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SportsLounge Alles was mich an Autos interessiert.

Sun Oct 23 21:50:58 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 924, 924 2.5, 924S, 924 S, 924 Turbo, 931, Kaufberatung, Porsche

Einleitung

 

Der Porsche 924 wurde als erster Vertreter der Transaxle Modelle 1976 auf den Markt gebracht. Ursprünglich ein Entwicklungsprojekt für VW, verwarf VW das Projekt und Porsche entschied sich den 924er selbst als Einstiegsmodell auf den Markt zu bringen. Der 924er brach mit allen Traditionen im Hause Porsche, er verfügte über einen Frontmotor, Transaxlebauweise und eine Wasserkühlung. Er vertrat eine vollständig andere Designphilosophie mit einer langen Motorhaube, Klappscheinwerfern und einem großen verglasten Heck. Im Jahr 1988 wurde der 924er eingestellt.

 

Im Porsche 924 wurden ausschließlich 4-Zylinder Reihenmotoren eingesetzt. Zu Beginn wurde von Porsche ein VW Motor mit 2L Hubraum adaptiert, dieser leistete 125 PS und gilt mit 4 Gang Getriebe als sportlich abgestimmt, das später gelieferte 5-Gang Getriebe hingegen verstärkte den Komforteindruck des Fahrzeuges deutlich. Die Motorenpalette wurde 1979 um einen 170 PS (später 177 PS, nur in Italien) starken Turbomotor ergänzt. Von diesem leitete sich auch das Sportmodell Carrera GT mit 210 PS ab. Alle Turbos zeichnen sich durch sehr gute Fahrleistungen aus, die Fahrwerksabstimmung geriet allerdings etwas extrem – Turbos gelten als sehr zickig im Grenzbereich und sind entsprechend häufig verunfallt. Mit der Einführung des Porsche 944 verlor der 924er drastisch an Marktanteilen. Porsche reagierte darauf mit der Übernahme eines leicht leistungsreduzierten 2.5L Motors aus dem 944er zuerst mit 150 und kurz vor Einstellung der Baureihe mit 160 PS, beide 2.5L Motoren gelten als überaus effizient. Zusätzlich wurde sowohl beim 2L als auch beim 2.5L ein Automatikgetriebe angeboten. Eine Abgasreinigung war beim 924er früh für die USA verfügbar, diese Modelle sind aber selten. Die 2.5L Maschine erfüllte bereits im Jahr 1985 die Euro 2 Norm, so dass die Modelle in der Regel leicht umgetragen werden können.

 

Der 924er Porsche war ein erfolgreiches Modell und stellte die Basis der 4-Zylinder Transaxlemodelle bis zum 968er. Die Verarbeitung des 924ers ist im Allgemeinen gut, allerdings merkt man dem 924er an, dass er in den frühen 70er Jahren unter Berücksichtigung vieler VW Teile entwickelt wurde. Bis Mitte 1977 war der Korrosionsschutz des 924ers eher schlecht, ab Mitte 1977 wurde er deutlich verbessert und ab Ende 1980 wurde der Porsche 924 sogar verzinkt. Der Innenraum ist geräumig, der Fond jedoch nur für kleingewachsene Personen geeignet, da der 924er ein 2+2 mit Notsitzen ist. Der Kofferraum des 924ers ist für ein sportliches Fahrzeug sehr großzügig. Insofern passt es zum Fahrzeug, dass der 924er eher wie ein GT, denn wie ein hartes Sportgerät, abgestimmt ist. Seine Fahrwerksabstimmung, sein Chassis und die gute Aerodynamik machen ihn zu einem idealen Reisecoupe mit dem sehr hohe Geschwindigkeitsschnitte gefahren werden können. Dennoch bietet das Fahrwerk durch die gute Gewichtsverteilung eine hohe Agilität und gleichzeitig hohe Sicherheitsreserven.

 

Der Porsche 924 wurde erst kürzlich von den Porschefans wirklich als Klassiker entdeckt. Aktuell kann man durchaus noch gute Modelle zu einem fairen Preis bekommen, die Zeit der 1000 Euro Schnäppchen ist jedoch vorbei. Turbos und Carrera GTs erzielen mittlerweile sehr hohe Preise, auch 924S schicken sich an eher 5 als 4-stellige Preise zu erzielen. Sämtliche technischen Teile sind bei Spezialisten zu angemessenen oder bei Porsche zu hohen Preisen erhältlich, Ausnahme stellen einige Sitzbezüge und Türpappen dar. Einige Wartungen und Verschleißteile sind jedoch sehr teuer

 

Typische Schwachstellen des Porsche 924:

 

2.0L Motor:

  • schlechtes Startverhalten durch Dampfblasenbildung bis 1979
  • Zylinderkopfdichtung, meist schlechtes Kaltstartverhalten und Laufen auf 3 Zylindern
  • defekte/gerissene Zylinderköpfe
  • verschlissene Einspritzventile (startet kalt schlecht und warm gut)
  • eingelaufene Nockenwellen
  • verschlissene Motorlager (starke Vibrationen)
  • zu großes Ventilspiel
  • verschlissener Zündverteiler oder Unterdruckverstellung – ruckeln bei warmen Motor unter hoher Last
  • Ölverlust an Zylinderkopf, Kurbelwellensimmerring, Ölwannenabdichtung
  • abgeknickte Benzinschläuche im Motorraum (Achtung! Kann zu Fahrzeugbrand führen!)
  • defekte Wasserpumpen

 

2.0L Turbomotor

  • thermische Probleme, als Folge Zylinderkopfdichtungsdefekte, Zylinderrisse, verschlissene Turbolader
  • defekte Bypassventile
  • eingelaufene Nockenwellen
  • verschlissene Motorlager (starke Vibrationen)
  • zu großes Ventilspiel
  • Ölverlust an Zylinderkopf, Kurbelwellensimmerring, Ölwannenabdichtung
  • abgeknickte Benzinschläuche im Motorraum (Achtung! Kann zu Fahrzeugbrand führen!)

 

2.5L Motoren

  • Zahnriemenwechsel ist überdurchschnittlich teuer
  • Ölverlust an Zylinderkopf, Kurbelwellensimmerring, Zahnriemengehäuse zum hinteren Ende der Ölwanne
  • abgeknickte Benzinschläuche im Motorraum (Achtung! Kann zu Fahrzeugbrand führen!)
  • falsch montierte Ausgleichsriemen führen zu starken Vibrationen während der Fahrt
  • verschlissene Motorhydrolager führen zu starken Vibrationen im Stand
  • verschlissene Ventilschaftdichtungen
  • Krümmerrisse
  • Brüche bei Edelstahlauspuffanlagen
  • Kühlmittelverlust an Kühlmittelablassschraube
  • Kühlmittelverlust Heizungskühler
  • Kühlmittelverlust Temperaturfühler
  • Zylinderkopfdichtungsdefekt durch Kühlmittelverlust
  • defekte/gestörte Steuergeräte: spontanes Absterben des Motors, anschließend kein Start möglich, geht nach einer Weile dann wieder problemlos
  • Ölverlust an Öldruckgeber
  • Ölverlust an Öl/Wasserwärmetauscher

 

Getriebe und Antrieb:

  • verschlissene Transaxle Schnelllaufwelle, darf weder beim hochdrehen noch abtouren (sowohl ohne eingelegten Gang, als auch im Schiebebetrieb) knallen, krachen, schlagen oder mahlen. Neben leichten defekten kann auch der Wechsel der ganzen Welle notwendig sein.
  • verschlissene Kupplung, speziell bei 924S und Turbo sehr teuer
  • 2.0L: mahlendes oder kreischendes Getriebe
  • ausgeleierte Schalthebelführung und –arretierung führt zu unpräzisem Schaltgefühl, im Worst Case kann kein Gang gefunden werden
  • verschlissene Getriebeführung äußert sich in schwergängigem Schalthebel
  • Ölverlust am Getriebestumpf

