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Tue Nov 18 12:40:49 CET 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (27)    |   Stichworte: hintergrundwissen, internet

[bild=1]Erschöpft von einem langen und stressigen Arbeitstag kommt Tom Troll nach Hause. Alles was er jetzt noch will ist, sich eine Runde vor den PC zu hängen, seine E-Mails zu checken und ein paar Diesel-gegen-Benzinerdiskussionen auf MT loszutreten. Er stellt also seine Tasche im Flur ab, wirft die Jacke übers Geländer und schlendert ins Arbeitszimmer. Dort fegt er ein paar leere Pizzaschachteln von der Tastatur und schmeißt den Rechner an.
Aber was genau passiert, wenn er seinen Browser öffnet, oben im Adressfeld "www.motor-talk.de" eingibt und auf Enter drückt?

Diese und viele damit in Zusammenhang stehende spannende Fragen ("Bin ich auf MT anonym unterwegs?", "Was kann ein Hacker anstellen, wenn er meine IP-Adresse kennt?" etc.) werde ich versuchen, innerhalb der nächsten vier bis drölf Blogeinträge zu beantworten - selbstverständlich in der gewohnten Form: leicht verdaulich, locker flockig und ohne viel Freakchinesisch.

Also liebe Leser: schnallt euch an, lehnt euch zurück und macht euch bereit für die spannende Reise in die weite Welt der TCP/IP-Datenkommunikation!
[mehr]

Kapitel 0: Ein ganz ganz kurzer Überblick
Wie immer werde ich versuchen, alles anhand von kleinen Beispielen oder Vergleichen zu erklären. Beim Thema Internet ist das zu meinem Glück gar nicht so schwierig, denn im Wesentlichen funktioniert ein Computernetzwerk ähnlich wie unsere gute alte Post.

[bild=2]Angenommen, ihr fordert einen Katalog von einem Versandhaus an. Dann schreibt ihr einen Brief, packt ihn ein, verseht den Umschlag mit Empfängerdaten und eurer Absenderadresse und gebt ihn am Briefkasten ab. Die Post entscheidet anhand der Postleitzahl, in welchen "Postbezirk" der Brief weitergesendet wird. Von dort aus wandert er über Zwischenstationen weiter zum Briefträger. Der geht in die genannte Straße, sucht die entsprechende Hausnummer und wirft den Brief in den Kasten der Firma. Nun wird intern entschieden, welche Abteilung zuständig ist und euer Brief entsprechend zugestellt. Die Abteilung liest eure Anfrage, nimmt sich den gewünschten Katalog, packt ihn hübsch ein, versieht das Päckchen mit eurer Adresse, bringt es zur Post, und das Spiel geht wieder von vorne los.

Wie genau das nun im Internet aussieht (und wo der blöde Postvergleich an seine Grenzen stößt) erkläre ich wie gesagt innerhalb der nächsten paar Blogeinträge.
Habt halt ein wenig Geduld 🙂

ciao
Ralle


Thu Oct 16 22:45:15 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: blogprojekt, fortsetzungsstory

Worum es geht: Blogevent Fortsetzungsstory (hier gibt's auch Links zu Kapitel I und II)
Hier der drtte Teil des Blogevents, geschrieben von UHU1979:

KAPITEL III

Als Alexej den Mercedes startete, war Terrell sich bewusst, dass er soeben in eine Sache involviert wurde, aus der er jetzt nicht mehr einfach aussteigen konnte. Die nahe liegende Frage, wohin sie fahren, erschien ihm zu plump. Stattdessen äußerte er: "Was springt für mich dabei heraus? Können sie mich überhaupt bezahlen? "
Meyer lachte. "Ich habe für sie ein Depot mit Aktien und Zertifikaten bei einer Schweizer Bank angelegt. Der aktuelle Wert des Depotinhaltes beträgt ca. $ 10.000.000. Reicht ihnen das?" Natürlich bejahte Pat diese Frage, aber er wunderte sich, wie ein Wissenschaftler auf der Flucht eine solche Summe bereitstellen konnte.[mehr]
"Dr. Meyer, sie sagten, sie wüssten, wo m-t ist."
"Susi hat ihn" antwortete unaufgefordert und für Pat überraschend Alexej. Aus seinem Tonfall hörte Terrell enttäuschte Liebe heraus.
"Dr. Susanne Schwaan", präzisierte Samuel, "meine Kollegin an der Forschungseinrichtung. Eine ehrgeizige, talentierte junge Deutsche." Pat schlussfolgerte, der Arbeitskollege und der Ex-Freund von Susanne kannten sich durch sie. "Sie verschwand am selben Tag wie das m-t." fuhr Meyer fort. "Ich bin sicher, sie hat sowohl das Notebook als auch den Rest der verschwunden Unterlagen und führt das Projekt allein weiter. Pat, sie können sich vorstellen, dass ich vorschlage, sie verwenden ihre Kenntnisse, um Susanne und den neuen Standort des Labors aufzufinden."
"Was ist mit dem Probanden mit den ferngesteuerten Implantaten?" Auf diese Frage von Pat reagierten Dr. Meyer und Alexej mit plötzlichem Schweigen, als hätten sie seine Frage nicht wahrgenommen. Eisige Kälte breitete sich in der schwarzen Limousine aus und der Grund war nicht die auf 18°C eingestellte serienmäßige Klimaautomatik. Statt einer Antwort penetrierte ein leises Klappern aus der B-Säule Pats Wahrnehmung. Welches Spiel spielen Alexej und Meyer? Pat war misstrauisch. Konnte er seinem alten Freund noch vertrauen?
"Danke!" sprach Meyer, als der Mercedes vor einem öffentlichen Parkhaus anhielt. Es blieb unausgesprochen, aber allen dreien war klar, dass Samuel sicherlich unter Beobachtung seines ehemaligen Auftragsgebers stehen würde. Deshalb trennten sich hier ihre Wege und Alexej fuhr mit Pat zu seinem Domizil weiter. Es erschien Pat instinktiv für unklug, die Suche mit seinem eigenen Rechner sowie von seinem Büro aus durchzuführen.

