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Sat Sep 25 14:30:43 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (149)

efuelsefuels

Porsche beginnt mit dem Bau einer Fabrik von E-Fuels in Chile, denn der 911 soll weiterhin mit Verbrenner gebaut werden. Alle anderen Porsche bekommen E-Antriebe. Der 911 ließe sich nicht umrüsten, ohne auf die Rücksitze zu verzichten und das würde den Charakter des Autos verändern. Der 718 Cayman wird elektrisch wohl ähnlich aussehen wie die Studie Mission R. Dass Porsche das Projekt wirklich in Angriff nimmt, zeigt, dass in E-Fuels Potential stecken muss.

 

Als größten Nachteil muss man die Effizienz betrachten. Mit dem Strom, der bei E-Fuels zu etwa 100 km reicht, könnte man mit Batterie-Auto ca. 600 oder 700 km weit kommen. Doch so einfach ist die Sache nicht. Während Wasserstoff schlecht zu transportieren ist (extreme Kälte oder sehr hoher Druck nötig) und damit die Idee vom billigen Strom in Äquatornähe dank Solartechnik hinfällig ist, erlauben E-Fuels einfaches Transportieren, nämlich mit Tankern aus Südamerika etc.. Außerdem brauchen E-Fuels keine neue Infrastruktur vor Ort. Tankstellen können genutzt werden. Der große Vorteil ist, dass Autos ohne Umbau E-Fuels genau wie fossile Kraftstoffe nutzen können. Sogar mischen von fossilen und E-Kraftstoffen ist möglich. Nachteil bei E-Fuels ist, dass die Schadstoffe -Ruß ausgenommen- nicht weniger sind als bei fossilen Kraftstoffen. Vor Fahrverboten ist man also nicht unbedingt sicher. Doch das CO2-Problem lässt sich damit lösen, vorausgesetzt, es wird ausschließlich grüner Strom für die Verarbeitung verwendet.

 

Bei E-Fuels wird zunächst Wasser mit grünem Strom aufgespalten in Sauerstoff und Wasserstoff. Der Wasserstoff wird dann im Labor mit CO2 verbunden zu E-Fuels, z.B. E-Diesel, E-Benzin oder E-Kerosin. Das ist noch ein Schritt mehr Arbeit als bei Wasserstoff, doch die leichte Transportierbarkeit ermöglicht es, Solarstrom aus sonnigen Gebieten zu importieren. Während die Infrastrukur der Tankstellen genutzt werden kann, muss der Aufbau solcher E-Fuels-Produktionen in fernen Ländern angefangen werden, denn mit grünem Strom aus Deutschland würde das Ganze für PKWs sinnlos sein, einfach zu teuer und niemand würde E-Fuels fossilen Kraftstoffen an der Tankstelle vorziehen. Bei Flugzeugen oder so ist die Situation jedoch ganz anders.

 

Was wird ein Liter E-Diesel kosten? Aus Deutschland läge der Preis wohl bei ca. 4,50 € plus Steuern. Wenn nun aber eine Massenproduktion läuft und Solarpanels in sonnigen Ländern wesentlich mehr Strom erzeugen können als in Deutschland, sollte der Preis deutlich niedriger werden. Der Verband der Automobilindustrie hat eine Studie in Auftrag gegeben, wonach 1 €/Liter möglich erscheinen. Wikipedia schreibt dazu:

 

Zitat:

Andere Quellen nennen reine Herstellungskosten von 2 bis 2,50 Euro/Liter Kraftstoff für die Produktion im industriellen Maßstab, verglichen mit ca. 30–40 Cent für fossile Treibstoffe.[13] Die Bundesregierung führt dazu aus, dass die erwartete Preisminderung bis zum Jahr 2030 mit Unsicherheiten verbunden sei.[14] Auch die Arbeitsgruppe 1 der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“ geht davon aus, dass die Herstellungskosten der stromgenerierten Kraftstoffe auch bei einer positiven Kostenentwicklung deutlich über denen des fossilen Pendants liegen.[15]

Das ist also die große Frage: Welcher Preis ist erreichbar? Und wann ist er erreichbar? Aber so oder so werden E-Fuels sicherlich eine Rolle spielen und einen gewissen Grad an Massenproduktion erreichen, denn Akkus sind für große Flugzeuge mit aktueller Batterietechnik zu schwer. Auch in Schiffen oder z.B. Straßenbaumaschinen können sie sinnvoll sein.

 

E-Autos werden sie dennoch nicht obsolet machen, denn mit E-Autos sind auch noch die Schadstoffe im Betrieb reduziert und lösen damit ein Problem in Großstädten (ausgenommen aufgewirbelter Straßenstaub). Doch immerhin Ruß tritt mit E-Fuels nicht auf und somit wird ein wesentliches Problem beim Diesel vermieden.

 

Was das Fahren betrifft: Das Geräusch bleibt erhalten. Fans von 3- und 4-Zylindermotoren, aber auch 6- und 8-Zylindermotoren, sofern sie nicht dem Downsizing zum Opfer fallen, liefern das vertraute und geliebte Motorgeräusch. Dafür muss man jedoch auf die sonstigen Vorzüge von E-Antrieben verzichten (reaktionsfrei ohne Turboloch und Schaltvorgänge).

 

Ein Problem könnte es sein, dass Nutzer kritisch sind bzgl. der Verträglichkeit in ihren Autos. So fahren ja auch viele Leute lieber noch E5-Sprit als E10-Sprit, obwohl E10 billiger und umweltfreundlicher ist. Hierzu braucht es klare Aussagen aus der Industrie.

 

Oben verlinkte Studie schreibt zum Handlungsbedarf:

 

Zitat:

Handlungsbedarf

- Die Verkehrsmittel sollten dort, wo technisch möglich und ökologisch sinnvoll, elektrifiziert und

teilelektrifiziert werden. E-Fuels werden aber insbesondere für Anwendungen im Verkehr, für die aus

heutiger Sicht keine elektrischen Antriebssysteme zur Verfügung stehen, unverzichtbar sein.

Wie weit damit PKWs gemeint sind, ist eine Interpretationsfrage, denn es wird ja noch lange bestehende Autos mit Verbrennungsmotoren geben und die kann man nicht mal eben auf E-Motoren umrüsten. Für neue Autos werden jedoch E-Antriebe empfohlen.

j.

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Tue Sep 14 17:26:04 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (62)

Welcher Porsche gefällt euch am besten?

