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Tue Dec 13 16:12:47 CET 2011    |    rallediebuerste    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: düsseldorf, raceOfChampions2011, racing, schumacher, vettel

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[bild=1]Düsseldorf, Samstag, der 3. Dezember, 13:00 Uhr. Acht Menschen in schwarzen Motor-Talk-T-Shirts mit ROC-Schriftzug stehen vor der klappbaren Treppe des Hyatt-Hotels und warten. Trotz einer Außentemperatur nahe am Nullpunkt und des eisigen Windes ziert die Gesichter aller acht ein debil-seliges Grinsen.
Der Grund für die gute Stimmung verbirgt sich hinter der Eingangstür, die zur Zeit aber noch fest verrammelt ist: extra für uns glückliche (naja, und ein paar andere) wurde ein Haufen Motorsportlegenden aus Formel1, WRC, DTM und co. angekarrt, in ein Zimmer gesperrt und gezwungen, ihre Unterschrift auf alles zu setzen, was ihnen vor die Nase gehalten wird.[mehr]

[bild=3]Nach einer gefühlten Ewigkeit bei Minus 20 Grad und Polarwind, öffnet sich endlich die Tür und wir stürmen die Vorhalle. Schnell bringen wir die Ausweiskontrolle hinter uns und warten eine weitere Ewigkeit vor der nächsten verschlossenen Tür.
Wie gebannt starren wir auf den Türknauf, und als der sich endlich leise bewegt und den Weg freigibt, erstrahlt ein helles Licht, das Grinsen auf den Gesichtern wird noch breiter, und endlich stehen wir ihnen gegenüber: Michael Schumacher, Sebastian Vettel, David Coulthard und wie sie alle heißen... insgesamt ein gutes Dutzend Motorsportgrößen, die man so nah wohl auch eher selten sieht.
Dann geht alles sehr schnell: wie die Kühe auf dem Weg zur Schlachtbank werden wir an den Signiertischen vorbeigeschleust und unter ständigen "Bitte nur ein Autogramm von jedem Fahrer"-Rufen der Organisatoren weitergedrängt. Zeit zum Fragen stellen oder kurzen Plauschen mit den Fahren bleibt eigentlich keine, aber gut - was will man machen. Da mir der ganze Personen- und Unterschriftenkult eh nicht so liegt, halte ich mich vornehm zurück, mache ein paar Fotos, kassiere zwei Unterschriften für Freunde und Nachbarn (ihres Zeichens große Schumi- und Vettelfans) und ärgere mich, dass ich den Kaufvertrag für Schumis FXX vergessen habe, den ich ihm zum signieren vorlegen wollte. Naja, man kann nicht alles haben.

[bild=13]Anschließend geht's schnell ins Hotel zum Einchecken und von dort aus direkt weiter zum eigentlichen Event: dem Race Of Champions 2011 in der Düsseldorfer ESPRIT-Arena.
Beim Betreten der Arena sticht mir der scharfe Geruch von verbranntem Gummi und Benzin in die Nase, und ein infernalischer Lärm aus einem hochdrehenden V8 hämmert durch meine Ohren direkt ins Gehirn. Geil! Hier fühle ich mich wohl.
Absolut irre ist auch die Strecke, die man hier in die Halle gezaubert hat: ein 600 Meter langes Asphalt(!)band, das sich über den guten Fußballrasen schlängelt - inklusive kleiner Brücke, wo sich die beiden Abschnitte überkreuzen. Nicht schlecht!
Ich genieße ein wenig das freie Training und beschließe dann, noch eine schnelle Runde durch die VIP-Platinum Lounge zu drehen und mich erst mal ordentlich am Buffet zu bedienen, das von Jakobsmuschelspieß bis Gänsekeule außerordentlich gut bestückt ist.

18:00 Uhr. Ich bin vollgefressen bis obenhin - nicht mal mehr ein Pfefferminzplätzchen hätte noch Platz. Da trifft es sich gut, dass das Rahmenprogramm (unter anderem so ein Race of Promis) gerade vorbei ist, und der Nations Cup gleich losgeht. Hierbei fahren jeweils zwei Fahrer pro Land in den verschiedenen Wagen um die Wette, und das Team, das am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Die 6 Wettkampfwagen in diesem Jahr sind alles schicke Schmankerl des Automobilbaus - und alle so unterschiedlich, wie man es sich nur wünschen kann:

Audi R8 LMS[bild=87]
Der GT3-Bolide mit V10 und 500PS ist zwar schön anzusehen und auch sehr schnell, aber für den engen Kurs in der ESPRIT-Arena taugt die Kiste wohl nur bedingt. Fun Fact: die komplette Renndistanz wird im ersten Gang bewältigt.

"ROC-RACE Car"[bild=93]
Das stärkste Auo im Feld. Ein Nascar-"Nachbau" mit extrem hochdrehendem V8. Soundmäßig definitiv das beste, was hier aufgefahren wird... richtig schön rotzig. Leider für diese Strecke auch viiieeeel zu schwer. Trotzdem irgendwie geil martialisch.

Skoda Fabia S2000[bild=88]
Rallyewagen aus der Super2000-Serie. Wie man hört rechtanspruchsvoll zu fahren, weil man hier immer darauf achten muss, das Drehzahlniveau oben zu halten. Bei 1.6 Litern Hubraum und nem dicken Turbo obendrauf sicher nicht so falsch 🙂

KTM X-Bow[bild=91]
Mehr Kart als Auto. 240PS-Audi-Turbomotor trifft auf nicht mal 800kg Lebendgewicht ohne elektronische Helferlein.
Ich hatte ja der Vergnügen, das Ding kurz auf dem Red Bull Ring fahren zu dürfen, und ich kann nur sagen: extreem zickig, aber auch sehr spaßig.

Rage Motorsport RX-150 Buggy[bild=92]
Buggy mit 140-PS-Motorradmotor. Geht gut vorwärts und neigt dazu, bei warmem Auspuff ordentlich Flammen zu werfen - leider immer genau dann, wenn ich den Finger NICHT am Auslöser meiner Kamera habe. Das da oben war ein Glücksgriff.

VW Scirocco R "Cup"[bild=85]
Erdgas-Rocco mit "Push to Pass"-Funktion. Wenn der Fahrer einen Knopf auf dem Lenkrad drückt, stehen für kurze Zeit 50 extra-PS (275 statt 225) zur Verfügung. Das ganze funktioniert 4x pro Rennen. Die Anzahl der verbliebenen Aufladungen wird mittels Display in der Seitenscheibe angezeigt.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Schumi und Vettel holen zum fünften mal in Folge den Sieg für Deutschland, das Publikum ist außer sich, Vettel macht ein paar misslunge Donuts auf dem Rasen (was da wohl die Fortuna sagen wird?) Siegerehrung, Champagnerdusche, Schluss, Riesenstau, Hotel, Schlafen.

Am Sonntag fahre ich früh zur Arena. Erstens habe ich sowieso nichts besseres zu tun, und zweitens kann ich so einen von den guten Parkplätzen abstauben und muss heute abend nicht ewig warten um auf die Autobahn zu kommen.
Natürlich bin ich viel zu früh da. Alle Tore sind zu, nur ein einsamer Securitymensch steht rum und bewacht das Kassenhäuschen. "Ey, wat machstn du schon hier? Einlass ist erst in anderthalb Stunden!", ruft er mir in tiefstem Rheinländisch entgegen.
Tja, hätte ich mal lieber den Zeitplan gelesen, den mir MT vorher noch zugeschickt hat....... nee. Ich und Pläne lesen? Wär ja noch schöner... nee nee, ich ertrage meinen Fehler wie ein Mann und sitze meine Zeit ab. Anderthalb Stunden bei 5°C und 100km/h Windgeschwindigkeit auf freiem Feld. Alleine. In meiner Übergangsjacke.

