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andyrx

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Thu Oct 08 09:43:55 CEST 2009    |    andyrx    |    Kommentare (65)    |   Stichworte: Häftling, Hinrichtung, Todesstrafe, USA

mittelalterlich..>Tod am Galgen
Mittelalterlich..>Tod am Galgen

Moin Motortalker

 

eine unglaubliche Story hab ich hier gerade gelesen,der bekommt man echte Gänsehaut......ein modernes Land wie die USA und die Todesstrafe sind ohnehin schon ein Anachronismus...aber dann eine solch e missglückte Hinrichtung ist schon abenteuerlich und grausam:rolleyes:

 

Die Tortur von Romell Broom begann an einem Nachmittag, dem 15. September, und endete zwei Stunden später, als er mit zerstochenen Venen und geschwollenen Gliedern die Hinrichtungskammer im Gefängnis von Lucasville im US-Bundesstaat Ohio verließ. Eigentlich sollte der Todeskandidat an dem Tag durch die Giftspritze sterben. Doch das Team fand keine geeignete Vene, die Tötung wurde abgebrochen.

 

Wegen Brooms fehlgeschlagener Hinrichtung setzte der Gouverneur von Ohio am Montag die anstehenden Hinrichtungen aus. Ein Gericht tadelte die zuständigen Behörden wegen "Inkompetenz". Nach dem Ereignis gab Broom unter Eid seine Leidensgeschichte zu Protokoll:

Drei Medikamente sollen gespritzt werden

 

Es ist 14 Uhr Ortszeit am 15. September, als der 53-jährige Afroamerikaner Broom auf der Liege festgeschnallt wird. Drei Aufseher bereiten seine Hinrichtung vor und legen die Kanülen bereit, durch die drei Medikamente fließen sollen: Das erste soll ihn bewusstlos machen, die zweite Injektion seine Muskeln lähmen, die dritte soll den Herzschlag stoppen. "Die Krankenschwester versuchte drei Mal, die Venen in meinem linken Arm zu treffen", sagt Broom. Dann sticht der Pfleger an seiner Rechten in seinen anderen Arm - wieder vergeblich.

 

Angehörige schauen zu

 

Hinter dem Fenster der Hinrichtungskammer werden vier Journalisten und drei Angehörige des Mordopfers von Broom Zeugen der menschenunwürdigen Prozedur. Broom soll 1984 ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt und umgebracht haben.

 

was sagt man dazu:o

 

der ganze Artikel-->http://nachrichten.t-online.de/.../index

 

 

 

 

 

mfg Andy


Thu Oct 08 17:48:44 CEST 2009    |    Faltenbalg30656

Zitat:

kronleuchter:

Alles sollte wenn möglich, freiwillig geschehen. Der Insasse sollte die Justiz eher als kooperativen Dienstleister wahrnehmen und was mir am wichtigsten ist: Der Täter sollte sich immer als Regisseur seiner eigenen Strafe fühlen, also nicht als derjenige mit dem was gemacht wird. Sondern vielmehr sollte er bis zuletzt die "Zügel in der Hand haben".

Zitat:

Als Kenneth Young im Sommer 2000 mit seiner Tante telefoniert, ist er gerade 15 Jahre alt geworden und seit wenigen Wochen im Gefängnis. „Kenneth, du bist ja im Stimmbruch“, sagt die Tante erstaunt, „du wirst ein Mann!“. Acht Jahre später lebt Kenneth Young noch immer hinter Gittern, er ist jetzt 23, ein schlanker Mann von fast 1,90 Metern. Er hat den Bartwuchs und die Stimme eines erwachsenen Mannes, aber er spricht ganz langsam und leise, flüsternd – auch eine Folge des Anti-Depressions-Medikaments, das er täglich schluckt. Young haucht: „Oh Mann, war ich klein, als ich hierherkam. Ein Kind. Ich wog 37 Kilo weniger als heute und war vielleicht 1,60 Meter groß. Ich war zu Tode verängstigt.“ Kenneth Young hat niemanden getötet oder verletzt, er hat kein Kind geschändet, kein Attentat geplant. Aber sie haben ihn als 16-Jährigen zu viermal „lebenslänglich“ verurteilt und werden ihn erst als Toten wieder freigeben. In zehn, in 30, in 50 Jahren. In einem Land, in dem Maßlosigkeit Gesetz geworden ist.

.

.

.

