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Olli the Driver

Über meine Volvos, meinen Peugeot und andere schöne Autos

Sun Aug 10 12:48:51 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: A4, Audi, Avant, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Nachdem ich letzte Woche ja schon mal das Vergnügen hatte den A4 Avant 1.8 TFSI zu fahren, allerdings als Ambition mit Sportfahrwerk, wollte ich den gerne mal mit Normalfahrwerk, Normalsitzen und Diesel testen. Praktischerweise hatte der Audi 🙂 genau so ein Auto verfügbar. 2.0 TDI mit 143 PS und Multitronic in Arubablau. [mehr]

Der erste Kontakt mit den Sitzen offenbart schon mal, das die Sportsitze vermutlich eine gute Wahl wären. Diese Vermutung wird auf der Fahrt bestätigt, man kann die Normalsitze zwar nicht wirklich schlecht nennen, zumal diese eine Lendenwirbelstütze hatten und dank elektrischer Verstellung auch eine neigungsverstellbare Sitzfläche, aber insgesamt passen die Sportsitze wohl besser zu meiner Anatomie und meiner Sitzposition. Kein Vergleich übrigens zu den Normalsitzen im BMW 3er, die ich schon mal erleben "durfte", dagegen sind die einfachen Sitze im Audi deutlich besser.

Motor an. Nachdem mir dieser Motor im A3 Sportback zu laut war erwarte ich hier zunächst auch ein deutlich vernehmbares Nagelgeräusch - Fehlanzeige. Natürlich kann der Motor nicht verbergen das er ein Selbstzünder ist, die Dämmung im A4 ist aber viel besser als im A3, hier entwickelt der Motor auch im kalten Zustand keine so störende Geräuschkulisse. Der TFSI ist naturgemäß noch leiser, aber mit einem TDI in dieser Form könnte ich mich auch anfreunden. Die Leistung ist knapp ausreichend, ich weiß nicht in wiefern die Multitronic hier etwas von der Leistung frisst, der TFSI (der ja auch 17 PS mehr hat) kam mir etwas spritziger vor.

Das Fahrwerk - wow. Gefällt. Viel harmonischer als das Sportfahrwerk des Ambition. Der Wagen liegt gut und komfortabel auf der Autobahn, gleitet souverän über alle Querfugen hinweg. Zum Vergleich bin ich im Anschluss die gleiche Strecke noch mal mit meinem Volvo S60 abgefahren, der für mich die Referenz bildet - ja, er ist gut, aber der A4 liegt noch mal besser auf der Piste.

Erstaunlich, dieser Wagen ist nicht mit den sonst beim A4 fast obligatorischen Xenon-Scheinwerfern mit dem geschwungenen TFL ausgestattet, sondern hat die normalen Halogen-Doppelscheinwerfer. Mit diesem Gesicht wirkt der Wagen auf mich etwas weniger aggressiv als mit Xenon. Das Licht erweist sich bei der Probefahrt, teilweise im Regen, als ganz ordentlich, im direkten Vergleich mit dem Xenon-Licht meines S60 (siehe Bilder oben, der S60 steht dabei etwas weiter vorne als der A4) erweist sich das Xenon-Licht als heller, die Reichweite ist aber bei beiden ok.

Dieser Wagen hat das Audi Sound System eingebaut. Auch dieses verliert, wie schon die Bang & Olufsen Anlage, den Vergleich zum S60, ist aber dennoch klanglich in Ordnung, ich denke ich könnte mit dieser Anlage leben. Ebenfalls ist das Audi Parking System eingebaut, dieses scheint mir etwas besser abgestimmt zu sein als der einfache Parkwarner nur hinten, den der TFSI hatte, ist beim Einparken eine große Hilfe. Als praktisch erweisen sich die vielen Ablagen, eine 1l Flasche kann man sowohl im Becherhalter in der Mittelkonsole (da würde sie bei einem Handschalter aber sicher stören) als auch im Ablagefach in der Tür unterbringen, gute Lösung, so etwas fehlt mir im Volvo. Die Reflexionen der Holzblende am Armaturenbrett auf der Beifahrerseite erweist sich gelegentlich als störend. Beim Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht keine völlig ebene Ladefläche, aber so einen Wagen bewegt man wohl auch nicht als Hobbyspediteur.

Ansonsten gilt was ich schon zum TFSI geschrieben habe. Beim Navi habe ich mittlerweile das Menü um zu den letzten Zielen zu gelangen gefunden.

Am Ende steht der Verbrauch. Leider habe ich den Wagen mal wieder nur mit 1/4 vollem Tank übernommen und gebe ihn in etwa dem Zustand wieder ab, so dass ich den Verbrauch nicht exakt berechnen kann. Die langfristige Anzeige im FIS liegt bei 8,2l, meine ca. 75 km lange Tour über die Autobahn wird mit 8.1l angezeigt, durch eine längere Pause sind die vorherigen Daten der Stand und Landfahrt leider verloren gegangen. Aber diesen Verbrauch finde ich, auch für einen Diesel mit Automatik, als zu hoch.

Tja, was bleibt als Fazit? Nach dieser zweiten Probefahrt mit dem A4 ist dieser Wagen sehr interessant für mich. Aufgrund der langen Lieferzeiten bei Audi hatte ich hier mit den Probefahrten angefangen, in den nächsten Wochen müssen jetzt die Konkurrenten zeigen was sie können. Aber einen A4 Ambition ohne Sportfahrwerk könnte ich mir schon vorstellen, ob als TFSI oder TDI muss ich noch mal überlegen.


Sun Aug 03 17:13:50 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: A4, Audi, Avant, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Man hört so viel über die sehr langen Lieferzeiten bei Audi. Also mache ich mich Freitag mal zum örtlichen Audi 🙂 auf um mich selber zu erkundigen und die aktuellsten Prospekte und Preislisten mitzunehmen, der Konfigurator zickt ja im Moment etwas rum. Dort etwas mit dem Verkäufer gesprochen, über meine Anforderungen an ein Auto diskutiert, dann kam die Frage Diesel oder Benzin. Bin ja eigentlich Diesel-Fan, auch weil ich für einen Diesel als Firmenwagen mehr Budget habe, im Gegenzug ist der Benziner aber günstiger. Da ich schon viel gutes über die TFSI Motoren gehört habe wollte ich so einen natürlich gerne mal fahren. Zufällig war gerade ein A4 Avant 1.8 TFSI mit Schaltgetriebe "frei", also auf geht's 🙂 [mehr]

Es handelt sich offenbar um einen Wagen in der Ambition Version. Die elektrisch verstellbaren Sportsitze mit Lendenwirbelstütze erweisen sich als sehr bequem. Die Referenz für mich bilden immer noch die Sitze meines Volvo S60, aber diese Sitze sind die besten unter den Wagen, die ich in letzter Zeit fahren konnte. Insbesondere die Neigungsverstellung der Sitzfläche ist ein von mir geschätztes Feature, das man nicht oft findet und wenn dann nur gegen Aufpreis. Ich finde eine angenehme Sitzposition, das 3-Speichen Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Der Wagen hat zum Glück kein Schiebedach, das konnte ich im Ausstellungsraum testen, das würde mir zu viel Kopffreiheit wegnehmen. Hinter dem für mich eingestellten Vordersitz bleibt für etwaige Mitfahrer im Fond genügend Platz, auch hier bietet der A4 deutlich mehr Raum als die anderen Fahrzeuge die in kürzlich fahren konnte, was nicht verwundert, handelt es sich hier doch auch um den größten Wagen.

Auch der Kofferraum ist großflächig und gut nutzbar. Natürlich kein Lademeister wie ein Passat, aber wer sich einen Avant kauft legt wohl auch eher mehr wert auf eine gute Optik und einen etwas flexibleren Laderaum als ihn ein Stufenheck bietet, und genau das findet man bei diesem Wagen. Was mich nervt ist die elektrisch öffnende Heckklappe. Öffnen und insbesondere Schließen dauern damit viel zu lange, außerdem wird die Klappe nicht vollständig geöffnet, so dass ich kaum darunter stehen kann. Manuelles schließen ist so nicht mehr möglich, es geht nur per Knopfruck, das finde ich bei der Mercedes C-Klasse besser gelöst.

Wird Zeit loszufahren. Motor an - wow ist der leise. Dabei noch kalt, im warmen Zustand ist der noch leiser. Es handelt sich um die 1.8 TFSI Maschine mit 160 PS. Damit ist der Wagen gut motorisiert. Nicht übertrieben, aber man schwimmt problemlos auf der Autobahn mit, Überholen auf der Landstraße kein Problem. Die 2.0l Maschine mit 180 PS wäre vielleicht auch ganz nett, aber mehr Leistung brauche ich nicht im Alltagsverkehr, so ein Auto kauft man schließlich nicht für die Rennstrecke. Akustisch bleibt der Motor stets dezent, auch beim Ausdrehen der Gänge setzt kein Schmerz in den Ohren ein. Das Getriebe lässt sich hinreichend präzise und sehr leichtgängig schalten.

Das Sportfahrwerk dieses Ambition ist für meinen Geschmack aber etwas zu hart. Die guten Sitze wären vielleicht ein Grund für den Ambition, dann müsste ich aber das Sportfahrwerk abwählen. Aber auf Autobahn-Querfugen ist mir der Wagen sonst zu unbequem, da gefällt mir das Serien-Fahrwerk meines S60 besser. Der Audi ist dafür handlicher, wesentlich kleinerer Wendekreis als der meines Volvos, das gefällt. In schnell gefahrenen Kurven liegt der A4 ordentlich, aber in dieser Disziplin hatten mir BMW 1er und 3er besser gefallen.

