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Tue Feb 17 10:15:20 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: PEGI, USK, XBOX

Ja, hier geht's diese Woche um die PEGI. Nein, nicht um Peggy! Die ist 23 jahre alt und lebt mit Ihren zwei Kindern alleinerziehend in Bitterfeld...

Eine Meldung in dieser von wirtschaftlicher Depression gebeutelten Woche bringt das Gamer-Herz in Verzückung! Es geht wieder einmal um die heißgehasste USK, die den deutschen Hobby-Zockern ja bereits seit längerem ein Dorn im Auge ist.

Nun kommt gerade und komischerweise aus England ein erneuter Vorstoß auf EU-Ebene, der alle Zocker hoffen lässt: Die nationale USK soll durch die europäische PEGI abgelöst werden. Vorbei also die Zeiten, in denen ein Hobby-Kinderpsychologe des "Fordervereins für Jugend und Sozialarbeit e. V." drüber sinniert, ob das fachgerechte Zerlegen von "menschenähnlichen" Robotern nun moralisch verwerflich ist oder nicht. Das System der PEGI (Pan European Game Information) bietet eher eine Altersempfehlung für Erziehungsberechtigte und ist insofern liberaler, was die Altersgrenzen angeht als das System der USK.

Zwar werden Games, die bislang bei der USK in Deutschland mit "ab 18" eingestuft wurden oder die auf Antrag der USK von der BPjS indiziert sind nun nicht automatisch als "ab 12" oder "ab 17" bei der PEGI gewertet, aber immerhin bietet das PEGI-Rating feinere Nuancen und bietet m.E. den Eltern eine bessere Kontrolle über das was die Kinder so spielen. Es gibt bei der PEGI auf den ersten Blick erkennbare Symbole für "Diskriminierung", "Sex", "Drogen" und "Gewalt" auf den Verpackungen der Spiele.

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Ich denke nur an die gute alte Zeit zurück, wo das Treiben der USK manchmal schon seltsame Stilblüten trug - die älteren unter Euch werden das vielleicht noch kennen: Capcom's Spielhallen-Klassiker "1942" war z.B. dank der USK & BPjS  nur in der raubkopierten "1942 + Trainer" Version vom Hersteller "Doctor Bit" in Deutschland indiziert, weil die USK im Jahre 1993 alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte und das Thema des Spieles "jugendgefährdend" und "rassistisch" fand - das dies u.a. auf anti-japanische Kommentare in den Release-Notes des damaligen Crackers zurückzuführen war und eigentlich nichts mit dem Spiel zu tun hatte, erfuhr damals leider niemand und Capcom hatte das wirtschaftliche Nachsehen (weil Vermarktungsverbot).

[bild=2]Bleibt zu hoffen das die Politiker in Straßburg sich nun zusammenraufen und der Eingabe Ihrer englischen Kollegin - Arlene McCarthy - grünes Licht geben. McCarthy prangert unter anderem an, das Hersteller - wie in dem zvor beschriebenen Beispiel mit Capcom - in manchen Mitgliedsstaaten auf nationaler Ebene durch eigene Ratingsysteme blockiert und wirtschaftlich benachteiligt werden. 
Zum anderen soll nun der Handel und die Eltern mehr in die Verantwortung und Kontrolle gezogen werden. Aber über manche Ansichten läßt sich leider auch trefflich streiten: Die Besitzer von Internetcafés zum Beispiel sollen besser kontrolliert werden, denn laut einer von uns allen finanzierten Sudie nutzen ganze 3.2% aller Kinder zwischen 6 und 17 Jahren das Internet in solchen Cafés ohne Kontrolle oder Aufsicht.

Naja, wenn mir als 17-jähriger der Internetshop-Betreiber meine URL-History querliest, würde ich das jedenfalls nicht so toll finden. Aber eines hat sich nicht geändert: Unsere Europa-Parlamentarier sind nach wie vor weit ab der Realität und schweben anscheinend in anderen Sphären: Frau McCarthy meint, das in Zukunft zwangsweise in allen Spielen ein "roter Knopf" eingebaut werden sollte, der Erziehungsberechtigten eine bessere Kontrolle über Spieldauer und sogar den kompletten Zugriff für gewisse Altersgruppen unterbinden soll.

Na, denn muss ich wohl bald nur noch meine Kinder beim Tierarzt zusammen mit der Katze für den fälschungssicheren Wireless-Zugang zu ihren XBOX360-Profilen "chippen" lassen, damit das dann auch in der Realität so funktioniert wie sie sich das vorstellt.

Viele Hersteller haben aber bereits auf den Entwurf reagiert: Hier schonmal ein exklusiver Screenshot von Dead Rising 2 für die XBOX, mit eingebautem Knopf und neuem PEGI-Rating.

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Weitere Informationen im Web:
www.usk.de/
www.pegi.info/de/index/ 


Fri Feb 13 12:55:45 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: BMW, Cabriolet, Werbung

Jaja, es gibt so einiges was man mit einem 3'er BMW-Cabrio so alles anstellen kann: Fette breite Puschen aufziehen, extremst Tieferlegen, die Rücklichter schwarz anmalen, eine dicke Bassrolle für den Beat der orientalischen Rap-Musik einbauen, vor McDonald's rumcruisen oder die Mädels am Strassenrand aufreißen. Das sich aber schöne Mädels freiwillig in ein solches Auto für Werbeaufnahmen setzen und das man den Wagen auch prima als rollendes Fotostudio verwenden kann, beweist die Berliner Werbeagentur Scholz & Friends im Auftrag eines Ihrer Kunden.

Die kreativen Köpfe der Agentur haben lange überlegt, wie man das Thema "Geschwindigkeit" für den Kunden richtig umsetzen könnte. Man dachte zuerst daran Fallschirmspringer mit bizarr verzerrten Gesichtern im freien Fall zu fotografieren. Doch schnell erkannte man, das dies nur sehr schwierig umzusetzen ist mit der schweren Profi-Kamera und dem benötigten Licht. Der verantwortliche Fotograf - Hans Starck - wollte auch nicht die schwierigen Lichtverhältnisse im Studio und den Einsatz einer teuren Windmaschine, so kam man kurzerhand auf eine ganz andere Idee: Warum sollte man das Shooting nicht in ein Cabriolet auf die Autobahn verlegen?

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Ein junges und williges Fotomodell mit sehr viel Vertrauen war schnell im Bekanntenkreis des Fotografen gefunden, das Mädel wurde mit diversen Spann- und Bergsteiger-Sitzgurten auf der Rückenlehne des Rücksitzes im 3'er BMW-Cabriolet fixiert. Zuerst waren die Beteiligten sich auch nicht sicher, ob die angepeilten 220 km/h für das gewünschte Ergebnis ausreichen würden.

