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Thu May 26 18:26:25 CEST 2022    |    jennss    |    Kommentare (135)

volvo-wolfvolvo-wolf

Besonders reizvoll finde ich Autos, denen man die Power nicht ansieht. Damals war der Golf GTI so ein "Wolf im Schafspelz" (WiS), heute vielleicht auch noch der Golf R. Der Extremfall ist wohl Bobas Golf 2 mit 1233 PS: http://www.boba-motoring.de/?knopf=2013details

 

Unser Smart EQ Cabrio war in der City auch so ein kleiner Wolf. An der Ampel geht der unerwartet hart ab. Auf der Autobahn sah es dann natürlich wieder anders aus :).

 

Unter den Elektrischen erscheint mir der Volvo XC40 mit Allrad und 408 PS als Wolf im Schafspelz. Der geht außer über 180 deutlich besser ab als ein Porsche Taycan mit Basis-Motorisierung.

 

Model 3 Performance, Genesis GV60 Sport Plus und Kia EV6 GT würde ich auch als unterschätzte Autos sehen. Die sind heute so etwas wie damals ein Mercedes 500E (W124).

 

Wenn ein kleines Auto einen großen Flügel hinten drauf hat, verliert es damit etwas Überraschungseffekt, finde ich. Ein Mercedes AMG A45 S ist zwar sehr schnell, aber auch auffällig. Ein kleiner Audi S1 mit 231 PS ist aus meiner Sicht noch ein echter WiS, weniger unauffällig dagegen ist ein Toyota GR Yaris mit 261 PS.

 

Wie seht ihr den Reiz solcher unerwartet starken Modelle? Oder lieber gleich einen Sportwagen, dem man die Power ansieht?

 

Welche Autos betrachtet ihr als tolle "Wolf-im-Schafspelz"-Fahrzeuge?

j.

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Tue Apr 12 13:51:21 CEST 2022    |    jennss    |    Kommentare (244)

Mit welchem Preis rechnet ihr für den Smart #1 bei diesen Daten? (vor Abzug der Umweltprämie)

Smart #1Smart #1

Ihr dürft spekulieren :). Mit welchem Preis für den neuen Smart #1 rechnet ihr? Die Frage ist also nicht, welchen Preis ihr für angemessen haltet (gerne in die Kommentare schreiben), sondern was ja glaubt, was Smart für den #1 verlangen wird, mit folgenden Daten:

272 PS

Hinterradantrieb (vermutlich kleiner Wendekreis)

4,27 m Länge

1,64 m Höhe

Kofferraumvolumen 273 bis 411 Liter (verschiebbare Rücksitzbank)

15 l. Frunk

66 kWh-Akku

440 km Reichweite nach WLTP

150 kW DC Laden (ca. 30 min. bis 80%)

22 kW AC Laden

180 km/h

6,8 s. auf 100

12,8 " mittiges Display

Optional Headup Display

OTA Updates

 

Zum Vergleich einige Preise der Konkurrenz:

ID.4 GTX 77 kWh 299 PS 50415 €

ID.3 Pro S 77 kWh 204 PS 42600 €

ID.3 Pro 58 kWh 204 PS 36990 €

Cupra Born 77 kWh 231 PS 44300 €

Cupra Born 58 kWh 231 PS 38600 €

Skoda Enyaq 77 kWh 265 PS 47500 €?

Mercedes EQA 300 4matic 228 PS 53538 €

Volvo XC40 Single Motor 69 kWh 231 PS 48650 €

Renault Megane e-Tech Techno 220 PS 60 kWh 44700 €

Tesla Model 3 306 PS, 60 kWh, 52965 €

Hyundai Ioniq 5 AWD 305 PS, 72,4 kWh 49900 €

Hyundai Ioniq 5 RWD 217 PS, 72,4 kWh 45900 €

Kia EV6 RWD 77,4 kWh, 229 PS, 48990 €

Kia e-Niro, 64 kWh, 204 PS, 39990 €

Polestar 2 69 kWh, 231 PS, 46495 €

j.

 

PS: Das Foto ist von der Smart Homepage, danke!

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Fri Mar 25 14:55:08 CET 2022    |    jennss    |    Kommentare (45)

Tesla HomepageTesla Homepage

Ich habe großen Respekt vor dem, was Tesla geschafft hat, siehe einen alten Artikel von mir. Aber es gibt auch immer etwas zu kritisieren. Ich mache da mal einen kleinen Artikel draus, denn ich stoße immer wieder auf einige Dinge, die dann zu klären sind.

 

1. Teslas offizielle Preise enthalten bereits die abgezogene Umweltprämie. Selbst viele Autozeitschriften fallen immer wieder darauf rein. Andere Hersteller machen es deutlich, wenn beim Preis schon der Herstelleranteil der Umweltprämie (3570 € inkl. MwSt.) abgezogen ist. Bei Tesla sieht man das erst hier: Konfiguration abschließen und zum Bezahlvorgang rüberklicken. Dort von Privatleasing auf Überweisung umstellen und dann sieht man unten kleingedruckt "einschl. 3000 € Umweltbonus (netto)". In vielen Listen und Vergleichstests mit Tesla steht der prämienabgezogene Preis neben Preisen anderer Hersteller, bei denen noch nichts von der Umweltprämie abgezogen wurde. Das zeigt, dass hier die Preise missverstanden werden. Wie seht ihr das?

 

2. Tesla gibt 0-100-Zeiten an, die in keinem Vergleichstest erreicht werden, z.B. die 3,3 s. des Model 3 Performance. Der Grund: Es sind Zeiten nach amerikanischer Norm, nämlich mit Anfahren. Das Auto rollt schon und erst dann beginnt die Zeitmessung. Das bringt 0,2 bis 0,3 s. Ich meine auf der deutschen Seite sollte Tesla Vergleichswerte nach deutschen Messungen angeben. In der Autozeitung hat das Model 3 Performance im Vergleichstest mit dem BMW i4 M50 3,5 s. gehabt, während der i4 auf 3,6 s. kam (Werksangabe 3,9 s.).