Die Ausstattung des Wagens ist ganz ordentlich. Navi mit Kartenanzeige, die Grundfunktionen lassen sich intuitiv übers MMI bedienen ohne jemals die Anleitung gelesen zu haben. Nur einige, vom TomTom gewohnte Funktionen, wie z.B. Navigation zum letzten Ziel, kann ich so nicht finden. Der MMI Knopf liegt gut, wenn der Arm auf der Mittelkonsole ruht. Wenn ich die Hand aber kurz vorm Schalthebel habe passiert es schon mal das ich den Knopf versehentlich drücke und damit eine ungewollte Funktion auswähle. Für die Unterhaltung sorgt ein Radio mit CD-Wechsler und Bang & Olufsen Sound-System. Ich klicke mich durchs MMI durch um die Anlage etwas ohrenfreundlicher abzustimmen, ohne Erfolg. Da bietet das Serienradio mit dem Zusatzverstärker ab Werk (die zweitkleinste von 4 damals möglichen Anlagen) in meinem Volvo einen besseren Sound.

Die sonstige Bedienung des Wagens ist recht einfach zu "erlernen". Der Tempomat ist leider mittels eines separaten Hebels an der Lenksäule ausgeführt, dieser wird vom 3-Speichen Lenkrad verdeckt so das man die Beschriftung nicht ohne Verrenkung lesen kann. Sehr positiv finde ich die Anzeige der gehaltenen Geschwindigkeit im FIS. Der automatisch abblendbare Innenspiegel leistet gute Arbeit, das erste mal das mich so ein System überzeugen kann. Die Außenspiegel sind der EU-Verordnung entsprechend sehr groß ausgefallen. In dieser Form fast schon übertrieben groß. Der Parkwarner hinten ist etwas übersensibel, vom Volvo bin ich es gewohnt das ein Dauerpiepen erst dann kommt wenn ich nur noch eine handbreit vom Hindernis entfernt bin, der A4 fängt schon früher an Alarm zu geben. Sicher nur eine Sache der Justierung. Wiederum ein unpraktisches Details bei Audi: der kleine Frontspoiler steht nach vorne über, hier besteht die Gefahr sich da an hohen Bordsteinen und zu dichtem ranfahren an eine Mauer eine Macke reinzufahren. Bei meinem Volvo bildet das Nummernschild den vorderen Abschluss, da stört ein Kratzer nicht.

Am Ende der knapp 160 km langen Probefahrt über Autobahn, Landstrasse und Stadt sowie einen Abstecher ins Parkhaus steht ein Verbrauch von 9,3l im FIS. Da ich den Wagen leider nur mit halb vollem Tank übernommen habe und ebenso zurückgebe, kann ich den exakten Verbrauch leider nicht ermitteln. Gut, beim Firmenwagen brauche ich den Sprit nicht zahlen, aber die Reichweite ist so natürlich geringer als bei einem Diesel, und ein bisschen denke ich ja auch an die Umwelt. Mal nachdenken, ob dieser leise Benziner den höheren Verbrauch wert ist.

Nun, diese Probefahrt hat mir viel Spaß gemacht. Der A4 Avant hat sich seinen Platz unter meinen Kandidaten redlich verdient. Selbst mit diesem Motor macht er schon Spaß, ich werde aber auf jeden Fall noch mal einen Diesel fahren, und auch der 2.0 TFSI könnte mich noch reizen, dann ist aber Ende der Fahnenstange. Von der Größe her habe ich mit diesem Wagen das Maximum erreicht was ich täglich bewegen möchte. Beruflich bin ich ja meistens alleine unterwegs, da brauche ich nicht noch mehr Blech um mich herum, nur um mich dann in zu enge Parklücken zu quälen. Andererseits reizt bei so einem Wagen auch die Urlaubstauglichkeit, da können wirklich 4 Erwachsene bequem drin Sitzen und auch eine längere Strecke überstehen. Noch größere Autos werde ich mir wohl nicht mehr ansehen, eigentlich würde mir ein Wagen vom Format der C-Klasse oder 3er BMW reichen. Ich werde bei Zeiten noch mal den A3 testen, aber ich fürchte der ist mir wiederum zu klein, Länge läuft, und da leidet der A3 unter dem kurzen Radstand der Golf V Plattform. Diese "Befürchtung" hat sich mittlerweile bestätigt, der A3 ist für mich einen "Tick" zu klein, siehe meinen Bericht .

Mit dem A4 habe ich einen Wagen gefunden, den ich im Auge behalten werde, mal mit den anderen Motorisierungen und dem Serienfahrwerk testen und die verschiedenen Ausstattungsvarianten durchgehen.


Sun Aug 03 17:11:22 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 118d, 1er, A3, A4, Audi, BMW, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, V50, Vergleich, Volvo

Schnell zum 🙂, den A4 Avant abgeben, der nächste Interessent wartet schon. Im Verkaufsraum hatte ich mir auch den A3 angesehen und kurz mit dem Verkäufer darüber gesprochen. Jetzt nötigt er mir die Probefahrt im A3 geradezu auf 😉, und da kann ich natürlich nicht nein sagen. [mehr]

Es handelt sich leider mal wieder um einen Ambition, also mit Sportfahrwerk. Sind Audi-Interessenten alle so spochtlich dass sich die Händler bevorzugt diese Version auf den Hof stellen? Motor ist der 2.0 TDI mit 140PS. Sportback, schon das facegeliftete Modell, also auch der CR Motor. Reinsetzen, der Wagen ist schon spürbar enger als der A4. Die Sportsitze lassen sich nicht in der Neigung verstellen, ist im A3 offenbar nur mit elektrischer Verstellung zu haben. Die Sitze machen daher keinen so guten Eindruck wie die im A4. Auch erweist sich die ziemlich dicht am Kopf positionierte Kopfstütze als unbequem. Wenn ich meinen Kopf anlehnen möchte wäre diese Position o.k., aber es ist kaum möglich den Kopf in eine Position zu bringen die nicht zum Kontakt mit der Kopfstütze führt.

Als Fahrer ist man auch eingezwängter als im A4, als besonders störend erweist sich die Mittelkonsole. Ich finde keine Beinhaltung die nicht dazu führt das mein rechtes Bein ständig an der Mittelkonsole anliegt, die zudem in dem Teil recht hart ist. Der Platz im Fußraum ist auch recht eng, ich schaffe es gerade ohne hängen zu bleiben von Gas auf Bremse zu wechseln. Und wenn der Fuß in "Lauerstellung" vor der Bremse ist stößt das Knie fast gegen den Zündschlüssel. Wenn man die Handbremse zieht verstellt man dabei die Mittelarmlehne nach oben, die beiden liegen einfach zu dicht beieinander.

Mal sehen wie der Wagen fährt. Hatte selber ja mal einen Golf IV mit der 100PS PD-TDI Maschine, danach stand für mich fest "nie wieder PD". Die CR Maschine geht deutlich kultivierter zu Werke, hat kein so starkes Turboloch und zieht oben rum auch besser durch. Die Geräuschkulisse ist deutlich lauter als im A4 1.8 TFSI. Das mag sicher zum Teil an der besseren Geräuschdämmung des A4 liegen, aber zu einem großen Teil auch am Motor. Ist halt ein Diesel, wobei der Peugeot 2.0D den auch Volvo verbaut und die aktuellen 2l Diesel bei BMW etwas leiser sind. Ich bin auf die Probefahrt im A4 TDI gespannt, aber so im unmittelbaren Vergleich würde ich, unbeachtet des Verbrauchs, den TFSI vorziehen. Der Bordcomputer zeigt für meine knapp 100 km lange Probefahrt einen Verbrauch von 6,6l an.

Auf der Autobahn stellt sich nicht der gewünschte Komfort ein. Das liegt zu einem großen Teil sicherlich auch am Sportfahrwerk des Ambition, das mir viel zu hart ist, aber auch am kurzen Radstand der Golf V Plattform. Volvo V50 und BMW 1er, die einen deutlich längeren Radstand haben, liegen hier besser.

Das Platzangebot auf der Rücksitzbank ist für einen Wagen dieser Größe absolut o.k.. Man hat deutlich mehr Platz als im 1er BMW. Die angedeutete Kombi-Form täuscht aber, eine Netztrennwand ist nicht vorhanden, und der zwischen Kopfstützen und Heckscheibe verbleibende Raum ist auch kaum noch für Ladung geeignet. Ein typischer Kompaktwagen halt. Ein nettes Detail: die hinteren Fenster lassen sich vollständig versenken, findet man auch nur selten. In den Türen sind Rückleuchten vorhanden, eines dieser kleinen Details die Volvo mittlerweile eingespart hat. Allerdings finden sich am A3, anders als am A4, nur Klapptürgriffe.

Die riesigen Aussenspiegel wirken auf den ersten Blick eigenartig. Der rechte ist vom Fahrerplatz gar nicht vollständig einsehbar, ein Teil wird von der A-Säule verdeckt. Die Spiegel sorgen zwar für eine bessere Rücksicht, vergrößern aber auch den toten Winkel nach vorne. Wiederum ein unpraktisches Details bei Audi: der kleine Frontspoiler steht nach vorne über, hier besteht die Gefahr sich da an hohen Bordsteinen und zu dichtem ranfahren an eine Mauer eine Macke reinzufahren. Bei meinem Volvo bildet das Nummernschild den vorderen Abschluss, da stört ein Kratzer nicht.

Der Kofferraum ist klassenüblich groß. Mein Dienstgepäck wird problemlos geschluckt, eine Kombination aus Dienst- und Privatreise würde die Fläche aber schon vollständig füllen. Für den Segelurlaub mit Gepäck würde dieser Wagen bestenfalls als 3-Sitzer taugen, wenn es in wärmere Reviere geht und das dicke Ölzeug zu Hause bleiben kann, sonst zwei Personen mit viel Gepäck und Proviant.

