15.04.2022 14:25
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4, Caprice, Chevrolet
Wie bereits im letzten Artikel angedeutet, ist beim Tausch des oberen Armaturenbretts genau das passiert was nicht passieren sollte. Das untere Armaturenbrett ist gebrochen
Leider ist das Plastik durch all die Sonne so brüchig das zum Teil die kleinste Krafteinwirkung reicht damit der Kram bricht. Da bleiben im Grunde zwei Optionen:
1. Neues Dashboard besorgen
2. Altes Dashboard kleben
Ich persönlich bevorzuge Option 1, leider gibt es nirgends eins in der passenden Farbe. Die Tatsache das wir einen 9C1 mit beigem Innenraum haben, macht es geradezu unmöglich ein passendes Teil zu finden. Ich hatte vermeintlich ein passendes Teil in einer anderen Farbe gefunden welches man hätte umlackieren können, leider hat sich das als Betrug herausgestellt Also musste ich doch das alte Teil kleben, also das was ich eigentlich nicht wollte. Naja, geht ja nicht anders. Also willkommen zum neuesten, aufregenden Puzzle von Dynamixburger. Viele tolle und brüchige Teile! In spektakulärem 1:1 Maßstab! In 3D! Zum selber kleben*! Trainiert räumliches Vorstellungsvermögen, fordert die volle Geduld und fördert die Hand-/Augenkoordination!
*Superspezialkleber separat erhältlich
Okay, packen wir den Sarkasmus mal beiseite. Hilft ja nix, also ran ans Werk. Erstmal einen 2k Kleber besorgt mit dem ich das Ganze überhaupt erstmal kleben kann. Also geschaut aus welchem Plastik das Dashboard besteht und verschiedene Klebstoffe studiert. Denn nicht jeder Plastikkleber eignet sich auch für jedes Material. Gerade Kunststoffe wie PE, PP, PTFE und so weiter scheint in der Hinsicht echt empfindlich zu sein. Nach etwas Suche bin ich beim Pattex Platix 2K Kleber herausgekommen. Hier hat man einmal eine Tube mit dem Kleber und so eine Art Filzstift, welcher den Aktivator enthält. Nachdem ich den passenden Kleber hatte, ging es ans Werk. Erst einmal die Teile so grob zusammenpuzzlen das ich die Bruchstellen schon mal passend habe.
Kleben, kleben und nochmal kleben
Und dann geht der Spaß so richtig los. Stück für Stück arbeitete ich mich vor, mit den immer wieder gleichen Arbeitsschritten. Erst den Aktivator auf beide Seiten der Bruchstelle auftragen, zwei Minuten warten, Kleber auftragen und so schnell und sauber wie möglich die Bruchstellen aneinanderdrücken. Dann mindestens 30 Sekunden festhalten und dann sollte das Teil halten. Wenn man sich an die Anleitung hält, klappt das auch relativ gut und zügig. Man braucht halt nur Geduld und muss einigermaßen präzise arbeiten. Der Kleber will auch sparsam aufgetragen werden damit es nicht den Kleber tonnenweise aus den Ritzen drückt. Ich fing mit den Teilen der Lüftungsdüse an der Fahrerseite an und arbeitete mich dann Schritt für Schritt weiter vor, so das die vielen kleinen Einzelteile so nach und nach wieder mehrere große Teile ergaben.
Nach mehreren Stunden Gefummel mit Engelsgeduld, hatte ich das Gröbste wieder zusammen. Jetzt fehlt nur noch die Blende, allerdings ist mir genau da der Kleber ausgegangen. Gut, die Pulle ist auch extrem klein, ist aber perfekt für Kleinteile. Vielleicht nicht das Schlechteste, so kann der Rest noch ein bisschen aushärten und ist entsprechend stabiler wenn ich die Blende fixiere. Kann mir gut vorstellen das der Kleber im Modellbau ganz gut funktioniert. Im Grunde mache ich hier ja nix anderes Also am nächsten Tag neuen Kleber besorgt und weiter gemacht. Dazu noch so eine Tube 2k Kleber von Uhu, den wollte ich zum auffüllen eventueller Löcher nehmen und um die Klebestellen von hinten noch einmal ein wenig zu verstärken. Danach habe ich noch die ganzen Plastikteile geborgen, die meine Frau noch im Sheriff gebunkert hatte. Irgendwie ahnte ich das einiges davon zum Dashboard gehört. Und ich wurde fündig!
Neben der Blende unterhalb der Klimabedienung, die schon von Anfang an abgebrochen war, fand ich noch ein paar Einzelteile die verdächtig nach Mittelkonsole aussahen. Also mitgenommen und in der Garage weiter gepuzzlet. Mehrere Kleinteile fügten sich zu mehreren ganzen Teilen zusammen, die wiederum in Lücken passten die noch da waren bzw. von denen ich gar nicht wussten das Sie noch da waren. Also wieder das alte Spiel mit dem Kleber. Erst Aktivator auftragen, dann 2 Minuten warten, Kleber aufbringen, 30 Sekunden pressen und fertig. So fügte sich die Mittelkonsole Stück für Stück weiter zusammen. Danach wollte ich die Blende wieder befestigen. Leider gestaltete sich das schwieriger, da diese scheinbar nicht plan aufliegt sondern nur an den Rändern. Heißt da der aufgetragene Kleber keinen Kontakt zur Fläche bekam klebte der Kram dann auch nicht. Dann probierte ich es mit Heißkleber was dann aufgrund der aufgetragenen Dicke einigermaßen funktioniert hat. Blöderweise war mir dabei wieder die empfindliche Stelle über dem Ausschnitt für die Lenksäule wieder gebrochen
Also den Dremel rausgeholt und den Kleber an der Haftstelle weggeflext. Zumindest hielt zumindest die Bruchstelle durch die Kleberest jetzt bündig in Position. Also konnte ich das Ganze jetzt vernünftig machen. Da es sich an der Stelle anbot, habe ich die filigrane Stelle mit ABS Kunststoff von hinten verstärkt. Der ganze Kram zum Plastik schweißen hat sich spätestens jetzt mehr als rentiert! Also zog ich fix 2-3 kleine Bahnen über die Stelle. Danach das Ganze aushärten lassen und etwas glatt schleifen damit es nicht ganz so pfuschig aussieht.
Da die Blende jetzt noch nicht überall 100% fest saß, habe ich über und unterhalb des Radioschachtes noch die Blende mit ABS Kunststoff von hinten festgeschweißt, sollte jetzt sicher halten. An den lockeren Stellen ober und unterhalb des Tachoausschnitts, habe ich noch etwas Heißkleber verteilt und das Ganze ordentlich festgedrückt. Auch hier hält die Blende jetzt wieder und wabbelt nicht mehr lose in der Gegend herum. Ein kurzer Hebetest ergab, dass ich das Ganze einigermaßen bruchfrei heben können sollte, vorausgesetzt ich lasse große Vorsicht walten und hebe die Teil an den Stellen an die noch einigermaßen stabil sind!
Im Grunde war ich jetzt fertig und abgesehen von den Frankenstein Narben, ist das Teil jetzt vollständiger als vorher. Jetzt musste der Kram nur wieder in den Sheriff. Da ich aber Angst hatte, dass der Kram beim Transport wieder bricht, wollte ich den Sheriff extra nach Hause holen. War mir so einfach lieber als zu riskieren das der Kram durch das ganze Schleppen wieder an einer neuen Stelle bricht. Und je schneller der Kram wieder an Ort und Stelle sitzt, umso besser. Die Nahtstellen scheinen zwar im Großen und Ganzen sehr stabil zu sein, der Rest aber nicht. Wie gesagt, 30 Jahre altes Plastik welches Jahrzehnte durch Hitze und UV-Strahlung zu Tode geröstet wurde. Eigentlich kann ich froh sein das der Wagen überhaupt noch ein Armaturenbrett hatte. Ein Kumpel hat mir aus dem Kalifornien Urlaub mal das Bild eines Roadmasters geschickt der in einem heißen Staat auf einem Schrottplatz vor sich hin vegetierte. Alter, dagegen sah mein altes Dashboard noch aus wie neu
Hatte aus Spaß schon überlegt die Rückseite einfach mit Epoxyharz zu fluten und damit die komplette Struktur zu verstärken, ist aber bei den ganzen Rundungen nicht praktikabel. Aber vielleicht kann ich das Teil als Ganzes mal irgendwann in 3D scannen und nachdrucken lassen, ist ja momentan die große Hoffnung in der Oldieszene.
Weiter im Text.
Um das Dash gefahrlos einbauen zu können, musste ich erst einmal das Auto holen. Also mit der Vespa zur Garage geholt um gut 1,5 Monate nach Saisonstart auch für den Sheriff die Saison 2022 einzuläuten. Ja, ich war dieses Jahr spät dran. Aber der Wagen ist ohne zu murren angesprungen, braves Auto!
Die Stunde der Wahrheit
Jetzt war der Moment gekommen, unser Dash sollte wieder seinen angestammten Platz einnehmen. Der Sheriff stand bereit, die Tür war sperrangelweit offen, das Lenkrad ganz nach unten gestellt. Jetzt nur das ganze vorsichtig in die finale Position zirkeln und hoffen das es irgendwie hält, danach "nur" noch alles festschrauben, soweit noch möglich.
Leichter gesagt als getan! Da das Teil brüchig ist, muss ich hier besonders vorsichtig sein, um nicht die nächsten Risse oder Brüche zu produzieren. Quetschen und Fummeln fällt also schon mal aus. Was das Ganze zur Geduldsprobe macht, sind der Gangwählhebel, sowie der Hebel für die Lenkradverstellung. Beides steht, natürlich, im Weg herum und muss irgendwie umgangen werden. Den Getriebehebel kann man, Gott sei Dank, noch ziemlich weit nach unten schieben. Beim Hebel für die Lenkradverstellung sah es da schon anders aus. Zwar konnte ich hier auch noch ein paar cm gewinnen indem ich das Lenkrad noch weiter nach unten verstellt habe, aber viel einfacher wurde es dadurch auch nicht. Begleitet wurde das Unterfangen dann entsprechend auch von Geräuschen die mir gar nicht gefielen. Nach ein bisschen neigen und drehen flutschte das Ganze dann aber doch, an einem Stück (!), noch in die angedachte Position. Jetzt nur noch alles fixieren und wieder zusammenschrauben. Da die ganzen Halter zum oberen Dashboard hin alle mehr oder weniger abgebrochen waren, habe ich hier versucht die Schrauben incl. der Unterlegscheiben zum Festklemmen zu nutzen, da noch ein paar Reste dran hingen die sich dafür eigneten. Nicht die eleganteste Lösung, aber so sitzt das Ding wenigstens einigermaßen stabil an Ort und Stelle. Dadurch das ich viele Teile wieder geklebt hatte, wirkte das Teil auch nicht mehr so als ob es bei der kleinsten Berührung in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Besonders weil die Blende jetzt wieder fest sitzt und nicht mehr notdürftig zusammengehalten wird.
Jetzt musste ich nur noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Zuerst die Blende von der Beifahrerseite wieder einclipsen, danach das Kick-Panel unter dem Lenkrad wieder montieren und schlussendlich noch den Deckel vom Handschuhfach wieder montieren. Fertig war die Laube! Klar, die Mittelkonsole sieht immer noch aus wie Arsch. Aber solange mir kein entsprechendes Ersatzteil in die Hände fällt, muss ich wohl damit leben. Naja, fällt alles in die Kategorie Patina
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19.03.2022 19:28
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
[Werbung wg. Markennennung]
Im letzten Teil zum Innenraum kam der Dachhimmel endlich mal neu. Damit war das Thema Schöner Wohnen aber noch nicht vorbei. Da auch so ziemlich der ganze Rest des Innenraums unter Schichtdienst, sengender Hitze und Alterung gelitten haben gab es noch so Baustellen wie die vorderen Türpappen und im Prinzip das komplette Armaturenbrett. Wie in einem der letzten Artikel bereits beschrieben hatte ich einige der Teile in der passenden Farbe tatsächlich bekommen. Manchmal muss man einfach Schwein haben!
Jetzt musste ich den Kram nur ins Auto bekommen! Grundsätzlich kein Problem, im montieren der Türpappen war ich schon erprobt und auch das Dashboard ist keine Raketenwissenschaft. Der schwierige Teil ist eher der Part wo man aus zwei Türpappen eine Gute machen muss. Problemstellung: Der obere Teil der Türinnenverkleidung, in dem auch die Blenden sitzen, ist je nach Auto unterschiedlich. Die Verkleidungen die ich ausgebaut hatte waren an genau dem Punkt mit Stoff bezogen. Die im Sheriff sind aber mit Kunstleder bezogen und dazu sind die Ausschnitte für die Blenden auch deutlich kleiner weil die 9C1 die schicken Zusatzgriffe der Zivilversionen in der Blende nicht haben. Hätten Sie die mal eingebaut, so hätte man wohl den ein oder anderen Zuziehgriff retten können
Erschwerend kommt noch der Fakt hinzu, dass GM das ganze Plastic Fantastic miteinander verschmolzen hat. Man muss also erst einmal diverse Plastikblindnieten entfernen. Dies ist zerstörungsfrei nicht möglich. Vorteil: Ich habe noch zwei Pappen von einem Roadmaster die ich ursprünglich mal einbauen wollte, die aber weder von der Farbe, noch von der Form 100% gepasst hätten. Zusätzlich hatte ich mich damals an so eine Operation noch nicht rangetraut.
Übung macht den Meister
Um an Tag X zu wissen was ich tue, entschloss ich mich die Roadmaster Verkleidungen als Versuchsobjekte zu missbrauchen. Gebrauchen kann ich Sie nicht (falsche Farbe) und abkaufen wird Sie mir wohl auch kaum jemand. Da auch hier schon diverse Halterungen, Clipse und so weiter abgebrochen waren, ist es auch nicht soooo schade um die Teile. Nur bevor jemand mit "hättest Sie mal mir verkauft, ich hätte die sofort genommen" ankommt
Also eine der alten Pappen geholt und mal einen Blick riskiert. Erst einmal musste ich überlegen wie ich das, möglichst ohne alles kaputt zu machen, demontiert bekomme. Am besten wäre wohl abflexen oder ausbohren. Problem dabei: Ausgerechnet jetzt hat mein Dremel-Abklatsch den Geist aufgegeben indem sich das Bohrfutter komplett verabschiedet hat. Das Ding ist was für den Müll. Also muss der Akkuschrauber und ein entsprechender Bohraufsatz und irgendein Hebelwerkzeug den Job erledigen. Akkuschrauber ist jetzt nicht die eleganteste Lösung, funktioniert aber einigermaßen gut. Allerdings muss man höllisch beim ausbohren aufpassen. An zwei Stellen hab ich dann gleich mal volles Rohr durch die Verkleidung gebohrt
Das richtige Werkzeug
Netterweise hat mir die beste Frau der Welt dann spontan die Entscheidung abgenommen und einen Dremel 4300 incl. ein paar Aufsätzen, darunter auch welche zum sägen, schleifen und fräsen gekauft. Ich hab halt die Beste geheiratet
Zum einen das richtige Material! Gebräuchlich sind ABS, PP und PVC. Hier muss man darauf achten auch das gleiche Material zu nehmen wie das Material welches man reparieren möchte. Hat wohl auch etwas mit der Haftung zutun. In meinem Fall mussten es ABS (für das Oberteil) und PP (für das Unterteil) sein, zum Glück steht das entsprechend auf den Türpappen drauf.
Dann braucht es einen Heißluftfön, so hatte ich dann endlich eine Ausrede mal einen zu kaufen
Jetzt braucht es zum schweißen noch bestimmte Aufsätze für den Fön. Zum Glück war eine der benötigten Düsen, wie bereits erwähnt, schon bei dem Heißluftfön dabei. Die Schweißdüse muss man sich extra besorgen, aber die ganzen Aufsätze kosten nicht die Welt. Damit hatte ich dann alles zusammen um den Spaß mal auszuprobieren. Jetzt blieb nur noch die Frage:
Wie befestigt man das Ganze jetzt vernünftig?