[bild=61]Irgendwann gehen dann aber doch die Türen auf, und ich stürme die VIP-Lounge. Erst mal ein wenig aufwärmen und das Buffet plündern. Dann raus und ein bisschen Rahmenprogramm schauen... unter anderem Stuntdriving mit dem genialen Terry Grant, der nebenbei auch mal mit seinem TVR die komplette Halle einnebelt.
Außerdem am Start: Motorrad-Stundriding-Meister Chris Pfeiffer, eine Schlange von Super- und Hypercars, die aber nur ein mal durch die Halle gondeln ohne auch nur ein einziges mal die Motoren aufheulen zu lassen (naja, kostet wohl zu viel Sprit bei den Karren), Stig Blomqvist im Audi quattro, ein paar Drifts im alten Benz etc. pp.

[bild=82]Pünktlich zum Start des eigentlichen Race of Champions wartet auf uns noch ein weiterer Leckerbissen: eine exklusive Führung durch die "Katakomben" - das Paddock, wo die ganzen Autos stehen, den Aufenthaltsbereich der Fahrer, die Wechselzone. In Zweiergrüppchen werden wir von unserem persönlichen Fremdenführer backstage geführt, und können uns hier nach Lust und Laune umsehen. Nicola und ich haben sogar das große Glück, genau in dem Moment die Wechselzone zu betreten, in dem alle Fahrer für die Vorstellungsrunde die Cabrios besteigen. So eine Gelegenheit hat man nicht alle Tage, also lasse ich den Fotofinger glühen... dummerweise, ohne vorher die Einstellungen meiner Kamera zu checken und ohne zwischendrin mal die Bilder zu kontrollieren, weshalb von knapp 80 Fotos nur 4-5 auch wirklich was geworden sind (tja, die beste Kamera bringt halt nix, wenn der Fotograf nix drauf hat!).
Als die Fahrer sich nach draußen verabschieden, neigt sich auch unsere Führung dem Ende zu, und wir laufen zurück richtung Tribüne.

[bild=100]Wieder oben angekommen, ist das Rennen schon in vollem Gange. Da das ganze aber nicht wirklich anders ist als gestern, stellt sich nach einiger Zeit doch ein wenig Langeweile ein. Irgendwie ist's dann doch immer das gleiche: man hat jeden Fahrer und jedes Auto schon mindestens 5 mal gesehen, die Rundenzeiten liegen alle recht eng beieinander und wirklich spektakuläre Aktionen sieht man nur ganz ganz selten. Aber genau für diese Phasen gibt's ja die Lounge mit Catering und Monitoren an jeder Ecke.
Zum Viertelfinale begebe ich mich wieder nach draußen - genau rechtzeitig zum großen Duell Schumacher gegen Vettel im X-Bow, das Schumi knapp für sich entscheiden kann. In der nächsten Runde ist ihm Fortuna (höhö!) allerdings nicht mehr so hold, und er muss sich seinem Gegner geschlagen geben.

[bild=107]Im Finale schließlich kann sich Sébastien Ogier gegen Tom Kristensen durchsetzen und gewinnt unter großem Jubel das Race of Champions 2011. Und während der noch ein paar Siegerdonuts auf der Strecke dreht und dabei fast ein paar Fotografen abräumt, stürze ich mich die Treppen hinunter und stelle mich gegenüber des Siegertreppchens auf, um noch ein paar schöne Bilder zu schießen. Die gleiche Idee hatten allerdings auch alle anderen Kamerabesitzer in dieser Hälfte der Halle, und so kann ich nur noch 2-3 Fotos von der Siegerehrung machen, bevor ich von einem Heer Teleobjektive und Einbeinstative halb besinnungslos geprügelt werde. Gut, die Speicherkarte ist sowieso voll, also verabschiede ich mich noch schnell von Nicola und den anderen und flitze zum Parkplatz - wohlweißlich, dass sich die lange Wartezeit vorhin jetzt auszahlen wird, wenn ich direkt von der Pole Position in Richtung Autobahn starte...

... nur um dort dann festzustellen, dass der Weg von meinem Parkplatz runter nicht direkt auf die Autobahn, sondern ein mal um das ganze Ding drumherum führt, so dass ich in der Schlange GANZ HINTEN stehe. Jetzt mal ehrlich: wer denkt sich denn so einen Quatsch aus?

Egal. Hinter mir liegt ein Spitzenevent, mir dröhnen noch ein wenig die Ohren und außerdem tut mir vom ganzen Essen der Bauch weh, aber ich bin rundum glücklich und zufrieden.

Danke, Motor-Talk!


Tue Sep 27 17:14:52 CEST 2011    |    rallediebuerste    |    Kommentare (18)

Da ich es wie immer nach den geilen Events der letzten Zeit nicht rechtzeitig geschafft habe, ein paar Zeilen dazu zu verfassen, lasse ich es auch dieses Mal mit ein paar Fotos gut sein.
Wer sich dafür interessiert, findet hier sowieso schon genug Text.

Die IAA Tour 2011 - schee war's.

(ach ja: sollte jemand sich auf einem der Bilder wiedererkennen und sich nicht so gerne im Internet sehen wollen, schickt mir ne PN, dann nehme ich die Bilder 'runter bzw. mache euch entsprechend unkenntlich)

Mercedes

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Ford

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Kleines Intermezzo bei Honda

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die "Sportwagenhalle"

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BMW

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VW

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Audi

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Gemütlicher Ausklang im Oldtimerstübchen

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Tue Aug 02 13:20:43 CEST 2011    |    rallediebuerste    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: 24h, Fotos, nordschleife, Nürburgring, Rennen, rennstrecke

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Hinweis:
Dieser Blogartikel wurde leider nie fertiggestellt, da unmittelbar nach dem 24h-Rennen in meinem Privatleben einiges passiert ist, auf das ich auch gerne verzichtet hätte. Dementsprechend fehlt(e) mir etwas die Motivation, den Artikel fertigzustellen.
Da ich in den letzten Tagen aber öfter mal drauf angesprochen wurde, ob ich nicht wenigstens die Fotos veröffentlichen mag, habe ich mich entschlossen, das ganze erst mal so weit zu veröffentlichen wie ich damals gekommen bin, und den Beitrag dann später bei Gelegenheit ("irgendwann mal"😉 zu einem würdigen Ende zu bringen.
 
Ich bitte an der Stelle einfach mal um Euer Verständnis und hoffe, ihr habt wenigstens etwas Spaß an den Fotos und der Einleitung 🙂

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Ein Höhepunkt im Kalender eines jeden Motorsportbegeisterten ist sicherlich das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Hier stürzen sich ein mal jährlich weit über 200 Autos aller Leistungsklassen - vom Seat Ibiza bis zum 600PS V8 Rennboliden - auf die Rennstrecke und fahren volle 24 Stunden lang was die Kisten hergeben.

[bild=122]Die vergangenen Jahre war ich immer privat oben, habe mich mit ein paar Freunden - bewaffnet mit Klappstuhl und Einweggrill - an die Strecke gesetzt und bei Wind und Wetter, praller Sonne und in einem Jahr auch bei Schnee (!) ausgeharrt, das Rennen beobachtet, mit den anderen Fans gefeiert, mitgefiebert und bin am nächsten Tag müde aber glücklich nach Hause gefahren.

2011 aber sollte ich das legendäre Eifelrennen einmal aus einer ein wenig anderen Perspektive kennenlernen. Ich hatte nämlich das große Glück, den Ring auf Einladung von Nissan zu besuchen, die dieses Jahr mit zwei 370Z am Start waren. So richtig mit Hotel statt Schlafsack, Shuttleservice statt Fußweg und Catering statt Einweggrill...

[bild=1]Freitag, 24. Juni. Ich habe gerade ins Hotel eingecheckt (Zimmer mit Blick auf die Strecke - wie geil ist das denn bitte?), und bewege mich mal Richtung Fahrerlager. Gerade läuft der SEAT Leon Supercopa - nichts übermäßig interessantes - also kann ich mich hier mal in Ruhe etwas umsehen. Immer wieder interessant ist, wie unterschiedlich die Teams so ausgestattet sind. Neben den Werksteams mit ihren riesigen Trucks, Werbezelten mit Holzfußboden, Ausstellungsfahrzeugen, VIP-Bereichen und allem pi pa po, stehen überall auch kleine Wohnwagen und Anhänger der privaten Teams rum, die aber mindestens ebenso liebevoll eingerichtet sind.