Insgesamt eine sehr aufschlussreiche Probefahrt. Zum einen möchte ich ein möglichst kompaktes Auto, zum anderen habe ich gewisse Anforderungen an Platzangebot und Kofferraum. Diese werden vom A3 nicht erfüllt, was ich vorher zwar schon vermutet habe, aber dieser Test hat die Vermutungen bestätigt. Also muss ich wohl den Preis zahlen: zum einen ein teureres Auto, zum anderen ein größeres, mit dem ich oft "leer" rumfahren werde, aber der Langstreckenkomfort den ein größerer Wagen bietet ist für mich, der beruflich viel Auto fährt, einfach eines der wichtigsten Kriterien. Die typische Kompaktklasse a la Golf und A3 ist mir dafür zu klein, die größeren Vertreter dieser Art wie z.B. der Volvo V50 oder der BMW 1er mit ihrem längeren Radstand sind für mich die kleinsten denkbaren Alternativen.


Wed Jul 30 23:59:47 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: C70, Cabrio, Volvo

Ich bin zwar immer mehr davon überzeugt, das ein Cabrio für mich die unvernünftigste Autowahl wäre, aber muss man immer vernünftig sein? Zufällig war ich heute in der Nähe eines Volvo Zentrums, mein kleiner 🙂 hat nicht so viel Wagen auf dem Hof stehen, so konnte ich mal einige Farben in Augenschein nehmen.


Tue Apr 15 19:09:35 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 120i, 1er, BMW, Cabrio, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Eigentlich... eigentlich war ich nur vor zwei Wochen beim BMW 🙂 in der Hoffnung, dort einen Prospekt und eine Preisliste vom neuen 1er Cabrio ergattern zu können. Als Volvo-Fahrer ist man ja gewohnt, dass Informationen über neue Modelle erst ziemlich spät zum Händler vordringen. Hier war es anders, der Händler hatte nicht nur schon Prospekte und Preislisten, es standen sogar schon zwei Wagen im Ausstellungsraum, Händler: "Die dürfte ich eigentlich noch gar nicht zeigen", ich: "Ziemlich plastische Modelle die Sie da ausgestellt haben." 🙂 Wenn man bei der Gelegenheit noch eine Probefahrt aufgenötigt bekommt sage ich natürlich nicht nein. [mehr]

Gestern war es dann soweit. Ein Saphirschwarzes 120i Cabrio wartet auf mich. Da ich letzte Woche erst den 118d gefahren bin (Leihwagen da mein Auto in der Werkstatt war) finde ich ein vertrautes Cockpit vor, nur die Mittelkonsole weist zwei Tasten mehr auf 🙂, dafür aber auch nur eine normale Klimaanlage. Die bekannten BMW Standardsitze, mal wieder nicht das gelbe vom Ei, aber für eine Probefahrt ok. Der Gurt ist in seiner Position tief unten auf der B-Säule nur schwer zu erreichen, was ist eigentlich aus dem Gurtbringer geworden den Mercedes vor über 20 Jahren im W124 Coupe hatte?

Motor anlassen. Hatte in letzter Zeit überwiegend Diesel gefahren, auch von BMW, dies ist seit längerer Zeit der erste Benziner der mir unterkommt (und, wenn ich mich richtig erinnere, auch der stärkste Benziner ist den ich bislang gefahren habe). Sehr ruhiger Motorlauf für einen 4-Zylinder, kann mit einem 6-Ender natürlich nicht mithalten, aber unter seinesgleichen sicher eine gute Wahl. Der Motor erweist sich als sehr drehfreudig, was er aufgrund des fehlenden Turbos auch sein muss. Kreischende Drehorgeln waren bisher nie mein Fall, aber dieser Motor überrascht mich positiv. Selbst bei 7.000 Umdrehungen ist der Klang des Motors noch angenehm, wird nie lästig. Bei 120km/h im 6. Gang liegen knapp 3.000 Touren an, die Geräuschkulisse dabei ist absolut in Ordnung.

Die Schaltung ist leichtgängig, präzise zu schalten und die Gänge gut abgestuft. Der Motor verlangt aber auch einige Schaltarbeit, die bei dem Getriebe nicht schwerfällt, mit der Elastizität ist es nicht zum Besten bestellt, in dem Punkt ist ein Turbodiesel einfach überlegen. Wenn man es nicht eilig hat und keiner hinter einem drängelt kann man die Autobahn komplett im 6. Gang abspulen, wenn es schneller gehen soll müssen auch mal zwei Gänge zurückgeschaltet werden.

Geschlossen geht es los, aber ich fahre immerhin ein Cabrio, also auf mit dem Dach. Außentemperatur 9 Grad, zum Glück habe ich Fleecejacke, Schal und Mütze dabei und der Wagen ist mit einer Sitzheizung ausgerüstet. Das alles ist auch erforderlich, denn der Wagen hat leider kein Windschott. Ich bin ja Segler und mag es wenn mir der Wind um die Nase bläst, aber zu viel ist zu viel. Dieser Wagen fährt nicht mit Windenergie, dann braucht man im Innenraum auch nur eine leichte Brise, keinen Sturm. In der Stadt kann man so fahren, aber schon bei Landstrassentempo wird es mir im Innenraum zu zugig. Bei höheren Temperaturen mag das wieder ein bisschen anders aussehen, aber den Volvo C70 bin ich seinerzeit mit Windschott bei 160 auf der Autobahn gefahren, das war in dem Wagen kein Problem. Hier sollte der Händler dem Vorführer noch ein Windschott einbauen, so macht es keinen Sinn auf die Autobahn zu fahren, ich mache das Dach wieder zu um auf die Piste zu düsen.

Das Dach ist sowohl außen wie auch innen schwarz. Ich weiß, andere bezahlen für einen dunklen Dachhimmel Aufpreis, ich finde diese schwärze über mir bedrückend, ein etwas hellerer Innenraum dürfte es schon sein. Auch die Hartplastik-Verkleidungen der A-Säule sind in schwarz gehalten, der Kunststoff wirkt im Gegensatz zum restlichen Innenraum recht billig. Die A-Säulen sind auch sichtbar dicker als die im normalen 1er. Mit dem geschlossenen Dach geht die Übersichtlichkeit zum Teufel, die Rückscheibe ist relativ klein, der kleine Innenspiegel des 1er reicht dafür gerade aus, die enorm breiten C-Säulen schränken die Rundumsicht nach schräg hinten, speziell zur rechten Seite hin, sehr stark ein. Diesem Wagen würde ein Toter-Winkel-Warnsystem wie das BLIS von Volvo sicher gut tun.

Ab auf die Autobahn. Auf der Landstrasse war schon hörbar, dass das Stoffverdeck natürlich nicht die schalldämmenden Qualitäten eines festen Dachs hat. Bis Tempo 160 sind die Geräusche deutlich vernehmbar, bei einem überholenden Wagen denkt man, das Fenster wäre auf. Oberhalb von 160 km/h wird es mir im Innenraum zu laut. Der Wagen fährt locker bis Tempo 220, mehr lässt der Verkehr nicht zu, aber um dauerhaft Stoff auf der Piste zu geben ist die Geräuschkulisse im Innenraum zu hoch. Dieses ist meine erste Fahrt in einem Cabrio mit Stoffdach, ich hatte schon vermutet das so ein Stoffverdeck lauter ist als ein Blechdach, aber wie viel lauter es ist wird mir erst jetzt bei dieser Probefahrt klar.

In diesem Moment stelle ich fest, das für meine Ansprüche, als beruflich viel reisender, im Schnitt 35.000 km im Jahr fahrender Autofahrer ein Stoffdachcabrio als Alltagsauto nicht geeignet ist. Ich erwarte etwas mehr Komfort, auch in akustischer Hinsicht, von meinem Auto. Die Blechdachcabrios wie den C70 oder den EOS werde ich sicher noch mal genauer unter die Lupe nehmen, aber Stoffdach scheint mir für meine Ansprüche nicht das richtige zu sein. Das soll nicht heißen das der Wagen schlecht ist, wer so etwas als Zweitwagen sucht, am besten eine Garage hat und bei längeren Fahrten auf ein anderes Auto zurückgreifen kann findet hier sicher ein sehr interessantes Auto. Für mich als Firmenwagen, mit dem ich für meinen Arbeitgeber auf Achse bin, ist dieser Wagen nicht geeignet.

Dennoch macht das Fahren mit diesem BMW viel Spaß. Das Fahrwerk ist zwar deutlich straffer als bei meinem Volvo, ohne dabei viel unkomfortabel zu sein. An die direkte Lenkung habe ich mich mittlerweile gewöhnt, den Wagen damit um die Kurven zu zirkeln macht richtig Spaß, dieses Auto folgt den Befehlen seines Fahrers sofort, ist weniger träge als der im Vergleich behäbigere Volvo S60. Querfugen federt der Volvo etwas besser ab, hier ist der BMW im Nachteil, der solche Unebenheiten stärker an die Passagiere übermittelt. Der Kurvenlage des 120i ist dafür deutlich besser. Im Vergleich zum kürzlich gefahrenen 118d gefällt mir das Fahrwerk des 120i Cabrio besser. Der Wagen liegt etwas satter auf der Strasse. Weiß nicht, ob das Fahrwerk beim Cabrio anders abgestimmt ist, ob es am höheren Gewicht des Cabrios liegt oder einfach nur ein Resultat der anderen Reifen ist, der 118d hatte 195/55 16 drauf, das Cabrio ist mit 205/50 17 ausgerüstet. Dieser Wagen macht aber geradezu Lust auf einen Hecktriebler, die präzise Lenkung ohne Antriebseinflüsse, die Stabilität in Kurven und der kleine Wendekreis zeichnen diesen Wagen aus.

Der Spaß hat auch eine Kehrseite. Ich habe den Wagen leider nur mit 1/4 vollem Tank übernommen und muss ihn ebenso zurück geben, eine exakte Verbrauchsermittlung ist mir daher nicht möglich. Nach knapp 250 km zeigt der Bordcomputer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 72,6 km/h bei einem Verbrauch von 10,2 l/100km! Insgesamt habe ich 32,1l nachgetankt, im Tank dürften Pi*Daumen aus der Anzeige errechnet 8l mehr sein als bei der Übernahme, das würde einem Verbrauch von über 9,6l entsprechen. Natürlich bin ich auf dieser Probefahrt, wie üblich, etwas schärfer als normal gefahren, was den Verbrauch negativ beeinflusst hat. Im Vergleich zum 118d, den ich nur auf der Autobahn getreten habe ein deutlich zu hoher Verbrauch, für mich würde sich dieser Wagen als 120d sicher besser eignen.