Aktuell gibt es gleich drei spezielle Modelle vom Porsche 718er: Den Spyder mit dem manuellen Verdeck und den Bürzeln hinter den Sitzen, den Cayman GT4 mit großem Heckspoiler und seit diesem Jahr das 25 Jahre Sondermodell vom Boxster. Die drei haben sehr ähnliche Motoren. Alle mit 4 l. Hubraum ohne Turbo. Der 25er hat 400 PS, Spyder und GT4 haben 420 PS. Diese Motoren gibt es nicht im 911er.

 

Preislich liegen sie ganz nah beieinander, um die 95000 bis 98000 € ohne Extras. Limitiert ist nur der Boxster 25, auf 1250 Stk. Die anderen beiden gibt es seit ca. 2 Jahren.

 

Eine Alternative ist der Basis-911er, ab ca. 108000 €, jedoch schon serienmäßig mit PDK Automatik. Der hat 385 PS mit 3,0 l. Hubraum und Turbolader. Beschleunigungen liegen bei allen um die 4 Sekunden.

 

Welcher Porsche wäre für euch am interessantesten?

Und bei welchem schätzt ihr den Werterhalt am besten ein?

j.

 

PS: Infos und Bilder von www.Porsche.de

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Fri Aug 27 15:48:24 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (98)

Habt ihr Interesse an Solartechnik zuhause?

solaranlagesolaranlage

Die Windenergie scheint am wichtigsten zu sein, um die Energiewende zu schaffen, denn aktuell ist sie der größte Punkt bei grüner Energie. Ich sehe aber in der Solartechnik ein riesiges Potential. Denn während Windenergie fast nur im großen Stil gut funktioniert (ok., es gibt auch kleine Windräder), kann fast jedes Haus Solarpanels drauf bekommen. Das ist nicht nur für E-Auto-Besitzer interessant, denn Strom wird ja immer und überall gebraucht. Wir würden mit einer kleinen Solaranlage auf dem Dach wohl maximal den normalen Hausstrom abdecken können, noch ohne Auto. Es würde aber auf jeden Fall jeden Monat Geld sparen und man wäre im Notfall ein bisschen autark versorgt (idealerweise dann mit Speicher). Wer ohne Speicher baut, kann nicht genutzten Strom ins Stromnetz einspeisen. Allerdings bekommt man dafür nur etwa 8 Cent/kWh, während man Strom ansonsten für etwa 27 bis 31 Cent einkauft (je nach Region in Deutschland).

 

Was mir bei der Solardach-Förderung etwas kompliziert erscheint, ist die Zuschusshöhe. Da gibt es einige Faktoren und man muss sich da wohl immer erst bei Experten informieren. Das schreckt ein bisschen ab, aber viel ist da jetzt wohl eh nicht mehr zu holen. Trotzdem können sich Solardächer bezahlt machen. Man spart ja ständig am Hausstrom und grundsätzlich wird das Haus auch damit aufgewertet. Interessant finde ich z.B. die Ikea-Solardach-Angebote (ab ca. 6800 € komplett), denn da bekommt man gleich Preise angezeigt, ohne erst seine Daten in Konfiguratoren zu hinterlassen, was mich auch abschreckt (bekomme seitdem laufend Werbemails, obwohl ich die Konfiguration deswegen extra abgebrochen habe). Allerdings sind die genannten Preise auch keine gesicherten Preise, sondern nur Beispiele, denn es muss doch individuell auf das Haus angepasst werden. Es gibt noch viele andere Solardach-Anbieter.

 

Windenergie ist auch offshore (auf dem Wasser) sehr sinnvoll und effektiv, aber nicht selten wollen Bewohner einer Region Windräder nicht im Blick haben. Hier gibt es Fischer, die Bedenken haben, dass die Windräder ihren Fischfang verschlechtern könnten.

 

Spannend sehe ich Gezeitenkraftwerke. Das ist wie Wind, nur im Wasser. Aber das geht halt nur am Meer:

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Ich finde das ziemlich interessant. Große Rotoren werden abgesenkt und drehen sich im Gezeitenstrom. Das Kraftwerk ist verankert.

 

Bei der Solartechnik sehe ich ein besonders viele Möglichkeiten. Es wurde schon überlegt, Autobahnen zu überdachen mit Solarelementen, aber ich denke, wenn man Strecken überdacht, dann am besten Radwege. Damit würde das Fahrrad im Regen besser nutzbar werden und könnte sich zu einer besseren Alternative entwickeln. Die Radwege würden auch sauberer bleiben.

 

Das Dach von manchen Auto-Ladepunkten ist mit Solartechnik ausgestattet, finde ich super. Europas größter Ladepark in Kreuz Hilden hat auch ein Solardach, das zumindest einen Teil der verkauften Energie erzeugen dürfte:

https://teslamag.de/.../...tscher-elektroauto-ladepark-eroeffnet-30397

 

Am Kamener Kreuz kommt auch noch so ein Ladepark:

https://teslamag.de/.../...r-freien-elektroauto-ladepark-europas-36241

 

Während Windtechnik nicht so einfach aufzustellen ist (Abstände etc. sind zu beachten), ist man mit Solartechnik flexibler. Wind erzeugt zwar auch nachts Strom, aber dafür gibt es hin und wieder Windflauten. Solartechnik erzeugt nur tagsüber Strom. Solartechnik sehe ich auch als Chance für sonnige Länder, aber der Transport der Energie zu uns lohnt wohl nicht und wird besser dort vor Ort verbraucht. Solarelemente sind ja inzwischen sehr günstig.

 

Immerhin lag der Grünstromanteil 2020 in Deutschland schon über 50%:

https://www.heise.de/.../...rom-Erstmals-ueber-50-Prozent-5018881.html

Davon hat die Windenergie etwa 23% Anteil. Der Anstieg ist enorm:

https://de.statista.com/.../

 

Es war bereits in der Überlegung, Neubauten nur mit Solartechnik zuzulassen. Dieses Gesetz ist noch nicht durch, aber grundsätzlich finde ich es gut, wenn da weiter gepusht wird, egal ob über Förderungen oder Gesetze. Wir haben ein Haus, aber noch kein Solardach. Ich bin grundsätzlich nicht abgeneigt. Bei Ratenzahlungen kann man das mit der Stromersparnis teils verrechnen. Wie steht ihr zur Solartechnik. Habt ihr Vorschläge, wo sie gut zu nutzen wäre? Ich würde gerne mal unser Spielhaus (die Kinder sind schon groß) mit kleinem Solardach ausrüsten, um ein bisschen Erfahrungen zu sammeln, bevor wir das große Haus mit sowas ausstatten. Falls ihr schon Solardach-Besitzer seid, sind eure Erfahrungen hier sehr willkommen.