Eines Tages bedrängt ihn ein Drogendealer aus der Nachbarschaft: Youngs Mutter schulde ihm 3000 Dollar, Kenneth müsse ihre Schuld durch ein paar „Jobs“ abtragen. So rauben der minderjährige Ladendieb und der vorbestrafte Drogendealer vier Motels und ein Büro aus: Während der Ältere mit der Pistole die Überfallenen in Schach hält, greift Young in die Kasse, es fällt kein Schuss, niemand wird verletzt. Von seinem Anstifter bekommt Young 50 Dollar und ein Paar Markenturnschuhe, vom Gericht erhält er viermal „lebenslänglich“. Ohne Möglichkeit zur vorzeitigen Entlassung. „Adult time for adult crime“: Wer wie ein Erwachsener Straftaten begehe, müsse wie ein Erwachsener bestraft werden, wird dem damals 16-Jährigen bei der Verhandlung vorgehalten. Vor dem Gesetz ist er zu dem Zeitpunkt noch zu jung, um Alkohol und Zigaretten zu kaufen, Auto zu fahren und zu wählen.

Bist du wirklich der Meinung, "Kenneth" sollte die Menschen, die ihn töten bzw, bis zum Lebensende einsperren werden, wirklich als Dienstleister ansehen, die ihm doch nur Gutes wollen? :rolleyes:

Thu Oct 08 18:13:39 CEST 2009    |    MT-Christoph

Guter Punkt.

Thu Oct 08 19:31:48 CEST 2009    |    Spannungsprüfer12164

Habe mich vorher schon mal zum Thema "Minderjährige" geäußert, und ich denke in dem Fall gehen wir mal konform ;-)

 

Das System in den USA ist alles andere als perfekt, in meinen Augen eben nur ein Stück besser als das europäische. Vielleicht bin ich ein bisschen zur sehr amerikanisch geprägt, aber ich glaub ich muss das mit dem "Dienstleister" noch mal deutlicher machen. Ich meine damit, dass die JVA ein guter Dienstleister ist, wenn sie das Urteil der Justitz akzeptiert und umsetzt (also auch die Todesstrafe). Allerdings sollte alles mögliche getan werden, um den Täter so gut wie möglich, darauf vorzubereiten und immer ein offenes Ohr für die Probleme haben. Das mit den Workshops war ja nur mal so ne Idee. Auch sollte es unterlassen werden, den Täter zu erniedrigen, wie z.B. leider auf Guantanmo geschehen.

 

"Guter Dienstleister" heißt ja nicht, dass man gemeinsam mit dem Täter, dass Todesurteil in Frage stellt. Ein guter Lehrer ist für mich übrigens auch nicht unbedingt derjenige, der die besten Noten verteilt und der am nettesten rüber kommt. Ein guter Lehrer FORDERT und fördert die Schüler. Ersterer Punkt wird heutzutage leider immer wieder unterschlagen. Ein Guter sollte immer mit offenen Karten spielen und im Zweifel auch Schüler durchfallen lassen, wenn sie die Anforderungen nicht erfüllen können. Meine Lehrer waren sehr, sehr streng mit mir, und ich bin heute sehr dankbar dafür. Wer weiß, wenn ich an einige Luschen oder Kuschelpädagogen geraten wäre, säße ich heute vielleicht auch schon ein.

 

Wir haben uns noch gar nicht darüber unterhalten, was ein guter Insasse ist? Meiner Meinung sollten diese viel stärker dem Gericht vertrauen und auch lernen, ein Urteil zu akzeptieren. Die Idealvorstellung ist für mich immer noch der gemeinsame Weg Seite an Seite. D.h. der Täter sollte gemeinsam mit der JVA den mutigen Weg gehen und dem finalen Schicksal ins Auge sehen. DAS beweißt wahre innere Größe.

 

Und nochmal, hier wird immer von den "Unschuldigen" gesprochen, die vielleicht zu Unrecht einsitzen. Dieses Argument kann aber nicht explizit gegen die Todesstrafe eingesetzt werden, sondern nur ganz generell gegen jegeliche Form von Strafen. Oder wie könntet ihr verantworten, wenn ein Unschuldiger lebenslag hinter Gittern verbringen muss?

Thu Oct 08 19:34:44 CEST 2009    |    Faltenbalg30656

Zitat:

Allerdings sollte alles mögliche getan werden, um den Täter so gut wie möglich, darauf vorzubereiten und immer ein offenes Ohr für die Probleme zu haben.

Die höchste Strafe, die ein Mensch für seine Vergehen tragen kann, fordern, aber gleichzeitig dafür sein, dass man im Gefängnis ein offenes Ohr für den Insassen hat? Wie passt denn das zusammen?