Jetzt musste ich nur noch überlegen wie ich das wohl am geschicktesten anstelle. Ein Kumpel hatte mir netterweise einen Screenshot geschickt wo schon mal jemand genau das probiert hat was ich vorhabe. Die Demontage hat er wie ich gemacht, also ausgebohrt. Das zusammenfügen hat er mit so einem Brandmaler für Holz gemacht. Dafür hat er den Lötkolben einfach genau an der Kante angesetzt an dem beide Teile aufeinandertreffen, also da wo die unteren Nieten normalerweise sitzen. Sieht zwar nicht sonderlich elegant aus, scheint aber funktioniert zu haben. Im Prinzip könnte ich also, statt das Originalmaterial zu verbrennen, mit dem Plastikschweißen an der gleichen Kante langgehen und das Ganze dann etwas eleganter aussehen lassen. Oder ich probiere ob ich das Plastik soweit schmelzen kann, dass man damit die Löcher füllt und sich das Ganze irgendwie verbindet oder man lässt so viel reinlaufen das sich daraus ein Niet bildet. Oder gleich alles zusammen
Wenn ich das Testobjekt zerstörungsfrei auseinander und wieder zusammen bekomme, dann kriege ich das bei den richtigen Verkleidungen auch hin! Also probieren wir das Spielchen doch einmal aus. Den Aufsatz auf die Düse und dann von der Seite den Schweißdraht einführen. In der Theorie relativ einfach, nur bei den Türverkleidungen nicht ganz so einfach, da man ja von hinten ran muss und der Kram ja irgendwie fixiert werden muss. Da ich den Test alleine gemacht habe und ich auch nichts zum fixieren hatte, habe ich es zuerst einmal mit der Methode probiert die mein Kumpel mir geschickt hatte. Heißt: Die Verkleidung anschmelzen, in der Hoffnung das der obere Teil dann zumindest an einer Stelle schon einmal hält. Hat eher so semi funktioniert und die Verkleidung hat sich dadurch auch stellenweise in Dali Manier verformt. Naja, jetzt weiß ich was ich NICHT mache wenn die richtigen Pappen dran sind. Danach habe ich es mit einer Menge Heißkleber probiert. Das hat dann schlussendlich funktioniert, war aber auch fummelig. Wenn es ernst wird, werde ich wohl meine bessere Hälfte mal zwangsrekrutieren.
Jetzt wo die Teile fixiert sind, wollte ich es mit dem Schweißen probieren. Ich fing mit dem PP-Draht an, da der Großteil der Pappe aus dem selben Material ist und der Schmelzpunkt mit 250°C niedriger ist als bei ABS. Aber irgendwie ist eher die Verkleidung geschmolzen als der PP-Draht
Am nächsten Morgen habe ich mir das Ganze also mal angesehen. Mal angehoben, ein bisschen dran gewackelt und alles hielt an Ort und Stelle. Operation geglückt, würde ich sagen! Also geht das als gute Reparaturmethode durch
Bei den Türgriffen muss ich dann mal schauen welche ich verbaue und welche nicht. Einer vom Sheriff war noch nicht so verzogen, allerdings waren die Plastikhaltenasen abgerissen weil keiner versteht das man die erst seitlich aufschiebt und DANN festschraubt. Die meisten schrauben die ab und reißen dann wie irre daran was die Haltenasen natürlich nicht lange mitmachen
Ich packte den ganzen Kram in die Garage und schloss die Batterie mal an das neue Ladegerät an. Hier war ich neugierig wie sich das Gerät wohl so machen würde! Zumindest die Bedienung ist kinderleicht und das Gerät hat neben einer Spannungsanzeige auch eine Ladestandsanzeige die einem dann anzeigt wie voll die Batterie wirklich ist
Es wird ernst
Ein paar Tage später wollte ich dann den Dremel ausprobieren. Angefangen hat es damit das ich mal den Schleifaufsatz an der Testpappe ausprobieren wollte. Die Idee: Mit dem Schleifer nehme ich das Material an den Stellen ab wo ich eh zu viel drauf hatte damit es einigermaßen glatt und nett aussieht. Das Schleifen geht ganz gut, wobei ich dann noch mit der Fräse ein bisschen nacharbeiten würde. Danach kam mir spontan der Einfall das ich die Fräse ja an den alten Türverkleidungen testen könnte
Ich beschloss also die Vinylteile von den alten Türpappen zu trennen. Dazu schnappte ich mir den Dremel und einen der Fräsaufsätze. Die Idee war die Nieten auch wieder auszubohren, nur halt dieses Mal deutlich präziser und ohne die Verkleidungen dabei zu durchlöchern. So arbeitete ich mich Niet für Niet langsam vor. Der neue Dremel ist vom Handling und den Möglichkeiten definitiv besser als das Lidl Ding. Das liegt zum einen daran das man die Drehzahl relativ präzise einstellen kann und zum anderen daran das der Dremel einfach handlicher ist. Wenn man es noch handlicher haben will kann man sogar eine Welle anschließen dessen Kopf noch handlicher ist. Nachdem die Nieten einigermaßen ausgebohrt waren, schnappte ich mir eins meiner Verkleidungswerkzeuge und hebelte die Verkleidungsteile Stück für Stück langsam aus. So konnte ich die Teile sauber aus der Türverkleidung herausbrechen ohne das etwas abreißt.
Apropos gerissen, die beiden Türpappen hatten auf der Innenseite schon schwer gelitten. In die eine hatte man mal zur Verstärkung an der Vorderseite eine Metallplatte reingeschraubt und hinten alles mit Panzertape befestigt. Als ich das alles abgerissen hatte wusste ich auch wieso. Der hintere Teil war zwischen Vinylteil und Verkleidung schon halb abgerissen. Je mehr ich von den alten Pappen sehe, desto weniger tut es mir leid das ich Sie jetzt austausche bzw. mir den ganzen Aufwand überhaupt mache. Die haben es definitiv sowas von nötig und wenn ich damit durch bin wird das auch deutlich besser sein als vorher. Zum einen sollten dann die Verkleidungen an mehr als der Fensterschachtleiste hängen und zum anderen sollten der Kram wie Griffe, Schalter, Blenden und so weiter wieder deutlich besser halten.
Am nächsten Tag waren die neuen Verkleidungen an der Reihe. Damit ich mir da den Fräsaufsatz nicht ruiniere, muss erst einmal der ganze Kleber runter der auf und um die Nieten verteilt wurde. Hier waren der Heißluftfön und ein Cuttermesser hilfreich. An dem Punkt ist Vorsicht angebracht, die Kleberdämpfe sind nicht gerade gesund. Wenn möglich mit Atemschutzmaske und/oder an gut belüfteten Orten arbeiten! Mich hat es mittendrin trotzdem erwischt, echt nicht angenehm! Die restlichen Verkleidungsteile waren dann auch schnell ausgefräst, also wäre der nächste Punkt das Schweißen. Da ich aus der Fummelei beim letzten Mal gelernt habe, beschloss ich mir mal ein paar Schraubzwingen zu besorgen, in der Hoffnung den Kram dann so fixieren zu können das man das zumindest punktuell schweißen kann das es ordentlich stramm hält. Also schnell zum Baumarkt und zwei Zwingen in 120x300mm besorgt. Das wird hoffentlich reichen!
Also fing ich an die Teile mit den Schraubzwingen zu fixieren. Funktioniert ganz gut, auch wenn es stellenweise dann etwas fummelig mit dem verschweißen wird. Aber hilft ja nix, besser wird es nicht! Also her mit den ABS Drähten und ab dafür. Dank der Fixierung funktioniert das Ganze auch relativ gut
Der nächste Punkt waren dann die Klammern für die Haltestopfen. Wir erinnern uns, an der alten waren so gut wie überhaupt keine mehr dran. An der neuen Noch ein paar, wenn auch nicht alle. Also muss ich auch hier ran wenn es einigermaßen vernünftig werden soll. Muss ich mir nur noch überlegen wie. Kleben? Wieder schweißen? Probieren wir es doch einfach aus! Die Klammern sind nur mit auf so dünne Plastikfinnen aufgeschoben. Das bringt natürlich mit der Zeit ab. In meinem Falle waren die meisten zum Glück noch dran, trotzdem wollte ich die Dinger noch extra absichern. Mit dem Plastik schweißen hat nicht so ganz geklappt. Sekundenkleber war auch nicht so der Bringer, am Ende hab ich es mit Heißkleber gemacht. Das sollte dann zumindest ein bisschen halten.
Jetzt fehlten noch die Aschenbecher! Hier habe ich mir eine kleine Schablone gebastelt und in viel Fummelarbeit versucht an den möglichst gleichen Stellen aufzubringen. Danach durfte der Dremel wieder an. Ich habe bewusst etwas weniger weggeschnitten damit das Loch nicht zu groß wird. Die erste Anprobe zeigte das es schon relativ gut passt. Nur noch ein paar Feinarbeiten an den Rändern, dann sitzt es richtig gut
Blöderweise ist bei der Aktion an beiden Pappen der Teil, den ich vorher verschweißt hatte, wieder abgegangen ist
Nachsitzen
Damit waren die Türverkleidungen im Grunde durch! Glaubte ich zumindest. Während die eine Pappe auch nach Wochen noch an einem Stück geblieben ist, hat sich das Teil auf der Fahrerseite zum stellenweise wieder getrennt
Die Stellen sehen natürlich nicht ganz so elegant aus, dass werde ich mit dem Dremel noch oberflächlich glatt schleifen damit es nicht ganz so pfuschig aussieht. Aber halten soll es ja und sehen tut man das Ganze im verbauten Zustand eh nicht, aber für mein Gewissen gerade gut genug
Pünktlich zum Saisonstart bereitete ich einiges für die Saison vor. Ich packte alles was ich jetzt an Equipment und Ersatzteilen so rumliegen hatte in Caprice Nummer eins und tingelte damit zu Caprice Nummer zwei welcher noch im Winterschlaf verweilte. Also zuerst einmal die Türpappen einbauen. Erst die alten Stopfen aus den Türen ziehen, neue Türverkleidungen ausrichten, alles sauber einsetzen und dann rein damit. Danach noch die Blenden, die Zuggriffe und die ganzen Schaltereinheiten verbauen und fertig ist das Ganze
Dashboard
Jetzt war da aber noch das Dashboard. Die gute Nachricht: Ich muss da nix auseinandernehmen, verkleben oder sonstigen Spökes damit anstellen. Die schlechte Nachricht: Ich muss im Prinzip das halbe Dash dafür auseinandernehmen, heißt das komplette Unterteil vom Dash
Erstmal das ganze Dashzeug abschrauben, dafür muss das Handschuhfach aus dem Weg und die Schrauben unterhalb des Armaturenbretts gelöst werden. Danach kann man den Mittelteil im Prinzip auch schon herausziehen.
Jetzt kommt das Oberteil an die Reihe, also genau das Teil welches wir tauschen wollen. Ab jetzt wird es relativ übersichtlich. Wir ziehen dafür einmal den Grill der Lüftungsdüse vorsichtig heraus, diese ist nur lose eingelegt und nicht verschraubt. Dann müssen 8 Schrauben gelöst werden. Jeweils zwei an den äußersten Ecken, zwei auf der Höhe des Tachos und dann noch zwei zwischen Radio und Handschuhfach. Jetzt kann man im Prinzip das Dash einmal herausziehen. Hier ist Vorsicht angesagt, da das Dashboard noch von Clipsen in Position gehalten wird. Das Armaturenbrett zu sich hinziehen, also von der Scheibe weg. Bloß nicht nach oben wegziehen, dadurch zerbrechen die Clipse!
So zumindest die Theorie
Hab ich eine Schraube übersehen? Klemmt es irgendwo? Also noch mal überall schauen ob ich nicht doch was vergessen habe, aber keine weitere Schraube gefunden. Also muss es irgendwo klemmen. Rechts kommt es mit ordentlich ein wenig raus. Links tut sich gar nix. Also wird es wohl an den Verkleidungen der A-Säule liegen. Ergo: Genau das was ich nicht wollte
Ich muss also erst einmal die Spotlights wieder abbauen um dann die A-Säulen wieder freizumachen. Nachdem alles ab war kam mir das alte Dashboard auch quasi von alleine entgegen. Jetzt muss das neue Dashboard noch in die Karosserie eingeclipst werden. Da sind so große Haken wo man die Halter einschieben kann, also aufpassen das man hier auch alle mitnimmt. Einmal ausrichten und dann mit einem gefühlvollen Ruck in Position bringen. Jetzt wieder die A-Säulen dran und den ganzen Spaß mit den Spotlights wieder dranfrickeln. Wenigstens kriege ich mittlerweile ein bisschen Übung darin. Sieht in zusammengebaut auch schon wieder ganz gut aus
Jetzt müsste ich im Grunde noch den Rest des Armaturenbretts zusammenbauen, aber das wird eine andere Geschichte..........
To-Do Liste
Erledigt:
- Radlager hinten erneuert
- Differential neu befüllt
- Ventilschaftdichtungen erneuert
- Neue Zündkerzen
- Wasserpumpe erneuert
- Haubenzug erneuert
- Stoßdämpfer erneuert
- Haubendämpfer erneuert
- Idler Arm erneuert
- Zündkabel erneuert
- Ignition Control Module erneuert (2x)
- Verteilerläufer erneuert
- Verteilerfinger erneuert
- Zündspule erneuert (2x)
- Neue Reifen von Continental in Werksgröße 225/70/15
- Pitman Arm erneuert
- Spurstangen erneuert
- Center Link erneuert
- Einmal alle Querlenker komplett erneuert
- Stabilisatorlager erneuert
- Bremsen vorne einmal komplett neu (Scheiben, Beläge, Schläuche und Kleinkram)
- Radlager vorne erneuert
- Lenkgetriebe erneuert
- Hupe repariert
- PCV-Valve (Kurbelgehäuseentlüftungsventil) erneuert
- Diverse Dichtungen an Motor und Getriebe neu
- Lenkradhöhenverstellung repariert
- Fehlstellen im Lack ausgebessert
- Massekabel Minuskabel Batterie erneuert (muss ich wohl noch einmal ran)
- Lambdasonde erneuert
- IAC (Leerlaufregelung) Ventil erneuert
- MAP-Sensor (Drucksensor für Ansaugbrücke) erneuert
- Temperaturfühler Ansaugbrücke erneuert
- Temperaturfühler Zylinderkopf wieder angeschlossen
- Anlasser erneuert
- Heckemblem erneuert
- Spotlights montiert
- Pushbar montiert
- Lichtbalken besorgt und auf Originalkonfiguration umgebaut
- Motorola MCX1000 Funkgerät besorgt
- Touchmaster Sirene besorgt (muss ne PA300 her, aber schön wenn man nen Touchmaster hat
- PA 300 Sirene besorgt
- Roxter Lampe besorgt
- Streamlight Taschenlampe besorgt incl. passendem Akkupack
- Sitzverstellung Fahrerseite reparieren
- Lautsprecher neu
- Scheibenwischerdüsen
- Decals
- Dachhimmel incl. Sonnenblenden neu bezogen
- Kustom HR-12 besorgt
- Türpappen repariert
- Dashboard ausgetauscht
Offen:
- Unteres Dashboard reparieren
- Lenksäule tauschen
- Richtige Kühlschläuche verbauen
- Servo neu abdichten
- Konsolenbau
- Equipment verkabeln
- Neue Frontscheibe (noch nicht TÜV relevant, sieht aber mittlerweile echt mitgenommen aus)
- Ausbau Kofferraum
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21.01.2022 20:07
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Dynamix
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Caprice, Sheriff; 9C1
Wir haben immer noch Winterpause und in Sachen Beklebung fehlte noch ein winziges, dennoch nicht ganz unwichtiges Detail! Da man dem Auto immer noch ansehen kann wo mal die Unit Numbers geklebt haben, mussten die passenden Aufkleber wieder her. Problem: Das einzige Bild von einem Caprice aus der Ära an dem noch ein Aufkleber an der Frontstoßstange hängt, ist so verpixelt das wohl nicht mal ein Quantencomputer das Bild irgendwie so rendern könnte als das man daraus die richtige Schriftart ableiten könnte. Und da die Zahlen eben in Form von viereckigen Aufklebern verklebt wurden kann man da auch keine Schatten mehr im Lack ausmachen wie beim Rest der Decals. Das kam ironischerweise erst bei den späteren Autos
Was ich allerdings habe, sind Bilder von, einigermaßen aktuellen, Autos des Sheriffs auf denen die Unit Number gut lesbar ist. Die Schriftart ist auch da immer die Gleiche, die scheinen zumindest in der neueren Zeit gleich geblieben zu sein. Also statt die Unit Numbers einfach auf Verdacht in der gleichen Schriftart zu erstellen wie die Decals, habe ich mich auf die Suche nach der Schriftart der Unit Numbers gemacht da diese definitiv anders ist. Man kann auf dem Pixelbrei Bild zumindest die 7 vorne einigermaßen erahnen und das kommt der 7 auf den neuen Bildern schon relativ nahe. Ob das dahinter ne 5 oder eine 6 sein soll kann ich nicht entziffern und wird durch das Zoomen auch nicht wirklich besser. Dazu kommt das, vermutlich durch die Kompression und die schlechte Auflösung, an dem Bild eh nicht mehr viel passt. Auf dem Bild wirkt die Schrift grünlich, allerdings habe ich aus gesicherter Quelle die Info das die Schrift zu der Zeit IMMER schwarz auf weiß war, bei den neueren Autos ist man dann auf das Gold der Decals ausgewichen. Also stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht das die Schriftart der aus den 90ern und frühen 00er Jahren zumindest sehr nahe kommt!
Ein Glück, konnte man die Maße noch an der Stoßstange und der Kofferraumklappe ablesen, so musste ich zumindest diese nicht raten. Jetzt musste ich nur noch die Schriftart erraten. Also habe ich mich durch alle möglichen Fonts gewühlt, aber nichts gefunden. Der Tip kam dann von einem Vereinskollegen. Auf Whatthefont kann man wohl auch eine Bildersuche bemühen, mit Hilfe eines hoch auflösenden und bestenfalls frontal aufgenommenen Bildes kann die Software dann die Schriftart bestimmen. Und siehe da, nach ein bisschen scrollen fand ich die passende Schriftart in Form von British Inserat MC Condensed! Da passen alle Details, die schmale 7, die 6 mit dem lustigen Haken am oberen Ende sowie die 3 mit dem schmalen Mittelstrich.
