Sun Nov 07 22:01:46 CET 2010
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andyrx
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Kommentare (3682)
| Stichworte:
Atomkraft, Co2, Energie, Politik, Umfrage
KKW/Atomenergie ja oder nein...??Moin Motortalker, vor den Toren Hamburgs im Kreis Lüchow/Dannenberg geht es wiedermal ums Ganze...die Mutter aller Schlachten ist um Gange und die Kriegsbeute heisst ''Castor''😰
Quelle und ganzer umfangreicher Artikel--> http://www.n-tv.de/.../...-naehert-sich-Dannenberg-article1875991.htmlDa ist wieder mal seit langen richtig was los und leider auch viel Randale und Gewalt im Spiel....die Atomkraft ist wieder ein politisches Kernthema geworden....wohl auch weil die Politik mit ihrer etwas selbstgefälligen Art die Laufzeitverlängerung zu beschliessen dieses Thema wieder angefacht hat. Wie denkt ihr über das Thema...?? Angesichts der forcierten Thematik Co2 und E-Autos ist die Atomkraft sicherlich nicht so einfach zu ersetzen....leider wird dies aber gerne mal unter den Tisch gefegt. mfg Andy ![]() |
Wed Apr 13 19:59:13 CEST 2011 |
Phaetischist
@Borstel....
Ich schick dir mal was zu Roth.... gleich! 😁
Thu Apr 14 14:21:14 CEST 2011 |
Hannes1971
So, nach langem Zögern gebe ich hier auch mal meinen Senf dazu. Sollte ich Inhalte dieses oder des Japan-Threads durcheinanderschmeißen, möge man es mir nachsehen.
Erst einmal zu meinem Hintergrund, um Zweifeln an meiner technischen Kompetenz auszuräumen: Ausbildung: Dipl.-Ing Maschinenbau: Werkstofftechnik und spanende Fertigungstechnik + M.Sc. Korrosionsschutztechnik.
Berufserfahrung: 9 Jahre im Labor Leiter des Bereichs Werkstofftechnik, Oberflächentechnik und Korrosionsprüfungen eines Zulieferers der Elektrotechnik-Industrie (Gehäusesysteme und Stromverteilungen), Aufgabengebiet unter anderem die Beratung der Kunden hinsichtlich Werkstoffauswahl und Oberflächenschutz sowie Schadensermittlungen. Zu unseren Kunden gehören alle Stromerzeuger und deren Lieferanten, sowohl Kernenergie als auch konventionelle Kraftwerke und regenerative Energien.
Bis zum 11.03. habe ich das Hauptproblem der Kernenergie in der ungelösten Entsorgungsproblematik gesehen. Auch Tschernobyl hat mich damals nicht "überzeugen" können, hier wurde ein vom Konzept her hoch gefährlicher Reaktortyp (hat SRAM ja schön erläutert) grob fahrlässig vor die Wand gefahren. Hätte jemand (bzw. es hat ja sogar jemand) vor dem geschehenen Szenario gewarnt, hätte ich diesem empfohlen, es mal in Hollywood als Drehbuchautor für Katastrophenfilme zu versuchen... Wie man gesehen hat, kommt es immer blöder als man denkt. Nach diesen Ereignissen bin ich jedenfalls für einen Ausstieg aus der Kernenergie so schnell wie möglich.
Fukushima hat drastisch bewiesen, dass das vorher gefühlt fiktive Restrisiko durchaus real ist. Auf den vorherigen Seiten habe ich schon einmal mit den Wahrscheinlichkeiten gerechnet, dies will ich gerne noch einmal tun. Das Risiko, dass innerhalb eines Jahres ein GAU in einem KKW passiert, ist 1:33000 (diese Zahl wurde hier im Thread genannt). nun ist also die Chance, dass es in einem der 17 Reaktoren in Deutschland geschieht 17:33000 bzw. 1:1941. Wenn wir die Kernkraftwerke in den Nachbarländern dazunehmen, kommen noch einmal 78 Blöcke dazu, das Risiko steigt auf 95:33000 bzw. 1:347, schon sind aus dem einen Gau alle 33000 Jahre einer alle 347 Jahre geworden. Wie irgendwo zuvor schon einmal berechnet habe, ist die Wahrscheinlichkeit bei allen KKW weltweit 1:79 (ungefähr). In der Realität ist so ein Unfall (mit unterschiedlich schwerwiegenden Folgen) mit Harrisburg, Tschernobyl und Fukuschima bereits erheblich häufiger vorgekommen.
