Wed Apr 15 09:01:02 CEST 2009
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taue2512
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Freizeit, Kurzmeldungen, Vermischtes
Drei Sachen beschaeftigen Frankreich in dieser nach-osterlichen Woche - man koennte glatt meinen wir naehern uns mit grossen Schritten dem Sommerloch. 1 Schildbuergerstreich, der 2te: Die neuen franzoesischen Nummernschilder kommen nun doch, denn seit heute koennen auf ausdrueckliches Verlangen alle Neuzulassungen mit den 'anonymisierten' Schildern ausgestattet werden. Damit wurde der eigentlich bereits fuer den 1.1.2009 geplante Zwang zwar zunaechst aufgehoben - wie bereits in meinem Blog berichtet - aber wie ein jeder weiss: "Aufgehoben ist nicht aufgeschoben" und der Zwang fuer alle wird nun spaetestens fuer Mitte 2010 erwartet. [bild=1] 2 All diejenigen unter Euch, die auf leckeren Kaffeegenuss stehen und zwischen Juli 2006 und November 2008 eine Philips Senseo Kaffeemaschine gekauft haben sollten schnellstmoeglich einen authorisierten Haendler aufsuchen. Grund: In Frankreich wurde diese Woche eine grossangelegte Rueckrufaktion gestartet denn der Boiler der betroffenen Maschinen koennte waehrend der Kaffeezubereitung kurzerhand explodieren - angeblich ist genau das bereits hier in Frankreich ganze 17 Mal passiert, zum Teil mit Verbruehungen der Benutzer! Bombastischer Geschmack sozusagen und explodierende Kosten: Ganze 30 Mio. Euro wird diese Aktion der Firma Philips kosten. [bild=2] 3 Sogar in Deutschland war der kleine Mann im Jahre 1992 in fast allen Diskotheken mit 'Dur-Dur D'Etre Baby' ein Hit. Sein Name: Jordy. Der mittlerweile 21-jaehrige hat heute vor einem franzoesischen Gericht sage und schreibe 800.000 Euro zugesprochen bekommen, weil die Plattenfirma angeblich das Lied ohne seine Einwilligung verwendet hat. Schon komisch, denn dieses Video hier laesst absolut keinen Zwang vermuten. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/3T67hk08Smg" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Da fragt man sich schon, ob die Plattenfirma damals vergessen hatte das Studio kindersicher abzuschliessen oder ob das Kind den Eltern fuer solche Auftritte jedes Mal gestohlen wurde. Naja, heute waere ohne diesen erneuten Geldsegen der kleine Jordy ja auch ein Sozialfall, denn sein eigener Vater hat einen Grossteil der Einnahmen bereits 'treuhaenderisch' verprasst. Beweis: Aus Scheisse Geld machen - auch noch ein zweites Mal und im nachhinein funktioniert ganz gut. |
Sun Apr 12 21:59:48 CEST 2009
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taue2512
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Video, Werbung, Witzig
Das Wespen telefonieren koennen und das man auch sehr geschickt sicherheitsrelevante und vor allem lehrreiche Botschaften in einem netten Werbevideo verpacken kann, zeigt uns dieses leider wie ich finde viel zu kurze Video. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/ZT_7IekzSdY" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Geworben wird in dieser nagelneuen Werbestudie der Firma Bunker fuer die neue Motorrad-Helmserie der bei uns hierzulande noch recht unbekannten Firma Cardo, die dem Fahrer hohen Trage- und vor allem Bluetooth-Freisprechkomfort versprechen. Uebrigens: Die Message des Videos richtet sich sehrwohl an alle Verkehrsteilnehmer - nicht nur an Zweiradfahrer und Wespen. 😉 Weitere Informationen auf der Website des Herstellers: www.cardosystems.com |
Sun Apr 12 20:41:55 CEST 2009
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taue2512
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GSX-R 1000, Verkauf
[bild=1] Wie bereits in meinen anderen Blogartikeln angekuendigt, verkauft meine Freundin nun ihr Baby. Ich lege noch einen drauf: Einem Kaeufer erstatte ich bei den 8.500 EUR Kaufpreis die Anreise mit Germanwings. Wie genau das mit dem Ummelden in der EU funktioniert, habe ich ja bereits auch schon genauestens hier im Blog erklaert. Hier gibt's alle weiteren Details. |
Fri Apr 10 11:55:27 CEST 2009
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taue2512
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Frankreich, Gesetz, Internet
Haben Sie schonmal illegale Downloads (MP3, Videos oder FileSharing) im Internet gemacht?Eigentlich sollte gestern ein grosser Tag in der Politik Frankreichs sein: Ein neues Gesetz das illegale Downloads und FileSharing im Internet eindaemmen soll, sollte eigentlich in der Nationalversammlung validiert werden - aber wie so oft kam es in der franzoesischen Politik wieder einmal ganz unverhofft und vor allem ganz anders. Es scheiterte im wesentlichen daran, das die Vertreter der staerksten Partei - der UMP - nicht vollzaehlig praesent waren, da auch hierzulande bereits die Osterferien begonnen haben. Somit war die regierende Partei eigentlich nicht beschlussfaehig und die Aussicht auf die Durchsetzung dieser Gesetzesnouvellierung aufgrund des erbitterten Widerstandes der Opposition denkbar gering. Politik zum anfassen also. Ganze 36 der normalerweise 577 stimmberechtigten Abgeordneten waren gestern Nachmittag anwesend - vorlaeufiges Ergebnis des Abstimmung: 21 Gegenstimmen zu 15 Befuerwortern. Jetzt bleiben zwei Optionen: Eine erneute Re-Formulierung des Gesetzes oder ein erneuter Gang durch beide Kammern nach der Urlaubsphase. [bild=2] Die Einwaende gegen dieses neue Gesetz sind berechtigt, denn es scheint nur schwierig umsetzbar zu sein. Zwar haben bereits laut neuesten Umfragen ueber 58% der franzoesischen Internetnutzer zugegeben einmal oder mehrmals illegale Downloads oder FileSharing von Ihrem Anschluss aus getaetigt zu haben, aber der dadurch entstandene Schaden fuer die Musik- und Filmindustrie laesst sich nur schwer abschaetzen. Demgegenueber stehen allerdings die vielen Aktionen, die fuer die Umsetzung des Gesetzes erforderlich sind und den franzoesischen Steuerzahler viel Geld kosten wird. Da so gut wie