Aus gut unterrichteten Quellen habe ich erfahren, dass auch MT-Tom dieses Wochenende zu Gast ist, also verabreden wir uns kurzerhand zu einem kleinen Pläuschchen bei einer Currywurst. Tom erzählt mir, dass Motor-Talk quasi auch beim Rennen dabei ist - nämlich als Partner des Continental-Teams, das mit einem gelb-schwaren Artega GT an den Start geht. Also neben den zwei Nissans, dem Tittenschlitten und dem Hyundai Coupé meines KFZ-Schraubers noch ein weiterer Kandidat, dem ich die Daumen drücken muss!

[bild=4]Leider ist es seit ein paar Jahren so, dass man beim 24h-Rennen als Normalsterblicher nicht mehr in die Boxengasse darf. Da stehen unfreundlich guckende Damen und Herren in hässlichen Jacken an der Tür und gucken noch unfreundlicher, wenn man rein will. Früher ging das alles problemlos, da konnte man sich alles mal aus nächster Nähe ansehen und auch den einen oder anderen netten Plausch mit Mechanikern und Fahrern halten (wenn sie gerade mal Zeit hatten)... naja, ein weiterer Punkt für die "früher war alles besser"-Liste.
Unnötig zu erwähnen, dass ich es trotzdem geschafft habe, und so kann ich mir schon einmal ein paar der Schätzchen ansehen, die hier morgen an den Start gehen werden. Der Wahn-Sinn... aber dazu später mehr.

Danach geht's raus aus der Box, schnell noch ne Currywurst reinpfeifen, und dann noch ein wenig mit Tom an der Strecke lang, Fotos vom zweiten Qualifying machen, Gummi und Benzin schnüffeln und schon mal Rennatmosphäre tanken. Herrlich!

[bild=38]Heute abend steht noch Drift Challenge an der Müllenbachschleife an, also lassen wir uns vom VIP-Shuttle dorthin bringen. Wir schauen uns ein wenig um, und es entspinnt sich folgender Dialog: "Ja, schon mal ganz nett und so, aber so RICHTIG geil wäre es, wenn wir nicht an der Außenkurve, sondern auf der Innenseite stehen könnten." - "Ja, das gäbe geile Fotos. Aber das wird ein bisschen knapp. Wir haben nur noch 15 Minuten bis zum Start." - "Ach komm, das schaffen wir!"
...
Haben wir natürlich nicht. Die komplette Drift Challenge verpasst. Aber gut, man kann nicht alles haben.

Naja, dafür geht's dann mit dem Team von Nissan zu einem leckeren Essen, bei dem wir Holger Eckhardt, einem der Fahrer der 4-Liter 370Z, eine Menge Löcher in den Bauch fragen können. Anschließend wird der Abend bei einem gemütlichen Abend mit viel Eifelgeist in der Cockpit-Bar des Hotels ausklingen gelassen. Gegen Mitternacht wanke ich langsam in Richtung Bett, denn ich weiß jetzt schon: morgen abend werde ich nicht viel Schlaf bekommen.

[bild=50]Am Samstag morgen werde ich von einem ohrenbetäubenden Lärm geweckt. Draußen tobt die Mini-Challenge, und ich habe wohl gestern abend vergessen, das Fenster zu schließen. Naja, wenn du schon wach bist, kannste auch schon mal 'ne Runde rumlaufen. Also schnappe ich mir die Kamera, drücke mir schnell 'ne Currywurst in den Hals, stelle mich mal hierhin, mal dorthin, schieße zwei, drei, vier (hundert) Fotos, und vertreibe mir die Zeit, bis um 16:00 Uhr endlich das 24-Stunden-Rennen losgeht.

Zum Start habe ich mich mit ein paar Freunden auf der Mercedes-Tribüne verabredet, von wo aus man schön das Starterfeld und die erste Schikane einsehen kann. Um 15:30 werden die Zuschauer gebeten, das Starterfeld zu verlassen, und um 15:55 ist auch endlich der letzte verschwunden. Ein Gridgirl hält ein Schild hoch "2 Minutes", Unruhe macht sich auch im Publikum breit.
"1 Minute", gleich geht's los!
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(... to be continued)


Sun Jul 18 17:13:03 CEST 2010    |    rallediebuerste    |    Kommentare (34)    |   Stichworte: crossover, juke, murano, nissan, ralle testet

Wie findet ihr den neuen Juke?

Meine Omma sagte immer: "Wenn du immer alles nur nach dem Äußeren beurteilst, verpasst du einiges im Leben".
Tja. Natürlich hatte sie recht... so teilweise jedenfalls 🙂

Aber fangen wir von vorne an:
offenbar hat sich Nissan als erster Automobilhersteller meinen Aufruf von vor zwei Jahren (der Mavenblog, ihr wisst schon) zu Herzen genommen und mich am vergangenen Dienstag kurzfristig zum "Juke & Murano Test Drive" in Frankfurt eingeladen (okay okay: Halbgott und Andy auch, aber die beiden konnten nicht - und so klingt's halt viel exklusiver 😉).
Also ich bin ich vergangenen Donnerstag hingefahren, um die beiden Wagen mal etwas näher zeigen zu lassen.

Ich muss dazu sagen: bis zu der Einladung von Nissan hatte ich überhaupt keine Ahnung, was denn ein Nissan Juke überhaupt ist, also habe ich mir erst mal ein paar Bilder im Internet angeschaut. Und ich war nicht sehr beeindruckt: der Wagen wirkt wie eine Mischung aus Nissan Micra im SUV-Kostüm und Fiat Multipla auf Steroiden. Mann, hätte es nicht ein GT-R sein können? Oder wenigstens ein 370Z?
Aber hey: 'nem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul, also ab nach Frankfurt!
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Dort angekommen werde ich gleich sehr freundlich begrüßt, und ganz ohne große Worte darf ich direkt zur knapp fünstündigen Testfahrt mit dem Juke (der übrigens im September auf den deutschen Markt kommt) aufbrechen. Man habe drei Motoren zur Auswahl - den 1.5er Diesel (110 PS), den 1.6er Benziner (117 PS) und den 1.6L Turbo mit 190 PS - welchen ich denn testen möchte. Hahaha, was für eine Frage!

Also überreicht man mir die Schlüssel, erklärt kurz den Ablauf, und dann sehe ich ihn live vor mir. Und jetzt mal unter uns: so hässlich wie auf den Fotos ist die Kiste eigentlich gar nicht. Okay, gut: die Scheinwerfer in der Stoßstange sind viel zu groß, um als hübsch durchzugehen, und über die Positionierung von Standlicht und Blinker auf der Motorhaube kann man streiten… und die Kotflügel sind für meinen Geschmack auch etwas übertrieben auf groß gemacht, aber hey: aus einigen Winkeln sieht das Teil auch ganz fetzig aus, sagt doch mal selbst:

[bild=1][bild=5][bild=6][bild=11][bild=8]Auch von innen ist der Juke eher was Leute, die's gerne etwas bunter und auffälliger haben. Die Mittelkonsole und die Panels in den Türen sind knallrot lackiert. Zusätzlich sind die Sitze rot akzentuiert, was dem Auto aber wirklich gut zu Gesicht steht... wer's lieber langweilig mag, kann das ganze übrigens auch in mausgrau ordern. Aber das passt nun wirklich gar nicht wie ich finde.
Die Sitzposition ist wie zu erwarten etwas erhöht, und ansonsten ist alles genau da wo's hingehört. Ein paar andere Tester haben wohl bemängelt, dass sich die Lenksäule nicht verstellen läßt, aber ich denke, die waren einfach überpingelig. Mir passt hier alles. Und weil ich ja bekanntlich das Maß aller Dinge bin, ist der Innenraum des Juke schon okay so wie er ist 😉

