Mon Jun 22 16:06:36 CEST 2009
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taue2512
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2009, Frankreich
Heute gibt es überall lange und unausgeschlafene Gesichter auf Frankreichs Straßen zu sehen, denn viele Franzosen waren gestern Abend noch sehr lange auf den Beinen. Gestern Abend war es wieder mal soweit: Sommeranfang und „fête de la musique“! [bild=2] Wie in jedem Jahr wird der Sommeranfang in Frankreich zusammen mit einem weiteren kulturell sehr wichtigen Ereignis gefeiert, gemeint ist das „Fest der Musik“. Im Jahre 1982 hatte der damalige Minister für Bildung und Kultur für die Hauptstadt Paris eine Vision: Er wollte gerade die jungen Leute auf die Straßen locken und französisches Liedgut aktiv am Leben erhalten. Es wurde kurzerhand ein Strassenfest organisiert, das im Jahr seiner Gründung lediglich mäßigen Erfolg feierte. Kurz darauf wurde im französischen Parlament auch ein sehr umstrittenes und bis heute kontrovers diskutiertes Gesetz erlassen, wonach in den öffentlichen Medien ein gewisser prozentualer Anteil frankophoner Musik zu spielen sei. Für uns klingen solche Gesetze nach Zensur aber jedem das seine. Jedenfalls hat sich dieser Brauch aus den achtziger Jahren bis heute gehalten und ist inzwischen im ganzen Land – unter anderem auch schon in anderen Städten Europas - eine feste Institution geworden. Auch deutsche Locations waren vorhanden. Knapp 320.000 Leute waren laut Polizeiangaben gestern Abend bei recht milden Temperaturen bis um 2h in der Frühe auf den Straßen in und um Toulouse unterwegs, um den zahllosen Darbietungen verschiedenster Künstler zu lauschen – und beileibe waren das nicht zu 100% französische Songs, die dort zum besten gegeben wurden. Hardrockbands spielten gestern dröhnende Coverversionen, direkt nebenan vermischtes aus aktuellen Charts sowie Rock und Pop und lediglich ein paar Meter weiter die traditionsreichen Akkordeons aus der Auvergne. Vor einem kubanischen Restaurant stilechte Musik, auf der anderen Strassenseite eine Gruppe bunt gekleideter singender Afrikaner. Wer in diesem Jahr nicht an irgendeiner Ecke seinen persönlichen Musikgeschmack fand, hat wohl irgendetwas falsch gemacht. Jung und alt bevölkerten die Straßen, ein Fortkommen in der Innenstadt mit dem Auto war so gut wie unmöglich denn die Leute liefen einfach auf den Hauptstrassen und sangen mit und tanzten – wie gut das die Verkehrsbetriebe Sondertransporte bis um 3h Morgens einsetzten. Alle Konzerte waren übrigens wie immer vollkommen kostenlos. Mal fand man einen einsamen Künstler mit einem kleinen Verstärker an einer Straßenecke und nebenan gab es professionelle PA mit ausgefeilter Bühnen- und Lichttechnik. [bild=1] Wer also an einem 21.6. einmal in Frankreich weilt, sollte sich das bunte Treiben in der nächstgelegenen Großstadt auf jeden Fall nicht entgehen lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall! |
Fri Jun 19 00:25:40 CEST 2009
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taue2512
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Motorrad, Nogaro, Rennen, Video
Einige Kumpels von mir waren mit ihren Rennziegen am letzten Wochenende legal etwas schneller unterwegs. Sie haben keine Kosten und Muehen gescheut und sind von Toulouse zur Rennstrecke nach Nogaro in Frankreich aufgebrochen. Mehrmals im Jahr machen sie das nun, mit sehr viel Vorfreude. Die Einweisungen sind wirklich vorbildlich und werden von erfahrenen Instruktoren durchgefuehrt, auf Wunsch kann man vorab sogar auch deutschsprachige Instruktoren buchen. [bild=1] In Nogaro angekommen hat man fuer relativ wenig Geld an den fuer Privatleute offenen Renntagen mit seiner Teilnahmegebuehr automatisch einen Instruktor, der auf seiner Yamaha R1 ein durchaus beeindruckendes Tempo vorlegt und einem einige verborgene Kniffe dieser doch recht anspruchsvollen Rennstrecke beibringt. Fuer nicht einmal 100 EUR darf man insgesamt 4 freie Laeufe in kleinen Gruppen und 2 Warm-Ups machen, vom Preis her geht das schon in Ordnung. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/lhx9KYc_lt0" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Geniesst die beiden Videos! Schade das ich mit meiner Bergziege - der Suzuki DL-1000 - etwas aussen vor bin, ich werde das naechste Mal denn doch wohl die GSX-R 1000 meiner Freundin bemuehen, sonst setzt die im Baby-Urlaub in unserer Garage noch Rost an! Einer meiner Kumpels hat es aber wohl bereut, den er hat seine Yamaha am Wochenende in einer Haarnadelkurve ein wenig geschrottet. [bild=2] [bild=3] Er traegt es aber mit Fassung, zumal er nicht bei dem Sutrz verletzt wurde und sein Motorrad sowieso gerade verkaufen wollte. So kann man es dann auch sehen, aber das ist vermutlich die suedlaendische Gelassenheit. |
