des BMW könnte ich mir hingegen in beiden gut vorstellen.


16.08.2008 16:01    |    Olli the Driver    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: A3, Audi, Erfahrungsberichte, Focus, Ford, Probefahrt, S60, V50, Vergleich, Volvo

Muss es Premium sein? Der Volvo V50 und der Ford Focus Turnier basieren auf der gleichen Plattform, haben den gleichen Radstand, überwiegend die gleichen Motoren und sicherlich auch sonst noch einige Gemeinsamkeiten unter dem Blech. Der V50 kostet ausstattungsbereinigt aber einige Tausender mehr als der Focus. Ist er das auch wert?

Und wie klein darf ein Auto sein mit dem ich zufrieden bin? Mein Volvo S60 entstammt noch der "alten" Mittelklasse, 4,50 m bis 4,60 m lang, Radstand über 2,70 m, Kofferraum über 400 l. Heutige Mittelklassefahrzeuge sind nicht selten 4,80 m lang, vom neuen Opel Insignia Kombi lese ich jetzt was von 4,90 m Länge! Und so ein großes Auto brauche ich nicht. Bin beruflich meist allein unterwegs, so richtig voll mit 4 Erwachsenen plus viel Gepäck wird der Wagen nur 2-3 mal im Jahr im Urlaub. Ist ein "Abstieg" in die - ja zwischenzeitlich auch gewachsene - untere Mittelklasse denkbar? Die Probefahrt im Audi A3 vor 2 Wochen sagte nein, allerdings basiert dieser ja auch auf der Golf V Plattform, die den kürzesten Radstand dieser Klasse bietet. Den Volvo V50 konnte ich ja letztes Jahr schon mal fahren, da hat er mir doch recht gut gefallen, war aber leider mit dem Wagen nicht auf der "Referenzstrecke" unterwegs, auf der ich jetzt alle Autos teste.

Also wird es Zeit das mal zu testen.[mehr] Der Ford 🙂 hat einen Focus Turnier 1.6D zur Verfügung, nächste Woche bekomme ich dann noch den Mondeo. 1.6D mit 109 PS - nicht gerade die Motorisierung meiner Träume, aber hier geht es erst mal um das Auto an sich, die Sitze, das Fahrverhalten, die Bedienung, es geht also in diesem Test ausdrücklich nicht um den Motor, das der für meine Ansprüche als beruflicher Autobahn-Vielfahrer zu wenig Leistung hat ist nach überfliegen der technischen Daten klar.

Mich erwartet ein Wagen in der Titanium Ausstattung. Wäre auch die einzige Variante die mir beim Focus gefallen würde, das silberne Plastik an der Mittelkonsole der einfacheren Versionen mag ich gar nicht, ebensowenig wie das Holz-Imitat beim Ghia. Titanium heißt aber auch, das der Wagen mit Sportsitzen ausgestattet ist. Ist ja eigentlich nichts schlechtes, gute Sitze sind für mich eines der wichtigsten Kriterien beim Autokauf. Aber die Sportsitze sind offenbar für Leute gemacht, die auch eine sportliche Figur haben. Tja, ich war bei gleicher Körpergröße schon mal über 20 kg leichter, damals hätten diese Sitze sicher gut gepasst und mir einen hervorragenden Seitenhalt beschert, jetzt drücken die Seitenwangen der Sitzlehne nur noch. Eine neigungsverstellbare Sitzfläche findet sich in dieser Klasse natürlich auch nicht. Die B-Säule liegt bei diesem Wagen recht weit vorne, bei für mich (1,78 m) passend eingestelltem Sitz und einer sehr aufrechten Sitzposition verläuft der obere Teil des Gurtes 1-2 Finger breit vor meiner Schulter, vermutlich nicht sehr sicher. Diese Position der B-Säule sorgt auch für eine schlechte Übersicht beim Schulterblick. Dafür ist die Kopfstütze mal wieder zu dicht am Kopf, was mir auch bei der Fahrt im Audi A3 negativ aufgefallen war. Das Platzangebot auf der Rücksitzbank ist für diese Klasse ausreichend, ich kann hinten sitzen ohne mir die Knie zu stoßen.

Motor an. Klar, es ist ein Diesel, das hört man auch, aber er geht vergleichsweise kultiviert zur Sache. Erst mal warmgelaufen, ist die Geräuschkulisse ok. Aber vorm Warmfahren steht erst mal das loskommen. Der Wagen zeigt eine Anfahrschwäche, man muss viel Gas geben um los zu kommen. Eigentlich dachte ich ich kann Autofahren und auch gut mit Kupplung und Gas umgehen, aber auf dieser Probefahrt schaffe ich es den Wagen 4 mal abzuwürgen. Das habe ich vermutlich seit meiner ersten Fahrstunde auf einem VW Golf II Benziner nicht mehr geschafft. Dennoch gelingt es mir den Wagen in Bewegung zu versetzen. Die Schaltung ist zwar leichtgängig, aber unpräzise. Insbesondere schnelles hochschalten vom 2. in den 3. Gang ist mühsam, hier muss ich aufpassen nicht versehentlich im 1. Gang zu landen.