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Radlager hinten
  • ausgeschlagene Antriebswellen
  • verschlissene Spurstangenköpfe
  • verschlissene Traggelenke

 

Sicherheit:

  • korrodiertes Hinterachslager
  • Ausgeschlagene Kreuzgelenke in der Lenkung
  • defekte Tankentlüftung
  • Korrosion und aufgequollene Benzin-/Bremsleitungen hinten (Instandsetzung sehr aufwändig!)
  • defekte Servolenkungspumpe (knattern, schnattern bei voll eingeschlagenem Lenkrad)
  • Verlust Servolenkungsöl an Spurstangen
  • gebrochene Metallhalterung kann großes Spiel im Lenkrad verursachen
  • anschmelzendes Kabel von Batterie zu Anlasser
  • selten: Ausfall Scheinwerfermotoren
  • undichte Rückleuchten
  • Korrosion im Tank

 

Komfort:

  • sich lösende Verklebungen an der hinteren Scheibe
  • undichte Heckklappe
  • verstopfte Abläufe sorgen für stehendes Wasser in den Kofferraumtaschen
  • defektes Targadach. Kann eine Kleinigkeit sein, es ist jedoch auch möglich, dass der komplette Himmel demontiert werden muss.
  • defekter Vorwiderstand der Lüftungsregelung, läuft nur auf höchster Stufe
  • verstopfte Abläufe des Targadaches
  • Einige Sitzbezüge sind nicht mehr zu bekommen

 

Karosserie & Korrosion:

  • poröser oder weicher PU Heckspoiler
  • ausgerissene Türscharniere
  • Bis Modelljahr 1982: Türunterseite und Falze der Motorhaube
  • Bis Modelljahr 1980 (unverzinkte Modelle): Schweller, Radläufe, Ansatz B-Säule, Radlauf hinten an Schweller (kann durch Entlüftungsgitter in B-Säule geprüft werden, Instandsetzung wenn Korrosion bereits nach außen durchgedrungen ist sehr aufwändig), Dachrinnen, Bodenwanne und Sitzbefestigungen, Ansatz Schweller vorderer Fussraum, Ansatz Fussraum an Mitteltunnel, Batterieblech, Wasserkasten vor Windschutzscheibe
  • Ab Modelljahr 1981 (verzinkte Modelle): Radläufe hinten (oben und hinten durch Steinschläge), Batteriebleche, Kotflügelfalzen vorne, um die hintere Achsaufnahme, Scheibenrahmen, Kotflügelspitzen, Türen von Innen, Ansatz B-Säule, Radlauf hinten an Schweller (kann durch Entlüftungsgitter in B-Säule geprüft werden, Instandsetzung wenn Korrosion bereits nach außen durchgedrungen ist sehr aufwändig)

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Sun Oct 23 20:18:31 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 4S, 5 (996), 911, 996, Cabrio, Carrera, GT2, GT3, Kaufberatung, Porsche, RS, Turbo

Einleitung

 

Im Jahr 1997 beendete Porsche die Ära der luftgekühlten Boxermotoren durch die Einführung der 996er Baureihe. Er wurde mit dem gleichen „Gesicht“ auf den Markt gebracht, wie es der Boxster bereits 1 Jahr trug. Der Aufschrei unter den 911er Fans war entsprechend groß. Der 996 zeigt im wesentlichen die klassische, wenn auch etwas flachere, Seitenlinie und ein gewohntes, wenn auch modernisiertes Heck. Ende 2001 kam es zu einem Facelift, bei dem sowohl Außen als auch Innen viele Änderungen durchgeführt wurden, so wurde über die Scheinwerfer eine größere Distanz zum Boxster hergestellt und der Innenraum merklich aufgewertet. Den 996er gab es als Coupe, als Targa mit einem großen Sonnendach und als Cabrio. Der 996er wurde schrittweise bis 2006 zugunsten seines Nachfolgers eingestellt.

 

Im Porsche 996 gibt es ausschließlich Benzinmotoren als 6-Zylinder Boxer. Während die Saugmotoren der Carrera Modelle komplett neu sind, basieren die Motoren der Turbos und GT Modelle noch auf dem alten Block. Alle Motoren sind grundsätzlich drehfreudig und drehzahlfest Sie klingen gut und konnten bis auf die GT Modelle alle mit Schalt- und Automatikgetrieben kombiniert werden. Sie decken ein Leistungsspektrum von 300 bis 483 PS ab. Während man für die Carreramodelle Allrad optional erwerben konnte, war der Allrad im Turbomodell Serie. Der 996er bietet gute bis sehr gute Fahrleistungen bei einem für die Leistung angemessenen Verbrauch.

 

Der Porsche 996 gehört zu den kommerziell erfolgreichsten 911ern überhaupt und diente auch als Basis für seinen Nachfolger. Die Karosserie ist im Allgemeinen gut verarbeitet, wogegen der Innenraum bis zum Facelift vor allem unter einer schlechten Materialauswahl litt, speziell das Leder ist bis zum Facelift von eher schlechter Qualität. Das Ausstattungsniveau eines 996ers kann sehr niedrig sein, zur Einführung war nicht einmal eine Klimaanlage serienmäßig verbaut. Es gibt 996er mit sehr kuriosen Farb- und Ausstattungsdetails. Die Fahrwerksabstimmung ist sportlich, bietet aber auch ausreichend Komfort. Die Lenkung ist dem Anspruch des Fahrzeuges angemessen, allerdings sind die Carreramodelle alle etwas untersteuernd ausgelegt. Der 996er ist der erste 911er, der ein wirklich zeitgemäßes Sicherheitsniveau erreicht.

 

Der 996er ist aktuell die günstigste Möglichkeit einen 911er zu fahren. Er ist zudem in großen Stückzahlen verfügbar. Der 996er ist als Carrera eher unbeliebt. Anders sieht dies beim Turbo aus, dieser zeigt eine gute Preisstabilität. Alle GT2 und GT3 Modelle zeigen ein hohes Preisniveau. Ersatzteile, Service und Unterhalt eines 996ers sind nach wie vor auf einem hohen Niveau.

 

Typische Schwachstellen des Porsche 996:

 

3.4/3.6L Carrera Motoren:

 

Grundsätzlich treten die beschriebenen Fehler beim 3.4L Motor häufiger als beim 3.6L Motor auf, dieser ist jedoch nicht immun gegen die beschriebenen Probleme, außer es wird entsprechend vermerkt.

 

  • defekte Zylinderlaufbahnen (starke Öl- und Rauchfahne)
  • Öldruckverlust bei sportlicher Fahrweise möglich, Lager- und Nockenwellenschäden möglich
  • Verschleiß und Brüche der Zwischenwellenlager
  • Ölverlust an Kurbelwellensimmerring („KWS Syndrom“). Sehr teuer zu beheben, ohne Garantie, dass es hält.
  • Ölverlust an Nockenwellendichtring
  • defekte Öldruckgeber
  • Kolbenkipper
  • hoher Ölverbrauch
  • Risse in Zylinderfüßen bis 2002, führt zu Ölverlust
  • gerissene Zylinderköpfe
  • defekte Lambdasonden
  • defekte Zündspulen
  • defekte/undichte Kühlmittelausgleichsbehälter
  • Korrosion des Motorkühlers
  • verschlissene Zweimassenschwungräder
  • defekte Luftmassenmesser

 

Turbomotoren

  • defekte Öldruckgeber
  • hoher Ölverbrauch
  • defekte Lambdasonden
  • defekte Zündspulen
  • defekte/undichte Kühlmittelausgleichsbehälter
  • verschlissene Zweimassenschwungräder
  • defekte Luftmassenmesser
  • Korrosion des Motorkühlers

 

GT Motoren

  • defekte Öldruckgeber
  • hoher Ölverbrauch
  • defekte Lambdasonden
  • defekte Zündspulen
  • defekte/undichte Kühlmittelausgleichsbehälter
  • defekte Luftmassenmesser
  • Korrosion des Motorkühlers