Alexej hatte eine Wohnung in einer ruhigen Wohngegend gemietet und mit allem notwendigen Equipment ausgerüstet. Selbst der Kühlschrank war gefüllt. Gesättigt von einer Pizza Napoli machte sich Pat an seine Arbeit. Terrells Jagdtrieb erwachte. Für ein Talent wie er es war sollte es nur einen geringen Aufwand darstellen, Susannes Spuren im Internet aufzuspüren. Er hackte ihren privaten Rechner, auf dem zu Pats Verwunderung noch Windows Millennium Edition als Betriebssystem installiert war und den noch nicht einmal eine Firewall schützte. Pats Interesse galt zunächst ihrem Bankkonto und Kreditkartenabrechnungen. Nichts Ungewöhnliches ließ sich feststellen. Auch sonst fand sich kein Hinweis auf Susannes aktuellem Aufenthaltsort, zumal ihr Mobiltelefon die ganze Zeit ausgeschaltet blieb.
Als erfolgreicher stellte sich die Suche nach den verschwunden Rechnern mit Hilfe von Meyers Aufzeichnungen heraus. Terrell gelang in den folgenden Tagen die Lokalisierung des neuen Standorts des verlagerten Forschungslabors. Zumindest dieser Teil von Meyers Story stimmte. Allerdings konnte er aber auch hier keine Hinweise auf Aktivitäten von Susanne und auf den Probanden mit den ferngesteuerten Implantaten finden.
Morgen wollte Alexej die Einrichtung observieren.

In diesen Tagen verließ Alexej oft seine Wohnung, wobei er nicht mit Pat darüber sprach, was er in der Zeit seiner Abwesenheit tat. Pat störte es nicht, so gab es wenigstens keine Ablenkung. Auch an diesem schicksalhaften Tag war er allein in der Wohnung und zunächst verlief alles ruhig. Am Nachmittag dann fiel Pat bei der routinemäßigen Überwachung von Susannes Rechner sofort eine beunruhigende Neuigkeit auf: Mit ihrer Kreditkarte wurde heute morgen ein Flug hierher gebucht. Was hat das zu bedeuten? Zudem stellte er fest, dass er von Meyer seit Tagen nichts gehört hat.
Die Anspannung der letzten Tage hatte Pat schreckhaft werden lassen, weshalb ein Klingeln an der Tür ausreichte, dass er, überraschend aus seinen Gedanken gerissen, seine Kaffeetasse fallen ließ. Es erwies sich der schnelle Griff zur Küchenrolle als seine letzte Chance, das Eindringen des Kaffees in Pats Notebook über die Tastatur zu verhindern. Alexej hatte einen Schlüssel und Meyer würde nicht hierher kommen. Wer wusste von seiner Anwesenheit hier?
Er öffnete die Tür - "Hallo Pat Terrell." - und musterte sie. Sie war ca. 1,60 Meter groß, hatte blonde Haare, grüne Augen und ein wohlgeformtes Becken. Ein sympathisches Wesen wurde durch ihr Lächeln ausgestrahlt. Nein, ein klassisches Modell stand nicht vor Pat, doch ihre Natürlichkeit adelte sie mit einer unglaublich großen Attraktivität. Pat fragte sich, warum er nicht eine solch bezaubernde Frau als Freundin hatte, aber als rational denkender Nerd kannte er die Antwort. Solche Frauen haben besseres als mich verdient. Für Sekunden vernebelten unkeusche Gedanken seinen Verstand bis ihm klar wurde: Sie hatte ihn gefunden!

Plötzlich fiel ein Schuss.

Ende Kapitel III

Nächster Autor: bruno violento
Satz: Will man im Leben nicht von Enttäuschung, Sinnlosigkeit und Desillusion zerrieben werden, muss man immer nach allerbesten Kräften sicherstellen, alles allein des Geldes wegen zu tun. 


Wed Oct 08 20:47:16 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: blogprojekt, fortsetzungsstory

Worum es geht: Blogevent Fortsetzungsstory

KAPITEL 1

Man sagt, in gefährlichen Situationen sind Menschen zu unglaublichen Leistungen im Stande, die sie unter normalen Umständen niemals erreichen würden.
So ein Schwachsinn! Wenn das so wäre, dann müsste er doch jetzt wissen, was zu tun ist. Ganz automatisch. Sein Gehirn würde in den Rescue-Mode umspringen, messerscharf die Situation analysieren, und alles wäre ganz klar...
War es aber nicht. Pat Terrel lag still da, machte sich vor Angst fast in die Hosen und die aufkommende Panik riss ihm jeden aufkeimenden Gedanken aus dem Kopf, sobald er sich auch nur ein Stückchen an die Oberfläche wagte.
"Scheiße Mann! Das ist alles Alexejs Schuld! Und die von Meyer!", fluchte er vor sich hin, was zwar seine Situation nicht im mindesten verbesserte, ihm aber doch kurz die Befriedigung gab, wenigstens irgend etwas getan zu haben. Eigentlich war es ja Meyer, der ihn überhaupt erst in den ganzen Schlamassel hineingezogen hatte.
[mehr]

