Mon May 10 18:57:04 CEST 2010 | andyrx | Kommentare (86) | Stichworte: 720.-, B51, Renault, Twingo, Unfall, Urteil, Wechselbrücke
Hallo Motortalker
viele werden sich an die Diskussion zu dem Unfall im Januar mit der in nächtlicher Dunkelheit abgestellten Wechselbrücke und dem dabei ums Leben gekommen jungen Twingofahrer erinnern--> {Thread zu Horrounfall auf der B 51
nun ist das Urteil gesprochen worden--> Strafbefehl über 720 Euro alles weitere im Link dazu....
eure Meinung dazu interessiert mich
gerecht und angemessen oder eher eine Farce..??
die strittige Vollstreckbarkeit in Polen kommt noch hinzu
hier mal noch der Unfallbericht-->http://netplosiv.org/.../todesfalle-lkw-twingo-fahrer-gekoepft
mfg Andy |
Ergänzung von andyrx am Mon May 10 19:08:54 CEST 2010
hier mal ein Auszug aus dem Artikel
Seit der Unfallnacht versucht die Familie das fahrlässige Handeln des LKW-Fahrers zu verstehen. Von Seiten seiner Spedition kam lediglich ein kurzes Formschreiben mit einigen Worten des Bedauerns. Doch dabei blieb es nicht - viel schlimmer: Die Polizei hatte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in der Unfallnacht den LKW-Fahrer ohne Zahlung einer üblichen Sicherheitsleistung auf freien Fuß gesetzt, da die betroffene örtliche Spedition eine Klärung am Folgetag versprach.
Doch kaum wollte die Polizei das Geld einholen, war der betroffene Mitarbeiter nicht mehr dort angestellt, die Spedition zeigte sich nicht mehr verantwortlich. Nun hoffte die Familie zumindest auf einen Prozess, in dem sie erfahren hätte können, wie es zu der Tragödie kam. Doch das Amtsgericht in Syke beendete das Verfahren ohne Prozess durch einen Strafbefehl. „Wir mussten berücksichtigen, dass der Mann nicht vorbelastet war und zudem geständig ist“, so Jann Scheerer, der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Verden.
Das rechtskräftige Urteil wurde auf 90 Tagessätze festgelegt – eine mittlere Strafe. Doch da der polnische Fahrer nur ein sehr geringes Einkommen angab, wurde der Tagessatz auf nur 8 Euro festgelegt. Bianka M. ist zwar wütend über das Urteil, viel trauriger macht sie aber die Tatsache, dass die Strafe wenn überhaupt grenzübergreifend nur über ein aufwendiges Rechtshilfdesystem verfolgt werden kann. „Wenn ich wüsste, dass er diese 720 Euro zumindest bezahlt, wäre es für mich wenigstens ein Zeichen, dass er die Schuld anerkennt“, so Bianka M. in einem bewegenden Interview.
Doch LKW-Fahrer Thomasz P. ist inzwischen in Polen, die Familie hat von ihm nie ein Wort des Bedauerns erhalten. Martins Familie bleibt nur die Hoffnung, dass den leichtsinnigen Fahrer das Gewissen über sein tödliches Handeln ein Leben lang begleiten wird und dass anderen Verkehrsteilnehmern bewusst wird, welche Verantwortung sie tragen – für sich und für andere. |
Mon May 10 19:00:47 CEST 2010 | _RGTech
*kopfschüttel*
Mon May 10 19:05:11 CEST 2010 | schipplock
ich bin sauer.
Mon May 10 19:18:39 CEST 2010 | Achsmanschette51801
Mon May 10 19:23:10 CEST 2010 | Spiralschlauch11740
Deutsche Justiz.
In der USA wäre der LKW Fahrer zu einer SEHR langen Gefängnisstrafe verdonnert wurden sowie weitere Möglichkeiten (z.B. lebenslanger Fahrverbot, Berufsverbot usw.). Aber im "freien" und "schönen" Europa besonders in Deutschland ist dann Schluss mit "sinnvoller" Justiz...
Meiner Meinung nach: Skandal...
Wobei gleich noch die User kommen werden, die dem Autofahrer die Schuld zuweisen werden...
Mon May 10 19:29:33 CEST 2010 | Drahkke
Dieses Urteil kommt einer Verhöhnung des Opfers gleich...
Mon May 10 19:43:28 CEST 2010 | Batterietester16492
Kann man ja mit nem Freibrief gleichstellen,das jetzt viele LKW Fahrer das so machen können.Immerhin muss man ja nur n bissl Geld zahlen und die Sache ist erledigt.Dem Twingo Fahrer kann man da keine Schuld geben.Immerhin rechnet niemand damit das mitten im Dunkeln sone Ladebrücke auftaucht.Schei.. Justiz mal wieder.