 

Wertvoll sind Energiespeicher, um die Solarelemente voll auszunutzen. An Privathäusern ist das aktuell noch nicht unbedingt so lukrativ, weil sie recht teuer sind, aber mit zunehmend mehr Altauto-Akkus dürften mehr Speicher verfügbar sein. Diese Akkus werden als Energiepuffer ja bei weitem nicht so hoch belastet wie im Auto und können noch gut 10 Jahre genutzt werden, bevor sie zum Recycling gehen.

 

E-Autos können die Energiewende vorantreiben, nicht nur wegen der späteren Alt-Akkus. Man kann bei überschüssigem Strom im Stromnetz diesen günstiger anbieten, was sicherlich manche Leute nutzen werden beim Laden des Autos. Wie die Nutzung als Pufferspeicher im Auto aussieht, weiß ich allerdings nicht genau. Dazu muss ein E-Auto den Strom auch abgeben können, wie es z.B. der Hyundai Ioniq 5 kann.

 

Ich sehe in der Solartechnik ein großes Potential und eine Schlüsselrolle zur Energiewende. Aus meiner Sicht sollte man nicht zu lange zögern, übersichtliche Situationen zur Förderung zu schaffen, sei es für Gemeinden (Radwege oder so) oder Privathäuser. Eine Solarpflicht für Neubauten fände ich gut, wenn die Bedingungen stimmen. Damit würde die Energiewende sicherlich noch schneller vorankommen.

 

Ein interessanter Aspekt ist noch, dass schon ein Viertel der Fläche des Braunkohleabbaus mit Solartechnik genutzt für alle E-Autos in Deutschland in der Zukunft reichen würde:

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

 

Wenn grüne Energie reichlich bzw. im Überschuss vorhanden ist, wäre auch Wasserstoff als Auto-Treibstoff wieder interessant.

j.

 

PS: Das Bild habe ich von Ikea. Danke!

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Wed Aug 11 18:52:55 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (93)

Welcher gefällt euch besser?

BMW gegen Mercedes war schon immer ein gutes Duell und öfter mal auf der Titelseite von "Auto, Motor und Sport". Im Bereich der E-Autos kommen nach und nach mehr Modelle. Zwischen 55000 € und 60000 € bieten Mercedes den EQA 350 4Matic und BMW den i4 40 an.

 

Mercedes EQA 350 4Matic:

  • 432 km Reichweite nach WLTP
  • Ladeleistung bis 100 kW (jedoch gute Ladekurve)
  • 10 bis 80% in 32 Minuten
  • Allrad
  • 66,5 kWh netto
  • 160 km/h Spitze
  • 56215,60 €
  • 1800 kg Zuglast
  • 340 l. Kofferraum
  • 292 PS für 6,0 s. auf 100
  • Länge 4,46 m
  • Höhe 1,62 m
  • Wendekreis 11,4 m

 

BMW i4 eDrive 40:

  • 590 km Reichweite nach WLTP
  • Ladeleistung bis 205 kW
  • 10 bis 80% in 31 Minuten
  • Hinterradantrieb
  • 80,7 kWh netto
  • 190 km/h Spitze
  • 58300 €
  • 1600 kg Zuglast
  • 470 l. Kofferraum
  • 340 PS für 5,7 s. auf 100
  • Länge 4,78 m
  • Höhe 1,45 m
  • Wendekreis 12,5 m

 

Das sind zwei unterschiedliche Ansätze und jeder hat seine Reize. Der SUV ist mit seiner Kürze parkplatzfreundlicher, der flache i4 dagegen gefällt mit seinem niedrigeren Verbrauch.

 

Der Mercedes ist bekannt für eine gute Software/Ladeplanung. Beim BMW weiß ich das nicht. Beide bekommen nur die kleinere Umweltprämie von knapp 8000 €.

 

Welcher wäre eher eure Wahl?

j.

 

Konfigurator EQA: https://www.mercedes-benz.de/.../OFFROADER

 

Konfigurator i4: https://configure.bmw.de/.../EI0000E6,SE000001?icp=precon

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Wed Jul 28 22:20:39 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (360)

In Deutschland gibt es bis zu 9570 € Umwelt/Innovationsprämie bei einem E-Autokauf, sowie 900 € Zuschuss zur Walbox, um den Verkauf zu pushen. Es sind aber dennoch sehr viele Leute kritisch und sagen, dass E-Autos ungeeignet sind. Das kann aktuell je nach Ladesituation und Einsatzbereich durchaus noch zutreffen, aber ich bin sicher, dass ein Großteil der Leute einfach nicht genug Ahnung von der Materie hat. Das Ganze mit dem Laden ist zu neu, kompliziert. Hier könnte ein Workshop nützlich sein, der den Leuten nichts kostet. Wenn die Menschen wissen, wie sie z.B. Ladesäulen finden, eine Reise planen und auch etwas Grundlagen kennen, wären die Barrieren viel kleiner. So ein Workshop könnte von der Regierung bezahlt werden (50 €/Person?) und hätte womöglich mehr Wirkung als so manch andere Förderung.

 

Ich denke, die übermäßige Kritik an den Umwelteigenschaften rührt z.T. auch daher, dass die Leute das E-Auto aus anderen Gründen schon ablehnen und dann jede Kritik am E-Auto dankend annehmen. Ich sehe es auf Instagram in den Kommentaren von geschalteter Werbung mancher Autohersteller, auf Facebook und natürlich auch in Foren (Heise etc.), dass viele noch keine Vorstellung davon haben, wie es mit E-Auto in der Praxis aussieht. Z.B. wird gesagt, es sei gar nicht genug Strom vorhanden und dann werden eFuels oder H2-Antriebe gewünscht. Das passt nicht zusammen. Und es wird gesagt, dass E-Autos ja stundenlang laden müssen. In einer WhatsApp-Gruppe war neulich einer total erstaunt, dass ein E-Auto (Ioniq 5) in 18 Minuten auf 80% laden kann. Selbst die 34 Minuten unseres ID.3 passten nicht in seine bisherige Vorstellung von E-Autos. Er dachte, das geht nur stundenlang über Nacht. Langstrecken? E-Auto ohne eigene Lademöglichkeit zuhause? Unmöglich, denken manche. Auch gab es schon Erstaunen, dass man E-Autos an der Schukosteckdose laden kann.

