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andyrx

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Thu Oct 07 21:37:10 CEST 2010    |    andyrx    |    Kommentare (218)    |   Stichworte: Bahnhof, Demonstrationen, Gesetze, Gewalt, Juchtenkäfer, Mercedes, Politik, Porsche, Suttgart 21

Juchtenkäfer versus Stuttgart 21Juchtenkäfer versus Stuttgart 21

Moin Motortalker,

 

das Thema Stuttgart 21 bzw. der geplante neue unterirdische Bahnhof wird zur politischen Nagelprobe....und zur Zerreissprobe für das Rechtssystem.

 

nun eine Schlagzeile die einen fast zum lachen oder weinen bringt,je nach Betrachtung...:cool:

 

Zitat:

 

Der Juchtenkäfer und die Fledermaus haben das geschafft, was die Gegner des Milliardenprojektes "Stuttgart 21" mit wochenlangen Protesten nicht geschafft haben: Die Deutsche Bahn darf unter Androhung eines Zwangsgeldes im Stuttgarter Schlossgarten vorerst keine Bäume mehr fällen, weil dort seltene Tiere leben. Zudem hatte der eingesetzte Vermittler Heiner Geißler einen Baustopp während der Gespräche zwischen den Ausbaugegnern und Befürwortern in Aussicht gestellt. Der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) und Bahn-Chef Rüdiger Grube widersprachen der Ankündigung einhellig.

 

Das Eisenbahnbundesamt hatte zuvor das weitere Abholzen verboten Die Behörde verfügte, dass das Fällen von Bäumen im Mittleren Schlossgarten einzustellen sei; zunächst müsse die DB Projektbau einen Plan zum Schutz von Juchtenkäfern und Fledermäusen vorlegen. Bei einer Zuwiderhandlung ist ein Zwangsgeld in Höhe von 250.000 Euro angedroht. Die in Bonn ansässige Eisenbahn-Behörde hatte bereits vor dem Fällen der ersten 25 Bäume am vergangenen Donnerstag naturschutzrechtliche Zweifel angemeldet.

Quelle und ganzer Artikel-->http://nachrichten.t-online.de/.../index

 

es ist schon ein Wahnsinn wie schwer es ist ein rechtlich ordnungsgemäss eingeleitetes Bauprojekt umzusetzen bzw. zeitgerecht in Angriff zu nehmen....um das Projekt geht es dabei schon gar nicht mehr sondern um Politik und politische Ziele....:eek:

 

aber das in diesem fortgeschrittenen Stadium ein ''Juchtenkäfer'' nochmals einen Baustopp erzwingt treibt mir die Tränen vor lachen in die Augen...so etwas gibt es wohl nur in Deutschland:p

 

eure Meinung zu dem Thema interessiert mich....bitte ohne Zank und Streit,auch wenn das Thema sicherlich kontroverse Positionen mit sich bringt;)

 

mfg Andy


Fri Oct 29 08:22:44 CEST 2010    |    Spurverbreiterung11240

Hallo,

 

ich glaub Du hast die Schlichtung nicht gesehen oder? Es gibt 2 Untersuchungen, einmal von der Bahn und einmal von einem unabhängigen Institut und beide sagen der Bahnhof ist nicht das Problem. Was gibt es eigentlich daran nicht zu verstehen? Es sind die Zufahrtsgleise die bis dato dort sind. Es sollte auch mal langsam angekommen sein das der neue Bahnhof 8 Zufahrtsgleise hat das sind 3 mehr wie bis jetzt.

Steh doch mal in Schorndorf an der S-Bahn und fahr nach Stuttgart. Die S-Bahn blockt den ganzen Verkehr weil es nur an ein paar Bahnhöfen ein Ausweichgleis gibt. Man mag mich engstirnig nennen aber da wo die S-Bahn steht paßt kein IC durch und auch kein Güterzug. Schau Dir den Fahrplan an wie lang eine S-Bahn von Schorndorf her braucht und wie lang ein IC und dann weiß Du genau wie lang eine S-Bahn den Verkehr blockiert

Das einzige wo ich bei Dir bin ist die Gestaltung im Filderbereich. Einspurig ist immer schlecht.