Mon May 10 19:44:35 CEST 2010 | scion
Dummheit, Alkoholgenuss und eine schwere Kindheit... damit hat man doch fast immer den Freibrief vor deutschen Gerichten. Manchmal kommt es einem vor, als ob die Institution EU nur ein Kaspertheater ist. Da soll grenzübergreifend gefahndet werden, aber eine Geldstrafe ist dann nicht vollstreckbar
Mon May 10 19:52:28 CEST 2010 | Batterietester134711
*Unmöglich*
Mon May 10 19:58:53 CEST 2010 | Antriebswelle36173
Auf die Gefahr hin, dass andyrx mir irgendwann mal auflauert, aber warum denn immer die BILD als Quelle? :P
Zum zitierten Artikel: http://www.bildblog.de/14983/kopfloser-horrorjournalismus/
Und zu dem Urteil: Ist eine Frechheit.
Mon May 10 20:00:58 CEST 2010 | Zoker
@ Matze, das ist kein Freibrief für LKW Fahrer, das ist ein Freibrief für Ausländisch LKW Fahrer und Speditionen, die hatten aber schon immer einen Freibrief in Deutschland und werden den auch immer haben. Die Strafen waren schon immer lächerlich, und das hier schlägt dem Faß den Boden aus.
Mon May 10 20:01:00 CEST 2010 | 124er-Power
Unbegreiflich dieses Urteil
Mon May 10 20:04:38 CEST 2010 | Faltenbalg9980
Das ist nur mehr lächerlich.
Ich werde Gerichte nie verstehen, mal werden Leute für einen Furz verknackt und glaichzeitig passiert sowas.
Mon May 10 20:04:51 CEST 2010 | Batterietester134092
Es ist wie Drahkke sagt, eine Verhöhnung des Opfers, dass ist unter diesen Umständen eigentlich unglaublich.
Mon May 10 20:05:46 CEST 2010 | Trennschleifer8157
den fahrer des twingo trifft in der tat eine erhebliche teilschuld, denn er hat §3 StVO Absatz 1 recht offensichtlich grob missachtet. einen aehnlich gelagerten fall hat das olg thueringen im letzten jahr verhandelt (AZ: 4U 155/08)
mit der vereinfachten betrachtung ob 720 euro ein menschenleben wert sind kann man hier schlecht operieren.
gruesse vom doc
Mon May 10 20:06:52 CEST 2010 | andyrx
weil es auf Google Pics kaum Bilder mit Bezug zu dem Unfall gab
mfg Andy
Mon May 10 20:07:44 CEST 2010 | 124er-Power
In anderen Ländern hätte man sowas mit Selbstjustiz geregelt
Die Gerichte taugen ja eh nix
Mon May 10 20:18:24 CEST 2010 | andyrx
es gab nicht mal einen Prozess sondern nur einen einfachen Strafbefehl,auch die Fahrlässigkeit der Staatsanwaltschaft ist wohl kaum zu fassen
da fehlen einem wirklich die Worte,man könnte meinen der Fahrer hätte aus versehen ein Kanninchen überfahren und Schwamm drüber...
mfg Andy
Mon May 10 20:25:29 CEST 2010 | tino27
Zu dem Urteil will ich garnichts sagen.
Aber wie schon in dem Artikel steht, wünschen sich die Angehörigen meist einfach ein Schuldeingeständnis und darauf folgend und viel wichtiger eine Entschuldigung.
Ob sie es dann annehmen oder nicht, ist ne andere Frage.
Mon May 10 20:28:45 CEST 2010 | andyrx
naja,eventuell hätte ein richtiger Prozess dann wohl noch dazu geführt das der Twingo Fahrer Schuld gewesen sei....und seine Versicherung den Schaden an der Wechselbrücke zu regulieren habe
mfg Andy
Mon May 10 20:29:29 CEST 2010 | 124er-Power
Wahrscheinlich wird man härter bestraft, wenn man einen Marder tötet
Mon May 10 20:29:32 CEST 2010 | B4-Rocker
Und schon wieder Urteil was mehr als nachdenklich stimmt!
Oder sarkastisch ausgedrückt: Es war vorhersehbar!
Mon May 10 20:31:22 CEST 2010 | CaptainFuture01
Wehe ich fahre in D beim ausparken einen Fußgänger an,weil er hinter irgendeiner Blechsäule meines Fahrzeugs verschwindet und ich ihn deshalb übersehe.....
Da kann ich dann sehen,wie ich mein weiteres Leben bestreite.....hier kommt ein Mensch zu Tode und praktisch nichts ist die Folge für den Schuldigen.....
Bravo,Deutschland.....ich bin sowas nicht....
