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Sun Jun 03 13:52:29 CEST 2012    |    rallediebuerste    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 2012, 24, nissan, nordschleife, Nürburgring, Race, Racing

Wie immer bin ich gerade privat so eingespannt, dass erst jetzt dazu komme, die Bilder von vor 2 Wochen vom 24h-Rennen am Nürburgrig fertigzumachen und hochzuladen.
Ich bitte, meine Schludrigkeit zu entschuldigen.

Zu den Fotos: wie man sieht, war ich auf Einladung von Nissan oben und habe auch im Nissan Race Camp nächtigen dürfen! Tausend Dank dafür!
Leider war ich aufgrund meines unerwartet guten Abschneidens beim Nissan-Kart-Race einen großen Teil des Samstags auf der Ringkartbahn statt an der Strecke zum Fotografieren - daher: Standardfotos.
Ich hoffe, sie gefallen dem einen oder anderen trotzdem.

Liebe Grüße
Ralle


Fri May 11 16:11:10 CEST 2012    |    rallediebuerste    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Fotos, mini, nordschleife, Nürburgring, rennstrecke, Ring, type r

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Einige Zeit ist vergangen, seit ich zum letzten Mal zu Touristenfahrten an der Nordschleife war. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich vor 2 Wochen eine PN von emmet br0wn in meinem Postfach hatte mit der Frage, wann ich denn mal Liust (!) und Zeit hätte, mal wieder ein Ründchen durch die Eifel zu drehen.
Ob ich Lust habe? Ist MT komplett vom Springer-Verlag unterwandert? Natürlich hab' ich Lust! Außerdem wäre das doch eine schöne Gelegenheit, sich auch endlich mal im Real Life zu treffen.[more]

Schnell war der 09.05. als Termin gefunden. Und genau so schnell stand fest, dass ich dieses mal lediglich als Gaffer / Beifahrer dabei sein werde, da der CTR gerade etwas fußlahm ist (kaputte Felge, Traggelenk und Reifen mit ohne Profil).

[bild=1]Aber was soll's? Gerade am Ring gibt's ja immer genug zu sehen, und langweilig wird's nicht so schnell, also habe ich am Mittwoch Nachmittag meine Kamera gepackt und mich auf den Weg in die Eifel begeben - die Vorfreude lediglich gedämpft durch einen Regenschauer von apokalyptischen Ausmaßen. War ja klar, dass es an dem einen Tag, wo ich mal zur Nordschleife fahre, wie aus Eimern gießt. Und zu allem Überfluss sieht's oben auch nicht besser aus - die Strecke ist gesperrt. Wegen "zu viel Wasser".

Also mache ich noch ein paar Fotos auf dem Parkplatz, der wie immer die volle Bandbreite von Golf II bis hin zum Porsche GT2 bietet, als plötzlich unmittelbar vor mir ein heller Lichtblitz aufzuckt, und sich mit einem ohrenbetäubenden Knall ein schwarzer Mini vor mir materialisiert und mit quietschenden Reifen zum stehen kommt. Heraus steigt ein etwas konfus dreinschauender älterer Mann mit wirrem schlohweißen Haar, gelber Haut und einer albernen retrofuturistischen 90er-Jahre-Brille im Gesicht.
Zeilstrebig läuft er auf mich zu - hat wohl den blobförmigen schwarzen Kopf mit dem temporären Heiligenschein und den durchschossenen Sheriffstern erkannt - und streckt mir die Hand entgegen: "Hey Ralle, ich bin Emmet."

[bild=7]Da das Wetter sowieso nicht so pralle ist, beschließen wir, die Nordschleife erst mal Nordschleife sein zu lassen, und ich darf eine kleinen Runde mit Emmets "Mini John Cooper Works Clubman" (was für ein Name!) drehen. Was soll ich sagen: ein seehr schönes und sehr flottes Autochen! Bremsen und Auspuffsound sind 1a, der Motor zieht sehr ordentlich, nur das Bedienpanel für den Flux-Kompensator könnte ein wenig ergonomischer angebracht werden. Aber geschenkt - irgendwas ist ja immer.

