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Mon Feb 09 15:15:20 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: Freizeit, Geocaching

Seitdem vor einiger Zeit der bekannte TV-Comedian Bernhard Hoëcker ein Buch ueber diesen aufboomenden neuen Volkssport geschrieben hat, kommen immer mehr Leute zu diesem Hobby. Und das Interesse kommt nicht von ungefaehr: Man bewegt sich an der frischen Luft, lernt interessante Plaetze abseits des Tourismus-Mainstreams kennen, muss manchmal knifflige Raetsel loesen oder gar sich sportlich betaetigen wie beim "Kleiner Fiesling" vom Cacher namens Taximuckel. Zudem ist mein Sohn ebenfalls sehr begeistert von diesem Hobby, denn man weiss ja vorher nie so ganz was einen so erwartet. Ihm haben es besonders alte Fabrikanlagen, unterirdische Keller oder vergessene - auch als "Lost Places" bezeichnete - Gebaeude angetan und er ist kaum noch davon abzuhalten und sammelt fleissig Tauschgegenstaende. Wer also Kinder hat, sollte mal probeweise Geocaches suchen gehen.

 

 

Wenn ich z.B. mal irgendwo fuer ein paar Tage hinfahre, schaue ich entweder vorher im Internet nach ob es in der Gegend interessante Geocaching-Locations gibt oder ich mache das direkt vor Ort und begebe mich dank NOKIA GPS-Handy (N95 8GB) und einer kostenfreien Anwendung namens "Geocache Navigator" auf die Suche. Ich habe auf diese Weise bereits viele interessante Plaetze gefunden, die selbst Einheimischen unbekannt waren und einen besonderen Reiz hatten - gerade hier in Suedfrankreich. Oftmals werden die Geschichte und Geschichten des Ortes lebendig in der Beschreibung im Internet erzaehlt. Ein Mal war ich inmitten eines Waldes auf einem vergessenen Friedhof aus Karolingischer Zeit mit den Resten einer Abtei gelandet, die in keinem Reisefuehrer von Frankreich verzeichnet war.

 

Das tolle ist das die Geocaches an sich weltweit zu finden sind, sogar waehrend meiner Urlaube in Costa Rica oder Griechenland haben wir viele gefunden. Fuer dieses Hobby benoetigt man gar nicht viel teures Equipment und es ist prinzipiell fuer jedes Alter geeignet. Ein normaler Taschen-GPS-Empfaenger reicht schon vollkommen aus, Mobiltelefone hingegen mit integriertem GPS oder in Kombination mit einem akkubetriebenen Bluetooth-GPS-Empfaenger bieten jedoch weitere Vorteile dank integrierter Cache-Verwaltung und weiteren Funktionen wie z.B. einer Strassenkarten-Einblendung.

 

Kommen wir nun zum kleinen Cacher Einmaleins fuer Muggles. Ja, richtig gehoert: Als Muggles/Muggels - wie bei Harry Potter - werden alle "Aussenstehenden" bezeichnet, die diesem Hobby nicht froehnen. Wenn also in der Cache-Beschreibung vor denen gewarnt wird, sollte man den Fund moeglichst unauffaellig loggen. Und es gibt auch viele unterschiedliche Cache-Typen und Groessen:

 

Virtuals - Das sind real nicht existente Cache-Sites, die z.B. entweder "nur" einen netten Ausblick bieten oder an denen man z.B. bestimmte Aktionen machen muss, damit der Fund als "geloggt" anerkannt wird.

Webcam Caches - Typisches Beispiel ist z.B. eine Webcam als Ziel in einer Grossstadt, wo man auf einem Schnappschuss zu sehen sein muss, der via Historie im Internet abrufbar ist.

Micros - Das sind zumeist kleine Schmalfilmdosen mit einem langen Papierband zum loggen des Fundes, manchmal werden diese Mini-Plastikdosen mit einem Magneten an etwas metallischem befestigt. Will man Micros loggen, muss man meistens das Schreibgeraet zum loggen selber mitbringen.

Regulars - Das sind die "Volkswagen" unter den Caches und am weitesten verbreitet, von der Groesse ungefaehr so gross wie ein 1kg-Zuckerpaket. Meistens sind die Behaeltnisse Tupperdosen und beeinhalten Allerlei Krimskrams als Tauschobjekte. Es gibt aber auch richtig grosse Caches, z.B. von Ihren Besitzern aufwaendig verscharrte Heringsfaesser mit z.B. bestimmten Tauschbedingungen fuer Objekte ab 1kg Gewicht.