 

Außerdem ist bei der Schlichtung ganz klar gesagt worden das dieses System wie jetzt geplant wird der Gesetzgeber vorschreibt. Warum dies so sein muß und ob daas klug ist ist eine andere Frage

 

Gruß

 

Wusler

Sat Oct 30 04:11:51 CEST 2010    |    Kurvenräuber133288

@wusler:

 

schön daß du auch siehst, daß das Vorgehen bei der Planung "gewisse Fragen" aufwirft. Nun auch Gesetze zu den Verfahren sind änderbar.

 

Zu den Zufahrtsgleisen:ich weis nicht wie genau du das Projekt kennst, aber der Bahnhof soll um 90° gedreht werden. Damit sind die alten Zufahrtsstrecken meist nicht verwendbar, sondern es müssen über 60km Strecken- meist in Tunnel gebaut werden. Es entsteht eine neue komplett vom bisherigen System abweichende Infrastruktur.

 

Diese neue Infrastruktur muss ihre Leistungsfähigkeit beweisen. Ich sehe Mängel beim Filderbahnhof sowie Richtung Feuerbach, wo nur noch 1 Gleispaar (=1x Einfahrgleis und 1x Ausfahrgleis). Dies ist der Anschlussbereich zwischen Tiefbahnhof und bestandsstrecken.

 

Prof. Martin hat in seiner Studie ja nur den Bahnhof mit den 8 Gleisen an sich analysiert, ohne die Anschlussituation zu betrachten. Nur dieser ganz innere Teil stellt nicht das Problem dar.

 

Die Gleise von denen du schreibst sind Gleise in der Region (Schorndorf). Nun diese Doppelnutzung gibt es, und wird auch bleiben.

Damit funktioniert schon der Kopfbahnhof, und würde S21 auch damit klarkommen müssen.

Dadurch entstehen ja die Zwangslagen zwischen S-Bahn und RV, weswegen die Anschlusssituation im S21-Gleisplan von SMA so bescheiden ist, die Züge können nicht zu den gewünschten günstigen Zeiten fahren, damit die Kunden gut umsteigen können.

 

Daß es wenige Überholmöglichkeiten gibt, ist auch der Sparpolitik von Mehdorn zu verdanken, der in jeder Weiche nur ein Kostenfaktor sah. Ich weis im Filstal hat er 2 Überholmöglichkeiten Rückbauen lassen, und jetzt ist das gejammer...

 

Auch als Autofahrer fordere ich ein Umdenken zu einer vernünftigen Bahnpolitik, daß endlich wieder was Platz auf der Straße wird *grml* .. hab hier ja schon fast den Spass beim bewegen meiner Fahrzeuge verloren.

mfg

FF

Sat Oct 30 07:52:40 CEST 2010    |    Spurverbreiterung11240

Hallo FF,

 

Filderbahnhof da geb ich Dir absolut Recht. Im jetzigen Planungsstand find ich den auch nicht optimal um es vorsichtig auszudrücken. Feuerbach sehe ich dagegen weniger als Porblem an.

 

Ich hab mir auch gestern wieder einen Teil der Diskussion angesehen. Was da alles an Meinungen rumschwirrt ist ja unglaublich. Diese Altrenter haben nichts besseres zu tun als den ganzen Tag irgendwelche Zeitungen zu lesen oder im Internet zu surfen (wer hat es denen nur beigebracht?) um dann irgendwelchen Schwachsinn zu verzapfen. Dann gibt es auch noch ein paar Journalisten die null Ahnung von der Materie haben und diesen Schwachsinn zuerst mal schreiben. Allein das Thema welches Zugmaterial wo fahren kann oder ob die Tunnelröhren mit Signalen ausgerüstet werden können. Da dreht es einem ja den Magen um.

