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Sat Sep 16 20:13:15 CEST 2017    |    Trottel2011    |    Kommentare (51)    |   Stichworte: 115A, Bosch, Iron Lady, Jaguar, Keilriemen, Lager, Lichtmaschine, Regler, Riemenscheibe, Überholen, V12, XJS, XJ-S

Hallo Motor-Talker!

[bild=1]Vorab: ich muss ein Fehler bzw. eine Falschaussage zu Jaguar gestehen: ich ging davon aus, dass der XJ-S der letzte Jaguar mit positiver Masse war. Nun, dem ist nicht so. Hätte ich auch vorher sehen können, hätte ich mich meiner Batterie zugewandt. Tatsächlich war Jaguar Mitte der Serie 1 E-Type Produktion, nach Implementierung der Lichtmaschinen (im englischen besser unterschieden: Alternator vs. Dynamo/Generator) schon auf negativer Masse umgestellt... Mea Culpa! 🙁

[bild=2]Aber zu dieser Thematik... Die Iron Lady hat, als spätes Modell, eine "große" Lichtmaschine bekommen. Statt der einstigen 75 und 90A Lichtmaschine von Lucas, wurde ab ca. 1987/1988 eine neue Lichtmaschine mit 115A von Bosch verbaut. Jawohl, deutsche Qualität und laut Siegel noch "Made in West Germany" 😉 Das sagt schon aus, wie lange die Lichtmaschine im Motorraum der Iron Lady verweilte! 😉

[bild=3]Da der Austausch bei eingebautem Motor nicht gerade einfach ist und die Lichtmaschine traurig ausschaut, überholen wir dieses einfach mal. Jawohl, eine Lichtmaschinenüberholung! Das ist erstaunlicherweise hier relativ einfach und Dank Boschbauteile ist es ziemlich günstig.

[bild=4]Vorab: wer ein Jaguar V12 hat und nicht weiß, welche Lichtmaschine verbaut ist: es reicht einfach ein Blick auf den Antriebsriemen. Ist es ein normaler Keilriemen, ist es eine 75 bzw. 90A (eher 75) LiMa. Hat es ein Keilrippenriemen, ist es ein 115A. Man kann aber auch die Lichtmaschine rückwärts verbauen, sprich es ist abwärtskompatibel. Dazu benötigt man nur einen neuen Schwingungsdämpfer (nicht Riemenscheibe! Die sind beim V12 getrennt zu werten!) und das wars. Selbst der Halter und die Verkabelung sind gleich (bzw. man kann den Halter durch Aufbohren anpassen) 🙂 Klar, und noch die Lichtmaschine...

[bild=6]Zu unserem Projekt hier. Die Lichtmaschine ist eine Bosch 0 120 468 025 und damit eigentlich ein allerwelts Bauteil. Eigentlich findet man den überall... Ob VW oder sonst wo. Wo relativ hohe Leistungszahlen benötigt werden, würde man diese Lichtmaschine oder ein Derivat, finden.

Für unsere Überholung benötigen wird:

1x Kondensator (0 290 800 036)
1x Regler (1 197 311 028)
1x Lager hinten (12x32x10 mm)
1x Lager vorne (17x52x17 mm)

Wir könnten noch ein paar weitere Teile erneuern, wie z.B. den Schleifring, aber ich sehe jetzt kein Bedarf daran. Neu lagern und mit den "üblichen Verdächtigen" ausstatten sollte reichen. Dazu ein paar Werkzeuge aber das ist selbsterklärend 😉

[bild=12][bild=13]Zu erst: zerlegen wir das Teil mal! Fangen wir zu erst mit der Riemenscheibe an. Die Scheibe wird mit einer Mutter auf der Welle fixiert. In der Welle ist ein Innensechskant zum gegenhalten. Also lösen wir die Mutter und nehmen die Riemenscheibe samt Ventilator ab. Die Riemenscheibe kann sehr fest sitzen bzw. soll es sogar 😉 Daher kann es sein, dass man einen Abzieher nutzen muss... Ich habs ohne geschafft.

[bild=15]Auf der Rückseite nehmen wir noch den Regler mit Kohlen ab (2 Schrauben) sowie den Kondensator (eine Schraube und ein Kabelschuh). Danach können wir die 4 langen Schrauben, die von vorne durch die gesamte Lichtmaschine hindurchgehen, herausdrehen.

