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27.06.2023 09:56    |    Trottel2011    |    Kommentare (60)    |   Stichworte: 3-Zylinder, BMW, Cooper, F55, let's drive, MINI, Sport

Hallo Motor-Talker!

[bild=2]Es war mal wieder soweit. Ab in den Urlaub ääh die Heimat! 😁

Manchmal muss man mal wieder auf die Insel und diesmal musste auch wieder die Familie besucht werden. Wartung, wenn die Fähre teurer ist und man sein Kompaktauto nicht dem Verkehrswahn der Brexiteers aussetzen will? Richtig! Nur fliegen ist schöner, weshalb wir geflogen sind und uns in „London“ Stansted ein Mietwagen genommen haben. Schließlich müssen die knapp 140 Meilen in die Heimatstadt gefahren werden.

Durch einen richtig günstigen Hotelkurs gab es noch ein Leihwagen dazu - inklusive Gratis Premiumupgrade! Danke Alamo! 😁

Und was wurde diese rechtsgelenkte Zumutung auf 4 Rädern? Welche Abscheulichkeit wird uns zur Verfügung gestellt? Ein Mini! 😁

Meine bisherigen Berichte auf Motor-Talk sind eher auf EU Modelle bezogen. Aber Großbritannien hat in der Regel eine andere Ausstattungsart und –weise, dass es sich hier lohnt den Hinweis mit dem UKDM (United Kingdom Domestic Market) zu geben.

[bild=1]Fangen wir dann mal an, was steht vor uns da? Es ist ein 2021er Mini Cooper Sport 5-Türer in Chili Red. Unter der Haube ist ein 1.5l 3 Zylinder mit 136 PS gekoppelt an ein 7 Gang Doppelkupplungsgetriebe. Bei uns in Deutschland wäre das ein Mini Cooper Sport JCW Paket und Dach und Spiegelkappen in Schwarz.

Der Unterschied zwischen UKDM und EUDM wird lustig wenn man sich den Preis anschaut. Während der Mini Cooper Sport in UK mit £26.245 (Wechselkurs vom 26.06. ergibt 30.639 EUR) bepreist wird, kostet das gleiche Modell in Deutschland spontan 41.900 EUR. Also knapp 10.000 EUR für ein EU Modell… Traurig? JA! Verkauft sich trotzdem? Natürlich.

KORREKTUR: Ich habe mich vertan! Der Cooper S ist nicht mit dem Cooper Sport vergleichbar! Der S hat mehr Leistung, der Sport ist quasi ein "Basismodell" in schickerem Gewand. Leider finde ich dafür aber kaum eine gute Vergleichskonfiguration... Somit ist der Preisunterschied nicht vorhanden, es gibt aber auch kein Vergleichsmodell. Also: UKDM at it's best! 😁

Design… Mag man sagen, was man will, das Design ist eben Mini. Man sieht es ist ein Mini. Man fühlt es ist ein Mini. Man erwartet, dass es ein Mini ist. Verglichen mit einem „richtigen“ Ur-Mini ist es alles andere als Mini, aber das ist ja der Entwicklung allgemein geschuldet. Irgendwo will man ja auch sicher unterwegs sein. Mein Geschmack ist es nicht, besonders nicht mit 5 Türen. Da es nur ein Mietwagen ist, muss ich auch nicht immer mit unterwegs sein 😁 Aber wem es gefällt, kann es ja kaufen 🙂

[bild=3]Beim Design stört mich aber eine Sache gewaltig: die B-Säule und damit verbunden die C-Säule. Man hat bei diesem Modell auf Teufel komm raus hintere Türen einbauen wollen und hat dies auch getan… Und das ist ein Fehler. Kein Mehrplatz im Innenraum, dafür mehr Aufwand einzusteigen. Ich bin auch nur ca. 183 bis 185 cm groß (abhängig von Uhrzeit und Schlafmenge 😁) aber das Einsteigen in den Minis mit der bescheuert platzierten B-Säule ist eine Qual. Hier hätte man wirklich bei der 3-Türer Form und dem Clubman bleiben sollen oder den 5-Türer als Zwischenlänge zwischen 3-Türer und Clubman platzieren müssen. Das Schlimmere ist aber das Aussteigen aus dem Auto. Es gibt schlecht, schlechter und dann Mini. Die Bewegung um die Säule herum ist echt Rücken tötend! 😰

Aus Spaß habe ich versucht durch die ca. 50 cm langen hinteren Türen einzusteigen. Zwar gehen sie in einem fast 90° Winkel auf, aber was bringt mir das, wenn ich da nur Kopf zu erst rein kann? Und dann die nächste Frage: wer soll hinten sitzen? Mit dem Fahrersitz so eingestellt, dass ich gut und bequem sitzen kann,. Ist zwischen Fahrersitz und Rückbank vielleicht eine Handbreite, vielleicht weniger sogar. Daher meine Meinung: die vorderen Türen hätten gereicht und dann wäre das Auto für ein Pärchen eine Option statt für eine Familie von kleinwüchsigen Menschen.

