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Olli the Driver

Über meine Volvos, meinen Peugeot und andere schöne Autos

Fri Nov 11 19:28:04 CET 2016    |    Olli the Driver    |    Kommentare (99)    |   Stichworte: Audi A4, Peugeot 3008, Probefahrt, Seat Leon, Skoda Octavia, Volvo V60, VW Golf

Ein neues Auto muss bestellt werden. Ursprünglich hatte ich mal 24 Autos auf der Liste die ich mir gründlich angesehen habe. 11 davon schienen mir interessant und ich habe eine Probefahrt damit gemacht. 3 Autos habe ich dann nach der Probefahrt aussortiert, 2 haben sich durch den zu kleinen Kofferraum disqualifiziert. Bleiben noch 6 übrig. [mehr]

6 doch recht unterschiedliche Modelle, 3 Kombis und ein SUV der unteren Mittelklasse und 2 Kombis der Mittelklasse. Jedes dieser Modelle könnte ich mir als nächsten Wagen vorstellen, jeder hat irgendwas was mir gefällt. Aber um ein endgültiges Urteil zu fällen muss ich auch den Preis betrachten.

Firmenwagen mag für den einen oder anderen ganz toll klingen und die Frage aufwerfen wofür der Preis wichtig ist, aber der Listenpreis muss versteuert werden und ich zahle monatlich einen Anteil des Kaufpreises an meinen Arbeitgeber, darf den Wagen damit aber privat nutzen. Je günstiger also der Wagen ist umso weniger Gehaltsabzug habe ich, daher ist mir der Preis durchaus wichtig.

Ich versuche alle Autos einigermaßen gleich auszustatten. Geringe Unterschiede kann ich aber akzeptieren. So ist ein ACC für mich Pflicht, der Totwinkelwarner ist zwar auch etwas was ich mag (mein aktueller Volvo hat alle diese Systeme) aber auf den kann ich verzichten. Klimaautomatik und Sitzheizung, LED- oder Xenonscheinwerfer, Navi, gute Sitze etc. sollte mein Auto schon haben.

Die absolute PS Zahl ist mir egal, der Wagen sollte mindestens 200 km/h fahren und in unter 9 Sekunden auf 100 beschleunigen. CO2 Wert als Firmenvorgabe maximal 125 Gramm, darüber wird es teurer. Automatik oder DSG will ich auch. Ob Diesel oder Benzin ist egal so lange der CO2 Wert stimmt.

Damit berechne ich die Modelle.

Der teuerste ist, wenig überraschend, der Audi A4 Avant. Jeweils in der Grundausstattung, aber mit Sportsitzen und den dazugehörigen Polstern ist diese Version günstiger als sport oder design, wenn ich auf optischen Schnick-Schank verzichte. Der erlaubt aber die größte Motorpalette:

Code:
1.4 TFSI S tronic       150 PS 45.605 Euro
2.0 TDI  S tronic       150 PS 50.005 Euro
2.0 TFSI ultra S tronic 190 PS 50.005 Euro
2.0 TDI  S tronic       190 PS 53.055 Euro

Auch der Volvo V60 ist kein billiges Vergnügen. Als D3 hat dieser noch die alte 6-Gang Automatik, die moderne 8-Gang GT wäre mir lieber, erzwingt dann aber auch den Griff zum D4. Das Sondermodell Linje Business lässt sich technisch mit allem konfigurieren was ich haben möchte, optisch bleibt der Wagen äußerlich aber immer ein nackter Kinetic bei dem die Fenster mit einfachen Kunststoffleisten umrahmt sind, ein separat zu bestellendes Glanzpaket wie bei Audi gibt es hier nicht. Die Linje Svart ist da etwas besser, dort sind die Leisten schwarz lackiert, optisch ohne Kompromisse ist erst der Momentum. Die Benziner sind aufgrund des zu hohen CO2 Wertes finanziell uninteressant.

Code:
D3 150 PS GT Linje Business 43.440 Euro
D4 190 PS GT Linje Business 46.290 Euro
D4 190 PS GT Linje Svart    48.280 Euro
D4 190 PS GT Momentum       50.820 Euro

Beim Peugeot 3008 ist die Rechnung einfach, einziger Motor der für mich in Frage kommt ist der 180 PS Diesel und den gibt es nur als GT.

Code:
Peugeot 3008 GT 180 PS 42.150 Euro

Weiter unten in der Preisskala findet sich der VW Golf Variant. Die Berechnung beruht noch auf dem aktuellen Modell, vom Facelift Modell habe ich noch keine Preisliste. Mit der recht umfangreichen Ausstattung die ich haben möchte liegen Comfortline und Highline preislich nur 10 Euro auseinander, das Sondermodell Allstar ist mit allen Extras teurer.

Code:
Highline 1.4 TSI DSG 150 PS 35.733 Euro

Nochmals günstiger ist der Skoda Octavia Combi. Auch hier erweist sich die beste Ausstattung Style als günstigste. Auch hier habe ich mangels neuer Preisliste das Vor-Facelift Modell berechnet

Code:
Style 1,4 TSI DSG 150 PS 33.255 Euro

Der Spanier im Trio unterbietet die Preise seines deutschen und tschechischen Cousins nochmals, der Seat Leon ST ist der günstigste Wagen auf meiner Liste.

Code:
XCELLENCE 1.4 TSI ACT DSG 150 PS 30.965 Euro
FR        1.4 TSI ACT DSG 150 PS 31.820 Euro
FR        2.0 TDI     DSG 150 PS 34.570 Euro
FR        2.0 TSI     DSG 184 PS 35.890 Euro

Damit kann ich wiederum einige Autos von der Liste streichen.

Im Vergleich der Mittelklasse Kombis duellieren such A4 und V60. Der A4 ist das deutlich neuere Fahrzeug, was man weniger von außen aber insbesondere von innen sieht. Wenn ich heute ganz objektiv an die Sache gehen würde so wie vor 13 Jahren beim Kauf des ersten Firmenwagens wäre das ein Duell auf Augenhöhe. Seinerzeit waren Audi und BMW meine Favoriten, am Ende hat der Volvo S60 gewonnen.
Heute wäre es für mich nicht so leicht zwischen A4 und V60 zu entscheiden, das moderne Ambiente im Innenraum des A4 spricht mich schon an, der V60 wirkt fast wie mein aktueller V40, den würde ich kaum als neues Auto wahrnehmen.
Am Ende sprechen 13 Jahre positive Erfahrung aber für den bewährten Volvo, dass dieser als Sondermodell einige Zeit vorm Auslaufen der Modellreihe günstiger ist begünstigt diese Entscheidung, ist aber nicht ausschlaggebend.

Der 3008 steht alleine da, hat keinen direkten Konkurrenten auf meiner Liste. Gefällt mir, der Kofferraum ist etwas knapp, dennoch ein gutes Auto.

Die 3 Vertreter der unteren Mittelklasse, allesamt miteinander verwandt und auf der MQB Plattform des VW Konzerns stehend sind für mich auch interessant. Ich weiß, der Konzern steht momentan stark in der Kritik, als Privatkunde wäre ich hier etwas zögerlicher. Aber ich nutze den Wagen nur, werde nicht der Eigentümer, der Wiederverkaufswert ist mir egal, die Reparaturkosten auch. Das ermöglicht es mir Golf, Octavia und Leon in Betracht zu ziehen.

Für den Golf ist am meisten Technik verfügbar die den Konzernbrüdern vorenthalten bleibt. Mit dem Facelift haben Leon und Octavia aber auch ein technisches Update erhalten, alles was ich wirklich haben will ist bei beiden Verfügbar.
Also kann mein Geschmack entscheiden. Damit ist der Golf raus, optisch der langweiligste im Vergleich, hier wirkt das Heck irgendwie als hätte man dem Golf einen Rucksack aufgeschnallt.
Der Octavia hat von allen Modellen den größten Kofferraum, aber schon die 10 cm kürzeren Golf und Leon bieten mehr Platz und übertrumpfen A4 und V60 deutlich.
Damit ist unter diesen 3 Modellen der schönste der Sieger für mich, der Leon gefällt mir in der Kombiversion ST sehr gut. Dass er der günstigste ist spielt hier keine Rolle, alle 3 sind erheblich günstiger als mein jetziger Wagen bei höherem Nutzwert. Der Leon hat zudem neben dem 3er BMW den meisten Fahrspaß gemacht, an diese Probefahrt denke ich heute noch gerne zurück, der Wagen war was Besonderes, die anderen irgendwie vom Fahrverhalten her beliebig austauschbar.

Damit ist die Liste der Autos über die ich nachdenke auf 3 reduziert. Der bewährte, ausgereifte Volvo der aber auch der teuerste im Bunde ist, der moderne Peugeot der optisch einzigartig ist, und der Seat, der den meisten Fahrspaß bereitet und mit Abstand der günstigste ist, den Preisvorteil würde ich im Monat bei der Abrechnung spüren.

Mit diesen 3 Modellen im Kopf gehe ich nun ins Wochenende bevor ich bis Ende des Monats eine Entscheidung treffen muss.

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Wed Nov 02 20:29:43 CET 2016    |    Olli the Driver    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: Audi A4, BMW 3er, Ford Focus, Land Rover Discovery Sport, Mercedes C-Klasse, Peugeot 3008, Probefahrt, Seat Leon, Skoda Octavia, Volvo V60, VW Golf, VW Tiguan

Also dann, zu meinem heutigen 13 jährigen m-t Jubiläum will ich dann mal meinen Bericht zu den Probefahrten fertig stellen.

Wie gesagt, die Probefahrten liegen jetzt schon 4 Monate zurück, ich wollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt bereit sein einen neuen Firmenwagen zu bestellen, ein Kollege musste auf seinen Wagen 10 Monate warte, daher bin ich lieber früh dran. Um es vorwegzunehmen: die Autos die am Ende in die engere Auswahl gekommen sind haben nur eine Lieferzeit von 3-4 Monaten, da mein neuer Firmenwagen erst im März zugelassen werden darf konnte ich die endgültige Entscheidung bis jetzt aufschieben.

Da aber viel Zeit vergangen ist erinnere ich mich nicht mehr an alle Details, daher fallen meine Berichte dieses Mal nicht so ausführlich aus wie in den vergangenen Jahren. Mich interessiert das Fahrverhalten, der Komfort, Beschleunigung, Bedienung, Entertainment, Assistenzsysteme aber auch Kleinigkeiten wie der Flaschenhalter – mein V40 fasst nur 0,5 Liter Flaschen, wenn ich unterwegs mal nur eine 1,0 Liter Flasche bekomme kann ich die nicht vernünftig unterbringen. Das ist natürlich nicht kaufentscheidend, aber ich achte drauf, einige Details die mir auffallen sind in der Bildergalerie festgehalten. Am Ende findet sich dann auch der obligatorische Wendekreisvergleich.

Der Kofferraum ist mir jetzt auch wichtiger geworden als früher, dem Thema widme ich in den nächsten Tagen einen separaten Artikel. [mehr]

Audi A4 Avant sport 2.0 TDI DSG 190 PS

Meine erste Fahrt im neuen Audi A4. Neu? Ja, ist tatsächlich das neue Modell. Sieht dem Vorgänger sehr ähnlich, auf den zweiten Blick erkennt man die größten Unterschiede bei den Scheinwerfern und den Rückleuchten. Hübsch, gefällig, nichts aufregendes und reiht sich nahtlos in die aktuelle Audi Designlinie ein.

Das Bild im Innenraum ist ein ganz anderes, hier sitze ich im modernsten Auto dieses Vergleichs. OK, bei diesem Vorführer wurden bei der Bestellung wohl ziemlich viele Häkchen gesetzt, laut Preisschild soll der 55.900 Euro kosten – 7 Monate alt und 12.000 km gelaufen! Mir gefällt die reduzierte Art des Cockpits, hier wird man nicht so eingeengt wie bei anderen Fahrzeugen, auch die Displays gefallen mir, wenngleich ich mit konventionellen Anzeigen keinerlei Problem habe, und so wie der Wagen hier steht würde er ohnehin mein Firmenwagenbudget sprengen, „meiner“ müsste mit viel weniger Ausstattung auskommen.

Die Probefahrt macht viel Spaß, der Wagen liegt satt auf der Straße, der lange Radstand macht sich positiv bemerkbar, der A4 fährt sich sehr komfortabel lässt sich aber dennoch zügig fahren wenn der rechte Fuß mal schwerer wird. Der Wendekreis geht für ein Auto dieser Größe absolut in Ordnung.

Die Sportsitze gefallen mir, erfordern mit der Sport Ausstattung oder extra Polstern bei den anderen Modellen aber leider auch gut Aufpreis. 1,0 Liter Flaschen finden sicher Platz. Für die Abgasreinigung wird AdBlue benötigt, hier gibt es wenigstens einen Einfüllstutzen in der Tankklappe (Kumpel muss in seinem Sharan das Zeug im Kofferraum nachfüllen), damit wird das etwas Bedienungsfreundlicher.

Fazit: toller Wagen. Ich habe nichts auszusetzen (zum Kofferraum schreibe ich in einem späteren Beitrag was). Gefällt mir, muss ich mal genau durchkalkulieren.

BMW 320d Touring M sport Steptronic 190 PS

Ich gehe mit großen Vorbehalten an diese Probefahrt (Anmerkung: hier im Beitrag sortiere ich alphabetisch, chronologisch war das die erste Probefahrt im aktuellen Vergleich). M Sportpaket, das klingt nach einer sehr hoppeligen Fahrt, bisher konnte mich noch kein BMW mit Sportfahrwerk überzeugen. Dieser 3er macht da eine Ausnahme. Ja, er ist hart, ob auf Dauer zu hart weiß ich nicht aber bei der Probefahrt macht er einfach Laune. Auch auf meiner Schlechtwegestrecke werde ich nicht zu unangenehm durchgeschüttelt, und bei den Gelegenheiten bei denen man das Gas mal etwas treten kann lässt der 3er auch mal einen kurzen Drift zu bis die Elektronik eingreift. Der Wagen fängt an mir zu gefallen.

Im Innenraum ist der 3er spürbar enger als andere Vertreter der Mittelklasse, hier macht sich der Hinterradantrieb negativ bemerkbar, die Mittelkonsole ist sehr breit. Die Sportsitze sind nicht optimal, würden mir vermutlich besser passen wenn ich mal 5 kg abnehme. Dazu vielleicht gesünder ernähren? Aber wie passt dazu dass die Ablagen im 3er perfekt geeignet sind für einen Yufka Döner, aber nicht für eine 1,0 Liter Flasche Mineralwasser?

Ist meine erste Probefahrt in einem Wagen mit Head-up Display, habe ich bisher nur für eine Spielerei gehalten, in der Praxis überzeugt die Anzeige aber, finde ich gut, hätte ich gerne im nächsten Auto.

Nach dieser, wie gesagt chronologisch ersten, Probefahrt überzeugt mich der BMW, ist damit das erste Mal in meinen Probefahrten der letzten 14 Jahre in dem ein Kaufinteresse für einen BMW aufkommt.

Ford Focus Titanium 2,0l TDCi PowerShift 150 PS

Der Focus passt von der Papierform her perfekt zu meinen Anforderungen, ist preislich in der Firmenwagenabrechnung der günstigste Wagen des aktuellen Vergleichs und ist äußerlich mit dem Facelift auch ganz ansehnlich geworden. Also muss ich den Wagen mal testen. Da bleibt nicht aus das man sich in den Wagen hineinsetzt und die Augen öffnet. Und da fällt der Wagen durch. Ich finde das Armaturenbrett unglaublich hässlich, ein nimmt viel Raum ein, beengt den Fahrer und bietet auch dem Beifahrer wenig Raum. Die Bedienung des Navis überzeugt auch nicht. Damit erlischt mein Interesse an diesem Wagen.

Fährt sich gut, hat auch hinten für ein Auto der unteren Mittelklasse genügend Platz, im Vergleich zu anderen Autos vermisst man hier aber z.B. die Lüftungsdüsen. Wenn man mal versucht den Focus etwas zügiger durch einen Kreisverkehr zu scheuchen (wie ich es auf meinen Probefahrten mit allen Wagen mache, abends nach Feierabend im Gewerbegebiet wo nix mehr los ist) wird er auf der Hinterachse etwas nervös ohne dabei besonders hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, das haben alle anderen Autos in diesem Vergleich besser hinbekommen. Um auch mal etwas positives über den Focus zu schreiben: beim Schließen der Tür wundere ich mich über ein komisches Geräusch, stelle fest dass dieses vom automatisch ausfahrenden Kantenschutz kommt, ein praktisches Details in einer Zeit in der kein Auto mehr Seitenschutzleisten hat.

Insgesamt ist der Preis aber das einzige was mir am Focus gefällt, das reicht nicht, der Wagen kommt für mich nicht mehr in Frage.