Und los geht's: Zündschlüssel rein und... "Äähhm, w...wo ist denn hier bitte das Zündschloss? Hmm, vielleicht inks wie bei Porsche? Auch nich. Entschuldigung, könnten Sie mir bitte grad erklären... achso, hehe, klar. Keyless go. Ja nee, klar. Natürlich wusste ich das. Halten Sie mich für bescheuert!?"
Ich drücke - peinlich berührt - den Startknopf und verschwinde so schnell wie möglich vom Parkplatz. Dabei fällt mir schon auf, dass der Motor entweder relativ leise oder das ganze Auto gut gedämmt ist. Unaufdringlich und leise verrichten die 190 Pferde da vorne ihren Dienst.
Insgesamt spricht der Motor für eine 1.6er Luftpumpe sehr gut an. Ich kann kein Turboloch entdecken, und kleine Zwischensprints gehen ohne großen Widerwillen vonstatten. Auch bei niedrigen Drehzahlen. Ab 170 Sachen meldet sich aber dann langsam der erhöhte Luftwiderstand und bei mehr als 190 kann man nicht mehr wirklich von Beschleunigung sprechen. Angeblich packt der Juke in der Turboversion 215km/h, aber das konnte ich aufgrund der Verkehrssituation nicht verifizieren.

Ein längeres Autobahnstück steht bevor, also kann ich mich in aller Ruhe mit den Schaltern und Knöpfen in der Mittelkonsole beschäftigen. Der Juke hat hier zwei Displays. Oben eins für Navigation, Radio, Telefon, Rückfahrkamera und den ganzen Krempel, das sich sehr leicht und intuitiv bedienen lässt, und unten eins für Spielkinder wie mich.

[bild=10]Im Normalbetrieb zeigt das (bei starkem Sonnenschein stark spiegelnde) Display die Einstellungen der Klimaanlage an. Temperatur, Gebläsesteuerung und so. Drückt man aber auf den "D-Mode"-Knopf obendrüber, wechselt die Anzeige auf ein mit "Torque", also Drehmoment, überschriebenes Balkendiagramm, und die seitlichen Knöpfe ändern Farbe und Aufschrift. Links gibt es dann drei Buttons zur Steuerung von Gaskennlinie und Servolenkung: Normal, Sport und Eco. Rechts gibt's Setup, Drive Info und Eco Info.

Natürlich probiere ich als erstes den Sport-Modus. Auf meinen Knopfdruck hin schaltet das Display vom Torque-Diagramm auf die Boost-Anzeige des Turboladers. Außerdem reagiert das Gas jetzt ein bisschen empfindlicher, und die Lenkung wird spürbar härter. Nice.
Jetzt der Öko-Mode. Beim Druck auf den Eco-Knopf fällt ein kleiner Bremsfallschirm aus dem Kofferraum und bremst das Auto. Jedenfalls fühlt es sich so an, wenn das eGas jetzt auf einmal trotz gleicher Fußstellung viel viel weniger Leistung abruft. Außerdem zeigt das Display jetzt statt dem Turbo Boost den Momentanverbrauch und bis zu 5 Sterne an - je nachdem, wie öko ich unterwegs bin. Nett. Aber nix für mich 😉

Ich schalte zurück in den Sportmodus, der mir irgendwie mehr zusagt, und spiele an den rechten Knöpfen 'rum. Besonders gefällt mir der "Drive Info" Button, der neben Informationen wie Fahrzeit und Durchschnittsgeschwindigkeit auch ein G-Meter einblenden kann, das mir dann in Echtzeit die Fliehkräfte anzeigt. Eine ganz coole Sache eigentlich, wären da nicht zwei Dinge: erstens befindet sich die Anzeige so weit unten, dass ich sie beim normalen Fahren gar nicht im Blick habe - beim Kurvefahren schon gar nicht. Und zweitens ist das ganze eh witzlos, denn die Achsen haben keinerlei Beschriftung. Hallo Nissan, was zur Hölle soll ich mit der Information anfangen, dass ich die Kurve gerade mit 3 Balken genommen habe?! Das ist doch unnötig! Da muss "1,25g" stehen! Nicht "[][][]--"! Außerdem wäre es extrem nice, wenn der Computer sich die Maximalwerte behalten könnte... das würde uns auch garantiert noch mehr "mit 100 inne Kurve"-Videos bescheren, wenn sich die Kids auf Rekordjagd begeben 😉
Naja, wie gesagt: eine hübsche Spielerei, aber mehr leider auch nicht.

Aber genug gespielt. Das Navi schickt mich auf eine kurvige Landstraße, also fühlen wir der Kiste mal auf den Zahn! Etwas vorsichtig schicke ich den Juke in die erste Kurve - und bin erstaunt, wie elegant er das mitmacht. Nächste Kurve, ein bisschen flotter - auch gut gemeistert. Hey, gar nicht mal so schlecht für nen Kleinwagen, der optisch auf SUV macht (ein paar Stunden später habe ich erfahren, dass der Wagen trotz der bulligen Optik "gerade mal" 1280kg auf die Waage bringt - in etwa so viel wie unser new Mini... oder mein CTR).
Ganz ehrlich: Landstraßenfahren macht mit dem Juke viel mehr Spaß als ich erwartet hatte! Schön agil folgt er meinen Lenkbewegungen, reagiert relativ gutmütig auf Lastwechsel und scheint insgesamt gut ausbalanciert zu sein - der 1.6 Liter Turbomotor, der sicher auch nicht der schwerste ist, leistet da wohl einen guten Beitrag zur Gesamtperformance.

Ach ja: ich hatte übrigens nur die Version mit Frontantrieb. Exklusiv mit dem Turbomotor gibt es auch noch eine Allradversion, die mittels Torque-Vectoring das Antriebsmoment zwischen den Rädern einer Achse hin- und herverteilt, um noch ein bisschen mehr Stabilität in Kurven 'rauszuholen. Ein sehr interessantes System, das es in dieser Klasse glaube ich auch noch nicht gibt. Aber leider hat am Ende die Zeit nicht mehr gereicht, die 4x4-Version zu testen. Schade!
Aber nicht all zu schlimm, denn der Fronttriebler ist schon recht flott unterwegs. Außerdem wiegt der Allradler (den es nur in Verbindung mit einer CVT-Automatik gibt) gleich mal 150kg mehr und braucht zum Sprint auf Tempo Hundert fast eine halbe Sekunde länger. Müsste man mal probefahren, um zu sehen, ob sich das wirklich lohnt.

[bild=7]Das Navi zeigt, dass ich mich dem Ziel nähere, also fahre ich noch mal schnell rechts ran, schieße ein paar Fotos und schaue mir den Kofferraum an, der leider ein wenig klein geraten ist. Zwei, vielleicht drei Kisten Bier passen nebeneinander 'rein, dann ist Feierabend. Hier zeigt sich dann, dass der Juke eben doch eigentlich ein Kleinwagen - wenn ich das richtig mitbekommen habe: auf der Plattform vom Micra - ist. Auf den Rücksitzen sitze ich dafür aber mit meinen 180cm ganz anständig: die Knie berühren zwar leicht die Vordersitze, und über dem Kopf ist auch nicht mehr so extrem viel Raum, aber ich sitze bequem und verrenken muss ich mich auch nicht. Für kürzere Strecken (also jetzt nicht unbedingt Berlin-Rimini) ist das schon ganz okay. Wie ich in Gesprächen mit anderen Testern erfahren habe, sehen das einige anders. Die waren aber auch alle eher ältere Semester. Mein Tipp: bei Interesse einfach mal probesitzen!

[bild=2]Zeit für ein Fazit:
Mit dem Juke ist Nissan ein ganz nettes kleines Autochen gelungen. Ganz klar wird das Design polarisieren, aber wenn man eh ein bisschen extrovertierter ist und keinen Bock auf langweilige und emotionslose Autos hat - es vielleicht sogar genießt, wenn einem die Leute hinterherschauen, dann wird man mit dem Juke auf jeden Fall seinen Spaß haben... zumal sich der Wagen auch wirklich spaßig fährt.