Thu Jun 18 11:59:32 CEST 2009
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taue2512
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Berlin, Diplomatenkennzeichen, Statistik, Unfall
Heute liebe Leser schauen wir mal in unsere Bundeshauptstadt - nach Berlin: Mir sind neulich Zahlen untergekommen, die einen normalen Autofahrer wie Du und ich schon ein wenig sauer aufstossen lassen. Es geht um die jüngst veröffentlichten Unfallstatistiken von Fahrzeugen mit Diplomatenkennzeichen in Berlin. [bild=1] Allein in Berlin gibt es laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 2.880 solcher Fahrzeuge. Zu erkennen sind diese entweder an den komischen andersfarbigen oder anders strukturierten Kennzeichen, oder einfach einem ovalen "CD"-Aufkleber. Jedenfalls, so könnte man meinen benehmen sich offenbar eben genau diese Herren Diplomaten als "Aushängeschild Ihrer Nationen" auf unseren Strassen alles andere als gesittet. Es gab in Berlin in 2008 laut Polizeiangaben insgesamt 55 Verkehrsunfälle, an denen Fahrzeuge mit Diplomatenkennzeichen beteiligt gewesen sind. In Anbetracht der 2.880 Fahrzeuge an sich nichts aussergewöhnliches, aber sehr erschreckend die folgende Zahl: Ganze 27 Mal sind die an den Unfällen beteiligten Fahrer - ganz diplomatisch - geflüchtet, das ist eine Quote von fast 50%! Die Günde für ein solches Verhalten können vielfältig sein: Eine dringende Sitzung mit der Sekretärin im "Oral Office", ein Sektempfang am Abend zu viel, eine Bordsteinschwalbe in Fond - wer weiss? Nur weil man Immunität geniesst, heisst das noch lange nicht das man für einen verursachten Schaden nicht geradestehen muss. A propos Immunität: Allein in Berlin verursachten allein im Jahre 2008 diese oben bereits erwähnten 2.880 Fahrzeuge sage und schreibe über 8.400 Verkehrsordnungswidrigkeiten. Die Gesamtsumme dieser Ordnungswidrigkeiten, die wegen der diplomatischen Immunität nicht von der Stadt Berlin eingetrieben werden kann: 160.000 EUR! Diese Summe muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Aber Berlin hat's ja anscheinend! Gut, das ergibt im Durchschnitt pro Strafzettel nicht mal 20 EUR, aber trotzdem! Normalerweise ist es doch so: In den seltensten Fällen fahren die Herren Diplomaten selbst, was also spricht dagegen bei einem Blitzerfoto die Köpfe der beteiligten Personen unkenntlich zu machen? Das wird doch auch schon so bei Privatleuten gehandhabt, jedenfalls wenn bei einem Frontfoto ein Beifahrer auf dem Foto zu sehen ist. Ferner sind m.E. die meisten Luxuskarossen geleast oder zumindest direkt auf die Botschaft oder Institution eingetragen. Warum sollte man denn nicht Tickets wegen Falschparkens auch dorthin schicken dürfen? Ich bin ganz klar für eine Änderung der deutschen StVO, wenn schon nicht der Fahrer belangt werden kann, so sollten die Punkte an die Botschaften der Länder verteilt werden. So ein wenig wie beim Eurovision-Song-Contest, am Jahresende wird dann live bei RTL abgerechnet und Staaten mit hohem Punktekonto bekommen dann Fuhrparkquoten für die Anzahl der Diplomatenfahrzeuge auferlegt. Botschaften mit vielen Punkten können dann live im TV Fahrer benennen, die dann an Fahrsicherheitskursen teilnehmen und die dann beim Punkte-Abbau gegeneinander antreten. Das ist doch TV-Unterhaltung pur! Wegen der verteilten Fuhrparkquoten kann man dann demnächst auf den Strassen Berlins völlig überfüllte dicke S-Klassen mit Arabern und Italienern sehen. Nebenbei ein positiver Effekt für die Umwelt - das wäre doch was! Aber auch Franzosen haben das Recht sich deswegen aufzuregen: Bei meinem letzten Flug von Paris-CDG aus parkten 3 Luxus-Autos hemmungslos die Zufahrtsstrassen vor dem Terminal 2 zu, ein Diplomaten-Auto vorne und eines hinten jeweils mit grün-gelben Nummernschildern und dem "CD"-Aufkleber. Die bei Europcar gemietete S-Klasse mit Hamburger Kennzeichen stand in der Mitte des Korsos - so abgebrüht geht's natürlich auch! |
Wed Jun 17 15:47:00 CEST 2009
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taue2512
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2CV, Ente, Ferrari, Fun, Tuning