Land Rover Discovery Sport 2.0l TD4 HSE 180 PS

Ein fetter Land Rover als Firmenwagen? Klingt komisch, ist aber so, seit kurzem ist diese Marke erlaubt und mit einem CO2 Wert von 139 g/km gerade so noch bestellbar, wenn auch unter Verzicht auf die finanziellen Anreize für sparsamere Autos. Ich gebe dem Wagen keine große Chance, aber ich bin neugierig und ohne eine Probefahrt werde ich nie erfahren ob der Wagen nicht vielleicht doch was für mich ist.

Was für ein mächtiges Trumm. Auf den ersten Blick kommt mir der Disco Sport riesig vor, dabei ist er nur 4,60 lang, später eingeparkt zwischen Volvo XC70 und Golf 60plus stelle ich fest dass er gar nicht so „überragend“ ist wie mein erster Anschein war.

Aber wie fährt sich so ein schweres Auto? Agiler als gedacht, natürlich, man merkt das Gewicht und den hohen Schwerpunkt, aber die Kurvengeschwindigkeit wird nicht von der Masse des Autos begrenzt sondern durch das etwas rutschige Leder auf den Sitzen in Verbindung mit etwas fehlendem Seitenhalt. Hätte ich dem Wagen so nicht zugetraut. Das Platzangebot vorne wie hinten ist gut, die Materialien im Innenraum gefallen, macht einen guten Eindruck, nur die Bedienung des Navis treibt mich zur Verzweiflung, hier muss ich wirklich anhalten um mich mit dem System zu beschäftigen damit ich die richtige Adresse eintippen kann, die Sprecherkennung funktioniert hier überhaupt nicht. Beim wieder losfahren macht sich der große Wendekreis negativ bemerkbar.

Gut, nach der Etappe über Land und durchs Parkhaus muss der Disco Sport jetzt noch auf der Autobahn zeigen was er kann. Ich fahre mit allen Autos die gleiche Strecke, die Autobahnauffahrt ist an einer Steigung, hier fahre ich immer abends bzw. nachts wenn wenig los ist. Nach der Auffahrt Pedal to the Metal und gib ihm, am Ende der Steigung erwarte ich eine Geschwindigkeit von ca. 200 km/h auf dem Tacho. Diesen Test besteht der schwere LR nicht, mühsam nähert sich die Tachonadel der 180, und das in der Version mit 180 PS die ohnehin über meinem Budget liegt, bezahlbar wäre der Disco nur mit 150 PS, damit ein weiterer Kandidat den ich streichen kann. Nicht ganz unerwartet, aber ich wollte es real erleben und nicht nur von der Papierform abhängig machen.

Mercedes C350 e T-Modell 211 PS

Das Preisschild im Wagen sagt was von 53.590 Euro. Ach so, für den 9 Monate alten Vorführwagen… Klingt so als ob dieser Plug-in Hybrid überhaupt nicht in mein Budget passt, aber mit sämtlichen Förderungen für PiH Modelle, Akkusubventionen etc. wäre dieser Wagen tatsächlich für mich bezahlbar, bleibt als negativer Punkt natürlich die 1% Versteuerung des Listenpreises. Aber mir geht es nicht in erster Linie um den PiH, auch als normaler 220d wäre der Benz eine Option für mich.

Vor der Probefahrt steht zunächst eine Beratung mit der Verkäuferin an. Das macht meine ursprüngliche Konfiguration gleich mal um einiges teurer, aber einige ihrer Ratschläge sind auch gut, rät sie doch eine Holzverkleidung für die Mittelkonsole zu bestellen und nicht die serienmäßigen Hochglanz-Pianolack-Fingerabdrucksammler. Dieses glänzende etwas fällt auf der Probefahrt gleich negativ auf, das passt nicht zu diesem Innenraum. Auch das aufgesetzte Display wirkt seltsam, die Integration des Displays können alle anderen besser.

Man sitzt aber gut in der C-Klasse, wieder mal wir im BMW etwas beengt durch die breite Mittelkonsole aber insgesamt nicht unbequem. Pluspunkt: Das Luftfahrwerk, sowohl Komfort wie auch Dynamik stimmen, das Fahren im Benz macht Spaß. Nicht so sportlich wie im BMW, gefällt aber trotzdem, ein Auto zum Wohlfühlen mit dem man auch mal sehr lange Strecken fahren kann.

Dazu braucht man auch Leistung. Dieser Wagen ist der stärkste den ich im aktuellen Vergleich fahre, und wenn der angenehm leise Benziner und der E-Motor gleichzeitig Schub liefern kommt man sehr flott voran, um die Leistung wirklich auszureizen ist auf den Straßen viel zu viel los. Gefällt mir. Gefällt mir richtig gut.

Beim Laden macht sich die hinten platzierte Steckdose negativ bemerkbar, sowohl im Parkhaus an der Ladesäule wie auch zu Hause mit dem Kabel vom Balkon herabhängend wäre die Dose vorne besser angebracht.

Der Wendekreis ist angenehm klein, die 360 Grad Kamera ein nettes Feature an das ich mich gewöhnen könnte.

Was soll ich bemängeln? Nichts. Die C-Klasse ist einfach ein tolles Auto das mir beim Fahren sehr gefallen hat.

Peugeot 3008

Als Nachzügler konnte ich jetzt den brandneuen Peugeot 3008 probefahren. Ist der erste Peugeot der ein vollwertiges ACC bekommt und damit der einzige Peugeot der für mich interessant ist.

Optisch sticht er schon mal aus der Masse raus, aus jeder Perspektive ist das kleine Löwen SUV etwas Besonderes. Auf den ersten Blick wirkt der Wagen viel größer als er tatsächlich ist, mit lediglich 4,44 m ist er der kürzeste Wagen den ich aktuell getestet habe. Noch kürzere Autos habe ich nach Besichtigung im Händler-Schauraum und Vermessen des Kofferraums von vornherein ausgeschlossen. Der Peugeot scheint aber auf den ersten Blick meine Anforderungen an das nötige Volumen zu erfüllen.

Mein Testwagen hat die höchste Ausstattungslinie GT mit dem 180 PS Diesel. So auch der einzige 3008 der meine Anforderungen erfüllt, ACC ist für mich Pflicht das gibt es bei Peugeot nur mit Automatik, der Benziner ist aufgrund des CO2 Wertes nicht interessant, der 120 PS Diesel ist zu schwach und den 150 PS Diesel gibt es nicht mit Automatik. Das macht die Auswahl einfach, der GT oder keiner.

Im Innenraum setzt sich die modere Linie des Peugeot fort. Auf der einen Seite ein typischer Peugeot der Neuzeit mit kleinem Lenkrad und den Armaturen darüber, hier wirkt es aber stimmiger als im 208 oder 308. Das volldigitale Display mit vielen Darstellungsmöglichkeiten passt gut zu diesem Wagen. Zwar kommt bei der Nachtfahrt der Wunsch auf die Anzeigen etwas zu dimmen, das ist hoffentlich nur eine Frage von RTFM, intuitiv habe ich dazu keine Möglichkeit gefunden.

Ich sitze in einem Peugeot! Der Löwe auf dem Lenkrad erinnert mich ständig daran. Die Materialien weniger. Peugeot verbinde ich mit billigen Kunststoffen im Innenraum, meine letzten Tests des alten 308 und 407 vor 8 Jahren fielen unter anderem deswegen negativ aus. Aber der 3008 ist im Innenraum gut verarbeitet, hat tolle Materialien, das ist ein deutlicher Fortschritt auch gegenüber dem aktuellen 308. Hier ist Peugeot ein großer Sprung gelungen, in diesem Innenraum kann man sich wohl fühlen.

Die Sitze sind gut. Nicht sehr gut aber gut. Ich habe schon in besseren gesessen aber ich gewinne den Eindruck es auch in diesen 4 Jahre aushalten zu können. Ich kann es nicht genau beschreiben, irgendwas stört mich im oberen Drittel der Rücklehne.

Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Sehr viel funktioniert nur noch über das Touchdisplay. Haben heutzutage viele Autos, das hier ist aber meine erste Fahrt mit einem derartigen Fahrzeug. Selbst zur Verstellung der Temperatur muss man das entsprechende Menü aufrufen, nur die Sitzheizung hat noch einen separaten Schalter. Wird man sich wohl dran gewöhnen können/müssen.

Nicht gewöhnen kann ich mich an das Navi. Die Spracheingabe ist ein Totalausfall, ich versuche es mehrfach mit verschiedenen Adressen in 3 verschiedenen Städten, es gelingt mir einfach nicht eine Adresse per Sprache einzugeben. Vielleicht Übungssache, vielleicht RTFM, ich will den Wagen deswegen nicht verurteilen, bei allen anderen außer dem Discovery konnte ich aber ohne Anleitung und ohne Übung eine Adresse eingeben. Nun ja, per Touchscreen funktioniert es. Was auch funktioniert: Live Traffic, hier erlebe ich das zum ersten Mal, auf einer Bundesstraße ist eine Baustelle mit Ampel, einspurige Verkehrsführung, ist in keiner TMC Meldung aber das Navi mit TomTom Daten weiß wo der Verkehr stockt, gefällt mir.

Der Motor gefällt mir auch. Peugeot kann Diesel, mein Volvo C70 2.0D hatte auch einen Peugeot Motor unter der Haube und auch der 3008 ist gut Motorisiert. Ich denke aber dieser Wagen braucht die 180 PS, weiß nicht ob mir die 150 hier reichen würden. Auch die Automatik passt gut zu dem Motor, 6 Gänge scheinen in der heutigen Zeit wenig zu sein, aber die Abstufung passt und auch die Lautstärke im Innenraum ist ok. Nachdem ich den Peugeot am Morgen beim Händler abstelle und mich in meinen Volvo mit dem alten 5-Zylinder D4 setze merke ich erst wie laut mein eigener Wagen ist, der Peugeot ist kultivierter.

Damit verbleibt ein sehr positiver Eindruck der Probefahrt. Der Kofferraum-Test erfolgt separat, der Fahreindruck ist gut, unter den SUV gefällt mir der Peugeot klar besser als der Land Rover Discovery Sport und alleine aufgrund der Optik siegt er für mich gegen den VW Tiguan.

Seat Leon ST FR 2.0 TDI DSG 150 PS

Den “kleinen” Spanier hatte ich zunächst nicht auf meiner Liste. Angesehen habe ich mir den Wagen natürlich, nach Ausmessen des Kofferraums schien mir der aber zu klein zu sein, was sich in der Praxis dann aber nicht bestätigt hat (dazu mehr im nächsten Artikel hier im Blog). Aber dann wollte ich eine Probefahrt mit dem Skoda Octavia vereinbaren, und da unser Skoda Händler auch unser Seat Händler ist ergab sich im Laufe des Gesprächs mit dem Verkäufer dann doch die Terminvereinbarung für eine Probefahrt mit dem Leon, der Verkäufer überredet mich geradezu zu diesem Test.

Also teste ich den Seat Leon ST in der sportlichen FR Version. Komfort, gerade auch auf Langstrecken, ist wir wichtig und so wäre dieses Modell nicht gerade das erste meiner Wahl. Aber was soll’s, eine Er-Fahr-ung mehr ist schon nicht verkehrt.

Ich habe sie nicht bereut. Der Löwe macht richtig Laune. Im Endeffekt war der Leon unter allen Wagen mit Frontantrieb derjenige der mir am meisten Fahrspaß bereitet hat, nur der 3er BMW war in dieser Disziplin noch besser. Freudig und leichtfüßig wuselt der Leon durch alle Kurven dass es eine wahre Freude ist. Und dabei ist er auf der Schlechtwegestrecke keineswegs unangenehm.

Auch das Platzangebot im Innenraum (abgesehen vom Flaschenhalter der nur 0,5 Liter Flaschen fasst) und die Sitze sind gut. Im Vergleich zum Golf (den ich vorher gefahren bin) und dem Octavia gefällt mir die hohe Platzierung des Navis besser, das ist so mit weniger Ablenkung lesbar. Ein Pluspunkt für den Seat, der im Innenraum sonst nicht ganz so wertig wirkt wie seine unmittelbaren „Brüder“ Golf und Octavia.

Was noch positiv auffällt: die gute Sicht nach vorne. Man betrachte in der Bildergalerie mal die Bilder vom Armaturenbrett, der Leon hat eine schlanke A-Säule ohne sichtverschlechternde Lautsprecher, Dreiecksfenster oder Außenspiegel im Türdreieck. Bei meinem V40 verschwindet gerne mal ein komplettes Auto im Kreisverkehr hinter dieser Barriere, die Bilder zeigen das der Golf hier auch nicht besser ist, der Leon ist in diesem Punkt sehr gut.

Was ich nicht mag (trifft auch auf den Octavia zu): die Lautstärke des 2.0 TDI in Verbindung mit der 6-Gang DSG. Der – sicherlich aus besser gedämmte – Audi mit der 7-Gang DSG und auch der Golf als Benziner haben mir hier besser gefallen.

Tja, am Anfang dachte ich der Leon wäre nur ein Lückenfüller um die Wartezeit auf die Probefahrt mit dem Octavia zu verkürzen, aber dieser Wagen hat mich positiv überrascht, am Ende landet er auf meiner Kandidatenliste, dieses Auto könnte ich mir als nächstes vorstellen, noch dazu fällt hier die Monatsbelastung erheblich niedriger aus als bei den teureren Vertretern der Mittelklasse.

Skoda Octavia Combi Laurin & Klement 2.0 TDI DSG 150 PS

Neben meiner Lieblingsmarke Volvo war der Octavia von Anfang an basierend auf der Papierform einer meiner Favoriten. Den Vorgänger hatte ich mal 6 Wochen als Leihwagen, der Octavia 3 ist in vielen Punkten noch mal besser geworden, da wird es Zeit für eine Probefahrt. Mein Händler hat hier nur das Topmodell der „normalen“ Reihe, den Laurin & Klement mit so ziemlich allen Extras die in Tschechien eingebaut werden können. Was mir beim Einsteigen allerdings gleich negativ auffällt ist die braune Lederausstattung die wohl auch die einzige verfügbare Polsterung für den L&K ist, dieser Farbton gefällt mir nicht.

Alles andere hingegen ist top. Das Fahrwerk wie zu erwarten war komfortabler als beim Leon, kein Wunder, hat der L&K doch kein Sportfahrwerk und der Octavia zudem einen etwas längeren Radstand der auch dem Platzangebot auf der Rückbank entgegenkommt. Dafür darf der Wendekreis dann gerne geringfügig größer sein.

Ordentliche Ablagen mit Filzauskleidung, genügend Platz für die Taschen, der von Volvo gewohnte Parkscheinhalter und der bei Skoda obligatorische Eiskratzer in der Tankklappe.

Zum Motor gilt das gleiche was ich schon zum Leon geschrieben habe, ist aber nicht tragisch, durch die geringen CO2 Werte könnte ich beide Modelle mit dem leiseren und ausreichend kräftigen 1.4 TSI bestellen.

Im Endeffekt bleibt ein rundum gutes Auto. Qualität stimmt, viel Platz, da fragt man sich warum man noch zu einem größeren Auto greifen soll. Der Octavia behauptet seinen Platz auf meiner Kandidatenliste souverän und muss sich im nächsten Artikel dem Kofferraumvergleich mit den anderen Modellen stellen.

Volvo V60 D4 Momentum 190 PS

Der eine oder andere der mich kennt oder hier im Blog die letzten beiden Autokäufe in den Jahren 2008 und 2012 verfolgt hat wird sagen: warum machst du das Ganze, am Ende kaufst du eh wieder einen Volvo. Nun ja, was soll ich sagen, nach beinahe 13 Jahren in 3 verschiedenen Volvos und mehr als 420.000 weitgehend problemlos abgespulten Kilometern mit S60 I, C70 II und nun V40 II habe ich natürlich schon eine gewisse Vorliebe für diese Marke entwickelt. Der erste Volvo war Zufall, hat einfach alle anderen Autos in meinem Test geschlagen was seitdem allen anderen Volvos gelungen ist. Der gute Kontakt zum Verkäufer und zum Meister und der gute Service der Werkstatt (die ich nicht frei wählen kann sondern die vom Fuhrpark bestimmt wird) runden das Bild ab.

Ich mag meinen V40, aber ich möchte ein Auto mit mehr Kofferraum. Ein echter Kombi, wie das V vielen vielleicht suggeriert, ist der V40 II im Gegensatz zu seinen Vorgängern V40 I und V50 ja nicht mehr. Also wäre die logische Konsequenz einen V60 zu bestellen. Aber nach der Präsentation des V90 II scheint mir der V60 ein richtig altes Auto zu sein, und tatsächlich ist der V60 2 Jahre älter als mein V40 II. Auf den V60 II warten kann ich nicht, ich muss den Firmenwagen vorher wechseln. Und ob ich dann noch mal den nicht gerade günstigen „alten“ V60 bestellen mag? Daher muss er sich dem Vergleich stellen.

