30.05.2025 19:15
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jennss
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Kommentare (23)
Wie sieht die Zukunft bei Tesla aus? Das Supercharger-Netzwerk ist bisher nur für 400 V geeignet. Wohl deswegen ändert Tesla die Systemspannung seiner bisher Autos nicht. Und so bleiben sie noch bei 400 V, die nicht sehr fortschrittlich sind, obwohl Tesla technisch lange Vorreiter war. Immer mehr Hersteller wechseln zu 800 V, z.B. Audi, Smart, Volvo, Mercedes, Lucid, Porsche, Byd, XPeng, Hyundai/Kia, Xiaomi, demnächst BMW etc. Nur ausgerechnet Tesla hat offenbar noch nichts in der Pipeline. Oder? 800 V bringt nicht nur Vorteile beim Laden, sondern auch bei der Leistungsabgabe. Ein leitender Hyundai-Mann sagte: https://ecomento.de/2023/12/29/hyundai-plant-kompakteres-erschwinglicheres-n-elektroauto-bericht/ Auch ein günstigeres N-Elektroauto wird laut Biermann mit 800-Volt-Technologie auf die Straßen kommen. Das sei nötig, da die N-Modelle auch für die Rennstrecke gedacht seien – ein 400-Volt-System sorge für einen doppelt so hohen Stromverbrauch und eine viermal so hohe Wärmeabgabe. „Der Wirkungsgrad ist schlecht.“ Auch Porsche schrieb das mal ähnlich auf ihrer Seite. Bei BMW kommt der erste echte M wohl erst mit 800 V. Jetzt kommen bald die neuen Supercharger V4 Cabinet, die bis 1000 V gehen. Da werden Porsche und Co schon richtig schnell laden können. Aber das ganze Netzwerk umzubauen, dürfte ein riesen Akt sein. Ist hier jemand informiert, wann die ersten Tesla Autos mit 800 V o.ä. kommen werden? Wenn man zuerst die Supercharger umbauen will, wird das wohl noch sehr lange dauern und man müsste die Fahrer dann zunächst zu Ionity und Co. schicken, also die interne Software auch dafür auslegen, sie dorthin zu navigieren. j. ![]() |
30.05.2025 19:22 |
soare
800 Volt ist im Cybertruck Standard. Aber bei uns gibt es wohl noch keine Erfahrungen, weil ja der Cybertruck bei uns keine Zulassung hat.
30.05.2025 19:39 |
jennss
Oh, das wusste ich nicht mit den 800 V im Cybertruck. Das deutet immerhin darauf hin, dass Tesla doch allmählich auf 800 V geht.
j.
01.06.2025 09:15 |
25plus
Auch an den Ladesäulen von Tesla mit 400 V dürfte mit dem Bankladen (Aufteilung der 800 V Batterie in zwei Hälften mit jeweils 400 V, gibt's bei den PPE Fahrzeugen) ein kontinuierliches Laden mit 250 kW möglich sein. Das wären 83 kWh in 20 Minuten. Schafft das überhaupt schon ein PKW mit 800 V Batterie? Die J1 Plattform schafft bis zu 320 kW in der Spitze, knapp 68 kWh in 18 Minuten (10-80 %), also im Durchschnitt 226 kW. Die PPE Fahrzeuge kommen auf durchschnittlich 190 kW Ladeleistung von 10-80 %.
Also ich sehe da noch nicht den Flaschenhals bei den 400 V Ladesäulen. Oder habe ich einen Denkfehler? Gut, wer die 320 kW oder 270 kW mal für ein paar Minuten (unter optimalen Bedingungen 5 Minuten?) auf der Anzeige der Ladesäule sehen möchte, muss eben woanders hinfahren...
01.06.2025 14:18 |
jennss
Kann ein Taycan am Supercharger 250 kW Maximum erreichen?
Ladekurven sind ja nie waagerecht bis 80%. Daher wird die Ladeleistung auf den letzten Prozenten wohl keine 250 kW mehr haben.
Tesla wird bestimmt das Ladenetz umrüsten auf die neuste Version, aber das ist teuer und geht bestimmt nicht so schnell. Hängt das Supercharger-Netz direkt mit der Fahrzeugproduktion zusammen oder haben die getrennte Chefs?
Mittelfristig wird es wohl öfter vorkommen, dass 800 V-Fahrzeuge keine 400 V mehr können. Von daher kommt Tesla kaum um eine Erneuerung herum. Oder?
j.