Jeder, der einmal eine Vorlesung über technische Zuverlässigkeit gehört hat weiß, dass es ein 100 % sicheres technisches System nicht gibt. Dazu kommt, dass die Kernkraftwerke nicht so sicher gebaut wurden wie möglich, sondern nur so sicher wie wirtschaftlich tragbar. Weiterhin habe ich aus meinem Studium mitgenommen, dass das Risiko ein Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und den potentiellen Folgen ist. Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein spezielles Kraftwerk sehr gering ist, ist das Risiko durch die potentiellen Folgen so groß, dass es praktisch nicht versicherbar ist. Man stelle sich einmal einen Evakuierungskreis von 30 km um Biblis vor (alleine die wirtschaftlichen Folgen). Ausserdem ist es mitnichten so, dass die deutschen KKW die sichersten der Welt sind. Das waren sie einmal, als sie neu waren. Mittlerweile sind es Industriedenkmäler, die zum großen Teil deutlich länger als spezifiziert betrieben werden (mit der zwangsläufig zunehmenden Störungswahrscheinlichkeit - wiederum Verweis auf die technische Zuverlässigkeit) und die in einem wilden Mix aus alter analoger und neuer digitaler Technologie einigermaßen auf einen aktuellen Stand hingeflickt wurden.
Auch wenn das Szenario aus Erdbeben und Tsunami in Deutschland unwahrscheinlich ist weiß niemand, welche Schadensmöglichkeiten nicht bedacht wurden. Darüber hinaus gibt es durchaus einige reelle Möglichkeiten. Welche KKW man mit welchem Flugzeugtyp kaputt kriegt, kann sich der geneigte Terrorist ja ohne weiteres im Internet finden. Ausserdem ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt, dass es vermutlich effektiver sein dürfte, die Abklingbecken oder die Stromversorgung anzuvisieren, als den Reaktor selber...
Diese Schlussfolgerungen basieren nicht auf irrationalen Öko-Ängsten sondern auf reinem angewendeten Ingenieurswissen.
Zum Theme Abwehr der Folgen in Deutschland. Als Mitglied einer größeren Feuerwehr bin ich auch Mitglied im ABC-Zug (freiwillig, nicht verpflichtet). Unsere Aufgabe (und vor allem Inhalt der Ausbildung) ist es mitnichten, außer Kontrolle geratene Reaktoren zu kühlen. Die Aufgabe der ABC-Züge in einem solchen Fall wäre: Messen, Absperren und Dekontaminieren. Und auch das THW wäre hier nicht besser aufgestellt. In das Reaktorgebäude hinein oder an das havarierte Kraftwerk herangehen würde von den genannten ehrenamtlichen Einheiten niemand.
Zu den Folgen ionisierender Strahlung:
Es ist richtig, dass eine gewisse Grundstrahlung vorhanden ist und es ist richtig, dass der menschliche Körper hier Mechanismen zur Reparatur zerstörter DNA hat. Was aber hier gerne verschwiegen wird: Jede Reparatur der Zelle birgt das Risiko, dass die Reparatur schiefgeht und die Zelle bestenfalls abstirbt, schlimmstenfalls mutiert zu einer Tumorzelle. Je mehr Strahlung einwirkt, desto mehr Zellen müssen repariert werden und desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Mutationen kommt. Daher kommt auch die Regel, dass es eine unschädliche Strahlendosis nicht gibt. Beim Überschreiten einer gewissen Strahlungsleistung kommt es allerdings gleich zu einem Absterben der Zellen, ohne Chance der Reparatur. Dies ist auch der Grund, warum die gleiche Dosis auf eine längere Zeit verteilt, besser vertragen wird, als wenn sie auf einmal absorbiert wird.
Ich denke, man muss den Ausstieg aus der Kernenergie für die deutsche Wirtschaft als Chance sehen. Sollte es uns tatsächlich gelingen, innerhalb einiger Jahrzehnte eine auf regenerativen Energien basierende wirtschaftliche und sichere Versorgung auf die Beine zu stellen, wird dies durchaus Vorbildcharakter für andere Länder haben und wir sind dann diejenigen, die die Technologie und die Erfahrung haben. Hierzu müssen natürlich die Widerstände derjenigen gebrochen werden, die zu eingefahren im Denken sind und sich eine solche Veränderung nicht vorstellen können oder wollen (Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit). Auch dass die großen 4 dagegen sind, ist klar. Schließlich sind die laufenden Meiler Gelddruckmaschinen und eine dezentrale Energieversorgung würde deren komplettes Geschäftsmodell pulverisieren. Bei diesem Kraftakt müssen wirklich alle Parteien an einem Strang ziehen, auch die Grünen werden hier einige bequeme Protestpositionen aufgeben müssen...