Die Ausstattung des Wagens ist sehr sparsam, es sind nur wenige Extras vorhanden. Das Lederlenkrad fühlt sich gut an und ist angenehm dick, der Getränkehalter ist praktisch, sowohl 0,5 als auch 1,0l PET Flaschen finden guten halt, der Beifahrer hat bei ausgestreckten Beinen kein Problem mit dem Halter, nur wenn er die Beine anwinkeln will stört der Halter. Die Beleuchtung der Mittelkonsole ist ein Gimmick, das niemand wirklich braucht aber trotzdem sehr nett ist. Die Ablagenetze an den Rücklehnen sind dagegen viel zu klein geraten. Die Taschen an meinem Volvo fassen einen kompletten Shell-Atlas, diese Netze gehen nicht tief genug und lassen sich nicht weit genug dehnen, mehr als eine Straßenkarte bekommt man dort nicht unter.

Der Klang des einfachen Radios ist, wie mittlerweile von BMW gewohnt, nicht berauschend, hier dürfen wieder ein paar Kreuze auf der Sonderausstattungsliste gemacht werden. Das normale Licht ist ok, ich kann leider keinen direkten Vergleich zu den Xenon-Scheinwerfern anstellen.

Der Kofferraum ist für ein Cabrio dieser Größe ordentlich, bei geöffnetem Verdeck passt deutlich mehr hinein als bei den Blechdachcabrios. Mein Dienstgepäck wird locker geschluckt, hier könnte man bei der Anreise offen fahren. Beim Urlaubsgepäck sieht es etwas anders aus, die große Segeltasche passt rein, auch zwei davon, damit könnte man locker zu zweit ans Mittelmeer fahren, zu dritt mit Gepäck auf dem Rücksitz wird es sicher ungemütlich. Ein Ostseetörn erfordert dickeres Ölzeug, damit verkommt der Wagen zu einem Zweisitzer mit Gepäckablage auf der Rücksitzbank, auf der ich (1,78), bei für mich passend eingestelltem Vordersitz noch sitzen kann. Anders als in anderen Cabrios dieser Größe ist hier nicht der Fuß- oder Knieraum beengt, sondern es kneift an den Schultern, der Wagen ist oben recht eng geschnitten. Der Knieraum ist natürlich auch nicht üppig, knapp werden die Vorderlehnen touchiert, eine längere Strecke möchte man hier sicher nicht verbringen, aber wer ein Auto für den Zweck sucht sollte ohnehin besser gleich eine Nummer größer kaufen.

Was bleibt als Fazit? Ich fange langsam an BMW zu mögen, obwohl ich mit meinem Volvo immer noch zufrieden bin. Ein Stoffdachcabrio erfüllt nicht meine Ansprüche an ein Autobahn-Langstreckentaugliches Auto (das kommt nicht wirklich überraschend, aber ich habe diese eigene Erfahrung als Beweis für die Vermutung gebraucht). 300l Kofferraum sind das unterste Minimum für mich, ein Auto mit weniger Platz brauche ich mir gar nicht erst anzusehen. Ich habe immer noch Lust auf ein Cabrio, im Sinne der Alltagstauglichkeit als Vielfahrer und Laternenparker sollte es aber eines mit Blechdach sein. Sollte ich am Ende zu der Entscheidung kommen das ein Cabrio doch nicht das richtige für mich ist wäre ein 120d Coupe aber sicher ein heißer Kandidat.

Also: wer Stoff geben will sollte besser kein Stoff (Verdeck) nehmen.


Sun Apr 13 23:00:24 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: 118d, 1er, BMW, Erfahrungsberichte, Probefahrt, S60, Vergleich, Volvo

Bei der letzten Reparatur hat meine Werkstatt, zum ersten mal in über 4 Jahren, richtig Mist gebaut. Dieser Fehler tritt ausgerechnet am Abend vor meiner Anreise zur AMI nach Leipzig auf. Da mein Wagen nicht so schnell repariert werden kann und mein 🙂 auch keinen Ersatzwagen mehr verfügbar hat wird mal wieder Sixt bemüht, von denen ich letzte Woche schon einen Mercedes B180 CDI hatte, diesmal habe ich etwas mehr Glück und bekomme einen BMW 118d.

Reinsetzen. Die üblichen BMW Standardsitze, diese erweisen sich auch diesmal als sehr unbequem, beim Kauf eines BMW darf man wohl gleich den Aufpreis für die Sportsitze und Lendenwirbelstütze drauflegen. Der Sound vom Radio, BMW Business CD, überzeugt auch nicht gerade, da müsste man bei so einem Wagen wohl auch weitere Optionen der Preisliste ankreuzen. Das Platzangebot für den Fahrer ist ok, der Wagen ist spürbar enger als mein Volvo S60, aber es kneift nichts, der Raum reicht aus. Auf der Rücksitzbank kann man hinter meinem Sitz auch noch sitzen, der Fußraum ist etwas knapp bemessen, der Rest gerade ausreichend. Mein Gepäck für diese Reise findet problemlos im Kofferraum Platz, ein normaler Urlaub zu zweit ist vielleicht denkbar, aber für mehr ist der Kofferraum nicht zu gebrauchen.

Anlassen und raus aus dem Parkhaus. Der Wendekreis ist die reinste Freude, mit dem S60 machen Parkhäuser keinen Spaß, mit dem 1er kommt man viel besser durch. Zur ersten Ampel, Gang raus -> Motor aus! Stimmt, so ein großer Zettel am Innenspiegel hatte mich auf die Start-Stopp-Automatik hingewiesen, hier macht sie sich das erste mal bemerkbar. Ampel Geld, auskuppeln und der Motor springt sofort wieder an. Insgesamt erweist sich dieses System auf den über 1.000km mit dem Wagen als tauglich, in der Stadt an der Ampel ebenso wie auf der Autobahn im Stau. Man kommt glatt ins grübeln, warum man mit anderen Autos in solchen Situationen mit laufendem Motor da steht.[mehr]

Auf der Autobahn liegt der 1er deutlich härter als mein Volvo, ist aber gerade eben noch davon entfernt von mir als unbequem eingestuft zu werden. Als sehr gewöhnungsbedürftig erweist sich die Lenkung. In der Stadt noch angenehm leichtgängig, wirkt sie in schnell gefahrenen Autobahnkurven zunächst als viel zu direkt, das Zucken eines Nervs im kleinen Finger führt bereits zu einer Lenkbewegung des Autos. Anfangs belasse ich es in Kurven bei 160km/h, Geschwindigkeiten darüber traue ich mir mit dieser Lenkung nicht zu, teilweise bringe ich den Wagen damit zum Aufschaukeln. Erst auf der Rückfahrt, nach über 600km in diesem Wagen, habe ich mich langsam an die Lenkung gewöhnt und kann auch auf der Autobahn schneller fahren, nachdem das Vertrauen in diesen Wagen gewachsen ist.

Auf der AMI frage ich auf dem BMW Stand nach der Lenkung, ob es da eine Geschwindigkeitsabhängige gibt, was verneint wurde, die Lenkung wäre schon geschwindigkeitsabhängig. Später entdecke ich in der Preisliste eine Aktivlenkung für die stärkeren Modelle zu einem sehr heftigen (1.300 Euro) Aufpreis, fragt sich ob sich so eine Investition lohnen würde wenn man einmal mit der Normallenkung klar kommt. Nur der Umstieg von einem Wagen mit einer eher indirekten Lenkung wie einem Volvo S60 auf einen BMW erfordert einige Umgewöhnung. Das fehlen der Antriebseinflüsse bei so einem Hecktriebler ist hingegen sehr angenehm.

Der Motor leistet gute Arbeit. Vor einigen Monaten hatte ich ja schon mal den 318d mit dem älteren 122PS Motor gefahren, der schien mir im 3er etwas zu schlapp zu sein, der neue 143PS Motor erweist sich im 1er als perfekte Motorisierung, mehr Leistung ist natürlich immer schön 😉, aber mit dieser Maschine kann man locker auf der Autobahn mitschwimmen ohne hinter LKW versauern zu müssen weil links mal wieder keine ausreichend große Lücke vorhanden ist. Laufkultur und Geräusch des Motors sind gut, ein 5-Zylinder klingt halt noch etwas besser, aber im Kreise der 4-Zylinder Turbodiesel gehört dieser Motor zu den besseren. Das 6-Gang Getriebe lässt sich gut schalten, ist präzise genug und gut abgestuft.

Der Tank ist mit 51l knapp bemessen, zwar Klassenüblich, so ein Auto könnte aber gerne einen größeren Tank vertragen. Vor der Rückfahrt tanke ich auf, bis zum ersten Abschalten der Zapfsäule, nach 510km genehmigt sich der Wagen 37,42l, ergibt einen Verbrauch von 7,3l auf 100km. Nicht wenig, aber da ich auf der Strecke viel Stau hatte und den Rest falls möglich sehr schnell gefahren bin (der Wagen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz eingefahren, im Gegensatz zum Mercedes der knapp 30.000 gelaufen hatte, normalerweise würde ich so einen Motor nicht so treten, aber ich kann nichts dafür wenn ich einen fast neuen Wagen bekomme) erscheint mir dieser Verbrauch als angemessen. Der Bordcomputer den ich vor Abfahrt genullt hatte zeigt 6,8l an bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 103,7 km/h. Bei so einer Strecke hätte sich mein Volvo über 8l gegönnt. Für die Rückfahrt meldet der BC bei 134,1 km/h 7,4l.

Der Tacho weist eine große Voreilung auf, bei angezeigter Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h liegen laut GPS Navi 206km/h an, von meinem Volvo bin ich einen viel genaueren Tacho gewohnt.