Vor ungefähr einer Woche war Meyer in Pats "Büro" aufgetaucht. Ein voluminöser Mann von ungefähr 50 Jahren, der inmitten all der Serverschränke und verrückt blinkenden technischen Gerätschaften mit seinem Tropenhut und der Expeditionsjacke so deplaziert wirkte wie eine Drag Queen im Vatikan. Das unter der Jacke hervorlugende knallgelbe T-Shirt mit der Aufschrift "Respect the man in the icecream van!" tat ein übriges zu seiner merkwürdigen Erscheinung.
Pat stand in einer Ecke des Raumes vor einer großen Pinnwand, die über und über mit Zetteln bedeckt war, und spielte gedankenverloren mit dem Tacker.
"Sie sind also der Typ, der die Demokratie in der Steinzeit festgehalten hat?" stellte der Fremde mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen fest.
Terrell schrak aus seinen Gedanken auf, schnellte herum und schoss sich dabei versehentlich eine Tackernadel in die Hand. "Naja, wenn sie das so sehen", murmelte er, den schmerzenden Finger im Mund: "ich würde sagen, ich habe uns die Demokratie erhalten."
Pat hatte einmal in einem sogenannten Live-Hack erfolgreich demonstriert, dass die in vielen Ländern eingesetzten Wahlcomputer trotz allerhöchster Sicherheitsmaßnahmen von Dritten manipuliert werden können, ohne dass jemand es hinterher feststellen kann. Dies hatte den Effekt, dass vielerorts diese Wahlmaschinen wieder abgeschafft wurden. In einigen Ländern (Pat fragte sich nach wie vor, warum nicht in allen) wurden Neuwahlen angeordnet. Nicht wenige gingen damals anders aus als die erste Wahlrunde. Dies alles brachte ihm neben dem Ruf als höchster "ethical hacker" auch eine Menge Scherereien ein. Denn bei weitem nicht alle sahen Pats Arbeit als notwendige Offenlegung von Schwachstellen im System an. Für viele Menschen war er eine Fortschrittsbremse und ein Miesmacher. Eine große Zeitschrift titelte sogar neben seinem Foto: "Wegen IHM sterben jedes Jahr 10000 Bäume für Wahlzettel". Aber all das konnte ihn natürlich nicht davon abhalten, mit vollem Einsatz für seine Überzeugung einzutreten.
"Natürlich haben sie recht" Er biedert sich an, dachte Pat. "aber ich möchte mit ihnen nicht über ihre vergangenen Erfolge plaudern. Ich brauche ihre Hilfe."
"Soso, und wieso brauchen sie ausgerechnet meine Hilfe?"
"Ich möchte, dass sie für mich ein Sicherheitssystem knacken."
Pat ahnte, was los war: "Danke, kein Interesse!" Garantiert wieder so ein Spinner, der glaubt, für ein paar Tausend Mücken klaue ich ihm die Datenbank seiner Konkurrenz, dachte er. Davon hatte er seit dem medienwirksamen Wahlmaschinenhack schon zu viele gesehen. "Wissen sie: kein Hacker, der etwas auf sich hält, wird seine Kenntnisse nutzen, um auf Auftragsbasis für irgendjemanden in irgendwelchen Systemen herumzuschnüffeln. Sie verschwenden ihre Zeit!"
"Ich sehe schon: sie folgen sehr strengen moralischen Grundsätzen, Pat. Aber könnten sie die nicht ein mal kurz abschalten?"
"Nicht eine Sekunde."
"Nun", der dicke Mann im Safarioutfit machte eine gewichtige Pause: "ich wette, ich könnte es."
Pat war verwirrt: "Wie? Was könnten sie? Meine Moral abschalten?"
"Ja, ganz genau.", lächelte der Mann gelassen. "Aber lassen sie es mich erklären. Ich habe mich nicht einmal vorgestellt, oder? Mein Name ist Samuel Meyer. Doktor Samuel Meyer, um genau zu sein. Ich bin Neurologe, und bis vor kurzem war ich noch Mitglied einer dem amerikanischen Militär unterstellten streng geheimen Forschergruppe. Unsere eigentliche Aufgabe war es, eine Droge oder andere Methode zu entwickeln, die es Soldaten im Gefecht erlaubt, ihre Angst effektiv zu unterdrücken, ohne dabei die lästigen Nebenwirkungen der heute bekannten Drogen ähnlicher Wirkung zu erleben. Ich untersuchte menschliche Gehirne, um festzustellen, ob man durch das Reizen gewisser Areale Panik verhindern kann. Bei meinen Forschungen entdeckte ich aber etwas, das sich für meine Vorgesetzten als noch viel effektiver herausstellte als die Bekämpfung der Angst. Irgendwie fast zufällig fand ich eine Hirnregion, die offensichtlich nur dem einen Zweck dient, gut von böse zu unterscheiden. Ein Moralzentrum, wenn sie so wollen.
Sie können sich vorstellen, dass diese Entdeckung sehr sehr positiv aufgenommen wurde. Ein Soldat, der kein Angst hat, ist viel wert. Aber ein Soldat, der jeden Befehl anstandslos befolgt, ohne ihn infrage zu stellen, und sei er noch so unmoralisch - das ist der Traum eines jeden Militärführers! Unnötig zu erwähnen, dass ab diesem Zeitpunkt unser Projekt allerhöchste Priorität genoss. Ich brauchte nur abends eine Liste mit benötigten Forschungsmaterialien abzugeben, und am nächsten Morgen lag alles bereit. Ein Traum für jeden Wissenschaftler!
Dennoch sollte es noch über fünf Jahre dauern, bis wir das Moralzentrum eines Probanden mittels ferngesteuerter Implantate beliebig an- und ausschalten konnten. Die Fernbedienung - einen Laptop, auf dem die Software zur Kontrolle der Implantate lief - nannten wir scherzhaft "m-t" für "Mindwave Transmitter". Und Pat, sie können sich nicht vorstellen, wie gut er funktionierte. Fürchterlich gut. So gut, dass ich mich schlussendlich davor fürchtete, das Militär könnte es jemals einsetzen. Als wir wieder ein unerträglich grausames Experiment beendet hatten, wandte ich mich mit meinen Bedenken an meinen Teamleiter. Doch er wimmelte mich nur ab. In der folgenden Nacht beschloss ich, dass es so nicht weitergehen kann. Ich musste das gesamte Projekt abbrechen und m-t sowie alle Dokumente zerstören. Mir war klar, dass man mich dafür schwer bestrafen würde, doch das musste ich in Kauf nehmen. Schon interessant: da forscht man ein halbes Jahrzehnt und sinniert über Moral, bis man endlich zu der Erkenntnis kommt, dass das alles unmoralisch ist.
Am nächsten Tag stand ich früh auf, um der erste im Labor zu sein. Doch als ich an diesem Morgen durch die Labortür trat, waren alle Computer und sämtliche Aktenschränke weg. Hatte ich die letzten 5 Jahre nur geträumt, oder ist m-t über Nacht von der Bildfläche verschwunden?
Ich fühlte mich, als hätte man mir eine Kanonenkugel in die Magengrube geschossen. Ich habe versagt, m-t wird vermutlich im Moment noch weiter perfektioniert, und ich kann nichts dagegen tun. Aber noch ist nicht alle Hoffnung verloren, Pat. Ich weiß nämlich, wo der Laptop zu finden ist.
Und hier kommen sie ins Spiel. Helfen sie mir?
Oh Pat, sie bluten ja.
Pat?"
Pat stand da mit offenem Mund und folgte Meyers Blick zu seiner linken Hand. Schon wieder hatte er sich durch die Spielerei mit dem Tacker eine Heftklammer in den Zeigefinger gejagt. Doch er hatte es nicht einmal bemerkt.