 

Getriebe und Antrieb:

  • Allradantrieb wird als vergleichsweise laut beschrieben
  • Verschleiß Synchronisation 2./3. Gang bei Carrera
  • Verschleißfreudige Kupplung
  • Bei Tipptronic alle 120.000 km eine Getriebeölwartung durchführen

 

Fahrwerk:

  • Querlenker und Spurstangen sind besonders Standschadensensibel
  • Korrosion/Bruch Übergang Stoßdämpferkolbenstange/Schrabengewinde/Domlager
  • GT3: Federbeinverstellung korrodiert

 

Sicherheit:

  • defekte Zündschlösser
  • defekte Mechanik und Hydraulik des ausfahrbaren Turbospoilers

 

Komfort:

  • schnell verschleißendes Leder bis Facelift 2001
  • Cabrio: Wasserablauf in Radhausschalen verstopft, Wassereinbruch in Innenraum bis hin zu Steuergerätewanne
  • defekte Navigationssysteme der 1. Generation
  • Navigationsgeräte der 2. Generation sehr Batterieintensiv
  • verschlissener, schäbbig wirkender Softlack
  • Korrosion Klimaanlagenkompressor

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Sun Oct 23 17:12:05 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 205, 205 CTI, 205 GTI, Cabrio, Kaufberatung, Peugeot

Einleitung

 

Der Peugeot 205 wurde 1983 vorgestellt. Er stellte das erste Modell mit dem neuen Markengesicht von Peugeot dar. Es handelt sich um einen klassischen Vertreter der Kompaktklasse. Neben den klassischen 3- und 5-Türer wurde ab 1986 durch ein Cabriolet mit Überrollbügel ergänzt. Der Peugeot 205 hielt sich bis 1998 im Programm von Peugeot. Der Erfolg der Baureihe lässt sich auch daran messen, dass er sowohl das Goldene Lenkrad als auch den Titel Auto des Jahres gewann.

 

Im 205er gibt es eine große Bandbreite an Motoren, der Hauptaugenmerk lag hierbei vor allem auf Benzinmotoren, deren Bandbreite von 42 bis 128 PS in den zivilen Versionen lag, rechnet man das Rallyhomologationsmodell 205 Turbo-16 hinzu, endet die Bandbreite erst bei 200 PS. Hierbei sind sowohl solide Arbeitstiere als auch sportliche Heissblüter enthalten. Diesel wurden in Deutschland lediglich zwei Sauger angeboten, der auch verfügbare Turbodiesel wurde in Deutschland nicht angeboten. Die Diesel zeichnen sich durch eine sehr gute Laufkultur, sehr gutes Ansprechverhalten und hohe Effizienz aus. Durch das niedrige Fahrzeuggewicht erzielt ein Peugeot 205 sehr gute Fahrleistungen und erzeugt auch viel Fahrspaß.

 

Der 205er war für Peugeot ein sehr großer Erfolg. Entsprechend lange wurde er produziert. Er ist geräumig und hat einen recht großen Kofferraum. Die Ausstattung entspricht stets den Ansprüchen, die man an das Baujahr haben konnte. Die Verarbeitung des 205 ist akzeptabel, die Materialien dem Preis entsprechend. Der Korrosionsschutz ist zeitgemäß und wurde mehrmals nachgebessert und gilt zwischen 1988 und 1992 am besten. Das Fahrwerk ist stets knackig, sportlich abgestimmt und wird von einigen Menschen als zu hart empfunden. Die Lenkung unterstützt sportliches Fahren. Das erzielte Sicherheitslevel ist jedoch unterdurchschnittlich.

 

Der Peugeot 205 hat bereits eine Fangemeinde und ist als Cabrio und als GTI bereits ein Liebhaberfahrzeug. Einfachere und späte Modelle warten darauf zum Teil noch, das Angebot ist jedoch eher klein. Entsprechend weit klaffen die Preise für einen Peugeot 205 von wenigen hundert Euro bis in den 5-stellingen Bereich auseinander. Die meisten Verschleißteile lassen sich günstig organisieren, bei speziellen Teilen wird es jedoch schwer und zum Teil auch teurer.

 

Typische Schwachstellen des Peugeot 205:

 

Benzinmotoren:

  • frühe Modelle haben keinen Katalysator
  • verschlissene Vergaser, verhärtete Dichtungen und Membranen in Vergasern
  • defekte Lichtmaschinen
  • Ausfall Anlasser
  • Ölverlust an den Zylinderkopfdichtungen und Wellendichtringen
  • eingelaufene Nockenwellen
  • Brüche der Stehbolzen am Auspuffkrümmer
  • defekte Wasserpumpen
  • verschlissene Ventilschaftdichtungen

 

Dieselmotoren:

  • Erzielen bestenfalls die rote Plakette
  • defekte Lichtmaschinen
  • Ausfall Anlasser
  • eingelaufene Nockenwellen
  • Brüche der Stehbolzen am Auspuffkrümmer
  • defekte Wasserpumpen
  • verschlissene Ventilschaftdichtungen
  • Bei Turbodiesel: verschlissene Turbolader

 

Getriebe und Antrieb:

  • verschlissene Schaltpfanne, Schaltgestänge und Umlenkung führen zu schwergängiger Schaltung
  • defekte Getriebe
  • defekte Differentiale

 

Fahrwerk:

  • versagende Hinterachse „X-Bein-Syndrom“, kaum wirtschaftlich reparabel.
  • Verschlissene Koppelstangen
  • Verschlissene Domlager
  • verschlissene Achslagerung hinten
  • verschlissene Schwingarmlagerung hinten
  • verschlissene Radlager vorne
  • GTI und Rally können unvermittelt übersteuern

 

Sicherheit:

  • Ausfall der Wegfahrsperre, Fahrzeug ist lahmgelegt
  • verschlissene Kreuzgelenke der Lenkung
  • Blinde Scheinwerfer
  • marode Bremsleitungen vor allem über dem Tank
  • sehr hoher Bremsenverschleiß vor allem bei Dieseln und GTI

 

Komfort:

  • undichtigkeiten am Scheibenrahmen
  • undichte Heizungskühler

 

Karosserie & Korrosion:

  • Schiebedach
  • Cabrio: Heckscheibenersatz ist sehr teuer, Versteifung im Dach kann korrodieren
  • Auspuffanlage
  • Übergang Schweller zur Seitenwand vor dem hinteren Radlauf
  • Heckabschluss hinter den Reifen
  • Frontblech unter den Scheinwerfern
  • Türscharniere
  • A-Säule
  • Stehblech und Oberseite Kotflügel im Motorraum
  • Windschutzscheibenrahmen
  • Heckscheibenrahmen
  • unterhalb der hinteren Sitzbank
  • Radläufe

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Sun Oct 23 16:24:55 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: A (S93), Kaufberatung, Opel, S93, Tigra, Tigra A, Tigra-A

Einleitung

 

Der Opel Tigra ist ein Sportcoupe auf Basis des Corsa B wurde 1994 ein Jahr nach dem Corsa B eingeführt. Es handelt sich um ein kleines und kompaktes Coupe. Der Tigra hat ein gestrecktes, rundes Design mit einer markanten Dachlinie. Vom Tigra entstanden einige Konzeptfahrzeuge, die jedoch nicht realisiert wurden. Von Irmscher wurde der Tigra zum Pickup mit dem Namen „Fun“ umgebaut, dieser ist jedoch sehr selten.

 

Der Tigra erhielt ausschließlich die im Corsa nachgereichten 16V Motoren mit 1.4 und 1.6L. Beide ermöglichen eine sportliche Fahrweise und sind sehr drehfreudig. Serienmäßig wurden beide mit einem Schaltgetriebe ausgeliefert, für den 1.4L Motor gab es optional ein Automatikgetriebe.