Los geht es. Wohin eigentlich? Wohin ich fahre ist manchmal schwer zu erkennen, das Armaturenbrett spiegelt bei frontalem Sonneneinfall stark in der Frontscheibe. Auch die silbernen Spangen am Lenkrad lassen die Frage aufkommen, ob es beim Designer 1000 mal zu oft Zoom gemacht hat, eine so stark glänzende und reflektierende Oberfläche an so einer Stelle gefällt mir nicht. Nun gut, wenn ich schon nicht sehe wo ich hinfahre lasse ich mich halt vom Navi durchsprechen 😉.

Dieser Wagen ist mit dem Blaupunkt TravelPilot FX ausgestattet. Ein zwar kleines, aber ausreichendes Display, kann nicht mit der Grafik eines TomTom mithalten, ist dafür gut integriert und die Abbiegehinweise werden auch im Kombiinstrument angezeigt, das eigentliche Display sitzt zu tief. Ich gebe meinen Zielort ein, weiß aber schon das ich nicht die vom Navi empfohlene Strecke nehmen werde, sondern im Rahmen meiner üblichen Probefahrt etwas anders fahren werde. Zunächst mal geht es geradeaus, das könnte auch so weitergehen, aber ich biege ab. Nur bekommt das Navi davon nichts mit, es denkt ich würde immer noch geradeaus fahren. Das Bild oben zeigt mich an der Ampel stehen, während das Navi sich einige km weiter auf der Autobahn zu befinden glaubt. Egal, ich kenne ja den Weg zum Ziel, das Navi errechnet die eine falsche Route nach der anderen, nie wird mein aktueller Standort getroffen, das Navi geht teilweise von einem mehrere Kilometer entfernten Ort aus. Dort angekommen, gebe ich das nächste Ziel ein. Bis ich dort ankomme, meldet das Navi mindestens 5 mal, ich hätte das neue Ziel erreicht, bis ich das Ding ausschalte, die falschen Ansagen nerven nur. Auf der späteren Fahrt über die Autobahn zeigt sich das gleiche Problem, ich biegen entgegen der Routenberechnung ab, aber das Navi bekommt nichts davon mit. Ich hoffe, das hier ein Defekt des Gerätes vorlag und dieses Verhalten nicht den Normalzustand wiedergibt. So kann ich nur sagen: das mieseste Stück Elektroniksch... rott das mir in den letzten Jahren untergekommen ist.

Ohne die Ansagen widme ich meiner Aufmerksamkeit dem Radio, habe einige CDs dabei, der Klang ist bestenfalls durchschnittlich, ein gutes Klangerlebnis ist was anderes. Hier müsste man vermutlich das Sony Radio oder das große DVD Navi ordern, um bessere Lautsprecher zu bekommen. Den Bedienhebel am Lenkrad bräuchte ich dann aber nicht unbedingt, dieses grobschlächtige Teil sieht sehr billig aus. Verwechsle es aber ab und an mit dem Blinker, dessen Hebel liegt viel zu hoch.

Die Rundumsicht ist sonst ok, dieser Wagen hat getönte Heckfenster, das erste mal das ich so ein Auto selber fahre. Finde es etwas ungewohnt, nach hinten wirkt alles so dunkel, ich könnte wohl darauf verzichten. Etwas mehr Licht könnte auch dem Tempomat gut tun, dessen Tasten im Lenkrad sind nicht beleuchtet, etwas schwierig nachts in einem unbekannten Auto die richtige Taste zu finden. Die Scheinwerfer mit Kurvenlicht machen hingegen einen guten Eindruck. Ist mein erster Kontakt mit dem Kurvenlicht, und es gefällt. Wäre für mich kein Grund ein Auto ohne Kurvenlicht nicht mehr zu kaufen, aber wenn man es für einen moderaten Aufpreis bekommen kann würde ich es nehmen. Gutes Licht ist in diesem Wagen auch wichtig, nachts macht sich die beheizbare Frontscheibe sehr negativ bemerkbar. Tagsüber war mir das nicht so extrem aufgefallen, aber bei Nacht wird das Licht vorausfahrender, aber insbesondere entgegenkommender Autos, sehr unangenehm von den Heizdrähten gebrochen. Für mich ein klarer Fall, so eine Frontscheibe würde ich nicht kaufen.