-  ENDE KAPITEL 1  -

Die Ehre und der Fluch des zweiten Kapitels gebührt Halbgott für die grandiose Unterstützung der Idee des Blockprojektes.
Halbgott, ich hätte gerne folgenden Satz in Kapitel 2: "Alexej kratzte sich mit dem Skalpell am Hintern."


Tue Sep 30 11:40:35 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (39)    |   Stichworte: blogprojekt, fortsetzungsstory

Welchen Satz soll Ralle im ersten Kapitel der Fortsetzungsgeschichte unbedingt verwenden?

0 (0 %) "Pliis du not shuut me!", rief sie in gebrochenem English, dem man dem sächsischen Akzent deutlich anhörte.
0 (0 %) Protagonisten in einem Kampf zwischen Mensch-Alienhybride und der SS auf Raptoren.
3 (15 %) Hatte ich die letzten 5 Jahre nur geträumt, oder ist m-t über Nacht von der Bildfläche verschwunden?
1 (5 %) "Junger Mann", sagte er, "die Evos fressen bei Rennstrecken alles auf, okay, und in der Stadt, wenn du ein guter Fahrer bist und Rennen fährst, dann kannst du auch der Gewinner sein."
0 (0 %) Und so kam es, dass er/sie sich auf einmal einsam fühlte und überlegte, ob sie den Schritt wagen soll.
0 (0 %) Orientierungslos stand er/sie im Wald und in weiter ferne hörte man die Wölfe jaulen, die sich so langsam in Deutschland wieder ansiedeln.
2 (10 %) Da stand er/sie nun durchnässt und nackt in der Nacht und konnte nicht begreifen, was gerade geschehen ist.
3 (15 %) Schon wieder hat er/sie sich durch die Spielerei mit dem Tacker eine Heftklammer in den Zeigefinger gejagt.
0 (0 %) Er/sie stand wie geschockt mit dem Brief der Staatsanwaltschaft in der Hand vor dem Briefkasten.
0 (0 %) 2856m unter Normalnull tauchte auf einmal eine Art Mensch in einem Labyrinth von unterirdischen Höhlen auf.
0 (0 %) Langsam konnte man die Umrisse des Asteroiden erkennen, der wohl in wenigen Sekunden auf die Erde einschlagen wird.
0 (0 %) Das Haus stürzte ein und man hörte nur noch wimmernde Schreie.
1 (5 %) "Pliis du not shuut me!" rief sie in gebrochenem English, dem man ihrem bayerischen Akzent deutlich anhörte.
1 (5 %) Bei der Betrachtung als künstliches neuronales Netzwerk entspricht ein hybrides Neuro-Fuzzy-System einem mehrschichtigen, vorwärtsbetriebenen künstlichen neuronalen Netzwerk mit z. T. Fuzzy-Gewichten und spezialisierten Aktivierungs- und Propagierungsfunktionen, welches somit nicht nur die Adaption des Fuzzy-Inferenz-Systems übernimmt, sondern auch den eigentlichen Inferenzprozess und somit die eigentliche Funktion des Fuzzy-Inferenz-Systems.
0 (0 %) Zusätzlich zu den Geschwindigkeitsbegrenzungen der einzelnen Dimensionen kann ein Gewichtungsfaktor für die Geschwindigkeit der Vorperiode festgelegt werden, wodurch die neue Partikelgeschwindigkeit und somit das Verhalten des Schwarms beeinflusst wird.
3 (15 %) Respect the man in the icecream van!
2 (10 %) Digger, Alder, wir brauchen mehr Kuhglogge.
2 (10 %) Und dann lag der Typ, der den Kratzer an meinem Wagen verursacht hatte, tot vor mir auf dem Boden.
0 (0 %) Wann immer sich in den Studios die Möglichkeit eines Zusammentreffens mit einem Mädchen oder einer Flasche bot, ward er vom Erdboden verschluckt wie das Vermögen von Mike – zuerst schrittweise, dann alles auf einmal.
2 (10 %) Außerdem wird mit diesem Kfz-Kennzeichen ein starker Zugang zur instinktiven Ebene symbolisiert, die letztendlich in einer natürlichen Autorität ihren Ausdruck finden kann.