 

3. Tesla bietet die FSD-Ausstattung (Full Self Driving) zum Kauf an (7500 €). Man bekommt den wesentlichen Teil jedoch erst später, irgendwann... wenn Tesla es denn schafft, das Auto autonom fahren zu lassen. Aktuell ist man bei Level 2 (von 5) und damit z.B. hinter Mercedes (Level 3). Ich finde, das kann man so nicht machen. Das ist Abkassieren für nicht-erbrachte Leistung. Oder? Jetzt gibt es zum FSD auch ein Gerichtsverfahren.

 

4. Tesla bietet das Model 3 StandardRange mit erstaunlich großem Preisabstand zum LongRange an. Warum wohl? Es liegt bei 42990 € und damit nur recht knapp unter der Grenze für die große Umweltprämie von 9570 €. Rechnet man die 3570 € des Herstelleranteils (brutto) wieder drauf, kommt man auf 46560 €. Die Grenze liegt etwa bei 47500 € (40000 € netto). Model 3 LongRange kostet 56990 € und Performance 61990 €. Die Lieferzeit des SR liegt ein paar Monate hinter den großen Versionen. Obwohl die starken Modelle eine eigene Bezeichnung am Heck haben*, nennt Tesla sie als "Ausstattung" bei der Bafa, denn nur dann bleibt es bei der Förderung wie beim Basismodell. Dadurch bekommt selbst ein Performance mit Preis von 65560 € vor Abzug der Umweltprämie noch die große Förderung. Andere Hersteller machen das allerdings auch schon nach (Hyundai, jedoch ohne Motorbezeichnung am Heck) und solange die Bafa das akzeptiert, kann man Tesla nicht wirklich etwas vorwerfen. Ein komischer Beigeschmack bleibt aber bei dieser Praxis.

 

Ich finde, Tesla sieht manches zu amerikanisch-locker. Ich kenne keinen Hersteller, der so an der Grenze zur Täuschung liegt. Rechtlich ist es aber wohl noch ok. Wie seht ihr das?

Kennt ihr weitere Beispiele?

j.

 

*(erkennt man am Heck: Steht nichts drauf, dann StandardRange, steht Dualmotor drauf, dann LongRange, steht Dualmotor unterstrichen drauf, dann Performance)

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Sun Mar 20 11:39:41 CET 2022    |    jennss    |    Kommentare (36)

Für welches dieser Autos würdet ihr euch am ehesten entscheiden?

Der neue EQE ist im Konfigurator und es ist immer interessant, wie sich ein neues Auto preislich so macht, also was man sonst noch für das Geld bekommen kann. Der EQE setzt als 350+ vor allem auf Reichweite. Da gibt es aktuell noch gar nicht viel Konkurrenz. Tesla wäre mit dem Model 3 als LongRange gerade so über 600 km nach WLTP-Norm (604 km).

 

Etwa preisgleich sind z.B.:

 

- Mercedes EQE350+ (6,4 s. auf 100, ca. 650 km nach WLTP, 70626 €)

- BMW i4 M50 (3,9 s., 520 km, 70800 €)

- Ford Mustang Mach-E GT (487 PS, 500 km, 73400 €)

- Tesla Model 3 LongRange/Performance (4,4 s. bzw. 3,3 s., 604 km bzw. 547 km, 60560 € bzw. 65560 €)

- Kia EV6 GT (3,5 s., 424 km, ca. 66000 €)

 

Ford gibt die 3,7 s. auf 100 nicht mehr auf der Homepage an. War wohl zu optimistisch. Getestet wurden 4,4 s..

 

Den M50 hat Autozeitung schon mit 3,6 s. gemessen (aktuelles Heft), gegen das Model 3 Perf. (3,5 s.).

 

Der EQE ist am längsten (4,95 m), gleicht das aber mit der optionalen Hinterradlenkung in der City zum großen Teil aus: 10,6 m Wendekreis vs. 12,5 m beim i4, 11,6 m beim Kia und Mustang, ca. 12 m beim Tesla.

 

Mir gefällt, dass es beim EQE ein Schiebedach gibt. Das bietet ansonsten hier nur noch der BMW.

 

Im Grunde ist es beim EQE die Frage, ob man viel Reichweite der Power vorzieht. Bei allen bekommt man 7950 € Umweltprämie, sofern noch in diesem Jahr geliefert. (2023 nicht sicher) Bei Tesla sind es noch 9570 €, weil der Performance nur als Ausstattungsvariante gilt und man sich somit am Basis-Model 3 orientiert.

 

Wo seht ihr für euch die größten Vorteile?

j.

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Mon Mar 07 21:17:26 CET 2022    |    jennss    |    Kommentare (35)

Welchen EQA findet ihr für euch interessanter?

eqa250+eqa250+

Noch eine kleine, spontane Umfrage... Mit dem auf 1000 Stk. limitierten EQA250+ zeigt Mercedes, dass mit dem EQA auch eine sehr gute Effizienz möglich ist. Und man sieht, die Höhe eines SUVs ist nicht unbedingt das wesentliche Hindernis zur Effizienz. So kann es z.B. auch bei BMW iX M50 vs. EQS 450+ aussehen.