 

Auch gestern hat man es ganz klar wieder gesehen das hier Wahlkrampf auf höchsten Niveau geführt wird und es weniger um die Sache geht. Ich finde das höchst bedauerlich. Die paar guten Beiträge von der Gegenseite kann man an der Hand abzählen und gehen dann leider auch schnell unter. Wie z. B. die Engstelle im Filderbereich, wobei das ja aber prinzipell nichts mit dem Bahnhof zu tun hat aber auch das muß sauber geregelt werden.

 

Es ist übrigens sehr interessant die Webcam anzusehen ( http://www.das-neue-herz-europas.de/webcams/default.aspx ) wann was los ist auf dem Bahnhof. Ich beobachte das jetzt schon einige Zeit. Es würden jetzt auch im Kopfbahnhof schon 8 Bahnsteiggleise reichen weil ich hab bis dato nur max. 7 Züge gezählt die am Bahnsteig standen und 2 von denen standen länger rum weil sie anscheinend niemand vermißt hat. Leider kann man die Lautsprecherdurchsagen nicht hören aber die könnte sich so anhören: Der kleine Zug auf Gleis 8 sucht dringend seine Mama, bitte am Serviceschalter melden:D

 

Mehdorn war auch mein Freund nicht. Unter mehdorn wurde unpünktlichkeit normal und die ganzen Störungen die man jetzt im ICE-Verkehr erlebt sind alle auf seinem Mist gewachsen

 

Gruß

 

Wusler

Tue Nov 02 19:24:37 CET 2010    |    Kurvenräuber133288

Hallo Wusler,

 

Ich habe mir die kompletten Schlichtungsgespräche angesehen. Schön, daß du mir im Filderbereich recht gibst. Wobei das mit dem "...das muß sauber geregelt werden" hat ein Problem.

Die saubere Version des Filderbereiches würde mind. 1 Milliarde mehr Planungskosten ergeben.

Das Chaos ist ja dadurch entstanden, daß die Planer überall die "billig-billig" Ausführung nehmen mussten, um offiziell das Budget einzuhalten.

Anscheinend ist es auch nichtmehr so einfach das umzuplanen, da im Messe/Flughafenbereich schon entsprechend der Murks-Planung angrenzende Bereiche bebaut wurden, so daß wohl nicht mehr so einfach geändert werden kann, wie Gönnerlein das im Parlament schon verkündet hat. Aber wenn man paar Messehallen und das Parkhaus abreißt läßt sich das sicher korrigieren.

Vielleicht ist dir nicht bekannt, daß letzten Dezember für das Projekt 4.5 Mrd. als Grenze gezogen wurde. Da bereits die jetzige spar-Planung im Sommer 2009 Werte um 4.9 Mrd. ergeben hat wäre das Projekt folglich genau dort gewesen wo es hingehört.

Bekannterweise wurde beim Preis damals getrickst (Tunnelwandstärke, innovative Auftragsvergabe!!). Ergo doppelt geschönter Preis und falsche Leistungsangaben.

Ich finde nicht daß das nicht unbedeutend, wenn das vorhandene Rollende-Material in der dafür vorgesehenen Infrastruktur dann nicht fahren kann. Zumal es da auch um Einschränkungen geht, die das vorgesehene Notfallkonzept für die S-Bahn verhindern. - Falls nicht 100 Züge mit Technik zu ca. EUR 300.000/Zug nachgerüstet werden.

Wie bei vielen Punkten: Wenn man das Projekt richtig bauen würde, veranschlage für diese Posten nochmal schnell paar 100.000 EUR hinzu.

 

Und diese Kosten alle für ein Projekt, das uns -so die Idee 1994- Nichts kosten soll, weil es sich komplett aus den 480Mio. Grundstückverküufen finanziert.