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Doch als die Bilder im Kasten waren, so waren alle Beteiligten über das Resultat verblüfft. Auf einem öffentlichen unbeschränkten Autobahnteilstück beschleunigte der professionelle Fahrer das Auto auf 224 km/h und der Fotograf drückte ab. Das verzerrte Gesicht kann sich sehen lassen.

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Das Ergebnis ist verblüffend witzig und sorgt sogar mittlerweile für internationales Aufsehen bei Wettbewerben.

Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wann auch endlich Jochen Schweitzer auf diesen neuen Extremsport aufmerksam wird. Insider aus der Adrenalin-Branche vermuten, das es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es bald im Portfolio seiner Firma neben dem altbekannten "Bungee-Jumping" oder dem "House-Running" nun auch "Extrem-Cabrioning" angeboten wird.

Die Preise könnten dabei weit gestaffelt sein: Angefangen beim 3'er-BMW bis hin zur Königsdisziplin im Bugatti Veyron Grand Sport, der dann allerdings aufgrund des erhöhten Windwiderstandes - je nach Kunde - nicht mehr ganz die vom Hersteller angegebenen 407 km/h erreichen wird.

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Ich hätte damals meine Idee zum Patent anmelden sollen - das heißt eher mein Sohn - denn er hat es in Wahrheit erfunden, im schlichten Mégane Coupé Cabriolet - noch dazu ohne Netz und doppelten Boden.

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Hinweis: Liebe Kinder! Nicht mit dem eigenen Cabrio von Papa zuhause nachmachen, diese Leute von der Werbeagentur und die Models sind alles professionelle Stuntmänner/-frauen und wissen was sie da tun. Asphalt kann bei Kontakt jenseits der 200 km/h zu ernsten Hautreaktionen führen!


Tue Feb 10 11:42:06 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Harald Schmidt, Porsche, Satire, Video

Dieses Webfundstueck der Woche zeigt Harald Schmidt im Porsche vom Herrn Zerlett auf der Autobahn rund um Koeln. Es ist zwar schon etwas aelter, aber einige bissige Kommentare bringen die allgemein kursierenden Vorurteile ueber "den typischen Porsche-Fahrer" doch recht gut auf den Punkt.

Fast 10 Minuten Satire pur...viel Spass!

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Was meint ihr?


Mon Feb 09 15:15:20 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: Freizeit, Geocaching

Seitdem vor einiger Zeit der bekannte TV-Comedian Bernhard Hoëcker ein Buch ueber diesen aufboomenden neuen Volkssport geschrieben hat, kommen immer mehr Leute zu diesem Hobby. Und das Interesse kommt nicht von ungefaehr: Man bewegt sich an der frischen Luft, lernt interessante Plaetze abseits des Tourismus-Mainstreams kennen, muss manchmal knifflige Raetsel loesen oder gar sich sportlich betaetigen wie beim "Kleiner Fiesling" vom Cacher namens Taximuckel. Zudem ist mein Sohn ebenfalls sehr begeistert von diesem Hobby, denn man weiss ja vorher nie so ganz was einen so erwartet. Ihm haben es besonders alte Fabrikanlagen, unterirdische Keller oder vergessene - auch als "Lost Places" bezeichnete - Gebaeude angetan und er ist kaum noch davon abzuhalten und sammelt fleissig Tauschgegenstaende. Wer also Kinder hat, sollte mal probeweise Geocaches suchen gehen.

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Wenn ich z.B. mal irgendwo fuer ein paar Tage hinfahre, schaue ich entweder vorher im Internet nach ob es in der Gegend interessante Geocaching-Locations gibt oder ich mache das direkt vor Ort und begebe mich dank NOKIA GPS-Handy (N95 8GB) und einer kostenfreien Anwendung namens "Geocache Navigator" auf die Suche. Ich habe auf diese Weise bereits viele interessante Plaetze gefunden, die selbst Einheimischen unbekannt waren und einen besonderen Reiz hatten - gerade hier in Suedfrankreich. Oftmals werden die Geschichte und Geschichten des Ortes lebendig in der Beschreibung im Internet erzaehlt. Ein Mal war ich inmitten eines Waldes auf einem vergessenen Friedhof aus Karolingischer Zeit mit den Resten einer Abtei gelandet, die in keinem Reisefuehrer von Frankreich verzeichnet war.

Das tolle ist das die Geocaches an sich weltweit zu finden sind, sogar waehrend meiner Urlaube in Costa Rica oder Griechenland haben wir viele gefunden. Fuer dieses Hobby benoetigt man gar nicht viel teures Equipment und es ist prinzipiell fuer jedes Alter geeignet. Ein normaler Taschen-GPS-Empfaenger reicht schon vollkommen aus, Mobiltelefone hingegen mit integriertem GPS oder in Kombination mit einem akkubetriebenen Bluetooth-GPS-Empfaenger bieten jedoch weitere Vorteile dank integrierter Cache-Verwaltung und weiteren Funktionen wie z.B. einer Strassenkarten-Einblendung.

Kommen wir nun zum kleinen Cacher Einmaleins fuer Muggles. Ja, richtig gehoert: Als Muggles/Muggels - wie bei Harry Potter - werden alle "Aussenstehenden" bezeichnet, die diesem Hobby nicht froehnen. Wenn also in der Cache-Beschreibung vor denen gewarnt wird, sollte man den Fund moeglichst unauffaellig loggen. Und es gibt auch viele unterschiedliche Cache-Typen und Groessen:

Virtuals - Das sind real nicht existente Cache-Sites, die z.B. entweder "nur" einen netten Ausblick bieten oder an denen man z.B. bestimmte Aktionen machen muss, damit der Fund als "geloggt" anerkannt wird.
Webcam Caches - Typisches Beispiel ist z.B. eine Webcam als Ziel in einer Grossstadt, wo man auf einem Schnappschuss zu sehen sein muss, der via Historie im Internet abrufbar ist.
Micros - Das sind zumeist kleine Schmalfilmdosen mit einem langen Papierband zum loggen des Fundes, manchmal werden diese Mini-Plastikdosen mit einem Magneten an etwas metallischem befestigt. Will man Micros loggen, muss man meistens das Schreibgeraet zum loggen selber mitbringen.
Regulars - Das sind die "Volkswagen" unter den Caches und am weitesten verbreitet, von der Groesse ungefaehr so gross wie ein 1kg-Zuckerpaket. Meistens sind die Behaeltnisse Tupperdosen und beeinhalten Allerlei Krimskrams als Tauschobjekte. Es gibt aber auch richtig grosse Caches, z.B. von Ihren Besitzern aufwaendig verscharrte Heringsfaesser mit z.B. bestimmten Tauschbedingungen fuer Objekte ab 1kg Gewicht.
Event-/Mega-Event Caches - Diese Cacheart laedt Freunde des Hobbys zu einer Veranstaltung ein, wobei die Bezeichnung Mega-Event nur fuer Veranstaltungen mit mindestens 500 Teilnehmern verwendet wird. Wer also mal neue Gesichter auf seiner Geburtstagsfeier sehen will, legt ein paar Monate vorher einen solchen Event-Cache an.
Multi-Cache - Ein Cache, der den Suchenden ueber mehrere Zwischenstationen zum eigentlichen finalen Ziel fuehrt.
Mystery-/Puzzle-Caches - Immer mehr solcher Caches werden gelegt, zum einen soll man knifflige Raetsel loesen und Koordinaten errechnen, zum anderen kann es aber sein das man z.B. fuer die finalen Koordinaten ersteinmal eine ganze Serie anderer Caches gefunden haben muss.
Nachtcaches - Diese Cacheart ist in der Regel nur bei Dunkelheit auffindbar, da z.B. in Baumwipfeln Reflektoren von einer bestimmten Position aus bei Dunkelheit im Licht der Taschenlampe den richtigen Weg deuten.
Drive-In-Caches - Ein Versteck, das sich quasi im Auto sitzend loggen laesst. Beispiel: Mein "drive-in" Cache in Deutschland.

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Eine wesentliche Grundregel ist das Motto: "Cache in - Trash out!", also frei uebersetzt dem Hobby nachgehen und dabei Muell beseitigen. Gerade am letzten Wochenende hatte ich zusammen mit meinem Sohn einen "Buecherei-Cache" in einer alten Kiesgrube in einem kleinen Ort aufgesucht, der dank der Groesse der verwendeten wasserdichten Bundeswehr-Munitionskiste problemlos mehrere Buecher, CD's und DVD's fassen konnte. Rein also mit unserem mitgebrachten Buch und raus mit einer noch original verschweissten DVD. Der Besitzer hat ferner eine Rolle Muelltueten mit in die Box gelegt und einen freundlichen Aufruf in der Cache-Beschreibung zur Muellbeseitigung gestartet. Gesagt, getan und die volle Tuete beim Supermarkt gegenueber in die in der Beschreibung bezeichnete oeffentliche Muelltonne eingeworfen und somit ruhigen Gewissens eine gute Tat getan. Kostenlose umweltpolitische Bildung fuer den Nachwuchs sozusagen. Vielen Dank nochmals an den Besitzer/Owner fuer diese nette Cache-Idee: GermanSailor.

Richtig spannend wir es aber, wenn man einen sogenannten "Travelbug" oder gar "Geocoins" auf die Reise schickt oder in einem Versteck auf einen dieser Dinger durch Zufall stoesst. Die Travelbugs sind kleine Dinge das Alltags, manchmal sehr kurios und manchmal eher naja. Deren Besitzer haben eine kleine Hundemarke erworben mit einem Code darauf, der es ihnen erlaubt ein Profil auf der Geocaching-Seite fuer dieses Objekt anzulegen, man kann diesen Travelbugs spezielle Missionen auf den Weg geben, so gibt es z.B. Einwegkameras wo die Finder ein Foto von sich aufnehmen sollen und die Kamera irgendwann wieder zurueck zum Start reisen soll wenn der Film voll ist oder einige Geocoins duerfen nur in bestimmte Cachearten gelegt werden. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es macht Spass, die Reise des eigenen Travelbugs online zu verfolgen, leider ist der Travelbug meines Sohnes 2006 in Berlin verschollen. Vielen Dank an teufel2k, der definitiv mit seinem verschwinden zu tun hat aber angeblich auf eMail-Anfragen nichts genaues weiss.

Wie faengt man nun am besten an? Wer das noetige GPS-Equipment hat, braucht sich eigentlich nur noch auf www.geocaching.com fuer einen kostenlosen "Basic Membership" Account registrieren. Die "Premium Membership" eignet sich eigentlich nur fuer Hardcore-Cacher, die persoenliche Suchanfragen starten oder Cache-Listen gefiltert exportieren wollen.


Mon Feb 09 11:16:23 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: 300C, Chrysler, CRD, Diesel, Mietwagentest, Sixt

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"Yes, we can!" - schliesslich hatte der Herr Obama ja auch mal genau so einen, als er noch als Gouverneur durch die Vereinigten Staaten fuhr.

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Am letzten Wochenende war ich mit einem besonderen 2-Tonner-Dickschiff aus der Sixt-Flotte unterwegs, welches mit der Dieselmotorisierung und den 3 Litern Hubraum, sowie seinen 160kW (218 PS) mit maximal 510 Nm Drehmoment vergleichsweise flott zu immer noch recht moderaten Verbrauchswerten vorankommt. Doch leider trueben einige wenige Kleinigkeiten den Genuss an diesem ansonsten tollen Auto - nennt mich pedantisch, aber es gibt einfach Dinge bei diesem Auto fuer immerhin 51.140 EUR in der getesteten Vollausstattung, die schon den Anschein von einer gewissen "Oberflaechlichkeit" vermitteln und einfach nicht so geloest sein sollten. Gut, die Amerikaner sind ja tendenziell allesamt etwas Oberflaechlich veranlagt aber wenn sie schon Ihre Kulturgueter nach Europa exportieren, waeren kleinere Anpassungen schon angebracht denn ansonsten kann sowas schnell nach hinten losgehen. Platz ist jedenfalls reichlich vorhanden und er hat ein Armaturenbrett so tief, das man bequem ein Baby darauf wickeln koennte.

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* Vorstellung / Fahrbericht (+++00)

Eigentlich bin ich ja kein Freund der dicken Ami-Schlitten, aber ich versuche hier objektiv zu bleiben. Klar, das Auto ist schwer, gross und vor allem sehr lang. Man merkt deutlich, das Stadtparkplaetze nicht das bevorzugte Revier dieses etwas ueber 5 Meter langen Kolosses sind. Aber all diese Negativattribute sind sehr schnell vergessen, wenn man den Wagen dazu benutzt wozu er konzipiert wurde: Reisen, entspannen und gleiten. Egal ob lange Autobahnfahrten oder Landstrassen, das Fahrwerk ist relativ weich und laedt zu entspanntem cruisen geradezu ein.