 

In einen Workshop zum E-Auto würde ich z.B. solche Infos packen:

 

  • Grundlagen über Spannung, Strom, Leistung, Energie/Kapazität, Verluste bzw. Akkugrößen, Ladeleistungen, Rekuperation
  • Wallboxen, Ladeziegel und Ladesäulen erklären
  • Lade-Anschlüsse zeigen (Typ2, ChadeMo, CCS, Tesla)
  • Zeigen, wie/wo man (freie) Ladesäulen (in eigener Umgebung und auf Reise) findet (Webseitenkarten, Apps der Stromanbieter)
  • Zeigen, wie man schon jetzt Routen planen kann (z.B. mit ABRP)
  • Einige Automodelle mit ihren Reichweiten und Akkugrößen vorstellen
  • Reichweiten für verschiedene Einsatzbereiche abschätzen
  • Zeigen, was ein E-Autos meistens serienmäßig hat (1-Gang bzw. "Automatik", Standheizung, Standkühlung, "Start-Stop" immer aktiv (Motorabschaltung an der Ampel), Quasi-LaunchControl immer aktiv)
  • Hersteller-App eines E-Autos zeigen (Ladestand, Klimatisierung starten etc.)
  • Kosten von E-Autos (Steuer, Wartung, Verbrauch..) aufzeigen und kalkulieren lernen
  • Ladekarten und Tarife zeigen
  • Akkuschonendes Laden im Alltag erklären
  • Gemeinsam vor Ort laden
  • Gute Webseiten/YouTube-Kanäle nennen (z.B. Nextmove)
  • Fahren zeigen (One Pedal Drive), Antriebskomfort und Ansprechen
  • Etc.

 

Es sollten nicht mehr als 2 Stunden sein, denke ich. Danach wissen die Leute ungefähr Bescheid und könnten sich ein Auto kaufen, ohne tausend Fragen zu haben, wie das Ganze funktioniert. Die ersten Barrieren wären dann schon mal abgebaut. Umweltfragen sollten in solch einem Workshop nicht besprochen werden. Das würde den Rahmen sprengen.

 

Was haltet ihr von der Idee?

j.

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Sat Jun 12 13:50:58 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (50)

Welche der mittleren Ioniq 5-Varianten würdet ihr eher kaufen?

Beim Hyundai Ioniq 5 gibt es eine interessante Wahl. Von den vier Modellen sind zwei fast gleich teuer. Man kann für 3200 bzw. 3800 €, die sich auf den Basispreis von 41900 € draufrechnen, entweder einen weiteren Motor oder einen größeren Akku nehmen. Ich habe in dieser Umfrage bewusst die beiden anderen Varianten weggelassen, denn die Wahl zwischen diesen beiden mittleren Varianten hier ist besonders spannend :).

 

Konfigurator: https://konfigurator.hyundai.de/configure/ioniq-5/46/V1/139/trims

 

Der Unterschied in der PS-Leistung ist zwar nicht hoch, aber mit dem 2. Motor hat der Ioniq 5 ein enormes Drehmoment (605 Nm) und kann die volle Leistung von 235 PS wohl auch sehr lange halten, während mit nur einem Motor das Drehmoment (350 Nm) bei hoher Drehzahl/Geschwindigkeit stärker absinkt und damit auch die Leistung nicht mehr 217 PS haben wird. Bei der Beschleunigung macht sich das schon bemerkbar: Der Allradler mit 235 PS geht in 6,1 s. auf 100, der Ioniq 5 mit Hinterradantrieb und großem Akku in 7,4 s.. Dafür ist die Reichweite mit 362 km vs. 470 km deutlich kleiner und vermutlich wird auch die Akku-Degradation mit dem großen Akku geringer ausfallen. Schneller ist man auf Langstrecke mit dem großen Akku evtl. auf der Autobahn, denn mit dem kann man länger hohe Geschwindigkeiten fahren ohne Pause machen zu müssen, wobei die 800 V-Technik aber bei beiden für schnelles Laden sorgt. 18 Minuten bis 80% gelten für beide, sind beim großen Akku jedoch etwas mehr Kilometer pro Lademinute (oder auch in km/h beim Laden). Der große Akku ist vielleicht vernünftiger, aber ein fetter Fahrspaß durch zwei Motoren ist auch nicht unbedingt unvernünftig :).

 

Welchen würdet ihr wählen?

j.

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Thu May 13 22:29:48 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (93)

Obwohl ich gar nicht zur Zielgruppe eines Porsche Taycan gehöre, finde ich die Aufpreisliste faszinierend und überlege schon manchmal, ob ein einfach ausgestatteter Taycan nicht doch völlig ausreicht. Oder müssen es unbedingt gut 50000 € in Extras sein? Man findet als junge Gebrauchte oder Tageszulassungen sehr oft stark ausgestattete Taycans. Der Dauertestwagen bei AutoBild ist ein 4S für über 170000 €. Der kleinste Taycan kostet dabei weniger als die Hälfte, ca. 83000 €. Ein Cross Turismo mit Allrad, dem großen Akku und dem einstellbaren Fahrwerk ab ca. 93000 €. Kann man unter 100000 € mit einem Taycan glücklich werden oder sollte man dafür lieber ein Model S LongRange, Jaguar iPace, Mercedes EQC, Audi E-Tron GT oder sowas nehmen?

 

Manche sagen, dass Porsche-Fahrer eh genug Geld haben und besser eine volle Ausstattung wählen. Aber hey, nach oben gibt es kaum Grenzen und die Alternative zu mehr Ausstattung ist auch immer noch ein stärkerer Antrieb. Also wo sollte man sich die Grenze ziehen?

 

Ich picke mal ein paar Extras heraus:

 

- Farbe und Felgen:

Ja, da würde ich nicht unbedingt sparen, aber man sollte wissen, dass die 21"-Felgen fast so viel Reichweite kosten, wie der große Akku wieder herausholt, also um die 10-12%.

 

- Hinterachslenkung:

Die Hinterachslenkung (ca. 2300 €) reduziert den Wendekreis von 11,8 m auf 11,2 m. Das sollte in der City schon eine spürbare Erleichterung sein. Leider setzt sie das top-Fahrwerk voraus, welches nochmal um die 2000 € kostet. Beim Cross Turismo ist das allerdings schon serienmäßig. Das top Fahrwerk ist höhenverstellbar und auch eine gute Empfehlung. Andererseits ist das normale Taycan-Fahrwerk sicherlich schon nicht übel. Der Hinterrad-Taycan hat keinen engeren Lenkeinschlag als die Allradler.