Das Fahrwerk macht einen guten Job, gefällt mir besser als das (Sport-) Fahrwerk des kürzlich gefahrenen Audi A3. Der längere Radstand des Focus macht sich positiv bemerkbar, der Wagen ist komfortabler. Der Fahrer hat auch etwas mehr Raum, ist speziell im Fußraum nicht so stark eingezwängt, wenngleich Kupplung und Bremse recht nah beieinander liegen und es hier öfters zu einer Kollision der Füße kommt. Der Fahrkomfort ist insgesamt nicht schlecht für ein Auto dieser Klasse, wenn ich an meinen Golf IV zurückdenke, der Focus hat ein sehr gutes Fahrwerk. Auch auf schlechteren Strecken, oder schnell gefahrenen Autobahnstücken mit zweifelhaftem Belag liegt der Wagen gut auf der Straße, schaukelt seine Insassen nicht zu sehr durch. Eine wirklich gute Leistung - für ein Auto dieser Klasse.

Und da liegt das Problem. Wenn ich ein kleineres Auto hätte, z.B. noch meinen Golf fahren würde, dann könnte ich vermutlich mit diesem Auto leben. Ich fahre aber mittlerweile einen Volvo S60 und bin von dessen Fahrwerk verwöhnt, auf schlechten Wegstrecken und der Autobahn spielt der Volvo den Vorteil seiner Größe aus, liegt viel komfortabler auf der Straße und ist einfach meine Referenz, und an die reicht der Focus - fast schon erwartungsgemäß - nicht heran. Tja, so wie es aussieht werde ich weiterhin ein großes Auto mit mir herumschleppen müssen, aber oftmals fängt für mich nach 300 km auf der Autobahn der Arbeitstag erst an, da will ich einen Wagen haben der mir den nötigen Komfort bietet.

Und noch etwas fehlt dem Focus: Emotion. Der Focus ist ein solides Arbeitstier, den ich ohne schlechtes Gewissen (dann aber eher ohne dieses Navi) an Leute empfehlen würde, die nur ein Auto brauchen um von A nach B zu kommen. Meine Eltern wären solche Kandidaten, fahren noch mit einem alten Opel Astra F durch die Gegend, aber dass das ein F ist und was das bedeutet und das der aktuelle schon der Astra H ist wissen die nicht und es ist ihnen auch egal. Wenn der Astra mal die Grätsche macht könnte ich den Focus sicherlich als Nachfolger vorschlagen. Ich erwarte aber mehr von einem Auto. Natürlich möchte auch ich von A nach B fahren, aber ich möchte dabei auch etwas Spaß haben, möchte ein Auto das mich anspricht, in dem ich mich rundum wohlfühle, und genau das bietet der Focus nicht. Dem Volvo V50 werde ich noch mal eine Chance geben, der hat das gewisse Etwas das ich haben möchte, mal sehen wie dessen Fahrwerk sich im Vergleich schlägt, aber die restlichen Wagen der unteren Mittelklasse streiche ich erst mal von meiner Liste, meine Ansprüche sind zu groß für so ein kleines Auto.


11.08.2008 22:39    |    Olli the Driver    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Audi, Museum, NSU, Oldtimer

Tja, da wohnt man nicht all zu weit von einem Autowerk weg und war noch nie dort. Neulich ergab sich die Gelegenheit, bei einer Tour in die Region mal einen kleinen Abstecher ins Audi Forum nach Neckarsulm zu machen. Neben den aktuellen Modellen werden dort in der obersten Etage auch einige ältere Modelle von Audi und auch von NSU gezeigt. Da werden Erinnerungen wach, das erste Fahrzeug das ich als kleiner Knirps auf dem Schoß meines Vaters sitzend über einsame Feldwege gelenkt habe war ein NSU 110.

Im Forum sind mehrere alte NSU Motorräder ausgestellt, einige ältere Fahrzeuge und aus der "jüngeren Vergangenheit" von NSU ein Prinz 30, ein Prinz 4 und ein Sport Prinz. Highlights wie der TT oder der Ro 80 fehlen leider.

Die zeitgenössische Werbung zum Prinz 4 ist witzig, und wenn man sich die Übersicht in diesem Wagen mal ansieht muss man sich in modernen Autos vorkommen wie in einem Panzer. Andererseits, einen Unfall möchte man in so einem Prinz sicher nicht haben.

Fazit des Besuchs: wenn man mal in der Gegend ist kann man dort mal kurze Zeit verbringen, eine längere Anreise (es sei denn man holt dort gleich sein neues Auto ab) lohnt sich eher nicht.