 

Deine Beobachtung zu den Zügen... Das liegt am Betriebskonzept der DB. Auch im Durchgangsbahnhof müssen Gleise frei sein, solange ein Zug aus- oder einfährt. Auch dort werden seltenst mehr als 50% der Bahnsteiggleise belegt sein. EinZug der nicht rollt verdient kein Geld.

Anders sieht das aus, wenn man einen ITF-Taktknoten will, dann hält man alle Züge gleichzeitig an einer Station an, damit alle umsteigen können. Dazu sind in Stuttgart mind. 13 Gleise notwendig. DArüber wird am Donnerstag diskutiert werden.

Tue Nov 02 19:50:06 CET 2010    |    Spurverbreiterung11240

Hallo,

 

wie gesagt Filderbereich geb ich Dir Recht, das hab ich früher schon kritisch gesehen und nachdem in der Schlichtung noch etliches gesagt wurde sehe ich das noch kritischer. Bin aber jetzt auch kein Planungsprofi und hab keine Zeit das bis ins Detail durchzukauen. Was mich dann aber stört die S21 Gegner auch nicht. Für alles haben die Zeit und das wird so nebenbei gemacht. Von diesem Bereich könnte man z. B. einen ungefähren Fahrplan von der DB erwarten das wäre mir wichtiger wie vom Durchgangsbahnhof weil wie gesagt Hamburg Altona sieht genauso aus wie S21 (vom Prinzip).

 

Schau Dir mal Fotos von Hamburg Altona an (ich hab sie noch nicht im Netz gesucht ich hab aber ein paar Bücher und Zeitschriften hier) da sieht man ganz deutlich das es normal ist das von den 8 Gleisen 6 belegt sind. Außerdem was nützen Dir 13 Züge wenn man nur 5 Gleise hat wo sie rausfahren können? Unabhängig davon das der Bahnhof im Untergrund immer ohne Schnee ist und es dort auch keine 40° hat wo man dann von Gleis 1 auf 16 hetzen muß. Da ist mir ein Bahnhof lieber wo dann evtl. auf dem gleichen Bahnsteig in 5 Minuten der ander Zug kommt wo ich weiterfahren will.

 

Der Tunnelquerschnitt reicht doch aus, da kann man auch Signale verbauen. Wo soll das Problem sein? Die paar € sind ja wirklich zu vernachlässigen für ein paar Kabel und Lämpchen. Das die Bahn nicht so blöd sein wird ein Tunnel zu bauen wo dann keine Fahrzeuge fahren können glaub ich denen schon.

 

Gruß

 

Wusler

Thu Nov 04 00:36:14 CET 2010    |    Kurvenräuber133288

Hallo Wusler,

 

Die Zugdurchfahrten im Detail durchzukauen ist auch gerade Aufgabe der SMA. Der Fahrplan wo dort vorgezeigt wurde betrachtet die gesamt-Infrastruktur, also mit Filderberich. Daher ist das genau das dabei, was von dir gefordert wird.

Wie ich das sehe, ist der Wert von 38 zufahrenden Zügen in der Spitzenstunde eine Luftnummer, da die Spitzenstunde nicht durch ein Fahrplan belegt wurde. Mal sehen, was da noch kommt. Die arme Frau Starke schwitzt gerade wohl Blut und Wasser, das hinzubiegen.

 

35 Anünfte in der Spitzenstunde sind heute normal (+ S-Bahn-Notfallreserve bei Bedarf). Also müssen die eigentlich ein Fahrplan mit 52 Ankünfte vorlegen (+50%), mindestens aber 45, sonnst ist die politische Legitimation nicht mehr gegeben, da das Grundlage beim Verabschieden des Projektes war.

 

Aber es wurde uns ja eine Infrastruktur versprochen- und von den Politikern verabschiedet, die 50% Resverven für die Zukunft hat. Siehe SPD Leitantrag zum Verkehr:

http://beschluss.spd-bw.de/index.php?...

 

Wenn diese 50% bzw wenigstens 30% nicht realisierbar sind, wurden unsere Politiker ganz schön getäuscht.