Sachen gibts: Nein, nicht ein in die Firma Citroën verliebter Franzose, sondern ausgerechnet ein reicher Italiener - unter anderem Besitzer eines Resturants in Cavallasca am Comer See, einer Immobilienagentur und eines eigenen Rennteams - hat sich seinen eigenen Tuning-Traum aus Kindertagen erfüllt: Eine Kreuzung aus einem Ferrari F355 und einer Citroën 2CV Fourgonette. [bild=1] [bild=6] Am 11. Juni wurde dieses Vehikel standesgemäss von drei Drag-Queens der Öffentlichkeit präsentiert. Der Unternehmer hat viel Zeit und vor allem Geld in den Umbau gesteckt, der alles in allem gut 180.000 EUR gekostet hat. Viel Geld fuer eine alte Ente, sollte man meinen. [bild=2] [bild=7] Doch die Fahrleistungen sprechen für sich und beweisen, das die Firma Citroën über eine perfekte Aerodynamik - selbst beim Kastenwagen - verfügt. [bild=3] [bild=8] Die 380 PS des Ferrari-Motors bringen die Ente in unter 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. [bild=4] [bild=9] Die sanften Rundungen der Ente garantieren eine gute Windschlüpfrigkeit, denn als Vmax gibt der Tueftler sage und schreibe 297 km/h an. [bild=5] [bild=10] Weitere Informationen im Web. |
Wed Jun 17 10:55:25 CEST 2009
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taue2512
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Bernadette, Chirac, Frankreich, Fun, Video
Das die Franzosen im allgemeinen Frauen gegenueber sehr charmant, zuvorkommend und eher dazu geneigt sind in vollen U-Bahnen oder Bussen dem "schwachen Geschlecht" auch mal einen Sitzplatz anzubieten, ist eigentlich ueberall in Europa bekannt. Etwas auf die Spitze getrieben und ueberzeichnet hat dieses Bild allerdings neulich bei einem Empfang in Paris der ehemalige franzoesische Staatspraesident Jacques Chirac - und das im Alter von mittlerweile 77 Jahren. Auf einer Veranstaltung bei der seine Frau Bernadette eigentlich im Mittelpunkt stehen und fuer Ihre eigene Stiftung eine Rede halten sollte, draengte er sich ungewollt in das Zentrum der Aufmerksamkeit aller anwesenden Journalisten. Die Vorgeschichte: Eine blonde Dame gesetzteren Alters und gepflegtem Aeusseren hatte leider keinen Platz mehr bekommen und so beharrte der Herr Chirac darauf, das sie entweder seinen oder - ganz ex-staatsmaennisch - jemand einen Stuhl fuer sie herbeischaffen sollte. Jedenfalls nach einigem hin und her war alles entsprechend organisiert und die Dame setzte sich direkt neben Chirac. Seine Frau war mittlerweile auch schon auf das treiben direkt hinter ihr und dem Rednerpult aufmerksam geworden und verfolgte die Szene argwoehnisch. Sie fing alsdann ihre Rede an und man hatte den Eindruck als ob der Herr Chirac sich wie ein Erstklaessler bei seiner Einschulung benahm. Er tuschelte mit der ehemals stuhllosen Dame und liess offenbar Sprueche wie "mit den Damen darf man sich nicht anlegen" vom Stapel. Jedenfalls ging das noch eine ganze weile so weiter, bis zu dem Zeitpunkt an dem es wohl auch der guten Bernadette zu viel wurde. Im Video bei Punkt einer Minute zeigt sich eindeutig wer im Hause Chirac wohl die Hosen an hat. Ein giftiger Blick von ihr und es war ruhig. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/4V5wGf5Tt8U" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Ich denke das Situationen wie diese den Ex-Staatsmaennern durchaus ein positives Image verleihen, habe aber so meine Zweifel das aehnliche Situationen mit deutschen Ex-Politikern genauso frisch und frei rueberkommen wuerden. Man denke da an eine aehnliche Situation mit Doris und Gerhard, das waere nur halb so lustig. Nein danke, da sind mir Bernadette und Jacques viel lieber! Auch zu seinen aktiven Zeiten als Staatsmann glaenzte er mit spritzigen Kommentaren, so soll er einmal gesagt haben: "Man kann Leuten [Engländern] nicht vertrauen, die so schlecht kochen." In Deutschland wuerden aehnliche Zitate von Frau Merkel sicherlich ein diplomatisches Chaos ausloesen. |
Mon Jun 15 17:23:57 CEST 2009
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taue2512
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Blockade, Frankreich, Landwirtschaft, Preise