[bild=18]Ist das erledigt, trennen wir das Teil mal auf... Dazu vorsichtig mit dem Hammer die Vorderseite von der Rückseite abklopfen. Dann ist das Teil soweit "zerlegt". Mittig ist der Rotor auf der Welle und im Gehäuse natürlich der Stator (statisch, also fest, gelle? 😁). An den Spitzen sind die Kugellager montiert. Den Stator entfernen wir aus dem Gehäuse. Danach reinigen wir das Gehäuse mal ordentlich. Der ganze Ölschmodder muss weg. Das geht ja so gar nicht! Dazu habe ich meinen Stammstrahler in Erden sieder aufgesucht... Immer noch wärmstens zu empfehlen!

[bild=21]Nun noch die beiden alten Lager abziehen. Das geht schwerer als gedacht, sodass ich einen Abzieher nutzen musste. Dann die neuen Lager wieder anbringen. Heisst aufpressen und sich freuen, dass die Lager wieder gut sind... Das hintere war schon am quietschen! Also ist es zeitig 😉

[bild=23]Ist das alles wieder gut, können wir zusammenbauen. Stator samt Gleichrichterpaket wieder einsetzen und festschrauben. Auf der anderen Gehäusehälfte muss noch der Rotor eingeschoben und festgeschraubt werden. Gehäusehälften wieder zusammenstecken und festschrauben. Vorne noch den Lüfter sowie die Riemenscheibe aufschrauben und festziehen. Hinten dann Regler und Kondensator. Dann ist das Teil wieder zusammengebaut. Es läßt sich drehen, wenn auch noch etwas schwer wegen den neuen Lagern und den Kohlen des Reglers.

[galerie]

Jetzt muss es nur noch eingebaut werden. Dazu muss ich aber noch auf ein paar Bauteile warten, die ich zum Anbau brauche 😉 Ich habe da auch ein Artikel "in Gedanken" schon verfasst 😁 Mal schauen! Und genau JETZT fällt mir ein, dass ich noch eine zweite Lichtmaschine der gleichen Sorte liegen habe... Der auch sauberer und 1 Jahr jünger war. Ach, was soll's? 😉

Unten liunks findet man die Lichtmaschine
Unten liunks findet man die Lichtmaschine

Fri Sep 22 09:56:46 CEST 2017    |    PIPD black

Du sicherlich, aber andere Mitlesende vllt. nicht.😉
Und wie gesagt, sie werden nach Fertigstellung geprüft.
Wer prüft denn das Material nach einer erneuten Behandlung im Zuge von Restauration oder Aufarbeitung?😕

Es mag vielfach problemlos möglich sein und auch funktionieren.....aber 100% sicher sein, kann man eben nicht. Dafür sind die "weichen" Faktoren und deren Zusammenwirken unbekannt. Ich würde da eher zum Lackieren raten.

Fri Sep 22 11:49:01 CEST 2017    |    Trottel2011

Lackieren hat aber ein Nachteil... Der Lack ist nicht so flexibel wie bei einer Pulverung. Dafür lässt aber eine Pulverung eine Unterwanderung des Lacke durch Wasser zu, weil es eben flexibel ist.

Fri Sep 22 13:43:43 CEST 2017    |    Peter.Pan

Ist es nicht genau umgekehr? Pulverung ist hart und platzt an Kanten und Gewinden leicht ab und wird dann unterwandert? Ich hatte vor kurzem das gelesen:

Zitat:

So schön einfach, sauber und schnell die Beschichtung auch durchführbar ist und somit einer Lackierung gegenüber einige Vorteile bietet, genauso gibt es auch Nachteile: Man wird nie eine so glatte und perfekte Oberfläche erzielen können wie bei einer sauberen Lackierung.
Außerdem bietet eine gründlich ausgeführte Lackierung weniger Gefahr von Unterrostung. Ideal hingegen ist die Pulverbeschichtung für in sich abgeschlossene Teile, wie Fahrwerksfedern, Spurstangen, Stabilisatoren etc. an die möglichst wenig angeschraubt werden muss. Hier kann die Beschichtung
ihre Vorteile der hohen Schlagfestigkeit und Witterungsbeständigkeit voll ausspielen.

Von einem gewerblichen Korossionsschutz-Spezialisten.