So, das war der längste Post, den ich jemals geschrieben habe.
Gruß, Hannes
Thu Apr 14 14:29:38 CEST 2011 |
fire-fighter
@Hannes: Gut geschrieben! Ich stehe so ziemlich zu 100% mit der gleichen Meinung da. Bin gespannt, wohin uns die Zukunft führt. Wie Du schon sagst, die Zeit der Protest-gegen-alles-Politik ist so langsam vorbei, der Strom kommt nun mal nicht aus der Steckdose...
Thu Apr 14 14:59:54 CEST 2011 |
Phaetischist
@Hannnes
Sehr schön geschrieben. Danke für deine Erläuterungen!
Thu Apr 14 15:30:13 CEST 2011 |
touranfaq
@Hannes:
Sehr schöner Artikel. Dieser Teil hier
ist die eigentlich wichtigste Quintessenz. Hinzu kommt die Problematik, dass die Betreiberfirmen (wie im Falle von Tepco) die ein oder andere Sicherheitsmaßnahme gerne mal der Wirtschaftlichkeit "opfern" (z.B. unterlassene Wartung der Notstromaggregate oder Mißbrauch der Abklingbecken als Zwischenlager). Durch solche "Maßnahmen" erhöhhen die Eintrittswahrscheinlichkeit nochmals massiv.
Thu Apr 14 16:45:32 CEST 2011 |
Standspurpirat30156
@Hannes:
Auch von mir ein danke für den ausführlichen mühevollen Post.
Nachdem Du Dich u.a. als Korrosionsexperte zu erkennen gibst, darf ich vielleicht folgende Frage bezgl. der etwaigen Altersschwäche unserer 7-8 Uralt-Meiler im Ländle nachschieben?:
Ich weiß nur so ungefähr, dass ein Stück Metall (z.B. Eisen) unter Bestrahlung vor allem mit geladenen Teilchen wohl deutlich schneller rosten müßte, als dasselbe Stück Eisen, wenn es unbestrahlt an Luft oder in Wasser rumliegt. Und hier in den innersten Innereien eines AKWs liegt ja z.Teil horrende Strahlungsintensität vor.
Gibt es da Zahlen oder gar Fotos oder Videos von Metallteilen wie sie unter heftiger Bestrahlung so dahinrosten, also auch Zahlen darüber, wie schnell diese Teile oxydieren oder sich sonstwie chemisch verändern unter so und soviel Gray's Bestrahlungsdosis ?
Gruß
Thu Apr 14 17:04:32 CEST 2011 |
Hannes1971
@Kawa_Harlekin
mir ist bekannt, dass sich die mechanischen Eigenschaften von Stahl unter Neutronenbestrahlung verändern können: die Stähle verspröden. Dies bedeutet nicht, dass sich die Zugfestigkeit verändert (Belastung, bei der das Material bricht), jedoch die Streckgrenze sich erhöht (Belastung, bei der das Material bleibend verbiegt). Diese beiden Werte rücken dann näher zusammen, die Folge ist, dass das Material beim Erreichen der Belastungsgrenze unvermittelt bricht, ohne vorher in Form einer Verformung zu warnen. Ausserdem wird das Material anfälliger für Rissbildung bei Schwingungen.
Von einer eröhten Korrosionsanfälligkeit habe ich noch nichts gehört, mal schauen, ob im Käsche was dazu steht. Allerdings braucht es zur Korrosion noch ein paar mehr Voraussetzungen:
- Es muss ein korrosives Medium vorhanden sein - Wasser: ist vorhanden
- Das Medium muss leitfähig sein: ich gehe mal davon aus, dass das Wasser in den Reaktoren deionisiert ist, dann ist die Leitfähigkeit sehr niedrig ==> Korrosion verzögert.