 

Nun ist der EQ250+ (ca. 56500 €) allerdings überraschend teuer geworden. Er hat mit 70,5 kWh nur ca. 4 kWh mehr als der normale EQA250, aber mit 540 km nach WLTP liegt er weit über dem normalen EQA250 (428 km, ca. 47500 €). Mercedes hat ein ganzes Paket geliefert, von verbesserter Aerodynamik (6 mm Tieferlegung, geschlossener Unterboden, Entfall Dachreling), über einen anderen Motor (PSM statt ASM), andere Reifen mit weniger Rollwiderstand (mehr Reifendruck) und einem etwas größeren Akku. Er erreicht damit fast die Reichweite eines Cupra Born mit 77 kWh (7,0 s. auf 100, 231 PS, 44300 €, 548 km), durch weniger Verbrauch trotz SUV-Höhe und mit kleinerem Akku.

 

Was im Mercedes Konfigurator auffällt, ist der fast gleiche Preis zum EQA350 4Matic. Dieser hat Allradantrieb, 292 PS, 437 km nach WLTP und geht in 6,0 s. auf 100. Der EQA250+ braucht mit Frontantrieb 9,1 s. dafür. Allerdings hat der 250+ mehr Extras: Er hat ggü. dem normalen 250er wie auch 300er und 350er zusätzlich inklusive: Advanced Paket* (2.034,90 €), Electric Art Line (940,10 €), Sitzheizung vorne (345,10 €). Somit bleiben aber immer noch über 5000 € Differenz zum 250er. Unter Berücksichtigung der inklusiven Extras liegt der 250+ am nächsten zum EQA300 4Matic (228 PS, 7,7 s. auf 100, 437 km, ca. 53500 € + ca. 3300 € Extras, die der 250+ serienmäßig hat). Bei beiden gibt es rund 1600 € weniger Umweltprämie als beim normalen 250er, weil über 47500 €.

 

Wer sich den EQA wünscht, steht jetzt vor der Frage, ob er den stärkeren 300er mit Allradantrieb nimmt oder den 250+ mit deutlich größerer Reichweite, aber nur Frontantrieb. Wie würdet ihr entscheiden?

j.

 

PS: Das Advanced Paket besteht aus: Media-Display, Park-Paket mit Rückfahrkamera, Volldigitales Instrumenten-Display, Spiegel-Paket

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Sun Feb 27 22:04:23 CET 2022    |    jennss    |    Kommentare (125)

Welcher kompakte Sportler wäre eure Wahl?

Der Cupra Born ist jetzt mit 231 PS im Konfigurator. Ebenfalls neu ist der VW Polo GTI. Sofern man zügig bestellt und den Born noch dieses Jahr bekommt, liegt er preislich unter dem Polo. Allerdings könnte es beim neuen Polo mehr sonstige Rabatte geben, womit das vielleicht wieder ausgeglichen werden kann.

 

Cupra Born 58 kWh 231 PS 38600 €

Abzgl. Umweltprämie 9570 €

-------------------------------------

29030 € inkl. 18" Aluräder, Navi, Standheizung, Sportsitze

 

https://www.cupraofficial.de/.../engine?...

 

 

VW Polo GTI DSG 207 PS 31095 €

inkl. 17" Alus, Sportsitze, DSG (Handschalter gibt es nicht)

Discover Pro Navi (entspricht dem Born) kostet 1670 €. Ein kleines Navi Discover Media 630 €.

 

https://www.volkswagen.de/.../polo-gti.app?...

 

Vorteil des Born ist, dass es ein echtes DCC gibt (beim GTI nur Sport Select), beim Polo dagegen ein echtes Schiebedach (beim Born nur ein Glasdach). Der Born ist ja eine Klasse größer, aber der GTI ist schneller (6,5 s. auf 100, Born 6,6 s.), vor allem auf der Autobahn (240 km/h vs. 160 km/h). Mit dem Born kann man deutlich günstiger fahren, wenn man zuhause laden kann. Wer nur öffentlich laden kann, fährt in den meisten Fällen wohl nur wenig günstiger (Vielfahrertarif).

 

Welcher wäre aktuell eure Wahl? (bei Lieferung in 2023 kann es bzgl. Umweltprämie anders aussehen)

j.

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Thu Feb 03 14:59:35 CET 2022    |    jennss    |    Kommentare (64)

Welcher von diesen in dieser Kompaktklasse wäre eure Wahl?

Mit dem Megane E-Tech kommt jetzt der erste echte Konkurrent außerhalb der MEB-Plattform (Cupra Born) auf den Markt. Bisher gab es in der elektrischen Kompaktklasse nicht viel.

 

Der Megane-Konfigurator ist bereits mit Preisen online:

https://www.renault.de/.../konfigurator.html

 

Der ID.3-Konfigurator:

https://www.volkswagen.de/de/konfigurator.html/__app/der-neue-id-3.app

 

Der Born-Konfigurator:

https://www.cupraofficial.de/.../color?...

 

Spannend wird es sicherlich in den ersten Testvergleichen. Ich kann hier jetzt nur ein paar Daten zusammentragen und die Konfiguratoren ansehen. 100%ig kann man die Ausstattungen nicht abgleichen, da es einfach immer ein paar Unterschiede gibt. Aber so ungefähr geht das.

 

Der Megane steht wie der ID.3/Born auch auf eigener E-Plattform, allerdings mit Frontantrieb. Hier und hier gibt es schon YouTube-Videos, wo man u.a. den Innenraum sieht (Topversion Iconic).

 

Beim Cupra Born gibt es einige Unterschiede zum ID.3, also mehr als nur Design, Felgen und Farben. Beim Born gibt es gegen Aufpreis ein Beats Audio Soundsystem und das Display mit 12" statt nur 10", aber kein Matrixlicht. Es gibt teilweise weichere Kunststoffe, jedoch kein weißes Lenkrad. Der Born hat auch Sportsitze serienmäßig, optional voll mit Dinamica (ähnlich Alcantara).

