Sat Apr 14 15:02:10 CEST 2018
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4, Caprice, Chevrolet, Diaries, WHALE
Auch wenn es einige Hardliner nicht so wirklich wahrhaben wollen, so bieten "moderne" Autos doch ein paar Vorteile. Neben Dingen wie Airbags, ABS und Einspritzungen hat die moderne Technik auch weitere Vorteile. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung hat Computertechnik nämlich durchaus dazu beigetragen Autos zuverlässiger und vor allem wartungsfreundlicher zu machen. Glaubt Ihr nicht? Ich beweise euch das Gegenteil 😉 Im Gegensatz zu wirklich modernen Autos sind die ersten Gehversuche der Autoindustrie mehr oder weniger simpel. Stellt euch den Vergleich Telespiel gegen Playstation 4 vor und Ihr bekommt eine ungefähre Vorstellung von den Unterschieden. Was bringt das jetzt dem durchschnittlichen Autoschrauber? Nun, Steuergeräte, Sensoren und der ganze andere Kram liefern nicht nur alle möglichen Werte die einem bei der Fehlersuche helfen können, sondern in einigen Fällen auch gleich einen eigenen Fehlercode der den Fehler entweder gleich ausspuckt oder zumindest eine Hilfestellung zur Fehlerbehebung gibt. Neuere Autos zeigen solche Fehlercodes nicht selten direkt im Display an. [bild=1] Da auch ich gerne die Möglichkeit hätte die beiden Caprice auslesen zu können habe ich angefangen zu recherchieren. Der Snap On Scanner fiel wie gesagt schon alleine wegen des Preises heraus, einen richtigen Werkstattcomputer mit allen Kabeln hätte ich weder meinem Bankberater, noch meiner besseren Hälfte erklären können. Da ich noch einen Laptop herumliegen habe den ich so nicht mehr benötige kam mir die Idee den als Diagnoselaptop zu missbrauchen, so wie es viele Hobbyschrauber bereits tun. Ok, die Hardware hätte ich damit schon mehr oder weniger komplett. Jetzt fehlte mir nur noch ein passendes Kabel welches auch in meinen Caprice passt. Bis einschließlich 1995 (teilweise sogar noch einschließlich 96!) kamen bei General Motors die 12 Pin ALDL Kabel zum Einsatz. Leider ist das ein Kabel das nicht mal eben an jeder Ecke herumliegt, schon gar nicht mit einem USB-Anschluss welches das Kabel kompatibel zu einem handelsüblichen Computer macht. Meine Recherche förderte genau 2 Anbieter zutage die überhaupt irgendwie in die Nähe von "seriös" kommen. Wer eBay mit dem Begriff "ALDL Cable" füttert stolpert schnell auf die Firma "Red Devil River". Die Jungs haben sogar eine Website, allerdings ist die optisch in einer Zeit hängen geblieben in der mein Caprice noch ein junger Gebrauchter war. Nichts was großes Vertrauen weckt. Das selbe gilt für die Website des Herstellers "OBD Diagnostics Inc." bei denen ich dann schlussendlich bestellt habe. Der Grund dafür war das ich hier die Option auf PayPal Zahlung hatte und deren Stecker war preislich minimal günstiger. Mit allem drum und dran hat das Kabel jetzt 80€ gekostet. Ziemlich happig für ein Kabel, aber was will man machen wenn die einzige Alternative mal eben 5 mal so viel kostet und man sich so ein Kabel nicht mal eben selber zusammenschustern kann? Da geht man dann entweder das Risiko ein oder lässt es bleiben. US typisch bekam ich bereits nach einer halben Stunde die Bestellbestätigung incl. der Nachricht das meine Sendung bereits auf dem Weg wäre. Gut 2 Wochen später flatterte dann auch schon der Brief vom Zoll ein,also ab zum Zoll und das Teil abholen. Nach dem öffnen kommt ein ordentlich verarbeitetes Kabel zum Vorschein. So wie das Kabel aussieht ist es mit hoher Sicherheit "handgemacht", also nichts was jetzt nach Industriestandard aussieht 😁 Jetzt war testen angesagt. Es gibt im Netz ein Treiberpaket, für den Fall das der Rechner das Kabel nicht erkennen sollte. Freudig fahre ich also meinen Ersatzlaptop hoch den ich um Weihnachten herum für diesen Zweck neu aufgesetzt hatte (die Idee schwirrt mir halt schon länger im Kopf herum). Dabei stellte ich dann fest das der Rechner nicht mehr wirklich hochfahren wollte. Was war passiert? Scheinbar hat sich die alte Festplatte verabschiedet. Der Rechner findet das Betriebssystem nicht mehr und damit kann er auch nicht laufen. Mist! Gut, ich habe noch einen zweiten Laptop, probieren wir es mit dem bis der andere wieder läuft. Bei mir hat es 2 Anläufe gebraucht bis Windows die Treiber gefunden hat. Schaut auf jeden Fall in der Systemsteuerung nach über welchen Port das Kabel läuft, diese Info wird später noch einmal wichtig! [bild=2] Jetzt braucht man nur noch die Software! Hier hat man etwas Auswahl, da es alleine für die GM OBD I Modelle fast 20 Programme gibt. Die Bekanntesten bzw. sind wohl TunerPro, TTS Datamaster sowie WinALDL. Ich habe mir testweise mal TunerPro sowie WinALDL installiert. In diesem Artikel werde ich mich auf TunerPro RT beschränken, da WinALDL bei mir war die Rohdaten geliefert hat, ansonsten für mich aber eher nutzlos war da weder die Dashboard noch die Aufnahmefunktion funktioniert hat. Vielleicht auch nur eine Sache der Einstellung. Für TunerPro braucht es noch die passenden Dateien für das jeweilige Auto, da gibt es aber auf der Webseite schon ein bisschen etwas. An dieser Stelle sei die RT Version empfohlen, diese ist ebenso kostenlos bietet aber mehr Funktionen. Der Wermutstropfen ist dieses nervige Fenster beim Start welches man erst nach 10 Sekunden schließen kann. Abhilfe schafft da nur seine Version für gut 40$ zu registrieren. In Anbetracht der Tatsache das da jemand sehr viel Zeit und Hirnschmalz investiert hat kann man das schon ruhig machen, auch wenn man es wie gesagt nicht muss. [bild=3] $61-5.0-Auto.bin Für die Diagnose ist die XDF-Datei maßgeblich, der Rest wird benötigt falls Ihr vorhabt eure Steuergeräte neu zu programmieren. Falls Ihr dies vorhabt, ist darauf zu achten das Ihr ein Kabel habt welches diese Funktion unterstützt. Die meisten ALDL Kabel können dies nicht, was für mich nicht schlimm ist da ich wirklich nur auslesen möchte. Wer sich an die Reprogrammierung seiner Steuergeräte rantraut sollte wirklich wissen was er tut! Man hat dank TunerPro auch die Möglichkeit die Diagnosesessions aufzuzeichnen. Diese Dateien werden als XDL-Dateien gespeichert. Wenn man jetzt die Dateien hat muss man diese nur noch in TunerPro laden. Für die Bin Datei geht Ihr dafür einfach nur auf den Reiter "File" und klickt auf "Open Bin". Der Rest des Einbindeprozederes sollte jeder hinbekommen der Windows einmal bedient hat 😉 [bild=4] [bild=5] [bild=6] Wir machen an der Stelle mal einen kurzen Sprung: Mein Ersatzlaptop läuft dank eines guten Kumpels wieder und ich habe etwas Zeit. Ergo: Laptop raus, Software installieren und ab zum Auto! Zuerst muss man natürlich den Stecker in die dafür vorgesehense Buchse stecken. Den ALDL Anschluss findet man beim Caprice unter dem Armaturenbrett von der Mitte aus gesehen etwas linksbündig zum Lenkrad hin. Sobald die Zündung eingeschaltet ist kann der Rechner theoretisch die Daten empfangen, wobei es sich im Falle einer vernünftigen Diagnose natürlich empfiehlt den Wagen auch einzuschalten 😉 Wer die Software zum ersten mal verwendet dürfte jetzt trotzdem keine Daten sehen. Dafür muss man einfach nur auf den Button mit den zwei Pfeilen klicken und schon verbindet sich der Laptop mit dem Fahrzeug. Auf den Screenshots kann man ja schon sehen das Daten ankommen 😎 Das war es im Groben und Ganzen auch schon! Wer eh schon einen Laptop hat bekommt so im günstigsten Fall für unter 100€ ein brauchbares Diagnosetool für seinen GM Youngtimer an die Hand. [bild=7][bild=8] Was man aus den Daten macht bleibt einem natürlich selber überlassen, jemand mit etwas Talent für Technik verlässt sich sowieso nicht alleine auf Fehlercodes. Fehlercodes geben nicht selten nur einen Hinweis auf den wahren Fehler, aber dieser Hinweis kann schon der Stupser in die richtige Richtung sein 😉 |
Mon Apr 02 21:05:45 CEST 2018
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff, Tales