10.08.2008 12:48    |    Olli the Driver    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: A4, Audi, Avant, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Nachdem ich letzte Woche ja schon mal das Vergnügen hatte den A4 Avant 1.8 TFSI zu fahren, allerdings als Ambition mit Sportfahrwerk, wollte ich den gerne mal mit Normalfahrwerk, Normalsitzen und Diesel testen. Praktischerweise hatte der Audi 🙂 genau so ein Auto verfügbar. 2.0 TDI mit 143 PS und Multitronic in Arubablau. [mehr]

Der erste Kontakt mit den Sitzen offenbart schon mal, das die Sportsitze vermutlich eine gute Wahl wären. Diese Vermutung wird auf der Fahrt bestätigt, man kann die Normalsitze zwar nicht wirklich schlecht nennen, zumal diese eine Lendenwirbelstütze hatten und dank elektrischer Verstellung auch eine neigungsverstellbare Sitzfläche, aber insgesamt passen die Sportsitze wohl besser zu meiner Anatomie und meiner Sitzposition. Kein Vergleich übrigens zu den Normalsitzen im BMW 3er, die ich schon mal erleben "durfte", dagegen sind die einfachen Sitze im Audi deutlich besser.

Motor an. Nachdem mir dieser Motor im A3 Sportback zu laut war erwarte ich hier zunächst auch ein deutlich vernehmbares Nagelgeräusch - Fehlanzeige. Natürlich kann der Motor nicht verbergen das er ein Selbstzünder ist, die Dämmung im A4 ist aber viel besser als im A3, hier entwickelt der Motor auch im kalten Zustand keine so störende Geräuschkulisse. Der TFSI ist naturgemäß noch leiser, aber mit einem TDI in dieser Form könnte ich mich auch anfreunden. Die Leistung ist knapp ausreichend, ich weiß nicht in wiefern die Multitronic hier etwas von der Leistung frisst, der TFSI (der ja auch 17 PS mehr hat) kam mir etwas spritziger vor.

Das Fahrwerk - wow. Gefällt. Viel harmonischer als das Sportfahrwerk des Ambition. Der Wagen liegt gut und komfortabel auf der Autobahn, gleitet souverän über alle Querfugen hinweg. Zum Vergleich bin ich im Anschluss die gleiche Strecke noch mal mit meinem Volvo S60 abgefahren, der für mich die Referenz bildet - ja, er ist gut, aber der A4 liegt noch mal besser auf der Piste.

Erstaunlich, dieser Wagen ist nicht mit den sonst beim A4 fast obligatorischen Xenon-Scheinwerfern mit dem geschwungenen TFL ausgestattet, sondern hat die normalen Halogen-Doppelscheinwerfer. Mit diesem Gesicht wirkt der Wagen auf mich etwas weniger aggressiv als mit Xenon. Das Licht erweist sich bei der Probefahrt, teilweise im Regen, als ganz ordentlich, im direkten Vergleich mit dem Xenon-Licht meines S60 (siehe Bilder oben, der S60 steht dabei etwas weiter vorne als der A4) erweist sich das Xenon-Licht als heller, die Reichweite ist aber bei beiden ok.

Dieser Wagen hat das Audi Sound System eingebaut. Auch dieses verliert, wie schon die Bang & Olufsen Anlage, den Vergleich zum S60, ist aber dennoch klanglich in Ordnung, ich denke ich könnte mit dieser Anlage leben. Ebenfalls ist das Audi Parking System eingebaut, dieses scheint mir etwas besser abgestimmt zu sein als der einfache Parkwarner nur hinten, den der TFSI hatte, ist beim Einparken eine große Hilfe. Als praktisch erweisen sich die vielen Ablagen, eine 1l Flasche kann man sowohl im Becherhalter in der Mittelkonsole (da würde sie bei einem Handschalter aber sicher stören) als auch im Ablagefach in der Tür unterbringen, gute Lösung, so etwas fehlt mir im Volvo. Die Reflexionen der Holzblende am Armaturenbrett auf der Beifahrerseite erweist sich gelegentlich als störend. Beim Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht keine völlig ebene Ladefläche, aber so einen Wagen bewegt man wohl auch nicht als Hobbyspediteur.

Ansonsten gilt was ich schon zum TFSI geschrieben habe. Beim Navi habe ich mittlerweile das Menü um zu den letzten Zielen zu gelangen gefunden.

Am Ende steht der Verbrauch. Leider habe ich den Wagen mal wieder nur mit 1/4 vollem Tank übernommen und gebe ihn in etwa dem Zustand wieder ab, so dass ich den Verbrauch nicht exakt berechnen kann. Die langfristige Anzeige im FIS liegt bei 8,2l, meine ca. 75 km lange Tour über die Autobahn wird mit 8.1l angezeigt, durch eine längere Pause sind die vorherigen Daten der Stand und Landfahrt leider verloren gegangen. Aber diesen Verbrauch finde ich, auch für einen Diesel mit Automatik, als zu hoch.