So sehe ich das auch bei den Tunneln. Ich habe hier bereits geschrieben, daß die Gesamtkosten für das Projekt gedeckelt waren. Die Tunnelausstattung gehört zu dem was wohl herausgenommen, auf das Minimum reduziert wurde (ETCS) - um sich den Rest dann als Notwendiger Nachschlag noch teurer bezahlen zu lassen.

 

Mit den 40°C wäre ich mir nicht sicher. Dafür muss man auch noch eine Thermodynamische Simulation verlangen, da der Bahnhof nur duch die Züge belüftet werden soll. Und jeder Zug setzt eine nicht unerhebliche Energiemenge um, die alle in Wärme an den Bahnhof abgegeben wird... ohne weitere Belüftungsmöglichkeit...

 

Nun Hamburg Altona ist auch ein Überlasteter Bahnhof wie man das gerade nicht will. Wenn dort eine Weiche aussfällt, ist der Fahrplan in der Halben Republik kaputt. Hamburg hat aber den Vorteil, daß die Bahnsteige länger sind, sich daher Züge an einem Gleis besser mehrfach nutzen lassen. Dazu kommt, daß in Hambur die Züge Kopf machen können, was in Stuttgart aufgrund der Gleisneigung sehr erschwert ist.

gruß

FF

Thu Nov 04 12:34:01 CET 2010    |    invisible_ghost

Das Stuttgart 21-Kartell

 

Immer noch gibt es Menschen, die meinen, die Befürworter und Betreiber von Stuttgart 21 haben halt einfach eine falsche Meinung oder wissen es nicht besser, und man müsse ihnen nur mit den richtigen Argumenten kommen.

 

Dabei wird völlig übersehen, daß sich die Herren vielleicht auch anderen Interessen verpflichtet fühlen. Wer ein bißchen im Internet stöbert, stellt schnell fest, daß sich die Herren nicht nur kennen, sondern auch einander verbunden sind. Ein paar Verbindungen – ein paar, und weiß Gott, nicht alle sollen hier aufgezeigt werden.

 

Die „unabhängigen“ Sachverständigen, von der Deutschen Bahn benannt und vom Fünften Senat des Verwaltungsgerichtshofes Mannheim dankbar angehört:

Prof. Dr. Ing. Gerhard Heimerl, emeritierter Leiter des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der Universität Stuttgart. Er begutachtete seine eigene Planung.

 

Prof. Dr. Ing. Ulrich Martin, Leiter des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart (Nachfolger von Heimerl) berechnete im Auftrag der DB die Kapazitäten des Tiefbahnhofs von Stuttgart 21 und des Kopfbahnhofs in der alternativen Planung (Kopfbahnhof 21). Dabei legte er folgende Haltezeiten zugrunde:

 

Stuttgart 21: Kopfbahnhof 21:

ICE 2 Min. 4 Min.

IC 2 Min. 6 Min.

RE* 1 Min. 6 Min.

*Ca. 60 Prozent des Zugaufkommens

 

Was für ein Wunder: Beim 8-gleisigen Kellerbahnhof kam die doppelte Leistungsfähigkeit gegenüber dem 16-gleisigen Kopfbahnhof heraus. Im Kuratorium des Verkehrswissenschaftlichen Instituts von Prof. Martin taucht Reimar Baur auf, der Chef der DB Projektebau Südwest; es finden sich dort auch mehrere Vertreter der Landesregierung, ein Vertreter des Eisenbahnbundesamtes, Manfred Bonz, früher SSB, die Vertreter des Verbandes Region Stuttgart und des Verkehrsverbundes Stuttgart und last not least: Gerhard Heimerl. Und neuerdings ist SSB-Technikvorstand Wolfgang Arnold stellvertretender Vorstand. Das ist der, der durch die Lande zog, um K21 madig zu machen.