Über einen Punkt, bin ich durch eine Diskussion mit einem Vereinskameraden gestolpert, da er der Meinung war das der Aufkleber auf dem Pixelbrei Bild ja eine andere Schriftart hätte und deshalb die neue Schrift keinesfalls auf dem Auto gewesen sein kann. Grundsätzlich könnte man das so sehen, wissen tut es ja keiner mehr. Allerdings ist mir dann nach dem durchgehen unserer Unterlagen eine Sache aufgefallen! Die beiden letzten Ziffern wirken wirklich etwas verschnörkelt, allerdings passt die 7 dann nicht mehr da diese ja auf dem Foto von der Art der Stauchung schon aussieht wie die aktuelle Schrift. Das lässt jetzt zwei Schlüsse zu:
1. Man hat die 7 mal neu gemacht und einfach die beiden alten Nummern an der Stoßstange gelassen. Dies lässt allerdings den Schluss zu das man die neuen Nummern noch in der aktiven Dienstzeit unseres Autos genutzt hat. Also wäre die neue Schrift auf keinen Fall zu 100% verkehrt und damit zumindest "Period Correct".
Da alle meinten das die Unit Number auf dem Pixel Picasso eine 755 sein müsste, Whatthefont hält es für eine 766, habe ich mal den alten Financial Report des Countys gewälzt den wir in unserem Archiv haben. In dem sind die damaligen Fahrzeuge alle aufgeführt, fein säuberlich nach Unit Number sortiert. Also müsste da ja eine von beiden Unit Numbers auftauchen. Die 755 taucht auch tatsächlich auf, allerdings ist diese dort einem 2003er Ford Crown Victoria zugeordnet, nicht einem 95er Caprice wie dem den ich damals in der Auktion gesehen habe. Damit kommen wir zum zweiten Schluss. Heißt der Caprice den ich damals gesehen habe, muss definitiv vor 2003 außer Dienst gestellt und versteigert worden sein, ansonsten hätte man die Unit Number nicht für den Crown Victoria vergeben können. Die kaufen schließlich keine Gebrauchtwagen ein.
2. Da wir wissen das der Wagen mal neu lackiert wurde, vermutlich im Zuge des COP Programms, und wir auch wissen das der Financial Report vom Stand 2005 ist, würde das auf jeden Fall bedeuten das man die neue Schrift schon vor 2003 verwendet hat, was wiederum bedeutet das der Wagen mit hoher Wahrscheinlichkeit die neuen Unit Numbers bekommen hat. Wir wissen das der Wagen gut 10 Jahre im regulären Streifendienst lief und danach die letzten 5 Jahre im COP Programm lief. Das würde auch genau mit 2003 hinkommen als der Crown Vic mit der 755 in Dienst gestellt wurde. Heißt also wenn die bei dem alten Caprice schon eine neue Nummer aufgeklebt haben, werden die wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die neuen Nummern auf unser Auto geklebt haben, weil man die Dinger ja eh nicht wiederverwenden kann. Also selbst wenn da zu frühen Sheriff Zeiten mal eine andere Schriftart verklebt war, ist es absolut nicht unwahrscheinlich das der Wagen im Zuge der Umrüstung auf das COP Programm auch die neuen Unit Number Sticker bekommen hat. Das Farbschema war damals schon schwarz auf weiß, dass passt also eh.
Fazit:
Wie man es dreht und wendet, wirklich was falsch machen tue ich hier sicherlich nicht und selbst wenn ich mit der Schriftart daneben liege, geht es definitiv als "Period Correct" durch. Hätte damals also durchaus so aussehen können.
Besser wird es nicht, also heißt es ran an die Vorlage! Im Grunde ziemlich einfach und eigentlich kann man das selber machen, da ich in der Hinsicht aber wieder Perfektionist bin und es der Original Vorlage entsprechen muss, habe ich das Ganze zum Grafiker gegeben. Es reicht in dem Falle einfach nicht die Zahlen einfach schwarz auf weiß in eine Word oder Powerpoint zu kloppen, sondern da müssen noch die Höhe und die Breite der Zahlen manuell angepasst werden und da ist man mit Word und Powerpoint schnell am Ende
Da die Aufgabe relativ simpel ist und der Grafiker gut 60€ pro Stunde nimmt, gehe ich nicht davon aus da jetzt unzählige Arbeitsstunden latzen zu müssen, vor allem weil ich Vorlage und Schriftart gleich mitgeliefert habe. Also ab zum Grafiker, mein Anliegen erklärt, das Auftragsformular ausgefüllt, Schriftart und Beispielbild abgegeben und die Maße eingetragen. Ab dafür! Nach wenigen Stunden hatte ich schon den ersten Entwurf im Posteingang
Die Schriftart war schon ganz gut, aber an der Größe musste man noch etwas feilen. Das war genau das worauf ich nämlich keinen Bock hatte. Auf den Beispielbildern sieht man ja gut das zwischen dem weißen Rand und den Zahlen nicht viel Platz ist. Da war beim Entwurf noch deutlich mehr Rand. Also mit Feedback zurück zum Absender und gespannt gewartet was da noch so kommt
Die Korrektur bekam ich dann am nächsten Tag. Leider war jetzt der Abstand zwischen Ober- und Unterkante unverhältnismäßig groß. Dann bat ich das Ganze noch einmal zu strecken, woraufhin ich einmal die ursprüngliche und eine gekürzte Version bekam mit dem Hinweis das die Zahlen sonst zu gestreckt sind. Komisch, da passt doch hundert pro der geforderte Maßstab nicht. Also geantwortet und zufällig den Hinweis fallen gelassen das die Aufkleber eine Höhe von exakt 3cm haben sollten. Daraufhin dämmerte es wohl auch dem Grafiker, scheinbar hat die Kollegin die Maße falsch notiert und so worden aus 6,5cm Gesamtbreite 6,5cm Höhe. Kein Wunder das die Abstände so riesig sind. Kurze Zeit später gab es noch einmal eine korrigierte Fassung und dann hatten wir es auch endlich. Wäre ich richtig pedantisch gewesen hätte ich wohl noch verlangt die Zahlen einen Ticken breiter zu machen, da die aber auf den alten Aufklebern scheinbar in der Breite nicht ganz so auf Stoß gedruckt waren wie bei dem Bild mit dem Charger, lasse ich das durchgehen. Wie gesagt, ausgehend von dem spärlichen Bildmaterial was ich habe wird es einfach nicht besser. Also erteilte ich die Freigabe und wartete auf die Mail mit der Bestätigung das die Aufkleber gedruckt und abholbereit sind.
Und ich wartete und wartete und wartete, bis über eine Woche rum war. Hmm, sollte ich vielleicht mal nachfragen? Macht Sinn. Also angerufen, gefragt und man sagte mir das man mir ohne Abholnummer nicht weiterhelfen könne. Ich hätte einen Abholzettel bekommen müssen. Nein, habe ich nicht, Aber ich habe mit dem Grafiker gesprochen wegen dem Entwurf. Ah, den Herrn So und So! Ich stell Sie durch. Okay. Dem Grafiker habe ich dann noch einmal daran erinnert das wir ja wegen der Entwürfe hin und her geschrieben haben und dann sagte er auch schon das die längst fertig sind. Tjoa, ich hab halt keine Rückmeldung mehr bekommen. Ja, ich könne die jederzeit abholen. Was kostet der Spaß jetzt am Ende? 25€ Gut, dann bringe ich es gleich bar mit.
Also auf die Vespa geschwungen, mir den Arsch abgefroren und die Drucke abgeholt. Ich muss zugeben, die Aufkleber sind nicht schlecht geworden. Wer die Aufkleber nicht im Original kennt würde wohl nie auf den Trichter kommen das Sie nachgemacht sind
Wenn das Wetter mal mitspielt und wieder Saison ist mache ich noch mal ein paar neue Bilder mit den Unit Numbers
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29.11.2021 20:36
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4, Caprice, Chevrolet
Wal
Heute war es mal wieder soweit, die Saison für den Wal ist vorbei. Das ist jetzt schon die siebte Saisonpause, Wahnsinn wie die Zeit vergeht! Zur Feier des Tages habe ich dem Wagen den längst überfälligen Service in Form eines Ölwechsels und dem Abschmieren der Vorderachse gegönnt. Auf der Bühne hat mich der Wagen dann auch nicht enttäuscht. Der Unterboden war furztrocken, kein einziger Tropen Öl, kein Ölnebel, NICHTS! Keinen Schimmer wie der Prüfer dieses Jahr auf den Trichter gekommen ist der Wagen würde schlimmer ölen wie die Deep Water Horizon
Ansonsten hat mich nur der Ölfilter mal wieder geärgert, aber da werde ich mir wohl so eine Kette besorgen. Der Original-Mann Filter Schlüssel aus Plastik rutscht einfach immer wieder durch und die Zähne nutzen sich auch einfach zu fix ab. Da die Mann-Filter aber lang genug sind, kommt man hier auch mit der Kette gut ran ohne die Wandlerabdeckung abbauen zu müssen
Ansonsten hat der Wal dieses Jahr, abgesehen vom TÜV, gar nicht mal so viel Liebe bekommen. Ich bin aber dieses Jahr auch nicht sehr oft mit Ihm gefahren. Seit dem letzten Service hab ich gut 5000km geschafft, also vielleicht 2000-2500km diese Saison. Nicht wirklich viel für meine Verhältnisse. Bis auf den TÜV hat der Wagen aber auch keinen Ärger gemacht und der Wagen steckt, bis auf die Batterie, die Standzeiten immer ganz gut weg.
Sheriff und das Fahrrad haben dieses Jahr auch einfach mehr Aufmerksamkeit erfordert. Entsprechend wenig ist dann auch passiert, aber so musste ich mir um den Wal auch keinen Kopf machen was gerade bei einem alten Auto verdammt viel Wert ist. Allerdings habe ich auch deshalb den Service ein bisschen verpennt!
Nichtsdestotrotz hat mich der Wagen auch dieses Jahr wieder mit hoher Zuverlässigkeit belohnt. Es gab keine Ausfälle zu beklagen und die größten Baustellen für dieses Jahr habe ich dann doch geschafft
Kommen wir aber mal zu den konkreten Punkten die ich mir so für die Saison 2021 so vorgenommen hatte.
Punkt 1: Anhängerkupplung
Die Anhängerkupplung ist dieses Jahr endlich rausgeflogen. Da ich die all die Jahre nicht genutzt habe, ist das auch kein sonderlich großer Verlust. Optisch definitiv ein Gewinn und es erleichtert das einparken in die Garage zumindest ein wenig. Dazu habe ich mit der Kupplung noch gutes Geld machen können, welches dann unter anderem dafür gesorgt hat das es statt der Shimano Alfine dann doch die Rohloff Speedhub für das Fahrrad wurde
Die Story lässt sich hier im Blog nachlesen
Punkt 2: Schöner wohnen
Gut, den Punkt habe ich nicht geschafft. So ganz eigentlich wollte ich mal zusehen, dass man das Loch im Dashboard verschlossen bekommt. Lediglich informiert habe ich mich, aber irgendwie hatte ich diese Saison auch nicht gerade das große Verlangen am Wal was zu machen da er einfach lief und mich die Nummer mit dem TÜV schon genug Geld und Nerven gekostet hat. Wird verschoben! *schulterzucken*
Punkt 3: Klimaanlage
Die Klimaanlage, auch so ein Dauerthema bei dem Auto. Geplant war, dass ich diese Saison nochmal die Klima checken lassen um zu schauen wo der Spaß jetzt undicht ist. Ist leider auch liegengeblieben. Allerdings war der Sommer bei uns auch relativ verregnet und beileibe nicht so heiß wie die Jahre davor. Das Thema hat dieses Jahr also nicht so arg pressiert wie die Jahre davor. Wird verschoben! *schulterzucken*
Punkt 4: TÜV
Puh, dass war dann dieses Jahr doch ein dickeres Thema! Unser lokaler Prüfer hat dann doch mehr gefunden als ich gehofft hatte. Zwei Roststellen und die Bremsleitungen brauchten etwas Liebe. Auch wenn der Prüfer hier nachweislich etwas pingelig war, wurden die Mängel doch behoben. So kam der Wagen dann auch zum ersten Mal wirklich ohne einen einzigen Mangel durch. Nicht mal ein kleiner Mangel war noch da! Hat sich in der Hinsicht also gelohnt, hat aber auch ein gutes Loch in die Kasse gerissen. Dafür hab ich dann aber auch (hoffentlich) bis 2023 meine Ruhe, wobei vorher ja noch das Thema H-Zulassung ansteht
Punkt 5: Batterie
So ein Punkt der ursprünglich nicht geplant war, sich aber seit 2020 schon schleichend angekündigt hatte. Die Batterie hatte die letzte Winterpause nicht so dolle vertragen und mir war 2020 schon aufgefallen das die Batterie nach etwas Standzeit immer was schwächelt. Also hatte ich eine neue Batterie besorgt, die dann aber nicht passte. Was war passiert? Ich Depp hatte vergessen das es verschiedene Polungen gibt. Ich habe natürlich die europäische 08/15 Polung mit dem Minuspol links bestellt. Beim Einbau stellte ich aber fest das ich ja die Batterie mit den Polen nach hinten verbauen muss was natürlich dafür sorgt das der Minuspol beim umdrehen auf der rechten Seite ist. Da ist aber der Pluspol und die Kabel sind schon sehr genau bemessen. Da ist kein Spielraum mehr!
Also die Batterie wieder zurückgeschickt und das Thema erst einmal vertagt. Ich schaue erst einmal ob ich mit dem Batteriegerät über den Winter noch irgendwas an der Batterie retten kann. Falls nicht, kommt eine neue. Die Suche nach einem neuen Alternativmodell verschiebe ich dann in die Winterpause, da habe ich dann auch die Zeit dazu. Außerdem kann ich die Batterien dann mal ausmessen, da ich dann beide Batterien nebeneinander in der Garage stehen habe
Um die anderen Kleinigkeiten die ich noch so angehen wollte habe ich mich jetzt auch nicht gekümmert. Wobei ich zumindest für das Thema Hohlraumkonservierung einen Deal mit einem Kumpel gemacht habe. Er flutet mir die Hohlräume der beiden Caprice und ich schwinge dafür die Poliermaschine über eins seiner Autos. Müssen wir dann mal schauen WANN wir das erledigt bekommen.
Wie man sieht, so viel los war hier dieses Jahr nicht aber so groß war die Liste jetzt auch nicht. Richtig spannend wird es dann wohl eher nächstes Jahr wenn der Höhepunkt in Form der H-Zulassung ansteht
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03.11.2021 17:11
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Weitere Nachforschungen
Da der Dachhimmel jetzt installiert war und der Bau der Konsole noch etwas Zeit fraß, beschloss ich mich mit weiterem Kleinkram zu beschäftigen. Schließlich bräuchte ich ja noch ein Gun-Rack und da muss ich mal anhand der Spuren am Boden nachsehen was da wohl verbaut gewesen sein könnte. Zudem galt es eine Theorie des Deputies zu prüfen mit dem ich auf FB geschrieben hatte! Dazu aber später mehr.
Die Geschichte
Zuerst wollte ich die Spuren an Stoßstange und Kofferraumklappe ausmessen damit man die Unit Numbers reproduzieren kann, zum anderen wollte ich mir, wie bereits erwähnt, noch mal das Thema Innenausbau so anschauen. Da die Spuren der Konsole ja eindeutig identifiziert sind, wollte ich mir mal die Spuren des Gun Racks anschauen. Einer der Deputies erwähnte ja das die Spuren auf dem Dashboard noch so eine Art obere Halterung des Gun Racks gewesen sein könnten. Dies macht für mich aber nur Sinn wenn die untere Verschraubung entsprechend labberig wäre. Wie man aber auf dem Bild sehen kann, ist das Gun Rack nicht nur am Fußboden, sondern auch wieder am Getriebetunnel montiert gewesen. Da so eine Remington 870 keine 5 kg wiegt und an dem Gun Rack selber auch nicht viel dran ist dürfte die Montage am Boden mehr als ausreichend stabil gewesen sein. Das bringt mich dann zu dem Schluss das an unserem Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit die Radar Gun montiert war. Es ergibt einfach keinen Sinn das Gun Rack auf dem Armaturenbrett an DER Position noch einmal festzuschrauben wo die Löcher sitzen. Vor allem weil die Löcher auf dem Dash mehr Richtung Fahrerseite (wo eine Radar Gun deutlich mehr Sinn machen würde) zeigen und das Gun Rack auf der Beifahrerseite sitzt.