Frankreich droht eine erneute Revolution sollte man meinen, wenn man die Nachrichten der letzten Tage verfolgt hat. Genau wie damals zu Zeiten der franzoesischen Revolution wehren sich die Bauern gegen die Obrigkeit. Zwar nicht mit Mistforken aber zumindest genauso effektiv. Die Bauern proben den Aufstand und setzen sich massivst fuer hoehere Preise bei der Abnahme von Agarprodukten von den Erzeugern ein. So blockierten in der letzten Woche im ganzen Land ueber 7.000 Landwirte sage und schreibe 41 grosse Logistik- und Verteilzentren der hiesigen Supermarktketten. [bild=1] Nicht ueberall verlief es dabei ruhig, aus einigen Staedten wurde berichtet das die Bauern brennende Treckerreifen vor die Einfahrten legten, oder Barrikaden aus Supermarkt-Einkaufskoerben errichteten und andere Sachschaeden verursachten. Organisiert wurde der Aufstand uebrigens vom nationalen Bauernverband "Fédération nationale des syndicats d'exploitants agricoles (FNSEA)". [video] Eigentlich haben die Landwirte ja Recht mit Ihren Forderungen, wenn man sich mal einige Preisbeispiele anschaut:
Bei diesen Margen kann man den Aerger der Bauern schon ein wenig verstehen - ich werde nun vielleicht aus trotz (oder Mitgefuehl) zum Vegetarier! Aber damit ist den aufstaendischen Bauern denn ja auch nicht geholfen, weil die dann keinen Absatz mehr haben. Was also koennte man tun? Wer spaetestens den kompletten Film HOME (kostenfrei im Internet bei YouTube) von Yann Arthus-Bertrand angesehen hat, denkt ueber Landwirtschaft, Rinderfarmen, Monokulturen und das Thema "Nachhaltigkeit" ja automatisch ganz anders - aber das haben wir ja in diesem Blog an anderer Stelle ja auch schon diskutiert. |
Mon Jun 15 12:10:44 CEST 2009
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taue2512
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4x4, Allrad, Diesel, Ford, Kuga, Mietwagentest, Sixt, TDCI
Ford, die tun was! Die Firma Sixt aber auch, denn obwohl es eigentlich immer weniger Auswahl an kleinen Mietwagen geben sollte, kramen die immer noch ueberraschenderweise von irgendwoher Autos fuer einen ausgiebigen Test hervor, die ich bewusst jedenfalls noch nie in deren Mietprogramm wahrgenommen hatte. Ein solcher Vertreter ist der Ford Kuga, den ich am letzten Wochenende ausgiebig erfahren durfte. [bild=1] An diesem letzen Wochenende lief eigentlich alles wie immer, AirFrance von Paris hatte wieder einmal gehoerig Verspaetung. Endlich gelandet - schnell rueber zum Sixt-Buero am Bremer Flughafen und der nette Herr hatte wieder zwei Autos zur Auswahl. Die Qual der Wahl: 3'er BMW oder einen nagelneuen Ford Kuga 4x4 Diesel? [bild=2] In Anbetracht meiner leidvollen Erfahrungen mit den Rueckenlehnen im letzten 5'er BMW von vor 14 Tagen nahm ich doch lieber den Kuga, denn gerade der ist mir letztens auch bei mir in der Nachbarschaft aufgefallen. Einer meiner Nachbarn hat sich genau eben diesen gegoennt. Ich mag das Design irgendwie, es ist frech ohne dabei gleich zu uebertrieben zu sein. Wenig japanisch und eben gar nichts von einem BMW X3. Und gottseidank ist Ford ja mittlerweile von ihrem "New-Edge" Design von vor 10 Jahren weggerueckt. "Dann nehme ich den Kuga", entgegnete ich. Sogleich erfolgte eine wirklich gute Einweisung von netten Sixt-Menschen in die Bedienung, denn der Kuga startet mit einem Keyless-Go-System, aber dazu spaeter mehr. Rueber ins Parkhaus direkt nebenan gelaufen und da stand er: Von aussen gibt sich das Blechkleid relativ bullig, obwohl die aeusseren Abmessungen in einer kleineren Liga spielen und das Auto bleibt trotz allen Muskelspielereien noch relativ kompakt. Als neumodischer "Crossover" bietet der Kuga aber eine enorme Bodenfreiheit und ein wirklich gelungenes Ambiente im Innern. Sixt hatte wohl mit Absicht die Farbkombination "graues Textil mit Orange" aus Gruenden der eigenen Corporate-Identity gewaehlt, gut wenn man diese Kombination das erste Mal hoert, denkt man sich seinen Teil aber Ford versteht es ein hochwertig anmutendes Oberflaechenfinish mit angenehmer Haptik und frischen Farben und einen nicht zulest attraktiven Preis von 32.500 EUR fuer den getesteten Wagen zu vereinen. [bild=3] * Vorstellung / Fahrbericht [++++O] Erstmieter! Der von mir getestete Wagen war nagelneu, erst knapp 280km auf dem Tacho und der Plastikschutz fuer das Ford-Logo klebte noch in der Mitte der Lenkradnabe. Da ich an einem Wochenende normalerweise so um die 500 bis 600 km fahre, war die ersten Kilometer erstmal sachtes einfahren angesagt - geheizt werden konnte also spaetestens am Sonntag. Die Fahrleistungen bewegen sich wegen der 100kW beileibe nicht in supersportlichen Sphaeren, aber man muss sagen das diese Motorisierung seitens Ford schon weise gewaehlt ist, denn im Gelaende ist das absolut okay und auf Landstrassen erfreut der Dieselmotor durch seinen recht guten Durchzug. Nun in einigen Sondersituationen, wie langen Autobahnfahrten wuenscht man sich schon etwas mehr Power, denn die Vmax des Autos liegt bei 