Worum es geht: BLOGEVENT FORTSETZUNGSSTORY

Moin moin,
in den letzten Tagen wart ihr fleißig und habt ein paar gute und viele fiese Sätze gesammelt, die ihr gerne im ersten Kapitel der Fortsetzungsstory sehen würdet. Phase I ist hiermit komplett, jetzt folgt Phase II: die Abstimmung.
Leider gibt die Blogsoftware nicht mehr als 20 Auswahlmöglichkeiten her... ich musste also die letzten beiden kappen. Sorry Uhu 🙂

Und jetzt los: wählt einen Satz aus, den ich unbedingt und genau so im ersten Kapitel verwenden muss!

Die Umfrage schließt automatisch in 2 Tagen. Danach habe ich 7 Tage Zeit, das Kapitel um den Satz herum zu schreiben 😉

Viel Spaß
Ralle


Tue Sep 23 14:34:40 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (41)    |   Stichworte: fortsetzungsstory

Worum es geht: BLOGEVENT FORTSETZUNGSSTORY (in kurz: MT-Blogger schreiben abwechselnd eine Geschichte weiter, aber keiner weiß vorher, wie's weitergeht)

Bald werde ich mit dem ersten Kapitel beginnen, aber ganz so einfach soll's dann auch nicht werden. 

Ich zitiere noch mal kurz auszugsweise die Spielregeln:

Zitat:

"Der Pepp":

  • Jeder Autor darf sich einen Satz überlegen, den der Nachfolger in seiner Geschichte zwingend genau so verwenden muss. Ein gepflegtes: "Doch der Lauf seiner Kalaschnikow war voll mit Kellerasseln", mitten im romantischsten Teil der Lovestory? Oder "Im Wasserstoffatom kann die Bahndrehimpulsquantenzahl l ganzzahlige Werte von 0 bis n < 1 annehmen" in der Wildwestklamotte? Das KANN doch nur lustig sein.

Tja! Leider habe ich als Autor des ersten Kapitels keinen Vorgänger, der mir einen Satz mit auf den Weg geben kann. Also müsst ihr herhalten:

Überlegt euch einen oder mehrere gute Sätze, die ihr gerne im ersten Kapitel sehen möchtet, und schreibt sie hier in die Kommentare!

Ich sammle die Dinger dann, und werde in ein paar Tagen hier eine Umfrage starten, in der ihr euch für einen der Vorschläge entscheiden könnt. Den "Sieger" verwurste ich dann entsprechend in der Story.

Erwartungsvoll
Ralle


Mon Sep 22 17:24:07 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (63)    |   Stichworte: fortsetzungsstory

Dass sich bei Motor-Talk das eine oder andere literarische Talent tummelt, dürfte ja mittlerweile der eine oder andere schon mitbekommen haben.
Bestes und aktuellstes Beispiel dafür ist ja Halbgotts wirre Drogenstory mit den Nazis und den Aliens.

Angeregt durch diese und andere Perlen poetischer Pop-Culture habe ich mir überlegt, dass doch eigentlich nur was unglaublich fantastomäßig Bombastisches dabei herauskommen kann, wenn man die ganzen kreativen Köpfe nur mal zusammen an einen Tisch bekommt.
[more]

Und deshalb starte ich hiermit den Blogevent Fortsetzungsstory.
Zu deutsch: MT User schreiben eine Geschichte, die sich mit der Zeit immer weiter entwickelt.

Spielregeln:

Allgemeines:
  • Gespielt wird nach dem Stöckchenprinzip. A schreibt ein Kapitel und bestimmt danach aus der Liste der Mitspieler (wird in diesem Beitrag eingetragen) seinen Nachfolger, der wiederum ein Kapitel schreibt und seinerseits... naja, ihr wisst schon.
  • Es gibt keine Garantie, dranzukommen. Wenn der Sterndocktor schon 947 mal dran war, und du noch gar nicht: Pech.
  • Inhaltlich sind euch keine Grenzen gesetzt: wenn ihr den Hauptcharakter der Liebesgeschichte unbedingt zum blutrünstigen Zombie mutieren lassen wollt... bitte! Da wir am Ende aber eine einigermaßen zusammenhängende Story haben wollen, würde ich euch bitten, nicht in jedem Kapitel eine vollständige Kehrtwende stattfinden zu lassen... ist doch viel spannender, eine gewisse Rahmenhandlung beizubehalten, oder?
  • Oh, Moment: Inhaltlich sind euch natürlich doch Grenzen gesetzt! Bitte nix Illegales... wäre schön, wenn der Hauptcharakter nicht den Holocoust leugnet oder sich zur Zoophilie bekennt. Danke!
Mitspieler:
  • Wer Bock hat, mitzumachen: kurze Meldung in den Kommentaren zu diesem Beitrag. Ich editier' euch dann hier rein.
  • Wer kein' Bock mehr hat: kurze Meldung an mich. Ich editier' euch dann hier raus.
Ablauf:
  • Du wurdest als nächster Autor bestimmt.
  • Nun schreibst du innerhalb von 7 Tagen das nächste Kapitel. Als kurze Faustformel: 500-700 Wörter, also so 1 DIN A4 Seite.
  • Solltest du keine Zeit haben wäre es nett, wenn du einfach direkt an einen Kandidaten deiner Wahl weitergibst. So vermeiden wir unnötige Verzögerungen.
  • Sollte nach 7 Tagen kein Lebenszeichen ertönen, bestimmt dein Vorgänger einfach jemand anderen.
  • Wenn du dein Kapitel fertig hast, lade es in deinem Blog hoch und setze dabei einen kurzen Link zu diesem Erklärungsbeitrag hier (der, den du gerade im Moment liest. Dieser hier!)
  • Solltest du keinen Blog haben und auch keinen eröffnen wollen: kein Problem - schick mir dein Kapitel, ich veröffentliche es hier.
  • Ich werde so bald wie möglich dein Kapitel in diesem Erklärungsblogeintrag verlinken. Auf diese Weise sind alle Kapitel in einem einzigen Beitrag gesammelt.
  • Suche dir einen Nachfolger aus der Liste der Freiwilligen (in diesem Beitrag), erwähne ihn Ende deines Kapitels ("Nächster Autor: Halbgott bitte" reicht) und informiere ihn per PN

"

Der Pepp":
  • Das da oben ist ja alles schon ganz lustig, aber irgendwie fehlte mir noch etwas "der Pepp". Also habe ich folgende Zusatzregel eingeführt:
  • Jeder Autor darf sich einen Satz überlegen, den der Nachfolger in seiner Geschichte zwingend genau so verwenden muss. Ein gepflegtes: "Doch der Lauf seiner Kalaschnikow war voll mit Kellerasseln", mitten im romantischsten Teil der Lovestory? Oder "Im Wasserstoffatom kann die Bahndrehimpulsquantenzahl l ganzzahlige Werte von 0 bis n < 1 annehmen" in der Wildwestklamotte? Das KANN doch nur lustig sein.

Also: Freiwillige vor - Meldung in den Kommentaren bitte.

Gruß
Ralle


Fri Sep 19 13:03:44 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (14)

[bild=1]Noch ein paar Stunden, dann sticht mein neues Blogprojekt in See.

Aber vorher erst mal:
Happy Talk Like A Pirate Day, ihr Landradden!
Arrrrrr!

Mast und Schotbruch
Euer Cäptn Ralle


Thu Sep 11 22:45:56 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: Civic, Idioten, Kratzer, Unfall

So wie es aussieht wendet sich bei meinem Parkkratzer doch nun alles zum guten.

Ihr erinnert euch an die Zettelaktion von gestern? Und an den Zusatzzettel mit dem Zeugen?
Das war ein Bluff.

Aber hey: offensichtlich war's kein schlechter, denn gestern gegen Abend bin ich von einem Kollegen angerufen worden:
"Hallo Herr Diebuerste. Ich habe Ihren Zettel gesehen. Ich glaube, dass ich den Kratzer verursacht habe."
"Okay."
"Kann ich kurz bei Ihnen vorbeikommen?"
"Klar, drölfter Stock, erstes Büro rechts. Bringen Sie Ihre Kaffeetasse mit!"

Und so gesteht mir der Kollege beim gemütlichen Kaffee sehr zerknirscht, da wohl gewaltigen Mist gebaut zu haben. Er wollte in sein Auto einsteigen und ist beim leider zu schwungvollen Öffnen der Tür versehentlich vom Griff abgerutscht. Warum er danach abgehauen ist, kann er gar nicht so genau erklären, aber man merkt ihm an, dass ihm die ganze Geschichte sehr peinlich ist.
Ob er sich jetzt nur wegen meines Zettels gemeldet hat, oder ob er auch von sich aus zu mir gekommen wäre, weiß ich nicht. Er behauptet natürlich, dass er sowieso kommen wollte. Aber im Prinzip isses mir auch egal. Schließlich hat er sich gemeldet, und das reicht mir.

Den Kratzer habe ich gestern übrigens noch fast komplett weg"polieren" können - nur an einer stecknadelkopfgroßen Stelle ist der Lack ein wenig abgeplatzt. Das wird den Kollegen sicher genauso freuen wie mich.

Happy End also.
Zumindest dieses Mal.

In diesem Sinne: danke für's Daumendrücken - hat funktioniert!
Wenn ihr versprecht, die Daumen für die 13 Mio im Lottojackpot zu drücken, dann fang ich an mit Spielen!


Wed Sep 10 08:16:30 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (36)    |   Stichworte: Civic, Idioten, Kratzer, Unfall

Ich konnte mich auch so schon ganze gut in Halbgott reinversetzen, als ihm vor zwei Monaten jemand aufm Firmenparkplatz in die Karre gefahren und dann abgehauen ist. Der exakten Wiederholung des Tatbestandes an meinem Auto hätte es nicht bedurft.
Trotzdem vielen Dank! Gestern hat so ein Vollhorst nämlich genau das gleiche mit meinem Wagen veranstaltet. 15 cm Schramme überm Kotflügel. Prima!