Da hätte ja dann ein riesiger Oschi von Befestigung sitzen müssen und das ergibt für mich nun mal überhaupt keinen Sinn. Das wäre so ziemlich gegen jeden gesunden Menschenverstand. Das wäre als ob mir ein Reifenhändler sagen würde das die Radbolzen in den Kotflügel und nicht in die Achse müssen. Okay, schräger Vergleich aber ich hoffe er verdeutlicht worauf ich hinaus will
Dazu habe ich eine Bedienungsanleitung gefunden in welcher ein Dash Mount für die Radar Gun erwähnt wird, welche meine Theorie stützt. Dort sind in der Halteplatte zwei Löcher welche vom Abstand passen könnten. Dafür müsste ich das Ding aber mal in der Hand haben und es mal an das Dashboard halten. Ich kann mir vorstellen das die das genau da einfach durchgebohrt haben, wie eigentlich bei dem Rest des Equipments. Konsole und Gun Rack wurden einfach in den Boden geschraubt. Durch den Gummiboden und die gesamte Dämmung darunter bis ins Bodenblech. Das gleiche beim Käfig. Den Lautsprecher für das Funkgerät hat man auch einfach durch den Dachhimmel ins Blech geschraubt. Da würde es mich überhaupt nicht wundern wenn man den Halter für die Radarpistole genauso in das Armaturenbrett gespaxt hat.
Heißt das unser Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit eins der Avenal Autos bzw. DAS Avenal Auto war, also eins der wenigen Autos die man für die Radarüberwachung eingesetzt hat. Wie bereits in einem der letzten Artikel erwähnt, hat das KCSO für die Stadt Avenal jahrelang die Geschwindigkeitsüberwachung in der Stadt gemacht. Avenal hatte bis 2010 keine eigene Polizei und so hat man sich diese Dienstleistung beim Sheriff eingekauft. So wurden dann auch die Autos, welche das Radarequipment hatten, in der Zweigstelle in Avenal stationiert. Jetzt weiß ich nicht wie viele Autos der Sheriff mit solch einem Equipment hatte aber viele werden es nicht gewesen sein, wenn diese nur in einer Stadt eingesetzt wurden.
Der Kauf
Die Radarpistole habe ich glücklicherweise spontan zu einem relativ erschwinglichen Kurs bekommen, allerdings ohne die Halterung und vermutlich auch nicht wirklich funktionsfähig
Wie gesagt, fehlt leider die Halterung die ich mir dann wohl irgendwo anders besorgen muss. So ein Komplettset mit wirklich allem, also mit Koffer, Radargerät, KFZ-Halterung, Eichgabeln und so weiter habe ich nur in komplett überholt gefunden und dann kostet der Spaß gleich mal 750$
Leider stellte sich später raus das er den Halter doch nicht mehr hat, er vermutet er hat den mitsamt dem Auto verkauft. Schade
Der Versand
Da der Verkäufer nicht ins Ausland verschickt und ich mir davon nicht wieder einen Deal vermasseln lassen wollte, beschloss ich endlich mal meinen myUS Account zu nutzen. Den wollte ich eigentlich bei der Sirene schon einmal einweihen, aber hier hat eBay ja einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also zweiter Anlauf bei der HR-12. MyUS ist so eine Art Versandservice die ausländischen Käufern eine inländische Versandadresse anbietet. So haben inländische Verkäufer keinen Stress mit dem Export und ausländische Käufer müssen sich nicht selbst um die Formalien kümmern. Weiterhin kann man sich auch mehrere Pakete an die Adresse schicken lassen und diese dann konsolidiert auf die Reise schicken. Praktisch wenn man nicht 15 einzelne Pakete haben möchte. Man kann auch, um den Vorgang zu beschleunigen, die Versanddokumente bereits vor Ankunft online uploaden. Damit berechnen die dann die Versand- und Zollgebühren. Der Versand wird aber etwas Zeit benötigen, da die HR-12 alleine innerhalb der USA über 3200km zurücklegen muss. So brauchte es auch eine gute Woche bis das Ding in Florida angekommen ist, von wo aus Sie den Weg über den großen Teich zurücklegen muss. Wer den Service selber nutzen will, sollte sich unbedingt die Einstellungen im Detail ansehen. Hier kann man nämlich angeben das myUS die Zollabwicklung übernimmt, also auch die proforma Rechnung von außen sichtbar am Paket anbringt, sein bevorzugtes Versandunternehmen auswählen und anderer Kleinkram der die Einfuhr erleichtert. Die Kosten für diese ganzen Kleinigkeiten sind mit gut 2,50€ pro Punkt fair. Da kann man nicht meckern. Der Service wird mittlerweile auch für UK angeboten. Ob das wohl am Brexit liegt?!
In der Zwischenzeit hatte ich ein paar Innenraumteile ergattert und beim Abgleich mit dem Innenraum auch mal das ausmessen der Unit Numbers endlich mal angegangen. Als ich anfing mit dem Zollstock herumzufuchteln sagte mir die bessere Hälfte das Sie das doch vor Jahren schon gemacht hätte. Ehm, gut das du mir das jetzt sagst, mein Schatz!
So konnte ich wenigstens schon einmal die Maße zum Kumpel schicken. Er sagte zwar das es dauern wird, aber der Punkt hat nun wirklich keine Eile und die Welt kosten dürfte das auch nicht da die Dinger schon ziemlich einfach gemacht sind. Mal davon ab das ich bis heute nicht weiß wie die Dinger zu 100% aussehen. Ich weiß nur das die Zahlen schwarz waren, auf einem weißen Hintergrund und die ungefähre Größe. Die Schriftart kenne ich nicht, also halte ich mich da an die Schriftart der Decals. Dann sieht es wenigstens einheitlich aus. Ich habe zwar Bilder von den Unit Numbers auf den neuen Autos, die sehen aber wieder anders aus wie damals. Vor allem was die Farbe angeht und mit Sicherheit auch was die Schriftart angeht. Wie man sieht, hat das Projekt zum Jahresende doch noch etwas an Fahrt gewonnen
Mit einem guten Tag Verspätung kam das Gerät dann in Sarasota, Florida an. Jetzt kam der Punkt an dem das Radar für den Export vorbereitet wird. Da war ich mal gespannt wie lange das wohl dauern würde. Bereits am Nachmittag hatte ich zumindest die Meldung das Sie mein Paket in der Bearbeitung haben und soweit alles fertig machen und direkt verschicken. In der Zwischenzeit konnte ich schon ein bisschen auf der Seite schmökern, da man unter anderem vor dem Versand noch eine Art Check macht ob die Ware auch tatsächlich drin ist und ob auch tatsächlich das drin ist was laut Papieren drin ist. Dazu werden dann auch Bilder von der Ware hochgeladen
Am gleichen Abend bekam ich die Meldung das mein Paket verschickt wurde und das die Shipping Gebühren von meinem PayPal-Konto abgebucht werden. Hui, dass ging fix! Beim Service sind die Amerikaner ja immer flott
Am nächsten Tag habe ich dann mal den Versandstatus gecheckt. Hmm, das Paket ist wohl zumindest am Dienstag der gleichen Woche in den Niederlanden angekommen und dort auch durch den Zoll gegangen. Scheinbar hängen die mit Ihrem Tracking drastisch hinterher, weil ich den Status täglich gecheckt habe und da stand Mittwoch und Donnerstag noch nichts von Verzollung. Heißt aber das ich mit Glück das Paket noch in der gleichen Woche bekommen sollte, ich wüsste nicht was an dem Versand über die Niederlande eine Woche dauern sollte
Und so war es dann auch. Nach dem Feiertagswochenende bekam ich die Info das DHL das Paket jetzt in den Fittichen hat und es wohl Mitte der Woche geliefert werden würde. Na da bin ich mal gespannt!
Machen wir an dieser Stelle, solange wir weiter auf die Ankunft warten, mit den Details zur HR-12 weiter.
Die Technik
Bei der Radarpistole handelt es sich um eine Kustom Signals HR-12. Kustom Signals ist der Ableger für Radartechnik bei Kustom Inc. und stellt seit den späten 60ern Radartechnik für Strafverfolgungsbehörden her. Kustom hat witzigerweise mal als Hersteller für Gitarrenverstärker angefangen. Durch die Erfahrung die man dabei in Sachen Elektrik und Elektronik gesammelt hatte, konnte man das Geschäftsfeld auf andere elektronische Produkte erweitern. Darunter eben auch besagtes Radarequipment!
1969 brachte man unter dem Kustom Label das erste Radargerät auf den Markt. Hier wurde der Radarteil noch am Fahrzeug montiert und über einen separaten Kasten die Geschwindigkeit abgelesen. Dieses Gerät war das TR-6, dass erste Radargerät mit einem digitalen Display zum ablesen der Geschwindigkeit. Keine 3 Jahre später, war Kustom bereits Marktführer für radargestützte Geschwindigkeitsmesssysteme! 1975 brachte Kustom mit der HR-8 das erste Handheld Gerät (das sind dann diese lustigen Handgeräte die man immer im Film sieht) auf den Markt welches Radarstrahlen im K-Band gesendet hat.
1978 brachte man dann unsere HR-12 auf den Markt. Diese hatte als weitere Besonderheit die Fähigkeit das man die Pistole auch nutzen konnte wenn sich das eigene Fahrzeug bewegt. Vorher war man immer darauf angewiesen, dass das eigene Fahrzeug stillsteht. So war es jetzt möglich auch vorausfahrende Fahrzeuge zu messen. Dafür hat das HR-12 ein zweites Display mit der Aufschrift "Patrol". Diese soll die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs anzeigen. Dann gibt es noch das Display mit der Aufschrift "Target" welche die Geschwindigkeit des Ziels in Relation zur eigenen Geschwindigkeit anzeigt. Wenn man also steht und es kommt einem ein Auto mit 65 mph entgegen, dann zeigt das Target Display auch 65 mph an. Bewegt man sich aber selbst mit 35 mph fort und misst ein vorausfahrendes Fahrzeug mit 65 mph, zeigt das Target Display lediglich 30 mph an. Man muss also in dem Falle beide Geschwindigkeiten addieren um auf die tatsächliche Geschwindigkeit zu kommen. Hat allerdings auch den Charme das man direkt sieht um wie viel zu schnell der Delinquent ist, vorausgesetzt der Streifenwagen hält sich selber ans Tempolimit. Man kann sich das ganze wie ein vorsintflutliches ProVida System vorstellen.
Diese Handheldgeräte sind eine vergleichsweise günstige Möglichkeit für Geschwindigkeitsmessungen, da dort nicht so viel Equipment benötigt wird wie bei den fest installierten Systemen. Genau richtig für kleinere Gemeinden wie Kings County die auch nicht gerade mit dem Geld so um sich werfen können! Dafür ist der Funktionsumfang meist nicht so groß wie bei anderen Systemen die mehrere Fahrzeuge messen können und so weiter.
Das HR-12 bietet allerdings bereits verschiedenste Funktionen. Neben erwähntem umschalten zwischen Messung im Stillstand und während der Fahrt bietet es auch noch eine Art Signalunterdrückung. Diese soll verhindern das Radardetektoren das K-Band Signal zu früh auffangen. Ebenso lassen sich die Digitaldisplays in eine Art Nachtmodus versetzen. Einen Testmodus gibt es ebenso. Unten gibt es noch einen Anschluss für eine Fernbedienung, diese macht vor allem bei einem starren Einbau durchaus Sinn!
Die Geräte funktionieren nach dem Doppler-Prinzip, welches auch bei Radargeräten für den Heimgebrauch zum Einsatz kommt. Das Gerät sendet ein Signal im 24,15 GHZ Band aus. Trifft das Signal auf das zu messende Objekt, werden die Wellen zurückgeworfen und vom verbauten Prozessor in eine Geschwindigkeit umgerechnet, da die ausgesendeten und die wieder ankommenden Wellen unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Im Patrol Modus misst das Gerät ein Teil der Umgebung mit und errechnet anhand der von den Objekten in der Umgebung zurückgeworfenen Wellen dann die eigene Bewegungsgeschwindigkeit. Der Prozessor im Gerät kann also beide Signale messen und verarbeiten und dadurch eben besagte Differenzgeschwindigkeit auch während der Fahrt berechnen. Für 70er Jahre Technik schon ganz cool
Die Ankunft
Zurück zur eigentlichen Geschichte. DHL hielt Wort, Mittwoch morgen stand der DHL Lieferant mit meinem Paket vor der Tür. Gleich mal auspacken! Da war Sie nun, nach knapp zwei Wochen warten hielt ich endlich ein weiteres Puzzleteil für die Restauration in meinen Händen
Der Einbau wird dann wohl irgendwann erfolgen wenn ich das Mounting Kit finde, aber das wird eine andere Geschichte
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31.10.2021 17:04
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Die Saison 2021 ist vorbei, Zeit für den obligatorischen Jahresrückblick!
Dank Corona war auch diese Saison nicht viel los. Erst hat der Lockdown so gut wie alles was nach Treffen aussieht plattgemacht, danach waren es die Auflagen, die ja jede Stadt bzw. jeder Kreis wieder anders handhaben, welche den Großteil der Treffen für dieses Jahr zunichte gemacht haben. Chrom und Flammen Show? Wurde wegen der hohen Anforderungen abgesagt. Kerkrade? Wurde auch kurz vor knapp abgesagt. So bin ich dieses Jahr, neben dem "Season Opener" des Vereins, gerade mal die American Horsepower Show in Dinslaken und die Old-/Youngtimershow bei uns an der Trabrennbahn angefahren. Erstere als Beifahrer beim Kumpel, Zweitere mit dem Fahrrad. Gut, bei letzterer hab ich den Termin auch völlig verpennt und so spontan wollte ich dann doch keins der Autos aus der Garage holen weil das auch wieder locker 2 Stunden mit Hin- und Rückfahrt frisst. Zumindest hat das Fahrrad optisch gut reingepasst und die Besucher dachten das Rad wäre Teil der Show
Durch die ganze "Pimp my Fahrrad" Aktion haben beide Autos nicht so viel Liebe und Aufmerksamkeit bekommen und so hatte ich auch nicht alles geschafft was ich mir vorgenommen hatte. Aber fangen wir mal mit dem Sheriff an, schließlich muss er zuerst ins Land der Träume. Der Wal hat ja noch einen guten Monat
Sheriff
Der Sheriff hat dieses Jahr deutlich mehr Liebe bekommen als der Wal, wobei auch erst gegen Saisonende. Zumindest der Sheriff hat mal ein wenig Bewegung in Form einer Clubveranstaltung bekommen. Wobei ich da am Ende auch nicht auf 2000km für diese Saison komme, was für den Sheriff aber schon wieder viel ist. Seit dem Kauf haben wir knapp 6000 Meilen geschafft, wovon gut 2000 Meilen auf die letzten 1,5 Jahre entfallen (weiß gar nicht wie ich DAS Kunststück geschafft habe!), macht Summa Summarum 9600km. Wobei das verteilt auf 4 Jahre nicht gerade viel ist
Punkt 1: Durchblick
Die Frontscheibe wollte ich mal neu machen, habe ich aber bisher immer vor mir hergeschoben. Wobei das finanziell und zeitlich kein großer Akt wird, Kaskoversicherung sei Dank
Punkt 2: Neuer Dachhimmel
Etwas das ich endlich mal in Angriff genommen habe! Der Dachhimmel war bei Kauf schon in einem schlechten Zustand und der wurde über die Jahre natürlich nicht besser. Gerade weil der Stoff zerbrechlich wie ein Faberge Ei geworden ist, reichte schon der Fahrtwind um ordentliche Löcher in den Stoff zu reißen. Da sowas ziemlich schäbig aussieht wollte ich den Himmel schon seit Jahren ersetzen. Dieses Jahr habe ich das endlich mal geschafft
Lediglich die Spotlights muss ich wohl noch einmal einstellen, da hab ich zumindest auf der Fahrerseite beim Einbau irgendwas falsch justiert und das auf der Beifahrerseite müsste ich etwas lockern da dieses jetzt doch was schwergängig ist. Aber das lerne ich auch noch, da gibt es halt auch einiges zu justieren!
Zwischendrin gab es für den Sheriff auch endlich eine Abdeckung für den Lichtbalken. Damit wäre sogar ein Punkt erledigt der gar nicht auf der Liste stand
Punkt 3: Konsolenbau
Auch hier bin ich, wieder Erwarten, doch schneller bzw. weiter vorangekommen als ich geglaubt hatte. Ich hatte mich dieses Saison mal im Detail mit dem Thema befasst und versucht mal eine Vorlage zu zeichnen und diese in ein entsprechendes Modell umzusetzen anhand dessen man dann das richtige Teil bauen kann. Hat auch soweit funktioniert und die Konsole ist zum Saisonende zumindest in Bau. Damit macht das Projekt Sheriff wirklich einen Quantensprung hingelegt, da die Konsole seit Jahren DER Hemmschuh schlechthin für den Innenausbau war. Zum Konsolenbau kommt aber noch mal ein gesonderter Artikel. Es sei nur soweit angeteasert das die Konsole so richtig erst zum Saisonstart 2022 fertig wird.