Das Wetter wird langsam besser, und so beschließt Emmet, doch noch eine Runde über den Ring zu drehen... aber nur ganz vorsichtig. Schließlich ist das die Nordschleifen-Jungfernfahrt für den Mini, und stellenweise ist die Strecke immer noch recht nass. Trotzdem hat diese Runde ihren ganz besonderen Charme, denn aufgrund des Wetters haben wir die komplette Strecke fast für uns. In den ganzen 5 Minuten, die wir für die langsame Runde brauchen, treffen wir lediglich ein Auto und ein Motorrad.

[bild=9]Heil angekommen, wechseln wir noch kurz in den R, drehen damit noch ein flotteres Ründchen über die Landstraßen und beschließen dann, den Abend im Brünnchen ausklingen zu lassen.
Irgendwann - die letzten Autos sind von der Strecke - wird es Zeit, auseinanderzugehen. Ich verabschiede mich, steige in meinen R und kann im Rückspiegel gerade noch beobachten, wie der schwarze Mini auf knapp 88mph beschleunigt, umrahmt von blauen Lichtblitzen mit einem lauten Knall verschwindet und lediglich zwei flammende Spuren auf dem Asphalt hinterlässt.

Jap. War ein schöner Nachmittag, und jetzt bin ich wieder angefixt. Am Montag wird das Traggelenk repariert, die Felge ist bestellt, und die Reifen sind auch schon auf dem Weg - in zwei-drei Wochen wird das ganze wiederholt!

Bis denn
Ralle


Tue Aug 02 13:20:43 CEST 2011    |    rallediebuerste    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: 24h, Fotos, nordschleife, Nürburgring, Rennen, rennstrecke

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Hinweis:
Dieser Blogartikel wurde leider nie fertiggestellt, da unmittelbar nach dem 24h-Rennen in meinem Privatleben einiges passiert ist, auf das ich auch gerne verzichtet hätte. Dementsprechend fehlt(e) mir etwas die Motivation, den Artikel fertigzustellen.
Da ich in den letzten Tagen aber öfter mal drauf angesprochen wurde, ob ich nicht wenigstens die Fotos veröffentlichen mag, habe ich mich entschlossen, das ganze erst mal so weit zu veröffentlichen wie ich damals gekommen bin, und den Beitrag dann später bei Gelegenheit ("irgendwann mal"😉 zu einem würdigen Ende zu bringen.
 
Ich bitte an der Stelle einfach mal um Euer Verständnis und hoffe, ihr habt wenigstens etwas Spaß an den Fotos und der Einleitung 🙂

[mehr]
Ein Höhepunkt im Kalender eines jeden Motorsportbegeisterten ist sicherlich das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Hier stürzen sich ein mal jährlich weit über 200 Autos aller Leistungsklassen - vom Seat Ibiza bis zum 600PS V8 Rennboliden - auf die Rennstrecke und fahren volle 24 Stunden lang was die Kisten hergeben.

[bild=122]Die vergangenen Jahre war ich immer privat oben, habe mich mit ein paar Freunden - bewaffnet mit Klappstuhl und Einweggrill - an die Strecke gesetzt und bei Wind und Wetter, praller Sonne und in einem Jahr auch bei Schnee (!) ausgeharrt, das Rennen beobachtet, mit den anderen Fans gefeiert, mitgefiebert und bin am nächsten Tag müde aber glücklich nach Hause gefahren.

2011 aber sollte ich das legendäre Eifelrennen einmal aus einer ein wenig anderen Perspektive kennenlernen. Ich hatte nämlich das große Glück, den Ring auf Einladung von Nissan zu besuchen, die dieses Jahr mit zwei 370Z am Start waren. So richtig mit Hotel statt Schlafsack, Shuttleservice statt Fußweg und Catering statt Einweggrill...

[bild=1]Freitag, 24. Juni. Ich habe gerade ins Hotel eingecheckt (Zimmer mit Blick auf die Strecke - wie geil ist das denn bitte?), und bewege mich mal Richtung Fahrerlager. Gerade läuft der SEAT Leon Supercopa - nichts übermäßig interessantes - also kann ich mich hier mal in Ruhe etwas umsehen. Immer wieder interessant ist, wie unterschiedlich die Teams so ausgestattet sind. Neben den Werksteams mit ihren riesigen Trucks, Werbezelten mit Holzfußboden, Ausstellungsfahrzeugen, VIP-Bereichen und allem pi pa po, stehen überall auch kleine Wohnwagen und Anhänger der privaten Teams rum, die aber mindestens ebenso liebevoll eingerichtet sind.