Zuletzt hatten wir ja die Ventilschaftdichtungen, den Temperaturfühler und die Radlager und Dichtungen an der Hinterachse erneuern lassen. Da war allerdings noch ein Punkt der massiv störte und das war die schwammige Lenkung. Diese war wie bei vielen Amerikanern mit schwammiger Lenkung nicht etwa darauf zurückzuführen das die Amerikaner schlicht zu doof sind eine vernünftige Lenkung zu bauen, sondern schlicht auf ausgeschlagene Lenkungsteile. In unserem Falle ganz besonders der Umlenkhebel. Das Auto fährt damit zwar noch, allerdings nicht wirklich gut und spätestens beim nächsten TÜV dürfte allein der Umlenkhebel so fertig sein das uns der TÜV die rote Karte zeigt. Auch ein Amerikaner sollte sich ohne 3 Meter Spiel lenken lassen. In unserem Fall war die Lenkung dann leider genau diesem Klischee entsprechend. Schwammig und mit einem mordsmäßigen Spiel gesegnet. Gut, kannte ich ja schon von meinem blauen und da ließ sich schnell Abhilfe schaffen 😉 Schnelle Abhilfe schaffen beim Caprice dann meistens schon neue Spurstangen und ein neuer Umlenkhebel. Da Motor und Getriebe mehr oder weniger mit Ihrem vollständigen Gewicht auf der Vorderachse lasten, verschleißen diese Teile besonders gerne und sind meist nach gut 100.000km ausgeschlagen. Dies mag jetzt nach einer großen Sache klingen, allerdings sind die Teile nicht wirklich teuer und der Aufwand hält sich in Grenzen da man an die Teile mit einer Hebebühne sehr gut rankommt. Da der Dollarkurs im Moment wieder etwas günstiger steht haben wir die Teile bestellt, wer weiß wie lange dieser Kurs anhält. Natürlich haben wir die Teile wie immer via Rockauto geordert 😉 [bild=2] Beim blauen Caprice hat diese Behandlung schließlich wahre Wunder bewirkt und ich bin heute noch begeistert wie toll sich der Wagen nach dieser Behandlung im Vergleich zu vorher lenkt. Gut, die Lenkung ist immer noch ultra leichtgängig aber das Spiel ohne das sich was tut ist komplett weg 🙂 Früher oder später erwischt es jeden B-Body, wer also das gleiche Problem kann sich hier anschauen welche Teile wir konkret für die Reparatur bestellt haben: Idler Arm (Umlenkhebel): Moog K6187T Die Teile sollten auch bei den 77er-90er Modelljahren passen. Wir vereinbarten mit ein paar Kumpels uns um Ostern herum in der Werkstatt unseres guten Freundes für die Reparatur zu treffen. Wenn es zeitlich klappen sollte würden wir auch noch ein paar andere Sachen wie die Stoßdämpfer machen die auch schon den einen oder anderen Monat bei uns herumliegen 😁 Wenn die Zeit reicht würden wir vielleicht sogar den Balken endlich montieren können! Dafür hatten wir auch ein paar Teile besorgt, besonders die Füße waren mal wieder ein Thema. Das Set welches wir letztes Jahr gekauft hatten war unvollständig. Dann hatten wir vor ein paar Wochen noch eins besorgt in der Hoffnung aus zwei Sets ein ganzes machen zu können, dazu aber später mehr. Am Ende standen folgende Dinge auf unserer Liste die wir mitnehmen mussten: - Poliermaschine, Pads, sämtlich Reiniger für den Innenraum, Eimer, eigentlich den gesamten Putzkram Da in das Auto ja auch noch zwei Menschen passen sollten, musste der Mii zuhause bleiben. Allein für den Lichtbalken braucht man eigentlich mindestens einen Full-Size Kombi, zumindest wenn die Rückbank dabei oben bleiben soll. Beim Mii dürfte es alleine schon an der Länge des Balkens scheitern, also musste der Wal dafür herhalten. Es sollte ja der ganze Rest auch noch ins Auto! Wir stopften den ganzen Kram also in den Kofferraum des Caprice. Ganz schön voll, aber seht selbst 😉 Der Rest musste auf der Rückbank Platz finden. [bild=3] Der Unterschied zu vorher ist deutlich spürbar. Nicht nur das der Leerlauf jetzt absolut sauber und ruhig ist, der Wagen zieht auch tatsächlich merklich besser als vorher. Da hatten sich wohl tatsächlich ein paar Pferde durch die defekten Ventilschaftdichtungen von der Koppel verdrückt. Jetzt sollte es aber endlich in die Werkstatt gehen. Unsere To-Do Liste für Tag 1 sah wie folgt aus: - Bestandsaufnahme [bild=4] Weiter ging es dann mit den Verkleidungen, diese sind nur verschraubt oder eingesteckt. Kannten wir alles schon von der Aktion mit der Haubenentriegelung. Danach entnahmen wir den vorderen Innenraumteppich, an den hinteren kam man jetzt auch vom Innenraum super ran. Der Innenraum wurde gründlich ausgesaugt da dort der Staub und Dreck der Jahrzehnte lag. Die "Teppiche" reinigten wir mit einer Bürste, der Snow Foamer und der Allzweckreiniger leisteten dabei gute Dienste 😎 Danach waren die Sitze dran. Auch hier kamen wieder die Bürste und der Snow Foamer zum Einsatz. Danach kam der Nasssauger dran. Ihr wollt nicht wissen was für eine widerliche Brühe wir danach aus dem Sauger gekippt haben.......... [bild=6] [bild=7] Am nächsten Morgen durchforsteten wir die Teilekiste und schauten was wir an dem Tag noch so alles schaffen könnten. Da meine bessere Hälfte gerne gegen Nachmittag wieder nach Hause wollte blieb nicht mehr für alles Zeit. Wir beschränkten uns auf die akutesten Baustellen, in dem Falle auf den Umlenkhebel und die Stoßdämpfer. Ursprünglich wollten wir die Spurstangen mitmachen, da wir aber feststellten das die alten nur minimalen Verschleiß zeigten und wir auch keine Möglichkeit hatten spontan die Spur einzustellen beließen wir es bei den alten. [bild=5] Der Rest des Fahrwerks hat längerfristig auch mal eine Überholung verdient, da die Fahrwerksgummis auch schon nicht mehr so dolle aussehen. Ist jetzt aber auch keine große Überraschung, der Wagen ist immerhin 25 Jahre alt! Wenn wir an dem Wochenende eins festgestellt haben dann das der Wagen für sein Alter noch echt gut beisammen ist. In der Zwischenzeit hatte ich mich daran gemacht die Hauptscheinwerfer mal zu polieren. Durch den Wüstenstaub waren diese leicht blind geworden. Ein mittleres Pad und das Swirl X verschafften Linderung. Danach war es an der Zeit die Achsteile abzuschmieren. Bei einem Teil musste ich soviel Druck anwenden das der Aufsatz des Schlauchs von dem Schmiernippel geflogen ist. Ende vom Lied: Meine Klamotten waren mit einer feinen Fettschicht benetzt. Nachdem die Nippel abgeschmiert waren ging baute ich den Innenraum wieder zusammen. Rückbank montieren, Gurte, Innenraumverkleidungen und der Teppich wanderten Stück für Stück wieder an Ihren angestammten Platz. Dabei machte ich mir die Mühe die Verkleidungsteile wieder einigermaßen gerade und bündig zu montieren. Beim abrüsten hatte man sich damit nicht allzu viel Mühe gegeben. Zum Schluss kamen dann die Vordersitze. Zu unserer Freude hatten wir bei der Demontage festgestellt das der Wagen vorne 3 Gurte hat 🙂 Die sollten natürlich wieder so verbaut werden das man diese theoretisch wieder nutzen kann. Sieht einfach vollständiger aus 😉 In der Zwischenzeit wanderte der Funklautsprecher auch an seinen angestammten Platz. Wir sind uns zu 100% sicher das der Lautsprecher dort gesessen hat weil auch die Einbaulöcher perfekt zu den Spuren passen. [bild=11] Die Fahrt nach Hause war dann auch sehr entspannt und die Leute schauten den Wagen natürlich alle an. Ausgerechnet an diesem Tag waren auf der Autobahn sehr viele Streifenwagen unterwegs, einer bremste sogar extra auf der linken Spur ab um den Wagen von der Seite betrachten zu können 😁 Unsere To-Do Liste an dem Auto sieht damit wie folgt aus: Erledigt Differentialöl getauscht und Dichtung erneuert Damit wäre technisch eigentlich das schlimmste erledigt! Zu machen wären damit noch: Reifen (ein Satz guter Reifen wäre auf Dauer nicht verkehrt) [galerie] |
Fri Feb 09 12:12:04 CET 2018