 

Die Farbauswahl muss jeder für sich beurteilen, ebenso auch ob er auf ein weißes Lenkrad (ID.3) Wert legt. Die Ladezeit bis 80% weiß ich beim Megane noch nicht. Spitzenwerte vergleichen macht m.E. nicht viel Sinn. Testvergleiche werden noch viele Unterschiede aufdecken. Wärmepumpen sind bei allen nicht serienmäßig (1100 € beim Megane, 990 € beim ID.3, 1010 € beim Born). Beschleunigung auf 100 beim Megane 7,4 s., beim ID.3/Born 58 kWh 7,3 s. und beim ID.3 77 kWh 7,9 s. Höchstgeschwindigkeit ist bei allen 160 km/h. Bei der Reichweite ist im Renault-Konfigurator etwas unklar. Manchmal liest man von 470 km, dann steht da aber auch 427 bis 454 km, je nach Ausstattung. Bei VW sind es ca. 420 km bzw. 550 km (58 bzw. 77 kWh). Den Hinterradantrieb bei VW/Cupra betrachte ich als Vorteil. Nach Probefahrten mit verschiedenen E-Autos halte ich die Traktion für besser bzw. der Antrieb ist beim Anfahren weniger gedrosselt und hat z.B. beim Abbiegen keine Lenkeinflüsse.

 

Ich weiß nicht, ob Renault OTA-Updates wie bei VW ermöglicht. Da soll bei VW ja bald einiges kommen (SW 3.0). Andererseits hat VW wohl auch mit OTA im Hinterkopf 2020 einen ziemlich holperigen Start hingelegt, weil sie den ID.3 schnell auf dem Markt bringen wollten. Immerhin ist das System seit SW 2.1 (April 2021) weitgehend stabil, fährt aber noch nicht sehr schnell hoch (Rückfahrkamera ist zumindest sofort da). Mit dem OTA-Update auf SW 2.3 hatte ich kein Problem.

 

Wer den Megane jetzt bestellt, bekommt ihn wahrscheinlich noch in 2022. Das sieht beim ID.3 schlecht aus (ausverkauft in 2022). Somit können die ca. 3000 bis 4000 € Differenz schon alleine durch die höhere Umweltprämie beim Megane aufgezehrt werden, falls sie in 2023 verringert wird, was gut möglich ist.

 

Alle Angaben ohne Gewähr (man kann leicht etwas übersehen):

 

Pro Megane:

- 900 kg Zuglast (vs. nur Fahrradträger beim ID.3 58 kWh)

- 22 kW AC laden (vs. 11 kW beim ID.3)

- 440 l. Kofferraum (vs. 385 l. beim ID.3)

- Schnelles Android Automotive System mit größeren Displays und Navikarte hinterm Lenkrad

- 360 Grad-Kamera (top View), Lederpolster (Variante Iconic) und Harman Kardon Sound gegen Aufpreis

- Schöner Innenraum (ok., Geschmackssache, optional kein weißes Lenkrad)

- Im Falle eines Akkubrand hat der Megane (wahrscheinlich) Feuerwehranschlüsse zur Flutung des Akkus von innen (keine Löschspitze erforderlich)

- Verbrauch vermutlich ein bisschen geringer als ID.3/Born. Der Megane ist ca. 104 kg leichter (lt. Konfiguratoren 1708 kg vs. 1812 kg bei 60 vs. 58 kWh)

- Evtl. Bedienung in Details besser (Direktknöpfe Fensterheber, Sitzheizung?)

- Lieferung wohl noch in 2022 möglich, d.h. volle Umweltprämie ziemlich sicher, wenn jetzt bald bestellt

 

Pro ID.3:

- Große Reichweite mit 550 km/77 kWh erhältlich

- Insgesamt günstiger als Megane (bei vergleichbarer Ausstattung ca. 3000 €, mit 58 vs. 60 kWh)

- Hinterradantrieb

- Mehr Platz auf den Rücksitzen als Megane (Knie- und Fußraum)

- DCC-Fahrwerk, Sportsitze, Glasdach und Matrixlicht gegen Aufpreis

- Wendekreis minimal kleiner als Megane (10,2 m vs. 10,4 m)

 

Pro Born:

- Insgesamt am günstigsten

- Hinterradantrieb

- Mehr Platz auf den Rücksitzen als Megane (Knie- und Fußraum)

- DCC-Fahrwerk, Beats-Sound und Glasdach gegen Aufpreis

- Wendekreis minimal kleiner als Megane (10,2 m vs. 10,4 m)

- Sportsitze serienmäßig

- Optional demnächst auch 231 PS durch Overboost

 

 

Hier habe ich versucht, jeweils ähnliche Ausstattungen zu konfigurieren:

 

ID.3 Pro Performance 150 kW (204 PS) 58 kWh Preis inkl. MwSt. 36960 €

Sanya 7,5 J x 20 in Schwarz / glanzgedreht, Airstop®-Reifen 215/45 R 20 1.800 € (serienmäßig 18“ Stahl)

Assistenzpaket inkl. Rückfahrkamera 1250 €

Komfortpaket inkl. Sitzheizung, USB-C-Ladeports etc. 610 €

Interieur Style (auf Wunsch mit Lenkrad in Electric White) 1180 €

Textilfußmatten vorn und hinten 110 €

Automatische Distanzregelung ACC "stop & go", mit Geschwindigkeitsbegrenzer 320 €

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42.230 € (mit 18" Alu 40975 €)

 

ID.3 Pro S (5-Sitzer) 150 kW (204 PS) 77 kWh 42620 €

4 Leichtmetallräder "Andoya" Serie (kein 20“ beim 5-Sitzer)

Assistenzpaket inkl. Rückfahrkamera 1250 €

Komfortpaket inkl. Sitzheizung, USB-C-Ladeports etc. 610 €

Interieur Style (auf Wunsch mit Lenkrad in Electric White) Serie

Textilfußmatten vorn und hinten 110 €

Automatische Distanzregelung ACC "stop & go", mit Geschwindigkeitsbegrenzer 320 €