- Es muss Sauerstoff und / oder Säure vorhanden sein, damit die Kathodenreaktion stattfinden kann. Dieser sollte in einem geschlossenen Kreislauf relativ schnell verbraucht (wegkorrodiert) sein, danach ist Schluss mit Korrosion. Das funktioniert in älteren Heizungen mit Stahlrohren ja auch, solange nicht ahnungslose Hausherren jährlich das Wasser wechseln und somit für frischen Sauerstoff sorgen...
Ich gehe mal schwer davon aus, dass dem Kreislaufwasser außerdem noch Inhibitoren zugefügt sind. Korrosion würde ich daher als Problem ansehen, welches man in diesem Fall zum einen recht gut im Griff haben kann und dessen Auftreten man zum anderen gut erkennen kann, z.B. durch den Nachweis von Eisenionen oder Korrosionsprodukten im Kreislaufwasser.
Bilder habe ich allerdings keine. Ich hatte einmal einen Korrosionsschaden in einem russischen Kernkraftwerk zu untersuchen, allerdings an der Peripherie, nicht im oder am Reaktor...
Gruß, Hannes
Thu Apr 14 17:14:07 CEST 2011 |
Hannes1971
Jetzt habe ich doch noch was gefunden: In der Tat kann Neutronenstrahlung Chrom-Nickel-Stähle sensibilisieren. Das Heißt, dass die Konzentration des Chroms an den Korngrenzen sinkt, wodurch diese Bereiche anfällig werden für Korrosion. Dies führt dann zum Zerfall des Gefüges durch Korrosion im inneren. So einen Fall hatte ich in der Tat schon einmal, allerdings verursacht durch eine falsche Temperaturführung beim Schweißen. Aber selbst wenn dies geschieht, braucht es immer noch die oben genannten Grundvoraussetzungen, damit Korrosion stattfinden kann.
Thu Apr 14 17:21:55 CEST 2011 |
Spannungsprüfer13299
Jaein.
Bei sehr hohen Dosen, die zu akuten Symptomen führen, also unmittelbare Schäden durch Ausfall von Organ-Funktionen verursachen ist das sicherlich so.
Bei sehr geringen bis geringen Dosen um die es in Fukushima für die Bevölkerung geht, ist das etwas differenzierter zu betrachten:
- ist die Dosis so klein, daß die Reparaturmechanismen greifen, werden nicht alle Zellen getroffen und die meisten getroffenen Zellen vollständig repariert und es verbleiben davon nun wiederum wenige Zellen, die ein erhöhtes Risiko haben zu entarten. Das Risiko ist also ingesamt gering, steigt aber, da mit zunehmender Strahlendosis mehr Zellen getroffen werden fast linear an.
- wird die Dosis größer, kommen wir irgendwann zu einem Punkt, ab dem jede Zelle Treffer zu verzeichnen hat. Ab diesem Punkt greifen zwei Effekte, zum einen können nun nicht mehr Zellen getroffen werden (wir sind also im Sättigungsbereich einer logistischen Funktion) zum anderen gibt es jetzt immer mehr Zellen, die so häufig getroffen werden, daß sie absterben und damit auch nicht mehr entarten können. Beide Effekte führen dazu, daß das Risiko für eine Krebserkrankung in diesem Dosisbereich deutlich langsamer ansteigt.
Habe ich also die Wahl, in diesem Bereich eine bestimmte Dosis mit hoher oder geringer Dosisleistung abzubekommen, würde ich eine möglichst kurze Bestrahlungsdauer wählen.
________
Zum generellen Risiko der Energiegewinnung: nichts ist ohne Risiko (Gesundheitsgefährdung UND Wirtschaftlich). Ich würde das mit dem geringsten Gesamtrisiko wählen, aber dabei emotionslos die tatsächlichen Risiken offenlegen. Das geschieht heute leider nur zum Teil ....... auf allen Seiten.
Gruß SRAM
Fri Apr 15 08:06:23 CEST 2011 |
touranfaq
Genau das passiert ja gerade 🙄
Wir haben ein durch ein (vor Ort alltägliches) Naturergeignis beschädigtes und außer Kontrolle geratenes AKW mit partiellen Kernschmelzen in mehreren Reaktoren, das nach wie vor große Mengen Radioaktivität freisetzt. Die freigesetzten Partikel konnten in der Luft in der kompletten nördlichen Hemisphäre nachgewiesen werden, sowie im Meer in den Anrainerstaaten. Die freigesetzten Radionuklide gelangen in die menschliche Nahrungskette. Das betroffene Gebiet wird auf Jahrzehnte unbewohnbar bleiben.