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Car Guy oder PragmatikerHeute mal wieder ein Thema das ein bisschen Beteiligung der geschätzten Stammleserschaft verspricht 🙂 Jeder Mensch hat eine andere Einstellung zum eigenen Auto. Die einen lieben es, verhätscheln es und behandeln es besser als sich selbst. Die anderen gehören eher zu den automobilen Pragmatikern die nach dem Motto "Hauptsache der Hobel läuft" leben. Jeder kennt sicherlich jemanden von der ein oder anderen Sorte 😉 Mich selbst würde ich definitiv als Car Guy beschreiben und dies hat sich über die Jahre nur verschlimmert. Anfangs war ich eher jemand dem es wichtig war das der Wagen gut gewartet ist und der Wagen alle paar Wochen/Monate mal gewaschen wird damit er nicht so schäbig aussieht. Früher war es so: War was kaputt bin ich direkt in die Werkstatt. War der Wagen dreckig habe ich den Gartenschlauch/HRD und den Eimer rausgeholt. Hatte der Wagen mal eine Politur nötig habe ich einen Lappen und die "gute" Aldi Carnubawachs Politur aus dem Carport geholt 😁 Heute läuft das je nach Auto alles etwas anders ab: Ist was kaputt fahre ich entweder in die Werkstatt (Mii) oder versuche es selber zu richten bzw. mir das nötige Know-How über Ersatzteile und die Reparatur anzueignen (Caprice). Bei Ersatzteilen wir wenn möglich vorher selbst geschaut was es gibt, was gute Qualität ist und entsprechend auch etwas teurer eingekauft, man will ja für sein Schätzchen nur das Beste 😉 Ist der Wagen dreckig geht er durch die Waschanlage (Mii) oder wird per Hand gewaschen (Caprice). An dieser Stelle folgt jetzt vermutlich einer der größten Unterschiede zu früher 😁 Es begab sich letztes Jahr das ich meinem Auto mal was richtig gutes tun wollte. Jetzt hatte ich schon so viel in die Technik investiert das ich den Lack irgendwie außer Acht gelassen hatte. Klar wurde der Wagen des öfteren gewaschen aber poliert oder gewachst? Nicht wirklich! Da Nick das Ganze bei mir mal Quick & Dirty gemacht hatte und ich diesen hammermäßigen Glanz noch in Erinnerung hatte war es Zeit mir auch eine Poliermaschine anzuschaffen, vor allem weil mein Lack dank längerer Standzeiten unter Bäumen an manchen Stellen echt schäbig aussah. Das sollte nicht so bleiben! Ergo wurde der gute alte Lappen mittlerweile durch eine Poliermaschine ersetzt, die "gute" Aldi Carnuba Politur habe ich seit meinem ersten Auto nicht mehr angerührt (gut, das Sonax Zeug das ich für Auto Nummer 2 angeschafft taugte auch nicht mehr) und mir stattdessen ein paar Meguiars Produkte (die hatten es mir bei meiner Recherche nach brauchbaren Mittelchen irgendwie angetan) besorgt die Schritt für Schritt eingearbeitet werden wollen. [bild=1] Natürlich gibt es die Car Guy Macke in unterschiedlichen Ausprägungen. Es gibt da auch noch die Neuwagenliebhaber (tun alles um den Neuwagenzustand zu erhalten), die Altblechfans (tun alles um das Auto ansehnlich und fahrbar zu halten), die Tuningfreaks (pumpen tonnenweise Kohle in technisches und optisches Tuning) von denen jeder seine Macke auf eine andere Art und Weise auslebt die aber alle eins gemein haben: Sie kümmern sich um Ihre Autos! So, genug Autopornographie für heute! Kommen wir lieber zu der anderen Seite der Medaille, schließlich gibt es da noch den Pragmatiker. Meiner Erfahrung nach können die Autopragmatiker in etwa so beschrieben werden: [bild=2] Dann gibt es da noch ein Zwischending, quasi eine merkwürdige Kreuzung aus Car Guy und Pragmatiker. Manche würden Ihn auch schlicht "Kevin" nennen 😁 Dieses "Zwischending" zeigt sich bei Leuten die auf der einen Seite ein nicht alltägliches Auto im Alltag fahren, nicht unerhebliche Geldbeträge in schlechtes Tuning investieren, denen aber dann das Geld oder die Lust fehlt das Ganze auch konsequent durchzuziehen wie bei den Car Guys. Pflege ist meistens ein Fremdwort, bei Ersatzteilen wird nicht selten auf das billigste Zeug zurückgegriffen (50€ Reifen vom A.T.U., nur das beste für die alte S-Klasse 😁) und beim Tuning kommt es nur darauf an aufzufallen, egal wie dilletantisch oder billig das Ganze am Ende aussieht. Ich persönlich hatte da schon meine Erfahrungen mit solchen Jungs. Meistens männlich, irgendwo zwischen 18 und 25 Jahre alt (danach ist man hoffentlich zu alt für diesen Scheiß) und mit einem leichten bis akutem Kevinismus geschlagen 😁 In meiner Jugend auf dem Dorf war ich nur von solchen Typen umgeben. Kaltlichtkathoden im Innenraum wo noch überall die überschüssige Verkabelung zu sehen war, billigste Subwoofer die stümperhaft verkabelt und gesichert waren, billigste Alufelgen gegen die selbst Stahlfelgen hübsch sind, billige Tieferlegungsfedern, billige Brülltüten und und und waren die Erkennungszeichen. Diese Spezies wird auch nicht aussterben solange es Autos und Männer mit klammen Budget gibt 😁 Welcher Typ seid Ihr? Car Guy oder Pragmatiker? Ich kann mir zwar denken wie die Umfrage auf einer Seite wie MT enden wird aber vielleicht werde ich ja eines besseren belehrt 😉 |
Sat Jan 27 19:58:09 CET 2018
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Jeder der ein altes Auto fährt hat sich sicherlich schon einmal gewünscht er hätte die ein oder andere Segnung der Moderne in seinem Auto. Unter den vermissten Dingen findet sich oftmals ein modernes Infotainmentsystem welches die Musik vom Handy oder die Navigation handeln kann. [bild=1] Adapterkassette [bild=3] FM Transmitter [bild=4] FM-Transmitter mit Bluetooth Schnittstelle sind keine Seltenheit mehr und diese bieten gleich mehrere Vorteile. Zum einen entfällt das Kabel zum Handy (was Apple Fans freuen dürfte da Sie sich somit den dusseligen Lightning/Klinke Adapter sparen können) und zum anderen bieten diese auch ein integriertes Mikro und damit eine Freisprecheinrichtung und das alles über das Autoradio 🙂 Wir haben uns testweise für das Aukey BT-F4 entschieden. Die Einrichtung ist wirklich kinderleicht! Gerät einstecken und das Gerät via Bluetooth mit dem Smartphone koppeln, dass war es bereits! Im Mii machte es einen ordentlichen Eindruck, wenn auch in Sachen klang hörbar schwächer im Vergleich zum Werkssystem. Für nicht einmal 30€ macht es seine Sache aber schon ganz gut und die Freisprechfunktion funktioniert tatsächlich besser als ich es erwartet hätte. Dazu kommt das unser Anwendungsbereich ein ganz anderer ist, nämlich der Klassiker mit Original Asbach Uraltradio. Entsprechend haben wir das System natürlich im Caprice getestet, da die Adapterkassette zum einen zu unausgeglichener Lautstärke führt. Passiert wenn der Lesekopf des Kassettendecks nicht mehr der beste ist bzw. verschmutzt aber das ist ein anders Thema 😉 Kommen wir also zum eigentlichen Test. Auch hier wieder das selbe Spiel: Kabel einstecken und das Gerät via Bluetooth koppeln, dass wars! Vom Klang definitiv überzeugender als die Adapterkassette! Der Klang kommt gleichmäßig auf allen Kanälen an und Störungen gab es beim Test auch keine. Die Freisprechfunktion habe ich jetzt nicht getestet, aber im Mii funktionierte das schon ganz gut. Sollte also auch in alten Autos genauso funktionieren. Praktisch: Das Ganze kommt mit einer Art Montageplatte die man an einer Stelle festkleben kann wo das Mikro am besten funktioniert. So fliegt das Teil während der Fahrt nicht überall im Auto herum. Ebenso gibt es auch Geräte mit DAB+ Funktion, aber da sind wir nicht selten schon im Bereich über 100€. Die Firma Albrecht bietet solche Geräte beispielsweise an. Das muss es einem dann allerdings auch wert sein 😉 Alte Radios mit einem Aux Anschluss nachrüsten Ja, auch das geht mittlerweile! Es gibt ein paar kleine Anbieter (hauptsächlich auf eBay) die sich alte Radios vornehmen und diese mit einem Aux Anschluss nachrüsten. Dabei muss allerdings nicht selten irgendeine Funktion des Originalradios weichen. Im besten Fall der Anschluss eines CD-Wechslers den man eh nicht hat. In den meisten Fällen wird ein einfaches Klinke-Kabel nachgerüstet und dieses dann beim Einbau irgendwo mehr oder weniger elegant verlegt. Die meisten entscheiden sich bei sowas für das Handschuhfach als Versteck für das Klinke-Kabel. Sicherlich eine der eleganteren Lösungen, allerdings auch eine die zum einen ein wenig kostspielig und zum anderen aufwändig ist. USB-Box Der Funktionsumfang reicht von einfacher Musikübertratung via USB bis zu allen möglichen Bluetooth Funktionen. Diese umfassen nicht nur das streamen von Musik via Bluetooth sondern auch eine Freisprechfunktion. Navigation [bild=5] Ein kleiner Nachteil an der Geschichte ist natürlich das man das Handy während der Fahrt unter Umständen bedienen muss was mittlerweile illegal ist, auch wenn das Handy in einer Halterung steckt. Eine wirklich pfiffige Lösung dafür hat sich meiner Meinung nach Google dafür einfallen lassen. Seit Version 2.0 ist Android Auto nicht nur in der Lage das Smartphone auf den Naviscreen zu spiegeln sondern auch mit einem eigenen Interface gesegnet. Dies kommt besonders Autos entgegen die überhaupt kein modernes Infotainment haben. Das Layout ist dabei perfekt auf Autofahrer abgestimmt. Nur die wichtigsten Funktionen sind freigeschaltet (Musik, Telefon, Navigation) und alles ist miteinander vernetzt. Es gibt für jede Funktion einen gut erkennbaren und großen Button der einen direkt zur gewünschten Funktion führt. Das hat den Vorteil das man sich nicht erst durch 20 Menüs durchwurschteln muss. Das Ganze ist sehr praktisch und in Kombination mit einem Bluetooth FM Transmitter beispielsweise hat man die selben Funktionen wie bei einem modernen Infotainmentsystem 🙂 Ein weiterer Vorteil von Android Auto ist die Verknüpfung mit dem Google Assistant. Kommt eine Nachricht herein oder will man einen Anruf tätigen braucht man dies dem Assistant nur zu sagen. Man muss nicht die Hände vom Lenkrad nehmen was in Hinblick auf das Handyverbot am Steuer sehr praktisch ist. Dies funktioniert leider noch nicht mit allen Funktionen (Musik zum Beispiel) von Android Auto, weshalb man dann doch ab und an mal auf dem Display rumtatschen muss. Sobald die Einbindung aber komplett erfolgt ist könnte die App DIE Alternative für Altautofahrer sein. |