Thu Oct 08 19:56:42 CEST 2009    |    Spannungsprüfer12164

Ich meine damit, dass man die Zeit die man noch zusammen hat, bestmöglich verbringen sollte. Die Anliegen der Täter können doch trotz des Todesurteils ernst genommen werden, oder?. Um ein Beispiel zu nennen, die Zelle ist dem Empfinden des Täters nach, viel zu kalt. Da wäre die JVA gefordert, um schnellstmöglich Abhilfe in Form eines zusätzlichen Heizkörpes zu schaffen. Oder wenn der Verurteilte z.B. eine Laktoseintoleranz hat, könnte man darüber nachdenken Soja- anstatt Kuhmilch zum Frühstück zu servieren.

 

Auch wird immer wieder behauptet, dass Staaten mit der Todesstrafe genauso brutal sind, wie die Täter selbst. Diesen Vorwürf könnten wir endlich entkräften, in dem wir uns gut um die Inhaftierten kümmern, aber ohne gleich die Strafe an sich in Frage zu stellen (!). Die Wahl der Tötungsart sollte dem Verurteilten selbst überlassen werden, um ihm ein Stück Autonomie zu geben, die er vielleicht sonst nicht mehr in dem Umfang hat. Und nochmal, wie reden hier wirklich nur von Schwerstkriminellen wie Mördern, etc.

 

Persönlich halte ich es auch für falsch Täter wie Tiere zu behandeln, deswegen habe ich mich auch immer gegen Arbeitslager ausgesprochen.

 

Arbeitslager oder Folter halte ich für die schlimmsten und grausamsten Strafen überhaupt. Das kann man von einer sauber durchgeführten Hinrichtung sicherlich nicht behaupten.

Fri Oct 09 06:16:22 CEST 2009    |    Standspurpirat30156

Also kronleuchter, es kommt mir - mit Verlaub - doch ein bisschen abartig vor (Zitat: "...saubere Hinrichtung..." usw.), was du so schreibst. Bist du zufällig im Strafvollzug tätig mit Lieblingsfilm "Green Mile"?...spratzel, brutzel ...fällt mir dazu bloß ein....grauenhaft, dieser Film, aber wohl die grauenhafte Wirklichkeit mancherorts. Ein Henker/Wächter, der gerne eine "gute Zeit" mit den Insassen im Knast verbringen und einen angenehmen Arbeitstag haben möchte.

 

Man kann ja wohl kaum erwarten, dass ein unschuldig Verurteilter - egal ob zum Tode oder "nur" zu Knast, Zwangskastration oder sonstwas für z.B. Chemie-Keulen verurteilter sich im anregenden intellektuellen Plauderstündchen mit seinen Henkern und Folterern freundlich unterhält, während deren manchmal bis oft dumpfblöder Zynismus gepaart mit gewalttätigem Schwachsinn und routiniertem Automatismus aus deren Augen glotzt, nicht nur in USA, auch hier in gewisser Weise. Jemanden systematisch krank machen, z.B. zur Vertuschung von vorsätzlichen psychiatrischen Fehldiagnosen, die aus einem nichts entstanden sind, Schritt für Schritt eingeschlichen um jemanden loszuwerden, unliebsame Zeugen z.B., ist ja defakto ähnlich einer Exekution, einer sozialen und gesellschaftlichen sowieso, dauert halt nur viele Jahre/Jahrzehnte an - statt lange Wartezeit mit "Feuerwerk" am Ende sozusagen.

 

Aber zynischerweise ist es wohl oft sogar so, wie du wünschst, denn so ein unschuldig Verurteilter hat oft als einzigen Ansprechpartner zynischerweise nur noch die eigenen Folterer, alle anderen haben sich abgewendet, er ist isoliert - bei Geiselnahmen nennt man dies wohl das Stockholm-Syndrom.

 

Richtern und Staatsanwälten sollten überall auf der Welt dieselben Strafmaße der eigenen Fehlurteile blühen (hätten sie sich mal nicht Gottes Job erschlichen....), dann würde endlich sorgfältig ermittelt und nicht so sehr geschlampert zwischen Mittags-Plausch und Golftermin....oder noch brutaler vertuscht.

 

Aber ein Knastwächter, der ein freundschaftliches Miteinander mit den zum Tode verurteilten Insassen anstrebt, sollte vielleicht einen guten Psychiater aufsuchen (Realitätsverlust...), Schwerstverbrecher brauchen keinen, auch wenn ein Anwalt der was kann halt, das oft in diese Richtung drücken wird...da findet sich dann ein völlig harmloser, der an Stress-bedingter Schlaflosigkeit (oder auch nur öfters "Speed" ins Mittagessen geträufelt bekommen) litt, plötzlich grundlos an Gurten fixiert und grundlos mit ner Chemie-Keule ins Wachkoma versetzt im selben Psychiatrie-Zimmer mit dem "Kannibalen von Rothenburg" und darf mit dem viele "therapeutisch wertvolle" Gespräche führen, natürlich noch angegurtet, während der "Kannibale" frei rumläuft, weil er sich schon mit dem Wärter arschkriechend angefreundet hatte, wie ihm sein Anwalt nahegelegt hatte...."fiktiv" aber sehr Realitäts-nah...