Aus gut unterrichteten Quellen habe ich erfahren, dass auch MT-Tom dieses Wochenende zu Gast ist, also verabreden wir uns kurzerhand zu einem kleinen Pläuschchen bei einer Currywurst. Tom erzählt mir, dass Motor-Talk quasi auch beim Rennen dabei ist - nämlich als Partner des Continental-Teams, das mit einem gelb-schwaren Artega GT an den Start geht. Also neben den zwei Nissans, dem Tittenschlitten und dem Hyundai Coupé meines KFZ-Schraubers noch ein weiterer Kandidat, dem ich die Daumen drücken muss!

[bild=4]Leider ist es seit ein paar Jahren so, dass man beim 24h-Rennen als Normalsterblicher nicht mehr in die Boxengasse darf. Da stehen unfreundlich guckende Damen und Herren in hässlichen Jacken an der Tür und gucken noch unfreundlicher, wenn man rein will. Früher ging das alles problemlos, da konnte man sich alles mal aus nächster Nähe ansehen und auch den einen oder anderen netten Plausch mit Mechanikern und Fahrern halten (wenn sie gerade mal Zeit hatten)... naja, ein weiterer Punkt für die "früher war alles besser"-Liste.
Unnötig zu erwähnen, dass ich es trotzdem geschafft habe, und so kann ich mir schon einmal ein paar der Schätzchen ansehen, die hier morgen an den Start gehen werden. Der Wahn-Sinn... aber dazu später mehr.

Danach geht's raus aus der Box, schnell noch ne Currywurst reinpfeifen, und dann noch ein wenig mit Tom an der Strecke lang, Fotos vom zweiten Qualifying machen, Gummi und Benzin schnüffeln und schon mal Rennatmosphäre tanken. Herrlich!

[bild=38]Heute abend steht noch Drift Challenge an der Müllenbachschleife an, also lassen wir uns vom VIP-Shuttle dorthin bringen. Wir schauen uns ein wenig um, und es entspinnt sich folgender Dialog: "Ja, schon mal ganz nett und so, aber so RICHTIG geil wäre es, wenn wir nicht an der Außenkurve, sondern auf der Innenseite stehen könnten." - "Ja, das gäbe geile Fotos. Aber das wird ein bisschen knapp. Wir haben nur noch 15 Minuten bis zum Start." - "Ach komm, das schaffen wir!"
...
Haben wir natürlich nicht. Die komplette Drift Challenge verpasst. Aber gut, man kann nicht alles haben.

Naja, dafür geht's dann mit dem Team von Nissan zu einem leckeren Essen, bei dem wir Holger Eckhardt, einem der Fahrer der 4-Liter 370Z, eine Menge Löcher in den Bauch fragen können. Anschließend wird der Abend bei einem gemütlichen Abend mit viel Eifelgeist in der Cockpit-Bar des Hotels ausklingen gelassen. Gegen Mitternacht wanke ich langsam in Richtung Bett, denn ich weiß jetzt schon: morgen abend werde ich nicht viel Schlaf bekommen.

[bild=50]Am Samstag morgen werde ich von einem ohrenbetäubenden Lärm geweckt. Draußen tobt die Mini-Challenge, und ich habe wohl gestern abend vergessen, das Fenster zu schließen. Naja, wenn du schon wach bist, kannste auch schon mal 'ne Runde rumlaufen. Also schnappe ich mir die Kamera, drücke mir schnell 'ne Currywurst in den Hals, stelle mich mal hierhin, mal dorthin, schieße zwei, drei, vier (hundert) Fotos, und vertreibe mir die Zeit, bis um 16:00 Uhr endlich das 24-Stunden-Rennen losgeht.