Sun Jan 21 10:57:07 CET 2018
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Der Titel sagt es eigentlich schon, heute soll es mal um Autos gehen die eher ein Flop waren. Wie jeder Autohersteller, so hatten auch die Amerikaner im Laufe der Zeit immer mal wieder Modelle im Programm die gefloppt sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Mal liegt es einfach nur an einer Optik die völlig am Geschmack der Kunden vorbeigeht, mal an technischen Problemen und manchmal einfach nur an einem schlechten Image. Fangen wir also an: Chevrolet Corvair [bild=1] Nader hatte sich also genau auf dieses Fahrverhalten gestürzt und sein ganzes Buch darauf ausgerichtet. Die Folge war eine hohe Aufmerksamkeit für den Corvair, diese war allerdings alles andere als gut für den Wagen. Schon im Jahr 1966 brachen die Verkäufe stark ein welche sich im Laufe der Folgejahre immer weiter verschlechterten. Von noch 235.000 Autos im Jahr 1965 waren im Jahr 1969 gerade mal lumpige 6000 Stück übrig geblieben. Zu wenig um erfolgreich zu sein und damit war das Ende des Corvair besiegelt. Chevrolet Citation [bild=2] Pontiac Aztek Edsel [bild=4] DMC12 Der DeLorean ist ein weiterer kolossaler Fehlschlag, wenn auch ein sehr hübsch anzuschauender. Nach seinem Rausschmiss bei GM wollte John Z. Delorean seine eigene Automarke gründen. Die Entwicklung zog sich über Jahre hin, es gab alle möglichen Änderungen während der Entwicklung, die Kosten explodierten und ein nicht unerheblicher Teil der Investorengelder versickerte in schwarzen Kanälen. Der Wagen sollte ursprünglich 12.000 Dollar kosten und sehr sicher sein. Beides Attribute die am Ende der Entwicklung nicht mehr eingehalten werden konnten. Zum einen war der Wagen am Ende der Entwicklung mehr als doppelt so teuer wie geplant und zum anderen war von der ursprünglichen Idee des DMC12 (die 12 steht übrigens für den angepeilten Preis von 12.000$) nicht mehr viel übrig. Das Design wurde geringfügig verändert, das Chassis stammte am Ende von Lotus und der ursprünglich angedachte Motor mit ausreichend Leistung wurde gegen den trägen PRV Euro V6 ersetzt. Dazu kamen noch erhebliche Probleme bei der Produktion in Nordirland sowie eine handfeste Absatzkrise Anfang der 80er als der Wagen endlich fertig war. Es gab zwar sehr viele Vorbestellungen, allerdings wurden davon auch viele wieder zurückgezogen. Die übrig gebliebenen Käufer klagten unter massiven Qualitätsmängeln was sehr kostspielige Rückrufe zur Folge hatte. Dazu kam das John Z. DeLorean sich aus Geldnot auf einen dubiosen, gefakten Drogendeal einließ. Dies kam zwar im Prozess heraus und er wurde freigesprochen, allerdings hatte sich das schlechte Image solange der Prozess lief natürlich im Kopf der Menschen festgesetzt. Die Marke ging Pleite und alles was nicht niet und nagelfest war wurde verkauft. Darunter auch Teile der Produktionsanlagen die laut einer Legende auf Anweisung von Maggie Thatcher in der Nordsee versenkt wurden, angeblich mit der Begründung das niemand davon profitieren sollte das die britische Regierung Unsummen in die Firma gesteckt hatte. Dies erwies sich aber als Blödsinn. Die besagten Teile der Produktion wurden zwar tatsächlich in der Nordsee versenkt, allerdings auch nur weil man diese an eine Fischereifirma verkauft hatte die daran Ihre Netze festmachte 😉 Plymouth Prowler [bild=5] Chrysler Airflow [bild=6] Dodge La Femme [bild=7] Cadillac Cimmaron [bild=8] Cadillac Catera [bild=9] Chevrolet SSR [bild=10] |
Thu Jan 11 15:00:45 CET 2018
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![]() An allererster Stelle einen Dank an die Diskutanten in meinem Blog die diesen Artikel überhaupt erst möglich gemacht haben 🙂 Der nun folgende Artikel entstand aus der Fragestellung wie gut ein alter Diesel mit über 200.000km noch als zuverlässiger Alltagsbegleiter taugt. Jeder kennt das: Das treue Alltagsvehikel kommt so langsam an dem Punkt an wo man es zur Weide führen muss um Ihm dem Gnadenschuss zu verpassen. Oder es kommt der Punkt an dem der Wagen einfach nicht mehr zum Leben passt. Jetzt ist neues Rad teuer (jaja, ich weiß! Die 5€ liegen bereits in der Kasse für schlechte Wortspiele) und bei vielen geht dann die Grübelei los. Was soll es bloß werden? Dabei haben sich meinen Beobachtungen nach 2 Gruppen herauskristallisiert: Gruppe 1: Der Autokäufer in Gruppe 1 kauft wenn möglich nur Neuwagen, maximal einen jungen Gebrauchten. Altautos sind ihm zuwider weil zu alt und fehleranfällig. Er ist bereit etwas mehr Geld für den Kauf auszugeben wenn er dafür die nächsten Jahre von nervigen Altersgebrechen verschont bleibt. Diese Gruppe schafft den Absprung meistens rechtzeitig, bezahlt das gute Gefühl aber entsprechend. Gruppe 2: Der typische Gruppe 2 Käufer hegt ein Misstrauen gegen alles was jünger als 10 Jahre ist und sich nicht vorher in den Händen von anderen Autofahrern bewährt hat. Für Ihn gilt: Je weniger unausgereifter moderner Schnick-Schnack im Auto steckt umso besser. Gerade hier auf MT trifft man zwangsläufig besonders viele Anhänger beider Gruppen 😉 Jeder hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht welche dazu führen das man eher zur einen oder zur anderen Gruppe gehört. Ich für meinen Teil bin da etwas gespalten. Für den Alltag würde ich mir wohl nie wieder so ein altes Auto anschaffen. Die Gründe dafür lagen in den Erfahrungen die ich bisher mit alten Autos im Alltag gemacht habe. Stellvertretend dafür sind mein erstes Auto, ein Golf III und der Oldsmobile Alero den ich mal im Alltag gefahren bin. Auch hier sind die Vorraussetzungen ganz interessant das es sich lohnt darauf einmal einzugehen. Der Golf war ein Familienauto. Als Jahreswagen mit vertretbaren 20.000km kam er in unsere Familie. Den Wagen hatten wir 14 Jahre bevor er endgültig wegkam. 11 Jahre und gut 200.000km haben meine Eltern das Vergnügen mit dem Golf gehabt bevor ich Ihn übernommen hatte. In dieser Zeit vielen natürlich einige Verschleißreparaturen an und als ich den Wagen übernommen hatte wurde dies nicht besser. Folgende Teile habe alleine ich in den gut 2,5 Jahren Haltezeit erneuern müssen: - Bremse vorne komplett Unzählige andere Kleinigkeiten die dafür sorgten das ich am Ende fast monatlich in der Werkstatt gestanden habe. An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen das es sich hier um ein Auto handelte das immer sofort repariert und rechtzeitig gewartet wurde. 