Tja, was bleibt als Fazit? Nach dieser zweiten Probefahrt mit dem A4 ist dieser Wagen sehr interessant für mich. Aufgrund der langen Lieferzeiten bei Audi hatte ich hier mit den Probefahrten angefangen, in den nächsten Wochen müssen jetzt die Konkurrenten zeigen was sie können. Aber einen A4 Ambition ohne Sportfahrwerk könnte ich mir schon vorstellen, ob als TFSI oder TDI muss ich noch mal überlegen.


06.08.2008 22:59    |    Olli the Driver    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Sonstiges

Montag morgen. Bei leichtem Nieselregen fahre ich los. Kaum bin ich auf die Autobahn aufgefahren kommt es so richtig vom Himmel runter. Ich denke einer der stärksten Regengüsse die ich in den letzten Monaten erlebt habe. Bei Tempo 100 auf der mittleren Spur, schnurgerade Strecke, die rechte ist wie üblich von einer LKW-Kolonne belegt, leuchtet die ESP-Warnleuchte auf, ich fahre nur noch 80-90. OK, die vorderen Reifen sind nicht mehr neu, haben aber noch 5mm Profil. Werde von den meisten Wagen überholt. [mehr]

Der 5er fröhlich im Tiefflug mit beiden Nebelschlussleuchten an. Hey, Mensch, die darf man erst bei unter 50m Sicht anmachen - dann darf man aber auch nur 50 fahren und nicht 150 🙄. Nach so viel Erleuchtung versucht es der nächste inkognito, klar, wozu braucht ein grauer Kleinwagen bei diesem Regen schon Licht? Dann könnte man ihn ja im Rückspiegel von Straße und Himmel unterscheiden 😕. Die beiden sind nicht alleine, von dieser Sorte begegnen mir noch mehrere auf diesen ca. 10km in diesem Mistwetter.

Langsam wird die Sicht besser, auch das 120 km/h Schild ist klar und deutlich zu lesen, immer noch nass, ich lasse den Tempomat bei 123 km/h laut GPS einrasten. Hindert den X3 nicht mit geschätzten 160-180 Sachen auf der linken Spur vorbeizufliegen. Aber harmlos im Vergleich zum Passat der später auf der Landstraße, auf der ich schon mit 120 unterwegs bin, im Tiefflug überholt.

Heute Abend auf dem Rückweg gen Westen. Sonne steht tief, die LKW fahren langsam. Aber offenbar kein Grund für den Gegenverkehr mal die Scheinwerfer anzumachen 🙁. Dass sie damit quasi unsichtbar sind ist denen wohl egal.

Was geht nur im Hirn solcher Leute vor? Gar nichts? Ich rede hier nicht von "Lappalien" wie falsch parken oder ähnlichem, hier liegt eine echte Gefährdung für diese Idi*ten und vor allem die übrigen Verkehrsteilnehmer vor. Ist denen ihr Leben oder ihre Gesundheit so sch*ißegal oder checken die einfach nicht was Sache ist 😕

Wie kann mal solche Leute von der Straße fernhalten? Intensivere Führerscheinprüfung, mehr Kontrollen, hoffen das ihr Unfallgegner ein Brückenpfeiler ist und kein anderes Auto, oder einfach ein sichereres Auto fahren und drauf vertrauen das man darin eine bessere Überlebenschance hat?


03.08.2008 17:13    |    Olli the Driver    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: A4, Audi, Avant, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Man hört so viel über die sehr langen Lieferzeiten bei Audi. Also mache ich mich Freitag mal zum örtlichen Audi 🙂 auf um mich selber zu erkundigen und die aktuellsten Prospekte und Preislisten mitzunehmen, der Konfigurator zickt ja im Moment etwas rum. Dort etwas mit dem Verkäufer gesprochen, über meine Anforderungen an ein Auto diskutiert, dann kam die Frage Diesel oder Benzin. Bin ja eigentlich Diesel-Fan, auch weil ich für einen Diesel als Firmenwagen mehr Budget habe, im Gegenzug ist der Benziner aber günstiger. Da ich schon viel gutes über die TFSI Motoren gehört habe wollte ich so einen natürlich gerne mal fahren. Zufällig war gerade ein A4 Avant 1.8 TFSI mit Schaltgetriebe "frei", also auf geht's 🙂 [mehr]

Es handelt sich offenbar um einen Wagen in der Ambition Version. Die elektrisch verstellbaren Sportsitze mit Lendenwirbelstütze erweisen sich als sehr bequem. Die Referenz für mich bilden immer noch die Sitze meines Volvo S60, aber diese Sitze sind die besten unter den Wagen, die ich in letzter Zeit fahren konnte. Insbesondere die Neigungsverstellung der Sitzfläche ist ein von mir geschätztes Feature, das man nicht oft findet und wenn dann nur gegen Aufpreis. Ich finde eine angenehme Sitzposition, das 3-Speichen Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Der Wagen hat zum Glück kein Schiebedach, das konnte ich im Ausstellungsraum testen, das würde mir zu viel Kopffreiheit wegnehmen. Hinter dem für mich eingestellten Vordersitz bleibt für etwaige Mitfahrer im Fond genügend Platz, auch hier bietet der A4 deutlich mehr Raum als die anderen Fahrzeuge die in kürzlich fahren konnte, was nicht verwundert, handelt es sich hier doch auch um den größten Wagen.