------------------------

44.910 €

 

Cupra Born 204 PS/58 kWh 37220 €

20" Leichtmetallräder "HURRICANE Black/Silver" 1125 € (serienmäßig 18“ Alu)

Below Zero Pack (inkl. Sitzheizung) 410 €

Pilot M Pack (inkl. 12“ und Rückfahrkamera) 1.380 €

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40.135 € (39.010 € mit 18")

 

Megane E-Tech Techno (inkl. Navi) EV60 220hp inkl. 20“ Räder 44700 €

Self-Sealing-Rad 150 € (serienmäßig bei ID.3)

Advanced Driving Assist-Paket TECHNO 1.000 €

(Inkl. Einparkhilfe vorne, hinten und seitlich, Toter-Winkel-Warner mit aktivem Lenkeingriff, Adaptiver Tempopilot)

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45.850 €

 

oder:

 

Megane E-Tech Evolution (inkl. Navi) EV60 220hp inkl. 18“ Räder 43500 €

Self-Sealing-Rad 150 €

Winter Komfort-Paket Business 550 €

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44200 € (ohne Einparkhilfe vorne, Tempopilot nicht adaptiv, ohne Totwinkelwarner, 18 statt 20“)

 

Irgendwie hat jedes Auto seine Vorteile und jeder Käufer hat andere Schwerpunkte. Renault hat einiges sehr gut gemacht. Ich denke, die Wahl von Google Automotive ist sehr gut und 22 kW AC sind in dieser Klasse sonst nicht zu bekommen. Born und ID.3 haben dagegen Hinterradantrieb und Preisvorteile. Der ID.3 ist auch mit sehr großem 77 kWh-Akku zu bekommen und damit nicht teurer als der Megane mit 60 kWh. Ansonsten sind die meisten Konkurrenten eine Klasse höher, außer der Nissan Leaf, der aber technisch mittlerweile doch etwas hinterherläuft. Der Mercedes EQA liegt zwischen ID.3 und ID.4 und ist preislich etwas höher angesiedelt. Den Megane mit 40 kWh/130 PS habe ich gar nicht in der Liste. Mir erscheint der im Preis-Leistungsverhältnis schlechter als der Megane mit 60 kWh/220 PS. 60 kWh mit 130 PS sind nicht mehr im Konfigurator. Vor allem die Einstiegsvariante mit 40 kWh und maximal 7 kW laden (kein DC!) dürfte meiner Einschätzung nach ziemlich unbeliebt bleiben (35200 €).

 

Welcher wäre eure Wahl?

j.

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Wed Jan 12 23:25:30 CET 2022    |    jennss    |    Kommentare (37)

Zum BMW 225xe hatte ich nach 10 Monaten etwas geschrieben. Zum ID.3 möchte nun auch ein bisschen zusammenfassen.

 