 

Prof. Dr. Ing. Wulf Schwanhäußer, emeritierter Leiter des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der RWTH Aachen. Er verlieh im Juli 1996 dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG die Ehrendoktorwürde. Dafür wanderte Schwanhäußer 2002 in den Beirat der Deutschen Bahn AG, um sich – wie es in der Aufgabenstellung des Beirats heißt – für die Erreichung der Kapitalmarktfähigkeit der DB einzusetzen. Wie auf Bestellung von Hartmut Mehdorn plädierten er und Mitarbeiter seines Instituts und u. a. auch Gerhard Heimerl samt Ulrich Martin und andere des Stuttgarter Instituts für den sog. „Integrierten Börsengang“ (Netz und Betrieb).

 

Andere, zum Teil seit Anfang an Beteiligte bzw. Interessierte:

 

Reimar Baur, Geschäftsführer der DB Projektbau Südwest und früher Gesamtprojektleiter von Stuttgart 21 und noch früher Geschäftsführer bei Drees & Sommer.

 

Günther Oettinger, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, ist Vorsitzender des Aufsichtsrats und der Trägerversammlung der LBBW. Oettinger ist Mitinhaber der Oettinger-Gruppe, Wirtschaftsprüfung, Treuhand-, Revisions- und Unternehmensberatungsgesellschaft mbH in Ditzingen. Gesellschafter der Oettinger-Gruppe ist der Sparkassenverband Baden-Württemberg. Dessen Präsident, Peter Schneider, ist Vorsitzender des Beirats der Oettinger - Gruppe.

 

Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, gehört zu den Unterstützern von Stuttgart 21 (siehe unten). Der Sparkassenverband unterliegt zwar der Aufsicht durch die Landesregierung, also der Aufsicht des Ministerpräsidenten Oettinger, gleichwohl ist er Gesellschafter der Oettinger - Gruppe. Vor Peter Schneider war Heinrich Haasis als Vertreter des Gesellschafters Sparkassenverband Baden – Württemberg Vorsitzender des Beirats der Oettinger-Gruppe. Haasis ist heute Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Und natürlich Unterstützer von Stuttgart 21 (siehe unten).

 

Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart ist Aufsichtsratsvorsitzender der Stuttgarter Straßenbahnen AG, dessen Technikvorstand Arnold gerade als Chefpropagandist für Stuttgart 21 auftritt. Schuster ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des Verkehrsverbundes Stuttgart, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Stuttgart AG und der Trägerversammlung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sowie Vorsitzender des Kreditausschusses der LBBW: Flughafen und LBBW gehören natürlich zu den Unterstützern von Stuttgart 21 (bzw. Profiteuren).

 

Prof. Dr. Ing. Hans Sommer, Aufsichtsratsvorsitzender von Drees & Sommer (Projektplanung), früher Vorstandsvorsitzender, gleichzeitig war er Mitte der 90er Jahre Gesamtprojektleiter von Stuttgart 21, dann abgelöst durch seinen Nachfolger Reimar Baur aus dem Hause Drees & Sommer. Drees & Sommer waren an der DB – Projektgesellschaft Stuttgart 21 (später DB Projektbau Südwest mit zehn Prozent beteiligt, bevor der Bundesrechnungshof diese Beteiligung unterband. Hans Sommer tauchte aber im Mai 2006 als Geschäftsführer der DB Projektbau Südwest anläßlich des Verfahrens vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim wieder auf. Nachdem dies publik wurde, verschwand er wieder aus den Annalen der DB Projektbau Südwest. Aber wohin?

 

Lothar („Cleverle“) Späth, früherer Ministerpräsident Baden-Württembergs, bis 1977 im Vorstand und Aufsichtsrat der Baresel AG, Heute Aufsichtsratsvorsitzender der Herrenknecht AG, des europaweit führenden Herstellers von Tunnelbohrmaschinen. War im Herbst 2006 von Ministerpräsident Günther Oettinger zum Anführer (neben Walter Riester) der sog. Unterstützer für Stuttgart 21 berufen worden.