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Der erste Eindruck der gedrungenen Seitenlinie, vor allem die hoehe der Fenster taeuscht. Man hat in dem Auto als Fahrer einen guten Rundumblick. Das Automatikgetriebe schaltet sanft und ohne "Leistungsloecher". Die verbauten elektronischen Helferlein - vor allem das ESP - arbeiten sehr wirkungsvoll, denn trotz des Heckantriebes bringt man selbst auf nasser Fahrbahn den Wagen maximal in ein leichtes Untersteuern. Der 300C benimmt sich aeusserst sanftmuetig und ueberrasscht seinen Fahrer nie mit unvorhergesehenen (Re-)Aktionen. Manchmal stoeren die Regeleingriffe der Elektronik jedoch etwas, vor allem wenn man mal zuegiger unterwegs sein moechte und zum Glueck laesst sich das Stabilitaetsprogramm denn ja auch abschalten. Die Geraeuschkulisse im Inneren ist angenehm und man hoert im Normalbetrieb kaum nervende Windgeraeusche, jenseits der 215 km/h merkt man allerdings doch das man etwas flotter unterwegs ist und bei knapp 230 km/h ist denn ja auch denn auch schon (leider) Schluss. Der Motorsound des Diesels klingt im gesamten Drehzahlbereich sehr ausgewogen und nicht aufdringlich, er nagelt nicht - sogar beim Kaltstart bei Minusgraden - sondern brummelt einfach gelassen vor sich hin.

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Das Xenon-Licht mit normalem Halogen-Fernlicht ist okay aber nicht so berauschend, ein Abbiegelicht oder direktionale Scheinwerfer waeren noch "nice to have".

* Bedienbarkeit / Intuitivität (++000)
 
Das Auto ist von der groesse her perfekt an die amerikanische Fast-Food-Anatomie angepasst, aber ob der Durchschnittsamerikaner wirklich nicht an den vielen Drehschaltern scheitert lasse ich mal dahingestellt: Alles ist gross dimensioniert, so auch die Regler in der Mittelkonsole. Hier wuerde ich mir allerdings wuenschen, das die einzelnen Schaltstufen der Drehknoepfe besser voneinander durch Druckpunkte oder noch besser durch LED's kenntlich gemacht werden.

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Das Chrysler sich bei vielen Dingen noch mal schnell im Regal von Mercedes-Benz bedient hat, ist ein dicker Pluspunkt: Die Bedienungssatelliten am Lenkrad und Systeme wie die Einparkhilfe kommen eindeutig von dort und funktionieren bestens. Leider fuer mich unverstaendlich warum ein Auto in dieser Preisklasse nicht auch vordere Einparksensoren bietet, aber naja das ist eigentlich kein grosser Beinbruch. Das grosse DVD-Radio-System, mit USB-Anschluss, Touchscreen und 20GB-Festplatte erzeugt bei mir jedoch gemischte Gefuehle: Erstmal der stolze Aufpreis von fast 5.500 EUR und zweitens die doch sehr gewoehnungsbeduertige "japanisch anmutende" Darstellung und drittens der sehr schlechte Radioempfang.

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Hier kann man aber auch im Gegenzug mit positiven Argumenten aufwarten: Das Kartenmaterial ist super, der Preis beinhaltet auch eine Bluetooth Komfort-Freisprecheinrichtung (getestet mit NOKIA N95), ein wirklich supergigantisch (!) klingendes 370W Soundsystem mit Subwoofer der Firma Boston, sowie einer Sprachsteuerung bei der sogar die Adresseingabe oral funktioniert. Das alles ist sehr komfortabel, ist allerdings gekoppelt an ein Leder-/Interieurpaket mit Schiebedach. Schade das man hier so von der Firma Chrysler zu seinem Glueck gezwungen und bevormundet wird, denn etwas mehr "liberty" und "choice" waeren hier wuenschenswert.  

* Verarbeitung / Qualität (+0000)
 
Tja, genauso durchwachsen wie die zuvor beschriebene Optionspaket-Politik ist wohl auch die hausinterne QA bei Chrysler. Man stellt den Motor an einem Bahnuebergang aus, startet kurz darauf und auf einmal sind alle Warnlampen auf dem Armaturenbrett an und gehen stoerrisch nicht wieder aus. Nach ein paar Kilometern rechts ran, Schluessel abziehen - 3 Sekunden warten - erneut starten und alles ist wieder normal. Kann Zufall sein, muss aber nicht unbedingt passieren bei einem 50K EUR Gefaehrt mit nicht einmal 10.000 km auf der Uhr. Und wem ein quietschendes Bremspedal im Stadtverkehr nicht zu nervig ist, kann sicherlich auch auf Dauer gluecklich werden mit diesem Auto oder zur Kompensation das Soundsystem aufdrehen. Ich moechte dieses Auto mal so nach 10 Jahren sehen, gefahren von einer Familie mit Kindern. Die Wurzelholz-Elemente sind besser geworden und Chrysler hat was am Platik-Image getan, alle glatten Kunststoff-Oberflaechen wirken fast makellos. Die Mannschaft fuer die Weichteile wuerde ich aber als verantwortlicher bei Chrysler in dieselben treten: Was haben die sich bei so einer schlabberigen Sonnenblende gedacht, die den Schmutz anzieht wie ein Magnet?

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Warum werden z.B. die Filz-Wannen fuer den Kofferraum bei der Montage anscheinend einfach in die Autos geschmissen und komplett krumm mit dem Teppichmesser zurechtgeschnitten?

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Welcher Strippenzieher-Azubi kommt bei Euch auf die Idee, die Kabel des automatisch abblendenden Spiegels und der GPS-Antenne einfach so frei rumfliegen zu lassen, anstatt dort eine kleine Abdeckung anzubringen? Das sind genau die Dinge, die mich als Europaeer an diesem Auto stoeren.

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Gut, ich fahre selten in meinem Kofferraum mit da wir keine Mafiosi in der Familie haben, aber sowas muss nicht sein.

* Verbrauch / Nutzen (++++0)

Chrysler haelt wenigstens fast sein Wort, was die angekuendigten Verbrauchswerte fuer den Diesel angeht: Ich lag bei gemischter aber immer noch flotter Fahrweise so um die 9,2 Liter/100km, was nur wenig von den Herstellerangaben von 10,8/6,6/8,1 l/100km abweicht. Das Platzangebot ist sehr, sehr grosszuegig. Auf den hinteren Plaetzen haben auch grosse Leute bequem sehr viel Platz.