So wie es aussieht ziehen silberne Civics der EP-Baureihe so was magisch an. Sk8flex, Chris05228 und alle anderen: seid gewarnt!

So, und jetzt werde ich mal über unseren Parkplatz (500 Plätze?) laufen und mir mal alle Autos genauer anschauen. Zusätzlich wird folgender Zettel ausgehängt:
Daumendrücken erwünscht!
[bild=2]

NACHTRAG:[more]
Gerade konnte ich folgenden Zettel an den anderen hängen.
[bild=3]


Fri Jul 25 11:48:22 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (59)    |   Stichworte: Abkürzungen, hintergrundwissen, MT

Wie jeder weiß ist Abk. ist die Abkürzung für Abkürzung.

So begegnet man auf MT immer wieder Buchstabenkombinationen, die vielleicht nicht ganz so geläufig sind. Dieser Thread hat mich auf die Idee gebracht, alle notwendigen Abk.s zu sammeln und hier aufzulisten.
Allerdings bin ich da auf eure Mithilfe angewiesen - also: Kennt ihr was, schreibt's in die Kommentare, und ich füge es hier hinzu.

Gruß
Ralle

[more]

A
AB - Autobahn
ABS - Anti-Blockier-System
AC - Klimaanlage (Air conditioning)
AHK - Anhängekupplung
ALWR - Automatische Leuchtweitenregulierung
AMS - Auto Motor Sport, Zeitschrift

B
BAB - Bundesautobahn
BC - Bordcomputer
BJ - Baujahr
BTG - "bridge to gantry" - Nordschleifenabschnitt, der Vergleichbarkeit der Rundenzeiten im Touristenverkehr zulässt ("BTG-Zeit"😉

C
CAI - Cold Air Intake ("Kaltluftansaugschlauch"😉
CAN - Bussystem zur Kommunikation von Fahrzeugkomponenten (controller area network)
CTR - Civic Type R / Ruf CTR

D
DK - Drosselklappe
DOHC - doppelte obenliegende Nockenwelle (double overhead camshaft)
DPF - Dieselpartikelfilter
DSG - Direktschaltgetriebe (eig. VW, oft als Ausdruck für Doppelkupplungsgetriebe (herstellerunabhängig))
DSK - Deutscher Sportfahrerkreis
DWA - Diebstahlwarnanlage
DZM - Drehzahlmesser

E
ESD - Endschalldämpfer
ESP - elektronisches Stabilitätsprogramm

F
FFB - Funkfernbedienung (z.B. für Zentralverriegelung)
FL - Facelift
FOH - Freundlicher OpelHändler
FSE - Freisprecheinrichtung
FW - Fahrwerk

H
HA - Hinterachse
HHR - Hockenheimring
HSF - Handschuhfach

I
IMHO - In My Humble Opinion (meiner bescheidenen Meinung nach)

K
KFZ - Kraftfahrzeug
KWS - Kurbelwellensimmerring, das Ding was bei Porsche immer kaputt geht

L
LC - Launch Control
LLK - Ladeluftkühler
Luffi - Luftfilter
LWR - Leuchtweitenregulierung

M
MFL - Multifunktionslenkrad
Mod - Moderator. Die, die euch auf die Finger hauen, wenn ihr euch im Forum daneben benehmt
Mopf - Modellpflege, mittelalterlich für Facelift
MSD - Mittelschalldämpfer
MT - Motor-Talk

N
NBR - Nürburgring
NM - Newtonmeter, einheit für Drehmoment
NoS - Nordschleife
NOS - Nitrous Oxide System - Lachgaseinspritzung
NS - Nordschleife
NSC - Nordschleifen-Counter, eigenhändig auf der NS in lebendigem Zustand beendetete Runden
NSL - Nebelschlussleuchte
NSW - Nebelscheinwerfer

O
OBD - on board diagnose. Diagnosesystem in modernen Kfz
OT - OffTopic, Diskussion Abseits vom eigentlichen Thema

P
PN - Private Nachricht

R
RDK - Reifendruckkontrolle
RPF - Rußpartikelfilter

S
SCNR - sorry, could not resist (Sorry, ich konnte nicht wiederstehen)
STD - Sexually Transmitted Disease

T
TFL - Tagfahrlicht

V
VA - Vorderachse
VSD - Vorschalldämpfer

W
WTF - What the fuck ("Was das Ficken"😉, meist in Frageform

Z
ZV - Zentralverriegelung


Thu Jul 10 17:52:17 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (86)    |   Stichworte: Fotografie, hintergrundwissen

HDR, DRI, HDRI, Tonemapping, Dynamikumfang - diese Begriffe schwirren in den letzten Jahren durch diverse Fotoforen (und langsam schwappt die HDR-Welle auch zu Motor-Talk herein) aber kaum einer versteht so recht, was sich dahinter verbirgt. 

