08.03.2025 13:28
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Trottel2011
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3 (B), ATF, automatikgetriebe, defekt, Getriebeöl, kombi-kur, öwes, schaltprobleme, tf80SC, V70, Volvo
Hallo Motor-Talker! Ich mache am liebsten alles an meinen Autos nach Möglichkeit selbst. So wollte ich mich auch um Öwes Automatikgetriebe kümmern, was aber leider zeitlich nicht ganz passte und weniger platztechnisch, deshalb wurde es gemacht, aber wir fangen mal beim Problem an: Seit Jahrzehnten verwendet Volvo Automatikgetriebe von Aisin (damals Aisin Warner, mit Borg Warner Getriebelizenzbauten usw., heute Aisin Seiki und das mit ziemlich viel Erfolg. Meine ersten Erfahrungen mit Aisin Getriebe liegen auch schon fast 2 Jahrzehnte her mit der 30-43LE Automatik im Volvo 960 (mein ehemaliger Helge). Damals ein sehr früher Verfechter der elektrischen/elektronischen Automatikgetriebe die nicht wie die TH400 auf eine hydraulische und mechanische Funktion beruhten sondern auf elektrisch gesteuerte Hydraulikventile. Also Magnetventile mit Steuergerät. Damals war es schon ein tolles Getriebe mit 4 Gängen und Winter, Sommer und Economy Fahrprogramm - was aber kaum merklich war Wenn ich den Getriebetyp nenne, werden einige hier Flashbacks haben zu anderen Fahrzeugen: die TF80-SC! Verbaut in verschiedensten Ausführungen von verschiedensten Herstellern in vielen, vielen Autos.... Volvo, Citroen, Opel, BMW, Mini, FCA, Ford, GM, Jaguar Land Rover, usw usf. - es ist eines der gängigsten 6 Gang Automatik Getriebe der Welt für Fahrzeuge mit Frontantrieb und zeitgleich auch in verschiedene Versionen für Heckantrieb und Frontantrieb (dann meistens Lizenzbauten von ZF, Ford usw.). Und ÜBERALL sind die gleichen Probleme vorhanden, die auch Öwes aktuell hat und die mir ein paar Bauchschmerzen bereitet haben. Ja, ja… Schmerzen. Was hat Öwes Getriebe denn für Probleme? Zur Problematik und den Unstimmigkeiten: mir fiel schon länger auf, dass Öwes "Schaltfehler" hatte. Schaltfehler in Anführungszeichen, weil er schaltet aber eben nicht 100% so wie es sein sollte. Mit knapp 170tkm auf der Uhr, ist die Automatik weitestgehend noch frisch und nicht gerade verschlissen. Dennoch sind Fehler vorhanden: harter Schlag beim Wechsel von N auf D oder N auf R, eine teilweise längere Verzögerung zwischen R und D (teilweise mehrere Sekunden), ein kurzer Drehzahlausschlag im Schaltvorgang (auf English: Rev Flare) und hartes herunterschalten bzw. unsauberes herunterschalten. Dazu können harte Schaltvorgänge kommen (ordentlicher Schlag im Getriebe) als auch harte Lastwechselmomente. Mit den neuen Motorlagern sind die Massenmomente besser aber eben nicht 100%. Das alles sind übliche Zeichen, die auf ein Schaden im Getriebe deuten. Die Schäden kommen daher, dass fast alle Hersteller und Verbauer dieser Getriebe eine lebenslange Ölfüllung bestätigen. JEDER der sich mit Öl beschäftigt hat, weiß, dass ein Öl über die Jahre seine Schmiereigenschaften verlieren wird, die Additive bauen sich ab und irgendwann ist es dermaßen mit Ablagerungen usw. gesättigt, dass sich entweder Ölschlamm oder sonstige Ablagerungen bilden, die auch nach und nach die Funktion des Getriebes beeinflussen können. Zeitgleich härten Gummidichtungen im Getriebe aus. Im übelsten Falle beginnen Teile zu rosten, aufgrund von Wasser im ATF. Alles Möglichkeiten. Und das sind die Fehler, die soweit „normal“ sind. Andere Marken haben teilweise krassere Probleme! In der TF80-SC treten diese Schäden vorzugsweise NICHT im Getriebe direkt, sondern überwiegend im Bereich des Schieberkastens auf. Sprich, in der „Mechatronik“ wie die Autodocs sagen würden Manchmal hilft es das Getriebe zu spülen bzw. mehrfaches ATF-Wechseln damit der Schmodder rausgespült werden kann (was leider ohne Filterwechsel zu machen ist, da nur ein "Sieb" im Getriebe verbaut ist und diesen zu wechseln ist im eingebauten Zustand nicht möglich, da dazu das Getriebe geöffnet werden muss. Eine erste Maßnahme ist es, das ATF zu erneuern (ich werde zukünftig bei jedem Zahnriemenwechsel das ATF mitwechseln, also alle 240tkm oder 8 Jahre, was immer zu erst kommt). Volvo macht das auf ausdrücklichem Wunsch des Kundens, da gemäß Hersteller, das Getriebe eine „Lebenslange Füllung“ hat. Taxis und Einsatzfahrzeuge sind davon ausgenommen – wer hätte das gedacht Zum Termin wurde Öwes dann mit neuem ATF versehen und das Getriebe resettet. Vergessen wurde die Kalibrierungsfahrt, die nicht unbedingt erforderlich ist (Volvo selbst gibt die Kalbrierungsfahrt für Fahrzeuge vor, bei denen am Getriebe auch irgendwas im Getriebe