Leihwagenüblich ist der Wagen recht sparsam ausgestattet. Das normale Licht ist ok, ohne einen direkten Vergleich zu haben vermisst man zumindest keine Xenon-Scheinwerfer. Beim fahren fehlen am meisten ein Tempomat und ein Regensensor, sonst ist alles wirklich wichtige vorhanden.

Was bleibt als Fazit? Kein schlechtes Auto. Den 1er hatte ich bisher nicht so recht ernst genommen, für mich fing die BMW Welt immer erst ab dem 3er an, erst mit Erscheinen des 1er Cabrios (in dem ich morgen eine "normale" Probefahrt mache) habe ich mir auch mal die kleineren BMW angesehen, und dieser 118d hat mich positiv überrascht. Klar bietet er nicht den Komfort den mein Volvo S60 hat, dafür ist er deutlich handlicher und sparsamer (kein Wunder, ist ja auch kleiner und leichter). Für normale Dienstreisen ausreichend, für den Urlaub mit Segelgepäck und der halben Crew im Auto müsste mindestens eine Dachbox her, wenn nicht gleich ein größeres Auto.


Thu Mar 20 23:14:18 CET 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: C70, Cabrio, Eos, Probefahrt, Volvo, VW

Unverhofft kommt oft...

Schon wieder eine Probefahrt? Nein, diesmal nicht. Hatte nur zufällig die Möglichkeit auf dem Werksgelände meines Kunden mit dem VW Eos Leihwagen eines Kollegen ein paar km zu fahren, als ich zu einem Meeting am anderen Ende des Geländes musste. Also nur ein paar subjektive Impressionen dieser - leider viel zu kurzen - Fahrt mit dem Wagen.[mehr]

Bekomme den Schlüssel und denke: Prima, irgend so ein langweiliger Leihwagen, aber nein, auf dem Schlüsselanhänger steht Eos drauf. Das ist doch wohl nicht? Doch, tatsächlich, ein VW Eos, Ausstattung und Motorisierung unbekannt. Egal, wichtig ist ohne Dach, ich lasse es mir nicht nehmen auch für die kurze Strecke, die mich zu Fuß gut 15 Minuten gekostet hätte, das Dach zu öffnen 🙂. Zunächst erwische ich den falschen Hebel, öffne nur das Schiebedach. Aber interessant, ein Cabrio mit Schiebedach, gibt es anderswo nicht.

Aber so eine kleine Luke reicht mir nicht, das Dach muss ganz runter. Finde den richtigen Schalter, betätige den, und - Schluß. Den Schalter muss man während des ganzen Öffnungsvorgangs gedrückt (oder war es gezogen?) halten, vermutlich aus Sicherheitsgründen? Endlich oben ohne, mit 30km/h geht es über die Strassen auf dem Werksgelände. Mache mir nicht die Mühe den Sitz genau richtig für mich einzustellen, stelle nur die Länge so ein das ich an die Pedale komme. Herrlich, ein 3-teiliges Klappdach, die Windschutzscheibe ist weit genug vom Kopf entfernt, man sitzt nicht "überdacht" wie bei 2-teiligen Konstriktionen.

Das positive Gefühl wie bei der Probefahrt des C70 stellt sich wieder ein. Ein Auto wie jedes andere, nur mit etwas weniger Blech über dem Kopf, dafür etwas luftiger. Das Fahrgefühl ist aber ein völlig anderes. Macht einfach Spaß so an der frischen Luft, gestern auch bei herrlichem Sonnenschein, durch die Gegend zu cruisen.

Nach dem Meeting noch ein kurzer Praxischeck. Sitzraum hinten: ausreichende Knie- und Fußfreiheit für ein Cabrio dieser Größe, nur etwas schmal geschnitten, die Schultern stoßen an den Seitenteilen an. Bei geschlossenem Verdeck stoße ich (1,78) mit dem Kopf ans Dach. Auf kürzeren Strecken für Erwachsene tauglich, die 1.000km Anfahrt in den Urlaub möchte ich dort nicht verbringen. Kofferraum: vorhanden. Bei geöffnetem Verdeck, das sich offenbar nicht wie beim C70 anheben läßt, passt meine Notebooktasche gerade so durch die Öffnung. Bei geschlossenem Verdeck ergibt sich ein für ein Cabrio ausreichend großer Kofferraum, allerdings recht schmal (entschuldigt das schlechte Bild, hatte nur die Handycam zur Verfügung). Urlaubsfahrten zu zweit, mit den Rücksitzen als zusätzliche Gepäckablage sind sicher möglich, für die Anfahrt mehrerer Erwachsener in den Segelurlaub mit viel Gepäck eher ungeeignet, dann müsste man in unserem Fall mit 3 Autos anreisen.

Hätte ich diese Fahrt bloß nicht gemacht. Hatte mich eigentlich schon auf eine vernünftige Limousine bzw. Kombi als nächstes Auto eingeschossen mit der Absicht auch mal den XC60 anzusehen, aber jetzt geht die Grübelei wieder los. Doch mal für die nächsten 4 Jahre was unvernünftiges? Leichte Einschränkungen in der Langstreckentauglichkeit hinnehmen? Egoistisch sein, kein Auto kaufen das ein bis zwei mal im Jahr seine volle Kapazität zur Verfügung stellen muss um in den Urlaub zu fahren, nur ein "80% Auto" statt einem "98% Auto"? Die Suche geht weiter...

Gruß, Olli


Wed Mar 19 01:28:08 CET 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Probefahrt, S60, SUV, Tiguan, Volvo, VW, XC60

Ich in einem SUV? Wie kommt denn das?

Bisher war ich kein großer Freund von großen SUV, für einen Wagen vom Kaliber eines XC90 oder Touareg habe ich keinen Bedarf. So viel Platz brauche ich nicht, so einen hohen Verbrauch brauche ich nicht, Allrad brauche ich nicht, und ehrlich gesagt, zu teuer waren mir diese Fahrzeuge auch immer. Die kompakten SUV a la Peugeot 4007 oder Opel Antara haben mich auch nicht gerade vom Hocker gerissen. Aber jetzt lässt Volvo auf den Nachfolger des S60 warten, es ist aber nicht klar ob man nächstes Jahr noch einen S60 bestellen kann, und die Lücke zwischen S40 und S80 wird, zumindest vorübergehend, nur vom XC60 gefüllt.

Den XC60 werde ich mir nächsten Monat auf der AMI in Leipzig mal ansehen, die ersten Bilder gefallen mir teilweise, auf manchen sieht der Wagen aber auch nicht gerade vorteilhaft auf, aber Bilder können den unmittelbaren Eindruck ohnehin nicht ersetzen. Aber was ist, wenn mir der Wagen gefällt? Einfach bestellen? Nein, so markentreu bin ich dann auch wieder nicht, außerdem habe ich keine Scheuklappen auf, ich muss den Wagen also unbedingt mit seinen direkten Konkurrenten vergleichen. Der X3 gefällt mir nicht wirklich, ist auch preislich etwas zu hoch, 4007 und Antara mag ich nicht, bleiben von den als Firmenwagen in Frage kommenden Marken noch der demnächst erscheinende Ford Kuga und der VW Tiguan.[mehr]

Tiguan? Ja genau, dieser kleine Bruder des Touareg, der offenbar hervorragend am Markt ankommt, hier im Forum liest man von Lieferzeiten von bis zu 15 Monaten 😰 Heftig! Also höchste Zeit, den Wagen mal zu fahren, ich brauche in ca. 11 Monaten ein neues Auto, wenn mich dieser Wagen also auf Anhieb so dermaßen begeistern sollte müsste ich ja sofort bestellen. Also Termin mit einem VW-🙂 ausgemacht, gestern war es dann soweit.

Beim 🙂 erwartet mich ein blauer Tiguan Trend & Fun 2.0TDI 140PS Handschalter. Als Extras fallen mir das Radio 510, Einparkhilfe vorne und hinten sowie das Ablagepaket auf, was noch drin ist weiß ich nicht, so vertraut bin ich noch nicht mit der Serienausstattung und Extras vom Tig. Was mir fehlt und ich bei so einem Wagen erwarten würde: mindestens eine Geschwindigkeitsregelanlage. Auch über Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht hätte ich mich gefreit, hatte ich doch noch die die Gelegenheit so was selber zu fahren. Egal, heute geht es erst mal um das Fahrgefühl in einem SUV an sich, ein Auto dieser Art bin ich bisher noch nie gefahren.

Einsteigen. Perfekte Einstiegshöhe, man muss sich nicht fallen lassen wie in einen Sportwagen, aber auch nicht den Sitz erklettern wie in einem Transporter, der Einstieg gestaltet sich sehr bequem. Platz nehmen. Der Trend & Fun hat leider nur die normalen Sitze ohne Lendenwirbelstütze. Die Sitzhöhenverstellung scheint mir den Sitz hinten stärker anzuheben als vorne. Was mir fehlt, und offenbar auch in den anderen Ausstattungsversionen mit den anderen Sitzen nicht zu haben ist (zumindest ist in der Ausstattungsliste nicht die Rede davon) ist eine neigungsverstellbare Sitzfläche. Die schätze ich an meinem Volvo sehr, für einen Sitzzwerg wie mich der lange Beine hat, den Sitz aber möglichst hoch einstellt, ist so ein neigungsverstellbarer Sitz eine tolle Sache. Im Tiguan sitze ich mit dem Hintern fest im Sitz, aber die "untere/vordere" Hälfte meiner Oberschenkel hängt in der Luft, hat keinerlei Kontakt mehr zum Sitz. Auch der Seitenhalt der Rücklehne ist nicht optimal, aber noch akzeptabel.

Meinen Krempel ablegen. Viele Ablagefächer im Innenraum, in der Türablage findet eine 1l PET Flasche Platz. Großartig! Warum bekommt Volvo so etwas nicht hin? Auf längeren Touren habe ich immer eine Flasche dabei, für die gibt es aber keine vernünftige Halterung, beim Bremsen rollt sie oft vom Beifahrersitz in den Fußraum, die Becherhalter in der Mittelkonsole behindern auch beim Schalten (ja, auch bei Automatik). Die Becherhalter in der Mittelkonsole des Tiguan geben auch auch einer 1l Flasche noch brauchbaren Halt, und schalten kann man immer noch.