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Der Kofferraum ist fuer diese Fahrzeugkategorie gerade noch akzeptabel, die Ruecklehnen lassen sich aber serienmaessig umklappen. Wer also ein bequemes Langstrecken-Reisefahrzeug mit moderatem Verbrauch sucht, hat am 300C seine Freude. Fuer mich persoenlich waere von der Optik die Kombi-Version aber auf jeden Fall attraktiver als die Limousine, wobei ich offen und ehrlich gesagt privat wegen dem doch recht hohen Preis und der Maengel in der Verarbeitung jedoch eher mein Glueck woanders suchen wuerde.

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* Kosten / Anmietung (++++0)

Die drei Miettage im 300C bekommt man bei der Firma Sixt ohne Versicherungen und Standortzuschlaege im Wochenendtarif bereits ab 22,80 EUR/Tag inklusive aller Kilometer, ein guter Kurs fuer eine derart komfortable und ausreichend motorisierte Reiselimousine, wenn man bereit ist seine Qualitaetsansprueche zurueckzuschrauben. Abholung und Rueckgabe wie immer ohne Beanstandungen und unkompliziert bei Sixt am Airport in Bremen.

300c.pdf (5082 mal heruntergeladen)

Wed Feb 04 10:40:53 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: Angel ST, Motorrad, Pirelli, Reifen

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Vor nicht einmal 14 Tagen - am 23. Januar 2009 - hat der Reifenhersteller Pirelli etwas komplett neues und einzigartiges fuer dieses Jahr waehrend der Praesentation der World Superbikes an der Algarve in Portugal vorgestellt.

Nein! Der neue Pirelli-Kalender war es diesmal nicht, sondern die neuen Motorradreifen mit der Bezeichung ANGEL ST. Dieser Termin wurde nicht von ungefaehr gewaehlt, denn Pirelli bleibt bis 2012 Haus-und-Hoflieferant der World Superbike Series.

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Der ANGEL ST soll den bekannten und erfolgreichen DIABLO STRADA im Programm abloesen. Die hauseigenen Reifendesigner in Ihren Labors in Italien und Deutschland haben wieder einmal tief in die Trickkiste gegriffen: Mehrere verschiedene Gummimischungen auf der Laufflaeche und verschiedene Mischungen in der Tiefe des Reifens machen ihn quasi "dreidimensional" und besonders langlebig, zuverlaessig, sportlich und sicher.

Ein besonderer Clou dieses Reifens ist sein Profil: Kauft man ihn, so zeigt sich ein Engelsgesicht auf der Laufflaeche. Nach gut 1000 gefahrenen Kilometern transformiert sich dieser Engel dann langsam in einen Teufel und deutet dem Fahrer somit an, das der Reifen nun bereit ist um enge Serpentinen getrieben zu werden. Diese Idee hat wahrscheinlich eine Verbindung zu dem im Mai 2009 erscheinenden Kinofilm "Angels & Demons" mit Tom Hanks, bei dem Pirelli unter anderem der Hauptsponsor fuer alle im Film verwendeten Reifen war.

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Maximaler Grip und Stabilitaet auf trockener oder nasser Fahrbahn soll trotz aller Profilspielerei gewaehrleistet sein und weil dies - genau wie sein Vorgaenger - ein Reifen fuer schwere Sport-Tourer sein wird, ist die angepeilte Motorrad-Zielgruppe eher Yamaha FJR1300, Suzuki GSX1300R Hayabusa und Kawasaki GTR1400 mit Fahrern die am Wochenende gerne mal laengere aber trotzdem sportlich angehauchte Touren unternehmen.

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Bleibt nur noch abzuwarten das der Reifen im katholischen und konservativen Bayern verboten wird - eine bessere PR koennte sich der Hersteller jedenfalls nicht wuenschen. Experten schaffen die Transformation vom Engelchen zum Teufelchen per Burn-Out sicherlich auch in unter 2 Minuten.

Aber wenn diese Profilspielerei erstmal bei Autoreifen einzug haelt, was da alles so denkbar waere?

ANGEL_ST.pdf (1045 mal heruntergeladen)

Tue Feb 03 22:27:28 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: 1000, GSX-R, Haarrisse, Motorrad, Rahmen, Suzuki

Wir hatten heute Post in unserem Briefkasten von Suzuki Frankreich: Meine Freundin wurde wegen eines dringenden sehr sicherheitsrelevanten Rueckrufs direkt kontaktiert. Gleichzeitig habe ich einmal in gaengigen Datenbanken fuer Deutschland zum Vergleich geschaut, dort kann ich zur Zeit lediglich nur einen Rueckruf fuer Suzukis Hayabusa wegen elektrischer Probleme aus dem August 2008 sehen - somit sollte diese Info fuer die meisten von Euch neu sein.

Dieser mir vorliegende Rueckruf hier mit Datum vom 2.2.2009, der uns heute zugeschickt wurde hingegen klingt dagegen schon fast wie der Hammer:

HAARRISSE AM RAHMEN BEI DER GSX-R 1000 K5 und K6 der Baujahre 2005 und 2006

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Genauer gesagt betroffen sind die Modelle GSX-R1000U2K5/U2K6. Und? Wer hat laut Suzuki Schuld? Die boesen Biker, die zum einen nichts besseres zu tun haben als zu verunfallen und dabei gefaehrliche Risse im vorderen Teil des Rahmens verursachen (koennen) und zum anderen die Akrobaten, die mit staendigen Wheelies vor der Disco die Stabilitaet des Rahmens im hinteren Teil beeintraechtigen. Weiter steht in diesem Schreiben, das Suzuki dieses Verhalten generell als "ruecksichtslos" und "illegal" einstuft, und auf oeffentlichen Strassen sowas sowieso verboten sei.

Haeh? Komisch, ich errinnere mich noch genau an den offiziellen Stand der Firma Suzuki beim MotoGP von Barcelona 2008, da sollte man auf einer echten aber "angebundenen" GSX-R 1000 auf einer Reibrolle extalange Wheelies machen. Naja, jedenfalls "sollte der Rahmen waehrend einer dieser Aktionen brechen, ist ein Unfall unvermeidbar". Sehr schoen bildhaft geschrieben, Jungs! Aber woher dieser ploetzliche Image-/Sinneswandel bei der Supersportler-Vermarktung?

Aber weiter im Text: Sollte hingegen das Motorrad "normal" betrieben worden sein, waere angeblich kein Grund zur Panik. Aber trotzdem hat Suzuki frewillig diese Kampagne gestartet, um etwaige Risiken zu minimieren. Wer's glaubt...

So, uebersetzt heisst das nun: Die haben Schiss das die Bikes den Haltern waehrend der Fahrt auseinanderbrechen, auch bei normaler Nutzung!