Zur Volvo allgemein, zur Bedienung etc. brauche ich nichts mehr sagen, der V60 unterscheidet sich nur in Nuancen von meinem V40. Größter Unterschied: der V60 hat eine elektrische Handbremse, die aber im Stand nicht automatisch aktiviert wird, das muss man wenn man sonst nur die gute alte Handbremse kennt und eine Reihe von Probefahrten mit Autos gemacht hat deren Parkbremsen sich automatisch aktivieren erst mal registrieren, ist dann aber kein Problem mehr.

Apropos Registrieren: das Radio registriert offenbar nicht mehr wenn eine Nachrichtensendung kommt, das ist eine Funktion die ich gerne nutze, scheint jetzt nur noch in Kombination mit DAB vorhanden zu sein? Schade.

Ansonsten verhält sich der Wagen erwartungsgetreu. Fährt sehr komfortabel, der neue 4-Zylinder Dieser ist leiser als der alte 5-Zylinder, mir gefällt dieser neue Motor und das ewige „hat ja nur 4-Zylinder“ Geheule wenn über moderne Volvos diskutiert wird kann ich nicht mehr hören, der Motor ist gut, Punkt.

Das der Volvo mal wieder den größten Wendekreis hat brauche ich wohl kaum zu erwähnen.

Ich bin rundum zufrieden. Ob der Volvo als Vertreter der Mittelklasse seinen höheren Preis gegenüber den Modellen der unteren Mittelklasse rechtfertigen kann muss sich später im detaillierten Preis- und Ausstattungsvergleich zeigen, aber klar ist das der Volvo auch als ältestes Modell dieser Runde qualifiziert ist sich näher mit dem Wagen zu beschäftigen.

VW Golf VII Variant Lounge 1.4 TSI 150 PS

Zum Seat Leon und Skoda Octavia habe ich weiter oben schon was geschrieben, mit dem Golf teste ich jetzt auch den dritten Kombi aus dem Konzern der auf der gleichen MQB Plattform basiert.

Hier hat der Händler keinen Vorführwagen sondern ich fahre mit einem Jahreswagen vom Hof, daher hat der Golf nicht so eine üppige Ausstattung wie ihn sonst die Vorführwagen die wohl auch Verführwagen sein sollen üblicherweise haben, das spielt für meinen Vergleich aber keine Rolle.

Zwischen dem etwas knapper geschnittenen Leon und dem längeren Octavia erwarten einen im Golf keine Überraschungen. Der Golf ist geradezu langweilig aber auf seine Art und Weise auch perfekt. Er macht nichts falsch. Der Wagen langweilt mich aber er erfüllt alle meine Anforderungen, hat in manchen Details aber bessere Funktionen als seine günstigeren Cousins, z.B. bessere Assistenzsysteme. Diese Wertung basiert sowohl bei Leon, Octavia und Golf auf den Vor-Faceliftmodellen, alle 3 werden ja diesen Monat aktualisiert, ich warte mit meiner Entscheidungsfindung noch bis ich die genauen Daten zu allen 3 Modellen habe.

VW Tiguan Highline 4motion BMT 2.0 TSI 180 PS

Zu guter Letzt, es war zwar nicht die letzte Probefahrt aber in der hier alphabetischen Auflistung ist er nun mal der letzte, noch die Probefahrt mit dem Tiguan II. Den Tiguan I habe ich vor 8 Jahren getestet ohne von ihm überzeugt zu sein, auch alle seither gefahrenen SUV konnten mich nicht begeistern. Aber neues Spiel neue Chance, der aktuelle Tiguan passt gut zu meinen Anforderungen also muss ich mal prüfen ob er diese erfüllt.

Äußerlich ein VW wie er heutzutage nun mal aussieht, im Innenraum erkennt man auch den Konzernbaukasten aber etwas ist neu. Das digitale Cockpit ist neu für mich und wäre beim Tiguan sogar bezahlbar. Aber weg vom technischen Schick-Schnack, wichtig ist zunächst wie das SUV fährt, in dem Punkt ist bei mir bislang jedes SUV durchgefallen. Der Tiguan macht eine Ausnahme. Man sitzt höher, aber spürt kaum einen Unterschied zu einem normalen PKW. Die Übersicht von oben ist aber ein Pluspunkt.

In den Fahrleistungen merkt man Größe und Gewicht dann aber schon, auch in der hier gefahrenen 180 PS Version erreicht der Wagen nicht die Dynamik die ein leichterer Leon/Octavia/Golf mit 150 PS bieten.

Was fällt noch auf: der Tiguan hat auch ein Head-up Display, projiziert die Daten aber nicht direkt auf die Windschutzscheibe sondern auf eine Scheibe davor, das System ist nicht so gut, hier muss der Blickwinkel genau stimmen damit man alle Anzeigen der (verstellbaren) Anzeige sehen kann.

Damit gelingt es zum ersten Mal einem SUV mich zu überzeugen. Dennoch nehme ich den Wagen nicht mit als Kandidaten in die Endrunde. Im Endeffekt ist es nur ein größerer Golf mit etwas modernerer Technik. Dazu viel teurer – nicht nur vom Listenpreis, für den „alten“ Golf gibt es bessere Großkundenkonditionen als für den „neuen“ Tiguan, der zudem einen größeren Motor für gleiche Fahrleistungen braucht.
Mir gefällt die hohe Sitzposition ich brauche sie aber noch nicht. Bin erst Mitte 40, einige Kollegen über 50 schwören aber auf die SUV mit dem bequemeren Einstieg und in das Alter komme ich vermutlich auch noch mal. Also entscheide ich mich so lange ich Jung genug bin es mit einem herkömmlichen PKW zu belassen und den SUV beim nächsten oder übernächsten Autokauf wieder eine Chance zu geben.

Zwischenfazit

Jetzt liegen 10 Probefahrten hinter mir. Der Peugeot 3008 kommt nächste Woche noch dran. Den überzeugenden Tiguan klammere ich aufgrund seines Preises mal aus, der Land Rover Discovery ist nicht ganz die Art von Auto die ich suche und der Focus gefällt mir im Innenraum überhaupt nicht.

Damit sehen noch A4, 3er, C-Klasse, Leon, Octavia, V60 und Golf zur Auswahl. Die nächste Hürde stellt der Kofferraumtest dar, dazu mehr im nächsten Artikel.

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Mon Oct 31 19:29:26 CET 2016    |    Olli the Driver    |    Kommentare (39)    |   Stichworte: Audi, BMW, Ford, Jaguar, Land Rover, Mercedes, Opel, Peugeot, Probefahrt, Renault, Seat, Skoda, Volkswagen, Volvo, VW

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Tick… Tick… Tick…

Die Zeit läuft, mein guter Volvo V40 hat ist schon über 3,5 Jahre alt und hat bald 106.000 km problemlos absolviert. Eigentlich ein guter Grund den Wagen noch weiter zu fahren, aber er gehört mir ja nicht, unsere Firmenwagen werden 4 Jahre lang genutzt, nächsten März brauche ich ein neues Auto, also wird es Zeit sich Gedanken zu machen.

Wie üblich habe ich schon sehr frühzeitig angefangen Probefahrten zu machen. Bei den vergangenen beiden Autokäufen in 2008 und 2012 habe ich sehr ausführlich darüber gebloggt, das wollte ich dieses Mal auch wieder tun. Aber dann kam einiges anders. War ich letztes Mal noch im Außendienst und habe für 6 Probefahrten noch 8 Wochen gebraucht, so dass zwischendurch genügend Zeit zum bloggen blieb, waren es dieses Mal 10 Probefahrten innerhalb von 4 Wochen. Da blieb dann keine Zeit mehr die Bilder zu bearbeiten und Testberichte in der sonst üblichen Form zu schreiben. Dafür hatte ich die Möglichkeit die verschiedenen Modelle unmittelbar nacheinander zu fahren. Mein Blog diente mir ja bisher als persönliches Notizbuch um meine Eindrücke der mehrere Wochen auseinanderliegenden Probefahrten festzuhalten um später vergleichen zu können.

Dennoch möchte ich euch an einigen Gedanken und Ergebnissen meines Vergleichs teilhaben lassen.

Hier zunächst die Auswahl der Kandidaten, die Stammleser kennen das schon, für User die meinen Blog heute zum ersten Mal lesen hier die Rahmenbedingungen: Firmenwagen, d.h. es stehen nur Deutsche und einige Europäische Hersteller zur Auswahl. Kaufbudget ist begrenzt, ebenso der maximale CO2 Wert, auf dem Papier besonders sparsame Autos mit einem CO2 Wert bis maximal 125 Gramm/km werden finanziell gefördert.

Mein aktueller Volvo hat sämtliche vor 4 Jahren verfügbaren Assistenzsysteme verbaut, insbesondere den Abstandsregeltempomat den ich sehr schätze und unter keinen Umständen auf dieses geniale Feature verzichten möchte, das begrenzt meine Auswahl weiterhin.

Im Unterschied zu meinen früheren Autokäufen spielt dieses Mal der Kofferraum eine größere Rolle, da wir meistens mit meinem Wagen mit viel Gepäck zum Skifahren und Segeln fahren soll der Kofferraum größer werden, also ist ein Kombi gesucht, eventuell auch ein SUV oder Van der 4 Erwachsene samt Gepäck transportieren kann. Gleichfalls schätze ich kompakte Autos mit denen man Abends in der Innenstadt noch mal einen Parkplatz findet oder beim Urlaub in kleinen Orten noch durch die engen Gassen passt. Autos mit einer Außenlänge über 4,80 schließe ich mal grundsätzlich aus und wäre froh wenn ich im Bereich bis 4,60 bleiben könnte. Da ich andererseits auch die Skier im Innenraum transportieren möchte und da auch mal ein Fahrrad reinpassen soll muss der Wagen schon mal länger als 4,30 sein, in noch kürzeren Autos finde ich nicht den gewünschten Platz.

Damit geht es zur Kür der Kandidaten mit denen ich eine Probefahrt machen möchte: [mehr]

Audi
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Der A3 Sportback ist zu klein, der Q3 nicht mit den modernen Assistenzsystemen erhältlich, der Q5 zu teuer, der A5 Sportback zu unpraktisch, bleibt als einziger Kandidat der A4 Avant.

BMW
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Der X1 oder der 2er Active Tourer würden zwar viele meiner Kriterien erfüllen, aufgrund des unzureichenden lediglich Kamerabasierten Abstandsregeltempomaten schließe ich diese Modelle aber aus, bleibt als einziger Kandidat der 3er Touring.

Ford
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Der C-Max mag mir nicht wirklich gefallen, der Kofferraum hat zwar viel Platz aber ohne doppelten Boden und eine Abgrenzung zu den Sitzen ist der für Kleinteile schlecht nutzbar. Der Kuga wäre interessant, ist durch die höheren CO2 Werte gegenüber der Focus aber finanziell so unattraktiv das ich vorerst nur eine Probefahrt mit dem Focus Turnier mache.

Jaguar und Land Rover
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Zwei neue Marken bereichern die bestellbaren Modelle. Der Jaguar XE gefällt mir ausgesprochen gut, aber ein Blick in den Kofferraum zeigt mir dass dieser Wagen nichts für meine aktuellen Anforderungen ist. Der range Rover Evoque ist auch hübsch, hat aber einen zu kleinen Kofferraum, aber es bleibt noch der Land Rover Discovery Sport als bestellbares Modell.

Mercedes
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Der GLA ist zu klein, der CLA Shooting Brake ist auch nicht gerade ein richtiger Kombi, der GLC ist zu teuer, also bleibt nur das C-Klasse T-Modell als Kandidat übrig. Der Buchstabe zwischen A und C bei Mercedes ist vollständig indiskutabel!

Opel
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Der neue Astra sieht auf den ersten Blick gut aus. Zwar etwas lang geraten, aber ok, das könnte ich noch verschmerzen. Aber ich hätte schon gerne ein Automatikgetriebe und die adaptive Abstandsregelung ist für mich Pflicht. Da bleiben beim Astra dann nur der 1,4 Liter Benziner mit 150 PS und der 1,6 Liter Diesel mit 136 PS, beide nur mit 6-Gang Automatik und nicht besonders überzeugenden Fahrleistungen, der Benziner zudem über 125 Gramm CO2, einem ACC das nur bis 180 km/h funktioniert und einem Totwinkelassistenten der schon bei 140 km/h den Dienst einstellt. Das sind in Summe zu viele Nachteile, der Wagen ist damit für mich uninteressant.

Peugeot
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Der 308 SW würde theoretisch perfekt passen, dessen ACC hat aber keinen Bremseingriff sondern regelt nur per Motorbremse, ist damit technisch ein Rückschritt gegenüber meinem 4 Jahre alten Auto und damit nicht von Interesse. Der neue 3008 dürfte besser sein, der Wagen ist gerade erst erschienen und die Probefahrt mit dem steht noch aus.

Renault
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Mit dem neuen Megane GrandTour bringt Renault zum ersten Mal ein Auto auf den Markt das mir wirklich gefällt. Aber leider passt auch hier die Technik nicht. ACC nur bis 140, als Benziner oder Diesel mit 130 PS viel zu schlechte Fahrleistungen und als 205 PS Benziner CO2 technisch zu teuer und nur in der sehr sportlichen GT Version erhältlich, auch hier ist die Summe der Nachteile zu groß als dass dieser hübsche Wagen für mich in Frage kommt.

Seat
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Der Leon ST passt ideal zu meinen Anforderungen, der Ateca ist auch vielversprechend aber letztendlich hat der einen zu kleinen Kofferraum.

Skoda
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Ein kurzer Blick auf den Firmenparkplatz lässt vermuten dass der Octavia Combi momentan einer unserer beliebtesten Firmenwagen ist und auch zu meinen Anforderungen passt er perfekt. Den Superb schaue ich mir am Rande mal an, ist mir eigentlich zu groß, nur für den Fall das mir selbst der Octavia zu klein sein sollte wäre der Superb der erste „Große“ Wagen den ich mir ansehen würde.

Volvo
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Ich liebe meinen V40, aber der Kofferraum bringt mich regelmäßig zur Verzweiflung. Die naheliegendste Alternative ist der V60, aber auch der XC60 würde passen, der ist aber letztendlich zu teuer. Der neue V90 ist nach meinem Geschmack einer der schönsten Kombis auf dem Markt, leider in manchen Details unpraktisch und im Endeffekt zu groß und zu teuer. Im Vergleich zum V90 kommt einem der V60 aber auf ein mal sehr alt vor.

VW
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Auch der momentan vielgescholtene „Volkswagen“ darf in meiner Liste nicht fehlen. Privat würde ich momentan vermutlich einen großen Bogen um die Marke machen, aber mit guten Großkundenkonditionen und weil mir der Ruf und der Wiederverkauf beim Firmenwagen egal sein können „muss“ ich mich auch mit diesen Modellen beschäftigen.
Der Golf Sportsvan gefällt mir erheblich besser als sein Vorgänger 60plus, hat dann aber für mich einen zu kurzen Kofferraum. Der normale Golf Variant scheint eher ein Auto zu sein das zu mir passt. Aber auch der Tiguan könnte interessant sein. Der Touran hat im Urlaub als Leihwagen schon gute Dienste geleistet, und auch hier könnte ein Blick auf den Passat lohen wenn sich der Golf bei meinem Test als zu klein erweist.

So, das war meine Auswahl. Eine Zusammenfassung der Probefahrten folgt in den nächsten Tagen.

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Tue Sep 11 21:28:20 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (71)    |   Stichworte: 118d, 1er, 8V, A200 CDI, A3, A-Klasse, Astra, Astra Sports Tourer, Audi, Audi A3, BMW, BMW 1er, Entscheidung, Erfahrungsberichte, F20, Mercedes, Mercedes-Benz, Opel, Opel Astra, Probefahrt, Probefahrten, Sports Tourer, V40, V40 II, V40 II 2012, Vergleich, Volvo, Volvo V40, Volvo V40 II 2012, W176

Die Entscheidung ist gefallen. Diesmal bin ich nur 6 verschiedene Autos gefahren, vor 4 Jahren waren es noch 3 mal so viel. Durch die Bloggerei hier habe ich mich damals schon recht intensiv mit den Autos beschäftigt, kann die alten Berichte hier nachvollziehen und war daher in der Lage einige bekannte Autos auszuschließen und meine Anforderungen genauer einzuschätzen. Viele Autos an denen ich der Papierform nach Interesse hatte konnte ich nach der Besichtigung beim Händler bereits ausschließen. Andererseits stehen viele ausländische Marken die ich mir bei einem Privatkauf angesehen hätte als Firmenwagen nicht zur Verfügung.