 

- Der große Akku

Fast alle Taycans werden mit großem Akku geordert. Der kostet rund 5700 € Aufpreis. Ich finde den Aufpreis recht hoch für nur ca. 13 kWh. Allerdings ist es halt ein Akku mit sehr schnellem Laden und damit erklärt sich der Aufpreis wohl. Ich meine: Ca. 430 km nach WLTP mit dem kleinen Akku sind nicht so schlecht, denn bei hohem Tempo verliert der Taycan vergleichsweise wenig Reichweite. Für einen besseren Wiederverkaufswert ist der große Akku aber sicher sinnvoll. Damit kommt er auf ca. 484 km bei 19" und 20"-Felgen. Mit 21" und großem Akku sind es 442 km beim kleinsten Taycan, mit kleinem Akku und 20" 431 km, also fast gleich.

 

- Basics, die fehlen:

Erstaunlicherweise fehlen dem Taycan kleine Dinge wie Sitzheizung, Lenkradheizung und elektrisch anklappbare Außenspiegel. Das ist aber kein Problem, denn sie sind nicht mit Paketen gebündelt und einzeln recht günstig. Der 5. Sitz kostet etwa 500 €, ein ParkAssistent inkl. Rückfahrkamera ca. 700 €.

 

- Welcher Antrieb?

Der kleinste Taycan geht in 5,4 s. auf 100 und schafft 230 km/h. Das ist schon ganz ordentlich, aber so manch ein Power-SUV ist sogar noch fixer auf 100, z.B. ein Mercedes EQC oder der Volvo XC40 P8. Hier kommt es komplett darauf an, was man bisher gefahren ist. Davon hängen die Erwartungen im Wesentlichen ab. Der 4S ist mit 4,0 s. auf 100 schon deutlich stärker, kostet mit Allrad aber auch gut 20000 € mehr.

 

- Innenraum:

Bei den Sitzen geht einiges. Zwar sehen die Standardsitze schon wirklich gut aus, aber mehr geht bei Porsche immer. So bieten die Adaptiven Sportsitze Plus (ca. 2000 €):

"Sportlich geformte Sitze mit geändertem Nahtbild der Sitzmittelbahnen und erhöhten Seitenwangen vorne, mit elektrischer 18-Wege-Verstellung von Sitzhöhe, Sitz- und Lehnenneigung, Längsverstellung, elektrischer Sitzflächenlängenverstellung, 4-Wege-Lordosenstütze sowie elektrischer Verstellung der Wangen der Sitzflächen und Lehnen für Fahrer und Beifahrer".

Die Sitzmassage mit Belüftung kostet ca. 2000 €, der Dachhimmel Race-Tex ca. 1900 €.

 

Weiterhin gibt es "Interieur-Paket Ziernähte und Sitzmittelbahnen Leder in abweichender Farbe" für ca. 4600 €. Das ist sicher schick, aber eine Menge Geld.

 

Bei den Sitzen denke ich, dass die normalen Teilleder-Sitzpolster schon ganz ok. sind, aber persönlich finde ich lederfrei schon nicht schlecht. Das ist mit ca. 3600 € aber auch nicht billig.

 

- Licht:

Hier kann man auch leicht über 3000 € für besseres Licht ausgeben? Ob das nötig ist, fällt mir schwer zu sagen. Dazu müsste man es sich genauer ansehen. Ich habe beim ID.3 Matrixlicht. Es ist sehr gut, aber ehrlich gesagt könnte ich auf die teure Matrix-Funktion verzichten. Es ist auch eine Frage, wie sehr man dem System vertraut, den Gegenverkehr nicht zu blenden.

 

- Sound:

Porsche bietet als erste Aufstockung eine verbesserte Anlage (Bose) für ca. 1350 € an und für ca. 6000 € Burmester HighEnd. Das muss man wohl einfach mal hören und ist sehr individuell. Als ich noch nicht gehörlos war, war ich HiFi-Freak und von daher kann ich es schon verstehen, wenn man hier einiges ausgibt. Aber 6000 €... mannomann... :)

 

- Individualisierungen:

Es gibt unglaublich viel im Konfigurator von Porsche und wenn das Geld locker sitzt, bekommt man auch den kleinsten Taycan sehr teuer. Das SportDesign Paket Carbon kostet z.B. ca. 8200 €.

 

Leider fehlt ein zu öffnendes Schiebedach. Porsche geht da mit dem Trend, nur noch ein festes Glasdach anzubieten. Ansonsten gibt es z.B. noch den Nachtsichtassistenten (ca. 2200 €), das Headup-Display (ca. 1600 €), aktive Einparkunterstützung (ca. 1700 €), Porsche InnoDrive für ca. 3000 € (eine Art Autopilot). Sinnvoll kann je nach lokalen Begebenheiten der 22 kW AC-Lader (ca. 1700 €) sein, statt serienmäßiger 11 kW, sowie eine Wärmepumpe für ca. 800 €.

 

Ich wollte schon die Optionen aus dem Konfigurator screenshotten und hier reinbringen, aber das ist so dermaßen viel... lieber selbst mal gucken:

https://www.porsche.com/germany/modelstart/all/?modelrange=taycan

 

Meine persönliche Wahl wäre wohl der Cross Turismo (weil ich die große Heckklappe gut finde). Damit hat man ja schon einen großen Akku, Allrad (5,1 s. auf 100) und das Top-Fahrwerk, zu dem ich noch die Hinterachslenkung nehmen würde. Dazu ein paar billige Basics wie Lenkradheizung, Sitzheizung, anklappbare Außenspiegel, Rückfahrkamera und den 5. Sitz. Außerdem wäre grün oder hellblau meine Wahl (+ ca.1000 €) und teilgefärbte 19"-Felgen. Als kleines Highlight würde ich vielleicht farbige Gurte nehmen :). Ich käme damit auf 100.548,90 €... geht noch. Was denken jene, für die ein Taycan finanziell erreichbar ist? Lieber ein Model S mit mehr PS, Serienausstattung und Reichweite (87000 €, 3,2 s. auf 100, 663 km nach WLTP) oder einen Audi E-Tron GT (ab 99800 € mit 4,1 s. auf 100, ca. 480 km)? Ist ein relativ nackter Taycan nur wenig sinnvoll?

j.

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Wed May 12 23:34:16 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (65)

Welches E-Auto wäre eure Wahl?

 

Kurze Umfrage ohne viel Text...