Auch der Kofferraum ist großflächig und gut nutzbar. Natürlich kein Lademeister wie ein Passat, aber wer sich einen Avant kauft legt wohl auch eher mehr wert auf eine gute Optik und einen etwas flexibleren Laderaum als ihn ein Stufenheck bietet, und genau das findet man bei diesem Wagen. Was mich nervt ist die elektrisch öffnende Heckklappe. Öffnen und insbesondere Schließen dauern damit viel zu lange, außerdem wird die Klappe nicht vollständig geöffnet, so dass ich kaum darunter stehen kann. Manuelles schließen ist so nicht mehr möglich, es geht nur per Knopfruck, das finde ich bei der Mercedes C-Klasse besser gelöst.

Wird Zeit loszufahren. Motor an - wow ist der leise. Dabei noch kalt, im warmen Zustand ist der noch leiser. Es handelt sich um die 1.8 TFSI Maschine mit 160 PS. Damit ist der Wagen gut motorisiert. Nicht übertrieben, aber man schwimmt problemlos auf der Autobahn mit, Überholen auf der Landstraße kein Problem. Die 2.0l Maschine mit 180 PS wäre vielleicht auch ganz nett, aber mehr Leistung brauche ich nicht im Alltagsverkehr, so ein Auto kauft man schließlich nicht für die Rennstrecke. Akustisch bleibt der Motor stets dezent, auch beim Ausdrehen der Gänge setzt kein Schmerz in den Ohren ein. Das Getriebe lässt sich hinreichend präzise und sehr leichtgängig schalten.

Das Sportfahrwerk dieses Ambition ist für meinen Geschmack aber etwas zu hart. Die guten Sitze wären vielleicht ein Grund für den Ambition, dann müsste ich aber das Sportfahrwerk abwählen. Aber auf Autobahn-Querfugen ist mir der Wagen sonst zu unbequem, da gefällt mir das Serien-Fahrwerk meines S60 besser. Der Audi ist dafür handlicher, wesentlich kleinerer Wendekreis als der meines Volvos, das gefällt. In schnell gefahrenen Kurven liegt der A4 ordentlich, aber in dieser Disziplin hatten mir BMW 1er und 3er besser gefallen.

Die Ausstattung des Wagens ist ganz ordentlich. Navi mit Kartenanzeige, die Grundfunktionen lassen sich intuitiv übers MMI bedienen ohne jemals die Anleitung gelesen zu haben. Nur einige, vom TomTom gewohnte Funktionen, wie z.B. Navigation zum letzten Ziel, kann ich so nicht finden. Der MMI Knopf liegt gut, wenn der Arm auf der Mittelkonsole ruht. Wenn ich die Hand aber kurz vorm Schalthebel habe passiert es schon mal das ich den Knopf versehentlich drücke und damit eine ungewollte Funktion auswähle. Für die Unterhaltung sorgt ein Radio mit CD-Wechsler und Bang & Olufsen Sound-System. Ich klicke mich durchs MMI durch um die Anlage etwas ohrenfreundlicher abzustimmen, ohne Erfolg. Da bietet das Serienradio mit dem Zusatzverstärker ab Werk (die zweitkleinste von 4 damals möglichen Anlagen) in meinem Volvo einen besseren Sound.

Die sonstige Bedienung des Wagens ist recht einfach zu "erlernen". Der Tempomat ist leider mittels eines separaten Hebels an der Lenksäule ausgeführt, dieser wird vom 3-Speichen Lenkrad verdeckt so das man die Beschriftung nicht ohne Verrenkung lesen kann. Sehr positiv finde ich die Anzeige der gehaltenen Geschwindigkeit im FIS. Der automatisch abblendbare Innenspiegel leistet gute Arbeit, das erste mal das mich so ein System überzeugen kann. Die Außenspiegel sind der EU-Verordnung entsprechend sehr groß ausgefallen. In dieser Form fast schon übertrieben groß. Der Parkwarner hinten ist etwas übersensibel, vom Volvo bin ich es gewohnt das ein Dauerpiepen erst dann kommt wenn ich nur noch eine handbreit vom Hindernis entfernt bin, der A4 fängt schon früher an Alarm zu geben. Sicher nur eine Sache der Justierung. Wiederum ein unpraktisches Details bei Audi: der kleine Frontspoiler steht nach vorne über, hier besteht die Gefahr sich da an hohen Bordsteinen und zu dichtem ranfahren an eine Mauer eine Macke reinzufahren. Bei meinem Volvo bildet das Nummernschild den vorderen Abschluss, da stört ein Kratzer nicht.