180km/h. * Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO] Die Bedienelemente sind gut platziert, der Allradantrieb ist permanent und die Verteilung des Antriebs, sowie die Kontrolle des Differentials erfolgt vollautomatisch. Der Sixt-Herr gab ja bei der Abholung eine Sondereinweisung fuer den Schluessel: Der kann hier bei diesem Auto getrost beim fahren in der Tasche bleiben, denn gestartet wird der Motor bei getretener Kupplung mit einem Knopf in der Mitte des Armaturenbretts, der sinnigerweise mit "Ford Power" beschriftet ist. [bild=5] Das Problem bei diesem System ist jedoch, das man den Schluessel spaetestens beim Aussteigen wieder muehevoll aus der Jacke zuppeln muss, um das Auto zu verriegeln - oder anders herum beim entsperren vor Fahrtantritt. Ich vermisse einfach einen kleinen Knopf an der Fahrertuer zum verriegeln und einen Sensor zum entriegeln am Tuergriff, so wie bei Renault, denn so ist dieses System alles andere als praktisch. Ford, tut was! Der Diesel ist kaum hoerbar im Innenraum, er surrt relativ sanft und lediglich Windgeraeusche ab ca. 140 km/h trueben ein wenig den Fahrspass mit diesem ansonsten rundum gelungenen Auto. Ein wenig wird der Ford-Neuling auch eventuell mit der Bedienung der Rollos und Abdeckungen hadern: Hier wird ueberwiegend nicht wie bei anderen Automodellen geklipst, eingerastet oder geschoben, sondern beim Kuga ist fast immer biegen angesagt. So muss man z.B. die beiden Sonnenschutz-Rollos des wirklich sehr empfehlenswerten und vor allem sehr grossen Panoramaglasdaches (welches sich leider nicht oeffen laesst), ein wenig in die Schieberichtung biegen und dann erst schieben. [bild=11] Genauso verhaelt es sich mit der Kofferraumabdeckung: Ein wenig nach oben gebogen und dann erst reingeschoben. Aber wenn man einmal gemacht hat, geht selbst dieser Vorgang leicht von der Hand. [bild=10] Das Fahrwerk ist straff, federt auf Strassen aber sehr gut kleinere Unebenheiten aus - ohne gleich dabei stark in schnelleren Kurven oder bei Lastwechseln nachzugeben. Es unterstreicht etwas die sportliche Note des Designs und wenn man den Kuga erstmal in leichtes Gelaende schickt, wuenscht man sich das alle Strassen aus Schotterpisten bestehen wuerden! Hier einmal in kleines Video, gedreht auf einem leichten Schotter-/Sandweg - man beachte den relativ niedrigen Innengeraeuschpegel und die gute Arbeit des Fahrwerks: <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/dNFWH2xlhKc" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Relativ sanft gleitet man ueber kleinere Schlagloecher, die fuer andere Autos schon ein enormes Problem darstellen wuerden und ehe man sich versieht liegen auf dem Tacho 80 km/h an. [bild=4] Die Handschaltung mit Ihren 6 Gaengen laesst sich sehr praezise bedienen und ist gut auf den Motor abgestimmt. Das gut integrierte SONY Radio ueberzeugt durch einen rundum guten Klang sowie eine gute Bedienung, ist aber als Option relativ teuer. * Verarbeitung / Qualität [+++OO] Der getestete Innenraum war die Texilvariante mit Dekorteilen in orange. In dieser Kombination gibt sich die Mittelkonsole in einer Art Soft-Touch-Oberflaeche mit seidenmattem Metallglanz - ist aber alles nur Plastik. [bild=8] Doch dieses Plastik ist insgesamt qualitativ recht gut gelungen, bis auf den schmalen Streifen Hartplastik im oberen vorderen Teil des Armaturenbretts, dort wo die Lueftung der Frontscheibe muendet. Jedenfalls klappert und knarzt nix, auch wenn man das Auto ueber ein wenig holperiges Terrain scheucht. Genauso braucht der Kuga m.E. einen direkten Vergleich mit einem X3 nicht zu scheuen, was die Verarbeitung angeht. Klar ist aber, das Design und Material-/Farbkombinationen und nicht zuletzt auch der guenstige Einstiegspreis des Kuga eher auf juengeres Publikum abzielen. [bild=6] Die einfachen Textilsitze sind sehr bequem, ein kleines Detail welches mich ein wenig stoerte ist jedoch die Tatsache das der Fahrersitz recht hoch auf einer Art Konsole montiert ist. Durch die relativ kurze Sitzflaeche legt man auf langen Touren frueher oder spaeter den linken Fuss nach hinten und stoesst dabei an eben diese Kante. Das ist etwas unbequem, gerade wenn man lange Beine hat. Die Rueckenlehnen bieten dafuer einen exzellenten Seitenhalt, allerdings sind sie weniger geeignet fuer Leute mit einem "breitem Kreuz". [bild=12] Das Abblend-Licht ist in der normalen Version nichts herausragendes, das muss man schon sagen. [bild=7] * Verbrauch / Nutzen [++OOO] Der getestete Kuga verbrauchte um die 10,1 l/100km, wobei man