Zum Start habe ich mich mit ein paar Freunden auf der Mercedes-Tribüne verabredet, von wo aus man schön das Starterfeld und die erste Schikane einsehen kann. Um 15:30 werden die Zuschauer gebeten, das Starterfeld zu verlassen, und um 15:55 ist auch endlich der letzte verschwunden. Ein Gridgirl hält ein Schild hoch "2 Minutes", Unruhe macht sich auch im Publikum breit.
"1 Minute", gleich geht's los!
[bild=56]

(... to be continued)


Wed Jun 04 09:07:55 CEST 2008    |    rallediebuerste    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: nordschleife

Moin,
gerade eben hab' ich mal die Festplatte durchstöbert und festgestellt, dass ich ja noch das eine oder andere Foto vom diesjährigen 24-Stunden-Rennen habe, das evtl. interessant ist.
Ganz schön schwer, die Kamera ruhig zu halten - vor allem wenn's dunkel wird und man die glühenden Bremsscheiben dokumentieren will 🙂

Unbedingt Großklicken.

Viel Spaß damit
Gruß

Ralle

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Thu Nov 08 11:53:25 CET 2007    |    rallediebuerste    |    Kommentare (58)    |   Stichworte: nordschleife, ralle testet

Am 26.06.2006 sollte es passieren: Meine erste Nordschleifenumrundung. Und wenn's geht dann gleich noch eins, zwei, drei Umrundungen hintendran - man will ja auch nen gescheiten Lerneffekt haben.

Also früh morgens raus, schnell noch 6 Stunden gekeult, und los gings:
[more]* Auto aufgeräumt? check
* Auto getankt? check
* Kohle dabei? check
* schneller Blick auf den Ölstand? check
* Wetter? ch.......eck - sieht irgendwie nach Regen aus. Aber in der Eifel ist ja eh alles anders. Ein kurzer Anruf bei Harald-Hans, der schon oben ist, bestätigt das dann auch. Superwetter da oben. Also nix wie hin.
Immer wieder faszinierend, was für schöne Autos man alles sieht, wenn man zum Ring fährt - gerade auf den letzten Kilometern. Gestern war's neben den obligatorischen 911ern, an denen ich mich schon sattgesehen habe, ein quietschegelber EVO IX, der die ganze letzte Zeit hinter mir hergefahren ist.

Am Nürburgring angekommen, stelle ich mich auf den Parkplatz und beschließe, erst nochmal ne Runde angstpinkeln zu gehen. Dann noch was planlos übern Platz tappen, bis ich H-H finde... oder besser er mich *g*
'Ja, wie wir's denn machen wollen' fragt er. Na, erst mal eins, zwei Ründchen mitfahren im STi und dann selber fahren, würd ich sagen... schließlich freue ich mich auf die Mitfahrt (die erste überhaupt bei trockener Strecke) schon fast so viel wie auf meine eigenen Runden. Gesagt, getan: Helm auf, anschnallen und los gehts.
Ich höre mein Hirn noch so was wie "Scheiße, ist das schnell!" denken und schon sind wir mitten im Hatzenbach. Wow! An was sind wir denn da grad vorbeigeflogen? Ahso, ein GT3... uff! Routiniert schmeißt Harald-Hans den STi geradezu um die Kurven, nicht ohne mir genau zu erklären, worauf ich achten muss: "Hier ganz kurz zum Stabilisieren bremsen... hier voll drauf... das Schild anvisieren, dann einlenken... am Ende der Curbs einlenken, raustragen lassen... hier NIE bremsen..." - naja, ich versuch', drauf zu achten!
Auch wenn wohl nicht alles hängengeblieben ist - lustig war's.. und verdammt interessant dazu. So im Pflanzgarten haben wir übrigens dann auch den zweiten GT3 überholt, der zeitgleich mit uns gestartet war (hat uns überhaupt jemand überholt?)
Danach noch ein schnelles zweites Ründchen und dann erst mal bei ner Cola entspannen. Dabei kann ich mich dann von den überragenden RE070 überzeugen - erst einmal auf Temperatur KLEBEN die Dinger wie Sau. Und das meine ich wörtlich - wenn man mit der Hand draufpackt, dann fühlt sich das an wie mein Schreibtisch, auf dem mir gesten ne Flasche Cola ausgelaufen ist - nur irgendwie wärmer 🙂