 

Der Tigra war durchaus ein Erfolg für Opel, was wohl auch an der geringen Konkurenz im Segment lag. Der Tigra ist sportlicher und härter abgestimmt wie der Corsa, folgt aber dem gleichen Anspruch, stets ausreichend Komfort zu bieten, er bietet ausreichend Agilität ist dabei jedoch gutmütig und gut beherschbar. Die Sicherheitsausstattung entspricht im Wesentlichen der des Corsas, ABS war jedoch die meiste Zeit eine kostenpflichtige Option. Im Bereich der Komfortextras ist der Tigra in der Regel gut ausgestattet. Der Tigra ist akzeptabel verarbeitet, allerdings versagt sein Korrosionsschutz mittlerweile.

 

Der Tigra zeigt die ersten Tendenzen als Liebhaberfahrzeug wahrgenommen zu werden. Die Anzahl verfügbarer Fahrzeuge ist merklich zurückgegangen und die Preise für Modelle in gutem Zustand ist seit einer Weile stabil. Die meisten Ersatzteile sind nach wie vor günstig.

 

Typische Schwachstellen des Opel Tigra A:

 

Benzinmotoren:

  • verharzendes Abgasrückführungsventil führt zu schlechtem Motorlauf, mangelhafter Gasannahme und schlechtem Startverhalten. Achtung! Wurden häufig stillgelegt!
  • undichte Wasserpumpe
  • Ölverlust an Ventildeckeln, Zylinderköpfen, Simmerringen, Getriebeausgang
  • verschlissene Hydrostößel
  • verkürztes Zahnriemenwechselintervall (4-Jahre, 60.000 km) beachten
  • hoher Ölverbrauch möglich
  • defekte Kurbelwellensensoren (Fahrzeug stirbt bei Betriebstemperatur ab, startet erst wieder wenn kalt).
  • 1.6 16V: selten Zylinderkopfrisse
  • defekte Ölpumpen
  • defekte Lichtmaschinen
  • defekte Anlasser

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ausreißendes Kupplungsseil
  • Ausgeleierte Schaltgestänge

 

Sicherheit:

  • ausgefallene Bremsregelung Hinterachse
  • defekte Lichtschalter
  • sich nicht lösende Handbremsen
  • ausgeleierte Zündschlösser

 

Komfort:

  • sehr ungenaue Tankanzeige
  • hinten dürfen nur Personen bis maximal 1.60m mitfahren
  • undichte Heckklappendichtung
  • Ausfall des Schiebedachs

 

Karosserie & Korrosion:

  • Längsträger vorderer Unterboden
  • Unterboden
  • A- und B-Säulen
  • Federaufnahmen hinten
  • Heckabschlussblech
  • Kotflügel
  • Döme vorne und hinten
  • Scheibenwischer Heckklappe
  • Motorhaube
  • Schweller und Schwellerendspitzen
  • Hinterachse
  • Befestigungen und Aufnahmen Vorderachse
  • Tankeinfüllstutzen, beginnt unter der Gummimanschette
  • Abflusslöcher Ersatzradmulde
  • Stoßdämpferführung hinten
  • Radlauf und Radlaufleiste
  • Türunterkanten
  • Radkästen, innen zum Kofferraum hin
  • A-Säule um die Türscharniere und -fangbändern

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

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Sun Oct 23 16:02:03 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: Corsa, Corsa B, Corsa-B, Kaufberatung, Opel, S93

Einleitung

 

Der Corsa B trat das schwere Erbe seines erfolgreichen Vorgängers 1993 an. As Design war fundamental anders, im Gegensatz zum kantigen und schlank wirkenden Corsa A wirkt der B organischer, runder und stämmiger von seiner Kontur. Der 5-Türer hat eine andere Seitenlinie und ein geändertes Heck. Alternativ gab es dazu noch eine Lieferversion namens Combi. Auf anderen Märkten wurden auch Kombis, Limousinen und Pickups angeboten, in Südamerika sind noch Modelle des Corsa B auf dem Markt. 1997 erfolgte ein mildes Facelift mit eher leichten Retuschen außen und umfangreicheren Modernisierungen im Innenraum, ehe der Corsa B im Jahr 2000 durch den Corsa C abgelöst wurde. Vom Corsa B gibt es eine Vielzahl an Sondermodellen.

 

Zu Beginn übernahm der Corsa B die meisten Motoren des Vorgängers. Im Laufe der Bauzeit wurden diese regelmäßig überarbeitet und durch moderne Motoren ergänzt. Bei den Benzinern gibt es Motoren von 1L bis 1.6L Hubraum. Die schwächste Maschine leistet 45 PS und die stärkste im GSI 109 PS. Die Benzinmotoren sind entweder brav laufende Allerweltsmotoren oder durchaus sportlich moderne Motoren. Die meisten Benziner können mindestens auf Euro2 aufgerüstet oder umgeschrieben werden. Bei den Dieseln gibt es weniger Auswahl, einen 1.5L Isuzumotor, der im Laufe der Zeit von einem 1.7L Motor abgelöst wurde. Diese decken eine Leistungsspanne von 50 bis 67 PS ab. Bei den Dieseln ist maximal Euro2 und eine rote Umweltplakette möglich. Einige der Motoren konnten mit einem Automatik- oder Halbautomatikgetriebe kombiniert werden.

 

Der Corsa B verkaufte sich ebenfalls sehr gut, musste sich aber einer wesentlich größeren Konkurenz stellen als sein Vorgänger. Der Corsa ist für einen Kleinwagen vergleichsweise geräumig und bietet gute Sitze. Fahrwerk und Lenkung sind gut ausbalanciert und schaffen einen guten Spagat zwischen Komfort und Agilität, dabei bleibt er gut beherrschbar und gutmütig. Der Corsa ist ordentlich verarbeitet, sein Korrosionsschutz versagt jedoch so langsam. Beim Corsa wurde der Fahrerairbag vergleichsweise früh als Serienoption eingeführt, so dass die Sicherheitsausstattung ein grade noch akzeptables Niveau erreicht. Im Laufe der Zeit wurde die Komfortausstattung immer weiter erweitert, so dass es auch eine große Anzahl an Corsas mit z.B. Klimaanlagen gibt.

 

Der Corsa B ist aktuell eher ein Verbrauchsfahrzeug, seine Fans bilden nur eine kleine Gruppe und sind aktuell noch eher dem Tuning zugeneigt. Daher sind B Corsa normalerweise günstig zu haben. Im Unterhalt sind die meisten Modelle ebenfalls günstig. Das Preisniveau für Ersatzteile ist allgemein niedrig.

 

Typische Schwachstellen des Opel Corsa B:

 

Benzinmotoren:

  • verharzendes Abgasrückführungsventil führt zu schlechtem Motorlauf, mangelhafter Gasannahme und schlechtem Startverhalten. Achtung! Wurden häufig stillgelegt!
  • 1.0 12V: Risse des Abgaskrümmers, Katflansch, Flexrohr, Zylinderkopfdichtungsprobleme, verschlissener Kettenspanner, gelängte Steuerkette, defekte Leerlaufsteller, defekte Luftmassenmesser
  • Alle 16V und 8V Ecotecmotoren mit D3 Norm ab Werk: undichte Wasserpumpe
  • 1.2 16V: defekte Leerlaufsteller, selten verschlissene Kettenspanner und gelängte Steuerketten, defekte Luftmassenmesser
  • Ölverlust an Ventildeckeln, Zylinderköpfen, Simmerringen, Getriebeausgang
  • 1.4/1.6 16V Motoren: verschlissene Hydrostößel, verkürztes Zahnriemenwechselintervall (4-Jahre, 60.000 km) beachten, können hohen Ölverbrauch zeigen, defekte Ölpumpen
  • defekte Kurbelwellensensoren (Fahrzeug stirbt bei Betriebstemperatur ab, startet erst wieder wenn kalt).
  • 1.6 16V: selten Zylinderkopfrisse

