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SportsLounge Alles was mich an Autos interessiert.

07.01.2017 18:35    |    Rotherbach    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 187, Fiat, Kauberatung, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen, Seicento

Einleitung

 

Der Fiat Seicento wurde 1998 als Nachfolger des Fiat Cinquecento präsentiert. Hierzu wurde die Bodengruppe des Cinquecento beinahe ohne Modifikationen übernommen. Das Design war rundlich, niedlich und jugendlich. Die Designlinie wurde außen und innen durchgezogen. Den Seicento gab es nur als Dreitürer. Im Jahr 2000 wurde ein Facelift durchgeführt, neben technischen Änderungen gab es auch milde optische Änderungen. In Deutschland wurde der Vertrieb offiziell 2007 eingestellt, die Produktion endete erst 2011.

 

Neben Benzinmotoren wurde im Seicento auch ein Elektroantrieb angeboten. Die Benzinmotoren waren allesamt 4-Zylindersaugmotoren. Der kleinste Motor war ein 900 Kubikzentimeter Motor mit 40 PS, dieser läuft leise und komfortabel, allerdings reicht seine Leistung nur im innerstädtischen Verkehr aus. Seine Produktion wurde 2000 eingestellt, da er die Euro 3 Norm nicht erfüllen konnte. Der 1.1L Motor leistete durchgängig 54 PS, gilt als drehfreudig und sparsam. Es gibt ihn in einer Variante mit Singlepoint Einspritzung und einer mit Multipoint Einspritzung. Nach der offiziellen Einstellung in Deutschland konnte der Seicento auch mit einem 69 PS 1.2L Motor bestellt werden. Den 900er Motor konnte man zeitweise mit einem automatisierten Schaltgetriebe bestellen. Der Elektromotor war mit einem Einganggetriebe ausgestattet und ist sehr selten. Grundsätzlich gelten die Motoren als zuverlässig und langlebig.

 

Beim Seicento handelt es sich um einen Kleinstwagen, selbst vorne ist das Platzangebot eher klein. Der Kofferraum ist auch eher für einen Singlehaushalt geeignet, als für größere Haushalte. Der Seicento ist ordentlich, aber nicht gut verarbeitet. Knarren, Knarzen und quietschen können vorkommen, die Materialien wirken billig. Dafür ist er gut gegen Korrosion geschützt und haltbar. Das Fahrwerk ist knackig und eher hart abgestimmt, der Seicento untersteuert merklich, gilt als sicher und gut vorhersehbar. Durch seine exakte und direkte Lenkung ist er in der Stadt wendig und ein Parkplatzkönig. Das Sicherheitsniveau ist durch die alte Konstruktion trotz Airbags niedrig. Immerhin war ab dem Jahr 2000 ABS Serienmäßig verbaut. Das Ausstattungsniveau ist akzeptabel, Klimaanlagen gibt es öfters, selbst ungewöhnliche Extras wie Lederausstattungen waren möglich. Die Sitze der Einstiegsversionen bieten eher schlechten Sitzkomfort. Der Seicento wird beim Fahren vergleichsweise laut.

 

Das Angebot an Seicentos ist ziemlich groß, das Preisniveau eher niedrig. Es gibt auch eine große Anzahl an Sondermodellen. Das Preisniveau ist niedrig. Wartung und Verschleißteile sind in der Regel günstig, eine Ausnahme stellt das Einstellen der Ventile dar, diese Wartung ist heute ungewöhnlich und vergleichsweise teuer.

 

Typische Schwachstellen des Fiat Seicento (187):

 

Benzinmotoren:

  • Zylinderkopfdichtungsdefekte
  • Korrosion der Ölwanne
  • 1.1L: schnarrende/klappernde Ventile deuten auf versäumte Ventilspielkontrolle hin, Spiel in den Lagern der Lichtmaschine
  • Ölverlust an Zylinderkopfdichtung
  • Ölverlust an Ventildeckel
  • Ölverlust Zundspulenträger
  • Ölverlust an Ölablassschraube
  • 0.9L: tickernde Hydrostößel, verschlissene Kipphebelwelle
  • Ausfall des Lüfterschalters, es folgen Überhitzung und schwerwiegende Defekte
  • gerissene Massenkabe
  • defekte Lichtmaschinen

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ölverlust an Getriebeeingang
  • verschlissene Synchronisation des 3. Ganges
  • verschlissenes, schwergängiges Getriebe
  • Citymatic Halbautomatik ist störanfällig, speziell defekte Elektronikmodul fällt aus

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Stoßdämpfer
  • verschlissene Radlager
  • verschlissene Radlagerbuchsen
  • verschlissene Schräg- und Querlenker der Hinterachse

 

Sicherheit:

  • starker Verschleiß vordere Bremsscheiben
  • defekte Scheinwerferverstellung
  • Undichtigkeiten des Tanks
  • Ausfall Instrumentenbeleuchtung

 

Komfort:

  • defekter Heckwischermotor
  • defekte Heckklappenschlösser
  • defekte elektrische Fensterheber
  • defekte Schiebedachmotoren

 

Karosserie & Korrosion:

  • Korrosion Auspuffanlage

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2017, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

Aktualisierung 2017

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07.01.2017 17:05    |    Rotherbach    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: 80, 89, 90, Audi, B3/89, Kaufberatung, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen, Typ89, Typ 89

Einleitung

 

Mit dem Audi 80/90 des Typs 89 präsentierte Audi die dritte Generation des Audi 80. Er war rundlich gestaltet und damit in Punkto Design das genaue Gegenteil seines Vorgängers. Er folgte der durch den Audi 100 vorgegebenen Linie bezüglich der klaren Fokussierung auf die Aerodynamik in der Darstellung des Designs. Der 90er war die höher positionierte Variante und verfügte über höherwertige Ausstattungen und stärkere Motoren. Ein Facelift wurde nicht durchgeführt, die Baureihe wurde anstelle dessen 1991 durch den stark überarbeiteten Nachfolger den B4 abgelöst. Ein Kombi wurde von Audi nicht angeboten, Cabrio und Coupe wurden separat vertrieben. Kaufberatung Audi Coupe/Cabrio (89)

 

In der Baureihe wurden Benzin- und Dieselmotoren vertrieben. Die Palette umfasste 4- und 5-Zylinder Benziner ab 1.6L bis hin zu 2.3L, es waren sowohl 2-Ventiler und 4-Ventiler im Angebot, die Leistungspalette startete bei 69 PS und endete bei 170 PS. Die Charakteristik der Motoren schwankt von biederer Hausmannskost bis sportlich dynamisch. Teile der Motoren wurden noch ohne Katalysatoren ausgeliefert, ein Teil der Modelle mit werksseitig montiertem Katalysator können nicht auf Euro 2 aufgerüstet werden. Die Dieselmotoren sind alle 4-Zylinder, eine Variante ist mittels Turbo aufgeladen. Der 1.6L Motor als Sauger lieferte 54 PS, als Turbo leistete er 80 PS. Ein 1.9L Sauger leistete 68 PS. Bestenfalls können die Dieselmotoren auf Euro2 aufgerüstet werden, entsprechend erhalten sie bestenfalls die rote Plakette. Abgesehen von den Dieselmotoren und den 1.6L Motoren konnten alle Motoren auch mit Allradantrieb kombiniert werden. Ein Teil der Motoren konnte mit einem Automatikgetriebe kombiniert werden. Die Motoren gelten für ihre Baujahre als effizient, Motoren und Getriebe als haltbar.