alles in Frankreich zentralistisch geregelt wird, soll auch wieder ein neues Organ geschaffen werden. Es traegt den komplizierten Namen "Haute autorité pour la diffusion des oeuvres et la protection des droits sur Internet" (oder kurz und liebevoll: "Hadopi"😉. "Hadopi" soll die technischen Vorraussetzungen etablieren, damit Internetuser die auffaellige Datentransfers taetigen im Fahndungsraster bei den vielen Providern haengen bleiben. Danach soll ein so auffaellig gewordener User netterweise zwei Mal schriftlich von dieser Stelle abgemahnt werden - per Einschreiben. Im Falle einer Wiederholung ist dann vorgesehen, den Internetanschluss beim Provider fuer mindestens zwei Monate stillzulegen. Die Kosten fuer diese Sperre traegt dann der User, netterweise steht in dem Gesetzestext das fuer die Sperrmonate keine Grundgebuehren vom Provider verlangt werden duerfen. Aber trotzdem trifft dieses Verfahren die Mehrheit der Franzosen schon sehr: In immer mehr Haushalten hierzulande geht sowohl der Internet-Traffic, das Telefon und auch das komplette Fernsehprogramm ueber eben diese eine Leitung. Doch dieser Plan wird einiges kosten und die Internetgemeinde bietet bereits jetzt Paroli und hat technische Vorkehrungen getroffen, die eine eindeutige Identifizierung von illegalen Transfers zumindest erschwert. Sehr viele "Internetpolizisten" muessten taetig sein, um etwaige Alarme manuell zu sichten. Auch koennen rechtliche Stolpersteine, wie z.B. "halblegale" MP3-Downloads aus Russland oder von anderen auslaendischen Servern weiterhin fuer Grauzonen sorgen. Ein hoffnungsloses Unterfangen also? [bild=1] Ganze 70 Millionen Euro wurden fuer dieses Vorhaben bereits damals im Jahre 2000 waehrend erster Vorplanungen veranschlagt, heute wird alles wohl noch viel mehr kosten. Wieviel genau weiss eigentlich keiner, aber Experten schaetzen heute mindestens die doppelte Summe. Politisch stellen sich die Gegner hin und wittern nun eine Beschneidung der Grundrechte und der Freiheit. Das Internet ist allgegenwaertig: Briefe schreiben, Bestellungen taetigen, Arbeit suchen, Fernsehen und Telefonieren - das alles macht man heute in Netz. Und wenn es der eigenen "Liberte" an den Kragen geht, rastet der ein oder andere Franzose eben gerne mal aus. Juristisch jedenfalls steht dieses nationale Unterfangen Frankreichs sogar einer anderen bereits gueltigen nationalen Direktive - dem sogenannten "Plan numerique" - und sogar einer brandneuen EU-Direktive gegenueber, die alle EU-Mitgliedsstaaten bis 2012 verpflichtend umgesetzt haben muessen. Laut dieser EU-Direktive haben ausschliesslich Gerichte in den jeweiligen Mitgliedsstaaten der EU das Recht, Sanktionen gegen einzelne Internetnutzer zu verhaengen. Schoene, bunte und vor allem eigenwillige EU. Mal sehen, ob wir hier bei Motor-Talk die repraesentativen 58% in der Umfrage nachvollziehen koennen. |
Fri Apr 10 09:23:12 CEST 2009
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taue2512
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2009, 675, Daytona, Motorrad, Testbericht, Triumph, Yoshimura
Gestern kam ein Bekannter von mir zu einem Kurzbesuch vorbei, um sein neues Mopped vorzustellen. Da ich gerade draussen war und den Rasen gemaeht hatte, hoerte ich schon von weitem das wohl bald jemand kommt und stellte schonmal die Weinglaeser in die Nachmittagssonne. 🙂 Wenig spaeter bog er in unsere Strasse ein mit seiner neuen Triumph Daytona 675 Modell 2009. [bild=1] Er hat sie wieder in rot genommen und er bleibt somit der Marke treu. Der montierte Carbon-Sportendtopf von Yoshimura ist in der Tat sehr laut und verleiht dem Bike in der Heckansicht schon etwas von einem Duesenjaeger. Unterstrichen wird dies durch das kleinste homologierte Nummernschild Frankreichs, ich denke die grossen Kuchenbleche in Deutschland werden diesen schoenen Hintern eher verschandeln. Der Sound ist sehr dumpf und macht keinesfalls den Eindruck das das hier "nur" ein 600'er am werkeln ist. [bild=2] Klar das ich diesen Duesenjaeger auch mal kurz austesten wollte. Gesagt getan, ich muss sagen das ich wirklich sehr positiv vom Fahrwerk ueberrascht bin. Fuer so einen Sportler ist das Fahrwerk gerade noch angenehm gefedert und somit auch sicherlich eingeschraenkt tourentauglich. [bild=3] Bodenwellen in schnell gefahrenen Kurven werden sehr gut gemildert und dem Fahrer vermittelt es sets einen guten Kontakt zur Strasse. Was mich aber vollkommen ueberzeugte war der recht gute Durchzug der Maschine, der deutlich kleinere Motor im Vergleich zur GSX-R 1000 meiner Freundin liess kaum Wuensche offen. Dazu die Bremsen: Ein Traum mit brutaler Verzoegerung dank Sportbremsbelaegen - leichte Bedienung mit nur einem Finger. Irgendwie errinnerte mich dieses Mopped sehr an meine gute alte YZF 750 SP, Gott hab sie selig. Die Verarbeitung im Gegensatz zu den meisten Japanern ist bei dieser Triumph top und alle Plastikteile sitzen wie angegossen. Ich denke wenn es ein (Motorrad-)Leben nach meiner V-Strom geben sollte, waere sicherlich bei mir auch die Marke Triumph ab sofort in engerer Auswahl. Fuer knapp 11.000 EUR bietet dieses Mopped viel Spielraum fuer Individualisierung, allein schon wenn man mal in den Online-Konfigurator schaut erkennt man das da viele entspannende Garagen-Abende drin sind. Direkt ab Werk kann man so einigen individualisierten Schnick-Schnack bestellen und dem Bock auf diese Weise eine ganz persoenliche Note geben. Da mein Kumpel allerdings beruflich mit Carbon, Alu und Titan zu tun hat, wird er sich lieber persoenlich der anstehenden Abspeckungskur widmen - das macht ja auch viel mehr Spass. |
Wed Apr 08 11:15:54 CEST 2009
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taue2512
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270371137714, Air France, eBay, KLM, Platinum, Vielfliegerprogramm