Natürlich ist der Kofferraum klein für so ein groß aussehendes Auto, natürlich leidet die Rundumsicht unter der bulligen Optik, und natürlich ist nicht jedes Detail der Bordelektronik bis ins letzte durchdacht (Beispiel gefällig? Die Sprache des D-Mode-Dingsbums wird separat von der des "oberen" Bordcomputers eingestellt. Und selbst wenn man auf Deutsch umstellt, redet das Ding immer noch von "Drive Information" und "Torque".)... aber das Gesamtpaket ist stimmig und macht wirklich wirklich erstaunlich viel Spaß. Und darauf kommt's ja schließlich am Ende des Tages an.

Achja: ein Dönerfach hat er auch! 😁
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Aber was haltet ihr davon?
Macht bei der Umfrage mit und lasst mir eure Kommentare da: wie gefällt euch das Design des neuen Nissan Juke? Designikone oder schlechter Witz? Würdet ihr euch ein solches Auto kaufen, oder würdet ihr euch schämen?
Was gefällt euch, was könnte man besser machen?
(Nutzt die Chance - ich bin mir ziemlich sicher, dass Nissan hier mitlesen wird!!)

ciao
euer Ralle


Sat Nov 14 16:35:24 CET 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: GPS, holland, politi

Da hab ich nicht schlecht gestaunt, als ich das grad im Radio gehört habe...

Holland krempelt sein Verkehrssteuersystem radikal um. Laut Tagesschau soll jeder Autofahrer 3 Cent pro gefahrenem Kilometer zahlen. Dafür fallen die pauschale jährliche KFZ-Steuer und die 25%ige Neuwagensteuer weg. Klingt ja erst mal nicht schlecht...

"Aha, und wie stellen die fest, wie viele Kilometer ich so im Jahr fahre?"
Ganz einfach: per GPS-Überwachung!

Wahnsinn! Der feuchte Traum eines jeden totalitären Überwachungsstaates: jedes KFZ in Holland wird also mit einem GPS-Empfänger ausgestattet, der genau mitprotokolliert, wann und wo jedes einzelne Auto unterwegs ist. Hach, wenn George Orwell das noch mitbekommen könnte!

Naja, hauptsache die Umwelt gerettet...


Fri Oct 02 11:03:53 CEST 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: IAA, Messe, MOTOR-TALK, mt, party, ralle testet

Schon während der IAA-Tour haben Halbgott und ich beschlossen, dass wir meine ganzen Fotos (500 an der Zahl) in einem hammergeilen Blogartikel verwurschten und so unsere ganz persönliche IAA-Tour dokumentieren.
Die meiste Zeit waren wir nämlich zu viert (Halbgott, invisible_ghost, meine Freundin und deren Freund) unterwegs, und ganz ehrlich: ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand an diesem Tag mehr Spaß hatte als wir... Okay - der Typ, der den 8c Spyder draußen rund um's Messegelände probefahren durfte vielleicht - aber sonst sicher keiner. Demensprechend lustig sollte auch der Blogartikel werden. Ein richtiger Blogbuster, sozusagen.

Natürlich habe ich mich gleich am Montag nach der IAA hingesetzt, alle Fotos runterskaliert, hochgeladen, ein paar Stichworte zusammengeschrieben und Halbgott zum Co-Autoren ernannt.

... ja und seitdem ist nichts mehr passiert.
Da ich euch die Fotos aber nicht vorenthalten will, veröffentliche ich den Artikel einfach im Rohzustand. Als reine Stichwortliste 🙂

Viel Spaß!

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Wed Jun 03 11:56:43 CEST 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (44)    |   Stichworte: privat

Bild: MathiasL (CC by-sa)Bild: MathiasL (CC by-sa)

Moin moin,

der eine oder andere hat's vielleicht schon gelesen: ich fliege in knapp 5 Wochen in die USA... und weil ich so ein verdammter Nerd bin, kann möchte ich nicht 3 Wochen lang völlig auf die Errungenschaften des digitalen Zeitalters verzichten. Ich brauche nicht viel, aber ein paar Dinge wären fein: Video gucken während des Fluges, Surfen wenn irgendwo möglich, Bilder von der Digicam runterziehen und evtl. ein bisschen überarbeiten... nicht viel mehr. Keine Games, keine Videobearbeitung oder so Scherze.
[bild=1]

Da ich aber hardwaretechnisch ein unbeschriebenes Blatt bin, bin ich auf eure Kaufberatung angewiesen: Welches Subnotebook, Mini-Notebook, Netbook würdet ihr mir empfehlen?

Anforderungen:
  • möglichst leicht (so um die 1,5 kg wäre fein)
  • geringes Packmaß - muss gut in nen normalen Tagesrucksack passen. Aber bitte nicht so klein, dass man nur mit nem Stift tippen kann 🙂
  • Auflösung mindestens 1024px Breite
  • Möglichst lange Akkulaufzeit wäre prima
  • Ein Film hat 800MB, meine Digitalkamera macht 20MB-Fotos. Festplattenplatz von ~100GB wäre also fein
  • WLAN 802.11g (54MBit) Minimum. 11n wäre nice, ist aber kein Muss
  • 10/100 Netzwerkport - 1000 wäre schön, aber auch hier: kein Muss
  • Bluetooth
  • Lautsprecher integriert
  • Kopfhörerport
  • Irgend ein Windows drauf... XP / Vista

Preislich habe ich gar keine konkrete Vorstellung - da das Ding aber nur ein "Reisegerät" sein soll, wäre es schön, wenn's im Rahmen bleibt. Je günstiger desto besser 🙂
(Edit: "Je günstiger desto besser" heißt: "nix von apple"😉

Also: haut rein - ich freue mich auf eure Antworten!
Danke schon mal im Voraus
Ralle


Fri May 15 12:50:53 CEST 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: blog

Welche Themen wollt ihr in Ralles Blog künftig sehen?

©Egon Häbich / PIXELIO (Nachbearbeitet)©Egon Häbich / PIXELIO (Nachbearbeitet)

Helft mir mal - ich stecke gerade ein bisschen in ner Sinnkrise.

Jeder Blog hat ja so sein spezielles Themengebiet. Mancher schreibt über seinen Job, ein anderer über sein Auto oder fremde Autos. Der eine schreibt ausschließlich über ganz spezielle Themen, und für wieder andere ist ein Blog das, was er schon immer sein sollte: ein Online-Tagebuch, in dem einfach alle möglichen alltäglichen Gedanken / Erlebnisse virtuell zu Papier gebracht werden.

Mein Blog befasst sich derzeit mit zwei großen Themen: "Hintergrundwissen" und "Ralle Testet", und von ein paar Ausnahmen abgesehen versuche ich eigentlich immer, mich an dieses selbst verordnete Blogkorsett zu halten.

Die Diskussion um den Kinderpornointernetsperrenbullshit hat mir nun aber gezeigt, dass auch auf MT ein gewisses Interesse für (netz-) politische Themen zu exisiteren scheint... und gerade auf dem Gebiet ist ja momentan so einiges los.

Nun frage ich mich aber: will das überhaupt jemand lesen? Oder soll ich lieber beim alten Muster bleiben statt die Leute mit so nem Quatsch zu langweilen, der eh nur 'ne Handvoll Leute interessiert.

Also: Was wollt ihr künftig öfter in Ralles Blog lesen?

Hintergrundwissen
Ralle erklärt die Welt... von Fahrtechnikthemen über Fotografie bis hin zum Internet. Immer fundiert informiert 🙂

Politische Themen
Kinderpornosperrenbullshitdings, Paintballverbot, komplett weltfremde Politiker und kuriose Statements - Themen gibts gerade zu Wahlkampfzeiten genug.

Privates
Stories aus dem Alltag - mein Parkschaden oder die Story, wie mir ein Fahrsicherheitstraining mal das Leben rettete.