Auch mit dem Equipment bin ich etwas weiter gekommen. Dieses Jahr habe ich endlich die passende Sirene gefunden. Wir erinnern uns, wir dachten ursprünglich das unser Auto den Unitrol Touchmaster verbaut hatte. Diese kamen allerdings erst bei den 96er Autos zum Einsatz. Unser 93er hatte eine klassische Federal Signal PA300 verbaut. Vorteil: Die Sirene war über Jahre extrem verbreitet und in entsprechend hohen Stückzahlen verfügbar. Nachteil: Wir haben mal wieder die seltene Murmel gehabt, nämlich die Version mit Priority statt Hi-Lo Modus. Hat dann auch mehrere Anläufe gebraucht
Ein weiteres Highlight in Sachen Equipment war die fehlende Radarpistole in Form der Kustom HR-12. Diese gondelt momentan noch irgendwo in Holland/Deutschland herum. Sollte aber nächste Woche irgendwann ankommen, hoffe ich zumindest. Aber auch dazu gibt es einen gesonderten Artikel wenn das Ding da ist.
Punkt 4: Wellnesswochenende
Hab ich tatsächlich geschafft, auch wenn ich hier erst einmal weniger gemacht habe als geplant. War aber auch gar nicht nötig, da der Lack seit der Aufbereitung letztes Jahr doch nicht so gelitten hat wie befürchtet. Beim Kneten hab ich nicht wirklich was runtergeholt. Da hat die Wäsche schon den Großteil des Jobs erledigt!
Punkt 5: Innenausstattung
Hier bin ich dann doch weiter gekommen als ich dachte und doch nicht soweit wie ich es gerne hätte. Da so gut wie alle großen Innenraumteile des Autos ausgetauscht werden müssen, wird es auch nicht ganz leicht an die Teile ranzukommen. Mehr durch Glück bin ich zumindest an das Dash und die vorderen Türinnenverkleidung bekommen. Damit komme ich zwar schon ein gutes Stück weiter, aber das untere Armaturenbrett wird dennoch eine ganz andere Geschichte. Der Umbau der Türinnenverkleidungen wird sich auch eher was für die Winterpause. Zumindest habe ich schon das ganze Werkzeug hier liegen und an einer anderen Verkleidung geübt. Somit bin ich hier zwar weiter als ich gehofft hatte, aber nicht so weit wie ich gerne gekommen wäre. Damit ist auch die Prophezeiung eingetroffen die ich zum Saisonstart getroffen hatte:
Punkt 6: Hohlraumkonservierung
Ja, da war was. Hat diese Saison nicht geklappt. Aber wie bereits erwähnt, hab ich da mit einem Kumpel einen kleinen Deal laufen der dann hoffentlich in 2022 steigen kann
Punkt 7: Kühler
Das war so Kategorie "Pedanterie". Hab ich dieses Jahr nicht mehr gemacht, war aber aus technischer Sicht nicht nötig. Ist wohl was für die "mache ich mal wenn es wirklich so gar nichts mehr an dem Auto zu machen gibt" Liste. Heißt konkret: Entweder nie, weil der Hobel eh nie "fertig" wird, oder wenn der Kühler hin ist, also dann wenn es eigentlich schon zu spät ist
Punkt 8: Wärmetauscher
Das war irgendwie ein Punkt von spontaner Selbstheilung. Die Heizung tat es ja bei Kauf so gut wie gar nicht. Mittlerweile funktioniert die aber mehr oder weniger normal. Statt dem laufen Lüftchen kommt da mittlerweile tatsächlich sowas wie warme/heiße Luft raus. Obs daran liegt das sich durch die neue Wasserpumpe und das neue Kühlmittel die ganzen Schläuche mal ordentlich freigespült haben oder ob es an den ganzen Kleinreparaturen im Zuge der Vorderachsrevision liegt weiß ich nicht. Fakt ist jedenfalls das die Heizung mittlerweile fast so stark und heiß bläst wie die vom Wal. Hat sich also im Grunde von selbst erledigt *schulterzucken* Was auffällt ist das die Heizung lediglich im Stand wieder kühler wird. Kumpel tippt auf ein faules Thermostat, wird wohl nicht schaden das mal in der nächsten Saison zu tauschen. Kostet davon ab auch nicht die Welt.
Punkt 9: Kühlschläuche verbauen
Auch so ein Thema für 2022. Die Schläuche habe ich liegen, der 20 Liter Eimer Kühlmittel liegt hier auch schon herum. Müsste ich nur mal einen Termin für 2022 beim Kumpel ausmachen. Würde sich eigentlich anbieten das gleich mit dem TÜV mal neu zu machen, der ja auch wieder im März oder Mai fällig wäre.
Wie man sieht habe ich auch hier nicht alles geschafft, aber zumindest sind einige Punkte erledigt die man auch wirklich sieht und dazu auch Punkte die eigentlich gar nicht geplant waren
Zum Saisonabschluss heute, habe ich dann die Batterie ausgebaut und die Türpappen ausgebaut. Die Batterie hängt schon am Erhaltungsladegerät und ich bin mal gespannt wie sich das macht. Die Batterie werde ich nach der erfolgten Ladung aber wohl nicht permanent am Strom hängen lassen, da scheiden sich nämlich massiv die Geister dran inwiefern das jetzt gesund für die Batterie ist. Damit ist dann die Saison für den Sheriff auch definitiv beendet. Schauen wir also was die Saison 2022 bringt, ich hoffe wieder mehr Ausfahrten und weitere Fortschritte
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18.10.2021 17:32
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Moment an geht es echt Schlag auf Schlag mit dem Sheriff. Vor einer guten Woche schickte mir ein Kumpel ein Kleinanzeigen Inserat in dem jemand einen 93er Caprice schlachtete. Der Wagen war mich vor ein paar Monaten mal über den Weg gelaufen, damals allerdings noch am Stück zu verkaufen und dann noch in einem anderen Teil von Deutschland. Und damals sollte er noch über 2000€ kosten was für "gerade mal kaufen und selber schlachten" einfach zu teuer war. Jetzt kam aber der Moment. Jemand anders hatte zugeschlagen weil er den Antrieb für ein anderes Projekt brauchte. DIE Gelegenheit für mich und ein paar Kumpels noch ein paar Teile zu kriegen, besonders in DER Innenraumfarbe!
Light Beige ist leider keine besonders verbreitete Farbe in Europa. Erschwerend kommt hinzu das es diese Farbe mit dem Innenraum nur im Modelljahr 93 gab. Davor hießt der beige tone "Camel" und war deutlich heller und ab 94 kam das Facelift mit neuem Innenraum. Also die perfekte Gelegenheit an Teile zu kommen die ich bisher nicht mal in den USA gefunden habe
Was kann ich gebrauchen? Nun, ein Dashboard steht ganz oben auf der Wunschliste, weitere Innenraumteile (Türverkleidungen usw.) nach Bedarf wären auch nett. Also flugs nach ein paar Innenraumbildern gefragt. Kurz darauf kamen dann schon die ersten Bilder. Das obere Dashboard sieht sehr gut aus! Der untere Teil passt leider nicht, da von einem Zivilmodell. Davon ab sind da dank Gasumbau und Umrüstung für Europa tonnenweise Löcher und Schalter drin gelandet. Für meine Zwecke also nicht zu gebrauchen. Dafür sehen die Türpappen noch brauchbar aus. Also der Plan stand, ich nehme das Dashboard und die Türpappen!
Der Kumpel wollte die Anhängerkupplung von dem Auto und ein weiterer Kumpel wollte die Teile der Dachreling. Der Wermutstropfen: Das Auto steht 600km weit entfernt
1. Sonntags um 6 Uhr morgens aufstehen und v8.lover um ca 7 Uhr in der Eifel aufsammeln.
2. Mit v8.lover um ca. 12 Uhr am Zielort sein
3. Teile innerhalb einer Stunde ausbauen
4. Rückfahrt in die Eifel mit Zielzeit 18 Uhr
5. Rückfahrt in heimische Gefilde mit Zeilzeit 19 Uhr
Der Plan stand also, Zeit für die Umsetzung
Die Türblende für die Fahrerseite ging auch gleich mit, die kann ich sicherlich noch einmal gebrauchen! Die anderen drei hatte ich anderweitig im neuwertigen Zustand gefunden. Wenn das alles so klappt wie ich es mir denke wird das RICHTIG gut im Innenraum! Zwischenzeitlich kam Goyoma vorbei der sich die Teile für die Dachreling abgeholt hatte. Da er nichts groß zu schrauben hatte, schaute er sich in der Zwischenzeit das Domizil des Verkäufers an. Während ich mit der Türpappe auf der Beifahrerseite kämpfte, war v8.lover so nett und hatte das Dashboard schon ausgebaut. Auch er wurde in dem Auto fündig und hat diversen Kleinkram wie Gurte, ein Steuergerät und diverse Ersatzteile mitgenommen die im Auto noch herumlagen. Damit hatte ich folgende Teile zusammen:
- Türverkleidung Fahrertür incl. Griff in medium beige - Türverkleidung Beifahrertür incl. Griff und Türgriffblende in medium beige - Oberes Armaturenbrett incl. Lüftungsgitter in medium beige - Fuse Box Cover in medium beige - Abdeckung Gurtbefestigung in medium beige
Damit waren wir auch so weit fertig. Jetzt kam noch das Finanzielle. Die Preise für die wichtigsten Teile hatten wir vorher schon ausgehandelt, für den Kleinkram haben wir noch einen guten Preis bekommen. Insgesamt habe ich die Teile für einen niedrigen 3-stelligen Preis bekommen. Da kann man echt nicht meckern! Auch v8.lover war zufrieden mit Ausbeute und Preis. Wir räumten danach das ganze Werkzeug ins Auto und packten die Beute obendrauf
Danach ging es zur Tanke, Auto auftanken und eine kleine Stärkung besorgen. 36 Liter Super und eine Bifi später übernahm v8.lover das Steuer und übernahm die Heimfahrt. Leider kamen wir auf der Rückfahrt nicht ganz so gut durch und so war der Zeitplan ein bisschen hin. So brauchten wir für die Fahrt gut eine Stunde länger als geplant. Gegen 19:30 Uhr waren wir wieder an dem Parkplatz. Jetzt luden wir noch die Teile und das Werkzeug von v8.lover um. Der Fiesta roch ein wenig heiß aus dem Motorraum, aber wer kann Ihm das nach 1200km Fahrt mit einem dreistelligen Durchschnitt und einer eher kurzen Verschnaufspause auch verdenken? Punkt 4 des Plans war damit auch erledigt, wenn auch mit gut 1,5 Stunden Verspätung. Jetzt konnte die letzte Stunde meiner Fahrt in Angriff nehmen. Der letzte Teil verlief dann wieder reibungslos. Mein Plan bis 19 Uhr wieder zuhause zu sein ging allerdings nicht so ganz auf
Die Bilanz:
1200km Strecke und 13,5 Stunden Fahrt, haufenweise gute Teile und glückliche Gesichter überall
Hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn die Nummer rückblickend betrachtet schon latent bescheuert war
Damit war das Ganze aber noch nicht vorbei! Wir wollten ja sicher gehen das wir auch wirklich wirklich die richtige Innenraumfarbe haben. Also schnell die Teilenummern aufgeschrieben und mal ins Parts Book geschaut. Da tauchen die Nummern aber gar nicht auf |
04.10.2021 19:31
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Da das Äußere des Sheriffs fürs Erste durch war, wollte ich mich jetzt endlich mal um den Innenraum kümmern. Dazu gehören mehr oder weniger das komplette Dashboard sowie der Dachhimmel der schon seit dem Kauf mehr oder weniger jämmerlich runter hängt und mit den Jahren auch nicht besser geworden ist. Da der Dachhimmel noch der einfachere Part wird, wollte ich damit anfangen. Aus dem Grund fuhr ich nach dem Saisonstart mal zu unserem örtlichen Sattler der sich das Ganze mal ansehen sollte. Ich denke das Warum erkennt man auf dem ein oder anderen Bild schon ganz gut.
Das erste Fazit viel durchaus positiv aus. Der Dachhimmel müsste "lediglich" neu bezogen werden. Der Himmel ist ein Kassettenhimmel, lässt sich also in einem Teil ausbauen. Der Stoff ist auch eher von der einfachen Sorte und auch kein Problem, hat er auch da bzw. kann es im Notfall fix besorgen. Die Sonnenblenden würde er dann auch gleich passend neu beziehen. Die sehen auch nicht mehr so pralle aus. Da in den Sheriff schon mal jemand eine neue Blende in einem anderen beige montiert hat ist es auch nicht die dümmste Idee wenn es wieder einheitlich aussehen soll. Zeitansatz gut 3 Tage für alles. Kostenpunkt: 650€ wenn Sie alles aus- und wieder einbauen müssen. Ouch!
Er bot allerdings von selbst aus schon an das man den ausgebauten Himmel auch einfach zu Ihnen bringen kann, dann wird es gut um die Hälfte günstiger. Das war dann schon deutlich verlockender. Ein Kumpel hatte mir angeboten einen roten Dachhimmel zu schenken und den dann einfach umzufärben, wäre aber schon fast ein Sakrileg da der Himmel echt gut ist vom Zustand. Werde den Himmel also einfach selber ausbauen, dürfte keine Raketenwissenschaft sein wenn man weiß wie man den Innenraum soweit auseinanderbekommt das nichts mehr im Weg steht und das haben wir bei dem Auto schon 1-2 mal gemacht
Der zerfetzte Dachhimmel verleidet mir dann doch schon das Innenraumgefühl und lässt das Auto schlechter wirken als es ist. Also höchste Zeit das Thema endlich mal in Angriff zu nehmen. Da der Gummiteppich auch nicht mehr so pralle aussah, hatte ich die Überlegung den auch mal neu zu machen. Dazu müsste ich aber erst einmal jemanden finden der sowas noch anbietet. Wird also, genau wie das Armaturenbrett, erst einmal vertagt.
Zwischenzeitlich kam dann noch das Thema Lightbarabdeckung dran. Man merkt, hier geht irgendwie einiges durcheinander
Ich überlegte ob ich da noch irgendwelche Extravaganzen in Form von Sheriffsternen oder ähnlichem mit draufmachen lassen sollte. Aber am Ende entschied ich mich dafür das Ganze doch eher einfach zu halten. Eine einfache schwarze Abdeckung mit "Out of Service" Schriftzügen. Das sollte reichen
Nach ein paar Wochen kam die Abdeckung dann auch an. Das Material ist ein Kunstleder, welches aber echtem Leder schon stark ähnelt. Zumindest vom Muster her! Passen tut das ganze auch ganz gut. Es sitzt nicht hauteng, aber das soll es auch nicht da es sonst das aufziehen erschwert. Was nebenbei bemerkt alleine schon eine Fummelei ist, also nicht über den Faltenwurf wundern
Also konzentrierte ich mich weiter auf das Thema Dachhimmel, da ich es nicht eingesehen habe für die Demontage mal eben 300€ auszugeben beschloss ich den Himmel selbst auszubauen. Da ich den Wagen schon einmal mehr oder weniger komplett innen auseinander hatte und das beim Caprice auch keine Raketenwissenschaft ist und ich auch das Werkzeug dafür habe, wagte ich mich da ran. Ich wollte den Wagen eh noch einmal an einem warmen Wochenende einen nächsten Politurschritt verpassen, da kann man das vielleicht mal alles in einem Abwasch machen. Also erst einmal das Service Manual gewälzt und sich die einzelnen Schritte angesehen.
Punkt 1: Innenraumleuchte demontieren Punkt 2: Sonnenblenden demontieren Punkt 3: Dachhaltegriffe demontieren (falls vorhanden) Punkt 4: Kleiderhaken/Leselampe Rückbank demontieren Punkt 5: Verkleidung Dreieckfenster hinten entfernen Punkt 6: A-Säulenverkleidung demontieren Punkt 7: B-Säulenverkleidung demontieren Punkt 8: Dachhimmel abnehmen
Ist wie gesagt keine Raketenwissenschaft, ist aber wie man ahnen kein ein ziemliches Gefummel! Gehen wir also die Punktemal im Detail durch.
Innenraumleuchte
Ab hier ist es noch einfach. Hier muss man lediglich mit einem schmalen Schraubenzieher die Lampenabdeckung VORSICHTIG heraushebeln. Danach die zwei Haltepinöckel aus den Nieten lösen welche die Lampe am Dachhimmel halten und den Stecker ziehen. Man muss beim lösen der Haltedinger nur tierisch aufpassen das man die nicht durch den kompletten Innenraum feuert. Ist mir natürlich beim zweiten Pinöckel passiert
Sonnenblenden
Auch hier wird es noch einfach. Dazu einfach die drei Schrauben lösen welche die Sonnenblende halten. Falls der Spiegel beleuchtet sein sollte, müsste jetzt ein Kabel beim herausziehen zum Vorschein kommen. Da der Sheriff über solchen Luxus nicht verfügt, können wir uns den Part sparen
Dachhaltegriffe
Hat unser Caprice nicht, dafür aber die Kleiderhaken über den Fondsitzen.
Kleiderhaken/Leselampe
Diese werden von lediglich einer Schraube gehalten. Falls die optionalen Leselampen verbaut sind, muss hier noch ein Stecker abgezogen werden.