2 dicke fette Ordner mit allen möglichen Reperatur- und Servicerechnungen zeugen heute noch davon. Alleine ich habe in der Zeit knapp 3000€ an Reparaturen in den Wagen versenkt. Schauen wir doch mal auf den Alero. Der war bei Kauf auch schon 15 Jahre alt, hatte "gerade mal" 140.000km gelaufen und war bei der Probefahrt eigentlich ganz gut. Lediglich die Reifen waren Mist, aber das war mit gut 300€ schnell behoben. Die Wartungshistorie war nebulös und bis auf die Beteuerungen des Vorbesitzers und dem letzten TÜV Bericht hatten wir eigentlich nichts. Egal, der Wagen war nicht teuer, da muss man mit Defekten rechnen. Diese kamen dann auch 😉 Erst war ein Radlager hin weil der Vorbesitzer nur das Radlager gewechselt hatte das Geräusche machte 🙄 Da man sowas immer paarweise wechselt habe ich gleich beide vorne neu machen lassen und dieses mal mit hochwertigen Teilen. Zwischendurch sponn die Wegfahrsperre immer mal herum. Der Hammer kam dann eigentlich als die Ansaugkrümmerdichtung kaputt ging. Das war mal eine richtig teure Reparatur die mich nicht nur tonnenweise Zeit, sondern auch richtig Nerven und Geld gekostet hat. Auch hier hatte sich das Alter des Wagens einfach bemerkbar gemacht 😉 Wir tauschten die Teile alle durch wobei mich allein die Teile und die benötigten Werkzeuge locker mal 1000€ gekostet haben dürften. Auch hier folgten wieder diverse Kleinigkeiten die beseitigt werden wollten. Das ich den Wagen kurz darauf dann selbst hingerichtet habe war da auch nicht mehr so schlimm 😁 Wie man sieht habe ich wie so viele vor mir die Erfahrung machen müssen das alte Autos einfach Zeit und Geld fressen. Für mich hat sich dabei folgende Regel herauskristallisiert: Für den Alltag so neu wie möglich, für den Spaß so alt wie nötig. Bei einem Spaßauto kann ich mit einem gewissen Alter und den dazugehörigen Gebrechen prima leben da man in der Regel auf so ein Auto nicht angewiesen ist. Beim Daily sieht es da wie gesagt anders aus. Wenn man jeden Monat zittern und beten muss nicht liegenzubleiben zerrt das ordentlich an den Nerven. Mittlerweile bin ich in einem Alter in dem man auf sowas einfach keinen Bock mehr hat. Klar kann man sich auch mit relativ neuen Autos auf die Fr**** legen wie man an meinem Peugeot gut sieht. Wie es anders laufen kann zeigt momentan unser Mii. Er ist jetzt seit gut 2 Jahren bei uns und bisher haben wir mit dem Wagen wirklich kein ernsthaftes Problem (eine durchgebrannte Sicherung, ein Nagel im Reifen, that's it!) gehabt. Auch diese Erfahrung haben schon viele Autofahrer vor mir gemacht. Zum Schluss also die große Frage: Muss es für euch was neues sein oder gehört Ihr eher zu denen die im Alltag was gut abgehangenes brauchen? Ihr dürft eure Erfahrungen gerne mit persönlichen Erfahrungsberichten garnieren 🙂 Kleiner Hinweis zum Schluss: Ich bin mir bewusst das dieses Thema zu hitzigen Diskussionen führen kann, deshalb bitte ich jetzt schon mal um die Wahrung einer ordentlichen Gesprächskultur 🙂 |
Sun Dec 24 15:38:57 CET 2017
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lane, Memory
Zuerst einmal: Eine Frohe Weihnacht an alle meine Leser und alle die sich hier sonst noch so hinverirrt haben 😁 Zum heutigen Fest der Feste habe ich beschlossen mir mal selbst ein kleines Geschenk in Form eines Artikels zu machen. Die Wahl des Fahrzeugs ist für mich dabei so offensichtlich, dass ich mich selbst frage wie ich es schaffe seit 4 Jahren zu bloggen ohne einen einzigen Artikel zu dem Wagen zu machen?! Warum gerade der Barracuda? Nun, viele werden jetzt denken: Na, weil er cool ist! Bei mir hat es aber noch eine ganz andere Bewandnis. Dieses Auto ist Schuld! Schuld an vielem! Schuld an eigentlich überhaupt allem! Es fing alles vor gut 20 Jahren mit einem Computerspiel namens Interstate 76 an. Keine Panik, Ihr müsst das Spiel nicht kennen. Ich umreiße nur grob den Inhalt damit das Wieso?/Weshalb?/Warum? verständlicher wird. In dem Spiel geht es darum sich mit schwer bewaffneten Muscle Cars gegenseitig den Garaus zu machen. Wie der Titel es verrät spielt das Spiel in den 70ern, weshalb die Muscle Cars da zeitlich natürlich wunderbar hereinpassen. In diesem Spiel fuhr die Hauptfigur einen "Picard Piranha". Natürlich wusste ich mit dem fiktiven Auto nichts anzufangen, aber mir gefiel die Form sehr. Spulen wir an der Stelle etwas vor: [bild=1] Geschichte Der Barracuda kam im Jahre 1964 erstmalig auf den Markt und ist streng genommen das erste Pony Car der Welt, kam er doch ganz knapp (2 Wochen) vor dem Ford Mustang auf den Markt. Da aber Ford aber eine unfassbare riesenmenge Geld in das Marketing des Mustang gepumpt hatte ging der Barracuda ziemlich unter. Hätte Chrysler das Marketingbudget gehabt, die Klasse der Pony Cars würde wohl heute Fish Cars oder ähnlich heißen 😁 Naja, ist in dem Falle wohl auch besser so. Pony klingt doch irgendwie besser als Fisch 😉 [bild=2] Wie der Mustang war auch der Barracuda ein schickes Sportcoupe auf Basis eines biederen Kompaktwagens. War es beim Mustang der Ford Falcon, so war es beim Barracuda der Plymouth Valiant der den Technikspender spielen durfte. Beide teilten sich die A-Body Plattform des Chrysler Konzerns. Der Barracuda setzte wie viele US-Cars seiner Zeit auf das klassische Rezept bestehend aus hubraumstarken Motoren und Hinterradantrieb. Es wurden viele Teile vom Valiant übernommen um die Kosten niedrig zu halten. Dabei bediente man sich nicht nur der Technik sondern teilweise auch der Optik des Valiant. Das auffälligste Merkmal des Barracuda war sicherlich sein riesiges Heckfenster welches an den Außenkanten rundlich zur C-Säule verlief. Dies stellte den Hersteller PPG sowie Chrysler vor ein paar Schwierigkeiten, wurde so eine Scheibe doch bis dato in keinem Serienfahrzeug verbaut. Man schaffte es schlussendlich und der Barracuda bekam damit die größte Heckscheibe die jemals in einem Serienfahrzeug verbaut wurde. Zum einen bekam der Barracuda eine verlängerte A-Body Plattform wodurch der Radstand um 2" auf 108" wuchs. Zusätzlich bekam der Barracuda eine neue Außenhülle, auch wenn er sich immer noch den Unterbau und die Technik mit dem Valiant teilen musste. Da die Konkurrenz in der Klasse immer größer wurde musste man sich auch bei Chrysler etwas einfallen lassen. Aus dem Grund bekam der Barracuda mit jedem Modelljahr immer stärkere Motoren. So kamen über die Jahre V8 Motoren zum Einsatz. Von eher zahmen und kompakten 8-Zylindern bis zum starken Chrysler "B"-Block gab es genügend Auswahl für Kunden mit einem gesunden Appetit auf Leistung. 1968 kam dann der legendäre Hemi Motor zum ersten Mal zum Einsatz. Er wurde lediglich 50 mal verbaut, da er hauptsächlich bei Viertelmeile Rennern zum Einsatz. [bild=3] "Lime Light" (schrilles grün) [bild=4] Bis zum Ende der Baureihe wurden die Motoren immer schwächer und die Autos gleichzeitig schwerer, da Sie neue Sicherheitsstandards erfüllen mussten. Da Benzin auch immer teurer wurde und die Versicherungen einen Feldzug gegen die Pony Cars führten ließ das Interesse der Kundschaft im Eiltempo nach, weshalb die Baureihe 1974 dann schlussendlich eingestellt wurde. Die Muscle Car Wars waren damit endgültig vorbei. Technik 1964-1966 Im ersten Modelljahr waren 2 Slant 6 Reihensechszylinder und ein V8 Motor verfügbar. Der Basissechsender holte aus 2,8 Litern 101 PS, während die größere Version aus 3,7 Litern etwa 145 PS bereitstellte. Topmotor war der brandneue 4,5 Liter LA V8 mit 180 PS. Bereits im 65er Modelljahr strich man für den amerikanischen Markt den 2,8 Liter Slant Six und so wurde der 3,7er Reihensechszylinder die neue Basismaschine, auch wenn die kleinere Version in Kanada immer noch angeboten wurde. Dem V8 verhalf man mit dem neuen Modell "Formula S" und dem Commando Paket zu mehr Leistung. Statt des kleinen 2-fach Vergasers kam nun ein 4-fach Vergaser zum Einsatz. Dies und eine höhere Verdichtung von 10,5:1 verhalfen dem Motor zu gut 235 PS. Für 1966 änderte man an den Motoren nichts mehr. Getriebeseitig waren neben Schaltgetrieben auch das Torqueflitegetriebe erhältlich. Das Torqueflite mit den Druckknöpfen zur Gangwahl wurde 1964 zum letzten mal angeboten und so kam es nur im allerersten Modelljahr des Barracuda zum Einsatz. 1967-1969 [bild=5] 1970 - 1971 [bild=6] 1972 - 1974 Technisch änderte sich in den letzten Modelljahren nicht viel. Die Karosserie bekam wie gewohnt ein paar optische Retuschen, darunter fielen die Rückleuchten welche jetzt rund waren. Der Big Blocks flogen aus dem Programm, genauso wie die 6-Zylinder. 1972 blieben somit nur ein 318er und ein 340er V8 übrig. Dies war unter anderem den immer strenger werdenden Abgasgesetzen geschuldet. Im späten 73er Modelljahr ersetzte ein etwas stärkerer 360er V8 den 340er. Trimlevel Base: Wie der Name schon sagt handelte es sich hierbei um ein Basismodell, welches in den Modelljahren 1970 und 1971 angeboten wurde. Barracuda Coupe: Diese Version gab es ebenso nur von 1970 bis 1971 und stelle so etwas wie die Billigversion da. Diese war noch unterhalb des Basismodells angesiedelt. Diese Version kam ab Werk mit dem Slant Six Reihensechszylinder. Gran Coupe: Diese Version war überhalb des Basismodells angesiedelt und deutlich luxusorientierter. Formula S: Der Formula S war eine Sportversion welche im Jahr 1965 eingeführt wurde. Neben dem 383er Commando Motor bekam der Barracuda mit diesem Paket auch ein paar Performance Upgrades spendiert. Darunter fielen ein sportlicheres Fahrwerk, größere Reifen auf größeren Felgen, ein Drehzahlmesser und ein paar optische Aufwertungen um den Formula S von den Standardvarianten abzuheben. Später im 65er Modelljahr kamen noch Scheibenbremsen und eine Klimaanlage dazu. Cuda': Dies war ab 1969 die offizielle Sportversion des Barracuda. Im ersten Modelljahr basierte diese auf dem Formula S. [bild=7] [bild=8] |