Das Suzuki-Haendlernetz ist hier in Frankreich angewiesen, die betroffenen Motorraeder auf etwaige Haarrisse im Rahmen genau zu kontrollieren. Sollten dort keine Risse sein, so wuerde vorsorglich im vorderen Rahmenteil am Lenkkopflager eine Strebe aus Aluminum mit Epoxydkleber und Verschraubungen - die ca. 1 kg wiegt - zur Verstaerkung angebracht. Natuerlich waeren die Performance und das Handling dadurch nicht eingeschraenkt und dieser Eingriff wuerde maximal 3h dauern und kostenlos sein. Leider muesste jedoch das Bike aber eine Nacht zum aushaerten des Klebers beim Haendler stehen bleiben.

Sollte der Rahmen allerdings Beschaedigungen an den im Schreiben markierten Stellen aufweisen, so muesste der Rahmen komplett gegen einen neuen mit dieser verklebten Zusatzverstaerkung getauscht werden. Was fuer ein Aufwand! Dieser Austausch wuerde sicherlich laenger dauern und der Haendler wuerde dem Halter genauere Infos zu einem solchen Ablauf geben koennen.

Um weiterhin das Vertrauen in die Marke Suzuki staerken zu koennen, wird denn auch gleich 5 Jahre Garantie auf den Rahmen und die zusaetzlich angebrachte Verstaerkung ab dem Einbautag gegeben.

Ausgenommen von diesem Umbau, sind selbstverstaendlich alle Bikes wo ein Einbau der Alu-Verstaerkung aus Platzgruenden nicht (mehr) moeglich oder an denen bereits Umbauten am Rahmen vorgenommen wurden. Dieser Aufruf sei vollkommen freiwillig und keine Pflicht und beeinflusst in keiner Weise die Herstellergarantie - wird nochmals betont.

Ich habe Euch nochmal das originale Schreiben beigefuegt. Bohrt doch mal in Deutschland nach, wuerde mich interessieren ob das jemandem schon bekannt ist und wie und vor allem mit welchem Delay Suzuki Deutschland die Angelegenheit regelt.

Und bis dahin immer schoen vorsichtig und Wheelies vermeiden!

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Mon Feb 02 11:45:02 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: Motorrad, Schwanger, Umfrage

Schwanger auf dem Motorrad?

Da wir uns nun gemeinsam auf unseren Nachwuchs freuen - sozusagen wie bei arte eine Deutsch-Franzoesische Co-Produktion - kommen nun auch automatisch weitere Fragen bei uns auf: Meine Freundin faehrt ja liebend gerne Motorrad, zum einen aus praktischen Gesichtspunkten wegen der Parkplatznot und der vielen Staus morgens auf dem Weg zur Arbeit und zum anderen aus purer Leidenschaft. Sie ist manchmal auch ehrlich gesagt recht flott unterwegs auf Ihrer offenen GSX-R 1000...

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Nun gut, seitdem sich wie gesagt unser entstehender Nachwuchs seit Beginn der mittlerweile 14. Schwangerschaftswoche nun auch langsam aeusserlich bemerkbar macht, steigt selbstverstaendlich bei ihr die Panik, das sie irgendwann nicht mehr in ihre Lederklamotten passt. Kurz und knapp: Sie hat sich nun dazu durchgerungen Ihr Baby zu verkaufen!

Nein, keine Angst - nicht das echte - ihr Mopped!

Das macht auch Sinn, denn zum einen ist der Wertverlust fuer Zweiraeder in Frankreich nicht so hoch wie in Deutschland, so das sich der Verkauf sogar noch fuer sie lohnt und zum anderen ist eine Stillegung oder Abmeldung der Versicherung nicht ganz so einfach.

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Wobei man ja in manchen Schwangerschaftsforen so einiges liest: Da war z.B. eine Mutter die bis knapp vor der Entbindung auf zwei Raedern unterwegs war. Diese Frau berichtete u.a. das das Kind in Ihrem Bauch waehrend der Fahrt deutlich ruhiger war und erst anfing zu boxen und sich beschwerte als der Motor abgestellt wurde. Vielleicht war das Kind vom Adrenalinausstoss der Mutter betaeubt, wer weiss?

Von Aerzten bekommt man zum Thema "Schwanger auf dem Motorrad" jedenfalls auch keine einstimmige Meinung: Entweder die Mediziner sind ehrlich und sagen das sie keine Ahnung (und auch kein Motorrad) haben oder sie erfinden Dinge wie "erhoehtes Unfallrisiko", "Vibrationen sind schaedlich fuer die embryonale Entwicklung" oder aehnliches. Da die Quote der Motorradfahrenden-Gynaekologen zumindest hier in Frankreich relativ gering ist und wir leider keinen einzigen kennen fuehrt dieser Umstand auch nicht gerade zur Erleuchtung.

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Eins ist mir klar: Das man auf dem Mopped keine Knautschzone hat. Bei einem Unfall wirken groessere Kraefte als in einem Auto. Aber von diesem Unfallrisiko einmal abgesehen - das kann doch nicht der einzige Grund dagegen sein wenn Frau sich gut dabei fuehlt, oder? Frauen, die waehrend der Schwangerschaft rauchen oder trinken schaedigen ihr Kind doch viel mehr und noch dazu in voller Absicht? Beim Motorradfahren kann man im Gegensatz dazu ja schliesslich noch abwaegen und vom Gas gehen und entsprechend vorsichtiger fahren. Wieviele werdende Muetter erleiden Autounfaelle mit Konsequenzen fuer das ungeborene Leben? Muesste man denn nicht generell Schwangeren das Auto-/Motorradfahren verbieten?

Wie seht ihr das?


Wed Jan 28 16:38:13 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: 2G, AirFrance, CDG, Fliegen, Flughafen, KLM, Orly, ORY, Paris, TLS

Alle 14 Tage fliege ich von Suedfrankreich fuer das Wochenende nach Norddeutschland, um meinen Sohn zu besuchen und jedes Mal rege ich mich auf's neue auf: Explodierende Flugpreise, Verspaetungen, Streiks et cetera.

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Direktfluege gibt es zwar auch, z.B. billig mit Germanwings von Toulouse nach Hamburg, aber nach Hamburg will ich ja nicht hin und zudem fliegen die nur 1x pro Tag und wenn denn mal ein Flieger ausfaellt hat man den Salat.