Los geht's, Motor an. Endlich - VW hat CR Diesel! Vor dem Volvo hatte ich einen Golf IV mit 100PS PD TDI, beim Kauf des Volvo hatte ich auch einen A4 8E mit 130PS PD TDI gefahren, danach stand für mich fest: so lange VW PD TDI baut werde ich nie wieder einen VW Diesel kaufen. Der CR Motor macht seine Sache deutlich besser als die PD. Mit meinem 5-Zylinder kann er natürlich nicht mithalten, aber die Laufkultur ist gut. Ich konnte nicht unmittelbar vergleichen, aber aus meiner Erinnerung laufen der 1.6D im Peugeot 307 und der 2.0D im Volvo V50 noch etwas komfortabler, aber der Motor im Tiguan ist gut, damit kann man wirklich leben.

Es ist schon dunkel, also Licht an. Aaargh, da ist es wieder, dieses grausame blaue Licht mit vielen roten Elementen. Ich habe dieses Licht schon an meinem Golf nicht gemocht, vor kurzem im Urlaub in einem Polo auch nicht gerade lieben gelernt, und auch hier im Tiguan trifft es nicht gerade meinen Geschmack. Ich dimme die Beleuchtung ein wenig, so das man die blauen Skalen der Armaturen noch ablesen kann. Während der Fahrt stört aber das rote Multifunktionsdisplay zwischen Drehzahlmesser und Tacho, dieser stich optisch stets unangenehm hervor. Dagegen ist die dezente grüne Beleuchtung in meinem Volvo die reinste Wohltat. Da ich viel im Dunkeln fahre ist mir dieser Punkt wichtig. Die Scheinwerfer selber sind brauchbar, aber nicht überragend. Wie gesagt, kein Xenon, aber ausreichend, könnten vielleicht ein bisschen weiter leuchten. Ohne einen unmittelbaren Vergleich zu Xenon zu haben kann man mit diesem Licht leben, im direkten Vergleich würde Xenon vermutlich als Sieger hervorgehen.

Abfahrt. Schön, die hohe Sitzposition gefällt mir ausgezeichnet. Eine gute Übersicht über den restlichen Verkehr, erlaubt über einige vor einem fahrende Autos hinwegzusehen und verschafft einem auch in der Stadt ein gutes Gefühl, die Umgebung aus einer höheren Perspektive betrachten zu können. Der höhere Schwerpunkt fällt nicht negativ auf, der Wagen ist auch in Kurven ausreichend agil, erlaubt gute Kurvengeschwindigkeiten.

Der eingestellte Radiosender gefällt mir nicht, die Bedienung des Radios 510 mit Touchscreen erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick, die Sortierung der Senderliste gibt mir Rätsel auf. Ich habe keine andere Wahl, ich muss auf der Landstraße einen Parkplatz aufsuchen um mich näher mit dem Radio beschäftigen zu können. Nach einiger Suche finde ich dann meinen Lieblingssender. Der Klang ist akzeptabel, besser als das Radio 300 das ich letztes Jahr mal in einem Passat erlebt habe. Habe leider vergessen mir CDs mitzunehmen um das Radio besser testen zu können. Das große Radiodisplay leuchtet auch in dunkelster Einstellung zu hell, hier würde ich mir wünschen dass man das Display ganz abschalten kann.

Kurzer Ausflug ins Parkhaus, der Wagen ist kein Handlingwunder, aber deutlich beweglicher als mein S60. Wieder raus, auf einer Strecke die sich dafür eignet eine Art "Mini-Elchtest" gemacht, der Wagen ist jederzeit beherrschbar, folgt den Lenkbewegungen und bleibt in der Spur. Da habe ich schon viele schlechtere Autos getestet. Die elektrische Parkbremse mit Auto-Hold gefällt mir gut, da vermisse ich keinen Handbremshebel.

Was sich langsam negativ bemerkbar macht ist die Empfindlichkeit des Fahrwerks für Querfugen und -buckel auf der Fahrbahn, da wirkt der Wagen etwas bockig, die Insassen werden etwas durchgeschüttelt. Irgendwie habe ich das Gefühl, mein Kopf wird ständig hin- und hergeschüttelt.

Ab auf die Autobahn, die 35. - 45.000km im Jahr die ich fahre lege ich nicht im Stadtverkehr zurück sonder auf der Piste, möglichst zügig aber vernünftig, wenn es sein muss und möglich ist auch mal mit Bleifuß. Am Anfang kommt ein tempolimitierter Abschnitt, hier fehlt mir die GRA sehr, die Skalierung des Tachos ist am Anfang auch etwas gewöhnungsbedürftig. Bis 140km/h geht der Wagen noch vernünftig mit, oberhalb von 160 wird es dann sehr zäh und bei 190 ist Schluss. Das ist sicher dem Gewicht, dem Luftwiderstand und der Stirnfläche dieses Autos geschuldet. Damit ist man nicht wirklich langsam unterwegs, alle meine Autos vor dem S60 waren langsamer, aber wenn man die Leistung einmal kennt will man nicht mehr zurück.

Die Schaltung ist ok, kein Ausbund an Knackigkeit, die Präzision ist ausreichend, aber mehr nicht. Ich fahre seit 4 Jahren Automatik und bin seitdem diverse andere Autos mit Schaltgetriebe gefahren. Darunter waren einige, bei denen mir das Schalten wieder richtig Spaß gemacht hat, aber auch Fahrzeuge die mir mit Automatik besser gefallen hätten. Der Tiguan gehört zur letzteren Kategorie, ich denke eine Automatik würde zur Charakteristik des Wagens gut passen.

Das Fahrverhalten auf der Autobahn ist auch nicht optimal. Die Anfälligkeit für Querfugen macht sich wieder negativ bemerkbar, da ist der Wagen einfach etwas zu hart. Ob das an der Fahrwerksabstimmung, am kurzen Radstand (für ein Auto dieser Größe gut, aber weniger als mein Volvo) oder allem zusammen liegt weiß ich nicht. An diesem Punkt stelle ich aber fest das ich auf Dauer mit dem Tiguan nicht glücklich werden würde.

Die Probefahrt neigt sich dem Ende zu, es ist schon spät, ich nehme den Tiger mit nach Hause und bringe ihn dem 🙂 am nächsten Tag zurück. Zu Hause nehme ich mir noch Zeit um das Platzangebot zu prüfen. Ich bin beeindruckt, in einem Auto dieser Größe kann ich hinter dem für mich eingestellten Fahrersitz meine Beine ziemlich weit ausstrecken. Für ein Auto das knapp über 4,40m lang ist eine beachtliche Leistung, der Wagen ist 20cm kürzer als mein Volvo und hat über 10cm weniger Radstand, aber hinten ist bei ganz nach hinten geschobener Rücksitzbank deutlich mehr Platz. Und selbst bei ganz nach vorne geschobener Rücksitzbank kann ich hinten noch sitzen, wenn auch mit Kniekontakt zum Vordersitz, für die Füße ist aber immer noch genug Platz. Liegt sicher am Fahrzeugkonzept, hoher Aufbau der einen höheren Einbau der Sitze und eine aufrechtere Sitzposition erlaubt, ein Vorteil dieser Fahrzeuggattung.

Was schluckt der Kofferraum? Deutlich kürzer als mein S60, meine Standardbeladung, Trolley und Notebooktasche, finden leicht gequetscht hintereinander Platz, wenn ich die Notebooktasche aufrecht hinstelle. im Volvo kann ich beide hintereinander hinlegen (hier) hatte ich schon mal Bilder vom S60 Kofferraum gezeigt. Meine große Tasche für das Segelgepäck passt nur daneben, wenn ich die Rücksitzbank etwas nach vorne schiebe, und damit ist die Fläche des Kofferraums auch schon belegt. Dafür ist in der Höhe noch Platz, hier muss man das Gepäck stapeln. Mein S60 hat eine größere Fläche, dafür kann man nicht so hoch packen.

Am Ende liegt nach der Fahrt von 119km ein Verbrauch von 8,97l (errechnet) an. Wobei ich auf der Probefahrt sicher etwas "überdurchschnittlich" gefahren bin. Insgesamt geht der Verbrauch für ein Auto dieser Grüße mit Allradantrieb in Ordnung, ist mir persönlich für ein Auto mit dem ich im Schnitt 40.000km im Jahr fahre aber etwas zu hoch.

Was bleibt als Fazit? SUV sind nicht übel und auch ich könnte mich mit dieser Fahrzeuggattung anfreunden. VW ist wider in der Lage vernünftige Dieselmotoren zu bauen. Blau/Rote Armaturenbeleuchtung ist Mist 😉.

Tja, der Tiguan hat viele gute Seiten, viele Autos werde immer länger und länger, dabei wird der Platz auf dem man diese Autos bewegen und abstellen kann aber nicht mehr. Der Tiguan begnügt sich mit kompakter Länge und gewinnt Raum über seine Höhe. Eigentlich ein gutes Konzept, denn nach oben hin ist meistens genügend Platz. Wirkt sich halt nachteilig auf den Verbrauch aus, wenn man den Wagen entsprechend schnell fährt.

Nach dieser Probefahrt verstehe ich etwas besser, was so viele Städter dazu treibt sich einen Geländewagen anzuschaffen. Es mag irrsinnig erscheinen mit einem "Geländewagen" durch die Stadt zu fahren, aber genau dafür eignet sich so ein Wagen mit einer kompakten Grundfläche, einem für die Fahrzeuggröße wirklich großzügigem Platzangebot und einer angenehm hohen Sitzposition, die eine gute Übersicht ermöglicht, hervorragend. Schwächen offenbart der Wagen hingegen bei der schnellen Autobahnhatz, hierfür ist das Fahrwerk zu unkomfortabel und der Motor in dem Auto leicht überfordert. Natürlich ist man nicht langsam unterwegs, aber wer beruflich Langstrecke fährt hat da meistens etwas höhere Ansprüche.