Während wir so am erzählen und colasüffeln sind, kommt jemand auf uns zu: "hey, du bist doch der Harald-Hans" - "ähm, ja. und du?" - "ja, ich bin der ofenschorsch"... wie sich rausstellt übrigens der Fahrer des geilen gelben EVOs von der Hinfahrt. Mann Mann, Zufälle gibts. Wir unterhalten uns noch ne Zeit, beschließen, hinterher zusammen Pizza essen zu gehen und dann geht's ab auf die Strecke.
H-H fährt vorneweg und ich hinterher. So ein bisschen mulmig ist mir dann doch zumute. Grad, weil heute viele Motorradfahrer unterwegs sind. Pack ich das, immer schön in die Spiegel zu gucken? Was, wenn der STi irgendwo viel schneller um ne Kurve kann als ich und mich verschätze? Wie mach ich das eigentlich, wenn vor mir ein zu langsames Auto ist? Und wo sollte ich nochmal auf keinen Fall bremsen? Naja, egal - wird schon gut gehen. Harald-Hans fährt schön langsam vorneweg, ich hinterher. Hey, das macht ja richtig Spaß! Nur stellenweise hab ich das Gefühl, dass es echt noch schneller gehen könnte. Naja, es ist meine erste Runde - nur nicht übermütig werden! Wie zu erwarten werden wir von allen möglichen Autos und Motorrädern überholt... wurscht! Und auch kein Wunder, wenn fast nie über 6.000 drehe. Trotz allem: Bergwerk, Kesselchen, Klostertal fliegen an mir nur so vorbei.. wir kommen zum Karussell. Kurz blitzt in meinem Hirn noch mein guter Vorsatz "du fährst erst mal außen ums Karussell rum, rein kannst du später immer noch" auf, aber irgendwie ... naja, keine Ahnung... also Schild anvisieren, rein und rum. Geht. -War gar nich so schlimm 🙂
Dann weiter: Wippermann voll über die Curbs - hm, geht auch... krass. Brünnchen, Pflanzgarten, Schwalbenschwanz - alles kein Problem, dank Führungsfahrzeug, guten Tipps von H-H und niedriger Geschwindigkeit.
Yeah, ich hab meine erste Nordschleifenrunde hinter mir und es hat Spaß gemacht. R ist auch noch heile. Prima!
An der Zufahrt halten wir kurz an, Harald-Hans steigt aus, kommt zu mir und fragt, ob alles ok ist. "Klar, aber wir können ruhig mal ein ganzes Stück schneller fahren"... also los!

Wow... hätte ich mir besser mal den "ein ganzes Stück"-Teil gespart - war die erste Runde noch Vorschule, dann ist das hier komplexe Astrophysik im elften Semester - H-H fährt natürlich für seine Verhältnisse mit angezogener Handbremse, aber mein R und ich sind gut am arbeiten... die Geschwindigkeiten wesentlich höher, meine Drehzahlnadel öfter mal rot hinterlegt und meine Reifen... ARGH, meine Reifen! ... ach, egal! "Hey, Mr. 328i, darf ich mal kurz vorbei" - wow, easy! Kurzer Dämpfer vorm Bergwerk - irgendwas riecht hier gaaanz komisch. Und es ist nicht Gummi - riecht irgendwie nach (sehr) heißem Metall (also so'n Flex-Geruch, ach was weiß ich). Und außerdem hat Harald-Hans mich alleine gelassen, nachdem ihn ein schwarzer Subaru überholt hat - da hat's ihn wohl gepackt. *gg* Naja, egal - fahren wir erst mal weiter. Im Kesselchen "steht" dann schon H-H, damit ich nicht alleine durchs Karussell muss. Danke! 🙂
Und weiter geht's - für die zweite Runde relativ flott würde ich sagen... aber was weiß ich schon? 🙂
Irgendwann komme ich dann nassgeschwitzt auf der Döttinger Höhe an... jetzt nur noch ab auf den Parkplatz und ma was trinken. Am Parkplatz dann der Hammer - einer der Ordner kommt zu H-H: "Sagt mal, das was ihr da macht, das sieht aber verdammt nach Fahrertraining aus, oder? Das ist hier nämlich verboten." - "ähm, nein - das da ist mein Kumpel, der fährt zum ersten Mal" - "ahso, jaja, ok dann"...
Ok, zugegeben: es sieht schon komisch aus, wenn da ein Civic Type-R (Fahrer mit Helm und Angstschweiß) unbeholfen versucht, nem WRX STi mit angezogener Handbremse auf der Ideallinie zu folgen, der Vorfahrer dann nach einer Runde aussteigt, hinterläuft, kurz was bespricht und das Spielchen wieder von vorne losgeht.