Event-/Mega-Event Caches - Diese Cacheart laedt Freunde des Hobbys zu einer Veranstaltung ein, wobei die Bezeichnung Mega-Event nur fuer Veranstaltungen mit mindestens 500 Teilnehmern verwendet wird. Wer also mal neue Gesichter auf seiner Geburtstagsfeier sehen will, legt ein paar Monate vorher einen solchen Event-Cache an.

Multi-Cache - Ein Cache, der den Suchenden ueber mehrere Zwischenstationen zum eigentlichen finalen Ziel fuehrt.

Mystery-/Puzzle-Caches - Immer mehr solcher Caches werden gelegt, zum einen soll man knifflige Raetsel loesen und Koordinaten errechnen, zum anderen kann es aber sein das man z.B. fuer die finalen Koordinaten ersteinmal eine ganze Serie anderer Caches gefunden haben muss.

Nachtcaches - Diese Cacheart ist in der Regel nur bei Dunkelheit auffindbar, da z.B. in Baumwipfeln Reflektoren von einer bestimmten Position aus bei Dunkelheit im Licht der Taschenlampe den richtigen Weg deuten.

Drive-In-Caches - Ein Versteck, das sich quasi im Auto sitzend loggen laesst. Beispiel: Mein "drive-in" Cache in Deutschland.

 

 

Eine wesentliche Grundregel ist das Motto: "Cache in - Trash out!", also frei uebersetzt dem Hobby nachgehen und dabei Muell beseitigen. Gerade am letzten Wochenende hatte ich zusammen mit meinem Sohn einen "Buecherei-Cache" in einer alten Kiesgrube in einem kleinen Ort aufgesucht, der dank der Groesse der verwendeten wasserdichten Bundeswehr-Munitionskiste problemlos mehrere Buecher, CD's und DVD's fassen konnte. Rein also mit unserem mitgebrachten Buch und raus mit einer noch original verschweissten DVD. Der Besitzer hat ferner eine Rolle Muelltueten mit in die Box gelegt und einen freundlichen Aufruf in der Cache-Beschreibung zur Muellbeseitigung gestartet. Gesagt, getan und die volle Tuete beim Supermarkt gegenueber in die in der Beschreibung bezeichnete oeffentliche Muelltonne eingeworfen und somit ruhigen Gewissens eine gute Tat getan. Kostenlose umweltpolitische Bildung fuer den Nachwuchs sozusagen. Vielen Dank nochmals an den Besitzer/Owner fuer diese nette Cache-Idee: GermanSailor.

 

Richtig spannend wir es aber, wenn man einen sogenannten "Travelbug" oder gar "Geocoins" auf die Reise schickt oder in einem Versteck auf einen dieser Dinger durch Zufall stoesst. Die Travelbugs sind kleine Dinge das Alltags, manchmal sehr kurios und manchmal eher naja. Deren Besitzer haben eine kleine Hundemarke erworben mit einem Code darauf, der es ihnen erlaubt ein Profil auf der Geocaching-Seite fuer dieses Objekt anzulegen, man kann diesen Travelbugs spezielle Missionen auf den Weg geben, so gibt es z.B. Einwegkameras wo die Finder ein Foto von sich aufnehmen sollen und die Kamera irgendwann wieder zurueck zum Start reisen soll wenn der Film voll ist oder einige Geocoins duerfen nur in bestimmte Cachearten gelegt werden. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es macht Spass, die Reise des eigenen Travelbugs online zu verfolgen, leider ist der Travelbug meines Sohnes 2006 in Berlin verschollen. Vielen Dank an teufel2k, der definitiv mit seinem verschwinden zu tun hat aber angeblich auf eMail-Anfragen nichts genaues weiss.

 

Wie faengt man nun am besten an? Wer das noetige GPS-Equipment hat, braucht sich eigentlich nur noch auf www.geocaching.com fuer einen kostenlosen "Basic Membership" Account registrieren. Die "Premium Membership" eignet sich eigentlich nur fuer Hardcore-Cacher, die persoenliche Suchanfragen starten oder Cache-Listen gefiltert exportieren wollen.


Mon Feb 09 17:37:05 CET 2009    |    double-p_OPC

Sowas eignet sich uebrigens auch als Mitarbeiter-Veranstaltung (selber verstecktes Zeug etc).

Mon Apr 27 12:13:22 CEST 2009    |    Trackback

Kommentiert auf: PASSAT CC TDI DSG:

 

Ausgeschlossen: Mein Geocache

 

[...] sind bislang wieder heruntergekommen - alle jedenfalls auf die eine oder andere Weise.

 

 

Wie bereits in meinem anderen Blogartikel berichtet, hatte ich vor ein paar Monaten einen Geocache in diesem Turm eingerichtet, der auch [...]

 

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