  • Insgesamt sind wir mit dem Auto sehr zufrieden.
  • Der Hinterradantrieb macht viel Spaß. 204 PS sind schon sehr ordentlich, aber mehr geht immer.
  • Besonders mit AutoHold geht er an der Ampel so stark ab, dass es mir schon fast peinlich ist :D. Einfach nur Pedal runterdrücken.
  • Ich verstelle nicht viel an den Fahrmodi. Nach neuem Start ist das Wesentliche eh wieder zurückgesetzt und ich mag es auch so, wie er im Modus Komfort läuft, d.h. Kraft wie bei "Sport" und keine besondere Rekupation mit "D" bei Gaswegnehmen (natürlich Stromwegnehmen :)).
  • Ich finde den Modus "D" entspannender mit Rollenlassen als "B" mit fester Rekupation. Ich bin nicht der Typ dafür oder gar für OnePedalDrive.
  • Die Software hatte anfangs mit 2.0 noch einige Macken. Mit 2.1 wurde vieles besser. Ich habe fast keine Fehlermeldungen mehr. Was vor etwa 2 Monaten zuletzt aufgetreten ist, war der Ausfall vom Lichtsensor. Ich kam da aus einem Tunnel und die tiefstehende Sonne hat womöglich die Licht-Automatik irritiert. Das heilt von selbst nach Neustart oder nach vielleicht 10 Minuten Fahrt. Ansonsten ist die Software jetzt eigentlich sehr ordentlich.
  • Das Fahrwerk finde ich sehr gut, macht Spaß. Es gibt fast keine Seitenneigung, wohl durch den tiefen Schwerpunkt dank Akku im Unterboden.
  • 58 kWh sind ein ordentlicher Wert. Da ich zuhause laden kann, kann ich auch das Ladefenster klein halten, d.h. ich lade nur ganz selten auf 100%, fast immer nur bis 80%. Ich denke, das dürfte sich positiv auf die Akkukapazität auswirken. 77 kWh wären eigentlich noch besser, z.B. auf den seltenen Langstrecken, aber ich habe im Alltag mehr von der etwas besseren Beschleunigung (129 kg leichter mit 58 kWh -> 0,6 s. schneller auf 100).
  • Bei Auslieferung war an einer Stelle am Armaturenbrett eine kleine Delle, kaum sichtbar, aber eben nicht perfekt. Hat VW ausgetauscht (das große weichgeschäumte hellgraue Teil).
  • Die Qualität macht für mich einen sehr ordentlichen Eindruck. Die Polster sind solide, die Verarbeitung problemlos. Das Lenkrad ist in meinen Augen ein Highlight: Schönes Design mit Chromspange und gutem Leder. Den teils harten Kunststoff finde ich problemlos. Ich halte die Diskussion darüber für überbewertet.
  • Die weißen Teile, u.a. das Lenkrad finde ich super, würde ich immer wieder nehmen. Nach jetzt ca. 25000 km sieht man noch keinen Schmutz am Lenkrad. Dabei hatten mich alle davor gewarnt :).
  • Die Belüftungsdüsen finde ich nicht gut gebaut. Man kann Richtung und Durchlass schlecht einstellen. Ich habe die Belüftung allermeist einfach auf "Auto" gestellt und das ist ok.
  • Ich frage mich, ob das Auto eine Frontscheibenheizung hat. Die Scheibe wird sehr schnell klar, ohne dass viel Zugluft (wie im Smart) kommt.
  • Platz hat der ID.3 für uns reichlich, auf den Rücksitzen mehr als ein Golf.
  • Die Rückfahrkamera würde ich zum ID.3 auf jeden Fall empfehlen. Sie ist sehr gut (auch Ultraweitwinkel einschaltbar) und hilft beim Rückwärtsfahren sehr, da die Sicht nach hinten mit den getönten Scheiben eher mager ist. Anders als beim Smart ist die Rückfahrkamera immer sauber.
  • Bei der Bedienung gab es zum ID.3 ja viel Diskussion. Für mich ist sie ok. Mit ein paar Direkttasten wäre sie noch besser (Sitzheizung, Lenkradheizung), aber ich habe auch so kein Problem damit.
  • Man kann die Sitzheizung zwar über 2 Finger gleichzeitig auf + und - einschalten, aber die Erkennung ist nicht zuverlässig. Daher nutze ich eher den Umweg über das Clima-Menü.
  • Die Spracherkennung ist nahezu unbrauchbar. Es ist beim Eingeben des Navi-Ziels genau andersrum als beim BMW 225xe. Beim BMW habe ich dafür nur die Spracherkennung genutzt (die ist gut), weil die Buchstabeneingabe sehr umständlich mit dem iDrive ist. Beim ID.3 dagegen tippe ich das Ziel immer ein. Ist mit der Qwertz-Tastatur ja einfach. Nur beim Fahren ist das natürlich nicht ideal.
  • Das Navi kennt viel weniger POIs als Google. Ich hoffe, das wird noch besser. Das Routing ist nicht immer korrekt, aber als ich eine Zeitlang mit Googles Navi (über Android Auto auch im Cockpit) gefahren bin, habe ich festgestellt, dass auch Google nicht alle Baustellen etc. kennt. Manchmal war doch das VW-Navi besser, was mich überraschte. Es ist ein Glücksspiel, welches Navi besser routet. Deshalb nutze ich jetzt fast nur noch das interne, weil es bequemer ist und ich das Handy nicht verbinden muss (was manchmal zäh sein kann).
  • Die Verkehrszeichenerkennung möchte ich nicht mehr missen, funktioniert insgesamt sehr ordentlich. Falsche Schilderkennungen sind selten.
  • Was ich gerne im Display hinterm Lenkrad hätte, wäre die Restkapazität in Prozent (statt nur km) und den Bordcomputer mit den wesentlichen Werten wie Durchschnittsverbrauch etc.. Aber es geht auch im zentralen Display. Ich habe da das Navi neben den Bordcomputer konfiguriert.
  • Ich habe jetzt immer AutoHold drin. Aber 100% perfekt ist es noch nicht. Besonders beim Rückwärtsfahren kann es vorkommen, dass die Bremse einen Tick zu früh anzieht. Kann man noch ein wenig feiner abstimmen, ist aber insgesamt jetzt ok. (war anfangs schlecht).
  • Dass es kein Schiebedach zum ID.3, finde ich nachwievor schade. Das war ein Highlight bei unserem BMW 225xe. Ich vermisse die Luft von oben.
  • Das LED-Licht ist sehr gut. Matrix nutze ich noch immer selten, fahre aber auch kaum Landstraße.
  • Beim Design gefallen mir vor allem die 20"-Felgen, der türkise Lack und das weiße Lenkrad. Die schwarze Heckklappe sieht modern aus, finde ich. Überhaupt finde ich das ID.3-Design sehr gelungen. Es ist schlicht und charaktervoll, im Prinzip ähnlich dem Golf 1 damals. Der ID.3 hat ggü. dem Cupra Born ein vielleicht weniger sportliches Design, aber m.E. das kultigere. Im Prinzip stehen Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6 genauso zueinander.
  • Über den kleinen Wendekreis freue ich mich oft. Ich nutze den viel im Hamburger Raum. Überhaupt gefällt mir die Lenkung sehr gut. Sie ist leichtgängig und präzise. Beim BMW 225xe fand ich sie zu schwergängig und mochte nicht so gerne einhändig fahren. Der BMW hatte auch einen deutlich größeren Wendekreis, der mich zeitweilig störte.
  • Der Verbrauch ist im Sommer niedrig, im Schnitt lag ich wohl bei etwa 16-17 kWh/100 km, wobei ich recht viel Stadtautobahn fahre. Mein Minimum waren auf dem Arbeitsweg (31 km) 11,3 kWh, aber das lag am Stau. Bei Stau geht der Verbrauch im Sommer immer runter.
  • Im Winter ist der Verbrauch dagegen besonders auf Kurzstrecken hoch. Nach 10 km sind es bei ca. 0 Grad oft um die 24 kWh/100 km ohne Heizung und 27 kWh/100 km mit Heizung. Mit längerer Strecke sinkt der Verbrauch, hängt aber natürlich auch von der Geschwindigkeit ab. Ich fahre immer mit Heizung.
  • Anfang Oktober mit konstant 150 km/h hatte ich einen Verbrauch von ca. 27 kWh/100 km.
  • Grundsätzlich würde ich immer wieder ein rein elektrisches Auto kaufen. Ggü. dem BMW 225xe sehe ich die Vorteile, dass ich immer volle Power zur Verfügung habe, nicht nur im Hybridmodus mit Sportprogramm, und der Akku hat wesentlich weniger Zyklen. Beim BMW war es pro Tag mindestens ein Vollzyklus und ich musste dennoch oft noch mit Benzin fahren. Selbst mit einem Hybrid mit 100 km WLTP-Reichweite (real etwa 70 km) hätte ich wohl jetzt einen Vollzyklus pro Tag. Beim ID.3 habe ich im Schnitt nur etwa 1/4 Zyklus pro Tag.
  • Die Reichweite liegt bei mir im Sommer im gemischten Betrieb (Stadt und Autobahn, kaum Landstraße) bei etwa 300-350 km, im Winter bei etwa 220-270 km. Während ich beim Smart im Sommer öfter die WLTP-Reichweite real erreicht habe (130 km), kommt das beim ID.3 nicht vor. Ich habe wohl noch nie 420 km real mit einer Ladung geschafft, was aber wohl auch daran liegt, dass ich mit ID.3 etwas schneller fahre.
  • Im Winter ist das Laden langsamer als im Sommer, was wenig verwunderlich ist. Wenn man ganz kalt direkt an eine Highspeed-Ladesäule kommt, lädt er bei 0 Grad mit nur ca. 50 kW. Warmgefahren sind es auch keine 100 kW, eher 70 kW. Aber meine Langstreckenerfahrung ist noch nicht so groß. Im Sommer erreicht er die 100 kW im unteren SoC-Bereich (bis ca. 33%).
  • Die Vorklimatisierung nutze ich, wenn draußen Frost ist und die Scheibe nicht sauber. Ansonsten nur dann, wenn es kalt und der Stecker noch dran ist. Dann wird ja direkt geheizt und der Akku geschont, was sonst rund 5% SoC kostet.
  • Ich bin froh, dass das Auto nur Golf-Länge hat. Das ist auch gerade beim Längsparken vorteilhaft ggü. z.B, einem Mittelklasse-Auto. Dabei hat der ID.3 sehr ordentlich Platz, was ich recht genial finde.
  • Das Ladekabel habe ich in der Klappe unten im Kofferraum, nutze ich aber selten. Zuhause habe ich die Wallbox und unterwegs lade ich fast nur DC. Einen Frunk vermisse ich nicht und freue mich lieber über die kurze Fronthaube.
  • Ich bin gespannt, was mit den nächsten OTA-Updates kommen wird. So lange wird es mit 3.0 wohl nicht mehr dauern. Das Updaten auf 2.3 klappte bei mir problemlos.
  • In der Kompaktklasse wird der Renault Megane E-Tech der erste echte Konkurrent zum ID.3 sein (vom Cupra Born abgesehen, der ja ein ID.3-Derivat ist). Schaut man sich die Preise des Megane an, erscheint der ID.3 sehr günstig, aber erstmal abwarten, was der französische Fronttriebler bieten wird. (Ab 1. Februar soll er bestellbar sein)
  • Fazit: Für uns ist der ID.3 mit 58 kWh und 204 PS ein sehr guter, spaßiger Allrounder.