 

So so, Kronleuchter, also im Knast Tüten-kleben oder gar Autos reparieren findest Du grausamer als Todesstrafe....selbst Steine klopfen...das machen viele zum normalen Broterwerb, sogar tief unter Tage... bis vor kurzem noch hier im Ruhrgebiet, von den chinesischen Bergwerken, die öfters mal einstürzen gar nicht zu reden, geh´vielleicht wirklich schnell zum guten Psychiater...wenn du dich noch traust nach dem was ich schrieb...

Fri Oct 09 07:23:12 CEST 2009    |    Kurvenräuber14161

Auch in D sind Fehlurteile keine Seltenheit, so sitzt ein Gefangener in BW seit 1999 eine 13jährige Haftstrafe wegen Bankraubes ab, den er Anhand der "Beweisfotos" gar nicht begangen haben kann. Ein Wiederaufnahmeverfahren ist angestrebt, dennoch bleibt derjenige in Haft. Es findet sich kein Anwalt, der diesen Richtern, wegen langjähriger Entführung/Freiheitsberaubung, ein Verfahren an den Hals hängt, das stinkt doch, selbst in Deutschland, zum Himmel.

Fri Oct 09 09:05:57 CEST 2009    |    PS-Schnecke134513

Auch unschuldig verbüsste Haftstrafen sind sicher tragisch.

 

Aber immerhin KANN man so jemanden noch auf freien Fuss setzten wenn sich die Unschuld ergeben sollte. Man kann dann auch mit Geld ein klein wenig etwas gut machen.

 

Aber ein hingerichteter ist nun mal hingerichtet...

Fri Oct 09 09:15:37 CEST 2009    |    Elderian

Heya,

 

die Todesstrafe ist meiner Meinung nach absolut nicht zu rechtfertigen, sie ist nichts anderes als staatlich legitimierter Mord, und dieser hat ja bekanntlich die "niederen Beweggründe" dabei, die nichts Anderes als Rache oder Sühne sind. Und genau darum gehts den Angehörigen der Opfer bzw. den Opfern selbst: Rache. Das hat nichts mit Strafe zu tun.

 

Auch die extrem lange Zeit bis zur Todesstrafe lässt sich eben mit Ihrer Endgültigkeit erklären: Wer zum Tode verurteilt ist, hat eh nichts mehr zu verlieren, also kann er jeden möglichen Rechtsweg beschreiten, egal wie klein die Erfolgsaussichten sind. Das zieht sich halt dann mal 30 Jahre....

 

und zu kronleuchter Lob des amerikanischen Rechtssystems: Entscheidet da eigentlich immer noch eine Gruppe von Laien (die Jury) über die Schuld? Wieso sollte man das einem "Expertenurteil" von Richtern vorziehen? Und wieso verurteilen die Gerichte Menschen zu mehreren Hundert Jahren Strafe auch wenn diese keinen Bruchteil der Zeit mehr erleben werden?

Und bei vielem mehr, was Du da so schreibst, lieber kronleuchter, kann ich einfach nur den Kopf schütteln....

 

Elderian

Fri Oct 09 09:18:19 CEST 2009    |    andyrx

Zitat:

Aber ein hingerichteter ist nun mal hingerichtet...

da iss was dran;):cool:

 

 

mfg Andy

Fri Oct 09 10:01:33 CEST 2009    |    andyrx

.....und auch ein Mörder kann spätes Glück erfahren Klick :o

 

mfg Andy

Fri Oct 09 10:25:10 CEST 2009    |    MT-Christoph

Danke Kawa_Harlekin und danke Elderian für das geschriebene. Schön das sich auch noch Leute zu Word gemeldet haben die nicht so ein wirres verschrobenes Weltbild haben. Aber wahrscheinlich seid ihr auch total unflexibel und schlecht gebildet.. ;)

 

Saubere Hinrichtung. Das klingt in keinem Kontext gut Herr Kronleuchter.

Fri Oct 09 11:50:51 CEST 2009    |    Spannungsprüfer12164

OK, ich will mich nur noch mal kurz zu Wort melden.