 

Der Audi 80/90 der Baureihe 89 ist eher klein geraten. Der Kofferraum ist zwar vergleichsweise groß, aber sehr zerklüftet und hat eine sehr hohe Ladekante. Die Verarbeitung ist gut, die Kunststoffe hochwertig, wenn auch im Vergleich mit modernen Fahrzeugen billig wirken, oftmals ist die Gestaltung der Innenräume etwas lieblos wirkend. Der Korrosionsschutz der Baureihe 89 ist sehr gut, da die Fahrzeuge unter anderem feuerverzinkt wurden. Das Ausstattungsniveau ist zeitgemäß, hinkt aber zeitgleich gebauten japanischen Fahrzeugen hinterher. Das Sicherheitsniveau entspricht dem damaligen Stand, die Sicherheitsausstattung ist gering. Die Fahrwerksabstimmung der 80er ist komfortabel, die 90er Modelle sind sportlicher abgestimmt. Der Audi 80/90 ist allerdings ein sehr frontlastiger Untersteuerer.

 

Das Angebot an Audis der Baureihe 89 ist zwar noch groß, aber kleiner als bei vergleichbaren Mercedes Modellen. Das Preisniveau für 80er beginnt bei wenigen 100 Euro und reicht in den mittleren 4-Stelligen Bereich hinein. Für sehr gute 90er mit 20V Motoren können auch schon 5-stellige Preise aufgerufen werden. Die Preise für Teile schwanken stark von vergleichsweise billig bis hin zu sehr teuer. Vorallem der Zahnriemenwechsel muss bei allen Motoren pünktlich durchgeführt werden. Allerdings wird es mittlerweile für einige Motorisierungen und Ausstattungen Schwierigkeiten alle Teile aufzutreiben.

 

Typische Schwachstellen des Audi 80/90 (Typ 89):

 

Benzinmotoren:

  • verschlissene Vergaser (Membranen, Dichtungen, Ventile, Düsen), schlecht eingestellte Vergaser
  • defekte Thermoschalter (schalten Lüfter nicht zu)
  • defekte/undichte Wasserpumpen
  • defekte Zylinderkopfdichtungen als Folge defekter Thermoschalter oder Wasserpumpen
  • defekte Katalysatoren
  • gerissene Abgaskrümmer
  • verschlissene Ventilschaftdichtungen
  • 4-/5-Zylinder 10V Motoren mit Einspritung: defekte KE-Jettronic (holpernder/unrunder Motorlauf)
  • 5-Zylinder Motoren: defekte Wasserkühler
  • Ölverlust an Ventildeckeldichtung bei 1.6 & 1.8L Motoren
  • defekte Thermostate

 

Dieselmotoren

  • defekte Thermoschalter (schalten Lüfter nicht zu)
  • defekte/undichte Wasserpumpen
  • defekte Zylinderkopfdichtungen als Folge defekter Thermoschalter oder Wasserpumpen

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Querlenkerbuchsen und -lager Vorderachse
  • verschlissene Stabilisatorenlager Vorderachse
  • verschlissene Traggelenke Vorderachse
  • verschlissene Hinterachsbuchsen und –lager
  • verschlissene Koppelstangen
  • verschlissene Domlager
  • verschlissene Lenkköpfe

 

Sicherheit:

  • Defekte Kabelbäume zu den Rückleuchten
  • Wassereinbruch in Heckleuchten
  • poröse, aufgequollene Bremsschläuche
  • Korrosion Bremsleitungen

 

Komfort:

  • Wassereinbruch durch poröse Dichtungen
  • Wassereinbruch über defekte Dichtung der Kofferraumzwangsentlüftung (Gitter in Reserveradmulde)
  • defekte Zentralverriegelung
  • undichte Heizungskühler

 

Karosserie & Korrosion:

  • Korrosion am Motor-/Aggregateträger
  • Korrosion Windschutzscheibenrahmen, kann Fahrzeugexitus bedeuten
  • Korrosion Wagenheberaufnahmen
  • Korrosion innerhalb des Hinterachsträgers durch eingedrungene Feuchtigkeit, kann durch herausziehen der hinteren Gurte (riechen modrig oder sind gar feucht) festgestellt werden.
  • funktionsunfähige Motorhaubenentriegelung
  • Korrosion Nähte Reserveradmulde und Kofferraumzwangsentlüftung

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2017, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

Aktualisierung 2017

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04.01.2017 21:17    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 1 (NHW10/NHW11), HW10, HW11, Kaufberatung, Prius, Prius 1, Prius I, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen, Toyota

Einleitung

 

Mit dem Prius präsentierte Toyota 1997 einen alltagstauglichen und preislich interessanten Hybridbenziner in Großserie. Da der Prius zu beginn für den japanischen Markt gedacht war, ist das Design der kompakten Limousine für Europa ungewöhnlich und sehr langweilig geraten. In Deutschland kam der Prius offiziell erst 2000 in der gelifteten Version mit verbesserter Aerodynamik und verbessertem Hybridsystem auf den Markt. Im Jahr 2003 wurde die erste Generation durch die zweite Generation des Prius ersetzt.

 

Der Prius ist ein Benzin-Elektrohybride, bei dem ein auf Effizienz optimierter Benzinmotor durch einen Elektroantrieb mit Akkumulator unterstützt. Das System ist mit einem Energiemanagementsystem ausgestattet und an ein Planetengetriebe gekoppelt. Der Wechsel zwischen elektrischem und Benzinantrieb erfolgt automatisch und komfortabel. Durch das früh anliegende Drehmoment des elektrischen Antriebs wird die nominell niedrige Leistung des Benzinmotors kompensiert und die Fahrleistungen in Summe als souverän und komfortabel empfunden werden. Der Antrieb des Prius ist sehr leise, er ermöglicht einen niedrigen Verbrauch und gilt als überaus zuverlässig. Die Kraft wird auf die Vorderräder übertragen.

 

Der Prius ist in etwa so groß wie ein Fahrzeug der Kompaktklasse, das Batteriepack nimmt allerdings etwas an Platz weg. Der Kofferraum ist deshalb unterdurchschnittlich. Das Fahrzeug ist gut verarbeitet, die Materialauswahl wirkt günstig, ist aber haltbar. Das Ausstattungsniveau ist überdurchschnittlich gut. Die Bedienung ist ungewöhnlich und teilweise wird sie als kompliziert beschrieben. Die Gesamtabstimmung des Fahrzeugs ist komfortabel. Die Fahrwerksabstimmung ist entsprechend und sicher. Das Gesamtsicherheitsniveau des Prius ist ordentlich. Das Brems- und Schiebebetriebverhalten ist durch die Rekuperierungsfunktion zu Beginn gewöhnungsbedürftig.

 

Der Prius I war ein Technikpionier und wurde anfangs als vergleichsweise teuer empfunden. Die Verkaufszahlen waren eher niedrig, die Haltedauer der Besitzer oftmals überdurchschnittlich lang. Der Prius I wird ein interessanter Young- bzw. Oldtimer werden. Das Angebot ist daher eher niedrig, das Preisniveau vergleichsweise hoch. Die Ersatzteilpreise sind teuer, jedoch werden üblicherweise nur wenige Verschleißteile benötigt.