Das Ereignis kann sich prinzipiell an jedem beliebigen Tag wiederholen, da wir weltweit über zwei dutzend AKW in Erdbebenregionen haben.
So sieht es aus, völlig emotionslos betrachtet...
Fri Apr 15 09:43:12 CEST 2011 |
Brunolp12
... und die Verantwortlichen haben vorher -genau wie unsere- immer versichert, daß eben nichts passieren könne und alles völlig sicher wäre (während sie die Wartungsberichte fälschten - was ich unseren Betreibern jetzt allerdings mal nicht unterstellen möchte).
Fri Apr 15 10:05:04 CEST 2011 |
touranfaq
Auch bei unseren Betreibern werden beispielsweise die Abklingbecken aus wirtschaftlichen Gründen als "Zwischenlager" missbraucht.
Fri Apr 15 11:19:51 CEST 2011 |
Brunolp12
gestern lief auch wieder ne Diskussion zum "Ausstieg" im TV. Hier eine Zusammenfassung dazu:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,757163,00.html
und heute tagt man zum Thema im Kanzleramt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,757228,00.html
Edit:
so sieht die Idee eines Windparks übrigens bei den Japanern aus:
http://dvice.com/archives/2010/08/floating-wind-l.php
vorgestellt von Yuji Ohya, Kyushu University (und "Wind Lens" getauft), angeblich "not only quieter than traditional models but also three times as efficient."
Fri Apr 15 12:07:34 CEST 2011 |
Spannungsprüfer13299
@touranfaq: wenn du jetzt noch die Risiken von Kohle, Erdgas, Wind, Wasser und Photovoltaik in deine Beschreibung aufnimmst, könnte das hier ausnahmsweise mal sowas wie eine Diskussion werden.
Gruß SRAM
Fri Apr 15 12:12:57 CEST 2011 |
borstelnator
Warum schleppt man die Brennstäbe zum Abklingen nicht einfach in die Arktis?? Dort ist es doch optimal, schön kalt und man stört keine Sau 😛.
Fri Apr 15 12:46:08 CEST 2011 |
fire-fighter
Weil dann die Eisbären mit drei Köpfen am Palmenstrand liegen, anstatt auf der Eisscholle😮
Fri Apr 15 12:47:51 CEST 2011 |
Reifenfüller10957
So gesehen, wenn sich ein Versicherungsmathematiker der Sache annimmt und das Risiko der aktuellen Fossilienverbrennungstechnik kalkuliert, könnte das unterm Strich die viel dramatischere Bedrohung sein. Immerhin besteht die Möglichkeit, dass mit dem beeinflussten Klima ganze Kontinente überschwemmt, verwüstet, verbrannt oder sonstwie langfristig lebensfeindlich werden.
Das ist nur wie mit dem Frosch-im-Kochtopf-Experiment. Aus dem kochend heißen Wasser hüpft er sofort wieder raus. Wenn man aber die Temperatur ganz langsam erhöht, lässt er sich lebendig durchgaren.
Fri Apr 15 12:49:59 CEST 2011 |
fire-fighter
Die Japse kippen ihren Atommüll einfach in den Mariannengraben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Irgendwann muss es ja mal klappen, dass Godzilla endlich entsteht. Eigentlich kein Wunder, dass die Jungs da immer wieder diese Filme produzieren (Echse wird mit Gift/Atommüll plötzlich riesengroß und bedroht/schützt/Zerstört/rettet den Planeten...) Den ersten Schritt dafür haben die Japaner ja schon getan. Jetzt muß nur noch die Natur nachziehen... 🙄
Fri Apr 15 12:51:09 CEST 2011 |
fire-fighter
Frosch im Kochtopf? Wenn der da raushüpft, dann hast Du den Deckel vergessen! 😁😁😁
Fri Apr 15 12:52:26 CEST 2011 |
Brunolp12
Wurde weiter vorn ja schon angeschnitten (vor vielen Seiten). Schon damals hab ich belustigt zur Kenntnis genommen, daß du hier Fotos von einer umgeknickten "Windmühle" postest und ernsthaft zu glauben scheinst, dies wäre vergleichbar und könnte das Risiko Atomkraft auch nur im Entferntesten relativieren.
Das Meer vor La Hague wird auch als Deponie für die Abfälle der Wiederaufbereitung missbraucht. Frei nach SRAMs Logik: solang der sich noch schön verdünnt, braucht man nicht drüber nachzudenken, daß der Dreck eigentlich trotzdem immer mehr wird.