Am Ende der knapp 160 km langen Probefahrt über Autobahn, Landstrasse und Stadt sowie einen Abstecher ins Parkhaus steht ein Verbrauch von 9,3l im FIS. Da ich den Wagen leider nur mit halb vollem Tank übernommen habe und ebenso zurückgebe, kann ich den exakten Verbrauch leider nicht ermitteln. Gut, beim Firmenwagen brauche ich den Sprit nicht zahlen, aber die Reichweite ist so natürlich geringer als bei einem Diesel, und ein bisschen denke ich ja auch an die Umwelt. Mal nachdenken, ob dieser leise Benziner den höheren Verbrauch wert ist.

Nun, diese Probefahrt hat mir viel Spaß gemacht. Der A4 Avant hat sich seinen Platz unter meinen Kandidaten redlich verdient. Selbst mit diesem Motor macht er schon Spaß, ich werde aber auf jeden Fall noch mal einen Diesel fahren, und auch der 2.0 TFSI könnte mich noch reizen, dann ist aber Ende der Fahnenstange. Von der Größe her habe ich mit diesem Wagen das Maximum erreicht was ich täglich bewegen möchte. Beruflich bin ich ja meistens alleine unterwegs, da brauche ich nicht noch mehr Blech um mich herum, nur um mich dann in zu enge Parklücken zu quälen. Andererseits reizt bei so einem Wagen auch die Urlaubstauglichkeit, da können wirklich 4 Erwachsene bequem drin Sitzen und auch eine längere Strecke überstehen. Noch größere Autos werde ich mir wohl nicht mehr ansehen, eigentlich würde mir ein Wagen vom Format der C-Klasse oder 3er BMW reichen. Ich werde bei Zeiten noch mal den A3 testen, aber ich fürchte der ist mir wiederum zu klein, Länge läuft, und da leidet der A3 unter dem kurzen Radstand der Golf V Plattform. Diese "Befürchtung" hat sich mittlerweile bestätigt, der A3 ist für mich einen "Tick" zu klein, siehe meinen Bericht .

Mit dem A4 habe ich einen Wagen gefunden, den ich im Auge behalten werde, mal mit den anderen Motorisierungen und dem Serienfahrwerk testen und die verschiedenen Ausstattungsvarianten durchgehen.


03.08.2008 17:11    |    Olli the Driver    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 118d, 1er, A3, A4, Audi, BMW, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, V50, Vergleich, Volvo

Schnell zum 🙂, den A4 Avant abgeben, der nächste Interessent wartet schon. Im Verkaufsraum hatte ich mir auch den A3 angesehen und kurz mit dem Verkäufer darüber gesprochen. Jetzt nötigt er mir die Probefahrt im A3 geradezu auf 😉, und da kann ich natürlich nicht nein sagen. [mehr]

Es handelt sich leider mal wieder um einen Ambition, also mit Sportfahrwerk. Sind Audi-Interessenten alle so spochtlich dass sich die Händler bevorzugt diese Version auf den Hof stellen? Motor ist der 2.0 TDI mit 140PS. Sportback, schon das facegeliftete Modell, also auch der CR Motor. Reinsetzen, der Wagen ist schon spürbar enger als der A4. Die Sportsitze lassen sich nicht in der Neigung verstellen, ist im A3 offenbar nur mit elektrischer Verstellung zu haben. Die Sitze machen daher keinen so guten Eindruck wie die im A4. Auch erweist sich die ziemlich dicht am Kopf positionierte Kopfstütze als unbequem. Wenn ich meinen Kopf anlehnen möchte wäre diese Position o.k., aber es ist kaum möglich den Kopf in eine Position zu bringen die nicht zum Kontakt mit der Kopfstütze führt.

Als Fahrer ist man auch eingezwängter als im A4, als besonders störend erweist sich die Mittelkonsole. Ich finde keine Beinhaltung die nicht dazu führt das mein rechtes Bein ständig an der Mittelkonsole anliegt, die zudem in dem Teil recht hart ist. Der Platz im Fußraum ist auch recht eng, ich schaffe es gerade ohne hängen zu bleiben von Gas auf Bremse zu wechseln. Und wenn der Fuß in "Lauerstellung" vor der Bremse ist stößt das Knie fast gegen den Zündschlüssel. Wenn man die Handbremse zieht verstellt man dabei die Mittelarmlehne nach oben, die beiden liegen einfach zu dicht beieinander.