[bild=1] Ich hatte Euch ja in meinem Mauritius-Reisebericht ja Neuigkeiten von AirFrance versprochen, die ich nun nicht vorenthalten wollte: Wir kamen also in unseren leichten Freizeitklamotten aus dem Urlaub zurueck und hatten zusammen (4 Personen, darunter neben mir ein weiterer AF-Vielflieger) einen Anschluss in Frankfurt. Da wir eine sogenannte Short-Connection von weniger als 15 Minuten bis zur naechsten Boarding-Deadline hatten, sind wir in Terminal 2 auf direktem Wege zum AirFrance Check-In gerannt. Dort deutete ein Herr mit Schlips und Kragen wortlos auf die lange Schlange vor den Economy-Schaltern. Ich fragte ihn ruhig, ob wir wegen SHOCON und meinem Platinum-Status nicht eventuell ausnahmsweise an den leeren Business-Schalter wechseln koennten und deutete auf die Platinum-Kofferanhaenger. Knappe Antwort: "Wenn Sie Ihre Vielflieger-Karte dabei haben, ja - sonst nicht!" Am Schalter dann die ueblichen Aktionen. Die Dame war sichtlich genervt oder ueberfordert, oder an diesem Tag einfach beides. Oder aber frei nach Semmelrogge: "...einfach nur schlecht gef@$kt..." Ich sagte: "Guten Tag! Vier Mal Paris-CDG bitte." Sie: "Ja, welche Maschine denn?" Ich: "Ups, wohl die aller-allernaechste weil wir schon sehr spaet dran sind, warten Sie bitte ich suche gerade den Buchungsbeleg." Da verzog die Dame schon etwas das Gesicht, waehrend ich ihr den Zettel und alle 4 Paesse ruebergab stellte ich meine erste Tasche auf das Band, ihre Frage: "Unter welchem Namen?" Ich gab meinen Namen an. Sie weiter...tippel...tippel...ohne ein einziges Mal zu uns hochzuschauen. "Die zweite Tasche (ihr Blick immer noch nach unten gerichtet und in ihre Tastatur gesprochen)!", das "bitte" klemmte sie sich und fuegte sogleich barsch hinzu (auf franzoesisch wegen meiner Mitreisenden): "Und welcher Name jetzt? Ich habe einfach keine Lust mich hier vier Mal und staendig wiederholen zu muessen...und ausserdem stehen sie hier an meinem Business-Schalter!" Sogar meine leidgeprueften und ueberhaupt nicht serviceverwoehnten mitreisenden Franzosen fielen vom Glauben ab und ab diesem Moment platzte mir gelinde gesagt der Kragen! Das war er nun, der beruehmte Tropfen der das Fass endgueltig zum ueberlaufen gebracht hat. Aus diesem Grund habe ich nun heute beschlossen, meine Mitgliedschaft bei "Flying Blue" via eBay medienwirksam zu kuendigen (Artikelnummer 270371137714). Da ich parallel bereits einen Brief an AirFrance geschrieben habe, der aber nach wie vor unbeantwortet ist, bin ich mal auf eine Stellungnahme gespannt. Zur Sicherheit hier nochmal der Artikel als PDF. |
Tue Apr 07 21:57:29 CEST 2009
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taue2512
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Bravo, Diesel, Fiat, Mietwagentest, Sixt
So langsam wird die Luft eng und die moegliche Auswahl im Kleinwagensegment bei Sixt fuer mich immer schwieriger. Zum Glueck bin ich am letzten Donnerstag in Hamburg gelandet, da dort die bereitgehaltene Mietwagenflotte ja zum Glueck etwas groesser ist als bei den Kollegen von Sixt in Bremen am Flughafen hatte ich trotzdem Erfolg. [bild=1] Nach ein wenig suchen hatte am Donnerstag die nette junge Dame am Schalter einen passenden Testkandidaten fuer mich schnell gefunden: Der Fiat Bravo mit mittlerer Diesel-Motorisierung. "Achja, und sogar mit Navi!" sagte sie noch mit einem bezubernden laecheln als ich mit dem Schluessel in der Hand in freudiger Erwartung wegging, aber dazu gleich mehr. Ansonsten haette ich selbstverstaendlich Vor-Ort auch auf die noch kleinere Mietklasse vom schlage Corsa und Co. umsatteln koennen - gegen Erstattung gegenueber dem Buchungspreis natuerlich, aber das wollte ich meinem Hintern nun wirklich nicht antun, denn ich musste noch einige Kilometer fahren bis heute Vormittag (Dienstag) und da kam der etwas besser motorisierte Diesel gerade recht, dachte ich mir.
Der Fiat Bravo kommt schon sehr stylish daher, von aussen wirklich ein lecker und vor allem optisch wie ich finde gelungener Kleinwagen mit genau den richtigen Proportionen. Wenn man die Tuer oeffnet kommt schon ein kleiner "Wow-Effekt" beim ersten Anblick des Innenraumes. Soviel Eleganz haette ich dem kleinen ja ehrlich gesagt gar nicht zugemutet: Die Polster wirken edel, ebenso wie die gesamte Materialanmutung der Oberflaechen. Auf den ersten Blick wirkt alles richtiggehend solide und qualitativ gehoben. Das Armaturenbrett mit diesem Riffel-Schachbrettmuster im "Moechtegern-Carbonlook" ist vielleicht nicht gerade Jedermanns Sache, aber es macht schon was her und gibt dem Innenraum einen gewissen Touch. [bild=2] Kaum zu glauben das die kleinste Version des Bravo dabei schon bei knapp 16.000 EUR beginnt, der von mir getestete Wagen summiert sich allerdings bereits mit allen Extras auf gut und gerne 24.500 EUR - eine Menge Holz. Gut: Diesel, Klimatronik, Lederlenkrad, Fensterheber, Bluetooth-Radio mit Navi und vieles mehr gehen schon deutlich - wenn zum Teil auch im Rahmen von Ausstattungslinien oder Paketen - ins Geld. Da kommt man schon ins gruebeln, ob da nicht doch eine andere Marke in Frage kommen wuerde - man hoert ja so viel schlechtes ueber Fiat...aber die Bedenken zerstreuen sich spaetestens nach den ersten Metern Fahrt. [bild=3] Wie viele andere Modelle von Fiat besitzt auch der Bravo eine "Stadtschaltung" fuer die Servolenkung, damit kann man quasi mit dem kleinen Finger lenken. Das Auto ist nach vorne hin sehr uebersichtlich - der Fahrer weiss stets wo die rundliche Karosse endet. Fuer Schattenparker hat Sixt extra die Einparkhilfe hinten mitgeordert, was bei der doch recht eingeschraenkten Sicht nach hinten eine gute Investition ist. Die ersten Autobahnkilometer festigen den Eindruck eines ziemlich "erwachsenen" Kleinwagens. Durch die recht gute Verarbeitung klappert nichts und die Innengeraeuschdaemmung ist sehr effektiv. Am Stauende vor dem Elbtunnel musste ich mich gleich mehrmals versichern, ob der Diesel noch dreht, so leise und kultiviert laeuft der 88kW-Selbstzuender in dem kleinen Fiat.