 

Prof. Dr. Ing. Dirk Vallée, bis Februar 2008 Leitender Technischer Direktor beim Verband Region Stuttgart, machte seinen Doktor bei Prof. Wulf Schwanhäuser an der RWTH Aachen, und in seiner Stuttgarter Zeit Propaganda für Stuttgart 21. Ab März lehrt er als Professor am Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen.

 

Prof. Dr. Klaus Peter Dolde, von OB Schuster zum Gutachter über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids bestellt und erwartungsgemäß dort zum Schluss kommend, der Bürgerentscheid sei nicht zulässig, gutachtet auch für den Verband Region Stuttgart. Etliche Landräte vermuten nämlich seit Jahren, daß der Verband der Bahn zuviel Geld für die Regionalzüge bezahlt, und zwar 20 Mio. Euro. Und sie mutmaßen, daß dies geschieht, um Stuttgart 21 nicht zu gefährden. Ein Skandal sagen viele Ludwigsburger Kreisräte. Mitnichten, gutachtet Dolde, alles rechtens. „Durchgängig falsch“, sagt statt dessen der frühere Chef der SSB, Roland Batzill, und, „Dolde handle wie ein Interessenvertreter der Bahn“. So ist es.

 

Dr. Wolfgang Arnold. Technikvorstand der SSB und fleißiger Vortragsredner zur Alternative Kopfbahnhof 21 („geht nicht, finanziert niemand, baut keiner“) ist gleichzeitig auch stellvertretender Vorstand des Verkehrswissenschaftlichen Instituts von Prof. Ulrich Martin.

 

Der Unterstützerkreis Stuttgart 21 wurde im Herbst 2006 von Ministerpräsident Oettinger einberufen. Ihm gehören unter anderem an (nur ein kleiner Auszug!):

 

Dr. Ing. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG. Die Firma ist Polizeiopfer Dietrich Wagner wird auf einem Auge blind bleibenin Europa Marktführer für Tunnelbohrmaschinen. Aufsichtsratsvorsitzender von Herrenknecht ist Lothar Späth. Dr. Ing. Michael Blaschko, Geschäftsführung Bilfinger und Berger. Die Firma ist eine der größten (die zweitgrößte hinter Hochtief, doch das könnte sich schon bald ändern, denn Hochtief soll nach Spanien verscherbelt werden, Anm. Kehrusker) Baufirmen in Deutschland. Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband Deutsche Bauindustrie Hans-Martin Peter, Präsident Industrieverband Steine Erden Baden-Württemberg e.V. Südwestbank AG, Dr. Peter Baumeister, Aufsichtsratsvorsitzender Landeskreditbank Baden-Württemberg, Christian Brand, Vorstandsvorsitzender Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Heinrich Haasis, Präsident Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)*, Siegfried Jaschinski, Vorstandsvorsitzender Baden-Württembergische Bank, Joachim E. Schielke, Vorstandsvorsitzender Sparkassenverband Baden-Württemberg, Peter Schneider, Präsident (Schneider ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der LBBW) Deutsche Bank AG, Willhelm Haller von Hallerstein, Mitglied der Geschäftsleitung. Und natürlich gibt es noch viele weitere Unterstützer, in den Medien, in der Verwaltungsgerichtsbarkeit, in den Ämtern und so fort.

 

*) Bis 2008 einziger Investor auf dem A1-Gelände von Stuttgart 21

Thu Nov 04 14:29:27 CET 2010    |    Spurverbreiterung5227

Oettinger ist zwar inzwischen nicht mehr MP von Baden Württemberg trotzdem interessanter Beitrag.

Thu Nov 04 21:50:20 CET 2010    |    __NEO__

Wie sagt man hierzulande: Des hodd scho' a bissle a Gschmäckle... ond nedd bloss a bissle...

Fri Dec 16 14:30:27 CET 2011    |    Drahkke

So, das Verwaltungsgericht Baden-Württemberg hat den Bau-Irrsinn erst einmal gestoppt.