[bild=8]Ist man aber einmal drin, sind die Sportsitze, die der Sport mit sich bringt (dank John Cooper Works Paket) echt gut und bequem. Die Beinauflagenverlängerung vermisse ich in vielen Autos und die ist richtig gut. Die Sitzposition ist auch richtig gut. Man sitzt tief, aber nicht zu tief. Das Auto ist um einen herum, ähnlich wie ein Handschuh. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und die Qualität im Innenraum ist tatsächlich hochwertig. Da kann man nicht meckern. Die Haptik ist gut und alles fühlt sich wirklich wertig an. Platz ist natürlich knapp aber es ist auf den vorderen beiden Sitzen absolut okay. Da war mein Spider schon deutlich enger!

Die Bedienbarkeit von den meisten Funktionen ist gut. 4x automatische Fensterheber ist schon mal geil (im Tipo habe ich nur vorne 2x runter, 1x automatisch hoch, hinten muss ich gedrückt halten). Ohne mich lange mit dem Auto zu beschäftigen, war es möglich das Navi einzustellen (obwohl es manchmal schon seine Probleme hatte mich auf dem Festland zu finden und dachte ich fahre mitten durch die Nordsee) und Reiseziele zu programmieren. Radiosenderwechsel waren schnell möglich. Was ich gut finde: die Klimabedienung ist komplett mit Tasten/Drehreglern möglich. Keine komischen Touchflächen dafür und auch im Navi sind Einstellungen dafür nicht vorgesehen! Super MinI! Daumen hoch! 🙂

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Der Blinker ist echt eine Zumutung. Wer sich den Quatsch ausgedacht hat. Anders als es bei fast jedem anderen Auto ist, sind die Blinker im Mini (wobei ja lange BMW üblich) nicht einrastend. Somit fallen sie immer sofort direkt nach der Benutzung zurück in ihren Ursprungsplatz. Man kann 2 Stellungen jeweils ertasten aber das bringt wenig wenn es nicht einrastet. Ich habe immer wieder gemerkt, wie der Blinker entweder zu schnell wieder ausging oder gar nicht ausgehen wollte. Die automatische Abschaltung funktionierte auch nicht zuverlässig. Im Tipo raste ich ein, fahre um eine Kurve, das Lenkrad entrastet wieder. Im Mini wurden 3 von 5 „Einrastungen“ nicht automatisch entrastet. Ergebnis: man fummelt mehr am Blinker herum. Zum Ende hin hatte ich es halbwegs raus.

[bild=10]Katastrophe ist, wenn man das mal spontan braucht, der Scheibenwischer. Es hat nicht geregnet, weshalb ich die Scheibenwischer nicht dauernd brauchte. Aber nach einmal Wischen blieb der vordere Wischer an und der Hintere, der nicht einmal betätigt wurde, fing an auch auf Dauerschleife zu laufen. Geil! Ein Neustart vom Auto musste dann zwangsweise her. Dann hörte es auf. Am Wischerhebel hatte ich da keine Änderungen vorgenommen. Mal ein Elektronikfurz? Auf einer vielbefahrenen Dual Carriageway ohne Standstreifen anhalten müssen um die Scheibenwischer.exe neuzustarten finde ich nicht lustig 😉

Aber wo wir schon bedienen: sollten wir mal über den Motor sprechen.

Mittlerweile bin ich schon länger mit einem 3 Zylinder unterwegs und habe mich schon an die Maschine gewöhnt. Der kleine 1.0l von Fiat ist meine Referenz, wenn es um 3 Zylinder Motoren geht. Verständlich, ich bin ja jeden Tag damit unterwegs. Ich muss diese Referenz aber höchstwahrscheinlich abgeben 😉

[bild=18]Einen so guten 3 Zylinder hätte ich BMW nicht zugetraut. In Kombination mit dem 7 Gang Doppelkupplungsgetriebe ist das echt eine Wucht und ich bin da tatsächlich begeistert. 136 ps finde ich erstaunlich wenig für den Hubraum, allerdings denke ich mal, dass da ausreichend Reserven für mehr sind. Wenn der JCW schon 2.0l Hubraum mit 4 Kolben hat, ist es klar, dass man mit 3 Kolben und 1.5l auch gute Werte erreichen können wird.