 

Jetzt füllen sich bei den Mittelklasse-E-Autos die Konfiguratoren langsam mit mehr Motorvarianten. Es gibt jetzt:

 

 

Welches Auto findet ihr am interessantesten für euch selbst? Bedenkt auch, ob ihr für Mehrleistung so viel mehr ausgeben würdet.

j.

 

PS: Habe noch kleine Korrekturen/Ergänzungen eingepflegt.

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Wed Apr 28 00:07:58 CEST 2021    |    jennss    |    Kommentare (73)

VW hat beim ID.3 allerlei Dinge anders und bewusst neu gemacht. Das sind nicht nur grundlegende Sachen, sondern auch Details. Manches ist gut, manches Sparmaßnahme, und manches nervig. Ich gehe mal einige Punkte durch:

 

detailsdetails

 

- Wahlhebel D/N/R

Finde ich super von der Position her, nah am Lenkrad, schnell zu bedienen.

WählhebelWählhebel

 

- Innenbeleuchtung dimmbar

Finde ich etwas fummelig mit dem Dimmen. Außerdem ist das gar nicht beschriftet. Dass das Licht durch Gedrückthalten auf der Lampe dunkler wird, bemerkt man nur zufällig.

DimmerDimmer

 

- Fensterheber mit Rear-Taste

Gefällt mir nicht. Man muss für die hinteren Fensterheber erst die Rear-Taste drücken. Nach 10 Sek. setzt die Einstellung zurück auf die vorderen Fensterheber. Ich habe die Rear-Taste schon manchmal unbemerkt gedrückt. Es gibt kein Klick-Feedback wie bei den Lenkradtasten. Man muss immer erst gucken, ob die Rear-Taste leuchtet. Sonst bedient man womöglich vorne statt hinten oder umgekehrt. Es gibt nur einen Vorteil: Man kann alle 4 zusammen bedienen, wenn man die Rear-Taste gedrückt hält, so dass sie blinkt. Das ist in der Praxis jedoch unpraktisch, weil man gucken muss und das Umschalten zeitabhängig ist (ca. 2 Sek. drücken). Bei heller Sonne erkennt man die leuchtende Rear-Taste kaum.

Rear-TasteRear-Taste

 

- Mittelkonsole nur zwischen den Sitzen

Super! Viele Ablagen, auch für Flaschen. Ja, ich weiß, es sieht leer aus und das Design innen wird oft kritisiert. Aber in dem Punkt ist der ID.3 echt praktisch gebaut.

Ablage1Ablage1Ablagen2Ablagen2GroßeFlascheGroßeFlascheRücksitzeRücksitzeCockpit 2Cockpit 2

 

- Gurthöhenverstellung gespart

Besser wäre mit Höhenverstellung, aber ich komme damit auch so klar. Bin 1,86 m groß.

GurtGurt

 

- Automatische Heckklappe gespart

Voll ok, brauche ich eh nicht. Beim BMW war die elektrische Heckklappe immer mit Warten bis sie auf ist verbunden. Voll manuell finde ich besser.

Mechanische HeckklappeMechanische Heckklappe

 

- Weißes Lenkrad optional

Ich liebe es :). Habe bisher keine Schmutzprobleme.

Cockpit weißCockpit weiß

 

- Dekolicht konfigurierbar

Ganz nett, aber kein Must-have. Hin und wieder ändere ich die Farben des Dekolichtes.

DekolichtDekolichtDekolichtDekolicht

 

- Innen nur noch USB-C

Das finde ich zu früh entschieden. Es gibt noch viele Kabel mit großem USB-A-Stecker. Immerhin sind es ganze 4 Buchsen (vorne 2 und hinten 2). Dazu eine induktive Ladestation.

USB-C hintenUSB-C hintenUSB-CUSB-C

 

- Geteilte Armlehnen

Wer Armlehnen mag, findet sie wohl ok. Mich dagegen stören sie eher beim Einstecken des Gurtes. Immerhin kann man sie nach hinten wegdrehen.

ArmlehnenArmlehnen

 

- OTA und Betriebssystem

Ein großer Schritt in die Zukunft. Ich komme mit dem Bediensystem gut klar. Am Anfang muss man etwas schauen, wo man was findet, aber es ist doch recht übersichtlich und logisch aufgebaut. Ob OTA dem Hersteller zu viele Eingriffsmöglichkeiten gibt (10 Jahre alte Autos als "Nebeneffekt" eines Updates lahmer machen oder Akku-Kapazität gezielt begrenzen, um 70%-Garantie zu schaffen) können wir jetzt noch nicht sagen.

SystemSystem

 

- Leuchtstreifen zwischen Lampen vorne

Hat schon der Golf 8 und einige andere. Gefällt mir sehr. Leider sehe ich als Fahrer nicht viel davon :).

LeuchtstreifenLeuchtstreifen

 

- Lampen fake-zweiteilig

Akzeptable Sparmaßnahme. Die inneren Teile (auf der Heckklappe) sind nur Katzenaugen ohne Strom. Ich finde das ganze ID.3-Design außen sehr gelungen.

RücklichterRücklichter

 

- Pedalen Play-Pause

Ganz witzig, aber nicht wichtig.

PlayPlay

 

- Lichtwahlschalter links

Ist ok, komme damit gut klar.

LichtschalterLichtschalter

 

- Display hinterm Lenkrad klein, konfigurierbar

Im Prinzip super, aber mit fehlen da die Fahrdaten (Bordcomputer) an der Stelle. Ich würde die eintauschen gegen die Tempomat-/Spurassi-Darstellung. Auch hätte ich optional noch gerne einen analogen Tacho. Vielleicht kommt der ja noch im Online-Shop später. Die View-Tasten im Lenkrad sind gut.

FahrerdisplayFahrerdisplay

 

- Lenkradtasten mit Sensoren

Finde ich ganz ok. Das Feedback ist sehr gut. Allerdings benutze ich sie nicht so oft. Als Gehörloser brauche ich keine Radiobedienung und mit Tempomat fahren finde ich langweilig.

LenkradLenkradviewview

 

- Große Räder, gleiche Reifenbreite

Die großen Räder sind ein Design-Trick, meine ich, wegen des hohen MEB-Skateboards. Minimum 18", Maximum 20". Das ist 1" bis 2" größer als beim Golf üblich. Ich finde das sehr geschickt gemacht. Er sieht aus wie ein Kompaktwagen, ist aber knapp 10 cm höher als ein Golf, fast schon wie ein Golf Sportsvan. Die 20"-Felgen finde ich in Sachen Design einfach hammer! Eigentlich war ich nie der Typ für große Felgen, aber diese finde ich designmäßig derart gelungen, dass ich nicht widerstehen konnte. BMWs 20"-Kopien beim iX3 finde ich etwas weniger gelungen. Der "Trick" beim ID.3 ist, dass die 20er nicht breiter sind als die 18er. Damit verliert der ID.3 mit 58 kWh durch die 20er nur 6 km Reichweite nach WLTP (417 vs. 423 km).