Alle Schalter und Bedienelemente sind gut platziert. Alle? Nein, es gibt zwei eklatante Ausnahmen: Die Taster fuer die Nebelleuchten und das Nebelschlusslicht zum Beispiel! Welcher Innenraumdesigner platziert diese fast vor der Nase des Beifahrers ganz rechts im Armaturenbrett? Was ebenfalls ein wenig nervig ist, ist die zwar superverstaendliche aber komplizierte und zudem teilweise unlogische Sprachbedienung des Blue&Me Audiosystems. Die Kopplung mit meinem NOKIA N95 funktionierte via Sprachbefehl auf anhieb (leider kein RSAP). [bild=4] Und das Navi? Naja, Sixt platzt ja gerade vor Selbstsicherheit, das die einem dieses Auto mit dem Vermerk "Navi" unterjubeln: Via Sprachkommando "Navigation" und "Adresse eingeben" (was dann wiederum erfordert das das Auto stillsteht weil man wie ein bloeder auf den Lenkrad-Schalttasten rumkloppen muss, bis man den richtigen Ort endlich gefunden hat), erwartet man als gediegener Nutzer doch eigentlich auch nur, das man eine komplette Wohnadresse - vielleicht sogar mit einer Hausnummer - eingeben kann, oder? Aber Fehlanzeige: Sogar in der touristischen Weltstadt Cuxhaven kennt das Navi sage und schreibe nur einen einzigen Zielpunkt (POI), naemlich den "Hauptbahnhof". Vielleicht sorgt Fiat mit dieser Mogelpackung so vor, das die gehaltenen Lenker zumindest jederorts eine Anbindung an den oeffentlichen Personennahverkehr finden, wenn der im Volksmund als sehr fehleranfaellig verspottete Fiat (Fehler In Allen Teilen) mal wieder streikt. Aber naja, es gibt schlimmeres und ihr wisst nun Bescheid das dieses "einfachst-Navi" sein Geld als Option auf jeden Fall nicht wert ist - denn lieber das richtige Navi nehmen, falls ueberhaupt noetig. Was aber wirklich der helle Wahnsinn im wahrsten Sinne des Wortes an diesem Auto ist, ist das durch die Nebelscheinwerer realisierte Abbiegelicht. Sogar in Kombination mit den "normalen" Ellipsoid-Halogenscheinwerfern ist das Plus an Sicherheit eindeutig zu erkennen. [bild=6] Zum Fahrwerk hingegen hege ich persoenlich gemischte Gefuehle, es ist ein wenig zu weich. Ein wenig straffer taete dem Bravo sicherlich ganz gut. Was auffaellt ist jedoch, das laengere Bodenwellen den Aufbau zum aufschaukeln bringen, waehrend kurze knackige Schlagloecher fast vollstaendig abgefedert werden - irgendwie komisch. Egal, das Auto macht schon riesig Spass und der Motor bringt einen schneller auf 130km/h auf kleinen Nebenstrassen oder Wirtschaftswegen, als einem lieb ist. Der Diesel ist sehr durchzugsstark und kaum als Selbstzuender waehrend der Fahrt zu identifizieren. Die Schaltung ist wunderbar praezise und laedt geradezu zum sportlichen Heizen ein, und das Lederlenkrad in dieser Ausstattungslinie ist ein Traum und liegt wunderbar in der Hand (manchmal drueckt man allerdings aus Versehen in sportlich gefahrenen Kurven auf irgendeine Taste).
Nix klappert, klemmt oder regt einen allzusehr auf - von den vorhin geschilderten Ergonomie-Schwachpunkten einmal abgesehen. Bei schnellen Autobahnstuecken bei Vmax (195 km/h) hingegen vibrieren die Aussenspiegel sehr deutlich und lassen den Blick hinter das Fahrzeug ein wenig verschwimmen - aber Italiener sind ja bekanntlich eher optimistisch und schauen sowieso nur nach vorn.
Leider ist der tolle Diesel ein verkappter Saeufer: Man muss sich schon arg anstrengen, den Verbrauchswert auf unter 5,5 l/100km zu druecken. In der Praxis im gemischten Einsatz sollte man eher zwischen 6,3 und 6,5 l/100km einkalkulieren, das macht die Sparsamkeits-Vorteile einer Diesel-Motorisierung leider wieder etwas zunichte. [bild=7] Groessere Fahrer werden auf langen Strecken auf Dauer sicherlich weniger Freude am Fahren wegen der relativ kurz geratenen Sitzflaeche haben, aber die bekommen sicherlich denn auch spaetestens schon beim Einsteigen ein paar Probleme. Ab einer Fahrer-Koerpergroesse von ueber 180cm haben dann auch Personen im Fond keinen grossen Spass mehr am mitreisen mangels Beinfreiheit. Kofferraumvolumen ist dagegen reichlich vorhanden. [bild=5]
Da ich dieses Mal ganze 6 Tage mit dem Wagen fahren musste, fiel ich aus dem guenstigen Wochenend-Tarif heraus. Das Auto kostete mit 20% Standortzuschlag inklusive 1250km knappe 49 EUR pro Tag - immer noch akzeptabel. Und wieder einmal 1A und tadelloser Service von den Maedels (und Jungs) der Firma Sixt - diesmal am Flughafen Hamburg. |
Thu Apr 02 11:22:39 CEST 2009
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taue2512
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Baby, Namen
[bild=1] Meine treuen Blogleser wissen ja, das wir Nachwuchs erwarten. Die GSX-R 1000 meiner Freundin steht seit einigen Tagen ungenutzt in der Garage weil mittlerweile der immer groesser werdende Bauch und der Tank, sowie die Lederklamotten nicht mehr zueinander passen wollen. Das Geburtsgewicht wird auch bereits jetzt schon sehr hoch angesetzt, aehnlich wie bei meinem Sohn bei etwas ueber 4 kg. Also nix mit "petit crevette" wie man kleine Babys hier landlaeufig bezeichnet, sondern eher "grosse gambas". Seit diesem Montag wissen wir nun das wir nun ein Maedchen erwarten. Geburtstermin ist Anfang August und es steht fest das das Kind in Frankreich zur Welt kommt. Mein Sohn in Deutschland freut sich auch schon auf das neue (Halb-)Schwesterchen. Da ihr ja alle auch sehr kreativ seid, starten wir hier nun einen Aufruf: Gesucht wird ein Maedchenname (eventuell sogar eintragsfaehig in Deutschland ohne zweiten Vornamen), der in beiden Laendern - also Frankreich und Deutschland aussprech- und vor allem verwendbar ist. Derzeitiger Favorit ist "Laura". Und bitte kommt mir nun nicht - frei nach Mario Barth - mit "Chantal". Und "Megane" werden wir das Kind auch bestimmt nicht nennen. 🙂 Hinzu kommt noch eine Huerde wegen der tollen unharmonischen EU-Gesetze bei unverheirateten Paaren: Das Kind wird im fortschrittlichen Frankreich einen Pass mit einem Familien-Doppelnamen tragen, also meinen (aehnlich meines Nicks hier) und einem zweiten italienischen mit "...ieri" am Ende mit Bindestrich dazwischen. Die Reihenfolge der Familiennamen muesen wir auswuerfeln. In Deutschland hingegen bekommt die Kleine bei Ihrem ersten Besuch einen deutschen Pass nur mit meinem Familiennamen verpasst. Leider wird naemlich in Deutschland eine eheaehnliche franzoesische eigetragene Lebensgemeinschaft mit den gleichen Steuervorteilen wie eine Ehe noch nicht anerkannt. So, seid kreativ und hinterlasst Eure Vorschlaege... |