j.

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Tue Dec 21 13:09:43 CET 2021    |    jennss    |    Kommentare (248)

Ich hatte ja schon mal einen Artikel getippt über falsch dargestellte Nachrichten von Zeitungen bzw. Online-Portalen:

Meldung zu Stromabschaltungen in GB wg. E-Autos

 

Da geht es eher um mehr oder weniger verdreht dargestellte Fakten. Über WhatsApp habe ich von Bekannten schon mal Videos geschickt bekommen, die angeblich belegen, wie schlecht E-Autos sind. Auch hier gilt: Seid kritisch mit sowas, nicht alles sofort glauben und weiterleiten. Jetzt wollte ich das einfach mal in einen Artikel packen, denn da gibt es 100% falsche Nachrichten. Ich frage mich, was sich die Leute, die solche Videos zusammenstellen, sich dabei denken.

 

Erst heute morgen bekam ich wieder sowas: Jemand geht zum Audi E-Tron und zeigt das Display. Dabei wird gesagt, der Akku habe 95% und das Auto im Winter nur 115 km Restreichweite für ~90000 € o.ä.. Manch einer, der sich nicht auskennt, glaubt das womöglich. Ich habe im Video einen Screenshot gemacht. 115 km stehen da tatsächlich, genauer gesagt 115,4 km. Das ist jedoch nicht die Restreichweite, sondern der Tageskilometerstand. Links oben erkennt man dann noch die Restreichweite von 204 km. Also: Glatte Lüge. Das Video muss gezielt für Desinformationen erstellt worden sein. Ok., der große Audi hat mit kleinem Akku keine große Reichweite und nach einer schnellen Autobahnfahrt oder mehreren Kurzstrecken mit langer Akkuabkühlzeit wären 204 km in der Reichweitenprognose bei 95% sogar mit großem Akku denkbar, aber 115 km sind dann doch etwas zu heftig gelogen ;).

 

Vor einiger Zeit bekam ich mal ein Video geschickt mit einer sehr großen Explosion auf einer Autobahn, aus der Ferne gefilmt. Oben drüber steht: "... Elektroauto explodiert auf A8"

Mir war sofort klar, dass das kein E-Auto sein kann. Der Bekannte, der es mir weitergeleitet hat (Dieselfahrer), glaubte es aber, mit Kommentar: "Sei vorsichtig mit deinem E-Auto".