RäderRäder

 

- Höher als Golf, aber kein SUV

Die Höhe von 1,56 m finde ich ziemlich optimal für ein Alltagsauto, sehr angenehm und noch nicht zu suvig.

Seite_hintenSeite_hinten

 

- MEB

Der Modulare Elektro-Baukasten ist ein super Schritt, finde ich. Anders als umgebaute Verbrenner hat man ohne Allrad nun Hinterradantrieb. Ich bin ja auch schon den Mercedes EQA gefahren und fand den Frontantrieb als größten Haken am sonst sehr schönen Auto (den würde ich nur mit Allrad kaufen). Den sehr engen Wendekreis von 10,2 m nutze ich oft aus, möchte ich nicht mehr missen. Unser BMW 225xe vorher hatte offiziell 11,3 m und nach ADAC-Test sogar 11,6 m. Das fand ich immer wieder nervig. Leider kosten andere Hersteller den Vorteil des reinen Heckantriebs nicht so aus (Lenkeinschlag). Der Porsche Taycan hat als Hecktriebler nicht weniger Wendekreis als der Allradler (11,8 m bzw. 11,2 m mit Hecklenkung). Beim Hyundai Ioniq 5 sieht es wohl auch so aus (12,0 m für alle Modelle), bin mir aber noch nicht ganz sicher. Gespannt bin ich auf den Wendekreis des heute um 17 Uhr vorgestellten ID.4 GTX mit Allrad.

SeiteSeite

 

- Rückfahrkamera mit 2 Bildwinkeln

Was ich noch nicht woanders gesehen habe, ist die Umschaltmöglichkeit des Bildwinkels. Ich finde es besonders an unübersichtlichen Ausfahrten praktisch, dass man auf 180° umschalten kann (dann ohne die Fahrlinien).

UltraweitwinkelUltraweitwinkelWeitwinkelWeitwinkel

 

- Seal-Reifen ohne Luftpumpe

Etwas seltsam fand ich, dass beim ID.3 weder Tirefit mit Luftpumpe, noch ein Reserverad dabei sind. Der Grund sind die Seal-Reifen, die kleine Löcher selbst abdichten können. Ich hoffe, das funktioniert wirklich. Ich überlege schon, ob ich noch ein Tirefit-Kit dazukaufe. Runflat (Notlaufeigenschaften) haben die Seal-Reifen nicht, soweit ich weiß.

Seal-ReifenSeal-Reifen

 

Nicht beurteilen kann ich mangels Ausstattung: HUD, Panoramadach, Travel-Assistent und wohl noch etwas mehr. Die Matrix-Scheinwerfer sind sehr gut, aber die gibt es ja auch woanders.

 

Insgesamt finde ich die "Eigenarten" des ID.3 ziemlich gelungen, nur eben nicht alles (Fensterheber, Gurthöhenverstellung).

j.

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Sat Mar 27 18:28:31 CET 2021    |    jennss    |    Kommentare (46)

Wir haben unseren ID.3 Business jetzt seit 10 Tagen und ich wollte schon mal die ersten Eindrücke notieren.

 

- Das Matrixlicht ist unglaublich, sehr hell und bisher hat sich niemand mit Lichthupe beschwert, außer ein LKW auf der Autobahn-Gegenseite, aber ich weiß nicht, ob das wegen mir war. Es scheint eigentlich zuverlässig zu funktionieren, auch wenn es in Amerika verboten ist, soweit ich weiß. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass auch Fußgänger ausgeblendet werden. Und die Schilder sind teils dermaßen hell, dass sie kaum zu erkennen sind. Ich habe das Matrixlicht im Cockpit nicht sofort gefunden. Man muss den linken Hebel wie beim Aufblendlicht nach hinten drücken. Dann ist die Automatik eingeschaltet, sofern im Setup aktiviert. In den Bildern ist ein Lichtvergleich mit Golf Plus, Abblendlicht im Stand. Matrixlicht ist erst außerorts ab ca. 65 km/h (?) aktiv. Das Kurvenlicht ist lustig, sieht man auch bei langsamer Fahrt bei jeder Lenkbewegung. Ich sehe die Matrix-Scheinwerfer als cool, aber nicht als Must-have an.

 

- Mit dem Menüsystem komme ich jetzt gut klar. Am ersten Tag musste ich noch etwas suchen, jetzt finde ich alles schnell. Es ist logisch aufgebaut, aber eben anders als gewohnt. Man muss ein neues Betriebssystem lernen, ähnlich wie Android.

 

- Das Ambientelicht ist nett, aber halt Spielerei, wie auch das Begrüßungslicht hinten und vorne.

 

- Der Innenraum gefällt mir mittlerweile richtig gut. Ich würde ihn gar nicht mehr anders gestaltet haben wollen. Es gibt sehr viele Ablagen, alles sehr praktisch, auch ein kleines Netz ganz vorne unten. Mit dem weißen Lenkrad wirkt es m.E. auch recht edel. Anders als manch andere habe ich Chrom-Ränder um die Belüftungsdüsen.

 

- Die dunkle Heckscheibe verdunkelt auch die Sicht durch den Rückspiegel. Nachts ist das echt nicht ideal, man sieht nicht viel. Zum Glück hat der Business die Rückfahrkamera. Die ist außen etwas verzerrt, aber sonst gut.

 

- Die Bedienung von manchen Schaltern ist nicht auf Anhieb zu erkennen. So kann man z.B. das LED-Licht im Innenraum auch dimmen mit Rüberstreichen (Edit: Nicht Streichen, sondern Gedrückthalten dimmt). Dafür gibt es kein gedrucktes Symbol. Die Sitzheizung kann man mit 2 Fingern auf den Temperaturtasten aktivieren. Dafür gibt es auch kein Symbol.

 

- Ein Schiebedach fehlt mir, ganz klar. Ich hoffe auf eine Nachrüstmöglichkeit. Luft von oben ist eben angenehmer als von den Seitenscheiben. Ein festes Glasdach wäre keine Alternative. Ich arrangiere mich jetzt mit den Seitenscheiben.