Tue Mar 31 20:03:12 CEST 2009
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taue2512
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Mauritius, Reisetipp
Wir sind am morgen des 14.3. gegen 4.30h in Richtung Flughafen TLS aufgebrochen, um wie bereits beschrieben um 6.10h via CDG und FRA nach MRU zu fliegen. MRU - genauer gesagt der Flughafen von Plaisance liegt auf Mauritius, ca. 800 km oestlich von Madagaskar. [bild=2] Die Hin- und Rueckflugtickets von Frankfurt aus mit dem Ferienflieger Condor lagen bei 470 EUR pro Person und da wir es vorziehen, lieber unseren Urlaub selber zu planen und auf eigene Faust anstatt abgeschottet in einer Hotelanlage zu verbringen kam uns dieser Preis gerade gelegen. Die erste Unterkunft in Grand Baie ganz im hohen Norden der Insel fanden wir durch gute Kritiken in diversen Internetforen und auch in unserem Reisefuehrer. Die relativ lange Transferzeit verging sprichwoertlich wie im Fluge, die Boeing 767-300 ER von Thomas Cook war voll bis auf den letzten der 270 Sitzplaetze und laut Flugkapitaen unterschritten wir so gerade eben um 200kg das zulaessige Startgewicht von knapp 187 Tonnen. Zum Glueck wird das Handgepaeck ja auch nicht gewogen, denn dann waere die Rechnung sicherlich nicht aufgegangen. [bild=3] Wir landeten etwas vor der kalkulierten Zeit um 6h in Mauritius. Einreiseformalitaeten und Passkontrollen, sowie das Gepaeck wurden mit kreolischer Gelassenheit behandelt so das wir endlich gegen 7.30h im eigenen Sixt-Mietwagen in Richtung Norden aufbrechen konnten. Die Englaender sind schuld: In Mauritius wird links gefahren und es muss rechts-vor-links beachtet werden - wie anderwo auch. Ansonsten keine weiteren verkehrstechnischen Besonderheiten. Ich muss sagen das die Verkehrsteilnahme deutlich entspannter ist als in einigen suedeuropaeischen Laendern, die Motorraeder verhalten sich kalkulierbarer als in Frankreich und Autofahrer verhalten sich stets ruecksichts- und respektvoll. Lediglich in den engen Strassen der Hauptstadt Port Louis muss man manchmal beherzt sein Wegerecht ein wenig erzwingen, indem man sich einfach zwischen die anderen Autos im zaehen Verkehr setzt. Aber im grossen und ganzen gibt man einander acht und im Vergleich mit Athen ist Autofahren dort ein Kinderspiel. Abseits der Staedte kommen einem manchmal die Busse und Lastwagen zu sehr im eigenen Fahrstreifen entgegen, das nervt schon ein wenig und erfordert manchmal Nervern wie Stahlseile und vor allem ein wenig Kreativitaet beim Ausweichen nach links in den Fahrbahnrand. Ich empfehle deswegen allen Touristen die Monate von September bis Dezember im eigenen Auto zu meiden, wegen des erhoehten Schwerlastverkehrs durch die dann anstehende Zuckerrohrernte. Wir fuhren also auf der einzigen Autobahn von Plaisance und Curepipe ueber Port Louis weiter in den Norden nach Grand Baie zu unserem Appartment. Dort wurden wir in mehrfacher Hinsicht positiv ueberrascht: Direkt am Ufer mit Meerblick, 200 qm Wohnflaeche, Kueche mit Kuehlschrank, Gaskochfeld, Mikrowelle, Stube mit Fernseher (SAT und DVB-T), grosser Balkon, Dusche/WC und 2 grosse Schlafzimmer fuer nicht einmal 1.300 Rupien (~28,75 EUR) pro Tag fuer alle 4 Personen zusammen. Dazu ein sehr treusorgendes einheimisches pensioniertes Vermieterehepaar, die einem fast jeden Wunsch erfuellen und hilfreiche Tipps geben. Den Tag verbrachten wir erstmal mit Ausruhen und akklimatisieren, zum einen trugen die gut 24h Transfer bis dahin bei, zum anderen die 4h Zeitverschiebung. Das Wetter war sehr gut: Luft 32 Grad, Wasser bei 28 Grad - was will man mehr. Am Abend gingen wir zum lokalen indischen Restaurant. Da gab es allerlei Koestlichkeiten und aber auch ein paar Kakerlaken an den Waenden, das ist auf der Suedhalbkugel der Erde ja was ganz normales. Auf jeden Fall war das Essen erste Sahne und sehr "original indisch" und das kommt nicht von ungefaehr: Die knapp 1,3 Mio Einwohner auf Mauritius setzen sich zu ueber 60% aus Leuten indischer Abstammung zusammen, danach folgen ca. 25% Nachkommen schwarzafrikanischer Sklaven und rund 10% Chinesen. Lediglich 5% der heutigen Bevoelkerung sind europaeischer Abstammung. Das war eigentlich schon immer so, denn Mauritius blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurueck. Portugiesen, Niederlaender, Franzosen und zuletzt die Englaender hielten das Eiland lange Zeit als Kolonie besetzt, fuehrten eifrig Sklaven ein und im Gegenzug Rohstoffe wie Zucker, Tropenholz oder Tee aus. Erst 1968 hat Mauritius seine Unabhaengigkeit erworben und ist auf dem Weg das reichste afrikanische Land zu werden. [bild=46] Der naechste Morgen begann mit einem Fruehstueck und der weiteren Reiseplanung auf unserem Balkon, einheimische Voegel sind bunt und zutraulich und wenn man nicht aufpasst stehlen einem die "Spatzen mit Sonnenbrand" was der Teller so hergibt. Den Tag verbrachten wir mit Sonnen und Baden an den einladenden Straenden von Choisy im Nordwesten, ganz faule machen beides auf einmal und nennen das dann Sonnenbaden. [bild=6] Wir fuhren an unserem dritten Tag in den Nordosten der Insel, ueber Goodlands die Kueste runter bis nach Centre de Flacq. Hier am felsigen - weil an der Ostkueste so ueblich - Strand von Pointe des Puits gibt es eine Besonderheit: Am Passe du Puits, direkt zwischen den kleinen Inseln tummeln sich besonders viele Leopard-Rochen in sehr seichtem Wasser. Der richtige Platz fuer einige Diveman-Tauchgaenge und ich muss sagen es hat sich gelohnt. So viele Rochen habe ich noch nie zuvor