 

Ich bin schon einigermaßen erstaunt darüber, dass sich die Kritik anscheinend nur auf meine Position beschränkt. Schließlich vertrete ich doch eher die "Mitte" der hier geäußerten Meinungen. Auf der einen Seite die Leute, die sich Arbeitslager nach NS Vorbild wünschen. Unglaublich und schockierend, sowas 64 Jahre nach Kriegsende wieder in Deutschland lesen zu müssen. Da muss man sich wie so oft mal wieder richtig schämen ein "Deutscher" zu sein.

 

Auf der anderen Seite, die Leute die die Todesstrafe kategorisch ausschließen. Bei dieser Gruppe ist jedoch nicht zu erkennen was sie tatsächlich will, nur eben das sie dagegen sind. Vielleicht wünscht sich diese Gruppe die Abschaffung von Strafen, oder die Beibehaltung des status quo. Unter Umständen befürworten diese Leute auch eine Verschärfung des Strafrechts, aber eben ohne die Todesstrafe. Who knows. Argumentativ sind die Gegener der Todesstrafe jedoch absolut im Vorteil, da sie die Rolle des Anklägers übernehmen und ihre eigene Position nicht näher erläutern.

 

Grundsätzlich begrüße ich die Diskussion um die Todesstrafe, jedoch kann ich mir die Einführung hier in Europa auch kaum vorstellen. Der Zeitgeist und die Mentalität stehen dem einfach diametral entgegen. Aber Demokratie und die Todesstrafe müssen sich nicht grundsätzlich ausschließen, siehe z.B. USA, Japan.

In Japan ist es übrigens so, dass der Verurteilte jederzeit mit der Hinrichtung rechnen muss. Danach werden nicht mal die Angehörigen informiert, schrecklich finde ich sowas. Da bevorzuge ich doch lieber das von mir vorgelegte Modell der "kooperativen Partnerschaft".

 

Eine gesellschaftskritische Bemerkung sei mir bitte noch erlaubt. Seit ungefähr 10 Jahren fällt mir speziell in Deutschland auf, dass der Staat als Autorität immer weniger respektiert wird. Das fängt schon im kleinen an. Beispielsweise regt sich ein Falschparker über ein "Ticket" auf und diskutiert lieber lautstark mit der Politesse, anstatt sich zu entschuldigen. Oder ein Kind fällt in der Schule durch und die Eltern suchen deshalb gleich den Rechtsweg über die Gerichte. Es gibt noch tausend weitere Beispiele... Ich will damit nur sagen, dass viele Leute nicht mehr zu ihren Fehlern stehen und auch nicht die Konsequenzen tragen wollen. Reue zeigen ist für viele heute ein Fremdwort, die Schuld wird immer nur bei den anderen gesucht. Wer so eine Mentalität hat, findet natürlich jede Strafe für sich als zu hart und ungerechnet. Klar jeder macht mal ein Fehler, aber bitte traut euch auch, dazu zu stehen.

Fri Oct 09 11:57:52 CEST 2009    |    Faltenbalg30656

Zitat:

Grundsätzlich begrüße ich die Diskussion um die Todesstrafe, jedoch kann ich mir die Einführung hier in Europa auch kaum vorstellen.

Auszug aus dem Lissabonner Vertrag:

Zitat:

"*Ein Staat kann in seinem Recht die Todesstrafe für Taten vorsehen, die in

Kriegszeiten oder bei unmittelbarer Kriegsgefahr begangen werden*; diese Strafe

darf nur in den Fällen, die im Recht vorgesehen sind, und in Übereinstimmung mit

dessen Bestimmungen angewendet werden ..."

Zuerst wird aufgelockert, dann wird ermächtigt....:rolleyes::mad:

Fri Oct 09 12:10:57 CEST 2009    |    Spannungsprüfer12164

Ich denke auch, dass ein Krieg (egal wo auch immer) das Wertesystem ganz gehörig durcheinander wirbeln könnte.

 

Man sieht ja, dass in vielen Regionen wo "Dauer-Krieg" herrscht, die Rechte der Bürger überhaupt nichts mehr zählen.

 

Wenn ich mich da an die vielen Völkermorde in Afrika zurück erinnere, wird mir immer noch ganz übel :mad:

Fri Oct 09 17:00:49 CEST 2009    |    Standspurpirat30156

Ja, kronleuchter, in diesem Punkt gebe ich dir völlig recht, strikt gegen etwas zu sein, ist einfacher als Lösungen anzubieten. Ich meine halt, der gesetzliche status quo ist in Europa völlig ausreichend (vielleicht plus "Tütenkleben" oder "mittleres Steineklopfen" wie jeder normale Straßenarbeiter auch etc. - je nach Physis - natürlich NICHT Nazi-Arbeitslager-Vorbild, um Gottes Willen), wenn er denn 100% durchgesetzt würde einerseits, also nicht übertriebener Täterschutz getrieben würde bei gleichzeitig mangelhaftem Opferschutz und wenn andererseits nicht so unglaublich viel geschlampert, gepfuscht und dreist gelogen würde bei den "Ermittlungen" wenn es überhaupt je welche gibt, und nicht einfach die Lügen primitiver Nachbarn oder Erb-schleichender Verwandter kritiklos verwendet werden, Lügen auch von Angehörigen der Behörden, vor lauter Geilheit auf die nächste Beförderung, Gehälterhöhung, Pickerl auf der Mütze oder sonstwas.