 

Typische Schwachstellen des Toyota Prius I (HW11):

 

Benzinmotoren:

  • undichte Wasserpumpen
  • defekte Abgaskatalysatoren

 

Elektroantrieb:

  • durch Fehlbehandlung verschlissene Traktionsakkumulatoren, bei sachgerechter Behandlung stellt Verschleiß üblicherweise kaum ein Problem dar (über Toyota nur als Gesamtteil zu beziehen).

 

Getriebe und Antrieb:

  • Getriebedefekt

 

Sicherheit:

  • Lenksäulendefekte, äußern sich durch Klackern oder Knarzen
  • gelöste und undichte Lenkgetriebe
  • defekte Starterbatterien

 

Komfort:

  • undichte Klimaanlagenkühler
  • defekte Fernbedienung der Zentralverriegelung
  • defekte Kofferraumschlösser
  • gerissene Seilzüge für Tank- und Kofferraumöffnung

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2017, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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02.01.2017 22:18    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: AW1, AW10, Kaufberatung, MR2, MR 2, MRS, MR S, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen, Toyota, W1, W10

Einleitung

 

In den 80er Jahren wollte Toyota sein Markenimage steigern und startete eine Modelloffensive mit sportlichen Modellen. 1984 wurde mit der Vermarktung des MR2 begonnen. Beim MR2 dominiert die Keilform, er orientiert sich stark am Design des erfolgreichen Bertone X1/9. Wie bei diesem handelt es sich um einen Mittelmotorsportler mit Heckantrieb. Der MR2 wurde als Coupe und als Targamodell angeboten. Im Jahr 1989 wurde der MR2 durch seinen gleichnamigen Nachfolger ersetzt.

 

In Deutschland wurden lediglich zwei Motoren angeboten. Zu Beginn ein 1.6L Motor ohne Katalysator mit 124 PS und ab 1987 mit Katalysator und 115 PS. Auf verschiedenen Märkten wurden auch ein leistungsschwächerer 1.5L und ein leistungsstärkerer Kompressormotor angeboten. Beide Motoren sind lebhaft und drehfreudig, man sagt allerdings dem Katmotor nach, nicht so sportlich zu sein, wie der Motor ohne Kat. Die Leistung wurde per Schaltgetriebe auf die Hinterräder übertragen, wodurch der MR2 ein sehr sportliches Fahrverhalten zeigte. Durch das niedrige Fahrzeuggewicht resultieren gute Fahrleistungen.

 

Für die Fahrzeuggattung typisch ist das Platzangebot eingeschränkt. Die Sitzanlage ist für die sportliche Fahrweise gut geeignet und dennoch ausreichend bequem. Das Fahrwerk ist sportlich und agil abgestimmt, die fehlenden Fahrhilfen, die direkte Abstimmung und der enge Grenzbereich können unerfahrene Fahrer bei Lastwechseln mit schlagartigem und überraschendem Übersteuern überfordern. Sportliche Fahrer bevorzugen das Coupe, da die Targamodelle stärker verwinden. Die Komfortausstattung entspricht dem Standard der 80er Jahre. Das Sicherheitsniveau der Fahrzeuge ist also vom Können des Fahrers abhängig, da ansonsten nur ein Mindestmaß vorhanden ist. Die Bremsanlage wurde 1987 überarbeitet und verbessert.

 

Das Angebot an MR2s der ersten Generation ist mittlerweile eher klein. Die Fahrzeugpreise sind mittlerweile vergleichsweise hoch, der MR2 ist bereits ein gefragter Youngtimer mit weiterem Wertsteigerungspotential. Die Ersatzteilpreise bewegen sich auf deutlich überdurchschnittlichem Niveau, es gibt Beschaffungsprobleme, für sachgerechten Service sollte ein Spezialist zurate gezogen werden, das Preisniveau ist entsprechend.

 

Typische Schwachstellen des Toyota MR2 (W1):

 

Benzinmotoren:

  • verschlissene Ventilschaftdichtungen
  • defekte Lichtmaschinen
  • Achtung! Kühlmittel muss alle 2 Jahre gewechselt werden.
  • Ölverlust unter dem Verteiler

 

Getriebe und Antrieb:

  • verschlissene Antriebswellen
  • verschlissene, jaulende Differentiale
  • defekte Getriebelager
  • defekter 5. Gang
  • defekte Synchronisation 2. Gang
  • undichte Kupplungszylinder

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Stabilisatorlager
  • Verschlissene Spurstangenköpfe

 

Sicherheit:

  • hoher Sitzverschleiß
  • ausgeschlagene Lenkungsbuchsen
  • undichte Hauptbremszylinder

 

Komfort:

  • defekte elektrische Antenne
  • defekte elektrische Fensterheber
  • defekte Scheinwerfermotoren
  • undichte Targadachdichtungen

 

Karosserie & Korrosion:

  • Aufgrund der geringen Korrosionsvorsorge kann an allen Stellen des Fahrzeugs Korrosion auftreten
  • Radläufe
  • Schweißnähte des vorderen Kofferraumes
  • Targadachhalterung
  • Frontflügel
  • Schweller, vor allem unter den Kunststoffabdeckungen und am Übergang zu den Radläufen
  • Auspuffanlage
  • Unterseite der Fronthaube
  • Frontcrashbox
  • Türkontakthalterungen
  • A- und B-Säule oberhalb der Schweller
  • Döme
  • Halterungsbolzen der Stoßstange vorne
  • Windschutzscheibenrahmen
  • Ansatz des Radkastens zum inneren Motorraum unterhalb des Luftfilters
  • Querversteifungen des Unterbodens

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2017, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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02.01.2017 20:59    |    Rotherbach    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: C06, CO6, I ( C06), Kaufberatung, Probleme, Renault, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen, Twingo, Twingo 1, Twingo I

Einleitung

 

Der Renault Twingo wurde 1993 eingeführt. Der Twingo ist ein Kleinstwagen. Sein Design ist freundlich, sympathisch und sehr prägnant. Die Front ist ausdrucksstark, Türen und Fensterflächen sind groß, der Twino ist deshalb ziemlich übersichtlich. Dafür gibt es den Twingo ausschließlich als Dreitürer. Im Jahr 1998 wurde erstmals ein Facelift durchgeführt. Die Bodengruppe des Twingos wurde Ende 2000 umfassend modernisiert. 2003 gab es ein letztes Facelift. 2007 wurde der Twingo durch seinen gleichnamigen Nachfolger ersetzt.

 

Im Angebot gab es zu Beginn ausschließlich einen 54 PS starken 1.3L Motor mit Steuerkette. Der Motor ist steinalt, eher pflegmatisch und rauh, motorisiert den Twingo aber ausreichend. Ab 1996 gab es den moderneren 1.2L Motor zunächst ebenfalls mit 54 PS, dann mit 58 PS. Im Laufe der Zeit erstarkte der Motor dann auf 60 PS. Ab 2001 gab es als Alternative einen 16V Motor mit 75 PS. Im Jahr 2004 wurde der 8 Ventilmotor mit 60 PS durch einen 16V Motor mit 60 PS ersetzt. Die 1.2L Motoren sind merklich drehfreudiger und bieten auch eine angenehmere Drehmomentverteilung. Beide 16V Motoren bieten eine ziemlich sportliche Charakteristik. Ein Dieselmotor wurde in der ersten Generation des Twingos nicht angeboten. Ab 1996 konnte der Twingo auch mit einem Automatikgetriebe geordert werden. Alle Twingos sind Fronttriebler. Technisch gelten frühe und gut gepflegte und späte Modelle als zuverlässig, mittlere Baujahre zeigen mehr Schwächen.