Naja, nochwas Fachsimpeln, Cola süffeln, ne letzte Runde fahren (dabei im Pflanzgarten irgendwie mal ganz komisch querkommen), und dann geht's über in den gemütlichen Teil - Pizza essen in der Pistenklause mit Harald-Hans und Ofenschorsch.

Danke Jungs, es war ein schöner Tag. Lasst uns das bei Gelegenheit mal wiederholen (und dann will ich auch mal ne Runde EVO mitfahren!!).

______

Und danke auch an Halbgott, der mich auf die Idee gebracht hat, das hier im Blog zu veröffentlichen.


Thu Nov 08 11:02:19 CET 2007    |    rallediebuerste    |    Kommentare (31)    |   Stichworte: fahrtechnik, nordschleife, rennstrecke

Und noch ein alter Beitrag von mir, der sicher für den einen oder anderen interessant sein könnte.

Heute: 11 Tipps für die ersten Runde auf der Rennstrecke

[more]VORBEREITUNG (langfristig)
0) Kläre mit deiner Versicherung, wie Schäden im Rahmen der Tourifahrten gehandhabt werden. Die Nordschleife wird in dieser Zeit zwar offiziell als "mautpflichtige, einspurige Einbahnstraße ohne Tempolimit" gehandhabt, und ist somit quasi gleichwertig zu normalen Landstraßen. Allerdings soll es auch Versicherungen geben, die explizit Unfälle auf der Nordschleife ausnehmen - unabhängig davon, ob sie im Rahmen von Rennveranstaltungen geschehen sind oder nur im Touriverkehr.
Mein freundlicher DEVK-Vertreter hat mir übrigens bestätigt, dass sie im Falle eines Falles zahlen... trotzdem: lieber selbst noch mal nachfragen als hinterher dumm dazustehen.

1) Lies dich etwas ein - Streckenbeschreibungen, "Reiseberichte", Forenbeiträge, Tourifahrerwebseiten bieten schon mal einen groben Überblick, wie alles abläuft und was passieren kann.

2) Unterhalte dich mit erfahrenen Piloten. Die allermeisten sind furchtbar nett und erklären dir ganz selbstverständlich, worauf du achten musst. Ich habe da nur positive Erfahrungen gemacht. Gerade hier im Forum gibt's viele, die dir da gerne helfen werden... vielleicht kannst du mal eins, zwei Ründchen mitfahren (wichtig: Unterhalte dich vorher mit denen, sonst steigst du nachher bei so nem Möchtegernschumi ein, der denkt, er kann dir mal was beweisen, indem er auf der letzten Rille fährst - da lernst du nix (im besten Fall)).

3) Guck dir die Strecke an, auf der du fahren willst. Videos, Pläne, Fahrtipps und sogar Computerspiele sind eine gute Möglichkeit, den Streckenverlauf und die richtige Linie kennenzulernen. ACHTUNG: Die Geschwindigkeiten aus den Videos oder Gran Turismo wirst du NICHT hinbekommen! Lieber langsamer.

4) Lies dich etwas in die Technik ein. Dein Material wird auf der Rennstrecke ungleich härter beansprucht als beim normalen Landstraßencruisen (Generell: Auto warmfahren & kaltfahren (besonders bei Turbomotoren), Reifen greifen warm besser, Bremsen neigen bei hohen Temperaturen durch die große Beanspruchung zum Fading, Bremsen nicht heiß abstellen, sondern die berühmte Abkühlrunde drehen etc pp)

VORBEREITUNG (vor Fahrtantritt)
5) Bereite dich am entscheidenden Tag vor. Flüssigkeitsstände prüfen, alles unnötige rauswerfen, den Rest befestigen, Warnweste in Reichweite packen, Helm ist auch nicht verkehrt.
Streckennotrufnummer ins Handy speichern (Nordschleife ist z.B. 08000 302-112) etc, nicht zu viel und zu schwer essen......