Ralle Testet
Mavencontent for the win: Ralle testet alles mögliche - von der Nordschleife über den Kiez bis zum Sekundenschlaf - und zur Not auch Autos 🙂

Och, mach einfach mal
Thema spielt keine Rolle - hauptsache Ralle.

Freiformfeedback in den Kommentaren ist natürlich ausdrücklich erwünscht.


Sun Apr 19 15:37:47 CEST 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (171)    |   Stichworte: hintergrundwissen, Internet, Politik

[bild=1]Einige von euch werden es schon mitbekommen haben: am Freitag haben fünf große Internetprovider einen Vertrag mit dem BKA unterzeichnet, der den Zugang zu bestimmten Webseiten erschwert. Der Vertrag sieht vor, dass Internetbenutzer bestimmte Seiten, die im Zusammenhang mit Kinderpornografie stehen, nicht mehr angezeigt bekommen.
Die ganze Aktion - getrieben von Familienministerin Zensursula von der Leyen - wird als großer Erfolg im Kampf gegen Kinderpornografie gefeiert, ist aber in Wirklichkeit absoluter BULLSHIT... und dazu noch extrem gefährlich!

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1) Nur durch Wegschauen lösen wir das Problem nicht
Eine Filterliste, mit der der Zugriff auf Webseiten erschwert wird, ist für mich kein besonders großer Erfolg im Kampf gegen Kinderpornografie. Ein großer Erfolg wäre es, wenn es unsere Bundesregierung mal hinbekommen würde, die Produzenten dingfest zu machen. Leider scheint es aber zur Zeit so, dass die Konsumenten viel härter und schärfer verfolgt werden als die Produzenten.
In diesem Interview wird berichtet, dass bespielsweise auf der norwegischen Filterliste (die mit als Grundlage für unsere dienen soll) 70 Domainnamen stehen, die auf 25 Server hier in Deutschland verweisen. Warum geht man nicht mit dem selben Elan daran, an diese Server und deren Betreiber - und über diese an die wirklichen Täter - zu gelagen?
Nochmal: weit über 80% der entsprechenden Server stehen in demokratischen, westlichen Staaten, die über die entsprechende Rechtsabkommen verfügen!

2) Kinderpornografie wird heute fast gar nicht mehr über Webseiten verteilt...
Ich habe letztens ein Interview mit einem Pädophilen gelesen, der recht aktiv in der Szene war. Leider finde ich es nicht mehr. Eine der Hauptaussagen war allerdings diese:
Das Tauschen von kinderpornografischem Material über Webseiten ist schon seit langem viel zu gefährlich. Deshalb ist man dazu übergegangen, andere Verbreitungswege im Internet zu nutzen. Zum Beispiel Terminalserver.
Diese Verbindungen lassen sich vom Provider / BKA nicht überwachen, filtern oder sperren.

3) ... und selbst wenn: die Sperre funktioniert ja gar nicht
Laut BKA-Chef Jörg Ziercke wird auf DNS-Ebene gefiltert. Das ist so ziemlich das albernste, was man sich vorstellen kann. Selbst meine Omma könnte diesen Filter mit wenigen Mausklicks aushebeln, wenn man's ihr vorher ein, zwei mal gezeigt hat.
Für alle interessierten: Internetsperre umgehen in 27 Sekunden.

4) Alle Kinderpornoseiten auf einen Blick - der Traum jedes Perversen
Stellt euch das nur mal vor: es gibt eine Liste mit Adressen von hunderten oder tausenden Kinderpornoseiten.
Diese Liste wird von Menschen erstellt und verwaltet, und dann an die Internetprovider geschickt, wo sie wieder von Menschen in die entsprechenden Systeme eingearbeitet wird.
Wer von euch glaubt daran, dass diese Liste lange geheim bleibt?
Also in Australien hat's nicht lange gedauert  😉

5) Reden wir mal über Missbrauch
Womit wir schon beim Thema wären: auf der australischen Filterliste finden sich neben ein paar Kinderpornoseiten auch viele Seiten, die sich mit ganz anderen Dingen beschäftigen - Glücksspiel (was in Australien wohl zum Teil verboten ist), Sterbehilfe, Satanismus, Homoerotik, Fetische - und vollkommen bedeutungslose Seiten, wie zum Beispiel die eines Zahnarztes aus Queensland oder die eines "school cafeterias consultants".
Oder schauen wir mal in andere Länder: in Thailand wurde auch eine Sperrliste für Kinderpornografie eingeführt - das Vok war begeistert. Tja, und mittlerweile befinden sich über 1200 Seiten auf der Liste, denen vorgeworfen wird, die Köngisfamilie beleidigt zu haben.
Auch aus Skandinavien hört man, dass die Filterlisten dort wohl nicht nur im Kampf gegen Kinderpornografie eingesetzt werden.

Ist aber bestimmt alles nur Zufall und kann bei uns in Deutschland gar nicht passieren, gell? Okay okay, vielleicht werden noch zurecht ein paar Naziseiten gesperrt, aber mehr passiert da nicht....gut, eventuell noch Scientology und andere religiöse Spinner.... vielleicht noch Bombenbauanleitungen, aber die gehören ja eh verboten... und Seiten, die sich mit Drogenhandel beschäftigen. Und filesharer. Aber mehr ganz bestimmt nicht.

6) Geheime Verträge über geheime Listen. Ist das überhaupt noch Demokratie?
"Über die genauen Inhalte der öffentlich nicht zugänglichen Verträge haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart."
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Es gibt da einen geheimen Vertrag zwischen dem BKA und den Internetprovidern, in dem vereinbart wird, dass die Provider den Zugang zu allen Webseiten sperren, die auf einer geheimen Liste stehen.
HALLO?! Wo bleibt denn da die Kontrolle?

Kleines Gedankenexperiment: Das BKA ist der Meinung, dass dieser Blogeintrag hier schon ein kleines bisschen volksverhetzerisch ist, und daher landet "motor-talk.de" auf der Liste. Natürlich mit der Begründung, dass ich hier zu einem Artikel verlinke, der zu wikileaks.com verlinkt, welches wiederum eine Kopie der Filterliste bereithält. (Ihr lacht? So was kann wirklich passieren: vor ein paar Wochen wurde sogar die Wohnung des Domaininhabers von wikileaks.de durchsucht, weil diese zu wikileaks.com weiterleitet - mit genau der gleichen dämlichen Begründung!)
Wie auch immer: MT ist also auf der Liste. Und an wen wenden sich Habu, Tom und Bert, wenn sie der Meinung sind, dass die Seite zu unrecht gesperrt wurde? Laut dem lustigen roten Stoppschild an "kontakt@bka.de". Na super!
Ich richte also meine Beschwerde an das BKA - also an den Laden, der als einziger die Liste kennt, und noch schlimmer: der mich ursprünglich draufgesetzt hat. Gewaltenteilung anyone?
Bin ich der einzige, dem das irgendwie komisch vorkommt?

Wie gesagt: die ganze Internetsperre ist ganz ganz großer Bullshit - undemokratisch, gefährlich und sowieso nutzlos.
Das perfide an der Geschichte ist nur, dass man quasi gar nicht dagegen sein kann, ohne gleich in die Nähe von Kinderschändern gerückt zu werden, während sich hier in Wirklichkeit einige Politiker auf Kosten der Opfer profilieren und unter dem Deckmäntelchen des Kinderschutzes sinnlose Aktionen (gegen die Warnungen der Leute, die es besser wissen) möglichst öffentlichkeitswirksam durchdrücken.
Diese bodenlose Frechheit macht mich traurig und wütend!


Tue Mar 31 08:34:36 CEST 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: blog, Stöckchen

Halbgott hat das getan, was ich schon lange wollte, aber aufgrund meiner immensen Faulheit nie gepackt habe: die Stöckchen wiederbelebt. Und ich habe die große Ehre, der erste zu sein, der seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder nen Stock annen Kopp gezimmert kriegt.