01.06.2025 15:35 |
Christjan7
Tesla kommt bei mir und uns gar nicht. Allein schon wegen Bedienerunfreundlichkeit und Qualitätsmängeln sowie Musk. Da kann die Batterie- und Ladetechnik noch so gut sein
01.06.2025 16:07 |
Lumpi3000
Tesla wird wohl vor allem nicht um eine Erneuerung der Modelle herumkommen.
Da hilft auch kein Facelift mehr ...
03.06.2025 01:26 |
ballex
Die ersten Umrüstungen auf V4 Cabinets sind in den USA für das zweite Halbjahr 2025 geplant - das hat die Supercharger-Abteilung bereits mitgeteilt. Es ist davon auszugehen, dass Europa nicht allzu lange danach folgen wird.
Die bereits bestehenden V4-Standorte (also die mit den großen neuen Ladepunkten mit längeren Kabeln) können dann nach und nach auch auf V4 Ladetechnik umgestellt werden, das geht durch den modularen Aufbau relativ "plug&play", also alte Cabinets am Standort weg, neue hin - sofern es der Netzanschluss hergibt.
Das ist in dieser Höhe wohl bisher nicht möglich. Der Taycan schafft an Superchargern bisher maximal 130-150kW, auch ein Audi Q6 liegt auch in diesem Bereich, ein Ioniq 5 kommt auf um die 135kW.
Perspektivisch wird Tesla sicher auch bei anderen Fahrzeugen als dem Cybertruck auf 800V gehen, aber wann das genau der Fall sein wird, wird man sicher erst kurz davor erfahren - ergibt verkaufstechnisch ja sonst auch wenig Sinn. Der Schritt, der zuerst kommt, ist aber wie gesagt die Umrüstung erster Supercharger-Standorte.
03.06.2025 07:55 |
jennss
Danke für die Info! Die ersten 800 V-Modelle kommen dann schätzungsweise ab 2027. Etwas spät ggü. der Konkurrenz, aber ginge noch. Mercedes hat den Fehler gemacht, 800 V recht früh anzukündigen. EQE und EQS verkaufen sich vermutlich auch deswegen gerade nicht sonderlich gut.
j.
04.06.2025 13:34 |
lappos
Der Flaschenhals für die Ladegeschwindigkeit ist die Ladekurve der einzelnen Zelle und deren Kühlung. Das hat mit der Spannung auf Akku-Ebene nichts zu tun. Die Gesamtspannung des Akku ergibt sich aus der insgesamt in Reihe geschalteten Zellen, aber die Ladegeschwindigkeit ist davon unabhängig.
Du willst zwei Zellen laden. Hier hast du die Möglichkeit, diese parallel zu schalten oder in Reihe. Bei einer angenommenen Ladespannung einer Zelle von 5 V beträgt die Spannung vom Ladegerät 5 V bei einer Parallelschaltung, woraus sich ein Ladegerätstrom von x Ampere ergibt. Schaltest du die Zellen in Reihe, musst du mit 10 V über beide Zellen und 0,5*x Ampere laden. Der Ladevorgang dauert genau gleich lang, die Ladeleistung ist identisch (Leistung = Spannung mal Strom)
Der höhere Wirkungsgrad bei der Reihenschaltung ergibt sich aus dem kleineren Strom auf Ladegerätebene. Auf Zellebene spielt das keine Rolle.
Ein 800 V System kann also nicht per se schneller Laden, nur weil es eine höhere Spannung hat. Es können halt die Leiter dünner gemacht werden, welche die hohe Spannung führen, weil nur der halbe Strom bei gleicher Leistung fließt, also vom Ladegerät zum Akku und vom Akku zum Motor. Das ist alles.
Der Krieg um 400 oder 800 V ist ein nichtiger, auch wenn auf Gesamtsystemebene bei 800 V natürlich leichte Wirkungsgradvorteile an den o. g. Teilen bestehen. Eine "andere Welt" ist das aber nicht, und das sieht man ja auch daran, dass die Teslas ähnliche Verbräuche und Ladegeschwindigkeiten aufweisen, wie andere Fahrzeuge mit 800 V.
04.06.2025 19:15 |
jennss
Welche Ladezeit erreicht Tesla bei 10-80% und mit welchem Model?