 

- Leider geht innen nach einiger Zeit das Licht aus, wenn man vom Bremspedal runtergeht. Das kann man nur wieder einschalten, indem man wieder die Zündung einschaltet (Start-Stop-Knopf oder Bremspedal).

 

- Die Spiegelabsenkung recht muss man erst im Menü aktivieren. Dann funktioniert sie mit Drehregler auf R.

 

- Keyless habe ich deaktiviert, aus Angst, dass mir das Auto in Wohnzimmernähe aufgeht. Ist aber vielleicht unbegründet. Auch das Komfortöffnen der Scheiben habe ich deaktiviert. Beim Golf gingen mir damals die Scheiben abends runter (bis ich es deaktiviert habe), beim BMW die Heckklappe auf und beim Smart das Cabriodach, weil ich die Schlüssel in der Hosentasche zusammen habe und der mittlere Knopf dort einige Sekunden gedrückt werden könnte. Gut, dass man den mittleren Knopf bei VW deaktivieren kann.

 

- Es gibt keinen großen USB-Anschluss mehr, nur noch USB-C. Finde ich nicht so optimal, aber ich habe mir extra ein Ladekabel dafür gekauft. Das Handy meiner Tochter kann nicht induktiv laden, meins schon. Das klappt gut, aber man kann dann nicht draufgucken, weil es unten drin liegt.

 

- Das mit der Ladekarte WeCharge muss ich noch herausbekommen, habe ich noch nicht gemacht.

 

- Für einen Fehler halte ich, dass der Antrieb in jedem Modus zurücksetzt auf Comfort, obwohl man das nicht sehen kann. Frisch eingestellt hat der Sportmodus sonst mehr Rekuperation als der Comfortmodus.

 

- Seit SW 2.1 scheint mir der Sportmodus beim Antrieb besser zu sein, nicht mehr so ruckig beim Anfahren. Auch kam mit 2.1 EasyOpen bei der Heckklappe dazu (zufällig bemerkt). Edit: Diesen Punkt sah ich nur 1x, danach nicht wieder.

 

- Was ist Innenraumüberwachung? Das findet man im Menü. Muss ich noch herausbekommen. Edit: Das ist die Alarmanlage, wenn sich bei abgeschlossenem Auto innen etwas bewegt.

 

- Lenkung in Sport nur minimal fester als in Comfort, deutlich leichtgängiger als im BMW 225xe (war mir zu fest). Insgesamt sehr gute Lenkung.

 

- Fahrkomfort ist ähnlich wie beim Golf, gibt keinen Anlass sich zu beschweren. Auch mit 20" alles ok.. Das ganze Fahrverhalten ist sehr gut und angenehm.

 

- Das Auto hat kein Reifendichtmittel und keine Minipumpe dabei, stattdessen Seal-Reifen. Ob das eine gute Lösung ist?

 

- Habe nach nur einer Woche mit Winterrädern die Räder wechseln lassen. Zwischen 18" WR und 20" SR merke ich weder bei der Beschleunigung noch beim Komfort einen klaren Unterschied. In der Optik sind die 20er meilenweit voraus. Der ID.3 erscheint als ganz anderes Auto, finde ich, viel sportiver. Das liegt m.E. am futuristischen Design, weniger an der Größe.

 

- Schön ist die Konfigurierbarkeit des Menüs (Kacheln) in der Mittelkonsole. Ich hätte gerne auch noch mehr Einstellmöglichkeiten beim Display hinterm Lenkrad. Man kann den View am Lenkrad wechseln, aber viel geht da nicht. Fahrdaten und SoC in Prozent sind leider nicht im frontalen Display.

 

- Auto-Hold finde ich zu ruckig beim Anfahren, habe ich mit SW 2.1 aber noch nicht wieder probiert. Habe es sofort deaktiviert.

 

- Komisch: Auto rollt im ersten Moment kurz zurück beim Anfahren am Berg, anders als Wandlerautomatik.

 

- Was bedeutet das Blinken auf dem Schlüssel? Habe ich bisher nicht verstanden.

 

- 0-100 habe ich mit Video gemessen (ca. 6,5 s.), kann aber nicht stimmen. Zahlen ändern sich zu spät, schwierig zu messen. Geht auch nicht mit App Race Timer, da kommen >10 Sekunden raus. Die Beschleunigung ist echt gut, aber es kommt natürlich darauf an, was man gewohnt ist. Der Smart reagierte noch einen Tick direkter als der ID.3.

 

- Der Bafa Antrag war einfach, ging an einem Abend.

 

- Die Sitze sind gut, aber etwas niedriger über dem Innenboden als im Golf Plus. Der Beifahrersitz ist im Business nicht höhenverstellbar.

 

- Der Lane Assist ist nicht so schlimm wie erwartet, brummt nicht im Lenkrad, wie ich das mal im BMW 225xe Probefahrzeug hatte. Im ID.3 gibt es eine kleine Lenkkorrektur und man wundert sich, was das war. Es irritiert. Müsste man wohl vor jeder Fahrt extra deaktivieren. Ich lasse es jetzt immer aktiviert. Finde den überflüssig.

 

- Die Verkehrszeichenerkennung ist gut, aber nur fast immer korrekt.

 

- Bei warmen Temperaturen ist der Verbrauch auf Kurzstrecken stark gesunken. Ob es da irgendwann noch eine Möglichkeit geben wird, im Winter auf Kurzstrecke die Akkuheizung zu deaktivieren?

 

- Ich finde es nicht so ideal, dass man nicht sehen kann, wie viel kW geladen werden, sondern nur km/Min. Ich habe jetzt bei CCS auch schon zwei defekte Ladesäule gehabt, bei Typ 2 mit Smart nie. Bei ca. 10 Grad und etwa 35% SoC hatte ich 5 km/Min.. Habe mehr erwartet, entspricht wohl etwa 50 bis 60 kW.

 

- Edit: Die Rückfahrkamera reagiert schnell, war beim Smart nach Einlegen des Rückwärtsgangs viel später da. Auch kann sie 180° hinterm Auto anzeigen (Winkel umschalten), sehr gut.

 

Insgesamt ist der ID.3 ein ganz tolles Auto. Der Antrieb macht eine Menge Fahrspaß (wenn auch nicht ganz so direkt im Ansprechen wie beim Smart, aber fast), die Lenkung und das Fahrverhalten sind super. Den für ein 4,26 m-Auto kleinen Wendekreis finde ich auch echt nützlich. Bei der Verarbeitung sehe ich keinen Anlass zur Kritik.

j.

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