Andere Airlines sind ebenfalls nicht gerade zu empfehlen: Zwar kann man relativ gut ueber Muenchen oder Frankfurt mehrmals am Tag mit der Lufthansa fliegen, aber mittlerweile haben die - genauso wie die KLM die Umsteigezeiten in Frankfurt dermassen gestrafft, das selbst kleinste Verspaetungen beim Zubringer den Reisenden in die Hetze treiben koennen. Bei solch kurzen Anschlusszeiten bleibt denn auch in den meisten Faellen das eingecheckte Gepaeck im Umsteigeflughafen. Eine weitere Alternative ist die kleine Fluglinie namens OLT, die direkt mit einer Propellermaschine in etwas ueber 2h nach Bremen fliegt, auch "nur" ein mal am Tag in der Woche - also nicht Sonntags - und zudem zumeist sehr ueberteuert.

Ich bin nun gezwungenermassen Dauerkunde bei AirFrance/KLM, weil man damit - zumindest was die Reisen von oder nach Frankreich betrifft den eigenen Stresslevel deutlich senken kann. Streiken die Franzosen wieder einmal, hat man noch Chancen auf einen KLM-Flug umgebucht zu werden. Hat der KLM-Flieger via Amsterdam am Sonntag in Bremen Verspaetung, wird man automatisch auf AirFrance via Paris geroutet. Ist irgendwas in Toulouse mit dem gebuchten Flieger, geht alle 30 Minuten zumindest eine Verbindung mit AirFrance nach Orly ab. Und geht gar nichts mehr, wird man kostenlos zur Lufthansa umgebucht, AirFrance/KLM-Platinstatus sei dank. Aus diesem Grunde reise ich auch so gut wie nie mit aufgegebenem Gepaeck. Aber auch das ist dank der verschaerften Regularien fuer das Handgepaeck immer schwieriger. Vorbei die guten alten Zeiten, als man noch die 6 liter Perfect-Draft Beck's Faesser im Handgepaeck hatte, weil es das Zapfsystem in Frankreich nicht gibt.

Die Wahl von AirFrance/KLM gibt dem Reisenden also etwas mehr Flexibilitaet zu immer noch moderaten Ticketpreisen um die 350 EUR fuer den Hin- und Rueckflug im Wochenendtarif.

Aber seit einiger Zeit habe ich immer mehr Probleme beim reisen. Die bereits angesprochenen Verkuerzungen der Umsteigezeiten auf nicht mal mehr 30 Minuten fuer den Rueckweg ueber Amsterdam, oder 1:45h fuer einen Anschluss Toulouse > Paris-Orly / Paris-Charles de Gaulle > Bremen sind noch nicht einmal der Hauptgrund dafuer. Nein, der stetig wachsende Verkehr - gerade in Paris beim Transfer von Orly nach CDG - und die m.E. vollkommende Blindheit von Flughafenplanern tun ihr uebriges.

Aktuellstes Beispiel dieser planerischen Blindheit: Das Terminal 2G in Paris-Charles de Gaulle, es befindet sich in gut 3km Entfernung vom Terminal 2E. Selbst in Google Earth taucht es z.Zt. nicht mal auf, vielleicht schaemen sich die Franzosen sogar dafuer - wer weiss? Eroeffnet im Herbst letzten Jahres soll das Terminal 2G besonders die Terminals 2F und 2E entlasten, fast alle Regional- und Kurzstreckenfluege der AirFrance gehen nun von dort ab und kommen dort an.

Es spricht vieles dagegen: Ein Terminal in Orly waere vielleicht sogar besser gewesen, denn ein Grossteil der Passagiere kommt wie ich aus den laendlichen Regionen Frankreichs in Paris-Orly an und faehrt mit den "Cars AirFrance" einmal um die Hauptstadt herum. Diese offizielle Buslinie ist relativ teuer und unpuenktlich, 16 EUR von Orly nach CDG fuer die je nach Verkehrsaufkommen gut 75 Minuten dauernde Fahrt (kostenlos ab AirFrance Gold-Status oder mit Anschlusstickets von/zu einigen DOM TOM-Destinationen). Man muss ja auch noch vorher auf sein Gepaeck warten, denn das geht auch nicht durch bis zum Ziel. Einmal in CDG angekommen muss man sich weiter gedulden, der Bus haelt ersteinmal am Terminal 2A und faehrt dann die langgezogenen Hochstrassen bis weiter runter zwischen die Terminals 2E und 2F. Dazwischen vergehen schonmal gute 20 Minuten, besonders wenn Ortsunkundige Fragen stellen.

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Einmal aus dem Bus ausgestiegen ist der Weg zum Terminal 2G so gut wie gar nicht beschildert. Dabei muss man lediglich auf die andere Seite des Verbindungsbaues zwischen den beiden Terminals 2E und 2F gehen, an den Schaltern der Autovermieter vorbei -gut wenn man das schon vorher weiss. Hat man dann auch noch Glueck, erwischt man direkt noch den Shuttle-Bus nach 2G. Wenn nicht, heisst es rund 15 weitere aergerliche Minuten warten. Der Transfer mit dem Shuttle-Bus nach 2G dauert denn auch nochmal gut 10 Minuten, wenigstens gibt es keine Zwischenhaltestellen, aber durch die vielen Kreisverkehre wird einem schon etwas schwindelig.

Die Busse von/nach 2G sind so gut wie immer leer. Wenn man bedenkt wie viele Male der Bus am Tag diese Strecke in Richtung 2G und zurueck pendelt, so fragt man sich unweigerlich warum die Franzosen hier nicht einen automatischen fuehrerlosen Zug wie auf den Airports in Miami oder London einsetzen. Weare wohl zu effektiv das ganze.

Endlich am Terminal 2G angekommen muss man ja wieder durch den Sicherheitscheck. Aber Vorsicht: Die meisten Leute, die von Orly kommen haben in diesem Moment denn ja noch nicht einmal das Ticket fuer Ihren Anschlussflug, also wieder am Schalter anstellen und evtl. auch noch Gepaeck erneut aufgeben. Wer bei AirFrance/KLM keinen Vielfliegerstatus hat und somit auch nicht das Recht besitzt die fast immer leeren Business-/Gold-/Platinum-Schalter zu nutzen, steht hier an schlechten Tagen wieder gute 10 bis 20 wertvolle Minuten an unterbesetzten Schaltern fuer das "allgemeine Fussvolk".

Hat man sein Ticket denn endlich fuer den Weiterflug ist der erneute Sicherheitscheck auch nur noch ein notwendiges Uebel, man laesst ihn ueber sich ergehen. Wer das Glueck hat immer noch ausreichend Zeit fuer seinen Anschlussflug zu haben, wird enttaeuscht sein: Im Terminal 2G gibt es keine Airline-Lounges und die einzige Bar ist einfach schweineteuer. Es werden kaum Ansagen gemacht und man verbringt die Zeit mit dem Anstarren von Bildschirmen. Ein Lichtblick: Es stehen ein paar Playstation 3 zum zocken bereit.