 

Der Twingo ist im Innenraum überraschend geräumig, Fahrer und Beifahrer haben viel Platz, sobald eine verschiebbare Rückbank verbaut ist, ist selbst der Fond für Erwachsene Personen erträglich groß. Die Sitze können in eine durchgängige Liegefläche verwandelt werden. Die Verarbeitung des Twingos ist akzeptabel, aber nicht gut. Knarzen und leichtes Klappern ist als Normal einzustufen. Der Korrosionsschutz wurde im Jahr 2000 erheblich verbessert. Die verbauten Materialien sind OK, aber nicht sehr hochwertig. Innenausstattungen des Twingos können zum Teil extrem modisch ausfallen, die Sitze sind je nach Baujahr sehr weich. Der Twingo ist an sich komfortorientiert abgestimmt, bei schlechten Straßen und vollbeladen kommt es allerdings an seine Grenzen und kann Stöße an die Insassen durchreichen. Die Grundabstimmung ist sicher, allerdings ist der Wendekreis des Twingos vergleichsweise groß. Twingos sind zeitgemäß ausgestattet, eine Klimaanlage gab es allerdings erst sehr spät und sie war niemals Serienausstattung. Im Twingo war ESP nie ein Thema, ABS wurde erst spät in Serie angeboten, die Sicherheit war jedoch ab der Überarbeitung Ende 2000 auf einem ordentlichen Niveau.

 

Das Angebot an Twingos der ersten Generation ist sehr groß. Das Preisniveau eher niedrig. Dem Twingo ist bei gutem Zustand durchaus eine stabile Entwicklung zum Youngtimer zuzutrauen. Ersatzteile und Service an einem Twingo sind sehr günstig.

 

Typische Schwachstellen des Renault Twingo (C06):

 

Benzinmotoren:

  • bis 2002 häufig Zylinderkopfdichtungsdefekte
  • defekte Zündspulen
  • 16V: Ausfall Kurbelwellen/Induktivgeber (äußert sich in schlechtem Startverhalten)
  • Ölverlust an Kurbelwellen- und Nockenwellendichtungen
  • 54 PS, 8V Motoren: verschlissene Keilriemen, wichtig, da dieser auch die Wasserpumpe antreibt

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ölverlust am Getriebe
  • Ölverlust an Antriebswellen
  • Ölverlust an Getriebebox bis 1997
  • Ausfälle des Halbautomatischen Getriebes

 

Fahrwerk:

  • brechende Fahrwerksfedern
  • verschlissene Radlager
  • verschlissene Lager, Gelenke der Vorderachse
  • verschlissene Lenkungsteile
  • Verschlissene Lager der Hinterachse

 

Sicherheit:

  • defekte, ausfallende Kraftstoffpumpen
  • festgegammelte Bremsen Hinterachse
  • Ausfälle der Wegfahrsperre, legt Fahrzeug lahm
  • sich lösende Scheibenwischerarme
  • defekte Scheibenwischermotoren
  • Funktionsunfähige Fernbedienungen nach Batteriewechseln, Schlüssel muss erst neu angelernt werden
  • Ausfall der Wegfahrsperre, deutet sich in der Regel durch schlechtes Startverhalten an.

 

Karosserie & Korrosion:

  • Heckklappe
  • Schweller
  • Längsträger
  • Vorderachsträger
  • gebrochene Auspuffanlagen

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2017, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

Aktualisierung 2017

Aktualisierung 2020

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01.01.2017 21:23    |    Rotherbach    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 3, Clio, Kaufberatung, Probleme, R, R.S., Renault, RS, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

Die dritte Generation des Clios kam 2005 auf den Markt. Im Vergleich zur zweiten Generation war der Clio merklich gewachsen, das Design verlor an Skurilität und Rundlichkeit, in Summe ist die dritte Generation in Punkto Design dynamisch und prägnant. Ab 2007 wurde auch ein Grandtour genannter Kombi im Clio angeboten. 2009 wurde eine Modellpflege durchgeführt, hierbei entfielen viele Ausstattungsdetails wie zum Beispiel Xenon, die sich wenig verkauften. Am Kombi wurde das große Facelift indes nicht durchgeführt. Während der Nachfolger ab 2012 produziert wurde, lief der Vertrieb der dritten Generation in verschiedenen Ländern noch bis 2014 weiter.

 

Es gibt im Clio eine große Bandbreite an Benzinmotoren. Die Palette reicht von 1.2L mit 65 PS hin zu 2L mit 201 PS im Clio R.S. Während die überwiegende Anzahl an Motoren 16 Ventilsaugmotoren sind, wurden in der dritten auch 1.2L Turbobenziner mit rund 100 PS angeboten. Mindestens 75 PS sollten es im Clio sein, die schwächste Motorisierung reicht bestenfalls im Stadtverkehr aus. Nur ein Teil der Motoren konnte mit Automatikgetrieben kombiniert werden. Bei den Dieselmotoren herrscht indes Monokultur, es gibt lediglich einen einzigen 1.5L Motor, dieser ist jedoch in mehreren Leistungsstufen verfügbar und deckt 68 bis 106 PS ab. Ein Teil der Motoren ist mit Partikelfilter ausgestattet und erreicht die grüne Plakette. Alle Motoren übertragen ihre Kraft auf die vorderen Räder.

 

Der Clio R ist erneut gewachsen und bietet sowohl als Kompakter als auch als Kombi für die Kleinwagenklasse ein überdurchschnittliches Platzangebot. Die Verarbeitung des Clios ist ordentlich bis gut, die gewählten Materialien sind dem Preis angemessen, bei der Montage der Stoßstangen kann es jedoch zu unpräzisen Spaltmaßen gekommen sein. Das Fahrwerk ist gutmütig abgestimmt, es bietet eine sichere bis sportlich-komfortable Abstimmung, eine Ausnahme bilden die Sportmodelle, diese gelten zwar als sehr sportlich aber auch hart und unkomfortabel. Die elektrische Servolenkung der Standardclios wird als wenig rückmeldend und synthetisch beschrieben. Clios der dritten Generation sind in der Regel gut ausgestattet, es gibt jedoch sehr nackte Basismodelle, die zu Aktionen immer wieder angeboten wurden. Der Clio bietet ein gutes Sicherheits- und Zuverlässigkeitsniveau. Die Standardsitze des Clios werden typischerweise als zu weich beschrieben.

 

Das Angebot an Clios der dritten Generation ist groß, das Preisniveau unterdurchschnittlich, allerdings zeigen sich RS Modelle überdurchschnittlich Wertstabil. Teile und Wartung eines Clio R sind eher günstig, allerdings Zahnriemenwechsel und RS Modelle in der Wartung eher teuer.