spaeter guetigerweise jedoch ein wenig abziehen sollte da sich "mein Kuga" noch in der Einfahrphase befand. Wobei diese 10 liter allerdings meilenweit von den im Prospekt beworbenen 5,4 oder 8,1 l/100km entfernt sind. Wenn man bedenkt dan einem in diesem Auto nicht langweilig wurde und hier ein permanenter Allradantrieb werkelt, ist der relativ hohe Verbrauch nicht allzu verwunderlich. [bild=13] Laengere Touren sind gross geratenen Pasagieren im Fond allerdings nur eingeschraenkt zumutbar - besonders wenn der Fahrer ebenfalls etwas groesser geraten ist. Es mangelt etwas an Beinfreiheit. [bild=9] * Kosten / Anmietung [+++++] Knapp 100 EUR fuer ein Wochenende im Kuga sind ein guter Kurs und auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Wie immer alles zur besten Zufriedenheit bei Sixt am Bremer Flughafen gemietet. Der Kuga - Meine Mini-SUV-Empfehlung im Sixt-Sortiment! |
Thu Jun 11 14:44:34 CEST 2009
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taue2512
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Autos, Geschichte, GM
Zu frueh fuer einen Nachruf? Das es nun mit GM immer schneller bergab geht und bald die Lichter ausgehen, ist wohl abzusehen. Deswegen an dieser Stelle ein kleiner Nachruf auf Automobile des General Motors-Konzerns, die Geschicht(n) schrieben und sehr wegweisend waren. [bild=1] Buick Y-Job : Das allererste Concept-Car der Weltgeschichte. Entwickelt im Jahre 1938 vom Designer Harley Earl, gab dieser Buick erstmals der Oeffentlichkeit einen Ausblick auf das technisch machbare. Neben dem damals sehr futuristischen Aeusseren glaenzte er durch die technischen Spielereien: Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, elektrisches Verdeck und die Servolenkung. [bild=2] In den 50'er Jahren kamen die Heckflossen bei fast allen Autoherstellern gross in Mode, blieben aber nur etwa bis zum Jahr 1965. Ein agressiverer Style setzte sich durch, der Cadillac Eldorado kam zu genau dieser Zeit und verfuegte ueber beide Designmerkmale. [bild=3] In der sechziger Jahren schalteten die amerikanischen Hersteller um auf die sogenannten "muscle cars". Diese Autogeneration wurde massgeblich gepraegt vom Pontiac GTO, der als Vorlaufer des legendaeren Pontiac Firebird gilt. [bild=4] Die Corvette war das erste Serienauto, welches direkt auf einem Concept-Car basierte. Die Corvette war ferner der erste Serien-Sportwagen, der in Amerika praktisch fuer jedermann vermarktet wurde. Das erste Modell kam im Jahre 1953 als zweisitziger Roadster und einer GFK-Karosserie, angetrieben von einem 6-Zylinder-Reihenmotor. Kurz darauf wurde die Marke Corvette eine eigenstaendige Institution im Hause GM. [bild=5] Speerspitze der Innovation bei GM, der Buick Roadmaster. Gebaut wurde er zwischen 1936 und 1958 in verschiedensten Modellen (als Limousine, Hardtop-Coupe, Cabriolet und sogar Kombi). Er unterschied sich von der breiten Masse durch das viele Chrom, die zur seite oeffnende Motorhaube und das Automatikgetriebe. [bild=6] Als Antwort auf den Ford Mustang brachte GM 1967 den Camaro heraus. Dieses Sportcoupe wurde eines der beliebtesten Vertreter des Genres in den USA und bekannt durch viele Filme und Serien. Er verschwand im Jahre 2002 von der Bildflaeche, wurde aber im Maerz diesen Jahres zu erneutem Leben erweckt. [bild=7] Als Haus-und-Hoflieferant des weissen Hauses in Washington fungiert bekanntlich seit geraumer Zeit die Marke Cadillac. Speziell fuer Herrn Obama wurde die am besten gepanzerte Limousine der Welt entwickelt. Eine bis zu 20cm dicke Panzerung widersteht Schnellfeuergewehren oder Explosionen und beherbergt sogar einen Not-OP fuer den Fall der Faelle. |
Wed Jun 10 17:51:26 CEST 2009
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taue2512
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GPRS, Kostenlos, N95, Nokia, Roaming, SmartConnect