Hier im Blog habe ich zu jeder Probefahrt einen Artikel geschrieben. Angefangen hat alles mit dem Audi Q3 der mich allerdings nicht überzeugt hat, der ist nicht unmittelbar mit den anderen Autos hier vergleichbar daher klammere ich den aus meinem Fazit aus. [mehr]

Auf dem 5. und letzten Platz der Kompaktklasse liegt nach meinen Kriterien der BMW 118d.
Hier sorgen die Sitze die nicht zu meinem Körper passen für einen sofortigen Ausschluss dieses Wagens. Auch vom Aussehen her gefällt mir der 1er am wenigsten. Die Front mit diesen komischen Scheinwerfern ist gar nicht mein Fall, im Innenraum stören die billigen Materialien, und das hier in der teuersten Ausstattungsvariante. Diese Materialien finde ich in einem BMW einfach unpassend, in einem 10.000 Euro günstigeren Asiaten hätte ich die vermutlich durchgehen lassen. Danach habe ich kein Interesse mehr an dem Wagen, keinen Bedarf den Wagen noch mal ohne Sportfahrwerk das mir auch zu hart war zu testen. Der 1er ist halt einfach kein Auto das zu meinen Ansprüchen passt.

Besser gepasst hat mir der Opel Astra Sports Tourer 2.0 CDTI, dennoch landet dieser Wagen nur auf Platz 4.
Allerdings bekommt der Astra das Prädikat Preis-Leistungs-Sieger. Hier passen Sitze und Fahrwerk, eine Schönheit ist der Wagen nicht aber er beleidigt die Augen auch nicht. Die Materialien im Innenraum sind nicht auf dem Nivaeu von Audi oder Volvo aber dem Preis angemessen. Der Motor hingegen war eine Enttäuschung. Zwar mit 163 PS nominell der stärkste Wagen im Vergleich, bei der Fahrt auf der Autobahn frage ich mich aber wo diese Leistung verpufft. Nun gut, ein Bi-Turbo Diesel mit über 190 PS wird bald kommen, aber den werde ich nicht mehr abwarten. Der Astra ist ein wirklich gutes Auto für viele Transportanforderungen, er bringt einen von A nach B, aber ich werde nicht so recht warm mit diesem Auto. Ich fühle mich in den Modellen der sogenannten "Premium" Hersteller einfach wohler, und da ich in der Lage bin den Preis dafür zu zahlen werde ich es tun.

Mein Geld wird aber nicht an Mercedes fließen, denn der A200 CDI landet nur auf dem 3. Platz.
Nach der Probefahrt mit dem Wagen in der Ausstattung AMG Sport, deren Sportfahrwerk ich viel zu hart finde, hatte ich zwar noch vor die A-Klasse mal mit dem Normalfahrwerk zu fahren. Aber nur 3 Tage nach der "Vorausfahrt" mit der A-Klasse bin ich den Audi A3 gefahren, und danach war mein Interesse an der A-Klasse erloschen. Klar, es gab einige Kritikpunkte an der A-Klasse, viele davon wären aber durch eine andere Ausstattung zu beheben gewesen. Das merkwürdig als Fremdkörper in den Innenraum ragende Display nicht, aber das alleine sorgt nicht für den Ausschluss. Aber ein Funke der eine Leidenschaft entfachen könnte springt hier nicht über. Und rein praktische Kriterien, wie z.B. gegenüber dem A3 noch mal 5 cm kürzeren Kofferraum, lassen mich auch an der Tauglichkeit der A-Klasse zweifeln. Die Optik auch, die Front gefällt mir noch, das Heck lässt den Wagen nicht als Mercedes erkennen, von der Seite wirkt der Wagen mit seinen Sicken aber sehr unruhig.

Weniger unruhig sind der Audi A3 und der Volvo V40. Den Audi konnte ich als A3 2.0 TDI fahren, den V40 mit dem D3 Motor einmal als Summum Automatik und Vollausstattung, einmal als Momentum Handschalter mit vielen wichtigen Extras. Diese beiden Kontrahenten machen die ersten beiden Plätze unter sich aus.

Äußerlich unterscheiden sich die beiden deutlich voneinander. Der A3 fügt sich ohne Experimente ins Audi Modellprogramm ein. Schwer hier etwas neues zu erkennen. Die Front erinnert an den A4 ist aber auch nicht weit vom alten A3 entfernt, die Seitenlinie ist gegenüber dem Vorgänger wenig geändert worden, bestes Merkmal um den neuen A3 zu identifizieren ist das Heck, das aber auch wieder an A4 und A6 zu finden ist. Diese Beurteilung mag jetzt sehr negativ klingen, dennoch ist der A3 ein hübsches Auto geworden. Vermutlich gut geeignet um Bestandskunden die sich keine große Änderung wünschen vom neuen zu überzeugen

Volvo steht da vor einer anderen Herausforderung, ersetzt der V40 doch den C30, S40 II und V50, die alle zusammen weniger Kunden gewinnen konnten als der A3. Noch dazu ist der V40 kein direkter Nachfolger eines dieser Modelle, der C30 war als Coupé der Kompaktklasse immer was spezielles, manchen Kunden fehlte hier aber der Kofferraum oder 2 Türen hinten. Der V50 hatte den Sonderstatus eines kompakten Premium-Kombis. Zum Zeitpunkt seiner Vorstellung passte der V50 von der Größe her noch gut zum alten A4 Avant (8E), der A4 (8K) ist dem V50 dann aber deutlich entwachsen. Und nun hat sich Volvo entschieden diese Kombinische nicht mehr zu bedienen sondern einen Wagen anzubieten der genau auf den A3 Sportback abzielt. Der V40 hat dann auch optisch nicht mehr viel mit dem V40 zu tun, es finden sich Designelemente der aktuellen Volvo-Linie wieder, aber der Wagen hebt sich deutlich genug vom V60 ab. Hier wurde eine Familienidentität geschaffen der aber die einzelnen Modelle noch ausreichend differenziert.

Im Fahrverhalten sind die beiden mit den Normalfahrwerken recht ähnlich. Mir ist der Komfort wesentlich wichtiger als die Sportlichkeit, in dem Punkt machen beide ihren Job gut. Zum guten Komfort gehören auch gute Sitze, da ist Volvo Spitze, aber die Sportsitze von Audi sind auch recht gut. Die Sitzposition stimmt bei beiden, die Bedienbarkeit ist gut, der Audi ist zumindest als 3-Türer nach hinten etwas übersichtlicher als der Volvo.

Auch die Motoren der beiden sind die besten die ich im aktuellen Vergleich gefahren habe. Der Opel hat enttäuscht, BMW und Mercedes waren knapp ausreichend, der Audi 2.0 TDI und der Volvo D3 machen einen hervorragenden Eindruck, sehr kräftig mit gut abgestuften Getrieben, das Audi-Gebtriebe ist etwas präziser zu schalten. Der Volvo punktet aber mit dem tollen 5-Zylinder Sound. Dazu noch ein 10 l größerer Tank, das ergibt endlich wieder gute Reichweiten.

Die Reichweite ist insbesondere im Urlaub wichtig, und da ist auch der Kofferraum ein wichtiges Kriterium. Auf dem Papier gewinnt der Audi mit 365 l gegen den Volvo mit 335 l. Die Praxis sieht anders aus, die Bilder in den jeweiligen Artikeln von mir zeigen das der Volvo beide Taschen problemlos aufnimmt und die Ski längs reinpassen, wo ich im Audi die Taschen quetschen und die Ski schräg einladen muss. Besser gelöst hat Audi den doppelten Kofferraumboden, der ist im A3 versenkbar, im V40 muss man diesen bei Nichtgebrauch herausnehmen.

Am Ende stehen sich A3 und V40 gleichwertig gegenüber. Wenn die Qualität den Ansprüchen der beiden Hersteller und meinen eigenen gerecht wird dürfte man mit keinem der beiden Autos einen Fehler machen. In vielen objektiv bewertbaren Kriterien sind die beiden gleichauf. Der Volvo hat in Punkto Sicherheit etwas mehr zu bieten wie etwa den Fußgängerairbag, eine Entwicklung die ich positiv bewerte die aber letztendlich nicht kaufentscheidend für mich ist. Auch den 5-Zylinder Motor des Volvo finde ich etwas besser als das Audi Aggregat, aber auch das ist kein Killerkriterium. Auch der Preis lässt keine eindeutige Entscheidung zu, zumindest im Vergleich A3 3-Türer gegen V40 ist der A3 zwar etwas teurer, das liegt aber in einem Bereich den ich mir leisten kann wenn ich es will. Der A3 Sportback wird die Preisschere noch weiter aufgehen lassen, aber ohne unbezahlbar zu werden, das ich für einen Kompaktwagen der meinen Ansprüchen entsprechend ausgestattet ist 35-40.000 Euro ausgeben muss habe ich schon einkalkuliert.

Am Ende kann ich mir den Luxus erlauben nicht nur auf meinen Kopf zu hören sondern mich auch von meinen automobilen Gefühlen leiten zu lassen. Von Gefühlen die schon viele andere Autos ausgesiebt haben. Und ich habe das Gefühl das ich mit keinem der beiden etwas falsch machen würde.

Also was tun? Beim bewährten bleiben, nach 8 Jahren und zwei Volvos, der Zufriedenheit mit der Marke, dem Händler und der Werkstatt wieder einen Volvo nehmen? Oder sich mal was trauen, die Marke wechseln, ein neues Auto erleben, neue Erfahrungen mit der Marke und der Werkstatt sammeln und unter Umständen noch zufriedener werden? Ich will doch niemand werden der einmal sagt: "Ich kaufe seit 20 Jahren nur Autos der Marke x und werde nie was anderes kaufen, alles andere ist doch Schrott". Ich war früher nie markentreu, habe immer das Auto gekauft das zu meinen Ansprüchen passte, mir gefallen hat und bezahlbar war.

Zu meinen Ansprüchen passen beide, bezahlbar als Firmenwagen sind beide auch, also kann ich mich auf das "Gefallen" konzentrieren. Vom Fahrgefühl her haben mir beide gefahren. Auch der Eindruck im Innenraum war bei beiden gut. Im Audi wirkt das minimalistische Cockpit auf den ersten Blick etwas seltsam, etwas leer, während der Fahr stört das aber nicht. Alle wichtigen Funktionen sind erreichbar. Der Volvo bietet innen etwas mehr, ohne dabei zu wuchtig zu wirken und den Fahrer einzuengen. Mir gefallen beide Innenräume. ich würde beide Autos gerne besitzen.

Das Außendesign ist da etwas anders. Ich mag den Volvo größtenteils, der aber polarisiert und vielen Leuten nicht gefällt. Ich würde in erster Line die Motorhaube etwas glatter gestalten. Dem Audi fehlen solche Punkte an denen man sich reiben kann. Im A3 8V Forum wird über die Außenspiegel diskutiert, wenn ich es dort nicht gelesen hätte wäre mir der Unterschied zu den am Türdreieck montierten im Vergleich zu den auf der Tür stehenden nicht aufgefallen. Die neue Forum führt zu einer etwas besseren Übersicht. Es gibt nichts am Audi woran der Blick haften bleibt. Rundgefeilt, mit bekannten Designelementen aus dem Audi-Baukasten versehen, fertig ist der neue A3. Wenn man bedenkt dass dieser Wagen das erste Modell des Volkswagen-Konzerns ist das auf dem neuen modularen Querbaukasten basiert gelingt es dem Wagen in keiner Weise diese Neuerungen äußerlich zu präsentieren. In der Frontansicht wäre ich auf Anhieb nicht in der Lage den A3 vom A4 zu unterscheiden. An der Seite weiß ich das ich auf die schärfere Tornadolinie achten muss, das Heck ist so am A3 neu aber auch schon von anderen Audis bekannt. Trotz allem, mir gefällt der Audi.

Aber gefällt mir der V40 womöglich besser? Der A3 wird wieder ein Massenauto das an jeder Straßenecke rumsteht, der V40 wird im Straßenbild vermutlich viel seltener anzutreffen sein. Der V40 ist das individuellere Fahrzeug und er gefällt mir gut, warum sollte ich den nicht nehmen? Soll ich mutig sein und einen Marken- und Händlerwechsel wagen? Aber warum wenn Audi beim Design des A3 keinen Mut bewiesen hat?

Letztendlich ist alleine das Design und mein Geschmack der ausschlaggebende Faktor. Ich mag den A3, aber er hebt sich nicht genügend vom alten A3 und den anderen Audis ab. Wenn ich, entgegen meinen Prinzipien, ein neues Auto aus dem ersten Modelljahr nehmen muss weil ich einfach einen neuen Firmenwagen bestellen muss möchte ich auch sehen dass ich ein brandneues Auto fahre. Und das sehe ich dem A3 nicht an. Dem V40 schon. Somit steht der Sieger fest, schon wieder ein Volvo. Würde ich bei einer anderen Firma arbeiten bei der ich nur deutsche Autos bestellen dürfte (so war es hier früher auch mal) hätte ich keine Bedenken den A3 zu nehmen. Würde dann aber vielleicht auch noch den neuen Golf VII mit in den Vergleich einbeziehen.

In 4 Jahren steht die nächste Entscheidung an, mal sehen wie der Automarkt bis dahin aussieht.


Thu Sep 06 23:42:10 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (38)    |   Stichworte: 8V, A3, Audi, Audi A3, Probefahrt

Das letzte Auto auf meiner Liste steht zur Probefahrt bereit. Der neue Audi A3. Ja, das oben auf den Bildern ist der neue A3. Das ist kein Facelift, sondern ein neues Modell. Und nein, das Hauptmotiv auf den Bildern ist stets der silberne A3, kein A1 oder A4. Ich hatte den Wagen ja schon bei der Weltpremiere auf dem Auto Salon in Genf gesehen. Ich wusste was mich erwartet. Im Schauraum des Händlers musste ich zwei mal hinsehen um zu erkennen an welchem der Single-Frame Kühlergrills das ganz neue Auto hängt.

Audi war beim Design nicht sehr mutig. Müssen sie vielleicht auch nicht. Das aktuelle Audi Design ist gefällig, findet viele Käufer und bedarf daher offenbar keine radikale Änderung. Nicht falsch verstehen: mir gefällt der neue A3, sonst würde ich mir den gar nicht erst ansehen, aber zumindest äußerlich habe ich hier nicht unbedingt den Eindruck ein neues Modell zu fahren. Der Unterschied im Innenraum ist größer. [mehr]

Was für ein Auto haben wir denn hier? Im Schauraum des 🙂 steht ein Beluga brauner Ambition 1.4 TFSI. Während ich auf den Verkäufer warte der noch einen anderen Kunden hat begutachte ich den Wagen. Die Sportsitze gefallen, hier kann man gut sitzen. Nur was für ein Auto werde ich später fahren? Ist ein 2.0 TDI Handschalter mit 150 PS, so viel weiß ich schon. Also schaue ich mich auf dem Hof um und entdecke den A3 den ich gleich fahren werde. Ein Blick in den Innenraum beruhigt mich, ich meine etwas zu erkennen was mir gefällt. Wer meine Berichte hier gelesen hat weiß das ich keine Sportfahrwerke mag, ein bisschen Komfort sollte so ein Auto schon bieten. Ich identifiziere die Sitze als die Normalsitze, habe also keinen Ambition vor mir, frage mich ob das ein hoch ausgerüsteter Attraction oder ein Ambiente ist. Und ich frage nicht nur mich sondern auch den Verkäufer.

Liebe Audi Fans, bitte setzt euch hin, leert euren Mund und stellt alle Flüssigkeiten in einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Rechner. Der Verkäufer erzählt mir: "Das hier ist ein Ambition mit den Teilleder Sportsitzen"! WTF? Ich frage: "Das sollen die Sportsitze sein? Wo ist die Neigungsverstellung und wo ist die Längsverstellung der Sitzfläche?". Verkäufer: "Alle Sitze sind längsverstellbar". Will der mich für dumm verkaufen? Ich: "Ich meine die Längsverstellung der Sitzfläche". Verkäufer: "Ich weiß gerade nicht was sie meinen". Ich: "Und hier, das 4-Speichen Lenkrad, der Ambition hat ein 3-Speichen Lenkrad". Verkäufer: "Nageln sie mich bitte nicht fest".
Oh man, ich bin ja nun nicht gerade der größte Audi Fan und so ein Verkäufer kann in der ersten Verkaufswoche noch nicht das 5. Untermenü des Navis auswendig kennen, aber solche offensichtlichen Details müssen doch auffallen.

Bloß schnell weg von dem Typen. Motor an, Radio aus, er nagelt etwas, aber der Klang nervt nicht. Sobald er warm ist klingt er etwas besser. Der 5-Zylinder im Volvo klingt etwas besser, der eine oder andere Audi Fahrer mag die Faszination des 5-Zylinder Klangs kennen, sie ist schön aber nicht unverzichtbar. Sobald das Radio an ist treten die Motorgeräusche ohnehin in den Hintergrund. Ausreichend kräftig ist dieser Motor. Stadt, Landstraße, Autobahn, in allen Lebenslagen entfaltet der Motor genügend Kraft, das leichtgängige und präzise Schaltgetriebe trägt seinen Teil zum guten Eindruck des Antriebs war. Wenn man "normal" fährt hat der Frontantrieb keine Probleme die Leistung auf die Straße zu bringen. Wenn man es drauf anlegt greifen die elektronischen Helfer aber auch im 2. Gang beim Beschleunigen noch ein 🙂

Elektronische Helfer sind auch an anderer Stelle an Bord. Ein Aktives Abstandsregelsystem hatte ich schon in anderen Autos mit Automatikgetriebe getestet, da hat mir das System gut gefallen, hier ergibt sich mir das erste mal die Chance so ein System mit Handschaltung zu testen. Der Regelbereich liegt hier zwischen 30 und 150 km/h, der Bereich wird optisch im Tacho angezeigt. Auf der Autobahn ist diese ACC ein echter Komfortgewinn. Einfach das gewünschte Tempo einstellen, wenn der Vordermann langsamer wird verzögert der A3 auch, so lange alles im möglichen Drehzahlbereich bleibt ist kein manuelles Eingreifen erforderlich. Auch auf städtischen Hauptstraßen ist das ACC auch nutzbar. Nach dieser Probefahrt bin ich von dem System überzeugt und finde es auch mit Handschaltung für tauglich, mein nächstes Auto sollte so ein System haben.