 

Jede einzelne dieser Lügen zerstört ein Leben, oft sogar mehrmals, damit die vorangegegangene Lüge(n) nicht auffliegt(en) - da gibt´s dann ne Gruppendynamik und gemeinschaftliches Interesse, dass eines jeden Lüge nicht auffliegt, Chef, Kollegen, Nachbarn und miese Verwandte werden da flugs untereinander die besten Gesinnungs-Freunde und fühlen sich alle zu Gutachtern berufen, obwohl´s bei Ihnen vielleicht gerade mal zur Volksschule gereicht hat (was nichts aussagen muss aber kann) und SIND das defakto, "Gutachter", weil völlig kritikunfähige, faule, schlampige und nicht selten extrem gewalttätige (was sofort vertuscht wird durch meist mehr Gewalt...ist halt so, alles andere wäre Verleugnung der Tatsachen) Beamten den einfachsten Weg suchen und jede Mühe scheuen, und das sofort und leichtfertig auf Kosten eines anderen Existenz/Gesundheit/Leben.

Und das ist auch völlig inakzeptabel, ironischerweise vertauscht sich dann bei Behördenverbrechen (die es hierzulande sicher auch noch gibt, ist so) dann der Opferschutz mit dem Schutz des (unschuldigen) Täters - muss ja nicht gleich um kapital punishment gehen, 2 Jahre Knast oder 10 Jahre immer mal wieder mit eingeschlichenen aufgezwungenen Psychiatriebesuchen (z.B. aufgrund völlig harmloser leichter lächerlicher Depressionen ist man dann "Zimmergenosse"..so in etwa... vom "Kannibalen"...sagte ich schon...und man wird dann auch brutalst chemisch exakt gleich "therapiert"...ist halt rationeller allen im wesentlichen die gleichen "Pillen" zu fressen aufzuzwingen...), man - die Behörden -will den "Deppen" einfach loswerden, das könnte Einstein persönlich sein, diese Behörden wären viel zu dumm/träge/faul/korrupt/opportunistisch/geistig minderbemittelt in ihrer automatisierten rationellen Maschinerie, das je zu erkennen und zerstören jede Existenz und Gesundheit, die unschuldig bzw nicht psychisch krank in ihre Maschinen-gleichen Fänge gerät, ein für alle mal.

 

PS: Das Laien-Jury System, wo irgendwelche zufällig ausgewählten/ausgewürfelten "Dödel", die wohl nur über 18 oder über 21 sein müssen, ist natürlich völliger Irrsinn, meiner Meinung nach. Mit bisserl Pech in einem kleinen Landkreis sind´s dann genau die verleumndenden Nachbarn z.B. also die eigentlichen Verbrecher dann in so einem Fall.

 

PPS: Diese Abgründe auch in jeder noch so demokratischen Gesellschaft sind nicht schön, aber vor ihnen den Kopf in den Sand zu stecken mit ignoranter Behördenglaubigkeit..."der werd´s scho´verdient haben, wenn der Dorfwachtmeister des sogt"...hat immer wieder in gigantische Katastrophen geführt wie in das NS-Verbrechens-Regime, dieses weil der Mensch halt evolutionär vom Viech abstammt und die werden oft oportunistisch Macht-trunken, naja, ehrlich gesagt, die meisten Viecher wohl nicht, das scheint rein menschlich zu sein....

Fri Oct 09 17:49:16 CEST 2009    |    Kurvenräuber14161

*denk*

Animal Farm

Fri Oct 09 18:19:29 CEST 2009    |    deepTERA

Natürlich können Unschuldige ein Argument nur gegen die Todesstrafe sein. Genau genommen ein Argument gegen jede Form der entgültigen Strafe. Also zB auch die Kastration eines verurteilten Sexualtäters.

 

Ein Mensch der unschuldig im Gefängnis sitzt kann entlassen und im Rahmen der Möglichkeiten entschädigt werden.

 

Da gibt es gar kein Problem eine klare Grenze zu ziehen, sie liegt da wo eine Strafe nicht mehr sofort bei Entfallen ihrer Grundlage abgebrochen werden kann.