Was also ist dieses HDR und wofür braucht man das?   [more]
HDR steht für High Dynamic Range und bedeutet "hoher Kontrastumfang". Ein HDR-Image (HDRI) ist also ein Bild mit hohem Kontrastumfang. Der Gegensatz zum HDRI ist ein LDRI, ein "Low Dynamic Range Image".
Aha, prima! Und was bedeutet das jetzt?
Nun, ganz einfach: schaut euch einfach mal dieses Bild an (klicken zum Vergrößern)
[bild=1]
Sieht nicht so besonders aus, was? Irgendwie wirkt alles ein wenig trüb, der Himmel könnte etwas "bunter" werden und die Landschaft links im Hintergrund ist ein einziger dunkelgrüner Klecks ohne Kontrast... genau wie der Wein rechts.
"Hey, kein Ding", sagt der Hobbyfotograf: "wenn was zu dunkel ist, dann nehm' ich ne höhere Belichtungszeit und schon wird das Bild heller". Gesagt getan.
[bild=2]
Jap. Jetzt stimmt jetzt der Kontrast der Landschaft. Das Grün ist satt und man erkennt mehr Details auf dem Hügel hinten links. Dafür ist der Himmel jetzt nur noch eine weiße Fläche. Auch nicht das gelbe vom Ei.
Umgekehrt das gleiche in grün... äh blau:
[bild=3]
Der Himmel sieht schön aus, man erkennt die Zeichnung der Wolken - wirkt toll! Aber der Rest des Bildes versinkt in Dunkelheit.

Na super! Da haste jetz schon ne Kamera fürn paar hundert Öcken und dann nimmt die nich dat auf, wat de mit bloßem Auge sehen kannst, nur weil.... weil... ja, warum eigentlich das schon wieder?

Ganz einfach: eine handelsübliche Kamera kann nur eine begrenzte Anzahl an Farbwerten speichern. Meist sind das 8 Bit pro Farbe (256 Rottöne, 256 blaue und 256 gelbe). Aus diesen Farbwerten ist jeder Pixel des Bildes zusammengesetzt. In der Realität haben wir aber ein sogenanntes kontinuierliches Spektrum, also unendlich mehr Zwischentöne. Die Kamera kann also immer nur einen beschränkten Farbbereich aufnehmen.

Normalerweise ist das ganze kein Problem, denn in aller Regel fotografieren wir eh Bilder, die gleichmäßig ausgeleuchtet sind. Schwierig wirds immer dann, wenn besonders helle und besonders dunkle Bildteile gleichzeitig abgebildet werden müssen. In unserem Beispiel der Himmel und die Landschaft im Hintergrund. Dann gerät die Kamera schnell an ihre Grenzen, denn entweder stellen wir sie so ein, dass nur die dunklen Bereiche schön abgedeckt werden oder nur die hellen... beides zusammen kann man halt nicht gescheit auf 256 Helligkeitswerte aufteilen. Scheiß-LDRI 🙂

Und genau hier setzt das sogenannte DRI ein. DRI heißt Dynamic Range Increase und bedeutet nix anderes als "Vergrößerung des Kontrastumfanges" oder einfach "Überführung von LDRI in HDRI". Hierfür brauchen wir mehrere Bilder des exakt gleichen Motivs in verschiedenen Helligkeitsabstufungen (z.B. mit verschiedenen Belichtungszeiten aufgenommen). Meistens reichen drei Bilder vollkommen aus - eins dunkel, eins normal, eins hell. So wie unsere drei Beispielbilder oben (na so ein Zufall!).
Aus diesen Bildern kann man nun mit einem speziellen Programm ein HDR-Bild erzeugen, welches einen wesentlich höheren Kontrastumfang bietet. Es hat dann vom dunkelsten Helligkeitswert aller Ausgangsbilder bis zum hellsten tausende verschiedene Helligkeitsabstfungen.

Klingt cool, was?
Hat nur einen Haken: Auf nem normalen Monitor können so viele Farbwerte gar nicht angezeigt werden. Es gibt zwar Geräte, die das können, aber die sind wirklich unbezahlbar. Also bedient man sich eines Tricks - dem sogenannten Tonemapping. Beim Tonemapping wird ein HDRI wieder in ein normales LDRI überführt. Hierbei kommen einige komplexe Algorithmen ins Spiel, die dafür sorgen, dass das Endprodukt über einen ausgewogenen Kontrastumfang verfügt, sprich: die dunklen Stellen werden ein wenig aufgehellt, die hellen ein Stück abgedunkelt und fertig ist die Laube.
Für unser Beispielbild würde das dann so aussehen.
[bild=4]
Ihr seht, das Programm hat für jeden Bildbereich die Helligkeitswerte so berechnet, dass überall ein anständiges Kontrastverhältnis herrscht. Sowohl Himmel als auch Auto und Landschaft sind gut "ausgepegelt" - nix ist zu hell, nix zu dunkel.
Spielt man jetzt noch ein wenig mit den Tonemapping-Parametern herum, kann man leicht die Wirkung und Atmosphäre des Bildes verändern und es so z.B. ein wenig dramatischer aussehen lassen. Zum Beispiel so:
[bild=5]

So, das war's auch schon wieder.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel der HDR-Fotografie bringen, und dass ihr Spaß an diesem Blogeintrag hattet. Wie immer freue ich mich über jeden Kommentar.

Ciao
Ralle

Und zum Abschluss noch ein paar HDR-Aufnahmen von mir - diesmal ohne Autobezug 😉
(zum optimalen Augenvergnügen auch hier die Bilder großklicken)
[galerie] 

Ach ja: auch dieser Blogeintrag lässt sich wieder sehr schön in einer Zeile zusammenfassen:
hässliche LDRIs =={DRI}==> HDRI =={Tonemapping}==> schönes LDRI


Wed Jul 02 11:11:09 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Lustiges

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Ohne Worte - unbedingt mit Ton gucken.


Angeberecke

Mein Blog hat am 06.08.2008 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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