How Addicted to Blogging Are You?
Um es kurz zu machen: schon ziemlich addicted.
Ich liebe Blogs! Auf MT schreibe ich in zweien und lese in ... vielen.
Außerhalb isses noch schlimmer: Ich blogge so 2-5x die Woche in zwei verschiedenen Blogs und schaue regelmäßig in ca. 15 verschiedene Blogs verschiedenster Natur rein.
So erklärt sich dann auch mein Score im Test:
[bild=1]

Nee, Scherz: ich bin 80% Addicted to Blogging.
[bild=2]

Das Stöckchen bleibt erst mal innerhalb der Spamtastic Four und geht an Bloquewart XC70D5.


Wed Mar 11 20:08:36 CET 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: fahrtechnik, panne, sicherheitstraining

Wie ein Fahrsicherheitstraining mein Leben rettete
(und warum ich was ganz anderes meine als ihr jetzt glaubt)

Brüderchen hat jetzt knapp 8 Monate seinen Führerschein - genau die richtige Zeit fürs erste Fahrsicherheitstraining.
Und damit der arme Bub nicht so alleine ist, und weil ich mit meinem R ja auch noch kein FST gemacht habe, und weil die vergangenen zwei einfach tierisch Spaß gemacht haben, lasse ich es mir nicht nehmen, ihn dabei zu begleiten.

Letzten Samstag war es so weit.
Früh um 8 schnell noch die Autos ein wenig aufräumen, Tank halb füllen, Luftdruck und Ölstand überprüfen, und los ging's in den um diese Zeit noch herrlich verschneiten Hunsrück. Reichlich Gelegenheit, die weiße Pracht zu bestaunen, gab mir die Tatsache, dass der feuerrote B-Corsa vom Brüderchen das eine oder andere altersbedingte Gebrechen an den Tag legte, was mich als Führungsfahrzeug im Wesentlichen auf die Gänge Nummer zwei und drei beschränkte. Die Anlage (für die Locals: Wüschheim) liegt übrigens etwas in der Pampa, war aber mit Hilfe meiner beiden Freunde Tom und Tom doch noch einigermaßen leicht zu finden.[mehr]
Wie vorausberechnet passierten wir um exakt 8:57 Uhr das Tor, hatten die Wagen um 8:58 in Parkposition und betraten den Schulungssaal mit dem ersten Schlagen der nahen Turmuhr. Natürlich kamen wir 5 Minuten zu spät... aber das machte nix, denn wir waren bei weitem nicht die letzten.

Als sich dann endlich alle eingefunden hatten ging's auch gleich in medias res. Ganz kurze theoretische Einleitung, und dann hieß es: Fahrzeuge besetzen und der Instruktorin zur ersten Station folgen. Noch mal schnell aussteigen, ein paar Ansagen und noch ein wenig Theorie, und endlich gings los mit der ersten Übung: Vollbremsung aus 50km/h. Vor mir waren noch zwei Mädels - junge hübsche Fahranfängerinnen, die aber erwartungsgemäß viel zu zaghaft aufs Pedal stiegen und so wertvolle Meter Bremsweg vergeudet haben. "Hopp, der nächste! Und zeig' den zweien mal, wie ein Mann bremst!", schallt es aus dem Funkgerät auf meinem Beifahrersitz.
Das lasse ich mir nicht zwei mal sagen, lege den ersten Gang an, Standgas auf exakt 4000, Kupplung kommen lassen, und mit einem gewaltigen Ruck schießt der R nach vorne. Zwei Sekunden später sind die geforderten 50km/h erreicht, ich schalte in den zweiten Gang und rolle auf die Hütchen zu, die den Bremspunkt markieren. Als ich sie erreiche, kicke ich blitzartig den rechten Fuß ins Bremspedal (wir erinnern uns: für ne richtige Vollbremsung braucht's ungefähr 80-100kg Pedaldruck) und selbiges bis ins Bodenblech. Keine 10 Meter später steht der R - Übung mit Bravour gemeistert. Bestätigt mir auch die verrauschte Funkgerätstimme.
Mit siegessicherem Lächeln fahre ich wieder an in Richtung Wendepunkt, trete die Bremse und...
...
... stelle fest, dass ich das Pedal  ganz easy bis zum Bodenblech durchtreten kann, wo vorher 2cm Pedalweg gereicht haben, um alle Räder an die Blockiergrenze zu bringen. Das Auto wird zwar langsamer, aber nicht so wie sonst. Irgendwas stimmt nicht. Nach dem Wendepunkt bremse ich nochmal, und wieder das gleiche Spiel: das Pedal fällt durch, und die Bremsleistung ist niedriger als gewohnt. Also halte ich irgendwo am Rand an, steige aus, und schaue mir die Sache näher an. Der Fehler ist auch gleich gefunden: meine vordere linke Felge ist innen ganz verschmiert von Bremsflüssigkeit. Also stimmt wohl was mit der Bremsleitung nicht. Shit!
Über Funk informiere ich kurz die Instruktorin. Die kommt auch sofort, schaut sich das ganze an und erklärt mir dann, ich könne noch locker in die 6km entfernte Werkstatt fahren... "Klar, wenn ich dabei nur so 5-6 mal bremsen muss, könnte ich's vielleicht grad packen. Nee nee, ich ruf mal lieber die Pannenhilfe."
30 Minuten soll es dauern, bis der Abschleppwagen da ist, also schaue ich mir noch schnell die Übung zu Ende an und fahre zum Eingang des Geländes... wo sich übrigens zeigt, dass ich mit meinem 5-6 mal gar nicht so falsch lag. Die letzte Bremsung klappt nämlich nur noch unter Zuhilfenahme der Handbremse.

[bild=1]Während ich so auf den Abschleppwagen warte (übrigens noch mal 45 Minuten) realisiere ich erst was für ein Schwein ich doch hatte, dass mir die Bremse ausgerechnet hier und heute versagt hat. Wäre mir das ganze bei etwas flotterer Gangart auf einer Landstraße passiert... oder - Oh Scheiße Mann - auf der Nordschleife, dann wäre die Sache vermutlich anders ausgegangen. Natürlich sind Autos genau aus dem Grund mit zwei getrennten Bremskreisen ausgestattet, aber wenn nur noch zwei statt vier Räder bremsen... nee nee, gut dass es hier passiert ist!

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: ich wurde in die nächste Werkstatt geschleppt. Dort wurde der R auf die Bühne gestellt, und wir konnten schön sehen, dass vorne links der Bremsschlauch durchgescheuert war - offenbar waren die verbauten Stahlflexleitungen zu lang. Man könne mir neue einbauen, aber das dauere dann garantiert 3-4 Tage.
Jau, ok: da der ganze Vorfall mehr als 50km von meinem Heimatort entfernt passiert war, stand mir sowieso ein Mietwagen zu. Da traf es sich gut, dass die Werkstatt auch gleichzeitig eine Europcar-Vertretung war. Leider keine große, denn laut Meister hatten sie nur noch ein Fahrzeug da... "Du hast Glück. Du kriegst den Benz."
Jau, und so fuhr ich mit meinem neuen Sternboliden zurück zur Fahrtechnikanlage, wo mich mein Brüderchen schon sehnlichst erwartete (aber eigentlich nur, weil ich das Navi mitgenommen hatte 😉). Viel verpasst habe ich nicht, meinte er: nur den Überrollsimulator und das grausame Mittagessen.
So wie es aussah, bin ich pünktlich zur ersten Übung nach dem Mittagessen zurückgekommen...

Aber die restlichen Übungen habe ich nur angeschaut und selbstverständlich nicht im Leih-Benz mitgemacht.


Tue Jan 27 11:45:35 CET 2009    |    rallediebuerste    |    Kommentare (3)

Gerade lese ich beim MC Winkel von einem neuen zeitvernichtenden Tool(chen).