 

Typische Schwachstellen des Renault Clio (R):

 

Benzinmotoren:

  • 1.2L/1.2L Turbomotoren, BJ Sep-Nov 2010: Ventil- und Motordefekt, prüfen ob Rückruf durchgeführt wurde
  • 2.0 RS: teilweise unwilliger Lauf bei niedrigen Temperaturen, kann durch Neustart nach Warmfahren behoben werden.
  • 2.0 RS: selten unsauber gebohrte Kurbelwellenlager mit hohem Verschleiß
  • 2.0 RS, 197 PS, frühe Modelle: Produktionsfehler bei Kolben - hoher Ölverbrauch, später Motorschaden
  • 1.6L: defekte Nockenwellenverstellung

 

Diesel Motoren:

  • undichte Kraftstoffanlage
  • defekte Injektoren

 

Getriebe und Antrieb:

  • 1.6 16V, RS: verschlissene Synchronisation 3. Gang

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Traggelenke Vorderachse
  • verschlissene Spurstangenköpfe Vorderachse
  • verschlissene Lager der Querlenker

 

Sicherheit:

  • defekte Lenkstockhebel
  • defekte Servolenkungsventile
  • gestörte Tachobeleuchtung (muss mehrmals eingeschaltet werden)
  • verschlissene Trommelbremsenmechanik
  • Undichtigkeit der Servopumpe und -schläuche

 

Komfort:

  • eingerissene Türdichtungen
  • eingerissene Heckklappendichtungen
  • quietschende Bremse bei RS Modellen

 

Karosserie & Korrosion:

  • Motorhaubenkante durch Beschädigungen beim Scheibenwischertausch
  • unterhalb der Scheinwerfer

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

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27.12.2016 20:54    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: B, Clio, Kaufberatung, Probleme, Renault, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

 

Renault präsentierte den Nachfolger des ersten Clios im Jahr 1998. Auch die zweite Generation war ein durchdachter Kleinwagen. Das Design geriet zu einer Mischung aus rundlich, knuddelig und schrullig, die Scheinwerfer wirken ein wenig aufgesetzt und glubschig. Um den Clio fit zu halten wurde er mehrmals einer Modellpflege unterzogen. Das erste fand 2001 statt und straffte die Linien des Clios merklich. 2003 wurde ein zweites Facelift durchgeführt, hierbei wurde unter anderem der Renault Clio Sport eingeführt. Nach Einführung des Clio 3 wurde die zweite Generation im Jahr 2006 erneut geliftet, das letzte Facelift fand 2009 statt, der letzte Clio der zweiten Generation wurde 2012 in Deutschland ausgeliefert.

 

In der zweiten Clio Generation wurde eine große Bandbreite an Benzin- und Dieselmotoren eingesetzt. Der kleinste Motor war ein 1.2L Motor mit 58 PS und der größte ein 2L Motor mit 180 PS. Die Renault Sport Modelle des Clios sind lebendig und sportlich. Die 58 PS Version gilt als untermotorisiert. Dazu gab es vom Clio 2 ein spezielles Modell, den Clio V6 Sport mit einem 3L V6 Mittelmotor. Bei den Dieseln besteht die Wahl zwischen verschieden starken Varianten des 1.5L Diesels, einem 1.9L Saug- und einem 1.9L Turbodiesel, ohne eine Nachrüstung erreichen alle Diesel nur die gelbe Plakette. Für Freunde der alternativen Kraftstoffe wurde der 1.2L Basisbenziner auch mit LPG ab Werk ausgeliefert. Abgesehen vom V6 Sport, sind alle Clios Fronttriebler, bei denen das Schaltgetriebe Standard war, die 1.4 und 1.6L Modelle konnten Wahlweise auch mit Automatik bestellt werden.

 

Der Clio B war im Vergleich zu seinem Vorgänger merklich gewachsen und bot nun auch im Fond angemessenen Platz. Die Verarbeitung ist einfach, die Materialauswahl ebenso. Das Fahrwerk ist gutmütig und komfortabel, meldet aber ordentlich zurück. Die Sportmodelle hingegen sind hart und knackig ausgelegt. Die Straßenlage aller Modelle ist sehr gut, der V6 Sport nimmt hier die Ausnahmestelle ein, der Wagen ist ausgesprochen zickig und zeigt einen hohen Reifenverschleiß. Clios sind in der Regel überdurchschnittlich gut ausgestattet, allerdings gibt es speziell auch Basismodelle, bei denen der Preis wichtiger als die Ausstattung war. Bei diesen kann die Ausstattung ziemlich schmal ausfallen. Die Sitze des Clios sind zu weich und bieten zu wenig Seitenhalt. Das Sicherheitsniveau des Clios ist zufriedenstellend, allerdings war ESP nicht immer serienmäßig. Aufgrund vieler kleiner Macken empfiehlt es sich generell die technisch deutlich überarbeiteten Modelle ab 2003 zu wählen.

 

Das Angebot an Clio B ist groß, das Preisniveau ist eher als niedrig einzustufen. Eine Ausnahme stellen lediglich die V6 und 2L Sportmodelle dar, bei denen der Liebhaberstatus entweder schon besteht oder an der Tür klopft. Die Teile und Wartungskosten eines Clio B sind im Allgemeinen günstig, eine Ausnahme stellt der etwas aufwändigere Zahnriemenwechsel dar, der teurer als im Durchschnitt ausfällt.

 

Typische Schwachstellen des Renault Clio (B):

Anmerkung: Beim V6 Sport handelt es sich quasi um ein anderes Fahrzeug. Schwachstellen sind daher nicht automatisch übertragbar

 

Benzinmotoren:

  • defekte Zündspulen
  • V6: Überhitzen, defekte Zylinderkopfdichtungen, defekte Zündspulen
  • Ölverlust an Ölwanne
  • Ölverlust an Ventildeckeldichtung
  • 1.6L: defekte Nockenwellenversteller

 

Diesel Motoren:

  • 1.5 DCI: hängende Abgasrückführungsventile, können Turbodefekt nach sich ziehen, defekte Injektoren, defekte Raildrucksensoren

 

Getriebe und Antrieb:

  • Automatikgetriebedefekte, durch eindringendes Kühlmittel durch undichten Ölkühler

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Querlenker Vorderachse
  • verschlissene Radlager
  • verschlissene Gelenke Vorderachse
  • verschlissene Gelenke Lenkung
  • verschlissene Hinterachslagerung

 

Sicherheit:

  • defekte Tankentlüftung, Kraftstoff kann austreten
  • defekte Motorhaubenverriegelung
  • Korrosion hintere Bremsleitungen
  • Ausfall ABS, meist gebrochene ABS Ringe
  • Airbagfehler durch ausgeleierte Stecker der Sitzverkabelung
  • spontane Elektrikausfälle

 

Komfort:

  • Verlust der Scheibenführung bei elektrischen Fensterhebern
  • Ausfall der Zentralverriegelung
  • Wassereinbruch an Frontscheibe
  • Störungen der Wegfahrsperre
  • Störungen der Alarmanlage
  • gestörte Infrarotfernbedienung bei Facelift 2003

 

Karosserie & Korrosion:

  • Korrosion unter der Heckklappendichtung
  • Innenfalz der Motorhaube
  • defekte Türdichtungen und Heckklappendichtungen

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

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27.12.2016 19:12    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 57, Clio, Clio I, Kaufberatung, Probleme, Renault, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

 

Renault präsentierte den Clio 1990 als Nachfolger des Renault 5. Der Clio ist ein klassischer Kleinwagen mit kurzen Überhängen und vergleichsweise modernem Design. In den Jahren 1994 und 1996 wurden Facelifts durchgeführt. Das zweite Facelift war optisch das auffälligere.