Der Motor läuft wirklich seidenweich. Im Tipo läuft er weich aber so weich wie im Mini? Nein! Gut, dafür ist der Tipo mal eben ein paar Preisklassen tiefer zusetzen als die restlichen Fahrzeuge seiner Klasse. Gut, der 1.5l hat eine Ausgleichswelle und so läuft es quasi so weich wie ein Reihen-6er... Und die kann BMW ja auch bauen (wobei das auch nicht so schwer ist 😁).

In Kombination mit dem Getriebe: ein Sahnestück. Tut mir Leid VW, eure DSG Getriebe sind nicht einmal mehr Durchschnitt! Ich hatte nie das Gefühl, dass der Mini ein DKG hatte. Es fühlte sich immer wie eine Wandlerautomatik an und das als Solches muss was heißen. Das Kriechen – natürlich für ein DKG fast Gift – geschieht deutlich besser als das VW kann. Es gibt kein „rumms, rollen“ sondern zeitgleich mit dem Lösen des Bremspedals, zieht der Wagen schon los. Und dann die Schaltvorgänge… Alter Verwalter! 😁 Flott und komplett OHNE Ruck und OHNE dass man irgendwas spürt. Man hört nur, dass die Gänge durchgeschaltet werden. Selbst der berüchtigte Kickdown, die Übergasschaltung, geschieht unaufgeregt und ohne Theater: Ich. Bin. Begeistert! So gehört sich das.

Der 1.5l klingt dabei auch nicht nach 3 Pötter. Naja, zumindest nicht im normalen Fahrbetrieb. Der Tipo ist da deutlich leiser aber die Geräusche die man im Mini hört sind alles Reifengeräusche und Windgeräusche. Der Motor ist absolut unauffällig. Erst bei Vollgas (z.B. schnelles aus einem Lay By Beschleunigen) merkt man, dass der Motor ein 3 Zylinder ist, weil das typische Geräusch dann kurz vor 5.000 U/Min auftritt. Aber wie oft fährt man in den Drehzahlen?

Ich fühlte mich nie irgendwo unterlegen. Bei einem steilen Hügel beschleunigen? Kein Problem. Musste ein Kickdown erzwungen werden? Nein. Selbst im 5./6. Gang zog der größere kleine Motor problemlos vorwärts. Komplimente an BMW, das ist echt gut. Wie lange der gut bleibt? Das wird die Zukunft zeigen! 😉 Aber leider nicht meine Zukunft.

[bild=14][bild=15]Das Fahren selbst war auch gut. Der Mini hat eine schöne, gut gewichtete Lenkung. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und in Kombination mit der guten Gasannahme und der feinfühligen Lenkung kann man den kleinen Mini gut durch enge Kurven jagen. Geht man dann weiter und fährt ihn auf kleine englische Landstraßen (ca. 2.5m breit, für 2 Fahrtrichtungen mit Böschungen links und rechts), zeigt sich, dass die Breite eigentlich genau richtig ist. Man sieht das Ende der Motorhaube recht gut – ich sah das Ende recht gut 😁 – und die Spiegel helfen beim rückwärtigen Blick.

Wer in GB die Kreisverkehre mitgemacht hat, wird wissen, dass meistens vor einem Kreisverkehr auf den Dual Carriageways die Geschwindigkeitsbeschränkung aufgehoben wird (es gilt dann 70 mph/112 km/h, außer anders ausgewiesen). Ist man am Träumen, kann man schon recht schnell eine Vollbremsung absolvieren wollen 😁 In meiner Heimatregion gibt es kaum große Ampelkreuzungen. 9 von 10 sind Kreisverkehre mit 4x 4 spurige Straßenzufahrten und alle fahren da geordnet und gesittet herum. Ist es später am Tag kann man mit dem Mini durchaus mit 60 mph um den Kreisverkehr (großer Kreisel) herumschießen. Das macht dann echt Spaß, da der Mini das gut mitmacht.

[bild=19]Zu guter Letzt hat der Mini das mit einem Verbrauch von 7.01l/100 km gedankt. Ich finde das ABSOLUT in Ordnung für die Leistung. Mein Tipo – mehr Gewicht, weniger Hubraum, weniger Leistung – ist in etwa gleich auf 🙂

Alles in Allem hat es wirklich Spaß gemacht den Mini durch Ost England zu jagen. Fahrspaß steht dabei an oberster Stelle. Wer ein praktisches Auto sucht, ist mit dem Mini natürlich nicht gut beraten. Wer aber für ein Single oder als Pärchen einen kleinen Flitzer sucht, ist mit dem Mini aber nur als 3 Türer, besser bedient. Trotz der Erlebnisse bleibt der 5-Türer für mich eine absolute Fehlkonstruktion, auch wenn er häufiger auf dem Markt zu finden ist.

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Mein Blog hat am 08.10.2020 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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Hersteller: Jaguar Cars Ltd.
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Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

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