Die Europäer sind also nicht viel besser. Zudem haben auch Großbritannien, die USA, Russland, Frankreich 50 Jahre lang ganz legal nukleare Abfälle in den Ozeanen verklappt (ca. 100.000 Tonnen) diese Praxis wurde erst 1993 verboten - dazu gibts einen Film der Autoren Laure Noualhat und Eric Guéret.
Fri Apr 15 13:17:09 CEST 2011 |
touranfaq
Du, ich bin ganz Ohr.
Beschreibe uns doch mal, wieviele Quadrat
kilometer Landschaft "kontaminiert" werden, wenn ein Windrad umkippt (das wäre übrigens bei Windkraft schon ein Super-GAU). Oder inwiefern ich meine Nachbarschaft durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gefährde.Fri Apr 15 13:22:42 CEST 2011 |
fire-fighter
Mit der Photovoltaik auf Deinem Dach gefährdest Du nur ca. 50 bis 60 Feuerwehrleute im Falle eines Brandes, weil sich so ein Dingens nicht abschalten läßt. 🙂😉
Fri Apr 15 13:28:52 CEST 2011 |
Brunolp12
ah ja...
ja, nee - is klar
das ist natürlich ganz nahe am Super- Gau
(vor allem auch: alle 60 zugleich)
welche INES- Stufe ist das denn?
🙄 🙄
Fri Apr 15 13:38:50 CEST 2011 |
fire-fighter
Scherzkeks!
Ich will damit keinen SuperGAU gleichsetzten. Wollte nur mal passend anmerken, dass auch die "grüne" Technik (noch) ihre Macken hat. Ein mutwilliger Vergleich mit realen GAU/Super-GAU - Szenarien verschließt sich ja wohl für jeden normaldenkenden Menschen von selbst!🙄
Fri Apr 15 13:50:49 CEST 2011 |
Brunolp12
na hoffentlich ... aber mich tät hier nix mehr wundern 😉 😛
Fri Apr 15 13:53:35 CEST 2011 |
touranfaq
Ich glaube, Du überschätzt die Größe meines Haus 😁 Außerdem seid ihr Feuerwehrleute doch
bestens vorbereitet😉
Oder mal anders gefragt: Was würdest Du lieber löschen, ein Haus mit Photovoltaik oder ein AKW? 😎
Klar hat sie das. Aber Du musst doch selbst zugeben, dass die Wirkbreite eines "Super-GAU" bei regenerativen Energien doch sehr eng beschränkt ist. Am "gefährlichsten" ist wohl ein Wasserkraftwerk im Falle eines Dammbruchs, aber selbst dann hast Du anschließend keine Kontamination.
Fri Apr 15 13:58:18 CEST 2011 |
Reifenfüller10957
Beim Thema Atomalternativen hätte ich aber zu Erdgas/öl*, Kohle und sogar Geothermie ganz tolle Super-GAU Ideen... 😉 Wasserkraft natürlich auch, bei Windkraft müsste man wahrscheinlich etwas länger überlegen...
*So eine explodierte Bohrinsel z.B. ist schon was ganz Feines, sogar ganz ohne Klimagruselhorror. 😉
Fri Apr 15 14:22:28 CEST 2011 |
touranfaq
"Quatsch, unsere Bohrinseln sind sicher!" 😁
Fri Apr 15 15:14:36 CEST 2011 |
Reachstacker
Laut StVO dürfen Deutsche Bohrinseln nur über leckfreie Löcher positioniert werden. 😛
Ohne Atom gehts nicht !!!
Wie bitte will man denn die Versorgung der Bevolkerung mit Windmühlen garantieren??? 😁
Fri Apr 15 15:31:51 CEST 2011 |
Reifenfüller10957
1% des US-Stroms für die Grasproduktion. Sachen gibts...?! Wenn das rauskommt sind die Grünen mit Ihrem Bündnis 68 die Bekifften aber erledigt. 😁
Fri Apr 15 19:52:53 CEST 2011 |
Spannungsprüfer13299
@firefighter: Was hast du nur gegen Godzilla ?
Gruß SRAM
Fri Apr 15 20:12:41 CEST 2011 |
Reachstacker
Das sind 4 AKW die wir momentan NICHT abschalten können. 😉
Feldpflanzung geht ja nur mit Legalisierung.