Fri Oct 09 19:21:12 CEST 2009    |    Faltenbalg1233

Jahrelang ist Amerika dafür gescholten worden, dass sie die Todesstrafe noch anwenden und jetzt kommen hier Leute die eine Einführung der Todesstrafe fordern.

 

Ich bin fasziniert und entsetzt.

 

Präventive Maßnahmen sind wesentlich wichtiger als darüber zu sinieren was man mit verlorenen Seelen anstellen könnte.

Und ob unser Justizsystem so schlecht ist wage ich zu bezweifeln. Es ist ja nicht so dass wir uns vor Straftätern nicht retten können die Taten begehen die Grund für einen Todesstrafe geben...

Fri Oct 09 20:08:18 CEST 2009    |    Spannungsprüfer12164

Ich halte das hier auch eher für eine theoretische Debatte, da es ja wie Flowmaster richtig angemerkt hat, in Deutschland zum Glück verhältnismäßig wenig Massenmörder gibt.

 

Hierzulande hat es übrigens schon immer Befürworter der Todesstrafe gegeben, ich wüßte nicht was daran überraschend sein sollte, bei einer Bevölkerung von 82 Million Menschen und damit auch potenziell 82 Millionen verschiedenen Meinungen zu dem Thema. Übrigens hat es die Todesstrafe in der bayerischen Verfassung formal noch bis 1998 gegeben. (Sie wurde jedoch nach 1950 nicht mehr angewendet)

 

Ich würde mich auch viel lieber über Präventionmaßnahmen von Straftaten unterhalten, oder wie man die Aufklärung von Verbrechen allgemein verbessern könnte. Denn erst danach steht ja die Bestrafung, d.h. wenn alle anderen Mechanismin bereits versagt haben. Nur gings bei dem Artikel von andyrx ja konkret um die Todesstrafe.

 

Ich zieh mich jetzt übrigens (wohl zur Freude der meisten hier) aus dem Thread zurück. Denn wenn bei einer Diskussion um die Todesstrafe, die Befürworter für Entsetzen auf der Gegenseite sorgen, ist mir der Sinn und Zweck der Diskussion schleierhaft. Es erinnert mich eher an eine Pseudodiskussion, wo eigentlich nur die Mehrheitsmeinung, also contra Todesstrafe, geäußert werden darf und man sich dann nur noch gegenseitig bestärkt bzw. sich "verbal auf die Schulter klopft". Vertreter anderer Meinungen, also den Befürwortern der Todesstrafe, wird dann schonmal nahegelegt den nächstgelegenen Psychater aufzusuchen. Tolle Gesprächskultur.

Fri Oct 09 21:50:26 CEST 2009    |    KKW 20

In Hessen ist die Todesstrafe noch in der Verfassung verankert. Da aber das Grundgesetz sagt ''Die Todesstrafe ist abgeschafft'' und Bundesrecht Landesrecht bricht, ist dieser Bestandteil der hessischen Verfassung mehr als flüssig.

Sat Oct 10 01:02:18 CEST 2009    |    Standspurpirat30156

Werter kronleuchter, das war nicht so persönlich gemeint, wie´s vielleicht rüberkam, und ich respektiere durchaus, dass man auch den anderen Standpunkt vertreten kann. Es ist mir sonnenklar, dass jedes Verbrechensopfer, das vielleicht mit ach und krach z.B. ein vielleicht sogar konzertiertes Attentat irgendeiner Art knapp überlebt hat, persönlich meist sofort Deiner Meinung ist. Ich finde halt nur, objektiv neutral und vom christlichen Standpunkt aus gesehen, kann man nur strikt gegen die Todesstrafe sein...meine unabänderliche Meinung als Bürger und Mitglied einer europäischen Gesellschaft ...

 