 

Im Clio wurde eine große Bandbreite an Benzinmotoren eingesetzt und ein einzelner Dieselmotor. Sehr frühe Modelle konnten auf Wunsch noch ohne Katalysator bestellt werden. Die Basismotorisierung mit 1.1L Hubraum war in Deutschland nur auf gesonderte Bestellung zu bekommen und leistete 48 PS. Ansonsten war ein 1.2L Motor Standard, dieser lieferte 54 PS. Darüber rangierten 1.4L Motoren mit bis zu 80 PS und verschiedene Sportmodelle mit 1.7-2.0L, die zwischen 88 und 147 PS leisteten. Die 16V Motoren gelten als sehr sportlich und drehzahlfreudig. Der einzige Dieselmotor im Angebot leistet aus 1.9L Hubraum 64 PS, dieser erfüllt keine zeitgemäßen Abgasnormen mehr. Die Kraft wird von allen Motoren auf die Vorderräder übertragen. Mit Ausnahme des 48 PS Modells war jedes Modell mit einem 5-Gang Getriebe ausgestattet. Einige Modelle konnten mit einem als wenig stabil geltenden Automatikgetriebe gekoppelt werden.

 

Für den Fahrer und den Beifahrer bietet der Clio genug Platz, im Fond ist der Platz merklich enger. Die Verarbeitung ist eher einfach, die Materialauswahl einfach. Die Fahrwerksabstimmung ist komfortabel und bei den sportlichen Modellen knackig bis hart, im Allgemeinen ist der Clio ein Untersteuerer. Die Bremswirkung des Clios ist ordentlich. Die Komfortausstattung entspricht den Baujahren. Der Korrosionsschutz des Clios war zwar ordentlich, ist mittlerweile allerdings an seiner Verschleißgrenze angelangt. Späte Modelle haben zwar Fahrerairbag und ABS, dennoch sind die Sicherheitsausstattung und das Sicherheitsniveau nach heutigem Standard als schlecht zu betrachten.

 

Da sich die erste Generation des Clios gut verkaufte, sind heute noch einige Fahrzeuge im Angebot. Das Preisniveau ist für die meisten Fahrzeuge niedrig. Die Modelle Williams und 16V sind mittlerweile gesuchte und relativ teure Fahrzeuge. Sämtliche Verschleißteile für einen Standard Clio sind günstig zu haben. Spezielle Teile für Innenausstattungen oder Sondermodelle können schwer aufzutreiben und entsprechend teuer sein.

 

Typische Schwachstellen des Renault Clio (57):

 

Benzinmotoren:

  • defekte Lichtmaschine
  • defekte Anlasser
  • Ölverlust an Ventildeckeln
  • Ölverlust an Ölwanne
  • unwuchtige Kurbelwellenriemenscheibe
  • gerissene Keilriemen
  • ausgeschlagene Wasserpumpenlager, können Zahnriemenriss verursachen
  • 16V/Williams: eindringendes Öl in Zündkerzenbohrungen, verschlissene Kolbenringe
  • 1.8L Motoren: zu kleines Ölvolumen, kann zu Überhitzungen führen

 

Diesel Motoren:

  • defekte Lichtmaschine
  • defekte Anlasser

 

Getriebe und Antrieb:

  • defekte Automatikgetriebe, durch eindringendes Wasser über Ölkühler
  • verschlissene Getriebe bei 16V/Williams

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Radlager
  • verschlissene Spurstangen

 

Sicherheit:

  • defekte Hupe
  • verschlissenes, ausgenudeltes Lenkgetriebe
  • Ölverlust an Lenkgetriebe
  • defekte Motorsteuergeräte
  • defekte Servopumpe
  • verschlissene Lenksäulen

 

Komfort:

  • defekte und hängende elektrische Fensterheber
  • defekte Fernbedienung der Zentralverriegelung
  • undichte Schiebe- und Sonnendächer
  • undichter Heizungskühler (mangelnde Heizleistung, feuchter Innenraum)

 

Karosserie & Korrosion:

  • Korrosion Auspuffanlage
  • Radläufe
  • Heckklappenunterseite
  • Träger, Ablauflöcher, Versteifungen des Unterbodens
  • Befestigung Stoßstange an Karosserie
  • Tankeinfüllstutzen
  • Kofferraumboden
  • Türunterkanten und unterhalb der Kunststoffprallelemente
  • Schweißpunkte B-Säule
  • Schweißpunkte Fensterrahmen
  • Windschutzscheibenrahmen
  • Ansatz A-Säule/Schweller

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

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27.12.2016 18:07    |    Rotherbach    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 1, 406, Break, Coupe, Kaufberatung, Peugeot, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

 

Peugeot brachte den 406 im Jahr 1995 als Nachfolger des erfolgreichen 405 auf den Markt. Am Anfang wurde eine klassische Limousine ausgeliefert, Ende 1996 ergänzte der Kombi Break die Produktpalette, ehe im Frühjahr 1997 das von Pininfarina gestaltete Coupe die Baureihe vervollständigte. Limousine und Kombi erhielten 1999 ein Facelift, das Coupe erst 2001. Während Limousine und Kombi 2003 ersetzt wurden, erhielt das Coupe ein zweites Facelift, ehe es 2005 ersetzt wurde.

 

Im Peugeot 406 wurde eine große Bandbreite an Benzin- und Dieselmotoren eingesetzt. Die Benzinmotoren laufen in der Regel allesamt kultiviert und ruhig, die schwächeren Modelle sind allerdings etwas durchzugsschwach und mit dem großen 406 leicht überfordert. Die Benzinmotoren beginnen mit einem 1.6L Vierzylinder mit 88 PS und enden erst bei einem 3L V6 Motor mit 207 PS. Der V6 Motor gilt als vergleichsweise Kopflastig. Neben klassischen 8 Ventil-4-Zylinder Saugmotoren, findet man auch 16 Ventilmotoren, einen vergleichsweise modernen, aber allem Anschein nach nicht völlig ausgereiften Direkteinspritzer und auch einen vergleichsweise alten Turbobenziner. Bei den Dieselmotoren gibt es einen klassischen 1.9L Saugdiesel, zwei klassische Turbodiesel, doch schon im 406 gibt es zwei moderne Common Rail Diesel. Bei den Dieseln muss genau geprüft werden welche Plakette möglich ist, da es Fahrzeuge im Angebot mit roten bis grünen Plaketten gibt. Die Antriebskraft wird vom Motor stets auch die vorderen Räder übertragen.

 

Der Peugeot 406 ist als Limousine und Kombi ein geräumiges Auto mit großem Kofferraum, im Fall des Kombis sogar sehr groß. Das Verarbeitungsniveau ist ordentlich, aber nicht auf höchstem Niveau, die Fertigungsqualität einzelner Modelle fällt zum Teil sehr stark ab. Die Fahrwerke sind komfortabel, jedoch mit ausreichend Rückmeldung, ein Dynamikwunder ist der 406 jedoch selbst mit den stärksten Motoren nicht. In der Regel sind die 406 ziemlich gut ausgestattet. Das Sicherheits- und Crashniveau des 406 ist nur durchschnittlich.

 

Der Peugeot 406 konnte den Erfolg seines Vorgängers nicht widerholen und tat sich auf dem deutschen Markt trotz einiger Stärken ziemlich schwer. Dennoch ist die Anzahl angebotener Fahrzeuge nach wie vor relativ solide. Das Preisniveau ist niedrig, lediglich Coupes können in gutem Zustand höhere Preise erzielen. Wartung und Service schwanken stark, je nach Motorisierung.