 

Dieselmotoren:

  • Haben grundsätzlich keine Servolenkung
  • bestenfalls rote Plakette möglich
  • Ventilspiel nicht kontrolliert und nachgestellt – abreißende Ventile
  • 1.5L: defekte Lichtmaschinen und Bremskraftverstärker (1 Kombiteil)
  • 1.5L: defekte Thermostate
  • Ölverlust an Ventildeckeln, Zylinderköpfen, Simmerringen, Getriebeausgang

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ausreißendes Kupplungsseil
  • Ausgeleierte Schaltgestänge

 

Fahrwerk:

  • Diesel verschleiße die Vorderachsaufhängung sehr stark

 

Sicherheit:

  • ausgefallene Bremsregelung Hinterachse
  • Ausfälle und nur eingeschränkt funktionierende elektrische Servolenkung
  • defekte Warnblinklichtschalter bis Facelift
  • defekte Lichtschalter
  • sich nicht lösende Handbremsen
  • ausgeleierte Zündschlösser

 

Komfort:

  • sehr ungenaue Tankanzeige

 

Karosserie & Korrosion:

  • Risse in der B-Säule
  • Längsträger vorderer Unterboden
  • Federaufnahmen hinten
  • Döme vorne und hinten
  • Scheibenwischer Heckklappe
  • Motorhaube
  • Schweller und Schwellerendspitzen
  • Hinterachse
  • Tankeinfüllstutzen
  • Abflusslöcher Ersatzradmulde
  • Stoßdämpferführung hinten
  • Radlauf und Radlaufleiste
  • Türunterkanten
  • Radkästen, innen zum Kofferraum hin
  • A-Säule um die Türscharniere und -fangbändern

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Fri Oct 21 20:01:52 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Corsa, Corsa A, Corsa-A, Kaufberatung, Opel, TR

Einleitung

 

Mit dem Corsa war Opel im Jahr 1982 dem Marktgeschehen hinterhergelaufen, man hatte den Trend zu Kleinwagen unterhalb des Kadetts bei Opel schlicht verpennt. Entsprechend musste Opel ein Fahrzeug präsentieren, dass in der Lage war Marktanteile von seinen Konkurenten zu gewinnen. Der Corsa A war modern gestaltet, konnte mit leichter Bedienung und guter Übersicht punkten. Zudem griff Opel auf bestehende Technik zurück und konnte den Preis so niedrig halten. Der Corsa wurde als 3 Türer und als 2 Türige Limousine eingeführt, letztere blieb in Deutschland allerdings eine Randerscheinung. Einen 5-Türer beziehungsweise eine 4-Türige Limousine lieferte Opel erst 1985 nach. Der Corsa wurde zweimal modernisiert, das erste mal 1987 bei dem optische Änderungen eher milde ausfielen und ein weiteres mal 1990, bei dem die Änderungen v.A. an den Scheinwerfern deutlicher ausfielen. Im Jahr 1993 entfiel der Corsa A aus dem Opel Programm.

Den Corsa A gab es mit einer breiten Anzahl an Benzinmotoren und auch mit zwei Dieselmotoren.

 

Die Benzinmotoren reichen von 45 PS aus 1.0 oder 1.2L bis hin zu einem sportlich positionierten 1.6L mit bis zu 100 PS unter der Bezeichnung GSI. Die Motoren gelten als brave solide Hausmannskost und generell als zuverlässig. Der Diesel wurde von Isuzu zugeliefert und leistete entweder 50 PS oder mit Turboaufladung 67 PS. Aufgrund der Bauzeit von 1982 bis 1993 sind sowohl Motoren mit Vergaser als auch solche mit Einspritzung erhältlich. Auch bei den Abgaseinstufungen ist bis zu Euro1 ab Werk alles möglich. Die meisten Modelle mit Werkskat können auf Euro 2 aufgerüstet werden, selbst die Diesel können maximal bis Euro2 hochgerüstet werden.

 

Der Corsa A war ein Erfolgsmodell für Opel und entsprechend lang im Programm. Der Corsa ist im Vergleich zu seinen Konkurenten durchaus geräumig und ordentlich verarbeitet. Er zeigt ein flottes und gutmütiges Handling und Fahrverhalten, jedoch wirkt das Fahrwerk auch etwas hölzern und unkomfortabel. Der Innenraum wird durch Kunststoffe dominiert, diese sind ordentlich verarbeitet, es hapert nach heutigen Maßstäben jedoch am Korrosionsschutz. Typisch für die 80er und angehenden 90er Jahre ist der Corsa eher schlecht ausgestattet und sein Sicherheitsniveau ist eher schlecht.

 

Der Corsa A beginnt solangsam unter den Opelfans eine Basis als Youngtimer zu finden. Das Angebot an Fahrzeugen ist mittlerweile eher klein und die höheren Motorisierungen steigen mittlerweile im Preis. Durchschnittliche Fahrzeuge sind jedoch nach wie vor sehr günstig zu haben. Der Unterhalt ist eher günstig, die meisten Teile sind günstig zu bekommen, bei speziellen Teilen werden die Stückzahlen jedoch langsam knapp.

 

Typische Schwachstellen des Opel Corsa A:

 

Benzinmotoren:

  • Ölverlust an Ventildeckeln, Verteilerwellen, Ölwannen, Ölablassschraube, Antriebswellen, Zylinderkopf
  • Modelle mit Vergaser problematisch bzgl. Abgaseinstufungen
  • undichte Benzinschläuche im Motorraum
  • defekte Lichtmaschinen
  • defekte Zylinderkopfdichtung bei 1.4L
  • defekte Thermostate
  • defekte Verteiler von Delco, durch zerbröselnde Isolation
  • eingelaufene Nockenwellen

 

Dieselmotoren:

  • schlechte Abgaseinstufung, bestenfalls rote Plakette
  • defekte Lichtmaschinen und Bremskraftverstärker (1 Kombiteil)
  • defekte Thermostate

 

Getriebe und Antrieb:

  • verschlissene Antriebswellengelenke

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Radlager

 

Sicherheit:

  • verstopfte Tankentlüftung
  • defekte Türbolzen
  • defekte Lenkkopflager (Klappern beim Lenken)
  • Lenkradschloss defekt
  • Ausgeleierte Scheibenwischer

 

Komfort:

  • defekter Tages-km Zähler
  • abbrechende Fensterkurbeln

 

Karosserie & Korrosion:

  • korrodierte Türfangbänder und Scharniere
  • Hauben und Türkanten
  • Radkästen und Radläufe
  • Schweller
  • Schwellerspitzen
  • Kotflügel vorne
  • Holme Motorraum
  • Döme Vorne
  • Schlossträger vorne
  • Kofferraumboden
  • Batteriekasten

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Fri Oct 21 18:24:56 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (29)    |   Stichworte: A, Calibra, Calibra A, Calibra-A, Kaufberatung, Opel

Einleitung

 

Der Opel Calibra wurde 1989 präsentiert und war de Facto der Nachfolger des Opel Manta B, in den Verkauf ging er Calibra im Sommer 1990. Der Calibra brach mit so ziemlich jeder Vorgabe des Mantas. Er war sehr stark auf Aerodynamik gestylt, was in einem damaligen Weltrekord gipfelte, er war mit modernen Projektionsscheinwerfern ausgestattet. Und da er auf dem Opel Vectra A basierte, hatte er zu Beginn Frontantrieb sowie ein modernes Fahrwerk. Zu Promotionzwecken setzte Opel den Calibra in der DTM ein. Im Jahr 1994 erfolgte ein mildes Facelift. Eingestellt wurde der Calibra im Jahr 1997.