Mon Dec 18 13:14:27 CET 2017
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Dynamix
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lane, Memory
Lange lange ist es her! Klein Dynamix war noch in einem einstelligen Alter als Ihm sein großer Bruder zum ersten mal einen Computer zeigte. Bei besagtem Computer handelte es sich um einen Amiga 500 aka "Die Freundin". Der Amiga 500 war der Nachfolger des C64 und in Sachen Grafik, Sound und Bedienung seinem Vorgänger weit überlegen. [bild=1] Kurze Warnung vorweg: Es geht nicht um die erste Generation Elan, sondern um die von vielen verschmähte zweite Generation, auch bekannt als M100. Geschichte [bild=2] [bild=3] Die Produktion wurde 1995 wieder eingestellt. Lotus stellte eine mittlere 4 stellige Anzahl des Elan her. Ein finanzieller Erfolg war der Wagen nicht, da die Entwicklunsgkosten zu hoch waren. Dies in Kombination mit den niedrigen Verkaufszahlen führte dazu das der Wagen für Lotus eher ein Verlustgeschäft war. Man hatte sich bei Lotus höhere Stückzahlen erhofft womit man wenigstens die Kosten wieder drin gehabt hätte. Leider liefen die Verkäufe nur sehr sehr schleppend. Ein Grund dafür war das Mazda zur selben Zeit mit dem MX-5 auf den Markt kam. Wer von beiden der deutlich erfolgreichere war dürfte jeder halbwegs interessierte Autoenthusiast wissen 😉 Ein weiterer Grund waren die enttäuschenden Verkaufszahlen in den USA auf deren Markt man mit dem Elan am meisten geschielt hatte. Eine Krise auf dem amerikanischen Automarkt sorgte dafür das sich der Elan in den USA nur sehr schleppend verkaufte, ein Umstand der auch schon dem DeLorean seinerzeit das Genick gebrochen hatte. [bild=4] Technik Nicht nur in der Entwicklung ging man bei Lotus neue Wege, auch technisch machte man einiges anders als früher. Der Elan ist bis heute das einzige Fahrzeug in der Lotus Geschichte mit Frontantrieb. Man begründete die Entscheidung für den Frontantrieb damit das dieser bei einem Auto mit den technischen Gegebenheiten (Gewicht, Leistung, Reifen etc. pp.) besser funktioniert und das die typischen Nachteile eines Frontantriebs keine unüberwindbaren Hindernisse darstellen. Der Wagen wog in seiner leichtesten Version gerade mal 997 kg was in Kombination mit dem steifen Chassis zu einem guten Handling führte. Dies verleitete die Zeitschrift "Autocar" sogar dazu den Elan als "fastest point to point car" zu bezeichnen das man derzeit auf dem Markt für Geld kaufen konnte. Und in der Tat, der Wagen funktionierte trotz Frontantrieb auch in der Kurve sehr gut auch wenn in anderen zeitgenössischen Tests das Handling als zu "vorhersehbar" und "sicher" gescholten wurde. [bild=7] Damit diese Fahrleistungen überhaupt erreicht werden konnten, nahm man am Motor einige Änderungen vor. Man änderte unter anderem die komplette Abgasanlage, den Ansaugtrakt, die Motoraufhängung und die ECU. Auch wenn man meinen sollte das sich viele Kunden für die günstigere Version mit dem Saugmotor entschieden haben, so wurden die meisten Elan doch tatsächlich als SE (also mit dem Turbomotor!) ausgeliefert. Von den Basismodellen sollen tatsächlich nur eine 3 stellige Anzahl entstanden sein. Der Elan wurde nach Produktionsende durch die Elise beerbt welche sich unter Enthusiasten einer gewissen Beliebtheit erfreut. Diese wird bis heute noch in diversen Ausbaustufen produziert und damit hat die Elise (incl. Ableger wie dem Exige) jetzt schon mehr Stückzahlen geschafft als der Elan jemals. [bild=5] Marktüberblick Gemessen an normalen Fahrzeugen sind Elans auf dem Markt sehr selten. Mobile spuckt gerade mal eine handvoll Fahrzeuge aus die sich preislich im Bereich von +- 15.000€ bewegen. Damit dürfte der Elan die günstigste Art sein einen Lotus zu fahren. Eine gute Elise kostet mehr und ein Esprit sowieso. Falls ich irgendwann einmal zuviel Platz, Zeit und Geld haben sollte wandert sowas in Rot in meine Garage 😉 |
Sun Dec 03 17:55:08 CET 2017
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Dynamix
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Keine Panik, dass wird jetzt nicht einer dieser typischen "ich heule rum weil die Saison vorbei ist" Beiträge 😁 Ich bin mir der Vor- und Nachteile der Saisonzulassung durchaus bewusst und ich kann mit beiden wunderbar leben 🙂 Nein, jetzt wo die Saison vorbei ist wird es Zeit für einen kleinen Jahresrückblick! Es ist so viel passiert das es eine Schande wäre das Ganze nicht noch einmal Revue passieren zu lassen 🙂 [bild=1] Das ein Problem nicht selten alleine kommt durften wir dann einen Tag später feststellen als wir unter dem Auto plötzlich ein paar Tropfen entdeckten die uns spanisch vorkamen. Die Wasserpumpe am Cop Car hatte sich natürlich genau an dem Zeitpunkt verabschiedet an dem wir gerade dabei waren die Kennzeichen zu montieren 🙄 [bild=2] [bild=3] [bild=5] [bild=6] Im August wurde ich von MT eingeladen bei Testfahrten im Contidrom mitzuwirken. Einzige Bedingung: Ich muss zu jedem gefahrenen Auto einen Testbericht schreiben. Na wenn das alles ist bin ich dabei 😎 So schwang ich mich eines (sehr frühen!) Samstags in den Caprice und fuhr nach Hannover hoch. Das war glaube ich eine der ereignislosesten und entspanntesten Fahrten meines Lebens. Tempomat bei 140 km/h rein, die Fuhre laufen lassen und das fantastische Wetter genießen 😎 Das Wochenende selbst war dann auch ziemlich cool, konnte ich doch neben herkömmlichen Autos auch Preziosen wir den Nissan GTR und den Porsche 911 fahren 🙂 Danke nochmals an dieser Stelle an alle Beteiligten für das super Wochenende! Etwas später heiratete eine Arbeitskollegin meiner besseren Hälfte und Sie wollte unbedingt das der Sheriff Ihr Hochzeitsauto wird. Den Wunsch erfüllten wir Ihr natürlich gerne und so führte der Wagen mit Schleifen an den Antennen und der Pushbar die Hochzeitseskorte an 🙂 Die Monate danach waren relativ unspektakulär. Im September stand der B-Day in Stuttgart an, eine Pflichtveranstaltung für jeden GM Full-Size Fahrer. Da der Sheriff neuen TÜV brauchte, bot es sich an mit Ihm zum B-Day zu fahren. Meine bessere Hälfte hat sich ausgerechnet kurz vorm Ziel blitzen lassen 😁 Als Sie mir den Brief in die Hand drückte grinste Sie noch (Sie dachte ich wäre geblitzt worden!), als ich Ihr aber das Kennzeichen zeigte grinste Sie nicht mehr 😁 😁 😁 😁 😁 Weiter im Text: [bild=8] Wieder ein paar Wochen später löste ich endlich mal den VLN Gutschein meiner besseren Hälfte ein. Dieser beinhaltete eine Übernachtung in der Eifel sowie 2 Tickets für das letzte Saisonrennen der VLN. Blöderweise fiel das Rennen auf das selbe Wochenende wie die Jahreshauptversammlung des Vereins. Das Wochenende war ziemlich durchgetaktet. Da wir an dem Freitag Abend vorher noch privat verhindert waren mussten wir am Samstag früh los, sehr früh sogar! Der ganze Spaß ging schon um halb 9 Uhr los und wir mussten noch einchecken, die Tickets holen und natürlich erst einmal in die Eifel kommen. Wir kamen zum Glück rechtzeitig an und stöberten erst einmal ein wenig in den Boxen herum. Danach schauten wir uns das Rennen an. Nach dem Rennen war das Zimmer fertig und so brachten wir unsere Sachen erst einmal ins Zimmer. Danach gingen wir noch etwas Essen und dann ging es auch schon ab ins Bett. Da wir