Verkleidung Dreieckfenster hinten entfernen
Jetzt geht es ans Eingemachte, denn jetzt geht es an die Verkleidungen! Erstmal muss die Verkleidung der hinteren Dreieckfenster weg. Dazu muss zuerst die Lautsprecherabdeckung runter. Diese sind lediglich 4x geclipst und lassen sich mit der richtigen Mischung aus Fingerspitzengefühl und Gewalt gut lösen. Auch hier hilft ein Hebelwerkzeug wieder enorm! Danach geht es schon an das Plastikteil. Dieses wird von drei Klammern gehalten. Zwei davon befinden sich jeweils oben und unten an der C-Säule, die dritte oben an der D-Säule. Diese einmal ausklinken und das daran befindliche Zierteil abziehen. Es kann gut sein das die Metallhalter in der Karosserie stecken bleiben. Diese sind ab Werk lediglich auf so eine Art Plastikschiene aufgeschoben und dann wird das Plastik von oben so verschmolzen das die Klammer sich nicht mehr aus der Schiene bewegen kann, so zumindest die graue Theorie. Funktioniert natürlich nicht bzw. nach 30 Jahren wo gefühlt schon 15 mal an den Verkleidungen herumgewurstelt wurde nicht mehr. Ich beschloss das Ganze bei Gelegenheit zusätzlich irgendwie mit Kleber zu sichern damit es nicht mehr so leicht aus der Halterung springen kann. Damit hat man den Teil schon einmal demontiert.
A-Säulenverkleidung demontieren
Hier wird es spannend! Da unser Auto Spotlights hat müssen diese demontiert werden. Dazu entfernt man einmal die große Schraube in der Seite welche den Griff selbst festhält. Das Ganze ist mit einer Art Gewindehülse versehen, die ein Innengewinde hat und die sich durch den Druck der Schraube in den Griff reinzieht und den Griff so an Ort und Stelle hält. Als Trick schraubt man die Schraube raus, schraubt sie auf der gegenüberliegenden Seite wieder rein und hebelt dann die Hülse incl. Schraube aus dem Griff. Et voila, schon hat man den Griff an einem Stück in der Hand. Danach zieht man das Gummistück, den dazugehörigen Haltering und den Klemmring der das Kabel hält einfach von der Stange ab. Danach muss man von außen die dicke Torxschraube anlösen welche die Stange gegen verrutschen sichert. So kann man dann die Stange so weit nach draußen ziehen, dass man an die Verkleidung kommt. Danach geht es an die A-Säulenverkleidung. Diese werden von zwei Klammern gehalten. Im Falle des Sheriffs muss auf der Fahrerseite noch eine Spaxschraube gelöst werden, welche das Department liebevoll in die A-Säule gespaxt hat. Mit etwas liebevollem ziehen und einem Hebelwerkzeug geht das Ganze schon ganz gut ab. Dabei immer schön mit den Halteklammern aufpassen
Obere B-Säulenverkleidung demontieren
Hier muss man zuerst einmal die Abdeckung der Verschraubung der Gurte lösen, da der Sheriff die nicht (mehr) hat entfällt der Punkt. Danach löst man die fette Schraube von der Gurthalterung, die sitzen für gewöhnlich mit ordentlich Schmackes drin. Sorgt also für ordentliches Werkzeug wenn ihr das auch machen wollt. Hier habe ich einen 8er Vielzahn benutzt der gut passte. Danach hebt man die Verkleidung an den beiden Clipsen vorsichtig ab die an der Unterseite der Verkleidung sitzen. Danach ist auch das erledigt.
Dachhimmel abnehmen
Kommen wir zum Grande Finale, dem Dachhimmel! Da ich, Gott sei Dank, keinen Wagon habe fallen hier einige Arbeitsschritte weg. Im Falle der Limousine muss man jetzt die Vordersitze einmal umlegen, oder gleich ausbauen wenn man mehr Platz haben möchte. Den Himmel kann man jetzt abziehen, indem man den Himmel an den entsprechenden Halteklammern abzieht. Insgesamt gibt es davon beim Sedan 7 Stück, zwei davon sitzen Richtung Windschutzscheibe, zwei auf Höhe der Fahrertür und die letzten drei halten den Himmel an der Heckscheibe. Jetzt kommt der etwas fummelige Part der beim Wagon tatsächlich besser funktioniert, nämlich der Part an dem der Dachhimmel einmal raus muss. Beim Kombi kann man das Ganze einfach durch die Heckklappe ziehen, dies funktioniert bei einer Limousine natürlich nicht. Also muss der ganze Spaß durch die Beifahrertür raus weil die hinteren Türen dafür zu klein sind.
Damit ist der Himmel dann draußen. Man sieht, der Himmel hat etwas Liebe dringend nötig. Dafür ist das Blech am Dach quasi im Neuzustand. Durch das Loch der Lichtbalkenverkabelung ist wohl mal Wasser eingedrungen, was die Wasserflecken an den Rändern und die Flecken und den leichten Schimmelbefall an der Innenseite des Himmels an genau der Stelle erklärt. Muss wohl noch in den USA passiert sein, da die Flecken schon sehr alt sind und der Wagen bei uns immer trocken war, auch bei Starkregen! Bei der Gelegenheit fiel mir dann auf das dieses kleine weiße Kabel in der B-Säule gar nicht vom Lichtbalken, sondern von der Funkantenne stammte. Das Kabel läuft vom Antennenfuß direkt unter dem Dachhimmel bis hin zur B-Säule durch. Bei dem Auto lernt man nie aus!
Auftritt Sattler
Nachdem der Himmel dann endlich draußen war, bin ich zeitnah beim Sattler vorstellig geworden. Da ich den Himmel nicht transportiert bekomme, muss das Ganze abgeholt werden. Zum Glück haben die einen Transit wo sowas problemlos reinpasst. Bei der Abholung glichen wir noch schnell ein paar Farben ab. Eine kam dem Original schon sehr nahe, allerdings hatte er auch nicht alle Muster dabei. Da wollte er dann in seiner Sattlerei noch einmal checken ob da noch was besseres dabei ist. Davon hängt dann schlussendlich ab was der Spaß unterm Strich kostet. Da gibt es Stoffe die lediglich 20€ pro Meter kosten, es gibt aber auch Stoffe die mal eben 70€ pro laufendem Meter kosten. Er wollte sich so oder so noch einmal melden. Das Grundfazit war aber schon einmal positiv, er sagte das bekommt man hin! Gut drei Tage hatte man für die Arbeit veranschlagt bis alles fertig ist. Neben dem Dachhimmel, bekommen dann auch die Sonnenblenden einen neuen Bezug. Wie man auf den Bildern vielleicht sieht, wurde auf der Fahrerseite schon einmal eine neue Blende montiert. Scheinbar hat man die Alte irgendwie kaputt bekommen. Diese hat aber den falschen Farbton. Damit das Ganze einheitlich wird und der Himmel am Ende nicht drei verschiedene Farben hat, bekommen die Blenden also auch einen neuen Bezug! Mal ganz davon abgesehen das die es auch mal nötig hatten...............
Der Rückruf des Sattlers kam dann auch relativ zügig. Wir klärten noch ein paar Kleinigkeiten weil er unter anderem verwirrt war das die Sonnenblenden zwei verschiedene Farben haben. Das ließ sich aber schnell aus der Welt schaffen. Mit dem passenden Stoff soll der Spaß dann insgesamt 450€ kosten. Zwar mehr, aber nicht brutal über dem Kostenvoranschlag. Wie gesagt, hängt auch viel vom verwendeten Material ab und momentan ist es eh schon nicht einfach an die Materialien zu bekommen. Alleine die Stoffbestellung wird laut Aussage des Sattlers eine knappe Woche dauern. Davon ab sind Sattlerarbeiten halt nie wirklich billig und bei sowas lege ich dann schon Wert auf Qualität und gute Arbeit, da ich auch keine Lust habe x-Meter Himmelstoff zu verschwenden oder den Himmel beim selber machen gleich ganz zu ruinieren. Nee, da darf der Sattler ran!
Frühherbstputz
Da ich die Zeit bis zur Fertigstellung nutzen wollte, hatte ich mir vorgenommen dem Wagen mal wieder ein bisschen Pflege zukommen zu lassen. Zum einen hatte ich den Wagen seit der Geschichte mit den Decals nicht mehr gewaschen, zum anderen hatte sich hinter den Verkleidungsteilen tonnenweise Wüstenstaub angesammelt und an anderen Stellen unansehnlicher Dreck der besonders an den weißen Lackstellen massiv auffällt. Die perfekte Gelegenheit da mal ordentlich durchzuwischen
Da der Daily es auch mal nötig hatte und ich dank Urlaub auch mehr als genug Zeit hatte habe ich da gleich mal den Rundumschlag gemacht. Donnerstags den Sheriff gewaschen, Freitags den Daily und Sheriff und Daily haben am gleichen Tag noch einen Durchgang mit dem Staubsauger bekommen. Ein Vorteil hat der Gummiboden im Sheriff ja, man kann das Ganze supereinfach und gründlich aussaugen. Keine kleinen Krümel die sich irgendwo im Teppichboden verfangen oder ähnliches, ist schon ganz praktisch
Für den darauffolgenden Samstag hatte ich mir dann vorgenommen mal beide zu kneten und dann entsprechend zu konservieren. Wachs für den Sheriff, Versiegelung für den Daily. Für den Sheriff stand dann auch noch das durchwischen des Innenraums auf dem Programm. Also frisch ans Werk und auf in den Endspurt! Der Sheriff hatte zum Glück kaum kneten nötig, da konnte ich schnell zum wachsen kommen. Dafür gab es im Innenraum umso mehr zutun. Alles im Dunstkreis der Türen war schon arg siffig und hatte eine Reinigung mehr als verdient. Auch an den offenen Stellen gab es jetzt noch einiges zu putzen. Hat sich definitiv gelohnt und wenn ich mal bedenke wie der Wagen damals angekommen sind, dann ist das schon ein mega Schritt nach vorne.
Denke die vorher nachher Fotos sind da mehr als eindeutig
Der Himmel ist fertig!
Gute 1,5 Stunden später war es dann auch soweit!
Das Material selber ist vom Look and Feel auch sehr nahe am Original. Die Farbe ist etwas heller, wobei ich halt auch sagen muss das ich nicht sicher bin ob der Himmel noch 1:1 die Originalfarbe hat oder ob der Himmel durch den ganzen Staub nicht doch etwas nachgedunkelt ist. Dafür hätte man wohl mal mit einem Sprühextraktionssauger über den Himmel fahren müssen, aber dann wäre die Kassette wohl endgültig hin gewesen. Ist schon ganz gut so
Meine bessere Hälfte freut es, Sie ist schließlich großer Fan der Patina. Wenn es nach Ihr gegangen wäre hätten wir den alten Himmel auch einfach so gelassen wie er ist. Aber so weit geht meine Liebe für Originalität und Patina dann doch nicht und ich denke der Prüfer der irgendwann mal die H-Abnahme machen soll sieht das ähnlich!
Alles zurück an seinen Platz
Aber genug gesabbelt, Zeit den Kram wieder einzubauen!
Danach fing ich an nach und nach den anderen Kram wie die Kleiderhaken an der Rückbank sowie die beiden Spreizstöpsel wieder zu befestigen, damit der Himmel hinten auch wieder straff in Position sitzt. Als nächstes kamen die Sonnenblenden an die Reihe. Hier wurde es etwas fummelig, da die mit drei Schrauben fixiert sind und man so erstmal die richtige Position finden muss damit das alles ordentlich fluchtet und sitzt. Jetzt kam der Part mit den Verkleidungsteilen. Ich fing mit der A-Säule an. Dafür mussten die Spotlights wieder auseinandergenommen werden, aber auch da hatte ich ja mittlerweile Übung
Dann kamen die B-Säulen dran. Hier wird es wieder einfach! Mit einem passenden Vielzahn die beiden mächtigen Verschraubungen der Gurte lösen, Verkleidung an der Oberkante einhaken, die Verkleidung dann Stück für Stück über die B-Säule drücken und darauf achten das die Verkleidung nach oben hin auch gut sitzt und auch ordentlich mit dem Dachhimmel abschließt. Danach unten noch alles ordentlich einrasten und die Schraube incl. Gurt wieder rein. Gleiches Spiel natürlich auf der anderen Seite! Zu guter Letzt kamen wieder die Verkleidungen der hinteren Dreiecksfenster an Ihren Platz. Dafür die Verkleidungen der Lautsprecher wieder aus dem Weg räumen, die Verkleidungen an den drei Punkten einhaken und dann jeweils wieder die Lautsprecherverkleidung auf in die Hutablage einrasten lassen.
Damit wäre der Einbau dann auch schon gelaufen
Danach war es an der Zeit das Ganze zu bewundern. Hach, schön wenn der Dachhimmel einem nicht mehr auf dem Kopf hängt. Gleich ein ganz anderes Raumgefühl und nicht mehr so erdrückend wie vorher. Dazu wirkt der Wagen gleich deutlich weniger ranzig im Innenraum. Und die Haptik des Stoffes ist wirklich sehr nahe am Original. Die Farbe ist ein Ticken heller als vorher, fällt aber dank dem restlichen Beige im Innenraum nicht auf und fügt sich ansonsten sehr gut ein. Wie ein Als ich den Himmel ausgebaut habe hatte der Himmel einen stärkeren dunkelbraun/olivgrün Einschlag. Wie ein Fremdkörper wirkt die Farbe definitiv nicht!
Wer sich die ganzen Bilder antun will, kann das in der nachfolgenden Bildergalerie tun
Übersicht To-Do Liste
Erledigt:
- Radlager hinten erneuert
- Differential neu befüllt
- Ventilschaftdichtungen erneuert
- Neue Zündkerzen
- Wasserpumpe erneuert
- Haubenzug erneuert
- Stoßdämpfer erneuert
- Haubendämpfer erneuert
- Idler Arm erneuert
- Zündkabel erneuert
- Ignition Control Module erneuert (2x)
- Verteilerläufer erneuert
- Verteilerfinger erneuert
- Zündspule erneuert (2x)
- Neue Reifen von Continental in Werksgröße 225/70/15
- Pitman Arm erneuert
- Spurstangen erneuert
- Center Link erneuert
- Einmal alle Querlenker komplett erneuert
- Stabilisatorlager erneuert
- Bremsen vorne einmal komplett neu (Scheiben, Beläge, Schläuche und Kleinkram)
- Radlager vorne erneuert
- Lenkgetriebe erneuert
- Hupe repariert
- PCV-Valve (Kurbelgehäuseentlüftungsventil) erneuert
- Diverse Dichtungen an Motor und Getriebe neu
- Lenkradhöhenverstellung repariert
- Fehlstellen im Lack ausgebessert
- Massekabel Minuskabel Batterie erneuert (muss ich wohl noch einmal ran)
- Lambdasonde erneuert
- IAC (Leerlaufregelung) Ventil erneuert
- MAP-Sensor (Drucksensor für Ansaugbrücke) erneuert
- Temperaturfühler Ansaugbrücke erneuert
- Temperaturfühler Zylinderkopf wieder angeschlossen
- Anlasser erneuert
- Heckemblem erneuert
- Spotlights montiert
- Pushbar montiert
- Lichtbalken besorgt und auf Originalkonfiguration umgebaut
- Motorola MCX1000 Funkgerät besorgt
- Touchmaster Sirene besorgt (muss ne PA300 her, aber schön wenn man nen Touchmaster hat
- PA 300 Sirene besorgt
- Roxter Lampe besorgt
- Streamlight Taschenlampe besorgt
- Sitzverstellung Fahrerseite umbauen
- Lautsprecher neu
- Scheibenwischerdüsen
- Decals (nächster Punkt auf der Liste)
- Dachhimmel (Endlich)
Offen:
- Türpappen fixen
- Neue Frontscheibe (noch nicht TÜV relevant, sieht aber mittlerweile echt mitgenommen aus)
- Konsolenbau (Geht vermutlich als nächstes los)
- Ausbau Kofferraum
- Kustom HR-12 besorgen
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03.10.2021 17:24
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Gestern war es nach gut 1,5 Jahren mal wieder soweit. Man konnte sich endlich mal wieder in kleiner Runde treffen! Bei der Gelegenheit nutzten wir die Gelegenheit für ein paar kleinere Schraubereien. Der Sheriff brauchte mal wieder einen Service, zudem wollten wir mal schauen wo die Servo genau leckt und vielleicht noch anderes Zeug. Also morgens los, für fast schon schmerzhafte 1,71€ vollgetankt und runter Richtung Hessen. Bei der Fahrt hatte sich die Lightbarabdeckung mal wieder zu Wort gemeldet, was dafür sorgte das man ruhigen Gewissens nicht mehr wie 100 fahren kann, wenn überhaupt. Irgendwie schlägt die, je nach Geschwindigkeit und Windrichtung, gegen das Dach. Der Lärm ist infernalisch und kommt so ohne Dachhimmel, der gerade beim Sattler liegt, natürlich besonders gut
Nach gut zwei Stunden ereignisloser Fahrt war ich auch schon da. Scheinbar war ich dieses Mal der Letzte, da alle anderen schon da waren. Vor dem Sheriff musste noch kurz der Sheriff begutachtet werden, schließlich hatte den keiner der Anwesenden bisher mit Beklebung gesehen. Danach ging es auch schon auf die Rampe. Mein Kumpel schaute mal wo es sifft und er kam zu dem Schluss das es irgendwo am Lenktgetriebe sein muss, da wo die Druckleitungen reingehen. Mit Glück fehlt nur eine Dichtung, mit Pech taugt das neue Lenkgetriebe nix. Hmm, ist schon mal ein guter Anhaltspunkt. Am Motor sifft es wohl auch noch irgendwo, auch da muss man dann wohl noch einmal schauen. Aber gut, fangen wir erstmal mit dem ursprünglichen Plan an. Service! Den Anfang macht der obligatorische Ölwechsel. Alte Plörre ablassen und danach den Ölfilter ab. Zumindest in der Theorie. Der alte Filter hat sich gewehrt. Mit dem Ölfilterschlüssel keine Chance, der rutscht weg. Die Spinne drückt den Filter auch nur ein und bewegt Ihn nicht so wirklich. Der Kumpel hat es dann probiert und dann ging es, wobei auch er mit dem Filter etwas zu kämpfen hatte. Entweder hab ich den beim letzten Mal zu hart angezogen oder der Filter hat sich irgendwie an den Ölkühleradapter festgesaugt. Naja, ab ist ab. Also neuen Filter ran und weiter im Text. Jetzt erstmal gut 4,5 Liter in den Motor kippen, etwas sacken lassen und mal laufen lassen damit sich das Öl in den Filter drückt. In der Zwischenzeit ging es mit der Fettpresse an die Vorderachse. Einmal alles zum abschmieren, bitte!