 

Typische Schwachstellen des Peugeot 406:

 

Benzinmotoren:

  • 1.8/2.0 16v: hoher Ölverbrauch typisch
  • Kühlmittelverlust
  • Ölverlust
  • Ausfall des Lüfters
  • schwerfälliger Kaltstart bei 4-Zylindern
  • 2.0 Turbo (147 PS): defekte Turbos, Krümmerrisse, defekte Katalysatoren, aushärtende Ventilschaftdichtungen
  • 2.0 HPI (Direkteinspritzer, 140 PS): defekte Einspritzung, nicht E10 geeignet
  • defekte Lichtmaschinen

 

Diesel Motoren:

  • Kühlmittelverlust
  • Ölverlust
  • Ausfall des Lüfters
  • Steuerungsfehler in der Kühlung können zu Motorbrand bei HDI Motoren der Jahrgänge 2002-2003 verursachen
  • defekte Lichtmaschinen
  • defekte Anlasser 2.1 TD

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ölverlust
  • hoher Kupplungsverschleiß bei HDI Motoren

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Stabilisatorbuchsen
  • verschlissene Spurköpfe Hinterachse
  • teure Bereifung bei 2.2 HDI wg. Hoher Achslast
  • verschlissene Stoßdämpfer Vorderachse

 

Sicherheit:

  • Ölverlust an Servopumpe, Schläuchen und Lenkgetriebe
  • verschleißfreudige Bremsanlage Vorderachse
  • Werksseitig montierte Allufelgen sind bruchempfindlich
  • Korrosion hintere Bremsscheiben
  • Brüche Fahrwerksfedern Vorderachse
  • Ausfall Servolenkung
  • funktionsunfähige Handbremse
  • gestörte CANBUS Technik ab 2002

 

Komfort:

  • Klimaanlage neigt zu zwischenzeitigen Aussetzern
  • völliger oder teilweiser Ausfall des Zentraldisplays bei Modellen ab 2001
  • Zentralverriegelung schließt den Kofferraum nicht zuverlässig ab

 

Karosserie & Korrosion:

  • Coupe: Brüche/Korrosion Spiegelhalterungen an der Tür

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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27.12.2016 16:54    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: A (H00), Agila, Agila A, Kaufberatung, Opel, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

 

Der erste Opel Agila war ein technisch abgewandelter Suzuki Wagon R+, der durch Opel lediglich neue Markenembleme, Opelmotoren und eine geänderte Fahrwerksabstimmung erhielt. Der Agila erschien 2000 auf dem deutschen Markt und war ein Vertreter der Minivan Klasse. Der Agila ist im Design eine praktische Box und sehr auf Nutzwert hin optimiert. 2003 wurde ein Facelift durchgeführt, 2007 wurde der Agila durch einen gleichnamigen Nachfolger ersetzt.

 

Im Agila wurden in erster Linie Benzinmotoren angeboten, dennoch gab es auch einen Dieselmotor. Es gab einen 1L Dreizylinder und einen 1.2L Vierzylinder. Der 1L Motor leistete zuerst 58 PS und ab dem Facelift 60 PS. Der Motor läuft unkultiviert und wirkt schon mit dem Agila bei höheren Drehzahlen überfordert. Der 1.2L Motor läuft kultivierter und liefert mit Anfangs 75 und später 80 PS ordentliche Fahrleistungen auch über Land ab. Der Dieselmotor entstammt der Kooperation mit Fiat und liefert 70 PS aus 1.3L Hubraum. Der Dieselmotor ist ein Common Rail Diesel. Er liefert muntere Fahrleistungen bei niedrigem Verbrauch. Sowohl Diesel als auch 1.2L Benziner kämpfen relativ früh mit Traktionsproblemen.

 

Obwohl der Agila geringe Abmessungen hat, ist der Innenraum relativ groß. Der Innenraum ist zudem ziemlich flexibel. Die Verarbeitung des Agilas ist in Ordnung, ohne Highlights zu setzen. Die Fahrwerksabstimmung bemüht sich um Komfort, ist jedoch vor allem beladen überfordert, so dass Schläge an die Insassen weiter geleitet werden. Der Agila ist recht wendig und sehr übersichtlich, allerdings auch sehr Seitenwindempfindlich. Das Sicherheitsniveau ist akzeptabel. Die Komfortausstattung kann durchaus üppig ausfallen, Fahrzeuge ohne Klimaanlage sind zwar existent, jedoch eher selten, die Heizung ist eher schwach.

 

Der Agila war ziemlich erfolgreich, das Angebot ist entsprechend groß. Das Preisniveau ist vergleichsweise gering. Die Wartungskosten sind als günstig einzustufen, das Preisniveau für Ersatzteile ist niedrig. Ab dem Facelift gelten Agilas als überdurchschnittlich zuverlässig.

 

Typische Schwachstellen des Opel Agila A

 

Benzinmotoren:

  • undichte Öldruckschalter
  • 1L (58 PS): defekte Zylinderköpfe, rasselnde/reißende Steuerketten durch unterdimensionierten Kettenspanner, undichte/defekte Wasserpumpen
  • 1.2L (75 PS): rasselnde/reißende Steuerketten durch unterdimensionierten Kettenspanner (jedoch in der Regel erst ab 150.000 km)
  • kurzlebige Batterien
  • defekte Motorsteuergeräte
  • defekte Zündspulen
  • Ölverlust

 

Diesel Motoren:

  • undichte Öldruckschalter
  • kurzlebige Batterien
  • defekte Turbolader
  • Ölverlust

 

Getriebe und Antrieb:

  • gebrochene Ausrückhebel der Kupplung
  • hakelige, schwergängige Schaltung

 

Sicherheit:

  • defekte Kraftstoffpumpen (bis 2003)
  • defekte Kraftstoffpumpenrelais (bis 2003)
  • defekte Rückfahrleuchten
  • gestörte/defekte Wegfahrsperren
  • zügig verschleißende Bremsscheiben vorne
  • Spiel in der Lenkung
  • gestörte elektrische Servolenkung

 

Komfort:

  • ungenaue Tankanzeige
  • hakelige Schlösser, können zu abgebrochenen Schlüsseln führen

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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27.12.2016 15:35    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 4 (GE), 626, GE, Kaufberatung, Mazda, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

 

Der Mazda 626 der Baureihe GE wurde zwischen 1992 und 1997 auf dem deutschen Markt angeboten. Der Mazda 626 wurde optisch recht dynamisch gestaltet und trat in der Mittelklasse gegen etablierte internationale Konkurrenz an. Sein Nachfolger ab 1997 war wieder merklich konservativer gestaltet.

 

Im Mazda 626 der GE Baureihe wurde mit vier Benzin- und einem Dieselmotor angeboten. Die Palette begann bei 1.9L und 90 PS und endete mit einem 2.5L V6 Motor mit 165 PS. Die Motoren sind leise, komfortabel und bieten ab 105 PS ausreichend Leistung für den Alltag, erfüllen aber nicht direkt den sportlichen Anspruch des Designs, der 90 PS Motor erfüllt nur die geringsten Ansprüche an die Mobilität. Späte Modelle bieten eine Euro2 Einstufung ab Werk, einige der früheren Modelle konnten auf Euro2 aufgerüstet werden, allerdings sind Nachrüstungen mittlerweile nur noch schwer verfügbar. Der Dieselmotor ist mit einem Comprexkompressor ausgestattet und leistet bescheidene 75 PS. Er erfüllt bestenfalls die Euro2 Norm und erhält daher bestenfalls eine rote Plakette. Er gilt zudem als recht durstig. Alle Motoren übertragen ihre Kraft auf die Vorderräder, der 115 PS starke 2L konnte alternativ auch mit Allrad geordert werden. Standard ist ein Schaltgetriebe, lediglich der 2L und der 2.5L konnten alternativ auch mit einem Automatikgetriebe geordert werden. Technisch gilt der Mazda 626, mit Ausnahme des Comprexdiesels, als überaus zuverlässig.