 

Mehr dazu hier:

 

http://www.n-tv.de/.../...enkaefer-stoppen-S21-Bau-article5018816.html

 

und hier:

 

http://www.morgenpost.de/.../...pen-Bauarbeiten-fuer-Stuttgart-21.html

 

Die mangelhafte Arbeit, die hier vom Planungsstab abgeliefert wurde, könnte für die Verantwortlichen nun im nachhinein noch ziemlich teuer werden...

Fri Dec 16 19:33:42 CET 2011    |    Reifenfüller17037

....wegen der Juchtenkäfer. Bananenrepublik mit ganz vielen Bananenpflückern! Mangelhafte Arbeit vom Planungsstab????

Fri Dec 16 19:37:34 CET 2011    |    Drahkke

Der Juchtenkäfer gehört zu den europaweit (!) geschützten Arten. Wie konnte der bei den Planungen übersehen werden?

Fri Dec 16 19:40:00 CET 2011    |    Spurverbreiterung14953

Ja, Grund für den Stop war ja nicht der Juchtenkäfer. Sondern das beim Grundwassermanagement jetzt doppelt soviel Wasser entnommen werden soll wie geplant. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Schlossplatz und zwar bei Gebäuden (Risse), Planzen (sinkender Grundwasserspiegel), Strassen (Senkungen), Rohrverlegungen und Punpstationen ... Und daher auch ein neues Umweltgutachten, welches aber nur ein Teil von den Ganzen jetzt neu zu erstellenden Gutachten ist. Der Käfer hat aber eben mehr Presse ;)

Fri Dec 16 19:43:55 CET 2011    |    Drahkke

Das ändert aber nichts am Dilettantismus, der bei den Planungen an den Tag gelegt wurde.

Fri Dec 16 19:52:12 CET 2011    |    Spurverbreiterung14953

Richtig, nur wurde ja nur soweit geplant wie das Geld reichte. Wenn man mehr ins Detail gegangen wäre, hätte man Stuttgart schon von vornherein nicht Bauen können. Das sich z.B. im Tunnel keine Leitsysteme für die Schnellzüge verbauen lassen, weil der Querschnitt zu eng ist. Wurde ja auch nur im nach hinein gefunden. Und harrt wohl auch immer noch der Lösung. Aber das macht mir keine Sorgen, im Moment wackeln die Strassenbauprojekte in Stuttgart weil sie zuviel Feinstaub produzieren. http://www.stuttgarter-zeitung.de/...-1974-4d11-96ce-be3416998a72.html Und die Stadt steht bei S21 deswegen auch m Wort. D.h. wenn der Bahnhof mal fertig ist steigt da sowieso niemand mehr zu. Das wird der teuerste Nothaltebahnhof der Republik. Der Reiseverkehr wird sich in der Realität wohl am Nebenhalteplatz Flughafen abspielen.

Fri Dec 16 19:55:24 CET 2011    |    plaustri20

Zitat:

Wie sagt man hierzulande: Des hodd scho' a bissle a Gschmäckle... ond nedd bloss a bissle...

do hast recht, hoffma as beste:D

 

Edit meint, der Beitrag wäre schon über ein Monat alt. Na was solls;)

Fri Dec 16 22:31:21 CET 2011    |    __NEO__

Hast Du mal auf's Jahr geschaut? :D 13 Monate hätte ich jetzt al gesagt ;)

Fri Dec 16 22:49:42 CET 2011    |    plaustri20

Hoppala, dass der schon so alt ist:D Soweit habe ich nicht gedacht, Menschenskinder wer hat denn den wieder hervor gekrammt? ;)

Sun Feb 13 17:51:28 CET 2022    |    notting

Das letzte Posting ist zwar über 10 Jahre her. Aber S21 ist noch nicht fertig und es gibt schon wieder Berichte über Kostensteigerungen: http://www.youtube.com/watch?v=28OMsVK84FQ

 

notting

Deine Antwort auf "Stuttgart 21 und der ''Juchtenkäfer''---> Bananenrepublik Deutschland..??"

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