Warum ich das sagte...man verschwindet in Bayern aus wesentlich geringeren Anlässen (als sowas zu sagen) im wesentlich immer lebenslang in der Psychiatrie, z.B. wenn ein "respektabler" Nachbar das so wünscht und vielleicht noch der Chef/Kollegen/sonstwer ein finanzielles/karriere-bedingtes Interesse dran hat oder sonstwas ähnliches fiktives. Das gibt´s schon mal. Naja zwischendurch darf man sich manchmal nach Jahren kurz von dem teuren gegen Depressionen völlig sinnlosen Kastrations-Giftmüll (Kostenpunkt ca absurde 400-800Euro pro Monat...) bei eetwas aber oft kaum reduzierter Dosis erholen ( ich betone, wegen nichts, sagen wir Insomnia, oder leichten Depressionen, immer nur ein Vorwand, jemanden verschwinden zu lassen, die Stasi konnte es nicht besser...irgendwann nach Jahren regt man sich vielleicht sogar auch mal auf über die unmenschliche Behandlung) und dann wird man wieder unter irgendeinem konzertierten Vorwand reingehauen....ohne Anlass, nur als unliebsamer Kritiker....das geht Jahrzehnte so bis ans Lebensende, ist ja auch ein tolles blühendes Geschäftchen, "grüne" Hand in "weiße" Hand, immer ohne Richter defakto, unterschrieben von ner Tippse mit dem Briefkopf eines Richters, den man nie sah, der nie jemanden anhörte usw.....und dass die Todesstrafe in der bayrischen Verfassung erst 1998 oder so abgeschafft wurde, ist mir drastisch bekannt, danke sehr für die Erinnerung; ich war wie vom Donner gerührt, als ich das damals im TV mitbekam, dass das nun ERST abgeschafft worden sei... Das mit Hessen wußte ich nicht, um Gottes Willen....meine Meinung. Man sollte sich sehr gut überlegen, ob gewisse Leute mündig genug sind, mit solchen "Werkzeugen" wie Psychiatrie oder gar Todesstrafe "hantieren" zu dürfen - meine Meinung ist klar: Kein Mensch kann dazu die Befugnis besitzen und in den Händen von Schwachköpfen und geistig gefährlich unterbelichteten, die es sicher in allen Klassen der Gesellschft (auch in den vermeintlich gebildeten) gibt, ist alleine die Existenz der Todesstrafe eine inherente Morddrohung sondergleichen, für jeden der ins Visier dieser sicher oft Unterbelichteten kam, erstmal sogar egal, ob nun verschuldet oder nicht.

 

"Gesprächskultur", nun ja, dem unendlich drastischen Thema angemessen, sollten dann schonmal harte Worte erlaubt sein, wenn sie der oft unterdrückten Wahrheit im wesentlichen entsprechen. Die Wirklichkeit der Todesstrafe, wo auch immer auf der Welt, ist unendlich viel härter als irgendwelche Worte es jemals sein können.

 

Ähem, ich habe auch erstmal fertig...wir sind ja hier in eines anderen Blog und nicht im Forum...ist halt ein sehr erschreckendes, drastisches Thema mit vielen Schattierungen...

Sat Oct 10 01:11:11 CEST 2009    |    andyrx

wie der Kawa_Harlekin schon schrieb,wir sind hier in einem Blog (auch noch dem eines Moderators:o) und da ist es doch schon möglich etwas breiter und intensiver zu diskutieren als im Forum zumal dieses Thema nichts mit Autos zu tun hat;)

 

also solange es hier nicht unter die Gürtellinie geht oder illegal wird,könnt ihr hier relativ frei eure Meinung kundtun bzw. euch dazu so lange austauschen wie ihr es meint tun zu müssen;)

 

mfg Andy

Tue Dec 08 01:27:43 CET 2009    |    andyrx

es geht in die nächste und grausame Runde-->http://nachrichten.t-online.de/.../index

 

anstatt den Typen zu lebenslänglich zu begnadigen wird jetzt noch mal experimentiert.....das ist doch verrückt aus meiner Sicht:o

 

mfg andy

Tue Dec 08 06:22:10 CET 2009    |    Faltenbalg30656

Zitat:

Das neue Protokoll gewährt dem Personal drei Anläufe, um den Verurteilten zu töten.

Also irgendwo hörts dann auch mal auf. Wie wärs mit ausreichend qualifiziertem Personal? :confused:

Thu May 30 14:24:15 CEST 2013    |    Multimeter22846

Wer sich mit den Fakten der Todesstrafe mal ernsthaft auseinandersetzt und die mal zur Kenntnis nimmt, kann sich davon überzeugen, dass diese eher ein verfehltes Marketing Instrument ist als eine effektive Strafe. Solche Kommentare, wie die vom @Kronleuchter zeugen von einer ziemlich limitierten Bildung, was die Todesstrafe und die Justiz angeht. Ehrlich gesagt kann ich das oberflächliche Gelaber in Stammtischmanier echt nicht mehr ab. Setzt eure Denkmurmeln mal richtig ein und "denkt", bildet Euch gefälligst und fallt nicht auf jede billige Propaganda rein. Ja demokratisch leben ist anspruchsvoll und manchmal etwas frustrierend und mühsam. Aber alles andere, wie z.Bsp @Kronleuchter vorschlägt ist diktatorisch und das geht nicht.

Deine Antwort auf "Todesstrafe in den USA --->missglückte Hinrichtung"

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