auf einem Haufen gesehen, ich bereute ab diesem Moment wirklich das ich meine Unterwasserkamera nicht mitgenommen hatte. Auch der Rest der Meerestiere ist sehenswert. ueberall intakte Korallenriffe, Doktorfische, Clownfische, Feuerfische. Auf dem Rueckweg besuchten wir noch einen Hindu-Tempel und fanden fuer den Abend ein nettes Non-Tourist-Lokal in der Kleinstadt Poudre d'Or, wo man fuer 125 Rupien (~ 2,80 EUR) eines der typischen Gerichte essen konnte. Einen Bol Renverse. [bild=28] Dieses recht minimalistische und einfache Gericht besteht aus gebratenen Nudeln (Mine frittes) oder wahlweise Reis, mit Shrimps und vielen Gemuesen, die zusammen mit einem Ei in einer Schuessel gekocht wurden. Serviert wird das ganze dann ueber Kopf - also: "renversee". Das und die indischen "Dholl Purri", eine Art gerollter Crepe mit veraenderlichen vegetarischen Zubereitungen im Innern fuer 20 Rupien (~ 0,44 EUR), sollten fuer den Rest des Urlaubs von da ab meine bevorzugten Gerichte werden. Tags darauf wechselten wir an die Nordwestkueste, die deutlich weniger steinig ist als der Osten und wo lange weisse Straende aus Korallensand zum verbleiben einladen. Sicherlich einer der schoensten Straende im Nord-Westen liegt westlich von Pamplemousse direkt neben dem Maritim Hotel. Dieses Hotel kostet zwischen 500 und 800 EUR die Nacht und weil es per Gesetz auf Mauritius keine Privatstraende gibt, kann man von den schoenen Anlagen profitieren. Ferner sorgen hoteleigene Wachmaenner fuer Ruhe und Ordnung. [bild=50] Am 18.3. fuhren wir abermals von Grand Baie nach Pamplemousse. Dort gibt es im wesentlichen zwei Dinge zu sehen: Zum einen der sehr weitlaeufige weltbekannte botanische Garten, zum anderen eine alte in ein Museum konvertierte Zuckerfabrik. Eigentlich wollten wir den botanischen Garten zuerst besichtigen, aber wie es der Zufall wollte lustwandelte gerade irgendein pseudowichtiger australischer Minister unter Polizeischutz darin umher und der Garten war leider fuer die Oeffentlichkeit geschlossen. Also zuerst die Zuckerfabrik, fuer deren Besuch man gute 4h einplanen sollte. [bild=55] Hier wird alles von der Pressung des Zuckerrohres, bis hin zur Gewinnung verschiedenster Zuckerarten vermittelt. Das Museum ist gut gemacht und empfehlenswert. Im anschliessenden Shop kann man 8 verschiedene ehemals dort produzierte Zuckerarten verkosten, die von "super-suess" bis zu "pfui-baeh" variieren. Ebenfalls im Angebot - weil didaktisch arg themenverwandt - Rum aus einheimischer Zuckerrohrproduktion. Und wenn man sich da denn durch alle mit Gewuerzen und Fruechten angesetzte Rum-Sorten verkostet hat, ist der restliche Tag auf einmal ganz schoen anstrengend wegen der heissen Temperaturen - aber auch irgendwie ganz schoen lustig. [bild=13] Danach besuchten wir - jedenfalls soweit ich mich noch erinnern kann - den botanischen Garten, wo ich jedem empfehle eine Fuehrung zu buchen - nicht etwa weil man wegen dem Rum von vorhin die doppelt vorhandenen Schilder nicht mehr lesen kann - sondern weil der Guide einem viele interessante Dinge zu den Pfanzen zeigt und auch hier wieder riechen und verkosten angesagt sind. Es lohnt sich wirklich. [bild=54] Am 19.3. dann eine Tour duch die Hauptstadt Port Louis, allein schon auf dem Weg von Grand Baie ueber Trou aux Biches erkennt man das sich hier das Leben der Insel abspielt. Morgens gibt es nicht selten Mega-Staus in Richtung Hauptstadt, weil fast 50% der Einwohner zur dortigen Arbeitsstelle pilgern. Wieder etwas gelernt: Morgens alle Strassen bis 10h in Richtung Hauptstadt kategorisch meiden! Ansonsten findet man sich sehr leicht im dichten Stop-and-Go-Verkehr wieder. [bild=33] In der Hauptstadt locken am 19.3. vor allem die doppelstoeckigen Markthallen und das Gebiet rund um den Hafen die Touristen an. Port Louis selbst ist eine elegante Mischung aus topmodernen Wolkenkratzern, alten Holzvillen im Kolonialstil und verschiedenen Ethnologien. Man fuehlt sich fast wie in Bombay. [bild=36] In den Markhallen herrscht buntes treiben und es darf nach Herzenslust gefeilscht werden. Nervig sind hier besonders die Haescher der Gewuerzmafia, die nicht locker lassen und einen unbedingt quer ueber den Markt zu einem der vielen Gewuerzhaendler schicken moechten. Gewuerze sind hier sehr guenstig, fuer weiche - nicht getrocknete - Vanilleschoten z.B., die hier im Bund von 10, 20 oder 50 Stueck feil geboten werden zahlt man in der Regel stets weniger als 0,15 EUR pro Schote. Man sollte aber peinlichst darauf achten, das der Haendler einem wirklich die zuvor gezeigte Ware nach dem Ende der Preisverhandlung in die Tuete packt und das alles fest versiegelt ist. Man sollte auch genau wissen, was man einkauft. Lokal produzierter Tee aus Bois Cheri, z.B. wird auf dem Markt fuer 1 Rupie pro Gramm verkauft, das sind gerade einmal 0,02 EUR. In den auch hier in jeder groesseren Stadt verfuegbaren Supermaerkten erhaelt man z.T. das gleiche Paket fuer die Haelfte des Preises. Ueberhaupt empfehle ich jedem besonders die aktuellen Gewuerzpreise in einem Supermarkt zuvor zu vergleichen. [bild=56] Tags darauf haben wir unseren Urlaubswohnsitz weiter in den Sued-Osten der Insel nach Blue Bay verlegt. Dort fanden wir mithilfe der lokalen Vermieter beim zweiten Anlauf eine tolle Villa direkt am Strand mit eigenem Pool, Kueche, zwei Schlafzimmern mit individuellen Badezimmern, Garage und grosser Terrasse im Garten. Normalerweise ist der Tagespreis fuer dieses Haus 4.500 Rupien, was in etwa 100 EUR sind, wir konnten aber den Preis erfolgreich bis auf 3.200 Rupien mit dem Besitzer verhandeln, was ca. 70 EUR entspricht. Der Blick auf das Meer entschaedigte uns fuer die lange Autofahrt in den Sueden. Die fast vollstaendig von Korallenriffen verschlossene Bucht von Blue Bay ist ein Meeres-Nationalpark, in dem fast alle sportlichen Aktivitaeten und Motorboote reglementiert sind. Das Wasser ist durch die geschuetzte Lage sehr klar und auch sehr warm. Ich holte mir im Nationalparkzentrum