Der Tiguan - sicher insgesamt ein gutes Auto, das aber nicht zu meinen Ansprüchen an ein Auto passt. Das Fahrwerk und die Sitze passen nicht zu meinem Langstreckenprofil. Wünsche allen darauf wartenden eine kurze Wartezeit und viel Spaß mit dem Auto, ich sehe mich derweil anderswo um.

Gruß, Olli


Sun Mar 16 22:23:32 CET 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: C70, Cabrio, Probefahrt, Volvo

Und hier noch ein Vergleichstest aus der Konserve, aber ab morgen gibt es in unregelmäßigen Abständen neue. Aber an den Test des Volvo C70 aus 2006 muss ich immer noch denken, dieses Fahrzeug werde ich als 2.0D sicher noch mal fahren müssen...[mehr]

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Anmerkung: diesen Bericht habe ich schon 2006 hier im Forum veröffentlicht, aber ich denke diese Eindrücke sind nach wie vor gültig.

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Vor ein paar Tagen Nachricht vom Händler: "Sie interessieren sich doch für den C70... Probefahrt?". Ja, natürlich.

Heute war es endlich so weit. Herrlichstes Cabriowetter, strahlender Sonnenschein und 26 Grad. Also auf zum Freundlichen. Da steht er schon draußen, schwarzer C70, Dach ist noch zu. Schnell auf damit und los.

Das Fahrzeug ist ein C70 mit dem kleinsten Motor, 2.4 mit 140 PS und Geartronic. Ausstattung Kinetic oder vermutlich eher Momentum, danach habe ich jetzt nicht gefragt. Schwarz mit schwarzen Ledersitzen, High Performance Audio, elektrisch verstellbaren Sitzen und Windschott, restliche Ausstattung hat mich wenig interessiert.

Auf geht's. Ist der Motor schon an? Bis bisher im Volvo immer nur D5 gefahren, der leise Lauf der Benziners begeistert. Klar, der Motor ist keine Rakete, bin halt D5 verwöhnt, aber ich fühle mich nie untermotorisiert. Gewöhnungsbedürftig ist nur, das ich beim Wechsel von N auf D immer die Bremse treten muss, das ist bei meiner GT anders.

Warum ist so wenig Wind im Innenraum? Windschott und Fenster runter, bis Tempo 120 ist das noch gemütlich. In meinem S60 ist selbst Tempo 60 nur mit mindestens 2/3 geschlossenen Seitenscheiben erträglich (klar, das bei einer Limousine die Strömungsverhältnisse anders sind).

Die Windschutzscheibe endet weit genug vor meinem Kopf, etwa da wo auch die Scheibe vom S60 aufhört, man sieht also tatsächlich den Himmel über sich und ist nicht wie im Megane oder 307 Cabrio "überdacht". Windgeräusche halten sich in Grenzen und können problemlos vom High Performance System übertönt werden.

Der C70 fährt sich viel leichtfüßiger als der S60, Wendekreis ist deutlich kleiner als bei meinem S60 mit 17" Felgen. Das Fahrwerk ist ein guter Kompromiß zwischen Komfort und Sportlichkeit, für die sehr schnelle Kurvenhatz empfiehlt sich wahrscheinlich ein Sportfahrwerk.

Der Wagen wirkt gut verarbeitet, auf Unebenheiten kommt nur sporadisch ein Klappergeräusch vom Windschott. Wie schnell bin ich? Die Armaturen lassen sich sehr schlecht ablesen, gerade wenn man eine Sonnenbrille trägt und die Sonne von oben scheint. Den Stellung des Tachozeigers kann man gerade erahnen, Bordcomputer und Kilometerzähler lassen sich nicht ablesen, maximale Helligkeit ist eingestellt. Das Radiodisplay hingegen ist gut ablesbar.

Spaß, Spaß, Spaß, es ist einfach herrlich ohne Dach durch die Gegend zu cruisen. Aber taugt der Wagen auch für den Urlaub? Oder für mich, der viel beruflich fährt, für längere Dienstreisen? Mal mit dem großen Koffer probieren. Hartschalenkoffer, ca. 70x55x30. Passt nicht :-(. Quer passt er nicht durch die Öffnung, längs ist das Dach auch in angehobenen Zustand im Weg. Vom Volumen her würde er wohl passen, aber man müsste das Dach zumachen um ihn reinzuladen.

Langsam wird die Zeit knapp, mit meinem kleineren Trolley kann ich leider nicht mehr testen, der nächste Interessent wartet schon bei meinem Freundlichen und ich habe den Wagen schließlich auch zum Fahren und nicht zum vermessen geholt. Ab auf die Autobahn, Scheiben und Windschott hoch, die Verkehrsverhältnisse lassen leider nicht mehr als Tempo 160 zu. Selbst bei diesem Tempo ist der Luftzug problemlos zu ertragen, die Windgeräusche sind recht hoch, aber gerade noch erträglich.

Zum Test mit geschlossenem Dach reicht die Zeit leider nicht mehr, aber das war bestimmt nicht meine letzte Fahrt mit dem C70 🙂. Tja, ich war bisher nur ein paar mal Beifahrer in Cabrios, der C70 war das erste Cabrio das ich selber gefahren habe. Muss wohl noch mal ein paar andere Probefahrten machen...

Das Platzangebot für den Fahrer entspricht etwa dem Raum, den mir auch der S60 bietet. Die Fensterbrüstung liegt höher, was sich etwas negativ bemerkbar macht wenn ich den Ellenbogen oben ablege und mit links lenke. Die Mittelarmlehne könnte länger sein. Die Ablagen zumindest in den verschiedenen Fächern in der Mittelkonsole (vorne und hinten mit Getränkehaltern) bieten nicht genügend Platz, um meine Kamera unterzubringen. Mir fehlt die Zeit, um das Windschott rauszunehmen und hinten Platz zu nehmen, ist mir aber auch nicht so wichtig.

Der Kofferraum reicht für die Dienstreise alleine, aber zum beladen empfiehlt es sich das Dach zu schließen oder nur kleine Taschen zu verwenden. Beim Urlaub zu zweit wird man wohl die Rücksitze als Gepäckablagefläche gebrauchen, wenn man offen fahren will. Wenn man zum Sporturlaub noch viel eigene Ausrüstung mitbringt, wird man für die Anreise auf das offene Dach verzichten müssen.

Ein sehr schönes Auto, zweifellos nicht so elegant wie der alte C70, aber insgesamt ein sehr ansehnliches Auto. Und beim Fahren ist mir die etwas zu kurze Motorhaube und die Antenne gar nicht aufgefallen ;-). Das Modelljahr 2006 ist bereits ausverkauft, wer jetzt ordert bekommt den Wagen erst im Herbst, aber dann schon als Modelljahr 2007 mit den darin enthaltenen Verbesserungen.


Sun Mar 16 22:13:41 CET 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: 318d, BMW, Probefahrt, S60, V50, Vergleich, Volvo

Den ersten, noch halbwegs aktuellen Vergleich zwischen verschiedenen Wagen konnte ich vor einigen Monaten anstellen, bedingt durch ein unfreiwilliges zusammentreffen zwischen meinem Elch und einem Reh. Die Eindrücke hatte ich schon in diesem Thread geschildert, ich erlaube mir einfach mal den Bericht auch hier in meinen Blog zu kopieren.[mehr]

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Und dann stand da plötzlich ein Reh in der Kurve...

Wirklich beeindruckt war mein Elch nicht, nur Stoßstange und Kühlergrill etwas eingedrückt. Brachte einen 3-tägigen Aufenthalt beim Karosseriebauer und Lackierer, da ich dienstlich verreisen musste bescherte mir das für 4 Tage einen BMW 318d Limousine als Leihwagen.

Bekomme einen Schlüssel eines BMW mit einer kryptischen Zeichenfolge darauf. Auf dem Parkplatz steht nur ein BMW, die Zeichenfolge entpuppt sich als belgisches Kennzeichen, offenbar sind Sixt die Münchner Kennzeichen ausgegangen (oder ist die Zulassung in Belgien etwa billiger? :-)).

OK, zunächst mal das Gepäck verstauen. Kofferraum auf - was ist das? Da hätte ich mehr erwartet. Kürzer und schmaler als im S60, Trolley und Notebooktasche liegend passen nicht hintereinander. Nun gut, für die Dienstreise alleine mehr als ausreichend, für den Urlaub mit mehr Leuten und Gepäck dürfte das nicht reichen, höchstens als 2-Sitzer.

Klappe zu, reingesetzt und Abfahrt vorbereiten. Die Sitze (Standardsitze ohne Lendenwirbelstütze) erwecken spontan nicht gerade einen komfortablen Eindruck. Aha, der Wagen hat ein Navi, dann hätte ich meinen TomTom nicht mitnehmen müssen. Navigationssystem Business, nur Pfeildarstellung. Bedienung? So ein Knopf auf der Mittelkonsole, mein erster Kontakt mit I-Drive. Nicht komplett intuitiv, aber man kommt damit klar ohne die Anleitung zu lesen - wenn man englisch kann, mein belgischer Leihwagen "spricht" nur Englisch, Niederländisch und Französisch! TMC - nett, hatte ich bisher noch nie, leitet mich tatsächlich um einen mir bekannten, permanenten Stau um die Zeit auf der Strecke, im TomTom muss ich immer einen Teilabschnitt manuell sperren.

Das Radio - wahrscheinlich die einfachste Version die es zu dem Navi gibt - ist eine akustische Beleidigung, erinnert mich an mein Kofferradio von vor 25 Jahren. Drehe an allen Reglern die sich über das I-Drive erschließen, ohne jemals einen guten Klang zu erreichen.