Greetz
Cap
Mon May 10 20:33:50 CEST 2010 | andyrx
würde man selbst einen solch folgenschweren Unfall so fahrlässig in unseren Nachbarländern verantworten müssen wäre man mit Sicherheit nicht so einfach davon gekommen...da bin ich mir recht sicher
mfg Andy
Mon May 10 20:36:55 CEST 2010 | Trackback
Kommentiert auf: andyrx:
MT-Nachtclub für MT Off Topic zu später Stunde
[...] der Satz kann so stehen bleiben,denn da iss was wahres dran
gehört aber eigentlich hier hin--> Klick
[...]
Artikel lesen ...
Mon May 10 20:41:47 CEST 2010 | Kurvenräuber133818
Jetzt weiss ich warum Justitia eine Binde um die Augen (nicht nur) bei solchen Urteilen.....
Mon May 10 20:52:59 CEST 2010 | saturn78
Ja genau!!!!!
(jetzt wirds peinlich)
Mon May 10 20:56:29 CEST 2010 | Lewellyn
Mindestens so fassungslos wie das Urteil machen einen manche Kommentare.
Mon May 10 21:10:35 CEST 2010 | Faltenbalg30327
Ich finde das Urteil lächerlich, 720€ für solche einen Bockmist?? 2 Jahre Haft wären für mich das Mindestmaß gewesen, sry.
Aber ich glaube wenn eine Politiker oder VIP darunter gefahren wäre würde es auch anders ausgefallen sein.
Mon May 10 21:25:42 CEST 2010 | Antriebswelle135612
Ich bin selber seit über 20Jahren bei einer Spedition beschäftigt
doch hier fehlt mir jedes Verständnis sowohl für das
Handeln des Fahrers als auch für das "Urteil",
da werden Fahrzeitüberschreitungen (bei denen niemand
zu Schaden kommt) härter bestraft.
Mon May 10 21:32:26 CEST 2010 | Jack GT
Ob das eine gute Lösung wäre, wage ich zu bezweifeln .
Mon May 10 21:33:10 CEST 2010 | mlkzander
der strafbefehl lautet doch gar nicht auf 720€ sondern auf 90 tagessätze, das sollte man auseinander halten, denn es gibt immer nur tagessätze wenn es um geldstarfen oder strafbefehle geht
ist ja im prinzip auch richtig so, ein millionär hätte ne 6stellige summe zahlen müssen und ihr wärt alle zufrieden gewesen? u.U. tun dem polen die 720€ mehr weh als dem millionär die 100k
(ich meine übrigends alle strafen sollten nach dem einkommen berechnet werden, dann würden sich auch die "reichen" in D evtl. mehr an die tempolimits halten?) (aber gut immerhin kriegen alle die punkte)
ob der der pole seinen verdienst richtig angegeben hat, sei dahin gestellt
weiterhin ist ja nicht nur der saatsanwalt schuld, sondern der gesetzgeber, es ist an ihm für so etwas angemessene mindeststrafen zu definieren - so wären dann alle gezwungen wenigstens da mindestmass zuverhängen
Mon May 10 21:42:10 CEST 2010 | M0tti
/facepalm....
Da kann man einfach nur den Kopf schütteln und sauer werden.
Mein beileid an die Familie und zu dem Urteil sage ich nichts mehr... einfach unfassbar.
Mon May 10 21:45:29 CEST 2010 | saturn78
Ich wohne in einer Spielstrasse (=SCHRITTGESCHWINDIGKEIT), was einige liebe Nachbarn aber nicht davon abhält, mit >50km/h um die Ecken zu pfeilen.
Am liebsten mit nem SUV, wo der Kühler/Stoßfänger schön in Kinderkopfhöhe ist.
Einige dieser Leute sind bei jedem Stammtisch mit starken Sprüchen ganz vorn dabei (ala: Selbstjustiz... da sollte man... ich würde).
Mon May 10 21:47:05 CEST 2010 | andyrx
auch ein polnischer Trucker arbeitet nicht mehr für einen Stundenlohn von 1.- Euro....was bei einem Tagessatz von 8.- Euro ja der Fall wäre....
wenn doch,wäre Polen aus meiner Sicht nicht reif für die EU bzw. sollte man dann etwas nachdenklich werden
mfg Andy
Mon May 10 21:50:25 CEST 2010 | --A--
Genau wegen solcher Urteile ist jeder verlassen, der sich auf den Staat verlässt...!
Diese Justiz kann man nicht ernstnehmen. Kapitalverbrechen werden regelmäßiger härter bestraft als schwerste Körperverletzung, Tötung etc.
Hätte der polnische LKW-Fahrer Zigaretten geschmuggelt, hätte ihn die volle Härte der Justiz erwischt...
Mon May 10 22:40:04 CEST 2010 | sennini
Das zum Thema Rechsstaat:-(
Es sollten für sollche Sachen viel härtere Strafen beschlossen werden.
Mein Beileid den Angehörigen des Opfers
Deine Antwort auf "Skandalurteil -->nur 720.- Euro Strafe für Horrorcrash auf B51"