am nächsten Morgen 2 Stunden in die entgegengesetzte Richtung mussten war auch hier wieder früh aufstehen angesagt. Entsprechend leer war der Frühstücksraum auch. Ich glaube bis auf ein paar Japaner saß morgens um halb 6 Uhr keine Sau dort 😁 Nach dem Frühstück schwangen wir uns schnell ins Auto, wir wollten schließlich pünktlich los. Außerdem war es schweinekalt und windig in der Eifel! Wir schafften es glücklicherweise pünktlich zur JHV und so machten wir uns am Nachmittag wieder auf den Weg in heimische Gefilde. So kann man ein Wochenende im Zeitraffer rumkriegen 😉 [bild=9] Nachdem ich diversen MT Usern und meinen Bumm Bumm Brothers (😁) auf die Nerven gegangen bin hatte ich endlich alles (ok, nicht wirklich aber das kam schon noch) was ich brauchte um loszulegen. Mit der Hilfe des Service Manuals und eines guten Kumpels hatte ich dann auch irgendwann raus wie der ganze Krempel ausgebaut wird ohne das halbe Auto dabei zu zertrümmern. Nach ein paar Tagen (dank fehlendem Werkzeug) war ich dann mit allem durch und so kann ich seitdem das Radio wieder voll genießen 🙂 In der Zwischenzeit hatte sich die Werkstatt das Auto meiner besseren Hälfte mal genauer angesehen. Fazit: Eigentlich ganz gut, für den TÜV sollte lediglich eine undichte Dichtung an der Hinterachse gerichtet werden und die Radlager hinten könnten auch mal neu. Da die Jungs eh mal wegen des Ölverbrauchs schauen sollten, geschenkt! Nach Erhalt des Angebotes entschieden wir das wir das Go für die Reparaturen geben. 2 Tage später stand dann auch fest das es wohl wirklich die Ventilschaftdichtungen waren. Neben den bereits erwähnten Defekten wurde bei der Gelegenheit auch gleich der Stecker von der Temperaturanzeige repariert. Einer der Vorbesitzer in den USA hatte das Kabel herausgerissen. [bild=10] Rückblickend ist also einiges mit den beiden Autos passiert. Wir haben einige Dinge von unserer To-Do Liste streichen können und wir hatten auch die Gelegenheit die Autos zu genießen. Wäre ja auch langweilig wenn man nur an den Autos schraubt und Sie nicht fährt 😉 Damit ist eine erfolgreiche Saison zu Ende gegangen. Wir sind gespannt welche Herausforderungen in der Saison 2018 auf uns warten 🙂 |
Sun Apr 22 21:12:09 CEST 2018 |
Dynamix
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4, Caprice, Chevrolet, Diaries, WHALE
Heute gibt es nach langer Zeit mal wieder einen Rückblick, der Anlass dafür ist ein erfreulicher! 🙂 Alles fing vor gut 4,5 Jahren an. Bei Herrn und Frau Dynamix sollte nach langer Überlegung ein Spaßauto her. Dank Herrn Dynamix Vorliebe für amerikanisches Blech, von der sich Frau Dynamix hat anstecken lassen, sollte es entsprechend ein amerikanisches Auto werden. Nur welches? Es ging etwas Zeit ins Land bis Herr und Frau D. sich einig waren und das Modell fanden welches es werden sollte. Es sollte ein Chevrolet Caprice werden, blau, Classic Ausstattung mit allem was dazu gehört 🙂
Versuchen wir das Ganze mal in Form einer kleinen Hommage:
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Am 19.05.1992 bist du in Willow Run im amerikanischen Bundesstaat Michigan vom Band gelaufen. Willow Run, das grenzt direkt an Detroit. Du darfst dich also mit Stolz "Detroit Iron" nennen 😉 Du bist als einer der letzten Autos von diesem Produktionsband gelaufen, da das Werk Ende 1992 geschlossen wurde. Danach gab es nur noch das Getriebewerk welches mittlerweile aber auch zu ist. Dein Geburtsort war sehr geschichtsträchtig da dort nicht nur Fords sondern auch die B24 Liberator sowie einige Autos der Kaiser Corporation gebaut worden bevor das Werk 1953 an General Motors ging. Da du eins der wenigen Modelle warst die für Deutschland bestimmt waren hast du von deiner Heimat nur das Werk und den Weg zum Schiff kennengelernt. Nach einer langen Reise wurdest du dann im Oktober 1992 zum ersten mal zugelassen. Leider habe ich nie herausgefunden wer dein Erstbesitzer war, aber er muss dich sehr gemocht haben, schließlich hat er eine Menge Geld für dich ausgegeben. Man munkelt es waren über 80.000 DMark, dass war Anfang der 90er eine Menge Geld! Immerhin verrät ein kleiner Aufkleber in deiner Frontscheibe das du dein erstes Leben in Hamburg verbracht hast 🙂 Danach gingst du durch mehrere Hände bis du schlussendlich bei mir gelandet bist.
Der Einzug
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Vor gut 4 Jahren kamst du zu uns. Vier Jahre, dass ist länger als jedes andere Auto bei uns verweilen durfte. In der Zeit haben wir 26.000 wunderbare Kilometer zurückgelegt 🙂 Es gab Höhen und Tiefen, aber so ist das in leidenschaftlichen Beziehungen nun mal. Der jüngste bist du mit deinen 26 Jahren wahrlich nicht mehr, dafür aber immer noch ziemlich rüstig. In Sachen Verlässlichkeit machst du so manchem Jungspund noch etwas vor auch wenn du ab und an mal etwas mehr Zuwendung benötigst. Dies kann ich dir aber nicht übel nehmen, ein bisschen Pflege braucht schließlich jeder und du dankst Sie einem mit Treue und Zuverlässigkeit 🙂 Ja, wir haben schon ein paar Sachen zusammen durchgemacht aber das hat uns nur stärker zusammengeschweißt.
Ich erinnere mich noch an den Tag an dem ich dich zum ersten mal sah. Wir waren spontan ins schöne Nordhessen gefahren um dich zu besichtigen, da dein damaliger Besitzer nicht so wirklich viel mit dir anzufangen wusste. Du warst in einer Scheune abgestellt und entsprechend schmutzig. Umso imposanter war deine Erscheinung als dich dein Vorbesitzer aus der Scheune holte. Du wirktest auf den ersten Blick ziemlich groß, dein Lack in Dark Sapphire Metallic funkelte in der Sonne. Etwas misstrauisch beäugte ich dich überall, schließlich wusste ich nicht ob du die Jahre davor gut behandelt wurdest. Sehr erstaunt war ich über deinen Blechzustand da ich trotz aller Warnungen und Vorbereitungen an keiner der neuralgischen Stellen Rost finden konnte. Dein Unterboden zeigte nur vereinzelte Flugrostpickel ebenso wie der Lack. Diese waren nicht ernst was mir sehr gefiel. Auch dein Innenraum überrasche mich, nicht nur wegen der Farbe passend zur Außenhaut, sondern auch wegen des neuwertigen Zustands. Dein Leder hatte keinerlei Risse, Löcher oder ernsthafte Falten. Dein Armaturenbrett war nicht gerissen und auch im Innenraum war noch alles an seinem Platz. Auch auf der Probefahrt konntest du mich überzeugen. Es war nach einer Nacht des Überlegens quasi sicher das du es werden solltest. Beinahe wärst du wegen eines abgelaufenen Personalausweises an jemand anderen verkauft worden, mein Glück war das die nachfolgenden Interessenten kein ernsthaftes Interesse an dir hatten und ich so genug Zeit hatte alles zu regeln 🙂
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So kam es das wir dich am 15.4.2014 mal eben nach der Arbeit nach Hause holten. Waren ja nur 2,5 Stunden pro Strecke 😉 Die erste Fahrt war dafür umso schöner. Wie schön du über die Autobahn gleitest, wie viel Platz du bietest, wie komfortabel du bist, all das begeistert mich noch heute 🙂 Die Reaktionen auf dich waren und sind bis heute noch zwiespältig, aber das ist mir egal. Ich mag dich genau so wie du bist. Weder werde ich dich für irgendein europäisches Auto versetzen, noch verbasteln nur damit du vermeintlich "cooler" aussiehst. Nein, du bleibst genauso wie du bist, denn nur so bist du perfekt!
Die ersten Jahre
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Da du ein Modell bist das schon ab Werk für Deutschland vorgesehen war wusste ich das es nicht immer einfach werden würde bestimmte Teile zu finden. Einer deiner Vorbesitzer hatte dich mangels Suchwillen für das originale Ersatzteil (oder Sinn für Ästhetik) deines originalen Haubenlogos beraubt. Ebenso entriss man dir dein seltenes Radio und ersetzte es durch ein billiges Nachrüstradio das nicht mal einen besseren Klang brachte, eher im Gegenteil. Ebenso entriss man dir alle Erkennungsmerkmale, als ob man nicht wollte das man sieht wer oder was du bist. All dies haben wir rückgängig gemacht. Du bekamst wieder einen Namen, ein originales Radio (natürlich das Radio mit europäischen Frequenzen!) das deinen Schacht wieder voll ausfüllt und als i-Tüpfelchen ein brandneues und vor allem korrektes Haubenlogo!