Mal sehen wie der Wagen fährt. Hatte selber ja mal einen Golf IV mit der 100PS PD-TDI Maschine, danach stand für mich fest "nie wieder PD". Die CR Maschine geht deutlich kultivierter zu Werke, hat kein so starkes Turboloch und zieht oben rum auch besser durch. Die Geräuschkulisse ist deutlich lauter als im A4 1.8 TFSI. Das mag sicher zum Teil an der besseren Geräuschdämmung des A4 liegen, aber zu einem großen Teil auch am Motor. Ist halt ein Diesel, wobei der Peugeot 2.0D den auch Volvo verbaut und die aktuellen 2l Diesel bei BMW etwas leiser sind. Ich bin auf die Probefahrt im A4 TDI gespannt, aber so im unmittelbaren Vergleich würde ich, unbeachtet des Verbrauchs, den TFSI vorziehen. Der Bordcomputer zeigt für meine knapp 100 km lange Probefahrt einen Verbrauch von 6,6l an.

Auf der Autobahn stellt sich nicht der gewünschte Komfort ein. Das liegt zu einem großen Teil sicherlich auch am Sportfahrwerk des Ambition, das mir viel zu hart ist, aber auch am kurzen Radstand der Golf V Plattform. Volvo V50 und BMW 1er, die einen deutlich längeren Radstand haben, liegen hier besser.

Das Platzangebot auf der Rücksitzbank ist für einen Wagen dieser Größe absolut o.k.. Man hat deutlich mehr Platz als im 1er BMW. Die angedeutete Kombi-Form täuscht aber, eine Netztrennwand ist nicht vorhanden, und der zwischen Kopfstützen und Heckscheibe verbleibende Raum ist auch kaum noch für Ladung geeignet. Ein typischer Kompaktwagen halt. Ein nettes Detail: die hinteren Fenster lassen sich vollständig versenken, findet man auch nur selten. In den Türen sind Rückleuchten vorhanden, eines dieser kleinen Details die Volvo mittlerweile eingespart hat. Allerdings finden sich am A3, anders als am A4, nur Klapptürgriffe.

Die riesigen Aussenspiegel wirken auf den ersten Blick eigenartig. Der rechte ist vom Fahrerplatz gar nicht vollständig einsehbar, ein Teil wird von der A-Säule verdeckt. Die Spiegel sorgen zwar für eine bessere Rücksicht, vergrößern aber auch den toten Winkel nach vorne. Wiederum ein unpraktisches Details bei Audi: der kleine Frontspoiler steht nach vorne über, hier besteht die Gefahr sich da an hohen Bordsteinen und zu dichtem ranfahren an eine Mauer eine Macke reinzufahren. Bei meinem Volvo bildet das Nummernschild den vorderen Abschluss, da stört ein Kratzer nicht.

Der Kofferraum ist klassenüblich groß. Mein Dienstgepäck wird problemlos geschluckt, eine Kombination aus Dienst- und Privatreise würde die Fläche aber schon vollständig füllen. Für den Segelurlaub mit Gepäck würde dieser Wagen bestenfalls als 3-Sitzer taugen, wenn es in wärmere Reviere geht und das dicke Ölzeug zu Hause bleiben kann, sonst zwei Personen mit viel Gepäck und Proviant.

Insgesamt eine sehr aufschlussreiche Probefahrt. Zum einen möchte ich ein möglichst kompaktes Auto, zum anderen habe ich gewisse Anforderungen an Platzangebot und Kofferraum. Diese werden vom A3 nicht erfüllt, was ich vorher zwar schon vermutet habe, aber dieser Test hat die Vermutungen bestätigt. Also muss ich wohl den Preis zahlen: zum einen ein teureres Auto, zum anderen ein größeres, mit dem ich oft "leer" rumfahren werde, aber der Langstreckenkomfort den ein größerer Wagen bietet ist für mich, der beruflich viel Auto fährt, einfach eines der wichtigsten Kriterien. Die typische Kompaktklasse a la Golf und A3 ist mir dafür zu klein, die größeren Vertreter dieser Art wie z.B. der Volvo V50 oder der BMW 1er mit ihrem längeren Radstand sind für mich die kleinsten denkbaren Alternativen.


Der Schreiberling

Olli the Driver Olli the Driver

2025 Autowechsel


Countdown

Noch ca.

10 Tage

bis zum neuen Auto.

Inhaltsverzeichnis

Hier geht es zum
Blog Inhaltsverzeichnis

Hat jemand was gesagt?

Blogleser (127)

Blog Favoriten

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 06.10.2008 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war gerade hier?

  • anonym
  • LT 4x4
  • mrniemand75
  • Eifel-Elch
  • Olli the Driver
  • lupostyle
  • VolvoV50
  • chris147
  • el lucero orgulloso
  • Dynamix

Blog Ticker