Die Grünen sind schon lustig, erst gegen alles sein aber wenns ums Gras geht auf AKW stützen... 😁
Sat Apr 16 01:00:40 CEST 2011 |
Standspurpirat30156
Hallo Hannes1971 et. all,
vielen Dank für die umfangreiche Information, wollte nur noch etwas googeln, deswegen hatte ich gestern nicht gleich geantwortet.
Einmal möchte ich diesen Link in den Raum werfen, der offenbar zeigt, dass Strahlungs-induzierte Korrosion schon irgendwie ein Thema in Zusammenhang mit Kernreaktoren ist: http://www.ensi.ch/index.php?id=321&L=1 (ohne Gewähr ob's auch alles stimmt natürlich)
Und dann erinnerte ich mich noch daran, dass etwa 1990 (gemäß Wikipedia) im Forschungsreaktor in Grenoble (am ILL) irgendwas "brüchig" wurde. Hier im Link bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Institut_Laue-Langevin) ist die Geschichte ganz kurz erwähnt, und es wird gesagt, dass daraufhin das gesamte Druckgefäß ausgetauscht wurde, was natürlich ein großer Aufwand ist. Gerüchtemäßig (gerüchtemäßig!!) hatte ich damals mitgekriegt, dass diese Schäden an den Reaktorinnereien den hohen Neutronenflüssen in solch einem Forschungsreaktor zugeschrieben wurden. Denn ein Forschungsreaktor soll ja in der Regel keine Hitze (also Energie) liefern, sondern "nur" extrem intensive Neutronenstrahlung für weitergehende Forschung z.B. in der Festkörperphysik...deswegen haben diese Reaktoren nur sehr geringe thermische Leistung (ich glaube weniger als 50MW), aber liefern eben sehr intensive Neutronenstrahlung.
Zunächst mal können Neutronen eigentlich nix im Material "zerschießen", so wie hochenergetische Alpha-Teilchen z.B., aber ich vermute z.B. in dem von Dir angeführten Beispiel gibt's dann irgendwelche Kernreaktionen, die das Chrom in was anderes (ich glaube in Mangan, ist aber jetzt nur spekulativ geraten, ich konnte nix genaueres darüber finden) umwandeln, und dann versteht der Stahl vermutlich seine Legierung nicht mehr...
Aber was soll's, der Kaas is' gegessen, wir brauchen uns den Kopf eigentlich nicht mehr zu zerbrechen, denn die "executive decision" dieser Tage lautet ja: wir kriegen Windräder...na hoffentlich wird kein Windjammer 😁 daraus, denn wenn wir Pech haben, ist das dann das einzige Fortbewegungsmittel das uns übrig bleibt, wenn's Öl mal alle ist... 😁🙄...und ich hatte doch so auf die Elektro-Racer-Boliden gehofft, das einzige wofür ich meinen V8 aufgeben würde...naja, vielleicht...🙂
Gruß
Sat Apr 16 12:12:33 CEST 2011 |
Harlebobby
Also- ich habe mich mal jetzt durch viele Kommentare gelesen }> nur niemand hat hier bis jetzt erwähnt, daß Fukushima nicht wegen des Erdbebens seinen Gau hat, sondern durch eine über 15 Meter hohe Tsunami- Welle.
Ich habe so ziemlich alle Kernkraftwerke in Europa gesehen- wenn auch nicht innerhalb des Reaktorgebäudes- zumindest aber einige knapp vorm "heißen" Bereich.
Die Sicherheitsvorkehrungen und die ständigen Revisionen in Deutschland sind mir da noch am liebsten.
Wenn ich daran denke, daß keine 200 Kilometer Luftlinie von hier in Temelin ein KKW steht, dessen Bauweise dem von Tschenobyl gleicht.....
Oder bleibt die Strahlung dann an der Grenze zu Deutschland zurück??
Die Tschechen planen an diesem Standort weitere Blöcke hinzustellen, der Bau hat mittlerweile schon begonnen, obwohl immer noch keine Genehmigung vorliegt- kommt aber sicher noch von der dortigen Regierung.
Man weiß ja inzwischen, daß Deutschland seine Meiler nun ganz schnell abschaltet- ergo plant man schon mal vor, da der Energieverbrauch- trotz Stromsparlampen- hierzulande steigt.
Nicht nur in Tschechien stehen Kernkraftwerke entlang der Grenze zu Deutschland, auch in Frankreich, Belgien, Schweiz, in Holland und in Scandinavien.