Wordle ist ein kleines Spielzeug, das Texte in eine "Tag Cloud" verwandelt. 
Das musste ich natürlich auch gleich ausprobieren. Na, wer rät, welcher Text für diese Cloud hier Pate stand? 😉

[bild=1]

So, und jetzt seid ihr dran: schnappt euch euren liebsten Blogtext oder MT-Beitrag, jagt ihn durch das Tool, saved ihn to the Gallery und postet die Ergebnisse in den Kommentaren!

gespannten Gruß
Ralle


Thu Nov 20 14:32:53 CET 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: hintergrundwissen, internet

Ralle erklärt das Internet
Kapitel 1 - Datenaustausch auf Anwendungsebene

1.1 Beispiel HTTP - der Austausch von Webseiten
[bild=1]Im letzten Beitrag habe ich erklärt, dass man das Internet ganz gut mit unserem Postwesen vergleichen kann.
Wenn Tom Troll also in seine Adresszeile "www.motor-talk.de" eintippt, dann sendet der Browser quasi eine Anfrage an den Motor-Talk Webserver mit der Bitte, ihm den Inhalt der Seite www.motor-talk.de zukommen zu lassen.

Damit zwei Computer sich untereinander verständigen können, muss genau definiert sein, wie diese Anfragen und die Antworten darauf auszusehen haben. Einen solchen Regelkatalog nennt man - wie in der Diplomatie - Protokoll. Und genau wie in der Diplomatie gibt es für verschieden Anlässe verschiedene Regelkataloge. So wird für den Austausch von Webseiten ein bestimmtes Protokoll benutzt, für das Versenden von Emails ein anderes, für den Austausch von Dateien gibt's ein drittes etc.pp.  [mehr]

Das Protokoll, das ein Browser standardmäßig benutzt, nennt sich "Hypertext Transfer Protocol", oder kurz "http". Wenn Tom Troll also "http://www.motor-talk.de" eingibt, weiß der Browser direkt, dass die Anfrage an MT nach den Regeln dieses Protokolls formuliert werden muss. Steht da statt des "http:" ein "https:", so ist klar, dass für diese Kommunikation ein anderes Regelwerk gilt. Nämlich das für https, den sichereren Bruder von http. Aber dazu später mehr.

Betrachten wir zunächst, wie der Brief von Toms Browser an Motor-Talk (der sogenannte http-request) aussieht:
[bild=2]
Das Interessanteste für uns sind erst mal die ersten beiden Zeilen. Mit denen fordert Toms Rechner MT dazu auf, ihm die Datei "/" (die Startseite) vom Server "www.motor-talk.de" zurückzuschicken und gibt zu verstehen, dass er http in der Version 1.1 benutzt.
Mit den restlichen Zeilen gibt er der anderen Seite noch ein paar Informationen über sich mit. Beispielsweise welcher Browser benutzt wird und Toms Cookie. Der Cookie enthält Informationen, die MT bei früheren Besuchen auf Toms Computer gespeichert hat. Zum Beispiel seine User-ID und sein (verschlüsseltes) Passwort. So erkennt Motor-Talk Tom wieder, und er muss sich nicht bei jedem Besuch neu anmelden.

Sobald der MT-Webserver diese Anfrage erhält, prüft er sie und führt sie entsprechend aus. Die Antwort (http-reply) sieht dann zum Beispiel so aus:
[bild=3]
In der ersten Zeile sehen wir, dass die Antwort den Regeln von http Version 1.1 folgt, und dass der Statuscode "200 OK" ist. Das bedeutet, dass mit unserem Request alles in Ordnung war. Hätte Tom Troll z.B. eine Seite angefordert die nicht existiert, dann wäre der request nicht ok, und die erste Zeile der Antwort würde lauten: "HTTP/1.1 404 Not Found". Neben OK und NOT FOUND gibt es noch zig weitere Codes für alle möglichen und unmöglichen Fälle. Alle http-Statuscodes kennt z.B. die Wikipedia.

Auf den Statuscode folgen ein paar allgemeine Informationen und dann - abgesetzt durch eine Leerzeile - die angeforderte Webseite.
Diese Webseite ist im Prinzip reiner Fließtext, in dem neben dem geschriebenen Inhalt der Seite auch Formatierungsinformationen (Fettschrift, bunter Text, Bilder, Tabellen etc.) gespeichert sind. Dieses grausame Gewirr aus eckigen Klammern, Buchstaben und englischen Wörtern nennt sich Hypertext Markup Language, oder kurz HTML. Hierauf werde ich aber nicht näher eingehen - für uns reicht die Feststellung: die http-Antwort enthält die Website, die Tom Troll angefordert hat.

Sobald die Antwort beim Browser angekommen ist, liest dieser sich das HTML-Gewurschtel durch, baut die Seite zusammen und zeigt sie auf Toms Bildschirm an.
Und jedes Mal, wenn Tom einen Link anklickt wiederholt sich dieses Spiel von http-request und -reply. Übrigens auch dann, wenn Tom Informationen an MT schickt - zum Beispiel einen neuen Drehmoment-Fanbeitrag. Dann unterscheiden sich die Befehle aus dem request ein wenig, aber vom Prinzip her bleibt's die gleiche Geschichte.

.

Ok, das war jetzt sehr viel Theorie.
Wer hat Lust, selbst mal Browser zu spielen und eine eigene http-Anfrage an Motor-Talk zu senden?

Dachte ich's mir doch 🙂
Wennn ihr Windows-User seid, probiert mal das hier (getestet auf Vista und XP)

Eingabeaufforderung öffnen (z.B. Start ->  Programme -> Zubehör -> Eingabeaufforderung), und dann die folgenden Zeilen exakt so eingeben, wie sie da stehen. 

telnet
set localecho
open motor-talk.de 80

Damit habt ihr eine Verbindung zum Webserver von MT hergestellt. Nun könnt ihr einen beliebigen http-request eintippen. Zum Beispiel den da unten:
Aber achtet auf Groß- und Kleinschreibung, und tippt sehr sorgfältig, da Tippfehler hier nicht korrigiert werden können.
Keine Angst: ihr könnt nix kaputtmachen, weder bei euch noch auf Seiten von MT! Im schlimmsten Fall müsst ihr halt noch mal von vorne anfangen.
(und ja, es ist normal, dass der Text, den ihr nun eingebt ganz links oben erscheint und die anderen Buchstaben überschreibt - das macht nix!)

GET /robots.txt HTTP/1.1{Enter}
Host: motor-talk.de{Enter}
{Enter}

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, solltet ihr als Antwort den Inhalt der Datei http://www.motor-talk.de/robots.txt zurückbekommen.
Cool, was?
Somit seid ihr in der Lage, künftig komplett ohne Browser auszukommen - also: Firefox / Internet Explorer / Opera deinstallieren, und ab sofort die http-requests von Hand schreiben! 😉

Aber zurück zu Tom.

1.2 Andere Anwendungen
Nachdem Tom Troll auf MT seinem Namen genug Ehre gemacht und drei neue Dieseldiskussionen vom Zaun gebrochen hat, beschließt er, noch schnell seine Emails zu checken. Dazu öffnet er sein Mailprogramm und klickt auf "Mails abrufen"...

... na ratet mal, was da jetzt im Hintergrund passiert! - Richtig! Genau das gleiche:
Das Mailprogramm schickt eine Anfrage an den Mailserver (z.B. mail.gmx.de). Da es hier natürlich nicht um Webseiten sondern um Emails geht, wird als Protokoll statt "http" beispielsweise "pop3" verwendet. Die Anfragen und Antworten sehen anders aus, aber das Prinzip bleibt stets das gleiche:
Das Programm auf meinem Rechner schickt einen Request an den Server, der führt ihn aus und antwortet dann.

.

"Ok ok Ralle, ich hab's gerafft. Aber wie werden diese Nachrichten denn nun übermittelt, und was passiert alles auf dem Weg von Toms Computer zum Webserver?"

Tja, diese und weitere Fragen beantworte ich nach der nächsten Maus dann im nächsten Blogeintrag. Lasst mir doch in der Zwischenzeit mal ein kurzes Feedback da - wie fandet ihr's bis jetzt? War's zu kompliziert oder konnte man's (auch als Laie) verstehen? Womit hattet ihr Schwierigkeiten, und was hat euch gefallen?

Danke, und bis zum nächsten Mal
Ralle


Angeberecke

Mein Blog hat am 06.08.2008 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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