Wer also einen Anschluss Orly < > Charles de Gaulle im Terminal 2G hat, muss mindestens 80, besser 100 Minuten fuer den Transfer einplanen und rennt auch noch dabei. Sagen wir also besser gleich 2h einplanen. Die reine Transferzeit von 2G nach 2E oder 2F liegt bei ca. 20 Minuten, 2A-D nochmal 10 Minuten mehr und alles inklusive erneutem Sicherheitscheck. Die Tatsache das man innerhalb CDG oft mehrmals die Grenzen vom kontrollierten Sicherheitsbereich und der normalen Welt ueberschreitet, macht den Flughafen m.E. mit zum schlechtesten und unuebersichtlichsten Flughafen in ganz Europa.

Hinzu kommt das der Flieger vom Terminal 2G manchmal rund 20 Minuten Rollweg bis zur Hauptstartbahn benoetigt und das alles fuer einen Flug von noch nicht einmal 55 Minuten Dauer. 


Wed Jan 28 15:01:36 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 1'er, 118d, 1er, 5-Türer, BMW, Mietwagentest

Eigentlich habe ich den kleinen BMW immer etwas muede belächelt. Naja, ueber Geschmack laesst sich ja trefflich streiten und irgendwie hat der kleinste Vertreter der Bayern ja ein bisschen was von einem Batmobil fuer Zwerge, doch ich habe mittlerweile meine Ansichten radikal geaendert. Dieser Kleinwagen ist so ziemlich das beste was man sich in dieser Kategorie als Diesel-Mietwagen antun kann.

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Vorstellung / Fahrbericht (****O)

Was soll man schon gross zu diesem Wagen schreiben? Er faehrt sich wirklich super, das Fahrwerk ist ein Traum - so richtig nach meinem Geschmack: Durch die relativ niedrige Sitzposition, die sehr direkte Servo-Lenkung und nicht zuletzt den Hinterradantrieb kommt schon ein wenig Go-Kart-Feeling beim Fahren auf. Die Daempfer glaetten praktisch fast alle Bodenwellen - besonders bei schnellerer Autobahnfahrt - sehr komfortabel und man gleitet fast schon wie auf einem Teppich. Und dennoch bietet der Wagen gleichzeitig ein etwas sportlicheres und strafferes Fahrerlebnis und vermittelt dabei zu jeder Zeit einen guten Kontakt zur Strasse. Ich bin sehr beeindruckt. Groessere Fahrer kommen in dem Wagen zwar wegen der recht grosszuegigen Kopffreiheit gut und bequem unter, aber es mangelt an genuegend Schenkelauflageflaeche fuer die Beine, was auf langen Touren nerven koennte.

Mit keinem anderen Kleinwagen bewegt man sich so entspannt, sicher und leichtfuessig und aber auch leider viel zu oft viel zu schnell. Fast 220km/h ist der kleine schnell!

Die Motorisierung und das Getriebe sind perfekt aufeinander abgestimmt, dank des durchzugsstarken Diesels kann man sehr Schaltfaul oder aber auch ein wenig flotter unterwegs sein - je nach Gemuet. Die serienmaessige digitale Schaltanzeige im zentralen Display mahnt zu spritsparenden fruehen Schaltvorgaengen. Das man einen Diesel faehrt erkennt man an den doch recht starken Vibrationen im Schaltknueppel, hier koennte man noch etwas verbessern.

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Ich bin die 5-tuerige Version mit dem kleinsten Diesel als 118d mit 143PS gefahren. Gegenueber dem 3-tuerer liegt der Aufpreis noch bei vertraeglichen 800 EUR. Der Grundpreis liegt immerhin fuer den 118d bei 25.600 EUR laut Liste, als einzige Extras waren das Business CD Radio und die Klimatronic mit an Bord. Wer gerade jetzt mit dem Gedanken spielt sich einen 1'er BMW zuzulegen sollte sich moeglichst schnell entscheiden: Ab Maerz hebt BMW die Listenpreise fuer die Benziner an, und senkt im Gegenzug die Preise fuer die Dieselmodelle.

Bedienbarkeit / Intuitivität (***oo)

Alles findet sich an seinem Platz, manche Bedienelemente sind aber leider etwas zu klein geraten. Besonders die vielen Knoepfe auf der Mittelkonsole zur Bedienung der Klimaanlage und des Radios sind etwas mickerig. Die Regler fuer Lautstaerke fuehlen sich etwas "wabbelig" an.

Verarbeitung / Qualität (***oo) 

Der Mietwagen hatte bereits knapp 40.000km gelaufen und das Interieur sah noch recht neu und wenig abgenutzt aus. Ich habe schon andere Autos mit weniger Kilometern auf dem Tacho gesehen, die sahen entsprechend schlimmer aus. Sicherlich haengt dies direkt mit der Sorgfalt der vorherigen Fahrer zusammen, aber es ist zumindest ein Indiz fuer die Haltbarkeit und Kratzfestigkeit bestimmter Oberflaechen. Eine komische Sache, die mir beim Ampelstopp auffiel: Das Bremspedel "pochte" oder "zuckte" kurz jedes Mal wenn der Scheibenwischer beim Wischen in der obersten Position ankam und wieder nach unten wischte. Ist ja aber zum Glueck nur ein Detail.

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Verbrauch / Nutzen (****o)

Der kleinste Diesel genehmigt sich fuer seine 143PS erfreulich wenig. Selbst bei zuegiger Fahrweise klettert der Verbrauch selten ueber mehr als 6,5l/100km. Fuer soviel Fahrspass und Platz durchaus akzeptabel. Kauft man sich einen 1'er privat sollte man sich schon die Frage nach Sinn und Zweck fuer die 5-tuerige Version stellen. Bei grossen Fahrern haben die PAssagiere im Fond einfach kaum Beinfreiheit. Der Unterschied von 3 zu 5 Tueren koennte also hoechstens eine Rolle spielen, wenn man Kinder hat.

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Kosten / Anmietung (***oo)

Dies war mein Unfall-Ersatzfahrzeug fuer meine B-Klasse zu den selben Konditionen von knapp 30 EUR pro Tag in der einfachen Wochentagsmiete. Wie immer alles schnell und unbuerokratisch von der Firma Sixt.

BMW_1er_bis_Februar2009.pdf (2728 mal heruntergeladen)

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