Wenn mein nächster Wagen ein Audi wird sollte der auch im Innenraum was zu bieten haben. Guten Sound z.B. Hier ist das Bang & Olufsen Soundsystem verbaut. Wow. Klingt klasse. Ob es den Mehrpreis zum normalen Soundsystem wert ist kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube da gibt es anderswo für mehr Geld auch mal weniger Klang. Hier macht es Spaß das Radio mal richtig aufzudrehen. Der Lautstärkeregler ist ja auch einer der wenigen Knöpfe im Cockpit.

Das Cockpit. Eine Quelle vieler Diskussionen um den neuen A3. Hier sieht man am ehesten das man kein A3 8P Facelift fährt. Sehr wenige Knöpfe, der untere Bereich der Mittelkonsole beherbergt nur zwei beleuchtete Becherhalter. Sonst nichts. Die Becherhalter sind dort perfekt untergebracht, nicht wie bei vielen anderen Autos zwischen Schalthebel und Mittelarmlehne wo die Becher stören sondern vor dem Schalthebel wo sie niemandem im Weg sind. Welche Knöpfe fehlen? Keine. Man muss sich ans MMI gewöhnen, ich muss oft noch den Blick auf den MMI Controller auf dem Mitteltunnel richten um den richtigen Knopf zu finden (und manchmal drücke ich beim schalten ungewollt auf den zentralen MMI Knopf), das geht mit etwas Gewöhnung vielleicht auch blind. Die Klimaautomatik muss man nur einmal einstellen dann tut die ihren Job. Einige Funktionen des Wagens sind über die Lenkradtasten abrufbar. Das Navi lässt sich ohne Training per Sprache bedienen. Die Routenberechnung geschieht ausreichend schnell und zumindest die recht einfachen Routen die ich mit dem Navi abgefahren bin waren plausibel. Gut: plötzlich sehe ich einen großen Hinweis, ein Geisterfahrer wird gemeldet, ist erst Minuten später im Radio. Ich benutze bislang nur mobile Navis, das so eine Anzeige plötzlich eingeblendet wird kenne ich nicht, finde ich aber gut.

Nicht gut finde ich die Sitze. Sind halt nicht die Sportsitze. Schon nach 30 km Fahrt merke ich das ich mit diesen Sitzen nicht glücklich werde. Letztes Jahr im Urlaub musste ich knapp 1.000 km auf den Seriensitzen des A4 Avant verbringen, war froh das wir einen Raucher dabei hatten und öfters Pausen gemacht haben. Die Sportsitze hatte ich im Ambition schon probegesessen, der Q3 den ich vor kurzem getestet habe hatte auch die Sportsitze, die gefallen mir, die würden auch im A3 eine gute Figur machen. Gibt es mit Stoffsitzen leider nur im Ambition, bei den anderen Versionen darf man gleich den Aufpreis für Alcantara oder Leder zahlen. Auch an die Ausstattung geknüpft ist das Lenkrad, das schönere 3-Spichen Lenkrad gibt es nur im Ambition, die anderen müssen mit einem 4-Speichen Lenkrad mit einem etwas unförmigen Pralltopf/Airbag vorlieb nehmen.

Das Platzangebot auf den Vordersitzen ist gut, ich fühle mich hier weniger eingeengt als in der A-Klasse oder auch im alten A3, passt alles. Auch auf der Rückbank könnte ich es hinter dem für mich eingestellten Fahrersitz aushalten. Der Einstieg beim 3-Tüter ist naturgemäß etwas unbequem, aber der Sportback wird ja bald kommen.

Fragt sich ob der Sportback dann auch einen größeren Kofferraum bekommt. Der A3 soll einen 365 l großen Kofferraum haben. Der Volvo V40 ist mit 335 l angegeben. Der Kofferraum des Volvo ist aber einige cm länger, dort passen meine beiden Taschen problemlos hintereinander rein, im Audi muss ich quetschen. Auch die Ski die im V40 noch längs hinter den Sitz passen muss ich im A3 quer legen (dafür gibt es im A3 gegen Aufpreis aber eine Durchlade mit Skisack).

Das Fahrwerk ist ausreichend komfortabel. Wird mir immer schleierhaft bleiben wieso Leute hier noch ein härteres Sportfahrwerk haben wollen, für mich ist dieses Normalfahrwerk genau richtig und alltagstauglich. Gefällt mir.

Gefällt mir so wie mir der ganze Wagen gefällt. Gut, das Design ist langweilig und einfach nur ein Griff in den Audi Baukasten, aber dennoch sieht der Wagen gut aus. Motor gut, Fahrwerk, Sitze, Verarbeitung, verfügbare Ausstattung, hier stimmt einfach alles. Der A3 setzt sich damit an die Spitze der deutschen Kompaktklasse. Aus meiner Sicht erreicht nur noch der Volvo V40 das Niveau des A3.


Sun Sep 02 16:23:56 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (28)    |   Stichworte: A-Klasse, Mercedes, Mercedes-Benz, Probefahrt, W176

Zwei Wochen vor dem offiziellen Marktstart konnte ich vorausfahren. Fahren mit der neuen A-Klasse im Rahmen der Aktion www.vorausfahrer.de . Ich bin neugierig auf dieses Auto und hoffe das ich bei dieser Aktion eine etwas größere Modellvielfalt antreffen werde als später in meiner Niederlassung. So fahre ich nach Ludwigshafen um dort die erste Fahrt mit der A-Klasse zu unternehmen. Eine "echte" Probefahrt kann ich so nicht machen, dafür fehlt die Zeit, bei Gefallen werde ich den Wagen später noch mal auf meiner Referenzstrecke testen. [mehr]

Vor Ort sind einige rote, weiße und silberne Modelle. Nach Erledigung der Formalitäten kann ich ein Auto aussuchen, viele sind zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar, ich möchte natürlich ein Auto in der Art fahren wie ich es auch kaufen würde und nicht wie offenbar einige andere Teilnehmer dieser Aktion, die einfach nur das stärkste Modell A250 bewegen möchten. Aus der momentanen Modellpalette wären mir der A200 oder der A200 CDI am liebsten. Ein A200 CDI, erfreulicherweise auch mit Handschaltung, ist gerade verfügbar, also entscheide ich mich für diesen Wagen auch wenn die großen Felgen schon schlimmes ahnen lassen und sich der Wagen dann tatsächlich als Ausstattungslinie AMG Sport entpuppt. Sportfahrwerk und 18" Felgen, darauf hätte ich verzichten können, aber man kann halt nicht alles haben.

Auf den Messen in Genf und Leipzig habe ich die neue A-Klasse schon gesehen, jeweils mit Vollausstattung. Hier nehme ich nun zum ersten mal in einem Wagen Platz der nicht alle Extras aus der Preisliste hat. Insbesondere sehe ich zum ersten mal eine A-Klasse ohne das Kunstlederbezogene Armaturenbrett. Sieht so schon etwas einfacher aus, aber immer noch besser als im BMW 1er, der Volvo V40 hat hier aber noch etwas bessere Materialien. Das Platzangebot auf den Vordersitzen ist ok, der Fußraum etwas schmal aber ausreichend. Die Sportsitze passen hervorragend. Auch hinten kann ich gut sitzen. Der Kofferraum wirkt recht klein, den werde ich später noch mal mit meinem Gepäck prüfen.

Dann will ich endlich losfahren. Der erste Versuch misslingt (löst die Handbremse hier nicht automatisch?), also zweiter Versuch mit manuellem lösen der Handbremse (diese Handbremse links und die manuelle Schaltung passen einfach nicht zusammen) und vorsichtig rolle ich über den Vorplatz des Einkaufszentrums auf die Straße. Am Anfang noch ohne Radio, so höre ich den Motor etwas besser. Nicht aufdringlich, kein unangenehmer Klang, aber den schönen Sound den ein 5-Zylinder erzeugt kann er nicht bieten. Egal, sobald das Radio an ist treten diese Geräusche in den Hintergrund.

Nicht in den Hintergrund tritt das Sportfahrwerk. Das ist mir viel zu hart, mit diesem Fahrwerk hat die A-Klasse bei mir keine Chance. Man kann den Zustand der Strasse so perfekt ablesen, ob man will oder nicht. Aber das spricht nicht gegen das Auto, meine reguläre Probefahrt muss ich aber unbedingt in einem Auto mit dem Normalfahrwerk und maximal 17" Felgen machen.

Der 136 PS Diesel ist eine gute Motorisierung für die A-Klasse. Für ein paar PS mehr hätte ich zwar auch Verwendung, mal sehen wann der 220 CDI bestellbar ist, aber der 200 CDI hat genügend Kraft, damit ist man auch auf der Autobahn nicht untermotorisiert.

Langsam wird es Zeit zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Bislang hatte ich nur akustische Untermalung vom Radio das mit dem Harman Kardon Soundsystem einen guten Klang liefert, jetzt will ich auch das Navi hören. Die Bedienung über das Rad auf dem Mitteltunnel ist gut, Bedienung direkt am Lenkrad wäre besser. Die Ansagen kommen zum richtigen Zeitpunkt, nachdem ich rausgefunden habe wie man die Lautstärke einstellt. Das Display selber wirkt wie ein Fremdkörper im ansonsten perfekt durchgestylten Interieur. Hier hat man den Eindruck das gesamte Armaturenbrett wäre zwei Wochen vor der Premiere in Genf schon fertig gewesen und dann fiel jemandem Auf dass das Display fehlt. Also wurde eine Kopie der Samsung Kopie des iPads gekauft und noch schnell ne Halterung im Baumarkt gekauft. Das passt so gar nicht zum restlichen Auto.

Etwas zu viel Design gibt es in den Armaturen. Mit Beleuchtung ist der Kontrast zwischen den hellen Zahlen und dem silbernen Ring in dem diese sich befinden kaum noch vorhanden, es ist sehr schwer abzulesen welche Geschwindigkeit gerade anliegt. Die Assistenzsysteme habe ich nicht explizit getestet, ab und zu mal ein vibrieren im Lenkrad provoziert wenn ich eine Line überfahren habe, der Totwinkelassistent hat soweit ich sagen kann auch fehlerfrei gearbeitet. Interessant fand ich den Warnton, wenn ich den Blinker setze und auf der Seite gerade ein Auto im toten Winkel ist. Die Übersichtlichkeit nach hinten ist nicht die beste, beim Rückwärtsfahren lerne ich die Kamera mit einem recht großen Blickwinkel schätzen.

Später sehe ich dann noch die A-Klasse mit den normalen Sitzen. Auch ok, aber die Sportsitze mit ihrem speziellem Design machen schon einiges aus, gerade dann noch mit den roten Nähten wie in meinem Testwagen. Ein Auto mit einem polarisierenden Design, mir gefällt zum ersten mal eine A-Klasse.

Tja, mit diesem Auto werde ich noch eine richtige Probefahrt machen. Die A-Klasse macht insgesamt einen guten Eindruck, den Wagen muss ich unbedingt mal direkt mit dem V40 vergleichen. Dazu gehört für mich unbedingt die Fahrt in einer A-Klasse mit ohne Sportfahrwerk.


Tue Aug 14 23:52:42 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (175)    |   Stichworte: Astra, J, Opel, Probefahrt

Der nächste Test stand an. Diesmal ein Opel Astra. Passt das zu den anderen Autos der sogenannten "Premiumhersteller"? Ja! Ich suche kein Auto das irgendein Marketingfuzzi als Premium definiert sondern ein Auto das meine ganz persönlichen Ansprüche erfüllt. Dass er dazu in der Lage ist hat der Astra Sports Tourer 1.4 Turbo, den ich vor einem halben Jahr mal als Leihwagen hatte, bewiesen. Bei dem fand ich den Motor nicht gut, die Sitze haben nicht gepasst und die Ausstattung war karg.

Alle diese Kritikpunkte sind beim Vorführer vom 🙂 beseitigt. Hier steht ein Astra Sports Tourer 2.0 CDTI und Start/Stopp mit 163 PS und 6-Gang Handschaltung parat, Ausstattungslinie Innovation, dazu noch die AGR Sitze. Damit kann man es im Astra aushalten, sieht einigermaßen schick aus und ist bequem. Vorne ist genügend Platz vorhanden, die AGR Sitze lassen sich dem Körper hervorragend anpassen. Hinten ist ausreichend Kniefreiheit vorhanden, Kopffreiheit im Sport Tourer auch. Ich hätte ja lieber den 5-Türer gefahren, aber der 2.0 CDTI war beim 🙂 nur als "Caravan" verfügbar. So spare ich mir auch den Kofferraumtest, der Kombi hat genügend Platz, den Schrägheck-Kofferraum muss ich ggf. später in einem anderen Fahrzeug mal testen. [mehr]

Dass der Astra J ein gutes Fahrwerk hat konnte ich bei der ersten Fahrt mit diesem Wagen schon feststellen. Er ist etwas weicher als der V40, untersteuert etwas mehr und neigt sich stärker in Kurven, wirkt aber nie unsicher und erlaubt ähnliche Kurvengeschwindigkeiten wie der Volvo.

Was mich bei der ersten Fahrt mit dem Astra J gestört hat war der Motor. Der 1.4 Turbo (Benziner) mit 140 PS war mir auf der Autobahn zu schlapp. Der 1.6 Turbo ist etwas zu durstig, also teste ich mal den momentan stärksten Motor den ich im Astra als Firmenwagen bestellen könnte: den 2.0 CDTI Diesel mit 163 PS. Aber auch dieser Motor fühlt sich, wie schon der Benziner, nach viel weniger an. Die Leistung reicht, mehr braucht man nicht (will man aber vielleicht 😁), dennoch schneidet der Motor im Vergleich zur Konkurrenz schlecht ab. Sowohl der (Peugeot) 2.0 Liter Diesel mit 136 PS in meinem C70 als auch der 143 PS starke BMW 118d und der 150 PS starke Volvo V40 D3 waren flotter unterwegs, erheblich drehfreudiger und dabei akustisch zurückhaltender. Denn der 2.0 CDTI kann nie verleugnen dass er ein Diesel ist, das Nageln ist stets präsent. Im Vergleich der kürzlich gefahrenen Autos hat der Astra mit dieser Maschine den schlechtesten Motor.

Der Motor bleibt der größte Kritikpunkt. Das Navi mit einer geduldsam zu bedienenden, in dieser Preisklasse aber immerhin vorhandenen, Sprachsteuerung liefert eine plausible Routenführung, das Radio klingt auch ohne aufpreispflichtige Lautsprechersysteme ganz ordentlich, das adaptive Licht liefert meistens eine gute Ausleuchtung (das Fernlicht wird bei Gegenverkehr etwas zu spät abgeblendet und in Autobahnauffahrten wird das Fernlicht eingeschaltet), die Bedienung ist weitgehend intuitiv.

Der positive Eindruck den der Astra generell beim ersten mal gemacht hat bleibt. Der Motor ist nicht toll, aber ich könnte mich damit arrangieren. Der Astra wirkt im Innenraum nicht so hochwertig wie der V40, aber der Gesamteindruck passt und das gebotene ist dem Preis angemessen - ganz anders als im BMW 1er.

Der Astra begeistert mich nicht. Der Volvo V40 behält seinen Spitzenplatz. Aber der Astra schafft es trotz seines schlechteren Motors den BMW auf den letzten Platz zu verweisen. Der Bayer hatte sich durch seine schlechten Sitze disqualifiziert. Im Astra überzeugen mich Fahrwerk und Sitze, der Komfort ist mir wichtiger als die Sportlichkeit.
Den Volvo finde ich in allen Punkten besser als den Astra. Dennoch bleibt der Astra im Rennen. Sein Pluspunkt ist der Preis. Ich habe nur ein begrenztes Firmenwagenbudget, muss eine vom Kaufpreis abhängen Betrag monatlich für die Eigennutzung zahlen und den Listenpreis versteuern. Damit bin ich nicht nur auf der Suche nach dem besten Auto das zu meinen Anforderungen passt, sondern unter mehreren in Frage kommenden Kandidaten dann auch nach dem günstigsten.
Ich finde den Opel Konfigurator etwas unübersichtlich, insbesondere wenn man verschiedene Ausstattung/Motorvarianten konfigurieren will muss man hier öfters bei Null anfangen. Aber nach dieser Probefahrt weiß ich dass es sich lohnt etwas Zeit mit der Astra Konfiguration zu nehmen. Er ist eine legitime Alternative über die ich nachdenken werde.