Ich bin ja seit längerem stolzer Besitzer eines selbst entblockten und nachträglich ungebrandeten Nokia N95 8GB Mobiltelefons - dem wohl einzig halbwegs brauchbaren Mobiltelefon mit ausreichend Speicher und einer recht akzeptablen Kamera, das sich super mit dem Passat CC Premium-Freisprechsystem unterhält und auch Kontaktdaten austauscht. 😉 [bild=1] Eine Sache hat mich bislang arg genervt: Obwohl ich eigentlich immer sehr sorgfältig darauf achte, meine GPRS-Datenverbindungen im Ausland (beim sogenannten Roaming) auf das Minimum zu reduzieren, kommt es desöfteren schon mal vor das irgendeine heimtückische Applikation so mir-nichts-dir-nichts eine GPRS-Verbindung aufbaut und sogar manchmal die Default-Systemeinstellungen bezüglich des aktivierten Abfragedialogs dabei klammheimlich umgeht. Ein Beispiel ist der YouTube-Player, der baut eigenmächtig ohne zu Fragen eine GPRS-Connection auf, auch wenn man vorher eine kostenlose WLAN-Verbindung als Defaultverbindung im Telefon definiert hat und diese sogar präsent ist! Auch bin ich es mittlerweile einfach leid - immer wenn ich mit meinem französischen Telefon nach Deutschland reise - in den Systemparametern das "Assisted-GPS" manuell zu deaktivieren. Einmal vergessen und NOKIA-Maps zur Navigation gestartet geht dann schonmal richtig ins Geld! Trotz der Tatsache das ich komplett Europa lokal im Speicher habe, denn runtergeladen werden ein paar kByte an Hilfsdaten für die Positionsbestimmung. In Frankreich habe ich eine Internet-GPRS-Flat mit meinem Vertrag und alle Anrufe auf Festnummern inklusive. Deswegen nutze ich auch mein Telefon eigentlich laut den Mobilfunkprovider-AGB's verbotenerweise mit Firefox (gefaketem NOKIA-Browseridentity-String und dem Gatewayproxy des Providers) via Bluetooth auch schon mal als Notebook-Modem, aber bei abgehenden Daten-Verbindungen in Deutschland verlangt mein Anbieter "SFR" für 5MB GPRS-Vodafone-WAP-EuroCall - egal ob mit dem Telefon oder dem Notebook verursacht - schnell mal so um die 20 EUR. Abzocke! Diese Kosten sind auf einfache Weise wirkungsvoll vermeidbar! Das NOKIA-Telefon (E71) eines Kollegen brachte mich nun auf die Spur einer tollen Anwendung, die auf keinem NOKIA-Telefon fehlen sollte: Er bekommt ein Tool im "Laden!"-Icon auf seinem Telefon angezeigt, welches in meinem Telefon komischerweise an gleicher Stelle fehlt. Die Rede ist von dem Programm "SmartConnect" der Firma Birdstep. Es läuft auf fast allen NOKIA E-Series und N-Series Geräten mit dem Symbian OS und ist in der einfachsten Version auf den NOKIA-Geräten sogar Freeware! Das gute an diesem kleinen Tool ist, das man nach erfolgreicher Installation dem Telefon nun zentral jeglichen GPRS-Verbindungsaufbau im Roamingmodus verbieten kann (bei angezeigtem Roaming-Dreieck-Symbol auf dem Standby-Screen). Ferner kann man eigene Verbindungsgruppen definieren, das ist z.B. nützlich wenn man mit mehreren WLANs oder Paketdatenverbindungen zu tun hat. Denen kann man dann unterschiedliche Prioritaeten zuordnen und das Telefon geht dann alle der Reihe nach durch, bis eine Verbindung erfolgreich steht. Eine leistungsfähigere Version, die auch z.B. das Wechseln der Verbindung unter Beibehaltung der Sitzung und IP-Adresse ermöglicht kostet dann allerdings eine Lizenzgebühr und richtet sich eher an Unternehmen, denn für mich am wichtigsten ist und bleibt des Kill-Schalter für GPRS im Roamingbetrieb. GPRS im Roaming deaktivieren: Nach der Installation unter Optionen > Erweitert > Roaming GPRS auf "Deaktivieren" einstellen, dann vermeidet man eine böse Kostenfalle im nächsten Auslandsurlaub. Weitere Informationen und ein FAQ sowie einen Link zum Handbuch der Vollversion gibt es hier, eine ZIP-Datei mit dem Freeware-SIS-File findet ihr im Anhang. |
Fri Jun 26 10:08:10 CEST 2009 |
taue2512
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Aberglaube, Fliegen, Pech, Unglück
Daag - Wie man hier in den Niederlanden so zu sagen pflegt. Wie der ein oder andere von Euch in den letzten Tagen sicherlich bemerkt hat, war ich etwas weniger hier bei Motor-Talk aktiv.
Dafür gibt es viele Gründe: Zum einen sind wir wegen unseres sich anbahnenden Nachwuchses sehr starkt verplant, was das Nounou-Casting, Geburtsvorbereitungskurse und sonstige Untersuchungstermine angeht und zum anderen bin ich in den letzten Tagen realtiv viel am arbeiten - wie jeder andere auch.
Sogar mein derzeitiges Hobby-Bastelprojekt, meinen PASSAT CC endlich fernlenkbar zu machen musste bei all den Dingen etwas hintenan stehen, aber der Testfahrttermin rückt in greifbare Nähe. Eine Vorstellung erfolgt dann zu gegebener Zeit hier im Blog - mit Video und technischen Erläuterungen der Software.
A propos CC: Da fährt man schon seit knapp einem Jahr in der Kiste rum, ärgerte sich schwarz das die Lenkradtasten nicht so funktionierten wie sie eigentlich sollten und das die Navianzeigen nicht im MFD erscheinen aber nun scheint das Problem gelöst: Meine treuen Blogleser wissen ja über die traurige Vorgeschichte meines Autos bescheid, der Händler (Schmidt + Koch in Bremerhaven) tauschte ja damals das RCD510 gegen das von mir bestellte RNS510 aus und programmierte drauf los.