 

Den Calibra gab es ausschließlich mit Benzinmotoren. Zu Beginn waren ein 2L 8V mit 115 PS und der begeisternde 2.0 16V mit 150 PS lieferbar. Im Laufe der Zeit wurde ein 2L Turbo mit 204 PS, sowie ein 2.5L V6 nachgereicht. Der 2.0 16V verlor im Rahmen der Modellpflege Leistung und lieferte zum Schluss nur noch 136 PS. Der Charakter der Motoren reicht von genügsam und vernünftig, über Wild bis hin zu komfortabel und elegant. Teilweise konnten die Motoren mit Automatikgetrieben und Allrad kombiniert werden, den Turbo gab es als einzigen mit der Kombination 6-Gang Getriebe und Allrad. Durch die gute Aerodynamik und das vergleichsweise geringe Gewicht sind die Fahrleistungen des Calibras in der Regel als gut zu bewerten.

 

Der Calibra wurde von Opel gut verkauft. Die Absatzzahlen übertrafen zeitweise sogar die Planungen, so dass ein Teil der Produktion zu Valmet nach Finnland ausgelagert wurde. Der Calibra bietet Fahrer und Beifahrer viel Raum, der Fond qualifiziert den Calibra nur zu einem 2+2 mit Notsitzen, kurzzeitig kann es jedoch auch ein Erwachsener im Fond aushalten. Das Kofferraumvolumen des Calibras ist durch die Fließheckausführung beachtlich. Die Linienführung mit der hohen Gürtellinie bewirkt jedoch eine gewisse Unübersichtlichkeit der Karosserie. Das Fahrwerk ist mild sportlich, ein guter Komforteindruck verbleibt als Erbe vom Vectra, obwohl die Hinterachse des Calibras deutlich aufwändiger ausgeführt wurde. Im Innenraum setzt sich der Calibra zu wenig von seinen Geschwistern im Opelprogramm ab, ist allerdings ordentlich verarbeitet. Der Korrosionsschutz des Calibras hingegen ist nicht so gut gelungen.

 

Das Angebot an Calibras ist mitterweile gering. Zwar wurden rund 240.000 Calibra produziert, der Bestand in Deutschland beträgt jedoch nur noch weniger als 10.000 Stück. Turbos und unabhängig von der Motorisierung besonders gut gepflegte Exemplare befinden sich typischerweise in Liebhaberhand und sind schwer oder nur sehr teuer zu bekommen. Günstige Fahrzeuge können versteckt erhebliche Korrosion aufweisen. Die meisten Verschleißteile sind günstig zu bekommen, bei den meisten Modellen ist der Unterhalt überschaubar. Problematisch wird es bei der Teileversorgung für den Turbo und spezielle Calibrateile, diese können in der Beschaffung und im Preis problematisch werden. Es ist davon auszugehen, dass der Calibra in Kürze vom Gebrauchtwagenmarkt verschwindet und nur noch als Young- bzw. Oldtimer wahrgenommen wird.

 

Typische Schwachstellen des Opel Calibra:

 

8V Motor:

  • Ölverlust an Simmerring Kurbelwelle, Ölwannen- und Ventildeckeldichtung
  • Ausfälle Kraftstoffpumpenrelais
  • verdreckte, hängende Leerlaufsteller
  • defekte Lichtmaschinen
  • verschlissene Gummidämpfer der Kurbelwellenriemenscheibe
  • Verschlissene/defekte Benzinpumpe

 

16V Motoren:

  • Ölverlust an Kurbelwellensimmerring, Ölwannen- und Ventildeckeldichtung
  • Ausfälle Kraftstoffpumpenrelais
  • 136 PS, Ecotec: defekte Abgasrückführungsventile (Achtung! Häufig Stillgelegt!), defekte Nockenwellensensoren, Risse im Abgaskrümmer, defekte Leerlaufsteller
  • 150 PS, C20XE: Risse im Zylinderkopf v.a. von der Firma KS, verschleißende Zylinderkopfschrauben ebenfalls bei Köpfen der Firma KS
  • defekte Lichtmaschinen
  • verschlissene Gummidämpfer der Kurbelwellenriemenscheibe
  • Verschlissene/defekte Benzinpumpe

 

V6 Motoren:

  • anfällige Abgasrückführungsventile (Achtung! Häufiger Stillgelegt!)
  • Risse im Öl-Wasserwärmetauscher
  • Ölverlust an Ölwannen- und Ventildeckeldichtung
  • Ausfälle Kraftstoffpumpenrelais
  • defekte Lichtmaschinen
  • verschlissene Gummidämpfer der Kurbelwellenriemenscheibe
  • verschlissene Motorlager
  • Verschlissene/defekte Benzinpumpe

 

Turbo 4x4:

  • Ölverlust an Turbolader, Ölwannen- und Ventildeckeldichtung
  • Ausfälle Kraftstoffpumpenrelais
  • Risse im Zylinderkopf v.a. von der Firma KS
  • verschleißende Zylinderkopfschrauben ebenfalls bei Köpfen der Firma KS
  • defekte Nockenwellen
  • defekte Lichtmaschinen
  • verschlissene Gummidämpfer der Kurbelwellenriemenscheibe
  • Verschlissene/defekte Benzinpumpe

 

Getriebe und Antrieb:

  • 6-Gang Getriebe gilt als verschleißanfällig
  • Verteilergetriebe bei 4x4 verschleißanfällig
  • verschlissene Hinterachsdifferentiale bei 4x4
  • Automatikgetriebe zeigen gelegentlich Probleme mit den Bremsbändern

 

Fahrwerk:

  • verschlissene Gummibuchsen Vorderachse
  • verschlissene Traggelenke Vorderachse
  • gebrochene Koppelstangen
  • verschlissene Lagerbuchsen Hinterachse

 

Sicherheit:

  • Brüche der Stirnwand um/bei der Halterung der Lenksäule. Verstärkung nachrüstbar.
  • Verschlissene Lenkgetriebe
  • stumpfe/blinde Scheinwerfer

 

Komfort:

  • Wassereinbruch über Heckklappendichtung
  • Verschlissene Schaumstoffmatten in den Sitzen
  • defekte Klimaanlagenkompressoren
  • defekte Schiebedächer

 

Karosserie & Korrosion:

  • verschlissene Türscharniere
  • Radläufe
  • Radkästen hinten (z.T. erst sehr spät zu sehen)
  • Schwellerendstücke
  • Wagenheberaufnahmen
  • Tankblech
  • Einfüllstutzen
  • Tank und Tankbefestigung
  • Federaufnahmen hinten
  • Längsträger vorne und hinten (Unterboden)
  • Heckabschlussblech
  • A-Säule
  • Ablauflöcher im Unterboden
  • Batteriekasten
  • Motorhaube v.a. Unterseite
  • Schwellernaht
  • Schlossträger
  • Heckklappe

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

Aktualisierung 2017

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Fri Oct 21 15:56:43 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 200SX, 200 SX, Chuki, Kaufberatung, Nissan, S13, Zenki

Einleitung

 

Im Frühjahr 1989 brachte Nissan den Nachfolger des Sportcoupes Silvia in Deutschland auf den Markt. Unter anderem wegen der eher schlechten Verkaufszahlen der Silvia wurde das Modell als 200SX vertrieben. In Deutschland wurde ausschließlich das Fließheckcoupe verkauft, auf anderen Märkten gab es auch ein Coupe mit Stufenheck und ein Cabrio. Bereits nach einem Jahr erfolgte ein Facelift, bei dem neben Änderungen an der Front und im Innenraum auch die Bremsanlage, das Fahrwerk und die Kühlung des Turboladers verbessert wurden. Bereits 1993 lief die Produktion aus, in 1994 wurde der 200SX der Baureihe S13 aus dem europäischen Programm gestrichen. Achtung! Neben der hier besprochenen Variante mit 1.8L Turbomotor sind selten auch Varianten mit einem 2.4L Motor und der Bezeichnung 240SX, sowie Modelle mit einem 2L Turbomotor verfügbar. Für diese gibt es hier keine Informationen zu Technik.