Den Anfang macht der Umlenkhebel auf der Beifahrerseite, danach die beiden Nippel am Centerlink, danach die 4 Nippel an den Spurstangen. Zum Schluss dann noch die letzten 4 Abschmierpunkte an den Querlenkern. Besonders die oberen Querlenker sind fummelig, weil man da nur von unten dran kommt. Zum Glück hatte ich da tatkräftige Unterstützung
Danach nochmal den Ölstand gecheckt und nochmal einen halben Liter draufgekippt. Jetzt war es perfekt! Jetzt noch einen neuen Luftfilter rein und der Service ist durch. In der Zwischenzeit hatte ein Kumpel noch den Service an seinem Daily gemacht und danach noch literweise Fluid Film in und an der Karosserie versenkt. Bei einem Mercedes aus der Zeit um die Jahrtausendwende nicht die dümmste Idee
Zwischendurch überlegte ich mir noch wie ich das Lightbarproblem lösen könnte. Da fiel mir ein das manche die Lightbar mit so Klettringen befestigen. Hmm, wäre einen Versuch wert! Also kurz zum Baumarkt um die Ecke gegurkt und ein paar Klettstreifen besorgt. Da die Klettstreifen nicht doppelseitig sind, muss ich mir da was zusammenbasteln. Zusammentackern wäre ne Idee, leider war der Tacker beim Kumpel im Eimer. Da fiel mir als Notlösung eigentlich nur das doppelseitige Karosserieband ein was noch im Kofferraum lag. Das ist ziemlich kräftig. Also das Ganze in passende Streifen geschnitten und an den Enden passend mit dem Klebeband verklebt. Danach alles um die Lightbarabdeckung wickeln und hoffen das es zumindest für die Rückfahrt reicht bis ich mir da was besseres aus den Rippen geschnitten habe. Damit war zumindest unser Tagewerk geschafft, Zeit für Bierchen und Grillfleisch!
So fachsimpelten wir noch ein paar Stündchen am Lagerfeuer über die Projekte der letzten Monate und was noch so ansteht und über Autos und Technik generell. Hach, dass tat nach dem letzten Treffen vor 1,5 Jahren schon ganz gut! So machte ich mich dann auch am späten Abend auf dem Heimweg. Jetzt zählt's! Auf der Autobahn mal ordentlich drauftreten uuuuuund........ NICHTS! Kein Flattern, nicht mal bei 130
Ansonsten lief der Sheriff auf der Rückfahrt echt gut und es gab auch keine Probleme mit Temperatur, Öldruck oder ähnlichem. Denke für seine 267.000km steht der Motor also noch ganz gut im Futter
Am nächsten Morgen noch kurz den Ölstand gecheckt, alles okay. Unterboden ist auch relativ trocken. Hat also scheinbar nichts großartig während der Fahrt verloren. Aber das werden wir dann, hoffentlich, in der nächsten Saison mal angehen. Beim checken der Daten auch festgestellt das wir immerhin 3000 km in den letzten 1,5 Jahren mit dem Auto abgerissen haben. Weiß zwar niemand so wirklich WANN wir die genau abgespult haben, da wir die Einsätze des Autos seit Corona an einer Hand abzählen können aber sei es drum. Der Meilenzähler lügt ja nicht. Apropos Meilenstand, an diesem Wochenende haben wir die 166.000 Meilen geknackt. Passenderweise hat er seinen Service bei exakt 166.110 Meilen bekommen. 110, Polizei, you get it?
Jetzt wo der Service gemacht ist, bin ich dann doch froh das noch gepackt zu haben. Der Wal hätte es auch mal wieder nötig, aber der darf ja noch im November fahren. Habe da also noch einen Monat mehr Zeit |
28.09.2021 15:04
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Dynamix
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Puh, noch so ein Artikeloldie, aber manche Sachen dauern halt einfach länger und gerade das Thema Innenausbau ließ wegen der ganzen Reparaturen und vor allem wegen der etwas schwierigen Beschaffung der richtigen Teile etwas auf sich warten. Nachdem wir in den letzten Artikeln zu dem Thema ja gelernt hatten was tatsächlich so alles verbaut gewesen ist bzw. gewesen sein muss beschloss ich mich hier weiter schlau zu machen bzw. nach den betroffenen Teilen zu fahnden.
Sirene
Beim Rest des Equipments kamen wir in der Zwischenzeit schon einmal weiter
• 690000: 12 V, 100 W, HI-LO with microphone • 690001: 12 V, 100 W, HI-LO with microphone jack • 690002: 12 V, 100 W, PRIORITY with microphone • 690004: 12 V, 100 W, PRIORITY with microphone jack
Wir brauchten also das Modell 690002 mit integriertem Mikrofon.
Dank Facebook stieß ich auf einen Bekannten aus der Szene der eh immer wieder Police Equipment auf Lager hat und jetzt einen alten Lichtbalken incl. Sirene verkaufen wollte. Ich fragte welche Sirene er da verkaufen würde. Leider war es nicht die gesuchte Sirene, aber ich sagte Ihm das ich ihm eine Sirene abkaufen würde wenn er das richtige Modell hatte. Nach kurzem abklären schrieb er mir das er von unserem Typ gleich 4 Stück zuhause liegen hat und das er sich von einer trennen würde. Der Preis war in Ordnung und so schlug ich ein. Die Sirene gibt es zwar noch in neu, auch mit der begehrten Priority Funktion, aber zum einen sind die optisch mittlerweile ein wenig anders und zum anderen kosten die neu mal eben 500$. Eine Gebrauchte ist da wesentlich günstiger. Leider hieß es wenige Tage später schon "sorry, alles weg". Das war jetzt schon der zweite Reinfall mit diesem Verkäufer. Bei dem werde ich sicherlich nie wieder nach irgendwas anfragen! Beim nächsten Angebot seinerseits ignoriere ich den einfach.
Danach wurde ich auf eine passende Sirene in einem amerikanischen Forum aufmerksam, allerdings fiel der Verkäufer eher in die Kategorie paranoid. Er wusste zwar ganz genau für welchen Preis er das Ding nicht verkaufen will, allerdings nicht für welchen Preis er sich davon trennen will. Er wüsste es schlicht nicht. Als ich Ihm dann ein Angebot auf dem Niveau einer normalen PA300 machte war Ihm das zu wenig da die ja die normalen schon für mehr verkaufen würden. Also sagte ich Ihm er solle mir dann einfach mal sagen was denn ein angemessener Preis für Ihn wäre kam wieder nur "Weiß ich nicht, mach ein Angebot". Da hatte ich dann die Schnauze voll. Sowas bescheuertes
Etwas später stieß ich dann auf ein eBay Angebot. Passendes Modell, etwas neuer aber egal! Jetzt oder nie! Ich bot also mit und gab einen mehr als großzügiges Maximalgebot ab. Jetzt hieß es hoffen dass es klappt. Die Auktion läuft mitten in der Nacht aus und so hieß es bis zum nächsten Morgen warten. Nach dem aufstehen blinkte mich auch schon die Meldung an das ich das Teil ersteigert hatte und das sogar noch weit unter meinem Maximalgebot, so habe ich die Sirene, auch dank des damals günstigen Wechselkurs, für schlappe 88€ bekommen. Kann man nicht meckern! Das nächste Problem war der Versand, da viele amerikanische Verkäufer keinen Versand nach Deutschland machen. Aber auch hier hatte ich eine Lösung parat
Der Verkäufer hat kein Stress mit dem verhassten Export und ich bekomme die Sachen die ich sonst nicht bekommen würde
Wieder ein paar Wochen später hatte ich Glück, in Italien hatte sich eine weitere PA300 aufgetan und dieses mal sogar in exakt der Ausführung die wir brauchten. Allerdings keine Sofort Kauf Option
Der Verkäufer hat das Paket dann auch direkt auf den Weg gebracht und noch in der selben Woche war das Teil endlich bei mir
Headlight Flasher
Des weiteren benötigten wir noch den Headlight Flasher. Wie wir bereits wissen benötigten wir einen Federal Signal FHL2-SC. Über unsere Kontakte fanden wir heraus das die Fahrzeuge über keinerlei Taillight Flasher verfügten. Gut, schon einmal ein Teil weniger auf der Einkaufsliste. Den Headlight Flasher wollte ein Vereinskollege auf Lager haben, leider hat er den dann doch nicht wieder gefunden. Wenn man sich nicht um alles selbst kümmert........ Wenigstens gab es das Ding noch bei eBay und dank unseren Kontakten in die USA wussten wir auch das es der richtige war. Die Montagelöcher im Fan Shroud passten auch von der Größe. Ergo: Gekauft! Kosten auch nicht die Welt die Dinger, glaube 30$ oder so.
Map Light
Weiter ging es mit dem Map Light. Viele Streifenwagen haben bis heute an der Konsole eine Art "Schreibtischlampe" im Miniaturformat. Diese sind ganz praktisch wenn man nachts die Tasten auf der Sirene sehen möchte oder einen Strafzettel ausstellen möchte. Aus dem Grund heißen die Dinger in der Umgangssprache auch "Ticket Light". Heutzutage sind das kleine LED Lampen die wenig Platz brauchen und viel Licht spenden. Früher war das allerdings alles noch etwas rustikaler. Wir wussten das bei uns eine klassische "Roxter" Lampe verbaut war, in unserem Falle das Modell 7237, die hat schon eher Ähnlichkeit mit einer alten Schreibtischlampe. eBay spuckte hier leider nichts mehr aus da diese Lampen nur noch sehr selten angeboten werden. Die Lampen sind zwar nicht mehr in rauen Mengen im Angebot aber ab und an gibt es die ein oder andere die zum Verkauf steht. In diesem Falle half eine Facebook-Gruppe bei der Identifikation des Modells und ich bekam den Tipp das Roxter diese Lampen wohl sogar noch neu herstellt. Preis: So um die 145$ für das normale Modell. So bekam ich den Kontakt zu einem Mitarbeiter bei Roxter. Allerdings schrieb mir ein Vereinskollege, der mein Posting gesehen hatte, im gleichen Moment an und sagte das er so eine Lampe mal für einen Kollegen besorgt hatte und dieser jetzt wohl mittlerweile eine doppelt hat. Ich bat Ihn also mal zu fragen ob er sich davon trennen würde und wenn ja für wie viel. Wenn ich das Teil in Deutschland bekommen würde wäre mir das natürlich lieber da unkomplizierter
Kurze Nachfrage ergab das er sich tatsächlich davon trennen würde und er Sie mir zum Selbstkostenpreis abgeben würde. Deal! Somit war schon mal wieder ein großer Punkt von der Liste runter. Wir hatten endlich das richtige Modell für unser Auto gefunden. Die Lampe wird dann einmal an die fertige Konsole geschraubt. Man sieht das auf dem alten Bild ganz gut.
Taschenlampe
Der nächste Punkt auf der Equipmentliste war die Taschenlampe. Viele werden jetzt mit Sicherheit sofort an die gute alte Mag Lite denken, aber weit gefehlt! In den Fahrzeugen griff man auf einen anderen Hersteller zurück, den Grund dafür sieht man gleich
Wie man auf dem Bild der Konsole sehen kann hat die Taschenlampe einen speziellen Halter der auch gleichzeitig als Ladestation fungiert. Natürlich besonders praktisch wenn das Auto die Lampe ständig auflädt und man so nicht Gefahr läuft das die Lampe im Fall der Fälle leer ist
Durch einen Vereinskollegen haben wir die richtige Modellbezeichnung herausgefunden, da er selbst eine davon in einem seiner Autos verbaut hat. Es handelt sich um eine Streamlight SL-20X. Da die Lampe ein echter Dauerbrenner ist gibt es diese auch noch massenweise in den USA zu kaufen, mittlerweile gibt es sogar eine LED-Version. In der Bucht finden sich aber noch Halogen Versionen mit allem Zubehör, welches auch erklärt warum man nicht einfach irgendeine Maglite im Auto hatte. Die Streamlight Lampen haben einen Akku welcher über eine spezielle Wandhalterung kabellos aufgeladen werden kann. Da sich das Ganze auch in Autos einbauen lässt hat man so die perfekte Taschenlampe für den Polizeieinsatz, da man keine Angast haben muss das einem der Saft ausgeht solange die Lampe immer brav in Ihrer Halterung geladen wird. Nimmt nicht viel Platz weg, lässt sich problemlos an einer Konsole anbauen und ist eben ständig geladen. In unserem Falle haben wir das komplette Paket bekommen, also inklusive des Wall Chargers der an der Konsole befestigt wurde. Im Gegensatz zu dem anderen Kram bekamen wir die Taschenlampe zum einen ohne Probleme und zum anderen ohne das wir dafür irgendein Organ zum Handel anbieten mussten. Die Lampe ist mit 10 Watt und einer Leuchtdauer von 1,5 Stunden jetzt nicht gerade der Knaller, aber so war die Technik damals. Da sollte mit einem entsprechenden Akkupack aber noch etwas gehen. Die Lichtausbeute beträgt 30.000 Candela bzw. 200 Lumen, angeblich!. Auch die Ladedauer von 12 Stunden ist nicht gerade der Knaller verglichen mit der Laufzeit. Aber hey, so ist es authentisch! Das Gehäuse besteht aus Aluminium und ist damit relativ robust. Die Lampe tut es auch erst einmal mit normalen Batterien, wir brauchen lediglich noch so ein Batteriepack welches Akkus enthält die eben auch mit dem mitgelieferten Ladegerät aufladbar sind. Aber da wird sich schon was finden.
Damit wären wir für heute auch durch mit dem neuen Equipment!
Es sind genau diese Details die unser Auto auf seine Weise einzigartig machen. Nicht nur das der Wagen ein C.O.P. Auto war, es hat auch eine sehr schöne Konfiguration. Der Aerodynic ist eh der US-Lichtbalken schlechthin und in unserem Falle sogar in mehr oder weniger Vollausstattung mit Alley Lights und Takedowns |
19.05.2022 08:59 |
Dynamix
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Kommentare (37)
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4, Caprice, Chevrolet
Heute ist ein ganz besonderer Tag für meinen blauen Caprice, denn heute vor genau 30 Jahren lief er vom Band
Damit feiert der Blaue nicht nur seinen ersten runden Geburtstag bei mir, er ist damit auch (theoretisch) alt genug für das begehrte H-Kennzeichen. Den Wagen habe ich im Frühling 2014, im "zarten" Alter von 22 Jahren, als verspätetes Geburtstagsgeschenk an mich selbst gekauft. Damals schon fest mit dem Ziel im Blick, den Wagen original zu erhalten, Ihn in einen entsprechenden Zustand zu versetzen und mindestens so lange zu behalten bis er alt genug ist für das H-Kennzeichen. Sind ja gleich 3 Wünsche auf einmal, oder wie war das in der Werbung damals?!
Zwar kann ich Ihn heute nicht auf H anmelden, diesem Vorhaben hat der Gesetzgeber die Erstzulassung (die erst im September war) in den Weg gestellt, aber ich kann ja schon einmal träumen
Außerdem gehören Geburtstage gebührend gefeiert, besonders runde Geburtstage!
Die Geburtsstunde
Mein Caprice lief am 19.Mai 1992 in Willow Run, Michigan, vor den Toren Detroits vom Band. Ha, ich kann behaupten das mein Auto noch aus Detroit kommt!