Thu Aug 09 02:09:05 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (92)    |   Stichworte: Probefahrt, V, V40, V40 II, Volvo

Nach der ersten Begegnung auf dem V40 Event in Dresden sowie den ersten Kilometern auf unbekannten Straßen war es jetzt an der Zeit den neuen Volvo V40 hier am Wohnort auf meiner Referenzstrecke zu testen.

Der erste V40 den mein 🙂 bekommen hat ist ein D3 Handschalter, Momentum. Weitere Ausstattung:
- Business-Paket Pro
- City-Paket
- Fahrassistenz-Paket
- Winter & Licht-Paket
- Digitale Instrumentierung
- Mittelarmlehne vorne verschiebbar
- Rückfahrkamera
- beleuchteter Schalthebel

Das ganze lackiert in Misty-Blau Metallic. Ja, diese Farbe nennt sich blau, im Sonnenschein schimmert hier ein leichtes Blau durch, je nach Lichteinfall kann diese Farbe aber auch schmutzig weiß oder gar grau wirken. Bei gutem Licht eine schöne Farbe, aber bei unvorteilhaften Lichtverhältnissen gefällt mir diese Farbe nicht mehr. [mehr]

Den V40 habe ich ja nun schon mehrfach gesehen, auf den Messen in Genf und Leipzig sowie dem Volvo Event, stets in Vollausstattung mit dem Panoramadach und den elektrisch verstellbaren Sitzen. Stets habe ich die geringe Kopffreiheit angesprochen. In diesem Wagen ohne Panoramadach und mit manuell verstellbaren Sitzen ist nun alles in Ordnung. Auf der Rückbank habe ich bei sehr aufrechter Sitzposition mit 1,78 noch etwas Luft über dem Kopf, bei etwas "bequemerer" Sitzposition locker eine Handbreit. Vorne ist noch deutlich mehr als eine Handbreit Platz über dem Kopf und damit liegen hier klassenübliche Verhältnisse vor. Da ich hier keinen weiteren V40 zum Vergleich habe kann ich nicht sagen wie viele cm das Panoramadach frisst oder ob die manuellen Sitze einen größeren Verstellbereich haben.

Aber in dieser Konstellation bietet der Wagen genau den Platz den ich erwarte. Vorne genieße ich ähnlich viel Platz wie aktuell in meinem C70, hinten ist, von der etwas geringeren Kopffreiheit abgesehen, etwas mehr Platz als im V50. Damit kann auch ein Erwachsener meiner Größe gut hinten sitzen. Oder auch zwei. Wie man zu dritt hier sitzen soll ist mir ein Rätsel, die Rückbank ist auch so ausgeformt dass die eher zwei Einzelsitze und einen Notsitz hat. Aber das reicht mir. Damit ist mir klar, ein größeres Auto brauche ich zumindest in Bezug auf den Passagierraum nicht.

Platz brauche ich aber auch im Kofferraum. Auf den ersten Blick wirkt der Kofferraum recht klein, was aber am doppelten Boden liegt. Aber selbst so bekomme ich meine beiden Reisetaschen hier unter und es bleibt noch Platz für einen Rucksack o.ä. Nimmt man den doppelten Boden heraus (versenken lässt er sich leider nicht) gewinnt man deutlich an Höhe, die mittlere Stütze für den Boden ist dann aber im Weg. Damit ist auch der Gepäck-Check bestanden, wiederum stelle ich fest das ich kein größeres Auto brauche. Von den technischen Daten her ist der Kofferraum des V40 kleiner als der des 1er BMW, effektiv bekomme ich aber das gleiche rein.
Ein Skisack oder gar eine 3-teilige Rückbank ist zumindest bis jetzt noch nicht lieferbar. Zum Skitransport muss der schmale Teil der Rücksitzlehne umgeklappt werden. Sehr angenehm dass dieser Teil links ist. So kann rechts noch jemand bequem sitzen wenn man mit Skiern in den Urlaub fährt, zum IKEA-Einkauf wird der breite rechte Teil und der Beifahrersitz umgeklappt, die großen Pakete passen rein und der Beifahrer nimmt auf dem schmalen Sitz links platz. Meine 165 cm Ski passen längs rein ohne weiteren Platz im Kofferraum einzunehmen, müssen nicht schräg geladen werden wie im 1er.

Genug geladen jetzt wird gefahren. Ich nehme auf dem sehr bequemen Fahrersitz platz, hier fühle ich mich gleich wieder wie zu Hause. Die Volvo Sitze sind für mich einfach die Referenz, die passen einfach perfekt zu mir. Auch sonst fühle ich mich in dem Cockpit sehr wohl. Eine klare, schnörkellose Gestaltung wie man es von Volvo kennt. Alle Grundfunktionen sind da wo sie hingehören und leicht bedienbar. Mit den vielen Assistenzsystemen und dem Navi muss ich noch üben, die habe ich bisher in keinem Wagen gehabt, aber auch hier gibt der Wagen keine Rätsel auf. Ohne das Studium der Bedienungsanleitung finde ich alle Funktionen die ich testen möchte.
Die Materialien im Cockpit wirken sehr hochwertig, der Kunststoff hat eine schöne Maserung, die Verarbeitung stimmt.

Schlüssel ins... äh... Zündloch, aber selbst das ist überflüssig, ab dieser Ausstattungsvariante ist auch Keyless Start dabei, ein Druck auf den Startknopf reicht um den 5-Zylinder-Motor zum Leben zu erwecken. Dabei kommt auch Leben ins Armaturenbrett, die digitalen Instrumente wachen auf. Das ist so gar nicht Volvo-typisch, diese Instrumente sind was neues. Zwei klassische Rundinstrumente sind hier nicht verfügbar, auch ohne die aufpreispflichtigen Digitalanzeigen bleibt es beim zentralen Rundtacho mit Bandanzeigen für Drehzahl und Kühlwassertemperatur, die Tankanzeige erfolgt nur digital.
Mit der digitalen Instrumentierung kann man zwischen 3 verschiedenen Modi wechseln. zwei davon zeigen den Tacho als Rundinstrument mit Drehzahl in der Bandanzeige daneben, ein Modus hat eine digitale Geschwindigkeitsanzeige und den Drehzahlmesser als Rundinstrument. Für alle Modi gibt es eine Kontrastanzeige, die bei Nachtfahrt ideal ist. Im Tacho wird dabei nur ein Intervall um die aktuelle Geschwindigkeit herum hell beleuchtet, der Rest bleibt dunkler, aber nicht unsichtbar.
Das Display für Navi und Multimedia ist gut ins Armaturenbrett integriert. Früher hatte Volvo aus dem Armaturenbrett ausfahrbare Displays, die wurden in der Presse oft bemängelt und die integrierten Displays der deutschen Hersteller gelobt, jetzt hat Volvo das integrierte Display und die deutschen ausklappbare oder wie externe Navis aufgesetzte Displays. Die Ablesbarkeit ist gut, die Position hier ist ideal.

Eigentlich müsste ich kein Ziel eingeben, aber um es zu testen mache ich es trotzdem. Spracherkennung. Nun ja, mein iPhone kann das besser, aber um während der Fahrt mal ein Zwischenziel einzugeben eine gute Funktion. Die Stimme des Navis ist auch nicht das gelbe vom Ei, zwischen den fest gespeicherten Textbausteinen und den frei gesprochenen Straßennamen ist ein Unterschied in der Stimme wahrzunehmen.

Aber ich weiß ja wo ich lang will. Die zu 90% immer gleiche Strecke über die ich mit allen Autos fahre. Erst durch die Stadt, ins Industriegebiet, mal kurz den Wendekreis testen und ab über Land auf die Rüttelpiste. Der V40 den ich in Dresden gefahren habe hatte das Sportfahrwerk und 18" Felgen. Den Wagen fand ich straff aber nicht unangenehm, bin mir aber nicht sicher ob ich das auf Dauer mag. Hier habe ich nun das normale Fahrwerk und auch nur die 16" Felge der Momentum-Ausstattung. Mit dem Komfort bin ich mehr als zufrieden. Der V40 ist zwar härter gefedert als mein C70, insgesamt fühle ich mich im V40 aber doch besser aufgehoben. Auf Unebenheiten bei denen es mir vorkommt als ob der C70 ins Schlagloch reinfällt gleitet der V40 viel souveräner über die Straße, ich habe das Gefühl der Wagen klebt auf der Straße.
Der V40 ist kein Sportler wie der 1er, aber lässt sich dennoch sehr zügig fahren. Er ist ein Fronttriebler, das kann er nicht verleugnen. Aber die Antriebseinflüsse in der Lenkung sind gering, die Untersteuerneigung moderat, der Wagen lässt sich so zügig und präzise durch Kurven zirkeln das es die reinste Freude ist. Meine "Angstkurve", eine S-Kurve auf einer Nebenstrecke, gut einsehbar aber schmal, Begegnungsverkehr ist hier nicht möglich, durchfahre ich auf meinen Fahrten sonst mit ca. 80 km/h. Das reicht für die meisten Autos. Dem V40 traue ich hier noch deutlich mehr zu.
Später geht es auf die Autobahn. Auch hier habe ich eine Stelle wo ich mit hoher Geschwindigkeit über einige sehr unangenehme Bodenwellen fahre. Auch hier liegt der V40 perfekt auf der Straße.

Es gibt komfortablere Autos, das ist klar. Aber der Komfort den der V40 bietet reicht mir. Vorher hatte ich noch eine Probefahrt im V60 geplant, die sage ich nach dem Test des V40 ab, mir ist klar geworden das der V40 sowohl vom Platz wie auch vom Komfort her alles bietet was ich brauche.

Auch der Motor trägt seinen Teil zum Fahrerlebnis bei. Der D3 mit 150 PS, hier in Verbindung mit der Handschaltung. Der Motor ist klasse, bietet genügend Leistung in allen Lebenslagen, hat einen angenehmen Klang, auch hier ist alles gut. Die Schaltung ist ok, angenehm leichtgängig und präzise, aber es gibt schon seit Jahren Getriebe am Markt bei denen das Schalten mehr Spaß macht.

Spaß machen auch die Assistenzsysteme. Der Abstandsregeltempomat ist hier nicht verbaut, den habe ich in Kombination mit der Automatik bereits in Dresden kennengelernt, aber Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, das tote-Winkel System BLIS (etwas unauffällig). Die Einparkautomatik habe ich nicht getestet, nur die Piepser vorne und hinten, waren beide etwas großzügig eingestellt, dazu die Rückfahrkamera (auch bei Nacht, gutes Bild), was bei diesem Wagen der nicht gerade ein Musterbeispiel an Übersichtlichkeit ist schon eine Hilfe ist.
Das einzige was mir an diesem Wagen nicht gefallen hat ist die ausfpreispflichtige heizbare Windschutzscheibe. Bei der Nachtfahrt stören mich die unangenehmen Lichtbrechungen, dieses Extra würde ich nicht kaufen.

Das bleibt aber der einzige Kritikpunkt an diesem Wagen. Gut, eine Skisack wäre noch ganz praktisch. Aber sonst? So wenig zu kritisieren habe ich sonst selten an einem Auto. Damit setzt sich der V40 vorläufig an die Spitze der bisher getesteten Fahrzeuge.


Sat Aug 04 13:42:18 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: 118d, 1er, A3, Astra, Astra Sports Tourer, Audi, Audi A3, BMW, Bmw 1er, C70, F20, Opel, Opel Astra, Probefahrt, Q3, Sports Tourer, v40, V40 II, V40 II 2012, Volvo, Volvo V40, Volvo V40 II 2012, Wendekreis

Zu besonderen Anlässen darf es auch mal eine Wiederholung sein. Da dieses der 100. Artikel in meinem Blog ist greife ich das beliebteste Thema in meinem Blog wieder auf: den Wendekreisvergleich.

Bei meiner Autosuche in 2008 ist dieser Vergleich durch Zufall entstanden. Den Wendekreis meines damaligen Volvo S60 I fand ich zu groß, aber nicht wichtig genug um explizit darauf zu achten. Bei meinen Probefahrten hat es sich dann aber ergeben dass ich an einer bestimmten Stellen wenden muss, und nach einigen Fahrten ist mir dann aufgefallen dass sich dieses Gelände eignet um die Wendekreise zu vergleichen.

Das wollte ich dann auch hier im Blog dokumentieren, so ist der Artikel "Ein Vergleich von Wendekreisen" entstanden. Zu meinem Erstaunen hat sich dieser Beitrag zum meist gelesenen in meinem Blog entwickelt und führt die Top10 Liste seit Jahren an, auch 4 Jahre später wird er immer noch angeklickt.

Jetzt teste ich wieder Autos, und da sich der Wendekreisvergleich zu einem Markenzeichen entwickelt hat werde ich den fortführen. Das Gelände das ich seinerzeit genutzt habe ist aber schon seit 2 Jahren gesperrt, daher musste ich mir einen neuen Parkplatz dafür suchen.

Hier nun die Bilder der aktuellen Probefahrten, die Galerie wird nach und nach ergänzt.


Sat Jul 28 13:35:48 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (26)    |   Stichworte: 118d, BMW, F20, Probefahrt

M, also, dann steht jetzt mal die nächste Probefahrt an.

BMW, grundsätzlich eine Marke die ich mag und deren Autos mir immer gefallen haben. Bisher gab es dann aber immer andere die ich noch besser fand, mal sehen wie mir die neuen Modelle abschneiden. Welche BMW kommen denn für mich überhaupt in Frage? Der 3er überschreitet mit der Ausstattung die ich gerne hätte mein Firmenwagenbudget, und zu groß ist der aktuelle auch geraten. So viel Platz brauche ich nicht. Nach der Erfahrung mit dem Q3 bin ich von den SUV wieder etwas abgerückt, also auch kein X1, bleibt noch der 1er. Den alten 1er hatte ich bei der letzten Autosuche in 2008 in mehreren Versionen getestet, er war gut, konnte sich damals aber nicht an die Spitze setzen. Dann mal sehen wie der neue abschneidet. [mehr]

Für meine Probefahrt steht ein 118d mit Handschaltung und M Sportpaket zur Verfügung. Sportpaket? Tja, hat der Wagen halt drin. Ich suche keinen Sportwagen, nach allen meinen bisherigen Erfahrungen ist mir das Sportfahrwerk vermutlich zu hart, aber immerhin darf ich bei diesem Wagen auf die Ausrüstung mit Sportsitzen hoffen.

Betrachten wir den Wagen zunächst einmal. Der neue 1er ist ja nicht gerade eine Schönheit geworden. Von hinten beliebig, von vielen wird er mit dem Polo verglichen was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Die Heckansicht offenbart nichts markenspezifisches, die Heckschürze des M Sportpakets vermag aber gar nicht mir zu gefallen. Ich mag meine Autos halt gerne etwas dezenter, Geschmackssache. Die Seitenansicht ist ok, die für so ein Auto lange Motorhaube und der kurze vordere Überhang, ein Vorteil des Hinterradantriebs, gefallen aber. Die C-Säule, nun ja, den Hofmeister-Knick der zu einem BMW einfach dazu gehört mit einem Steilheck zu kombinieren ist wohl keine leichte Aufgabe.
Kommen wir zur Front des Wagens. Das kann ich euch leider nicht ersparen. Hier kommen wir nun zur unansehnlichsten Seite des 1er. Egal ob mit (für mich zu heftig, prollig, sportlich, wie auch immer) oder ohne der Frontschürze des M Sportpakets mag ich den 1er von vorne einfach nicht. Diese Scheinwerfer, dreieckig, innen so schmal mit dem vielen Blech zwischen Scheinwerfer und Niere - nein, ich fahre den BMW nicht wegen der Optik sondern trotz.

Während der fahrt sehe ich die Front ja zum Glück nicht, und so ein BMW soll ja Freude am Fahren vermitteln. Ich sehe aber das Armaturenbrett. Von der Gestaltung her ganz ok, die Form an sich stimmt. Aber die Materialien! Die Mittelkonsole strotzt nur so vor Hartplastik, das soll das Auto eines Premiumherstellers sein? Ich weiß nicht, das können andere deutlich besser. Nun gut, während der Fahrt sollten meine Augen auf den Verkehr gerichtet sein. Also starte ich. Das M Lederlenkrad liegt hervorragend in der Hand. So richtig gut und es fasst sich fantastisch an. Egal für welches Auto ich mich am Ende entscheide, dieses Lenkrad dürfte ggf. auch gerne in einem anderen Fabrikat verbaut sein.