getauscht wurde, das ist hier nicht der Fall). Ich fuhr somit vom Hof, hatte mich darauf gefreut, dass das Getriebe im ersten Moment gut schaltete bis es dann vbeim Wechsel von der 2. in die 3. Fahrstufe noch stärker als jemals zuvor. Das Fahrverhalten war massivst beeinträchtigt. Bis ich zuhause war, wurde es nicht besser. Zuhause habe ich dann mit meinem eigenen OBD 2 Tool die Werkseinstellungen wieder hergestellt und mich auf eine kurze Einfahrphase begeben. Der Schlag von N auf D/R war immer noch kräftig. Das Problem wurde einfach nicht besser. Ich habe dann bei meiner Fachwerkstatt die Kalibrierungsfahrt beauftragt und das auch noch erledigen lassen. Etwas besser, aber nicht gut. Und so ging es in Foren… Tja, manchmal sollte man nicht in Foren schauen „Fahre einfach mal ein paar Wochen, das wird ja nur besser werden“ Letztendlich ist da irgendwo an allen etwas Wahres dran, jedoch ist keines davon die beste Aussage. Nach längerer Unterhaltung mit meinem Servicetechniker kamen wir zum Entschluss: wir berufen uns auf ein Service Journal (TJ29078) und führen dieses durch. Im Service Journal ist die Rede vom harten Wechsel von N auf D/R sowie schlechte Schaltvorgänge die Rede. Zusätzlich nur auf Modelljahre ab 2011 (Öwes ist ein 2010er). Zeitgleich habe ich beschlossen, dass der Schieberkasten im selben Moment getauscht wird. Das Getriebe wird dafür komplett geöffnet und das Teil muss raus. Also einfach das Getriebe „überholen“. Riskant, da es viel Arbeit ist und Teile recht teuer sein können und sein werden, aber damit hat die Werkstatt Erfahrungen und bei meiner Volvo Werkstatt bin ich bisher nie enttäuscht worden. Ein Termin wurde vereinbart und somit ging die Kaufaktion beim Händler los… Währenddessen fuhr ich Öwes weiter. Das Schaltverhalten wurde nicht besser. Aber dafür kam ein spontaner Verlust an Kühlmittel dazu. Aber seltsamerweise nur an einem Tag. Morgens den Wagen gestartet und das Kühlmittel stand unter MIN im vergilbten Ausgleichsbehälter. Kurz aufgefüllt, Werkstatt angerufen und gebeten da Ursachenforschung zu betreiben. Zeitgleich sollte noch der Ausgleichsbehälter erneuert werden. Und wenn wir schon mal alles aufgemacht haben: macht mal den Zahnriemen und die Wasserpumpe mit… Dieses Jahr wären sie sowieso außerplanmäßig dran gewesen, da ich zwar ein Aufkleber im Motorraum habe, wo der Zahnriemen erwähnt wird, aber an vielen Sachen wurde leider vorher gespart. Es kam der Tag, und ich übergab Öwes an den Händler für geplante 2 Woche. Aber es sollte keine 2 Wochen dauern. Nach einem Tag gab es schon ein Zwischenergebnis mit der Info, dass der AGR-Kühler undicht sei sowie dass das Getriebe bereits komplett zerlegt sei. Fehler wurden gefunden, und das sind genau die, die im TJ erwähnt wurden: Dichtringe sind spröde geworden und gerissen. Dadurch konnte sich der ATF Druck häufig an den Dichtringen vorbeidrücken und stellenweise Chaos im Getriebe anstellen. Zum Glück waren es wohl nur die Dichtringe. Trotz der erfreulichen Nachricht, sollte der Schieberkasten ausgetauscht werden, da es bescheiden wäre, wenn der auch eine Macke hätte (was man nicht einzeln testen kann). Und so kam es, dass ich Öwes am Freitag den 07.03. wieder abholen konnte ich mich wieder freuen durfte, den lauten Diesel mit ungerader Zylinderzahl zu bewegen. Die ersten Meter war ich skeptisch… Passiert was? Er war zwar „Werkskalibriert“ aber nicht adaptiert… Aber das wurde merklich besser mit jedem gefahrenen Kilometer - Getriebeanpassung nach TJ28078 Ja, es war nicht günstig. Ja, es sind alles Originalteile. Ja, es tut weh. Aber mir ist es das wert. Öwes ist mittlerweile 15 Jahre alt und soll mir noch laaaaange treue Dienste leisten. Die kann er nur leisten, wenn er gepflegt ist und das ist er auf jeden Fall jetzt! Ich freue mich jetzt auf Hunderte vom Tausende weitere Kilometer mit diesem Kombi Und weil ich so zufrieden bin mit meinen Erfahrungen, möchte ich meine Fachwerkstatt hier mal erwähnen und loben. Ein großer Dank geht an das Team vom Autohaus Mühlenhort in Weyhe. Kompetenz, Qualität und Zufriedenheit sind hier garantiert. Ich bin bisher immer(!!!) zufrieden gewesen. Es gab nicht einen Punkt, weshalb ich deren Aussagen in Frage stellen müsste oder überhaupt anzweifeln müsste. Und nein, ich bekomme KEINE Gelder oder Rabatte dafür, dass ich die Firma hier erwähnt habe. Wäre toll wenn |
16.03.2025 15:19 |
Trottel2011
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Kommentare (11)
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3 (B), göteborg, let's travel, museum, schwweden, V70, Volvo, world of volvo
Hallo Motor-Talker!