Die schnellste Ladezeit mit 400 V, die ich kenne, hat der ID.3 Performance mit 59 kWh und 24 Minuten. Das ist tatsächlich schon nah an den langsamsten 800 V-Modellen, aber noch 6 Minuten von Hyundai/Smart #5/Taycan entfernt.
j.
05.06.2025 13:05 |
lappos
Björn Nyland macht hier gute Untersuchungen und Videos.
06.06.2025 09:45 |
jennss
Ich gehe mal von bestenfalls ca. 25 Minuten aus. An die 18 Minuten von Hyundai, Taycan oder Smart kommt Tesla sicher nicht ran.
j.
07.06.2025 20:39 |
XF-Coupe
Sorry, aber die 10 - 80% sind fürn Popes. Zum Einen weil die Akkus ja unterschiedlich groß sind und zum Anderen, weil sich auch die Verbräuche, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, doch deutlich unterscheiden.
Letztendlich zählt in der Praxis doch, wie viel Reichweite man in welcher Zeit in den Akku laden kann.
Und da steht Tesla durch die Effizienz nicht so schlecht da und ein Smart #5 durch seinen schlechten CW-Wert von 0,3 deutlich schlechter als die reine Ladeleistung und Ladezeit vermuten lassen.
Erst wenn ein niedriger Autobahnverbrauch auf eine hohe Ladeleistung trifft, wie beim Taycan, ergibt das spürbare Vorteile.
Hinzu kommt, dass man ja nicht immer auf 80% laden muß. Häufig ist es (zumindest für den, er zu Hause laden kann) doch so, dass man nur noch Strom für 100 oder 200 km braucht, um sicher zu Hause anzukommen. Das ist dann der Punkt, wo die Peakleistung wichtiger wird, als die Durchschnittsleistung.
08.06.2025 10:08 |
Christjan7
Der Taycan verbraucht wenig? Da ist mir anderes bekannt.
10.06.2025 09:56 |
Dang3r
Der Tag an dem BMW einen Auto Scooter als "echten M" verkauft, ist der erste, an dem es keine echten M mehr geben wird und der Slogan "stärkster Buchstabe der Welt" ausgedient hat; so ähnlich wie der Niedergang des Abendlandes ;)
Den Cybertruck durfte ich in USA mal testen, ganz nett, aber eben gem. dem Motto "too much is just right". Da das Ladezeitenthema ja elementarer Bestandteil der E-Karren Debatte prost und contra ist und viel rein nicht automatisch schneller voll bedeutet, wird die Spanne da sicher noch länger zwischen den Modellen klaffen.
10.06.2025 10:30 |
XF-Coupe
... ich finde 21,9 kWh bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 130 km/h (bin 160/170 gefahren wo es ging) schon recht wenig. Und das beim 4S, der Hecktriebler soll ja noch sparsamer sein.
Das schaftt kein Anderes meiner BEVs
Wenn ich den i4M50 genauso fahre, braucht er rund 5 kWh mehr.
Wir haben den Taycan 4S seit Anfang November, das heißt der Winterbetrieb überwiegt noch bei den Gesamt-km und der Durchschnittsverbrauch auf die gesamte Fahrleistung liegt bei 22,7 kWh.
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12.06.2025 07:56 |
Nipo
In der Praxis schafft mein Kia EV6 seine 18 Minuten von 10% auf 80% ziemlich immer, wenn die Ladesäule es her gibt.
Die üblichen Verdächtigen mit 400 V Technik und ähnlichen Batteriegrößen brauchen gute 30 Minuten.
Für mich ist es ein sehr signifikanter Unterschied von fast Faktor zwei.
12.06.2025 08:06 |
Christjan7
12.06.2025 12:54 |
jennss
Nicht immer wird der Verbrauch in Relation zur Temperatur oder Geschwindigkeit betrachtet. Daher gibt es gelegentlich schwankende Ansichten. Es geben auch nicht alle Zeitschriften genauere Angaben zum Testverbrauch.
j.
12.06.2025 23:31 |
osix
Leidet da der Akku nicht IMMENS drunter ?
Hat man das überhaupt überprüft, oder müssen das die "Früh-Akzeptierer" mal wieder erst testen und den Schaden tragen ?
13.06.2025 15:32 |
Nipo
Der Strom pro Zelle wird doch nicht größer.
Ausserdem werden 250 kW bei Tesla nur ganz kurze Zeit gehalten.
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