 

Die einzige offizielle Motorisierung in Deutschland war ein Turbogeladener 1.8L 16 Ventilmotor, der 1989 als topmodern einzustufen war und auch heutzutage noch bemerkenswerte Fahrleistungen liefert, was durchaus auch an dem niedrigen Fahrzeuggewicht liegt. Der 200SX liefert die Leistung an die Hinterachse, verwaltet wird die Leistung entweder über ein Schaltgetriebe oder über ein Automatikgetriebe.

 

Für ein japanisches Sportcoupe verkaufte sich der 200SX in Deutschland sehr gut. Dennoch ist der Bestand in den letzten Jahren drastisch gesunken. Für ein Sportcoupe ist das Raumangebot gut, die Sitze ab 1989 bequem mit ausreichend Seitenhalt. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt, bietet aber auch ausreichend Restkomfort. Die Lenkung unterstützt eine sportliche Fahrweise. Der 200SX war stets ordentlich verarbeitet, der Korrosionsschutz des 200SX war unterdurchschnittlich.

 

Das Angebot an 200SX ist eher gering. In den vergangenen Jahren wurde ein großer Teil des Bestandes durch Hobbytuner verbastelt und ist inzwischen entweder verloren gegangen oder ein Fall für den Restaurator. Jedoch ist es schwer ohne Verbindungen an Teile zu kommen und in der Regel sind die Teile für den 200SX teuer.

 

Typische Schwachstellen des Nissan 200SX:

 

Motor:

  • verschlissene, eingelaufene Pleuellager
  • abgerissene Ventile
  • verschlissene Kolbenringe (hoher Ölverbrauch, bläuen)
  • verschlissene Turbolader
  • Ölverlust an Turbolader, Zylinderkopf, Nocken- und Kurbelwellendichtringen
  • vergammelter Motorkabelbaum
  • gerissene Krümmer
  • Undichtigkeit Ladeluftsystem am Turbolader

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ölverlust am Getriebe

 

Komfort:

  • defekte Klimaanlage
  • Wassereinbruch in den Kofferraum (steht in Reserveradmulde und hinteren Kotflügeln)

 

Karosserie & Korrosion:

  • unter Heckspoiler und um Befestigung
  • Schweller und Holme am Unterboden
  • Federbeindöme
  • Schweißnähte im Kofferraum
  • A-Säule
  • Radläufe hinten
  • Wagenheberaufnahmen
  • Rahmen Vorderwagen
  • unter der Rücksitzbank
  • Befestung und unterhalb der Spiegelfüße
  • Fußraum
  • Seitenwand beim Auspuff und Tank

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Fri Oct 21 15:24:06 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Carisma, DA0, DA1A, DA2A, Kaufberatung, Mitsubishi

Einleitung

 

Der Mitsubishi Carisma wurde von 1995 bis 2004 gebaut und vertrieben. Der Carisma war ein Joint Venture mit Volvo und wurde gemeinsam mit Volvo entwickelt und in den Niederlanden produziert. Den Lancer gibt es als Limousine und als Fließhecklimousine. Er füllte die Lücke zwischen dem Lancer und dem Galant. Die Optik geriet im Vergleich mit dem Galant sehr bieder, wirkliche optische Highlights sucht man am Fahrzeug vergebens. Nach vier Jahren erfolgte ein Facelift, wodurch die Front etwas profilierter wird, im Jahr 2002 erfolgte ein weiteres Facelift. Abgelöst wird der Carisma 2004 durch einen neuen Lancer. Achtung! Beim Carisma GT Evolution handelt es sich um Mitsubishi Lancer Evo.

 

Den Carisma gab es mit mehreren Benzinmotoren von 90 bis 140 PS. Herausragendste Motorisierung ist der 1.8L GDI Motor, mit dem Mitsubishi einen der ersten modernen Direkteinspritzenden Benzinmotoren auf den Markt brachte. Alle Motoren arbeiten ordentlich und kultiviert, ohne durch besondere Dynamik oder Biss aufzufallen. Zudem waren über die Bauzeit drei von Renault zugelieferte Dieselmotoren verfügbar, die eine Leistungsspanne von 90 bis 115 PS abedeckten und renaulttypisch sowohl eine gute Laufkultur, Effizient als auch gute Dynamik bieten. Abgesehen von den Dieseln und der 140 PS starken MSX Version waren alle Modelle optional auch mit einem 4 Gang Wandlergetriebe zu bekommen. Diese Option wurde jedoch eher selten geordert.

 

Ob der Carisma für Mitsubishi ein Erfolg war ist nach wie vor strittig. Trotz hohem Werbeaufwand ist Mitsubishi mit der Etablierung der Benzindirekteinspritzung gescheitert und konnte dieser Technologie nicht den „eigenen Stempel“ aufdrücken. Für den Carisma sprechen im Allgemeinen eher praktische Gründe, so sind sowohl Innen- als auch Kofferraum überdurchschnittlich groß, die Sitze bequem und komfortabel. Das Fahrwerk bietet guten Komfort bei hohen Sicherheitsreserven, allerdings ist das Fahrverhalten langweilig und nichts für Fahrer, die auch etwas Entertainment erwarten, ab dem ersten Facelift neigt das Fahrwerk zu leichtem Stuckern bei kurzen Stößen. Das Verarbeitungsniveau des Carisma gilt als ordentlich, die Materialien sind eher einfach und praktikabel.

 

Das Angebot an Carismas ist gut, wenn auch nicht überragend groß. Das Preisniveau ist eher unter dem Durchschnitt vergleichbarer Fahrzeuge. er Zustand vieler Carisma ist mittlerweile eher dem "Verbrauchsfahrzeug" zuzuordnen. Bei Wartung und Teilekosten ist der Carisma als durchschnittlich einzustufen. Teuer können allerdings Probleme mit den GDI Direkteinspritzern werden, da hier in der Regel ein Besuch in einer Mitsubishi- oder einer spezialisierten Werkstatt notwendig ist. Bei den Dieselmotoren kann man alternativ auch Renaultwerkstätten ansteuern.

 

Typische Schwachstellen des Mitsubishi Carisma:

 

Benzin Motoren:

  • Ölverlust
  • verschlissene, gerissene oder gebrochene Motorlager
  • undichte Kraftstoffsysteme bis etwa 1999

 

GDI Motoren:

  • verkokte Ansaugseite und Ventile
  • abbrennende Ventile
  • defekte Abgasrückführung
  • defekte, verschlissene DeNOx Katalysatoren
  • Ölverlust
  • verschlissene, gerissene oder gebrochene Motorlager
  • undichte Kraftstoffsysteme bis etwa 1999

 

Dieselmotoren:

  • Ölverlust
  • verschlissene, gerissene oder gebrochene Motorlager
  • 1.9 TD (90 PS): defekte Zylinderkopfdichtung
  • schlechte Abgaseinstufung, nur gelbe Plakette möglich
  • undichte Kraftstoffsysteme bis etwa 1999

 

Getriebe und Antrieb:

  • Ölverlust am Getriebe
  • Verschlissene Schaltbuchsen
  • verschlissene Antriebswellen

 

Fahrwerk:

  • Lagerung der Hinterachse verschlissen
  • Verschlissene Querlenker, Lager, Domlager, Traggelenke und Führungsstreben Vorderachse
  • verschlissene Stoßdämpfer hinten

 

Sicherheit:

  • 1.6L Basismodell erst ab 08/1996 mit serienmäßigem ABS
  • poröse Bremsschläuche v.a. hinten
  • klemmende Zündschlösser bis 1997

 

Komfort:

  • Heizung und Klimaanlage schlecht regelbar

 

Karosserie & Korrosion:

  • Heckklappe
  • Tankstutzen
  • Schaltgestänge
  • Radläufe hinten
  • Um die Kennzeichenbeleuchtung
  • Schweißnähte Vorderwagen und Säulen

 

Bitte beachten: Gebrauchte Fahrzeuge hatten ein Leben vor dir. Daher können sie neben den typischen Mängeln auch ungewöhnliche Mängel, Macken und Fehler haben, die zu ermitteln unmöglich ist. Daher muss man jedes Auto individuell begutachten und darf sich nicht darauf verlassen, dass in einer Kaufberatung wirklich alle Fehler aufgeführt sind. Aus diesem Grund ist eine Kaufberatung ein Hilfsmittel und ersetzt im Zweifel keinen Fachmann und keine ausgiebige Begutachtung. Außerdem bemühe ich mich zwar ein möglichst vollständiges Bild zu geben, kann aber leider nicht gewährleisten, dass ich wirklich jeden Mangel recherchieren konnte.