Wenn schon AKW`s - dann bitte hier in Deutschland und nicht an den Grenzen entlang, damit die Versorgung mit Atomstrom in Deutschland gesichert ist.
Sat Apr 16 12:25:12 CEST 2011 |
touranfaq
Jaja, das ist die Angst, die die Atomlobby gerne schürt: Dass wir irgendwann "ohne Strom" dastehen. Aber das ist natürlich völlig kindisch. Solange jemand für Strom braucht und dafür Geld bezahlt, solange wird damit auch Geld verdient. Und wenn man mit etwas Geld verdienen kann, bietet es auch irgendjemand an.
Sat Apr 16 12:38:17 CEST 2011 |
Roland0815
Es nützt nur nix, wenn du gern Strom anbieten möchtest, deine Windmühle aber gerade von Sturmtief xy umgeknickt worden ist, oder wg. zu hoher/zu niedrieger Windgeschwindigkeiten sich nicht dreht.
Wann kapieren die Ökos endlich, dass es nichts bringt, auf dem Papier genügend Strom zu haben.
Der Strom muss zu jeder Netzhalbwelle in ausreichendem Maße angeboten werden. Und *das* geht mit den Windmühlen/Solarbatterien nicht.
Sat Apr 16 14:14:50 CEST 2011 |
Brunolp12
"Die Ökos" sind in diesem Falle wohl Merkel, FDP, CSU, BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) und Co?
Oder wer ist da gemeint, Roland0815? 🙄😛
Ich glaube nicht, daß es irgendjemanden gibt, dem nicht klar ist, daß Windräder sich ohne Wind nicht drehen.
Ein Konzept für die "Energiewende" muss (und wird) schon ein bisschen weiter gehen, sonst wäre es ein ziemlich schlechtes Konzept.
Sat Apr 16 14:51:58 CEST 2011 |
Reachstacker
Politiker drehen sich ohne Wind auch nicht und momentan bläst der Wind (Wahlstimmen) halt von der Küste. 😛
Sollten alle Einwohner des Ruhrgebiets und der Lausitz auf Arbeitsplätze durch Kohle Bergbau bestehen dann drehen sich auch die Politiker in die neue Richtung. Schliesslich sind die alle auf Teflon Gleitlagern aufgestellt. 😁
Das ist auch nicht eine deutsche Eigenheit....
Sat Apr 16 15:47:21 CEST 2011 |
Spannungsprüfer13299
Man muß die Grüne Einheitsfront jetzt einfach machen lassen.
Im nächsten Winter wird jede noch so alte Kohleschüssel fetten Gewinn abwerfen und wenn wir Glück haben legt sich die ein oder andere Großstadt per blackout auf die Nase.
Standortentscheidungen pro Deutschland bei Industrieinvestitionen ? Kannste vergessen: jahrelang haben in der deutschen Industrie Leute wie ich im zweifelsfall für Deutschland als Standort gekämpft. Das geht jetzt nicht mehr: niemand kann sich dafür einsetzen Investitionen in sensitive Technologien in Deutschland zu tätigen, wenn die Gefahr besteht, daß diese entweder nicht wirtschaftlich betreibbar sind wegen zu hoher Energiekosten oder schlichtweg verboten werden, weil die Prozesse irgeneinem Grünen Gauleiter nicht in den Kram passen. Seit dem kollektiven Umfallen der deutschen Politiker sind schon zwei Investitionsentscheidungen, von denen ich weis, kontra Deutschland gefällt worden.
Mal sehen, wer den teuren Alternativstrom oder die teuren Stromimporte bezahlen kann, wenn in Deutschland Inflation und Lohnsummenabbau regieren......
Gruß SRAM
Sat Apr 16 16:11:33 CEST 2011 |
borstelnator
nun mal nicht so negativ Jungs😉. Es wurden uns schon damals "Blühende Landschaften" versprochen, jetzt sind sie endlich Grün, dann ist es auch wieder nicht richtig😁😁😁
Nachdem die Körnerfresser ihr erstes Wahlversprechen(S21) schon nicht umsetzten können, ist der verdiente Absturz doch vorprogrammiert😉. Ich hoffe nur, daß nicht zuviel auf der Strecke bleibt in den zwei Jahren Amtszeit😁😁😁😁😁😁
Deine Antwort auf "Atomkraft--> ja bitte oder nein danke..??"