Und sonst so? Der 1er ist eng, keine Frage, aber es kneift nicht. Die Mittelkonsole ist breit, dem Hinterradantrieb geschuldet, fühlt sich komisch an wenn man im Schauraum in so einem Auto sitzt, während der Fahrt passt aber alles. Jemand schrieb wenn man Flaschen in die Türablagen packt stören die das linke Bein, das kann ich mit den 0,5 Liter Flaschen die ich im Auto mitnehme nicht bestätigen, wenn man aber eine 1,5 Liter Flasche hier deponiert stört die schon. Ist für mich aber irrelevant. Vorne habe ich genügend Platz, wenn ich den Sitz ganz nach unten stelle hat der Wagen eine mehr als großzügige Kopffreiheit, passt also auch für deutlich größere Fahrer. Hinter dem für mich eingestellten Vordersitz kann ich noch gut sitzen, ist nicht der bequemste Platz um 1.000 km auszuharren, aber für den gelegentlichen Transport von 4 Erwachsenen geht das in Ordnung.

Viel Gepäck sollten die dann aber nicht dabei haben. Für ein Auto dieser Art ist der Kofferraum absolut ausreichend. Nur wenn man wie ich segelt, und das nicht nur mit Badehose an der Cote d'Azur sondern auch in raueren Revieren unterwegs ist und dementsprechend viel Ausrüstung braucht, ist der Platz etwas knapp. Aber, die Erfahrung haben wir letztes Jahr gemacht, selbst ein Audi A4 Avant reicht dann nicht für das Gepäck von 4 Personen aus, da mussten wir was in den Passat Variant auslagern. Und so ein Auto ist mir zu groß. Der Kofferraum des 1er fasst mein eigenes Gepäck, mit einem Gepäckraumnetz kann man das Gepäck einer zweiten Person dort auch noch unterbringen, Nr. 3 muss sich dann die Rückbank mit seinem Gepäck teilen oder man leiht sich mal eine Dachbox, damit ist dieser Wagen für meine Ansprüche ausreichend groß. Der Testwagen hatte nur die normale Rückbank, gegen Aufpreis gibt es beim 1er eine 3-teilige Rücklehne die es dann auch ermöglicht das hinten 2 Personen sitzen und man noch Ski im Innenraum transportieren kann.

Ein BMW ist ein BMW, und gerade mit dem M Sportpaket vermittelt der Wagen den Eindruck: Hier komme ich, macht euch aus dem Weg. Ein Anspruch dem der 118d niemals gerecht werden kann. Ist ein ganz gewöhnlicher 2.0 Liter Diesel mit 143 PS. Nicht mehr und nicht weniger. Gerade habe ich mir noch Gedanken gemacht ob der von den Papierwerten her meinen Kriterien genügende 116d ausreicht, nun gewinne ich auf der Probefahrt den Eindruck das ich einen 120d bräuchte um mit diesem Wagen zufrieden zu sein. In der Stadt und auf der Landstraße ist der Motor einwandfrei, aber auf der Autobahn dürfte es gerne noch etwas mehr Leistung sein.

Fahrerlebnisschalter - für mich verzichtbar. Placeboeffekt oder nicht, ich empfinde es als Spielerei. Spielen tue ich auch etwas mit dem Navi. Ich kenne diesen Wagen nicht, daher muss ich die Augen immer wieder auf die Schalter auf dem Mitteltunnel richten. Die Bedienung hier ist besser als direkt am Radio wie ich es im Audi Q3 erlebt habe, noch besser wäre eine Bedienung am Lenkrad. Was kann man noch besser machen? Den Sound? Alle bisher von mir gefahrenen BMW hatten nur die einfachen Lautsprecher und haben meine Ohren permanent beleidigt. Dieser 1er macht das nicht. Ich drehe das Radio auf und finde den Klang immer noch angenehm. Später entdecke ich dann das Datenblatt des Wagens, der hat das HiFi-Lautsprechersystem, das ist gut, mehr brauche ich im Auto nicht.

Über das Fahrwerk habe ich bis jetzt kein Wort verloren. Mit Absicht. Mir war von Anfang an klar das mir das Sportfahrwerk zu hart sein würde, und diese Meinung wird voll und ganz bestätigt. Der Wagen liegt gut auf der Straße, ist aber viel zu hart - sehr viel zu hart. Ist vielleicht für einen Dritt- oder Viertwagen akzeptabel den man nur zum Spaß kauft um über kurvige Landstraßen zu heizen. In einem Alltagswagen in dem ich ca. 35.000 km im Jahr fahre hat so ein Fahrwerk aber nichts verloren. Aber das will ich dem Wagen nicht vorwerfen, ich kann mir vorstellen das der Wagen mit einem weicheren Fahrwerk gut zu mir passt.

Die Lenkung passt dagegen hervorragend. In den bisher von mir getesteten BMW war mir die Lenkung auf der Autobahn stets zu leichtgängig, nervös, vermittelten immer ein etwas unsicheres Gefühl. Dieser Wagen hat nun als Extra die Variable Sportlenkung und die ist perfekt. In der Stadt ausreichend leichtgängig, auf der Autobahn aber nicht so unruhig wie die normale Lenkung. Das man keinerlei Antriebseinflüsse in der Lenkung spürt ist ein Vorteil des Hinterradantriebs.

Ich beginne meine Probefahrten immer in der Stadt, fahre dann über Land und schließlich auf die Autobahn. In der Stadt halte ich mal hier, mal da an um Fotos zu machen, auch die Landstraßenetappe führt in erster Linie über einen Stück schlechter Fahrbahn, ist aber nicht wirklich lang. Und so lange ich diese kurzen Strecken fahre ist auch alles in Ordnung.

Aber dann geht es auf die Autobahn, die längste Etappe meiner Probefahrt die Non-Stop bewältigt wird, insgesamt ca. 70 km. Also 70 km in den Sitzen. Mit meinem Volvo kann ich an einem Tag 1.000 km fahren und komme entspannt am Ziel an, auf keinen Sitzen sitze ich besser. Die früher von mir gefahrenen BMW mit den Standardsitzen waren furchtbar, oft mit Rückenschmerzen verbunden. Die bekomme ich hier in den Sportsitzen nicht. Aber ich fühle mich eingeengt. Auch in weitester Einstellung der verstellbaren Rückenlehne drücken die unteren Seitenwangen der Lehnen unangenehm. Ich werde nicht gequetscht, aber ich fühle mich eingeengt, spüre ständig den Sitz. Ich habe mir viel Zeit genommen den vernünftig einzustellen, aber er passt einfach nicht.

Auch als ich am nächsten Tag wieder in den BMW steige um den Wagen beim Händler abzugeben störe ich mich an den Sitzen. Damit steht für mich fest das der BMW 1er nicht mein nächstes Auto wird. Schade, ab dem 5er bietet BMW sogenannte Komfortsitze an, dürfen Leute denen ein kleineres Auto recht nicht komfortabel sitzen? Das Fahrwerk ist zu straff, aber bei sonstigem Gefallen hätte ich den Wagen noch mal mit dem normalen Fahrwerk getestet. Ich hätte mir Gedanken gemacht ob ich mit den billigen Materialien im Innenraum leben kann oder für weniger Geld bei Audi oder Volvo ein hochwertigeres Interieur bekomme. Ich hätte die Zähne (oder besser die Augen) zusammengekniffen um mir zu überlegen ob ich mit der Optik, speziell der Front, und wenn ja in welcher Farbe, leben kann. Alles Negativpunkte, aber das perfekte Auto ist noch nicht gebaut, am Ende stellt sich die Frage welches Auto im Rahmen meiner Parameter das beste ist - oder das mit den wenigsten Kritikpunkten.

Aber so - der BMW 1er scheitert in meinem Test ausschließlich an seinen Sitzen. Der Wagen passt nicht zu mir, oder ich nicht zu dem Wagen, ich weiß halt das es Autos gibt in die ich besser passe, das Kapitel BMW wird bis zur nächsten Autosuche in 4 Jahren geschlossen.


Tue Jul 24 00:26:38 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Probefahrt

Olli is on the road again. Referenzstrecke returns. Die Wiederkehr des Wendekreisvergleichs 🙂

Ist das wirklich schon 4 Jahre her? Kommt mir noch gar nicht so lange vor. Aber die Daten der alten Testberichte aus 2008 beweisen es, und mein C70 hat seit ein paar Monaten auch schon eine neue HU-Plakette. Also ist der wirklich schon über 3 Jahre alt, und da die Firmenwagen bei uns 4 Jahre gefahren werden wird es langsam Zeit sich nach einem Nachfolger umzusehen. Gibt ja schließlich Autos die ein halbes Jahr und mehr Lieferzeit haben.

Was kann denn dem C70 folgen? Noch mal ein C70? Nein, ist zwar ein tolles Auto mit dem ich rundum zufrieden bin, aber Fahrten im V60 und V40 haben gezeigt das die Entwicklung nicht stehengeblieben ist und insbesondere Fahrwerk, Sicherheitstechnik und Multimedia bei den neueren Volvos deutlich verbessert wurden. Und deutlich mehr Geld ausgeben für ein Auto das ausser dem Dach weniger bietet sehe ich nicht ein. Andere Cabrios die als Firmenwagen in Frage kommen UND mir gefallen gibt es nicht. [mehr]

Also wieder ein "normales" Auto. Darf dann gerne wieder etwas praktischeres sein. Also eher kein Stufenheck oder Coupé, sondern ein Schrägheck oder Kombi. Bei meiner letzten Autosuche in 2008 hatte ich mir schon die Frage nach der Größe gestellt. Dank meinem Blog in dem ich die Eindrücke der damaligen Probefahrten festgehalten habe kann ich von den damaligen Erfahrungen profitieren. Viele der damals getesteten Fahrzeuge sind ja auch heute noch erhältlich. Meine Anforderungen haben sich seitdem nicht großartig geändert. Also ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse oder ein kompaktes Auto der Mittelklasse. So was wie ein Volvo V70 oder VW Passat ist mir einfach zu groß.

Welche Auto in Frage kommen hatte ich hier schon mal beschrieben. Da es sich um einen Firmenwagen handelt gibt es gewisse Einschränkungen bezüglich Marke, Preis und CO2 Ausstoß. Dieser Liste habe ich nichts hinzuzufügen, aber nach den Besuchen auf dem Auto Salon in Genf und der AMI in Leipzig sowie probesitzen bei den örtlichen Händlern erlauben mir diese Liste zu kürzen:
Ein Kleinwagen wie der Audi A1 ist mir für den Alltag einfach zu klein.
Mercedes B-Klasse gefällt mir nicht.
Renault Megane habe ich mir mehrfach beim Händler angesehen, da mag ich die Sitze nicht, die Materialien im Innenraum treffen auch nicht meinen Geschmack.
Volvo XC60 ist mir dann auch zu groß.

Falls er noch rechtzeitig erscheint werde ich mit den Golf VII noch ansehen, für den nächsten Skoda Octavia wird es dann aber wohl zu spät.

Somit bleiben von der ursprünglichen Liste nur noch Autos von 5 Herstellern übrig:

Audi A3, A4, A5 und Q3
BMW 1er, 3er und X1
Mercedes A-Klasse und C-Klasse
Opel Astra
Volvo V40 und V60

Den Q3 bin ich ja nun schon gefahren und er hat mir nicht gefallen. Den X1 setze ich jetzt auch mal in Klammern.

Die übrigen Fahrzeuge konfiguriere ich mit zwei verschiedenen Ausstattungen. Die Minimal Ausstattung beinhaltet das für mich unverzichtbare: Außen Xenon-Scheinwerfer, mindestens 16" Alu Felgen, einklappbare und beheizbare Spiegel, Einparkhilfe und Uni-Lackierung. Innen gute Sitze mit Sitzneigungsverstellung, Sitzheizung aber nur einfachen Polstern, Mittelarmlehne, gutes Radio mit Bluetooth und USB-Anschhluß für iPod und iPhone, Tempomat, automatisch abblendbarer Spiegel, Klimaautomatik, Regensensor. Als Motor ist ein Benziner oder Diesel mit Handschaltung, der 200 km/h schafft und 0-100 km/h um die 10 Sekunden erreicht.

Die Maximalausstattung hat dann den Motor eine Stufe größer, Automatikgetriebe, Metallic, 17" Felgen, Lederausstattung, Navigationssystem, Optik durch Lichtpaket innen oder Chrom außen. Dazu alle möglichen Assistenzsysteme, insbesondere ein Tempomat mit Abstandsregelung hat mir auf der Probefahrt mit dem V40 gefallen.

Das ergibt dann die folgenden Listenpreise (als ich damit angefangen habe war im BMW Konfigurator der Touring noch nicht verfügbar, daher habe ich hier nur die Limousinen berechnet):

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Unterm Strich mit Großkundenrabatten sehen die Preise dann etwas anders aus, aber die Abstände bleiben im großen und ganzen erhalten.

Wie man sieht liegen die Fahrzeuge der unteren Mittelklasse alle recht dicht zusammen. In der Mittelklasse hingegen gibt es extreme Preisunterschiede zwischen diesen vergleichbar ausgestatteten Autos. Den Audi A4 und die Mercedes C-Klasse bin ich 2008 schon gefahren, auch den Volvo V60 kenne ich. Die Facegelifteten Versionen habe ich mir angesehen, meine Einschätzung aus 2008 wird hierdurch nicht geändert. Unter diesen dreien ist der Volvo V60, auch unabhängig vom Preis, mein Favorit. Der 3er BMW würde mich zwar interessieren, aber wenn ich dessen Preise betrachte sinkt mein Interesse auf den Nullpunkt. Der Sieg in der Mittelklasse geht an den Volvo V60.

Damit stellt sich die Frage ob mir ein Wagen der Kompaktklasse reicht oder es ein Mittelklassefahrzeug sein muss. Den Volvo V40 bin ich ja schon gefahren, der Wagen ist absolut überzeugend, muss nur noch testen ob der Kofferraum ausreicht. Seine Wettbewerber sind:
- der BMW 1er, den ich diese Woche fahren werde
- der Opel Astra, den ich schon mal mit einem zu schwachen Benzinmotor gefahren bin
- der Audi A3 und
- die Mercedes A-Klasse

Das bedeutet das dieses mal insgesamt nur 7 Probefahrten anstehen anstatt 21 wie sie noch 2008 fällig waren. Die damals unterlegenen Autos muss ich nicht nochmal testen, und ich weiß jetzt schon etwas genauer was ich will und kann besser abschätzen was mir gefällt.

Los geht's!


Thu Jul 19 21:35:27 CEST 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (80)    |   Stichworte: Audi, Probefahrt, Q3

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Langsam wird es Zeit für die Probefahrten. Ich bin diese Woche bei mehreren Autohäusern gewesen und der erste Wagen auf meiner Liste der diese Woche schon zur Probefahrt bereit war ist der Audi Q3. Ein Auto das ein halbes Jahr Lieferzeit hat, also bin ich mit meinen Probefahrten nicht zu früh dran.

SUV oder nicht SUV, das ist hier die Frage. 2008 habe ich mich nach einem Test des VW Tiguan noch gegen diese Fahrzeuggattung entschieden, zwischenzeitliche Fahrten im Ford Kuga und Nissan Qashqai Leihwagen haben diese Haltung auch noch bestätigt. Aber letztes Jahr im Norwegen Urlaub hat mein C70 auf den Schotterpisten doch mehr als ein mal Bodenkontakt gehabt, der Kompressor der Klimaanlage war durch Steinschlag beschädigt, und seit ich auch noch angefangen habe Ski zu fahren denke ich auch über einen Allradantrieb nach. Also gute Gründe sich noch mal mit den SUV zu beschäftigen. Auf meiner Liste stehen der Audi Q3, BMW X1 und der Volvo XC60. Andere Fahrzeuge kommen als Firmenwagen entweder nicht in Frage (sonst würde ich mir z.B. den Range Rover Evoque ansehen) oder gefallen mir nicht (etwa der Mercedes GLK oder der VW Tiguan). [mehr]

So übernehme ich einen Q3 2.0TDI mit Frontantrieb, Handschaltung und 140 PS. Diverse Extras hübschen diesen Wagen noch auf. Die Volllackierung halte ich noch für verzichtbar, die Xenon-Scheinwerfer würde ich aber schon nehmen, mein Rücken freut sich über die vielfältig verstellbaren Sportsitze und mein Spieltrieb wird vom großen Navi bedient.

Das Platzangebot für den Fahrer ist gut. Nicht überragend, die breite Mittelkonsole nimmt mehr Platz als nötig ein, aber der Platz ist ok, man ist nicht so eingezwängt wie z.B. in einem BMW. In anderer Richtung hat man etwas zu viel Platz. Kopfraum ist genügend vorhanden (der Wagen hatte kein Glasdach), aber der Abstand zum Lenkrad ist mir etwas zu groß. Ich stelle den Sitz so ein wie in diversen Sicherheitstrainings gelernt und versuche die Lenksäule passend dazu einzustellen. Aber auch wenn ich die Lenksäule ganz rausziehe ist sie mir noch etwas zu weit entfernt, ich muss die Arme mehr durchstrecken als mir lieb ist. Zu wenig Platz haben hingegen die Knie, die stossen gegen die untere Lenksäulenverkleidung.