 

Copyright: Rotherbach, 2016, Artikel darf bei Angabe der Quelle im Rahmen der Copyleft Regeln frei verwendet werden.

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Fri Oct 21 14:21:20 CEST 2016    |    Rotherbach    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 208 Coupé, A208, C208, CLK, CLK Cabrio, Kaufberatung, Mercedes, Mercedes Benz, W208

Einleitung

 

Der CLK wurde von Mercedes Benz als Nachfolger des C124 Coupes der E-Klasse 1997 auf den Markt gebracht, obwohl der CLK auf der C-Klasse basiert. Schon 1998 wurde die Baureihe um ein Cabriolet ergänzt. Der CLK folgt der durch die E-Klasse zuvor festgelegten Designphilosophie mit dem 4-Augengesicht und dem runden eher organisch wirkenden Design. Im Gegensatz zum Vorgänger hatte der CLK eine feststehende B-Säule, was viele Fans enttäuschte. Im Jahr 1999 erfolgte eine Modellpflege, das Coupe wurde 2002 durch den C209 ersetzt, das Cabriolet im Jahr darauf.

 

Beim erste CLK bot Mercedes Benz noch ausschließlich Benzinmotoren an. Die Motoren entstammen allesamt der E- und C-Klasse. Die Palette reicht vom 136 PS starken 2 Liter Saugmotor, über mehrere mittels Kompressor aufgeladene 4-Zylinder mit 163 bis 197 PS Leistung. Darüber rangiert der 3.2L große V6, ehe die Baureihe von zwei V8 Motoren, dem zivilen 430er und dem wilderen 55er AMG gekrönt wird. Als Sondermodelle zu Homologationszwecken wurden von AMG auch auf dem CLK basierende DTM Modelle vertrieben. Diese spielen jedoch auf dem Gebrauchtwagenmarkt in der Regel keine Rolle. Alle CLKs sind heckgetrieben. Bei den kleineren Modellen konnte zwischen Handschaltung und Automatik gewählt werden, die stärkeren Modelle wurden serienmäßig mit Automatikgetriebe vertrieben.

 

In Anbetracht des hohen Preises für den CLK war er ein sehr erfolgreiches Modell für Mercedes Benz. Die Modelle sind im Klassenvergleich eher schlecht ausgestattet gewesen, wenn gleich sich viele Käufer natürlich auch viele Optionen gönnten. Das Platzangebot ist für ein Coupe beachtlich, auch der Kofferraum ist gut nutzbar. Die Verarbeitung und Materialauswahl des CLKs kommt indes nicht ganz an das Niveau gleich alter Audi und BMW heran, obwohl es nicht ausdrücklich schlecht ist. Die Fahrwerksabstimmung ist mild sportlich, aber zielt in erster Linie auf komfortverwöhnte Fahrer, insofern ist es nicht wesentlich, dass die Schaltgetriebe eher hakelig und die Lenkung sehr indirekt und rückmeldungsarm sind. Das Cabriodach ist voll Wintertauglich und gut haltbar. Leider ist der Korrosionsschutz des CLKs nicht auf dem gleichen Niveau wie bei vergleichbar alten Fahrzeugen, weiterhin kann man eine Vielzahl an Nachlässigkeiten in der Qualität feststellen.

 

Das Angebot an CLKs ist vergleichsweise groß. Das Preisniveau ist gemäßigt hoch und streut stark mit dem Zustand der Fahrzeuge. Hierbei sind Fahrzeuge die wenig Korrosion zeigen klar zu bevorzugen. Die meiste Wartung kann heutzutage über freie Werkstätten erledigt werden, aufgrund der Nähe zu C- und E-Klasse sind die meisten Teile günstig im Zubehör zu bekommen. Teuer wird allerdings jeder Gang zum Mercedes Partner, sei es weil Teile nur dort zu bekommen sind oder Service und Reparaturen nur dort möglich sind.

 

Typische Schwachstellen des Mercedes CLK (C/A 208):

 

4-Zylinder Motoren:

  • defekte Verteiler bei 200K ab 2000
  • versagende Öldichtung zum Stellgeber der variablen Nockenwelle kann Öl in Kabelbaum und Steuergerät eindringen lassen. M111 Motoren zwischen 2000 und 2003.
  • defekte Kurbelwellensensoren bei 230 Kompressor mit 2.3L Hubraum
  • 2L Saugmotor verhärtende Kabelbäume
  • Krümmerrisse bei Kompressormotoren
  • Ausfallende Magnetkupplung bei 2.3L 230 Kompressor
  • 230 Kompressor mit 2.3L benötigt zwingend Super Plus
  • defekte Luftmassenmesser
  • defekte Lichtmaschinen
  • überdehnte Zylinderkopfschrauben, Ölverlust am Zylinderkopf

 

V6 Motor:

  • Verkokungen und Verschlammung des Zylinderkopfes
  • verschlissene Rollenkipphebel und Kipphebelwelle
  • hohe Wartungskosten durch Doppelzündung und großes Ölvolumen
  • defekte Luftmassenmesser
  • defekte Lichtmaschinen
  • Ölverlust an Ventildeckeldichtungen

 

V8 Motoren:

  • verschlissene Gleitschienen
  • gerissene Steuerketten
  • defekte Luftmassenmesser
  • defekte Lichtmaschinen

 

Getriebe und Antrieb:

  • undichter AT Getriebewärmetauscher von Valeo kann zu Kühlmitteleinbruch in das Getriebe führen
  • Getriebeölwartung durchführen, auch wenn „Lebensfüllung“ versprochen wird. Empfohlenes Intervall 80.000 km.
  • 5-Gang AT Getriebe: verölender Stecker kann Öl zum Steuergerät leiten und dieses zerstören.
  • Ölverlust am Differential
  • defekte AT Getriebe zwischen 1997 und Ende 1999 durch sich lösendes Lager

 

Fahrwerk:

  • defekte Spurstangenköpfe
  • verschlissene Traggelenke Vorderachse
  • verschlissene Stabilisatorlager
  • verschlissene Querlenkerbuchsen
  • ausgeschlagene Sturzstreben
  • verschlissene Stoßdämpfer

 

Sicherheit:

  • defekte Lenkgetriebe
  • verschlissene Lenkungsdämpfer
  • verschlissene Lenkhebelzwischenlager
  • defekte Zündschlösser (beginnt mit einem leichten Hakeln)
  • feuchte Nebelscheinwerfer
  • defekte Airbagsteuergeräte
  • defekte Xenonbeleuchtung
  • ausgeschlagene und festgelaufene Scheibenwischergestänge

 

Komfort:

  • verstopfte Abläufe in Schottwand führen zu Wassereinbruch in Fahrgastzelle

 

Karosserie & Korrosion:

  • Radläufe vorne und hinten
  • Heckklappe
  • um das Heckschloss
  • Türunterkanten und –ecken
  • Übergang Kotflügel zu Stoßstangen
  • Radkästen hinten
  • Schnittkanten und überlappende Bleche des Unterbodens
  • Schwellerbereich
  • Wagenheberaufnahmen
  • Federaufnahmen vorne
  • Achsaufnahmen hinten
  • sich lösender Klarlack an Stoßstangen

 

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