unter Vorlage meiner Tauchlizenz und einer Einweisung in die Stroemungsverhaeltnisse sowie einigen Worten zum Verhalten beim schnorcheln am Korallenriff einen kostenlosen "Darfschein" damit ich zusammen mit 3 anderen Leuten ausserhalb des Badebereiches auf Schnorchel, bzw. Diveman-Tour gehen konnte. Wow! Was hier alles an Meerestieren rumschwimmt, findet man sonst nur im Duesseldorfer Aquazoo: Vom Raubfischen wie dem Weissspitzen-Riffhai sowie Barracudas, ueber den Doktorfisch bis hin zum Rotfeuerfisch war alles interessante des Indischen Ozeans dort vertreten. Am anderen Morgen beim Fruehstuecken hatten wir unseren eigenen Zoo im Garten vor der Terasse, die im 17. Jahrhundert zur Heuschreckenbekaempfung aus Indien eingefuehrten amselaehnlichen Voegel mit den gelben Augenmasken versammelten sich zusammen mit Leguanen auf dem Rasen und in den umgebenden Baeumen. [bild=47] Wir brachen an diesem Tag frueh auf zur Ile aux Cerfs, die in jedem Reisefuehrer und auf fast jeder Postkarte von Mauritius als besonders idyllisches Eiland an der Ostkueste abgebildet wird und nur per Boot erreichbar ist. Doch die Namensgeber im 17. Jahrhundert hatten bei der Wahl der Bezeichung "Wildschweininsel" wohl schon an den boomenden Tourismus gedacht, denn die Mehrheit der Touristen benehmen sich in der Tat dort wie die Wildschweine. Kaum ein Fleckchen bleibt unberuehrt und wird zugemuellt, derart enttaeuscht und mit dem Wissen das es gottseidank noch schoenere und vor allem unbesuchte Buchten auf der Insel gibt fuhren wir wieder zurueck zum Festland. Auf dem Rueckweg hielten wir kurz im kleinen Ort Bois des Amourettes, der eine Besonderheit verbirgt: Im Zweiten Weltkrieg bauten die Englaender hier das groesste Treibstoffdepot des Indischen Ozeans. Noch heute kann man die sieben Tanks und diverse Nebengebaeude im dichten Urwald erkunden. [bild=31] Nach diesem Spaziergang durch die Historie fuhren wir weiter Richtung Blue Bay im Sueden. Als wir in Grand Port ankamen hatte die Gemeinde gerade ein Dorffest abgehalten und auf dem Platz vor der Kirche wurden eifrig lokale Spezialitaeten Hand- und vor allem hausgemacht. Die Mauriciennes sind wirklich sehr freundlich und offen gegenueber Fremden, wir wurden empfangen und bewirtet wie die Koenige. [bild=22] Eine der wohlschmeckensten Spezialitaeten waren Crepe Salees, die mit varriierenden Anteilen von scharfen oder milden Pasten gefuellt waren - alles nach Hausfrauenart direkt im Zelt nebenan zubereitet. Gefuehlte 10 Crepes pro Nase spaeter kamen die Einheimischen immer noch zu uns aus dem Kuechenzelt herueber, um uns weitere gefuellte Crepes mit allerlei Koestlichkeiten anzubieten. Bei einem Preis von 20 Rupien pro Stueck (~ 0,45 EUR), war dies ein sehr gutes schwer auszuschlagendes und vor allem sehr authentisches Essen. Irgendwann konnten wir beim besten Willen nicht mehr verdruecken und man verabschiedete sich. Im kleinen Ort von Grand Vieux Port befindet sich ferner ein Museum und eine archaeologische Staette, die die alten Ruinen des ehemaligen Haupthafens aus niederlaendischer Zeit praesentiert. Hier landeten also die ersten Zuckerrohr-Setzlinge im Jahre 1632 auf Mauritius an. [bild=20] In den folgenden Tagen unternahmen wir zwei kurze Touren in den Suedwesten, zum einen zu den Tamarin Falls und seinem Nationalpark und zum anderen zu den Straenden der Morne-Halbinsel. Auf halben Weg zu den Tamarin Falls kommt man unweigerlich auf einem Hochplateau am Oertchen Bois Cheri vorbei, wo sich das Herzstueck der Teeproduktion mit der gleichnamigen Fabrik befindet. [bild=59] Diese aktive Fabrik beherbergt ein Museum und bietet ferner Gelegenheit, sich durch alle dort produzierten Teesorten zu trinken. Alles in allem recht sehenswert. [bild=24] Weiter ging es zu einem fuer die hinduistische Bevoelkerung heiligsten Ort der Insel, dem Tempel von Grand Bassin. Einmal im Leben kommt jeder Hindu von Mauritius hierher, um wie zuhause im Ganges seine Klamotten zu waschen. Hier gibt es u.a. einen Tempel der von heiligen Affen bevoelkert wird und eine ueberlebengrosse bronzefarbene Shiva-Statue zu sehen - sehr imposant. [bild=41] Weiter durch den Nationalpark vorbei an dichten Guaven-Hecken, wo man sich unbedingt mal waehrend eines Stopps mit roten und gelben Guaven eindecken sollte - der Geschmack dieser Fruechte ist echt super. [bild=26] Der Fuss der Tamarin Falls ist nur sehr schwer und am besten nur mit einem Guide zu erreichen, also nix fuer schwangere. Wir fuhren weiter nach Chamarel, das mit einem einmaligen Weltwunder aufwartet: Die Erde der sieben Farben. Dieses Naturwunder ist das Resultat vulkanologischer Aktivitaet, Metallsalzen und folgender Bodenerosion. Jedenfalls leuchtete die Erde wirklich in den buntesten Farben - trotz des einsetzenden Nieselregens. In Park von Chamarel liegen auch die gleichnamigen Wasserfaelle und es gibt dort Riesenschildkroeten zu sehen. [bild=16] Ueber Souillac fuhren wir dann wieder heim Richtung Blue Bay. Nach ein paar Tagen des ausspannens am Meer und schnorcheln fuhren wir abermals in den Suedwesten der Insel, diesmal zur Halbinsel mit der Morne Brabant. Die Morne ist ein ueber 550m hoher Magmakern eines mittlerweile wegerodierten Vulkans und sie praegt das Landschaftsbild wie der Zuckerhut von Rio de Janeiro. [bild=1] Die Straende dort sind fast menschenleer und nicht von den nervigen Halsketten-Verkaeufern ueberflutet, die einem zu Preisen von 750 Rupien in China produzierte aber trotzdem "echt einheimische" Perlenketten unterjubeln wollen, die sogar in den Boutiquen der Kuestenstaedte selten mehr als ein Zehntel des Preises kosten. [bild=58] Besonders dreist sind diese Verkaeufer in der Kuestenstadt Mahebourg, dort gibt es jeden Montag neben dem normalen Markt einen gesonderten und sehenswerten Textil-Markt, wo fliegende Haendler bunte Stoffe fuer die indischen Saris anbieten. [bild=60] Wir hatten das Glueck dort auch auf einen solchen Halsketten-Haendler zu treffen, der - zaeh