Los geht's. Der 90kW Motor reißt mich als 120kW Gewöhnter nicht gerade vom Hocker, aber auch die Leistung reicht aus um den mangelnden Seitenhalt der Sitze zu offenbaren. Schaltgetriebe - ich fahre doch seit 3,5 Jahren Automatik, die mag ich eigentlich auch, das BMW Getriebe überzeugt nicht, gerade vom 3-5. Gang lässt es sich nicht gut schalten.

Das Fahrwerk - ein Traum! Mein S60 ist ein komfortabler Gleiter, aber manchmal etwas behäbig und leider mit einem elefantösen Wendekreis gesegnet. Der 3er folgt präzise den Lenkbewegungen, ich habe das Gefühl der Wagen will genau dahin fahren wohin ich lenke. Dagegen habe ich bei meinem S60 das Gefühl, der Wagen ergibt sich in sein Schicksal, er fährt in die Richtung in die gelenkt wird weil er ja irgendwie muss. Keinerlei Antriebseinflüsse in der Lenkung des BMW, daran könnte ich mich gewöhnen. Der Wendekreis - uups, ich bin schon rum? Damit fühlt man sich nicht als Fremdkörper im Parkhaus.

Hatte ich schon gesagt das die Sitze im BMW nicht so gut sind? Nach 100km freue ich mich auf das baldige Ende meiner Reise, die Sitzlehne passt absolut nicht zu meinem Rücken. Im S60 bin ich schon 600km non-Stop gefahren ohne meinen Rücken zu spüren, auch mal 1.100km an einem Tag mit 4 Pausen, am Ziel war ich noch fit, aber der 3er mit diesen Sitzen scheint mir für Langstrecken ungeeignet zu sein.

Am Hals zieht es auch sehr unangenehm. Versuche, die Lüftungsdüsen und Klimaautomatik auch per I-Drive auf ein behagliches Klima einzustellen, zunächst vergeblich, bis ich endlich entdecke das die Zugluft am Hals nicht von den mittleren Ausströmern stammt, sondern von dem mittleren, auf die Windschutzscheibe gerichteten Auslass stammt. Abhilfe bringt nur das deaktivieren der oberen Ausströmer.

Meine Ohren sind immer noch beleidigt, das Radio ist wirklich übel. Und die Sitze erst...

Sonstiges: Fensterheber mit Quick-down und -up an allen Fenstern! Es geht doch. Die Schalter sind aber zu weit vorne montiert. Viele Funktionen wie automatische Türverriegelung sind per I-Drive konfigurierbar, man muss nicht zum 🙂 um eine Software ändern zu lassen. Auf der Rücksitzbank habe ich, bei für mich passend eingestelltem Vordersitz, deutlich mehr Platz als im S60. Der Bordcomputer liefert viele Informationen, wie z.B. auch die Fahrzeit. Was etwas irritiert: der Wagen hat keine Kühlwassertemperaturanzeige, offenbar auch nicht im I-Drive, seltsam.

Das Display des I-Drive lässt sich angeblich ausschalten, aber es verschwinden lediglich die Anzeigen, die Hintergrundbeleuchtung des Displays bleibt die ganze Zeit an. Diese hässliche Bangle-Eiterbeule von I-Drive Display erweist sich beim Fahren als gute Position für das Display, schöner ist das Armaturenbrett aber ohne das Ding.

Mit dem Motor kann man im Verkehr mitschwimmen, mehr nicht. Oberhalb von 160km/h geht kaum noch was, langsam wird er schneller, aber richtigen Druck entwickelt der Wagen nicht mehr. Nach 412km ist die Tour zu Ende, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 6,4l/100km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78km/h. Zwischendurch hatte ich den "Journey computer" mal genullt, für die Strecke von 165km stehen 6,7l/100km bei 62km/h an.

Freude am Fahren? Ja, wenn man das Fahrwerk betrachtet. Absolute Präzision, sehr fahraktiv, liegt gut auf der Autobahn und macht Spaß auf kurvigen Landstrassen.

Freude am Fahren? Nein, bezogen auf die Sitze. Ein 100%iges K.O.-Kriterium gegen den Wagen. Mit Sportsitzen sieht das vielleicht anders aus.

Fazit: Sitze sch**ße, Radio sch**ße, Kofferraum zu klein, aber geiles Fahrwerk.

Mein Rücken freut sich, als ich endlich wieder in meinem Elch sitze.

Was macht man nun mit diesen frisch gewonnenen Eindrücken des BMW, so eine intensive Probefahrt werde ich kaum machen können. Klar, beim Freundlichen anrufen und einen Kleinelch fahren! Der Fuhrpark des 🙂 beschert mir einen V50 2.0D Momentum MY08 mit High Performance Sound und RTI.

Im Schauraum zunächst mein erster Kontakt mit einem V70 III. Reinsetzen, und ich muss an eine Mercedes- Werbung aus den frühen 90ern denken: willkommen zuhause!. Anders, moderner als mein Elch, aber eindeutig ein Volvo, ich fühle mich sofort heimisch. Aber ich bin ja hier um einen Kleinelch zu fahren, den ich mit dem 3er vergleichen will.

Auch im Kleinelch kommt ein heimisches Gefühl auf, nicht ganz wie im V70 III, aber ich fühle mich spontan besser als im 3er. Die Sitze passen zu mir, die in meinem S60 finde ich noch einen "Tick" besser, aber sie sind gut. RTI, habe ich auch noch nie gefahren. Auch hier erschließen sich die wesentlichen Bedienungselemente ohne die Anleitung zu lesen. Bei der Kartendarstellung fühle ich mich aber in Windows 3.1 Zeiten zurückgebeamt, und das soll fast 2.000 Euro kosten?

Das High Performance Radio leistet gute Arbeit, klingt bei maximaler Lautstärke noch besser als das HU-603 mit Zusatzverstärker in meinem S60, aber irgendwas fehlt. Ich kann nicht beschreiben was, aber irgendwas fehlt bei dem Sound, der letzte Druck fehlt. Dennoch um mehrere Weltklassen besser als die BMW-Anlage.

Start. Der 2.0D klingt angenehm leise, subjektiv kommt mir mein D5 lauter vor. 1 Gang, mal wieder ein Schaltgetriebe, lässt sich aber besser schalten als im BMW. Genieße zwar nach wie vor gerne den Komfort meiner Automatik, aber in diesem Wagen macht mir auch das Schalten wieder Spaß. Der Motor hat für diesen Wagen ausreichend Leistung, man spürt die 10kW mehr als im BMW, aber auch die fehlenden 20kW zu meinem D5. Man schwimmt viel besser mit dem Verkehr mit, auf der Autobahn oberhalb von 160 wird es dann aber zäh. Besser als im 318d, aber hier fehlt die Souveränität des D5. Dennoch ist man mit dem 2.0D nicht untermotorisiert.

Das Fahrwerk, deutlich agiler als in meinem S60. Kann nicht mit der Präzision des 3er mithalten, ist aber nicht zu weit von diesem entfernt. Mein S60 ist komfortabler, keine Frage, aber der V50 fährt sich auch gut, ist aber auf kurvenreichen Strecken klar im Vorteil, auch im Parkhaus macht der V50 mit dem kleineren Wendekreis eine gute Figur.

Sonstiges: endlich auch im Volvo Quick-down und -up an allen Fensterhebern! Schalter optimal positioniert (im S60 sind sie mir etwas zu weit hinten). Aber der Lichtschalter spiegelt sich in der Seitenscheibe, etwa dort wo der Außenspiegel ist. Vergleichsweise harmlos im Vergleich zum RTI, dessen Spiegelung in der Windschutzscheibe stark stört. Auf der Rücksitzbank etwa gleiche Platzverhältnisse wie in meinem S60, der V50 bietet allerdings noch etwas mehr Fußfreiheit.

Beim RTI fehlen mir zunächst die Sprachanweisungen, bis ich im Menü feststelle das diese deaktiviert sind. Nachdem ich sie eingeschaltet habe weiß ich, warum sie ausgeschaltet waren und warum das auch hier im Forum immer wieder empfohlen wird, diese Sprachanweisungen nerven extrem, das haben der BMW und mein TomTom besser hinbekommen. Dafür gute Bedienung vom Lenkrad aus, und nach verlassen des Parkhauses weiß das Navi gleich wo es ist.

Nach 248km steht ein Durchschnittsverbrauch von 8,2l/100km auf dem Bordcomputer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 64km/h. Zugegeben, ich bin nicht gerade verbrauchsoptimiert gefahren, aber selbst mein S60 D5 GT begnügt sich im Schnitt mit 7,9l/100km.

Fazit: ich fühle mich im Volvo deutlich wohler als im BMW. Der BMW gewinnt die Fahrwerkswertung und den Ökotest, wobei ich beiden Wagen nicht unter identischen Bedingungen gefahren bin, den Volvo bekomme ich sicher sparsamer, der BMW hätte sich auf der Volvo-Tour sicher mehr gegönnt.

Die Kapitel Sitze, Motor + Getriebe, Sound und Kofferraum gehen sehr deutlich an den Volvo. So ist dem Volvo der Gesamtsieg nicht zu nehmen, selbst ohne die fällige Abwertung des BMW wegen der Sitze.

Mein S60 ist wieder heil und wird mir sicher noch 1,5 Jahre gute Dienste leisten, aber dann wird basierend auf der heutigen Modellpalette eher ein V50 sein Nachfolger als ein V70, so viel Platz brauche ich nicht. Der 3er BMW hat sich nicht gerade in die Wiedervorlagemappe gequetscht, auf das 1er Coupe bin ich dennoch gespannt.
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Update zu dem Vergleich aus 08/2007:

Der Leihwagen hatte noch den alten 90kW Motor, mittlerweile verfügt der 318d über eine 2l Maschine mit 105kW. Die neigungsverstellbaren Sportsitze, die zudem noch mit einer Lendenwirbelstütze ausgestattet waren, haben beim Probesitzen im Schauraum eines BMW Händlers einen deutlich besseren Eindruck gemacht als die Seriensitze im Leihwagen.


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