 

Der Mazda 626 ist zwar sehr groß geraten und bietet klassenüblichen Raum, jedoch bietet er im Innenraum weniger Platz als der Vorgänger. Der 626 ist ordentlich verarbeitet und bietet akzeptable Materialien. Die Fahrwerksabstimmung ist überaus komfortabel, die Lenkung etwas indirekt. Das Ausstattungsniveau des Mazda 626 ist überdurchschnittlich hoch gewesen. Das Sicherheitsniveau entspricht den 90er Jahren und ist heute eher als gering einzustufen.

 

Der Mazda 626 war in der Baureihe GE nicht sonderlich erfolgreich, da er der Kundschaft entweder zu teuer oder zu sportlich gestylt war, ohne entsprechende Gegenwerte zu bieten. Das Angebot ist jedoch noch immer solide. Das Preisniveau ist eher niedrig. Da es nicht viele Teile im Zubehör gibt, ist das Preisniveau für Teile eher hoch. Bei Karosserieteilen sind die Teilekosten sogar ausgesprochen hoch.

 

Typische Schwachstellen des Mazda 626 (GE)

 

Benzinmotoren:

  • ZR Wechsel bei V6 Motor aufwändig und teuer, Fälligkeit in jedem Fall prüfen
  • Ölverbrauch überdurchschnittlich hoch
  • verhärtete Ventilschaftdichtungen, bläuen bei Lastwechseln
  • Korrosion Ölwanne
  • schleichender Kühlmittelverlust
  • defekte Zylinderkopfdichtungen
  • gerissene Abgaskrümmer und Auspuffanlagen im vorderen Drittel

 

Diesel Motoren:

  • Kompressordefekte
  • Korrosion Ölwanne

 

Getriebe und Antrieb:

  • defekte Automatikgetriebe

 

Fahrwerk:

  • Verschlissene Achslager an beiden Achsen
  • verschlissene Traggelenke Vorderachse

 

Sicherheit:

  • hoher Bremsscheibenverschleiß
  • festrostende Handbremse
  • Korrosion Bremsleitungen
  • zitterndes Licht durch Spiel in der Leuchtweitenregulierung

 

Komfort:

  • eingerissene Türdichtungen, Wassereinbruch
  • Heckklappendämpfer mit Gewicht der Klappe überfordert

 

Karosserie & Korrosion:

  • Radläufe hinten
  • Radkästen hinten
  • Auspuffendtöpfe

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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25.12.2016 22:55    |    Rotherbach    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 3 (BF), 323, BF, BW, Kaufberatung, Mazda, Probleme, Schwächen, Schwachpunkte, Schwachstellen

Einleitung

 

Der Mazda 323 der Baureihe BF wurde im Jahr 1985 auf dem deutschen Markt eingeführt. Er war als Kompaktlimousine, Limousine und Kombi verfügbar. Der 323 war gefällig gestaltet und war eine ernstzunehmende Konkurrenz für die etablierten Modelle aus europäischer Fertigung. 1987 wurde ein Facelift durchgeführt und 1989 wurde die Baureihe durch den Nachfolger mit gleichem Namen ersetzt. Der Kombi wurde noch bis 1995 weiterproduziert.

 

Der Mazda 323 wurde mit verschiedenen 4-Zylinder Benzinern mit 1.1 bis 1.6L ausgerüstet. Die Topmotorisierung war ein 1.6L Turbomotor mit 150 PS, während die Basis mit beschaulichen 55 PS auskommen musste. Die Motoren sind etwas brummig, aber in der Regel unauffällig und solide. Daneben wurde ein 1.7L Dieselmotor zu Beginn 55 PS und später mit 57 PS angeboten. Aufgrund des niedrigen Gewichtes sind bereits Fahrzeuge ab 75 PS sehr gut motorisiert und zeigen ansprechende Fahrleistungen. Ab 1987 erhielten alle Motoren eine Einspritzung und einen Katalysator, die Leistung des Topmodells sank auf 140 PS. Auch Fahrzeuge mit Werkskat erfüllen die Euro 1 Norm, Aufrüstungen auf Euro 2 sind in der Regel nur noch gebraucht oder antiquarisch zu finden. Der Mazda 323 ist für seine Bauzeit als sparsam einzustufen, der 323 verfügt jedoch nur über einen vergleichsweise kleinen Tank. Neben Frontantrieb war mit einzelnen Motoren auch ein Allradantrieb verfügbar.

 

Der Mazda 323 bietet in seiner Klasse ordentlich Raum und ausreichend Kofferraum. Der 323 ist für seine Zeit gut verarbeitet. Die Fahrwerksabstimmung des Mazda 323 ist komfortabel mit ausreichender Agilität, er verfügt über ein präzises Schaltgetriebe und eine ordentliche Lenkung. Der Fahrkomfort wird jedoch durch den vergleichsweise lauten Antriebsstrang geschmälert. Die Sicherheitsausstattung entspricht dem Niveau der frühen 80er Jahre, entspricht daher nicht mehr den Ansprüchen von heute.

 

Der Mazda 323 ist zwar bereits ein Youngtimer und die ersten Modelle erfüllen sogar die Vorgaben für ein H-Kennzeichen. Das Angebot ist sehr klein, da der Interessenkreis an diesem Fahrzeug klein ist und sich in der Regel nur auf die Turbomodelle konzentriert. Im Vergleich zu zeitgenössischen anderen Fahrzeugen ist das Preisniveau für den Mazda 323 günstig. Der Mazda 323 ist einfach zu warten und unterhalten, dennoch muss man bei der Beschaffung von Teilen mit Problemen rechnen, wenn es über Standard-Verschleißteile hinausgeht.

 

Typische Schwachstellen des Mazda 323 (BF)

 

Benzinmotoren:

  • Kolbenschäden, äußern sich durch hartes Verbrennungsgeräusch bei Kaltstart und Kaltbetrieb
  • defekte, undichte Wasserpumpen
  • verschlissene Kipphebelwellenlager
  • defekte Schläuche bei Turbomodellen

 

Aufgrund der Seltenheit des Dieselmotors, liegen keine Informationen zu seinen Schwächen oder typischen Defekten vor.

 

Getriebe und Antrieb:

  • verschlissene Synchronisation
  • Lagerschäden, äußer sich durch mahlende Geräusche im Schiebebetrieb

 

Fahrwerk:

  • Federbrüche
  • verschlissene Querlenker
  • verschlissene Traggelenke

 

Karosserie & Korrosion:

  • Korrosion des Unterbodens
  • Korrosion Schweller
  • Korrosion Radkästen hinten
  • Träger im Motorraum
  • Achsträger hinten
  • Korrosion Heckklappe

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

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Aktualisiert: 2020

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