wie Leder - einen auf Schritt und Tritt behelligte. Ein wenig handeln und auf seine Mondpreise hinweisen duerfte ja noch erlaubt sein. Als wir ihn jedenfalls nach einer Weile des Handeln auf zu hohe 250 Rupien vollkommen ignorierten, zog er alle Register frei nach dem Motto: "Ich reichen Touristen aus Europa kommt hierher, um uns unsere Schaetze zu rauben!" Naja, auch solche Erfahrungen muss man mal machen. Das schlimmste ist jedoch das diese Haendler meistens selbst eingewandert und somit "Touristen" sind. Auf dem Rueckweg von der Morne besuchten wir noch schnell zwei Geocaches, der erste namens South Rock lag auf einer malerischen felsigen Landzunge, von der man die komplette Insel in einem Panorama aufnehmen konnte. Ein wirklich schoener Ort in der Naehe von Baie du Cap. Von der Felsspitze konnte man wieder die im Wasser zahlreich umherschwimmenden Weisspitzen-Riffhaie sehen. [bild=57] Weiter ging es auf dem Heimweg zu einem weiteren Cache bei den Rochester Falls. Diese Wasserfaelle befinden sich am Ende einer unbefestigten Strasse inmitten von Zuckerrohrfeldern. Als wir dort hinkamen, setzte bereits die Abenddaemmerung ein. [bild=15] Drei Einheimische verfolgten unseren Hyundai Getz mit Moped und Fahrrad und draengten sich nach unserem Geschmack ein wenig zu sehr als Guides auf. Schnelle Handzeichen und zackige Kommandos nach dem Motto, hier parken da Foto und dort pinkeln gehen. Das war alles zu sehr aufgesetzt und spaetestens als einer der Muggels mein GPS entdeckte war alles vorbei. Er in gebrochenem Franzoesisch zu mir: "Wolle schaz finde'?" Und ehe man sich versah, preschte der gute Mann mit Kondensstreifen an den Sandalen voraus, kramte hastig die Geocache-Dose 100m weiter aus der Felsspalte raus und erwartete auch noch Trinkgeld dafuer. In den Logeintraegen auf der Geocaching-Seite wird auch mehrfach auf diese dreisten Kerle hingewiesen und das die fuer alles Geld haben wollen. Einmal haben die sage und schreibe sogar 25 EUR fuer ein Foto eines Klippenspringers von einem Cacher verlangt. Ich versuchte jedenfalls dem selbsternannten Guide zu erklaeren das dies nicht der Sinn des Geocachens ist. Der andere Teil unserer Gruppe stieg derweil ueber die glitschigen Steine des Flussbetts runter zum Fuss des Wasserfalls. Ich war wieder beim Auto angekommen und verstand in den wenigen Worten kreolisch, die die beiden Einheimischen miteinander wechselten sinngemaess nur die Worte "Staudamm" und "nicht zahlen wollen". Zum Glueck ist kreolisch ein wenig mit dem franzoesischen verwandt. Mir schwante boeses, der lange Kerl mit den rasierten Augenbrauen verschwand auf einmal im Dickicht und das Rauschen des Flusses wurde ploetzlich lauter. Meine Mitreisenden kamen jedenfalls noch gerade so durch das mittlerweile stark angeschwollene Flussbett und mussten eine Kette bilden um nicht davon- und die Wasserfaelle heruntergespuelt zu werden, wir setzten uns in das Auto und fuhren davon. Im Rueckspiegel sah ich nur noch wie der selbsternannte Guide mit seinem Handy telefonierte und ich vermutete schon einen Hinterhalt auf dem Weg durch die Zuckerrohrfelder weil wir ihre Dienst nicht zahlten. Zum Glueck passierte nichts dergleichen und wir erreichten unser Appartment in Blue Bay. Nach dieser aufregenden Geschichte verbrachten wir den letzten Tag zur Entspannung am Strand, denn den naechsten Morgen ging es wieder um 5h in Richtung Flughafen von Plaisance. Der Flieger ging puenktlich und wir landeten planmaessig um 17h in Frankfurt. Danach gab es wieder Aerger mit AirFrance, aber davon in einem meiner naechsten Blogartikel mehr. [bild=52] Fazit: Mauritius ist schoen, land(wirt)schaftlich sehr interessant und noch dazu ein relativ guenstiges Reiseziel von den Lebenshaltungskosten. Wer allerdings eine unberuehrte Tropeninsel wie aus dem Reisekatalog erwartet wird enttaeuscht sein, denn jahrhundertelanger Raubbau und ekzessive Landwirtschaft haben fast 95% des urspruenglichen Baumbestandes verschwinden lassen. Verpflegung und Infrastruktur sind auf europaeischem Niveau: Abendessen im Lokal erreichen vom Preisniveau eher selten unsere Verhaeltnisse und sind vor allem reichlicher. Wir haben durch eigene Planung die 11 Tage guenstiger als eine vergleichbare Pauschalreise verbringen koennen, nicht zuletzt durch den guenstigen Flug mit Condor. Wer fliessend Franzoesisch spricht ist klar im Vorteil, denn jeder spricht hier diese Sprache. Englisch ist vor allem "nur" die Amtssprache und Sprache der Oberschicht. Fuer Wassersportler ein ideales Revier durch stetige Winde. Wer Mauritius einmal besucht hat, wird - so denke ich - sich mit einem zweiten Besuch schwertun, nicht etwa aus Enttaeuschung, sondern weil man schnell den Eindruck gewinnt alles bereits gesehen zu haben - kein Wunder bei einer Inselflaeche, die nur etwas groesser ist als das doppelte Berlin. |
Wed Apr 15 12:38:02 CEST 2009 |
taue2512
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Kommentare (10)
| Stichworte:
Freizeit, Video, Werbung
Da sich nun immer mehr Blogauthoren hier outen das sie aktiv Werbung in Ihre Blogs einbauen, verlangt nun auch von mir das ich gleichziehe: Ich meine wo kaemen wir denn hin, wenn ab sofort nicht mehr alle meine Mietwagentests bei der Firma SIXT stattfinden wuerden? Oder der Titel dieses Blogs nicht mehr PASSAT CC TDI DSG, frei nach dem gleichnamigen Auto der Firma VOLKSWAGEN, sondern zum Beispiel nach einem anderen Automodell aus dem Hause OPEL, VOLVO oder MERCEDES-BENZ heissen wuerde? Was wuerde passieren, wenn ich meinem Aerger mit AIR FRANCE hier nicht mehr oeffentlich Luft machen duerfte?
Ja dann werde ich wahrscheinlich fuer meine Freundin eine Shii kaufen. Ich habe schon geschaut, die angepriesenen Spiele bekommt man viel guenstiger bei Amazon.Uk als in Deutschland. Achja, dann werde ich natuerlich auch meine XBOX360 verkaufen und alle Freunde bitten, taue2512 von ihrer XBOX-Live-Buddyliste zu streichen.
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