Auf den Rücksitzen ist für ein Auto von gerade mal 4,40 Länge hingegen viel Platz, da saß ich auf der Urlaubsfahrt im aktuellen Sharan hinten beengter. Auch der Kofferraum geht für ein Auto dieser Größe in Ordnung, wenn man den doppelten Ladeboden entfernt gewinnt man noch 18 cm Höhe. Das reicht für so ein Auto, da bieten manche die länger sind weniger Raum.

Die Sportsitze sind bequem. Nicht so eng wie z.B. bei BMW und gut verstellbar, mir ist insbesondere die Neigungsverstellung der Sitzfläche wichtig. Dazu noch die Lendenwirbelstütze, alles passt, hier kann man sich wohl fühlen.

Der Wohlfühlfaktor wird vom Armaturenbrett etwas getrübt. Dieses wirkt nicht so hochwertig wie im A4 oder zurückhaltend schlicht wie im aktuellen A3. Hier hat man eher den Eindruck eine etwas aufgeblasene Version des A1 vorzufinden. Nichts gegen die Materialien, die Oberflächen sehen gut aus, wenn auch nur der obere Teil geschäumt ist, unten nur Hartplastik, aber gut aussehend, aber da fasse ich selten hin, meistens ruhen meine Hände auf dem Lederlenkrad. Nein, die ganze Gestaltung passt nicht. Die Regelung der Klimatisierungsautomatik nimmt viel Platz ein, das Radio samt Navi-Bedieung sitzt in einer großen Blende, und bedienen lässt sich das Navi offenbar nur mit dem Knopf in der Mitte. Da ist ein MMI Regler in Reichweite der Mittelarmlehne oder die Bedienung am Lenkrad besser. Und dann dieses klobige, nur von Hand ausklappbare Display, da hat der neue A3 mehr zu bieten. In Sachen Bedienung gefällt mir die Tempomatbedienung am Lenkrad auch besser als mit einem separaten Lenkstockhebel (beim ersten Versuch den Tempomat zu deaktivieren gebe ich unbeabsichtigt Lichthupe 🙂).

Es wird Zeit loszufahren. Etwas brummig geht der 2,0 Liter Diesel zu Werke, ich bilde mit ein den im A4 schon leiser erlebt zu haben. Ist mir etwas zu laut und auch den Klang finde ich nicht sonderlich angenehm. In der Stadt und auf der Landstraße ist man mit dem Motor gut bedient, auf der Autobahn ist er mit dem Q3 doch etwas überfordert. Bis ca. 160 km/h gibt es noch eine spürbare Beschleunigung, darüber wird es sehr zäh. Mit etwas zu wenig, mein Auto müsste wohl den größeren Diesel unter der Haube haben.
Ich brauche nicht unbedingt Allradantrieb, in diesem Wagen wäre der aber schon willkommen. Wenn man aus dem Stand kräftig beschleunigt bringt man die Vorderräder zum durchdrehen.

So lange es auf guten Straßen geradeaus geht ist das Fahrwerk völlig ok. In Kurven neigt der Q3 aber schon etwas zum untersteuern, und dieser Wagen mit seinem naturgemäß höheren Schwerpunkt hat auch eine größere Seitenneigung als normale PKW. Ein Fahrverhalten das mir nicht unbedingt liegt. Ich bin nicht 100%ig überzeugt, fahre den "problematischen" Streckenabschnitt hinterher noch mal mit meinem Auto ab. 2 Tage später konnte ich dann den Volvo V40 fahren. Damit ist für mich klar, das Kapitel SUV hat sich für mich erledigt. Damit sage ich nicht das der Q3 ein schlechtes Auto ist, im Gegenteil, von allen bisher gefahrenen SUV gefällt mir der Q3 noch am besten, aber so ein Auto ist einfach nicht das richtige für meine Anforderungen, das hat diese Probefahrt gezeigt.

Natürlich bin ich kein typischer SUV Kunde. Mit ist der aktuelle A4 nur schon zu groß geraten, ob der A3 passt werde ich nach dessen Verfügbarkeit anhand einer Probefahrt prüfen. Der noch aktuelle A3 war in meinem Vergleich 2008 dem A4 klar unterlegen, letztendlich habe ich mich dann für ein Auto entschieden dass von der Größe her in etwa zwischen A3 und A4 steht. Mittlerweile hat Audi auch ein Auto in dieser Lücke, nämlich den Q3. Das war der Grund warum ich mir diesen Wagen angesehen habe. Den noch größeren, höheren und schwereren XC60 werde ich jetzt vermutlich nicht mehr testen, ob ich dem BMW X1 noch eine Chance gebe entscheide ich nächste Woche nach dem Test des 118d.


Wed Feb 15 23:10:05 CET 2012    |    Olli the Driver    |    Kommentare (41)    |   Stichworte: Astra, Erfahrungsberichte, J, Opel, Probefahrt

Samstag, kurz vor 13:00. Einer der schlechtesten Zeitpunkte um festzustellen dass der eigene Wagen nicht mehr anspringt. War der nicht gerade erst zur Inspektion? Tja, schnell beim Händler angerufen, im Büro noch jemanden erreicht aber in der Werkstatt war natürlich niemand mehr. Also keine Chance schnell eine neue Batterie zu bekommen. Ein Anruf bei der Volvo Assistance reicht, der ADAC wird zu mir geschickt und ich bekomme die Zusage für einen Leihwagen.

Über den ADAC bekomme ich dann auch den Leihwagen. Auswahl habe ich an der Station nicht, muss nehmen was da ist, so ergibt es sich dass ich das Wochenende mit einem Opel Astra Sports Tourer 1.4 Turbo unterwegs bin. Ausgerechnet ein Opel. Nicht gerade meine Lieblingsmarke. Habe ich bei meiner Probefahrt vor 4 Jahren den alten Astra, der auf der Probefahrt streikte, doch noch übelst beschimpft und kein gutes Haar an Opel gelassen. Vor 2 Jahren hatte ich dann bei einem Auslandseinsatz schon mal für eine Woche einen Insignia als Leihwagen, auch der hat mich nicht gerade überzeugt. Aber was soll's, ich habe am Sonntag eine längere Tour vor mir und dafür brauche ich unbedingt ein Auto. Also dann, Zähne zusammenbeißen und in den Astra steigen. [mehr]

Was haben wir denn hier? Einen aktuellen Astra Caravan, ach nein, das heißt ja jetzt Sports Tourer. 1,4 Liter Turbo Benziner, ich bin mir zunächst nicht sicher ob es sich um die 120 oder 140 PS Version handelt, beim Fahren vermute ich zunächst 120 PS, nach 140 fühlt sich das nicht an (mein Diesel ist mehr als 300 kg schwerer und hat 136 PS). Aber ein späterer Blick in die Papiere offenbart das ich hier tatsächlich die 140 PS Version fahre. Das Blatt vom ADAC beschreibt diesen Wagen als "Edition", aber die fehlende Einparkhilfe, manuelle Fensterheber hinten, kein Bordcomuter, keine GRA lassen mich darauf schießen das es sich hier um die einfachste Ausstattung "Selection" handelt.

Der Einstieg gestaltet sich bequem, durch das vordere Dreiecksfenster liegt die A-Säule sehr hoch und bietet eine große Türöffnung. Das Armaturenbrett ist nicht gerade eine Augenweide, die Gestaltung der Mittelkonsole trifft nicht meinen Geschmack, etwas zierlicher wie bei meinem C70 oder aufgeräumter wie z.B. der kommende Audi A3 gefällt mir besser. Andererseits ist hier jede Funktion auf Anhieb zu finden, klar muss man sich erst mal an die Anordnung der Knöpfe gewöhnen, was bei einem eigenen Auto nach einigen Tagen möglich sein sollte. Ist die Frage welche der Funktionen man stets direkt braucht und welche selten benötige Funktionen man ruhig ins Menü verbannen könnte. Für einen Leihwagen ist das aber perfekt, ich muss nicht am Bordcomputer rumspielen sondern einfach die Taste suchen, so merke ich schnell welche Funktionen vorhanden sind und welche nicht. Was mir am meisten fehlt ist die Sitzheizung, aber das kann man dem Leihwagen nicht vorwerfen, höchstens dem Einkäufer der ein für den Winter gekauftes Auto ohne so ein Extra bestellt. Über einen Tempomaten hätte ich mich auch gefreut, und bei einem Leihwagen, noch dazu einem der fast 4,70 m lang ist (ja, in der Tat, der Astra der ja eigentlich zur unteren Mittelklasse gehört ist fast so lang wie ein Audi A4!) dürfte man auch gerne eine Einparkhilfe spendieren.

Wirklich übersichtlich ist der Wagen nämlich nicht. Von der Motorhaube sieht man nichts, die A-Säulen verstecken gleich mehrere Autos, vom linken vorderen Dreiecksfenster hat man als Fahrer nicht viel, und die Scheibenwischer die beide in Richtung A-Säule drehen lassen einen recht breiten Teil an der Säule ungewischt. Die ansteigende Gürtellinie und das damit recht hoch liegende Heckfenster geben einem keine Chance die Entfernung zu einem hinter dem Wagen parkenden Auto vernünftig einzuschätzen, irgendwann verschwindet die Motorhaube des anderen Wagen aus dem Blickfeld.

Aber ich habe den Wagen nicht zum parken abgeholt, ich will damit fahren. Am Samstag nehme ich mir noch kurz die Zeit mit dem Wagen meine übliche Referenzstrecke, auf der ich alle Autos teste, abzufahren, am Sonntag steht dann eine längere Tour auf dem Programm. Angenehm leise verrichtet der Benziner seine Arbeit. Bisher war ich auf Diesel abonniert, aber in letzter Zeit konnte ich einige aktuelle Turbo-Benziner fahren, so einen Motor könnte ich mir im nächsten Auto gut vorstellen, Hauptsache der CO2 Wert ist unterhalb des Firmenwagen-Limits. Bis Tacho 180 hält der Wagen noch gut mit, darüber wird es sehr zäh. Das sollen 120 PS sein (erst später lese ich das der Wagen 140 PS hat)? Das Navigon Navi auf meinem iPhone zeigt 170 km/h an, der Tacho-Vorlauf von knapp 10 km/h bei Autobahntempo bestätigt sich bei der weiteren Fahrt. Der Verbrauch auf den 660 km die ich mit diesem Wagen unterwegs bin liegt bei knapp über 9 Liter. Dafür dass ich fast nur Autobahn gefahren bin und das so schnell es die Verhältnisse zuließen finde ich das für einen Benziner akzeptabel.

Wenn man ihn tritt und höher dreht lässt sich der Motor widerwillig auf geringfügig höhere Geschwindigkeiten ein. Erst jetzt bei meiner Recherche über diesen Wagen finde ich einen Testbericht, der ähnliches beschreibt. Offenbar sind der 5. und 6. Gang so lang übersetzt das hier kaum noch Vortrieb möglich ist. Die Höchstgeschwindigkeit soll dieser Motor auch schon im 4. Gang erreichen können! Ich muss mich wohl erst mal wieder an Benziner mit ihrem breiteren Drehzahlbereich gewöhnen, bei 6000 U/min klingt der Wagen dann aber auch nicht mehr so angenehm. Dennoch, der Astra ist mit diesem Motor ausreichend motorisiert, an diesem herrlich sonnigen Sonntag ist auch auf der Autobahn so viel los das ich froh bin wenn ich überhaupt mal Tacho 180 fahren kann.

Das Geräuschniveau im Innenraum ist ok. Ich weiß nicht ob es am gegenüber meinem Diesel leiseren Benziner liegt oder ob der Astra nicht so gut gedämmt ist, aber die Fahrwerks- und Abrollgeräusche dringen bei diesem Wagen stärker in den Innenraum als ich es gewohnt bin. Nicht so das es stören würde, aber halt hörbar lauter.

Habe ich schon ein Wort über das Fahrwerk verloren? Nein? Wahrscheinlich weil es da nichts zu melden gibt. Der Astra fährt sich im positiven Sinne absolut unauffällig. Für einen Wagen der unteren Mittelklasse bietet er einen guten Komfort, der (noch aktuelle) Audi A3 den ich vor ein paar Wochen gefahren habe war da bei weitem nicht so gut. Der Komfort im Astra geht aber nicht zu lasten der Sportlichkeit, auch in zügig durchfahrenen Kurven liegt der Astra perfekt auf der Straße (ich rede hier von Geschwindigkeiten die man guten Gewissens im öffentlichen Straßenverkehr erreichen kann, nicht von Rundenrekorden auf der Rennstrecke). Einfach super. Ich möchte behaupten, diesbezüglich einer der besten Kompaktwagen (kann man bei einem 4,70 m Auto noch von einem Kompaktwagen sprechen?) den ich bisher gefahren habe.

Die Standardsitze mit denen der Leihwagen in seiner recht spärlichen Ausstattung ausgerüstet ist können diesen Komfort nicht bieten. Mein Rücken braucht etwas mehr Unterstützung und auch an den Schultern wäre etwas mehr Halt wünschenswert. Da es aber mehrere bessere Sitze für den Astra gibt will ich diesen Punkt nicht überbewerten. Die Standardsitze harmonieren überhaupt nicht mit meinem Rücken, aber gegen Aufpreis wäre für diese Sitze eine Lendenwirbelstütze erhältlich, dann gibt es noch Sportsitze und Ergonomiesitze (mit Gütesiegel Aktion Gesunder Rücken AGR). Sport- und Ergonomiesitz habe ich später beim Opel-Händler näher betrachtet, insbesondere der Ergonomiesitz hat beim probesitzen im Schauraum einen sehr guten Eindruck gemacht, mit dem werde ich zu gegebener Zeit noch eine Probefahrt machen.

Das Platzangebot auf den Vordersitzen ist absolut ok, nichts kneift, nichts drückt, das passt so. Auf der Rücksitzbank ist hinter dem für mich eingestellten Sitz auch genügend Platz. Zumindest genügend für ein Kompaktauto, von einem 4,70 m Auto könnte man hier vielleicht etwas mehr erwarten, für meine Ansprüche reicht das aber. Der Kofferraum ist für mich absolut ausreichend, aber ich werde mal testen ob der normale Astra für mich nicht auch ausreicht.

Noch mal testen? Ja, ich werde den Astra weiterhin beobachten. Dieses Wochenende mit dem Opel war für mich sehr aufschlussreich. Opel ist nicht zu meiner Lieblingsmarke geworden und der Astra ist nicht mein Lieblingsauto, aber er ist ein gutes Auto. Ich bin mit der Erwartungshaltung in den Astra gestiegen: "Super, jetzt lerne ich den Astra kennen, dann kann ich wenn es in einigen Monaten mit den regulären Probefahrten losgeht einen großen Bogen um den Opel-Händler machen weil mir der Wagen eh nicht gefällt."

Diese Erwartungshaltung wurde enttäuscht. Der Fahreindruck des Astra J ist absolut positiv. Der Wagen fährt sich hervorragend, das Fahrwerk ist richtig gut geworden, mit dem Motor kann ich leben, bessere Sitze gibt es gegen einen geringen Aufpreis. Das Design - Geschmackssache, da gibt es andere Autos dieser Klasse die ich hübscher finde, aber andererseits nützt ein hübsches Auto nichts wenn es nicht gut fährt. Der Astra ist in meiner Wertschätzung deutlich gestiegen. Die technischen Daten stimmen auch. Es gibt (zumindest im normalen Astra, der Sports Tourer liegt etwas darüber) Diesel mit 99 und 119 g CO2 Emissionen (der Wert ist beim Firmenwagen wichtig), und auch einen Benziner mit 129 g, und das bei einer Höchstgeschwindigkeit von knapp über 200 km/h was für meine Ansprüche ausreicht. Dazu günstige Preise und gute Großkundenkonditionen.

Das alles macht den Astra interessant. Nein, um einen Besuch beim Händler werde ich nicht herum kommen. Dieser Wagen verfügt über ausreichend Qualitäten um als Kandidat für mein zukünftiges Auto in die nächste Runde zu kommen. Wenn ich, voraussichtlich ab Juli, mit den regulären Probefahrten anfange muss sich zeigen ob Autos wie der Audi A3 oder Volvo V40 II ihren Mehrpreis gegenüber diesem Opel rechtfertigen können. Da ich auch den Insignia schon gefahren habe kann ich sagen dass dieser in meinen weiteren Überlegungen keine Rolle mehr spielen wird. Der ist für meine Ansprüche zu groß. Der Astra reicht, hier muss ich nur noch ermitteln ob der normale reicht oder ich den Kofferraum des Sports Tourer benötige.

Habe ich bisher schon jemals etwas positives über einen Opel gesagt? Glaube nicht, aber es wird Zeit das zu ändern. Der Astra ist nicht perfekt, aber er ist ein gutes, vielleicht sogar ein sehr gutes Auto. Man sollte seine Vorurteile von Zeit zu Zeit mal überprüfen, ich bin froh das ich es in diesem Fall gemacht habe. Daumen hoch für den Astra.


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