Schon klar, dass man auf Material und Einbauort achten muss. Und ist wohl auch eine Frage des Preises, ob man für "sehr schick" unverhältnismässig viel Geld ausgeben will. Mir fehlen da (noch) die Erfahrungen, was Pulvern kostet.

Zitat:

8 Schrauben und Muttern für schlappe 100 €

Dein Ernst? Eine 10.9er Schraube ist doch nichts Besonderes. Flexen ist NoGo, klar, aber die kann man doch locker von Hand sägen und wenn man Angst hat, kühlt man beim Sägen.
Ein Freund von mir, der gewerblich Werkzeugbau (für Stanzen, Pressen und solche Sachen) gemacht hat (leider schon tot, wäre bei meinem Projekt der ideale Ansprechpartner für alle Sonderlösungen gewesen) hat Werkzeugstähle mit entsprechender Kühlung (auf der Maschine) gesägt. Und da sind ganz andere Festigkeiten gefragt, als bei so einer "popeligen" Schraube.

Fri Sep 22 14:32:12 CEST 2017    |    PIPD black

Zu dem Zeitpunkt mußte eine schnelle Lösung her. Gehärteten Stahl möchte ich nicht mit Hand sägen müssen.

Fri Sep 22 14:47:37 CEST 2017    |    Peter.Pan

Ich glaube, Dir sind die Unterschiede zwischen Härte und Zugfestigkeit nicht bekannt?
Eine Schraube 10.9 ist NICHT gehärtet, die hat eine höhere ZUGFESTIGKEIT 😉

Ansonsten gebe ich Dir Recht. Gehärteten Stahl säge ich auch ungern von Hand 😉

Fri Sep 22 14:53:05 CEST 2017    |    PIPD black

Mag sein.😁
Aber egal......8 M12-er Bolzen bringe ich bestimmt nicht mit häuslichen Mitteln händisch auf Maß.

Fri Sep 22 14:59:07 CEST 2017    |    Peter.Pan

Falls Du mit "häuslichen Mitteln" eine Nagelfeile oder ähnliches meinst, hast Du sicher (schon wieder) Recht
😁
Wenn der Laie aber über einen Schraubstock und eine normale Metallbügelsäge verfügt (darf auch eine "PUK"-Säge sein - dauert nur etwas länger), schaft er es i.d.R. auch - mehr oder weniger gerade
😉

Fri Sep 22 15:04:23 CEST 2017    |    PIPD black

Ich bin ein sehr „bequemer“ Mensch. Ich Bastel gern und schraube auch gern, aber das war doch etwas zu viel des Guten.😛

Fri Sep 22 18:13:23 CEST 2017    |    Peter.Pan

Alles gut! 😉

Man(n) kann nicht alles wissen und sollte deshalb immer auch seine Grenze kennen.
UND - man(n) darf auch mal "faul" sein, wenn man(n) keine Lust hat.

Mache ich auch hin und wieder so
😁

Fri Sep 22 18:50:42 CEST 2017    |    PIPD black

So isses......man kann nicht alles wissen.....man muss nur wissen, wo es steht.😛

Sat Sep 23 11:56:33 CEST 2017    |    Peter.Pan

RISCHTISCH - .... oder wissen, wen oder wo man fragen muss ....
😉

Fri Sep 29 20:08:20 CEST 2017    |    Trackback

Kommentiert auf: Auch Trottel können richtig liegen...:

Wie war das nochmal mit den Riemen?

[...] Bank Seite sitzt das bereits überholte Lüfterlagergehäuse samt Spannrolle und Arm. Ebenso noch die Lichtmaschine. Die Lichtmaschine ist, anders als der Lüfter, über eine Blockhalterung seitlich angeflanscht. Das Lüfterlager [...]

Artikel lesen ...

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The Daily Driver:
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Hersteller: Volvo Cars
Auto: V70 (Typ B/III)
Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

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The Depressing Daily Driver:
Mister FU
Hersteller: Stellantis (Fiat)
Auto: Tipo (Typ 356)
Motor: R3 Firefly (1.0l, 100 BHP)

The Former Daily Driver:
Lusysan
Hersteller: FCA (by Mazda)
Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)
Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

The Former Crown Juwel:
Die Iron Lady
Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ-S (XJ27)
Modelljahr: 1989.5
Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

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Another Former Daily Driver:
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Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
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Modelljahr: 1997
Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

Yet Another Former Daily Driver:
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Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
Auto: XJ6 SPORT (X300)
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Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

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