Aber seitdem funktionierten die linken Lenkradtasten nicht (jedenfalls der Titelsprung bei SD-Karten und HDD-Wiedergabe) und im MFD gab es überhaupt keine Anzeigen und Fahrtinformationen vom Navi zu sehen. Das war alles andere als suboptimal. Ich hatte gestern doch noch nach dem Kofferpacken etwas Zeit gefunden, mein Kabel mit VCDS anzuklemmen und etwas rumzuspielen. Jedenfalls heute auf dem Weg zum Flughafen dann die einzige Erfolgsmeldung des Tages: Navianzigen und die linken Tasten funktionierten wie im Handbuch beschrieben. Da fährt man also quasi knapp ein Jahr mit einem von der VW-Werkstatt verhunzten Auto durch die Gegend, in Amerika gäbe es nun sofort eine Schadenersatzklage wegen entgangener Freuden.
[bild=1]
A propos Amerika: Der King of Pop hat - offiziell bestätigt - ausgepoppt, mit dieser Meldung fing mein Tag heute früh so gegen 4.30h an als der Radiowecker ansprang. Aber irgendwie holten mich auch sonstwie heute lauter komische Ereignisse ein.
Der erste Gang ins Bad endete auf der Waage: 78,7kg! Schock! 7-8-7 - ja da war doch was mit dieser Zahl, denn eigentlich sollte heute die Boeing 787 Dreamliner ihren Jungfernflug absolvieren, die bleibt nun aber genau so am Boden wie der unfertige A400M. Ist das etwa ein Zeichen? Ich steige doch gleich in den Flieger nach Deutschland? Gut, weiter zur Dusche. Irgendwie bollerte heute das Absperrventil für den Duschkopf von selbst nach oben und ich bekam erstmal eine Ladung eiskaltes Wasser ab. Super, jetzt bin ich auch noch wach geworden! Beim rasieren noch schnell geschnitten, selbstverstäendlich das Malheur nicht sofort gemerkt und beim überziehen des ersten T-Shirts sich erstmal über die komischen roten Flecken gewundert. Geblutet wie ein abgestochenes Schwein und panisch den Alaun-Stift gesucht, holla brannte das. Schnell liebevoll sich von der durch meine ganzen Flüche im Bad halb wach gewordenen Frau verabschiedet, dabei den Schleimbeutel ausgerechnet punktgenau an der Bettkante gestossen. Aua! Dann noch einen Kaffe runtergekippt (selbstredend war der Wassertank UND der Bohnenbehälter der Kaffeemaschine leer) und danach schnell raus zum Auto.
Beim galanten rueckwaerts-von-der-Auffahrt-rangieren dann mal eben mit den Vorderreifen die vier Müllsäcke umgeworfen, die am Strassenrand auf ihre Abholung warteten - was noch so früh? Die Müllabfuhr noch gar nicht da gewesen? Ausrede: Die Säcke sind schwarz!
Dann eine Anzeige auf dem Armaturenbrett: Bremslicht hinten links defekt! Ausgestiegen und geschaut: Glühfaden durch. Tolle Wurst!
Super, der Tag wird ja mal richtig geil und Du willst heute noch in einem Flugzeug - also einem technischen Gerät - mitfliegen? Was ist wenn die holländischen Piloten einen ähnlichen Start wie Du in Ihren Tag hinlegen? Diese und andere Gedanken gingen mir durch den Kopf. Komisch, ansonsten bin ich ja eher nicht so.
Weiter gings im Auto auf leeren Strassen Richtung Flughafen: An einer Ampel in einem menschenleeren Ort sinnlos ein halbe Ewigkeit gewartet. Nix regte sich auf der Strasse, absolut nix! Als es grün wurde sprintete auf einmal eine schwarze Katze von rechts nach links vor mir über die Kreuzung. Hääääh!?! Wie war das mit diesem Aberglaube, rechts-nach-links oder links-nach-rechts...
Am Flughafen angekommen hatte mein Flug mit der Flugnummer KL 1300 - jaja immer diese Glückszahlen - Verspätung. Am Gate hiess es dann "wegen technischer Probleme". Vielleicht auch nur ein kaputtes Bremslicht? Wer weiss!?!
Da der Herr Techniker wohl bei einer französischen Gewerkschaft organisisert ist und erst ab 6h mit seiner Arbeit beginnt (kein Scherz!), hatten wir so knapp 45 Minuten Verspätung. Der Pilot erklärte dann später an Bord das der Reifendruck wohl zu hoch war. Naja, no Comments! So'n Reifenventil-Dingsbums hat doch eigentlich jeder gute Pilot immer selber griffbereit, oder?
Auf jeden Fall sitze ich nun hier in Amsterdam auf dem Flughafen in der Lounge von KLM und seit der Mitte meines letzten Fluges verlief mein Tag bislang zum Glück ohne weitere besondere Vorkommnisse - ausser dieser Zone mit den Turbulenzen, wo mir mein Sitznachbar gleich seinen Kaffee über den Ärmel gegossen hat. Na denn, Prost!
Mal sehen was mich noch so alles heute erwartet!
Habt ihr auch schonmal solch ähnliche Verkettungen von komischen Zufällen erlebt? Her mit Euren Geschichten!