Spontan sein, ist immer so eine Tugend und zeitgleich ein Fluch. So entschied ich mich sehr spontan in der letzten Woche, dass ich nach Schweden fahre (Hintergründe kommen in späteren Posts
) und dachte: hey, wenn du schon mal da bist, besuche doch einfach mal das Volvo Museum! Und nein, das geht nicht mehr, da es für immer geschlossen hat. Dafür gibt es das neue "World auf Volvo" Gebäudekomplex in der Göteborger Innenstadt. Schon mal von Außen: sehr imposant. Ein Gebäude aus Beton, Glas und viel Holz!
Ich hatte mir erhofft, es wäre ein würdiger Ersatz für die alte Volvo Museumsexponate geworden - bin etwas enttäuscht worden aber nicht genug, um das Ganze schlecht zu reden.
Gleich im Eingang merkt man: hier ist der Volvofahrer und -fan schon mal richtig: ein Polizei Amazon sowie ein FH Sattelzugmaschine stehen im riesigen Foyer. Links ist der Empfang, super freundlich und hilfsbereit. Nach Kauf der Eintrittskarte (200 SEK, ca. 15 EUR) ging es direkt in die Räumlichkeiten. Dabei war im Erdgeschoss eine kleine Sonderausstellung: der neue ES90 steht zum Anfassen, Einsteigen, Probieren bereit. Direkt dahinter der Volvo 780 Coupé mit einer der ungewöhnlichsten Motorenwahle für solch ein Bertone Exot: ein 2.4l 6 Zylinder Turbodiesel mit Ladeluftkühler (aus dem LT stammend, von Volvo etwas "verfeinert"
. Der erste europäische Luxuscoupé mit Diesel?
Back to the ES90. Ich habe mich natürlich sofort für das neue Fahrzeug interessiert. Sieht anders aus, ist ein Fließheck und großer Ladeklappe und im Innenraum sehr gute Materialwahlen und viel viel viel Platz. natürlich elektrisch... Aber um den ES90 geht es hier nicht, sondern um den Rest des Gebäudes.
Die zentral gelegene Treppe nach oben wandernd gehe ich ins 3. OG, da dort die Ausstellung beginnt. Eine super freundliche Kraft empfängt einen am Eingang und zeigt wohin es geht. Ob man in die technische Ausstellung über Emotionen usw. läuft oder direkt zu den Volvo Nutzfahrzeugen bzw. Baustellenfahrzeugen im Bällebad...
Allgemein ist die Ausstellung sehr interaktiv und sehr cool gemacht.
Zu den Exponten könnte man eine Menge erzählen, aber das würde den Artikel hier sprengen und das muss auch nicht sein. Wichtigstes Stück hier und wahrscheinlich am wertvollsten ist der P1800 von Irv Gordon, der mit 3.000.000 Meilen (ca. 4.800.000 Kilometer) den offiziellen Weltrekord für die höchste nachgewiesene Fahrleistung aufweist (PKW). Leider ist Irv vor wenigen Jahren verstorben, weshalb seine P1800 Reise ein jähes Ende nehmen musste, aber dafür steht das Fahrzeug in seinem letzten Zustand in der Ausstellung. Ein Meilenstein für Volvo. Ansonsten schaut euch die Fotos an. Es sind typischerweise viele und nicht alle sind in der richtigen Reihenfolge sortiert (die Motor-Talk Sortierungsfunktion funktioniert nicht mehr so wie früher). Ich habe sie soweit wie möglich sortiert, aber schaut selbst