Auch technisch gab es ein paar Dinge zu machen. Zuerst spendierte ich dir einen neuen Satz an der Vorderachse da deine Bremsen jämmerlich rubbelten. Bei der Gelegenheit gab es neue Radlager vorne und einen neuen Benzinfilter den dein Vorbesitzer netterweise noch spendierte. Dann war da noch die Handbremse, aber das ist ein anderes Thema. Mehr gab es an dir 2014 nicht zu machen 🙂
Als Krönung der Saison haben nick_rs, Frau D. und ich dir noch eine kurze Aufbereitung gegönnt. Das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen. Dein dunkler Lack hat wunderschön im Nachtlicht der Stadt geschimmert 😎
2015 gab es bis auf normalen Service und eine defekte Benzinpumpe nichts gravierendes, dafür hatte es besonders letzteres Problem in sich. Da du so aus eigener Kraft nicht mehr fahren konntest musste ich dich auf einem Anhänger in die Werkstatt bringen lassen. Ein Glück das du einen verrückten Besitzer mit mindestens genauso verrückten Freunden hast 😉
Die Benzinpumpe wurde gerichtet und bei der Gelegenheit wurde endlich deine spinnende Tankanzeige gerichtet da es dabei gleichzeitig einen neuen Schwimmer gab. Leider entwickeltest du kurz darauf eine unerfreuliche Angewohnheit. Nicht nur das du auf deiner nachgerüsteten Gasanlage nicht mehr richtig laufen wolltest, du wolltest auch plötzlich schneller fahren als sonst. 80 km/h liefst du plötzlich ohne das ich dein Gaspedal auch nur angerührt hatte. Bei der näheren Fehleranalyse wurde dann festgestellt das einer deiner Zylinderköpfe an den Ventilen von Zylinder 8 aufgrund der Gasanlage schon etwas mitgenommen war. Nicht ernsthaft defekt, aber stärker verschlissen als er bei der niedrigen Laufleistung sollte. So wurde ein zugegebenermaßen radikaler Entschluss gefasst:
Die Gasanlage kommt endlich raus und dein Motor wird überholt!
So bekamst du neue rundüberholte Köpfe, dein Block bekam eine Frischzellenkur und du bekamst einen neuen Satz Kolben und Pleuel sowie alle möglichen neuen Lager, Sensoren und andere Teile. Bei der Gelegenheit gab es ein paar kleine Optimierungen. Zum einen wurde dein Block in einem schlichten Schwarz lackiert und zum anderen bekamen deine Auslasskrümmer einen Satz Dichtungen die Sie ab Werk nie hatten. Zusätzlich wurden deine Köpfe feinbearbeitet 🙂 Das Ganze dauerte leider qäulend lange und ich musste sehr lange ohne dich auskommen aber das Ergebnis entschädigt für die Entbehrungen.
Seitdem läufst du noch einmal etwas ruhiger und dein Durst ist spürbar heruntergegangen 😎 In der selben Zeit war dein TÜV fällig geworden und für den wollten noch ein paar Sachen gemacht werden. Eine deiner Spurstangen und dein Umlenkhebel waren ausgeschlagen, dies resultierte darin das deine Lenkung indirekt war. So ganz gut können diese Teile bei dir schon länger nicht gewesen sein, schließlich kannte ich dich nur mit einer Lenkung die um die Mittellage eher von der indirekten Sorte ist. Nachdem das erledigt war konnte ich gar nicht glauben wie gut du dich lenken lässt. Das Spiel war weg und man konnte dich deutlich präziser durch die Straßen dirigieren, einfach herrlich! 🙂
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Hach ja, es ist viel passiert in der Zeit. Fast hätte ich vergessen deinen Bruder zu erwähnen den wir 2015 angeschafft haben damit du dich nicht ganz so alleine fühlst. Wie du ja weißt ist er ein Polizist und in seinem Auftreten und Gepflogenheiten nicht ganz so adrett und kultiviert wie du aber als Polizist darf man auch nicht zimperlich sein. Um deinen Bruder darf sich aber hauptsächlich Frau D. kümmern, du bist und bleibst meine persönliche Nummer 1 🙂
Nach all der langen Zeit die wir getrennt waren gab es dann 2017 endlich die Zusammenführung, gleichzeitig durfte dein Bruder dann auch endlich dauerhaft auf die Straße. So durftet Ihr beiden endlich zusammen nach Hause. Wie du dich erinnerst hat dein jüngerer Bruder dabei einen über den Durst getrunken und so musstest du dafür sorgen das er wieder nach Hause kommst. Es war eine lange und harte Nacht und du hast Sie mit Bravour gemeistert, genauso wie du die ganze nachfolgende Saison gemeistert hast. Zum Dank hat dir dein Besitzer ein paar Extras gegönnt.
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Da dein Lack nicht mehr so schön funkelte beschloss dein Besitzer sich in das Thema Lackaufbereitung tiefer einzuarbeiten damit du wieder schön dastehst. Dafür wurde extra eine Poliermaschine und unzählige Pflegemittel angeschafft. Die Maschine wurde am ersten Tag noch eingeweiht und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Dein Lack glänzte wieder wunderschön und war schön glatt. Deine Altersspuren habe ich natürlich nicht wegbekommen aber die gehören nun mal zu dir, schließlich bist du kein junger Neuwagen mehr 😉
Als nächstes habe ich dir neue Lautsprecher spendiert, schließlich waren die alten kaputt. Das hat zwar etwas gedauert weil ich zum einen Lautsprecher wollte die den alten entsprechen, zum anderen deine Verkabelung so original wie möglich erhalten wollte. Die Operation ist gelungen und nun ertönen wieder die schönsten Melodien aus allen 4 Ecken 🙂 Danach habe ich deine kleine Schwachstelle mit Wachs versiegelt damit du nicht irgendwann an dieser Stelle durchrostest wie so viele deiner Artgenossen. Als i-Tüpfelchen gab es dann noch eine kleine Behandlung deiner Sitze damit dein Leder auch die nächsten 25 Jahre noch aussieht wie neu.
Zurück in die Gegenwart
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Mittlerweile schreiben wir 2018, du bist mittlerweile 4 Jahre bei mir und dein 26. Geburtstag steht schon bald an. Wir hatten sehr schöne Zeiten zusammen. Erst heute wieder haben wir eine schöne Tour bei bestem Wetter gemacht. 200km über Autobahnen, durch Städte und über Landstraßen. Einem Audi Fahrer bist du an der Ampel besonders aufgefallen, er hatte sich immerhin bei mir über dich erkundigt 🙂
Du magst nicht der Schnittigste oder der Schnellste sein, aber dies ist mir egal. Mir gefällt deine gelassene Art, deine ganz eigene Form der Eleganz. Sollen die Anderen doch hastig von A nach B sprinten, du bringst deine Insassen lieber komfortabel und entspannt ans Ziel. Das merken die meisten die in dir Platz nehmen durften auch sehr schnell. Selbsternannte Sportfahrer rümpfen aufgrund deiner Fahrleistungen die Nase, aber ich weiß was ich an dir habe. Besonders die Frauenwelt scheinst du mit deinen Eigenschaften zu betören, schließlich bekomme ich von fast jeder zu hören das du ein tolles und cooles Auto für einen Familienurlaub wärst 😉 Selbst im hohen Alter kannst du also bei den Frauen noch punkten, dass kann nicht jeder von sich behaupten 😎
Die ersten vier Jahre sind nun also vorbei. Witzigerweise dauert es weitere 4 Jahre bis du das H-Kennzeichen tragen darfst womit der deutsche Staat alle Autos adelt die es geschafft haben sich so lange so gut zu halten wie du 🙂 Bis dato wird es sicherlich noch ein paar Sachen zu tun geben und ja, es gibt im Moment noch ein paar Dinge die erledigt werden müssen aber diese kann ich hoffentlich diese Saison noch angehen. Zum einen will ich dich noch ein bisschen hübsch machen, zum anderen möchte ich gerne den neuen Klimakompressor und die neue Antenne einbauen die schon etwas länger für dich bereit liegen. Aber das rennt ja nicht weg 😉
An dieser Stelle möchte ich einmal Danke sagen. Danke für all die tollen Kilometer, danke dafür das du trotz deines Alters ein relativ unkomplizierter Geselle bist! Ich kenne Autos die nicht mal halb so alt sind wie du und 10 mal mehr Probleme bereiten.
P.S.:
Ein ganz großer Dank geht an meine ganz große Liebe, in diesem Text Frau D. genannt! Ohne diese Frau kann diese Geschichte dieses Autos nicht erzählt werden und ohne Sie wäre Sie wohl auch gar nicht erst zustande gekommen. Hätte Sie mich damals nicht geschickt in die Richtung dieses Autos gesteuert wäre ich diesen ersten Schritt in Richtung Amerikanisierung meines Fuhrparks wohl nie gegangen 😉 So möchte ich an dieser Stelle meiner besseren Hälfte danke sagen:
Danke, mein Engel! Danke für deine Leidensfähigkeit und deine Geduld und besonderen Dank dafür das du meine Leidenschaft nicht nur unterstützt sondern mittlerweile auch teilst 🙂
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