WÄHREND DER FAHRT
6) Wenns losgeht, immer schön anständig fahren und OFT in die Spiegel gucken. Wichtig: Immer damit rechnen, dass ein anderer mächtig Scheiße baut - defensiv fahren muss nicht langsam fahren heißen! Am leichtesten geht's mit übrigens anfangs mit ruhigem Führungsfahrzeug, auch wenn der Lerneffekt dann in der Regel etwas geringer ist - naja, dafür lernt man's aber auch gleich richtig.

7) Wenn jemand von hinten kommt, der ganz offensichtlich schneller ist... ab nach rechts, falls nötig etwas runter vom Gas, und GANZ WICHTIG schon vorher Blinker rechts setzen, damit der Hintermann sieht, dass du ihn bemerkt hast. Was natürlich nicht heißt, dass du mitten im Karussell plötzlich das Steuer verreißt - logo! 🙂 (Gute Anmerkung von double-p_OPC: "Speziell in Kurven den Ueberholenden beobachten undevtl kommt gleich noch ein zweiter "angerauscht"😉
Achja: Es wird dir passieren, dass du im nagelneuen getunten S3 mit 300 PS verdammt schnell unterwegs bist, und plötzlich nen A-Corsa, 2er Golf, Mini Cooper oder sonst was kleines formatfüllend im Rückspiegel hast. Natürlich ist der Drang groß, dem Zwergen mal zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat... aber VERGISS ES! Die Kisten sind heiß gemacht, und die Fahrer entsprechend versiert - selbst wenn du nicht im Zaun landest, ziehst du trotzdem den kürzeren.

8) Wenn die Zuschauer, die im Brünnchen am Streckenrand stehen, lustig winken, dann finden die meistens nicht deine Fahrkünste / dein Auto so interessant, sondern wollen dich drauf hinweisen, dass es mal wieder jemanden aus der Kurve geschmissen hast. Mach dann also vorsichtshalber etwas langsam.

WENN DOCH MAL WAS PASSIERT
9) Machen wir uns nix vor: Die Gefahr eines Unfalls ist auf der NS tausend mal höher als auf normalen Landstraßen. Ich habe jedenfalls nur wenige Tage erlebt, wo kein angeschrammtes Auto auf der Strecke oder dem Parkplatz stand.
Aber wie reagiere ich in so einer Situation? Ganz einfach: (fast) genauso wie bei einem Verkehrsunfall auf öffentlichen Straßen auch.
Ich werde irgendwann noch mal in einem separaten Beitrag darauf eingehen, daher hier nur ganz kurz: Absichern (am besten jemanden abstellen, der mit der Rettungsweste winkt), Notruf absetzen (ich würde mal sagen, bei der Streckensicherung), Erste Hilfe falls nötig, dableiben bis jemand kommt. Auch auf der "Rennstrecke" ist es unterlassene Hilfeleistung, wenn du einfach weiterbretterst!

NACH DER FAHRT
10) Du hast es geschafft - die erste Runde ist überstanden... und im Idealfall ist dir zwar nix passiert, dein Puls aber dennoch kurz vorm Begrenzer. Bevor du dich gleich wieder auf die Piste wirfst, halte kurz inne, trink ne Cola und überleg, wie's gelaufen ist - wo hab ich Mist gebaut, wo war's knapp? Noch mal kurz nach der Technik sehen (Bremsfading?), und dann am besten noch 'ne Runde hinterher! 🙂

Viel Spaß!

Das Problem bei den Touristenfahrten ist einfach, dass sich manche Leute vorher keine großen Gedanken machen. Unwissenheit gepaart mit maßloser Selbstüberschätzung ist die größte Gefahrenquelle. Oder wie Edgar so schön sagte: "Es gibt nix zu gewinnen, aber viel zu verlieren!"

Gruß
Ralle

___________________________

Hinweis: Das ganze hier ist nur ein grober Einblick und erhebt nicht den Anspruch, die einzige Quelle der Weisheit zu sein. Also lest euch ein - macht ja auch Spaß!


Angeberecke

Mein Blog hat am 06.08.2008 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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