 

Nun ja, ob das ein E-Auto war, ist da nicht so offensichtlich für den Betrachter. Jedenfalls kann man nicht erkennen, was es ist. Aber Google hilft in dem Fall weiter:

https://www.swr3.de/.../...explodiert-bildersuche-rueckwaerts-100.html

 

Zitat:

Das Video stammt nicht von der A8, sondern aus Charente-Maritime im Westen Frankreichs. Außerdem ist es kein aktuelles Video, sondern Aufnahmen aus dem September 2017 – das haben auch schon die Faktenchecker von mimikama herausgefunden. Auch wurde die Rauchwolke nicht von einem explodierten Elektroauto verursacht, sondern durch einen mit Gasflaschen beladenen LKW, der explodiert war.

Also: Auch hier eine gezielte Lüge. Die meisten werden sich nicht die Mühe machen, so ein weitergeleitetes Video zu entlarven. Also seid bei E-Auto-Nachrichten über WhatsApp nicht zu leichtgläubig :).

 

Btw: Nach TÜV SÜD haben Verbrenner eine 5 bis 10x höhere Brandgefahr als E-Autos.

j.

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Sun Dec 12 00:18:42 CET 2021    |    jennss    |    Kommentare (219)

Elektrisch ergibt sich bei den sehr stadttauglichen Kleinwagen ein Problem: Sie sind wegen der kleinen Akkus kaum langstreckentauglich. Ok., Langstrecken sind jetzt nicht der bevorzugte Einsatz für Kleinwagen, aber mit Verbrenner war dies zumindest möglich. Ein Polo oder selbst ein Smart mit Verbrenner konnten lange Strecken akzeptabel zurücklegen. Zudem wohnen Single und Dinks* oft mitten in der engen City (Ich denke da an Hamburg Sternschanze oder sowas), wo Kleinwagen viel praktischer sind als größere Autos. Und gerade in der City, wo man nicht am eigenen Stellplatz laden kann, sind große Reichweiten vorteilhaft. Für Singles, Dinks und auch Rentner wäre ein langstreckentauglicher Kleinwagen durchaus sinnvoll, mit 2 Türen, viel Reichweite und nur 2 Sitzen, die nicht wenigen schon genügen würden. Bisher tut sich da bei Herstellern noch nicht viel. Dabei sind Akkuzellen nicht mehr so teuer. 20 kWh sind bei guten Skaleneffekten für größere Hersteller für etwa 3000 € Aufpreis brutto machbar. Ich stelle mir dabei idealerweise ein Auto vor, welches wie ein Shootingbreak aussieht, aber nur 2 Türen und Kofferraum ähnlich einem Kombi hat. Der BMW Z3 war mal als zweisitziger "Kombi" lieferbar: https://www.kombi.de/bmw-z3-shooting-brake/

Den Mini gab es mal als zweisitziges Coupe: https://www.whatcar.com/news/mini-coupe-and-roadster-axed/n2785

 

Solch eine Fahrzeuggattung hätte elektrisch dieses besondere Potential, in die Kerbe der langstrecken- und citytauglichen Kleinwagen zu schlagen. Zunächst denke ich da erstmal nur an Varianten von z.B. folgenden e-Autos vor, bei denen auf die Rücksitze zugunsten eines großen Akkus (60 bi 80 kWh) verzichtet wird:

 

Honda e, Smart ForFour (dann nicht mehr für 4) bzw. Twingo, e.Go Life, Mini Cooper SE (auch als Cabrio mit 2 Sitzen interessant), Corsa-e, VW e-LoadUp...

 

Da sollten Akkuvergrößerungen anstelle der Rücksitze relativ einfach zu konstruieren sein. Mit 60 bis 80 kWh oder gar 100 kWh dürften rund 500 km oder auch 600+ km machbar sein. Ein großer Akku ermöglicht weiterhin einen kräftigen E-Motor, aber das muss nicht unbedingt sein. Alleine der Fußraum auf den sonst hinteren Sitzen würde einigen kWh Platz bieten und zudem kann man die Akkus hinterm Fahrersitz auch etwas höher bauen, wie man es schon beim ersten Tesla Roadster machte. Der Schwerpunkt wird sicher noch ok. sein. Chassis und Fahrwerk müssen an das höhere Gewicht angepasst werden. Der Kofferraum wäre recht groß und reisetauglich. Das alles ist alleine durch Verzicht der hinteren Sitze auf unter 4 m möglich. Preislich müssten die Skaleneffekte der anderen Modelle zumindest bei den Batteriezellen genutzt werden können. Für ein Sportmodell wäre auch Allrad denkbar, so dass ein Mini Coupe oder Roadster mit gut 300 PS herausspringen könnte. Der Akku gibt das ja her.

 

Wenn es ein kurzer Dreisitzer sein soll, wäre dies auch möglich wie damals beim Simca Bagheera mit 3 Frontsitzen: https://www.autobild.de/artikel/matra-simca-bagheera-1601396.html

 

Was meint ihr, hätte z.B. ein Honda e als 2-Sitzer mit netto 65 kWh, 200 PS und 500 km WLTP-Reichweite für 39000 € bessere Verkaufschancen als der jetzige 4-Sitzer mit ca. 30 kWh und 220 km WLTP-Reichweite für rund 34000 €?

 

Oder ein e.Go Life zweisitzig mit netto 50 kWh, 120 PS und 400 km WLTP-Reichweite für 32000 € ggü. der aktuellen 4-sitzigen Version mit 21 kWh und 125 km für ca. 26000 €?

 

Oder ein zweisitziges Mini Coupe SE mit netto 80 kWh, 250 PS und 610 km WLTP-Reichweite für 45000 € ggü. dem jetzigen Viersitzer Mini Cooper SE mit netto 28 kWh, 184 PS und 234 km WLTP-Reichweite für 32500 €?

j.

 

*Double Income, No Kids = Dinks

 

PS: Bilder sind von den Hersteller-Homepages, danke! Beim Mini habe ich den Plus-Akku hinzugezeichnet.

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