Willow Run war ursprünglich ein Ford Werk in dem im zweiten Weltkrieg Bomber vom Band liefen. Wer Ford vs. Ferrari gesehen hat, erinnert sich vielleicht an die Szene in der Henry Ford II zu Shelby sagt das Ford nicht zum ersten Mal in den Krieg zieht, während er aus seinem Bürofenster in der Ferne auf eins seiner Werke schaut. Jepp, dass war das Willow Run Assembly Plant
Ford hat dort einen Großteil der B-24 Liberator Bomber für die US-Army produziert. Später hat GM das Werk aufgekauft und dort Autos produziert, darunter eben auch die letzte Generation B-Bodies. Mein Caprice gehört zu einem der letzten Modelljahre, die dort überhaupt produziert wurden. Die Fahrzeugproduktion in Willow Run, wurde im Juli 1993 komplett eingestellt. Er müsste auch einer der letzten 92er Caprice sein die in Willow Run vom Band liefen, da in dem Jahr ganz knappe 48.000 Autos in Willow Run produziert wurden und meiner einer aus der 47.000er Range ist
Nachdem man die Autoproduktion in Willow Run eingestellt hat, wurden dort noch Getriebe produziert. Aber auch hier gingen 2010, in Folge der GM Insolvenz ein Jahr zuvor, die Lichter endgültig aus.
Insgesamt wurden vom 92er Modelljahr 103,380 Exemplare produziert, nach dem verlängerten 91er Modelljahr das zweiterfolgreichste dieser Caprice Generation! Die darauf folgenden Modelljahre knackten die 100.000er Marke nicht mehr. Dafür liefen vom ersten Modelljahr knapp 200.000 Stück vom Band, dies ist aber eben auf das verlängerte 91er Modelljahr zurückzuführen. Bei Generation IV hat Chevrolet mit der Produktion früher begonnen als üblich. Statt das 91er Modelljahr, wie üblich, im August/September einzuläuten, begann man schon im Februar 1990 mit der Produktion des neuen Caprice.
Wie treue Leser bereits wissen, lief mein Caprice als einer der seltenen Exportversionen für den deutschen Markt vom Band. Gespickt mit all den schönen Dingen die "echte" US-Car Fans sofort abgeschraubt hätten und es bei den anderen Autos auch zur Genüge getan haben. Heißt, die ganze seltene Beleuchtung in Form der T84 Frontscheinwerfer und der T90 Rückleuchten mit gelben Blinkern, sowie der T79 Nebelschlussleuchten oder die ungeliebten Exportspiegel oder die Stoßstangen oder oder oder. Ich hatte das unfassbare Glück, dass mein Auto bei Kauf, relativ, unverbastelt war. Bis auf das originale Haubenemblem und das originale Radio fehlte nix Elementares. Scheinwerfer noch original, Stoßstangen noch dran, Spiegel auch noch und auch sonst war an dem Wagen noch keiner der üblichen Hobbybastler dran deren erste Amtshandlung es gewesen wäre den Hobel erstmal Mad Max mäßig aufzumotzen weil "fette Karre" und so. Glück gehabt! Ansonsten waren die Exportautos, wie bei GM üblich, in der Basis immer besser ausgestattet als die US-Versionen. Nackte Muddi gab es da nicht wirklich. So hat meiner vieles von dem was damals gut und teuer war und sogar Dinge die es bei den US-Versionen so gar nicht gab. Neben den üblichen Komfortextras wie Klima, Kassettenradio Tempomat sowie einmal alles elektrisch (Fenster, Sitze, Antenne usw) gab es noch einige aufpreispflichtige Schmankerl wie das Ride & Handling Fahrwerk, die breiteren 225er Reifen sowie das Sperrdifferenzial für Europa obendrauf. Ebenso bemerkenswert ist das man dem Caprice für Deutschland die große Bremse an der Hinterachse spendierte. Die bekam man bei der Limousine eigentlich nur wenn man ein Police Package bestellt hat. Eine weitere Besonderheit ist die Niveauregulierung! Was ist daran so besonders? Nun, die gab es für die Limousine in den USA nicht gegen Geld oder gute Worte
Laut Katalog gab es die eigentlich nur für die Wagons. Ich vermute das man so versucht hat, die fehlende Leuchtweitenregulierung auszugleichen. Der Erstbesitzer hat glücklicherweise noch die Kreuzchen bei der Lederausstattung und den Alufelgen gemacht. Diese Optionen machen die Sache erst so richtig rund
Viel mehr dürfte die Aufpreisliste auch nicht mehr hergegeben haben.
Ausstattungsmäßig war das für 1992 schon großes Kino in der Preisklasse, zumindest auf dem deutschen Markt. Eine 5,5 Meter Limousine mit viel Platz und reichhaltiger Ausstattung, dürfte man auf dem deutschen Markt zu der Zeit eher selten angetroffen haben. Gleichzeitig dürfte das auch der Grund sein warum sowas in D kaum einer gekauft hat. GM hat nicht umsonst nach gerade mal einem Jahr den Stecker gezogen und den Caprice damit nicht mehr offiziell in Europa angeboten.
Geschichte
Gekauft habe ich den Wagen 2014 mit gerade mal 119.000km (also gerade mal 5000 km pro Jahr im Schnitt) auf der Uhr und das für einen unfassbar guten Preis. Da habe ich auch nicht mehr nachverhandelt was den Verkäufer sichtlich irritierte
Das der Preis so niedrig war lag auch daran, dass bereits genug Idioten bei Ihm auf der Matte gestanden haben die Ihm das Blaue vom Himmel versprochen haben. Meistgehörte Sätze waren wohl "den hol ich auf jeden Fall, ganz sicher, versprochen nächstes Wochenende, Oberehrenwort!" oder "ich muss erst noch meinen anderen Amerikaner loswerden, dann nehm ich den sofort mit!". Tja, ich hatte einfach das Glück das ich den Wagen unter der Woche geholt hatte, da wohl wirklich (angeblich) jemand an dem Wochenende kommen wollte. Da aber der Verkäufer den Wagen selber quitt haben wollte, der Nachfolger stand bereits auf dem Hof und der Caprice hat nur Platz weggenommen, galt "First comes, first serve"! Glück für mich 
Heute ist der Wagen natürlich deutlich mehr Wert, alleine weil die guten Autos alle weg sind und selbst die Autos mit massivem Wartungsstau deutlich mehr kosten sollen wie noch 2014. Interessanterweise habe ich den Wagen zum absolut perfekten Zeitpunkt gekauft weil die Preise seit 2015 stetig anziehen. Klar, wir reden hier nicht von der prozentualen Wertsteigerung einer Ente, aber immerhin ist man mittlerweile soweit das man für ein wirklich vernünftiges Exemplar auch einen ordentlichen Preis verlangen kann. Es gibt mittlerweile wirklich Leute die Ihre Autos für 20.000€ einstellen! 2014 wäre man bei solchen Preise wohl schlicht ausgelacht worden.
Natürlich hatte der Wagen bei dem Preis auch ein paar Macken, die hatte der Verkäufer aber auch alle brav im Inserat (!) genannt und so wusste ich worauf ich mich einließ. Kommt ja eh schon selten vor! Wie oft hab ich schon Autos besichtigt die laut Inserat die perfekt gepflegten Sammlerstücke waren die nur verhätschelt wurden? Wie oft waren die Kisten bei der Besichtigung dann entweder Grotten und/oder mit einem Wartungsstau bis Alpha Centauri geschlagen? Zu oft! Umso schöner das der Verkäufer hier direkt reinen Tisch gemacht hat. Das gibt dann auch direkt Vertrauen in den Verkäufer.
Das Meiste waren auch wirklich nur Kleinigkeiten. Die schlimmsten Punkte zu dem Zeitpunkt waren die rubbelnde Bremse, sowie die Stoßdämpfer an der Hinterachse, die den Luftdruck auf Dauer nicht mehr halten konnten. Die restlichen Kleinigkeiten wie das fehlende originale Radio, das falsche Haubenemblem, die billige Conrad-Lösung für die Hupe, den Strom dafür hatte man sich an der Scheinwerferreinigungsanlage geklaut weshalb diese nicht mehr lief, das defekte Rückschlagventil selbiger und so weiter waren wirklich Kleinigkeiten. Ansonsten lief der Motor gut, alles elektrische lief und sogar die Klima tat Ihren Dienst. Ungewöhnlich für ein Auto in dem Alter! Dazu hatte der Wagen vor dem Verkauf einen ganz großen Service bekommen, also incl. Getriebeöl usw., neue Getriebeleitungen, relativ neue Reifen und so weiter. Der TÜV war auch relativ frisch, so hatte ich in der Hinsicht erst einmal Ruhe.
Die Basis stimmte auch und so sagte ich den Kauf auch einen Tag nach der Probefahrt zu. Blöd das mein Perso da pünktlich abgelaufen war und die Bank einem ohne aktuellen Ausweis nicht mal eben einen 4-stelligen Betrag in Bar über den Tresen schiebt. Naja, hat ja zum Glück noch gerade so geklappt
Erste Amtshandlung nach Kauf, war der Tausch der vorderen Bremsen da diese wirklich jämmerlich gerubbelt haben. Da ich davon ausging das die Scheiben verzogen sind, habe ich einmal alles besorgt. Also kamen Beläge, Scheiben und Radlager einmal neu. Am Ende waren es "nur" verglaste Beläge. Etwas das mir beim Sheriff später noch einmal begegnen sollte. Ein paar Monate später waren die Stoßdämpfer dran, welche dann auch pünktlich auf der Hebebühne endgültig den Geist aufgaben. Danach ging das Drama mit der Handbremse los welches sich dann leider etwas gezogen hat
Dafür konnte ich in der Zwischenzeit ein originales Europaradio erwerben und die bessere Hälfte hatte im Netz das originale Haubenemblem für einen Spottpreis gefunden. Die Teilenummer (10188701, falls Ihr euch das gefragt haben solltet
) kann ich bis heute noch auswendig
Typisch altes Auto, entwickelte der Wagen natürlich zügig die ersten Altersgebrechen. Das erste Teil welches sich in meinem Besitz verabschiedete, war die Kupplung vom Klimakompressor. Diese machte sich dann ausgerechnet an einem brutal heißen Tag, gut 500km entfernt von der Heimat durch ein extrem ekliges Quietschen bemerkbar. So ein bisschen als ob jemand mit Krallen über eine Schiefertafel fährt gemischt mit einem dauerhaften Quietschen. Die Klima wurde dann später evakuiert und erstmal auf Eis gelegt. Ja ich weiß, mit der Nummer habe ich das Klischee des geizigen US-Car Fahrers voll erfüllt. Aber dazu später mehr.
Ein Jahr später hatte sich die Benzinpumpe verabschiedet und ein paar Monate später noch die elektrische Antenne die nicht nur nicht mehr einfahren wollte, sondern ständig den Antennenmotor weiterlaufen ließ auch wenn die Zündung aus war. Da hieß es entweder ständig die Batterie abklemmen oder dem Antennenmotor den Stecker ziehen. Auf Dauer hat sich letzteres als batterieschonendere und bequemere Lösung erwiesen
Die Lichtautomatik wollte auch irgendwann nicht mehr, aber das Licht ging zumindest noch. Die meisten Teile hatte ich alle noch im gleichen Jahr bestellt, incl. des Rückschlagventils für die Scheinwerferreinigungsanlage und anderem Kleinkram. Vieles davon konnte ich allerdings erst später verbauen. Die Benzinpumpe musste aber natürlich sein! Seitdem ging die Tankanzeige auch wieder richtig
Im gleichen Jahr flog auch die Gasanlage raus und der Motor bekam eine Überholung spendiert, was sich auch günstig auf den Verbrauch ausgewirkt hat. Warum man bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 5000 km eine Gasanlage installiert hat, frage ich mich bis heute. Gelohnt haben kann sich das nicht wirklich. Ich habe mir mal den Spaß gemacht die Kosten durchzurechnen. Ergebnis: Die Anlage kann sich vorne und hinten nicht gerechnet haben. Die Anlage wurde 2007 installiert und bei den damaligen Kraftstoffkosten hätte es gut 60.000 km gebraucht bis man den Break Even Point erreicht hat. Wir erinnern uns, den Wagen habe ich mit 119.000 km auf der Uhr gekauft. Das KANN sich gar nicht gelohnt haben. Da hat sich wohl jemand in Sachen Laufleistung/Haltedauer ganz hart verkalkuliert oder er hat gar nicht nachgerechnet. Ich kann mir kaum vorstellen das der Wagen nach 15 Jahren nur 40.000 km runter hatte und dann plötzlich 80.000 km gefahren worden ist. Glaube ich einfach nicht! Und selbst wenn: Nehmen wir mal an der Wagen wurde dann in den 7 Jahren 80.000 km bewegt, so sind knapp über 10.000 km pro Jahr jetzt keine Laufleistung wo ich über eine Gasanlage nachdenken würde. Schon gar nicht wenn der Wagen in der Zeit schon wieder 2-3 mal den Besitzer gewechselt hat. Wie gesagt, die Indizien sprechen eher dagegen das sich der Spaß amortisiert hat. Wie auch immer, nicht mein Geld
Weiter im Text!
Den Großteil des Jahres 2016 hat der Wagen in der Werkstatt verbracht und auf den überholten Motor gewartet. Dadurch das der Motorenbauer zu der Zeit ordentlich ausgelastet war, ebenso wie die Werkstatt, hat das Ganze leider länger gedauert als mir lieb war. Und da der TÜV in der Zeit natürlich abgelaufen war, hatte das die Geschichte noch weiter hinausgezögert. Der Motor war dann zwar fertig, dafür waren aber eben noch ein paar Dinge für den TÜV zu machen. Mit einem Kumpel bin ich dann die Baustellen angegangen wie zum Beispiel die ausgeschlagene Lenkung die der Prüfer bei seiner ersten Begutachtung bemängelt hatte. Da hatte es den obligatorischen Umlenkhebel, sowie eine Spurstange erwischt. An sich kein großer Act und zu zweit waren wir in knapp 3 Stunden damit durch ohne uns sonderlich zu beeilen. Danach war auch das "typische" Lenkspiel plötzlich verschwunden. So viel zu "das muss so schwammig"
Hach, was war ich damals noch jung und unerfahren 
Danach folgte noch eine Spureinstellung und die Handbremse wurde endlich wieder gerichtet, nachdem man festgestellt hatte das die Seile, welche ich bestellt hatte, zu kurz waren. Weiterhin wurde noch die Gasanlage ausgetragen und so weiter. Das war dann mit knapp 1500€ auch die teuerste TÜV Rechnung die ich bis dato hatte, zumindest gemessen an den Arbeiten die nötig waren. Viel war es ja eigentlich nicht, aber gut, das ganze TÜV Zeug wie HU, AU und die Austragung haben schon mehrere Hunderter gekostet. Klassischer Fall von Kleinvieh macht auch Mist.
2017 war dann alles soweit fertig, dass ich mich daran gemacht habe die kleineren Baustellen anzugehen. Jetzt wo der Wagen so zuverlässig lief und die Basis stimmte, war die Zeit gekommen. Zum einen hatten sich die Lautsprecher, bis auf einen, mittlerweile alle verabschiedet und der Letzte pfeifte auch schon auf dem letzten Loch. Also einmal den kaputten Schrott raus und ein paar Lautsprecher aus der OEM Serie von Alpine rein. Man findet originale Lautsprecher leider nirgends mehr und wenn doch nur als überteuerte NOS Ware und jeder Hi-Fi Spezi weiß das Lautsprecher vom herumliegen nicht besser werden. Also dann lieber die Lösung mit den Neuteilen, mal davon ab das man die eh nicht von außen sieht. Dann gab es noch eine Fluid-Film Kur für die Schweller. Stinkt wie Hulle das Zeug, aber wenigstens sind die Bereiche in den Hohlräumen dadurch geschützt. 2017 war auch das Jahr in dem ich meine Leidenschaft für die Fahrzeugpflege entdeckte. Da ich mit nick_rs schon mal eine Aufbereitung gestartet hatte, wollte ich dieses Mal etwas mehr Arbeit in den Wagen reinstecken. Auch weil der Lack mittlerweile nicht mehr ganz so ansehnlich war. Also bin ich losgezogen und habe meine erste Poliermaschine gekauft und alles was man für den Anfang sonst noch so braucht. Das hat mich dann auch erst einmal einen kompletten Samstag gekostet, aber das Ergebnis war es wert. Wahnsinn was man aus dem Lack noch alles rausholen konnte und vor allem wie schön die Lackfarbe eigentlich ist wenn Sie mal richtig aufbereitet wurde!
Der Name "Dark Sapphire" passt in dem Falle wie die Faust aufs Auge 
2018 hatte ich mich dann weiter mit Kleinkram beschäftigt. Als erstes habe ich endlich mal die kaputte Antenne durch das Neuteil ersetzt, welches jetzt schon 3 Jahre in der Garage herumlag. Das war wohl einer der beschissensten Schrauberaktionen die ich an dem Auto je gestartet habe. Für den Tausch der Antenne muss nämlich der Innenkotflügel runter. Und um den ab zu bekommen muss man erstmal alles was abschrauben was im Motorraum an die Kotflügel geschraubt ist, also alle möglichen Sicherungen/Relais, den Batteriehalter, den Ausgleichsbehälter vom Kühlsystem und so weiter. Aus "ich wechsel das mal eben in 3 Stunden" wurde dann ein "Shit, wir haben schon halb 12 mitten in der Nacht, ich muss morgen arbeiten und der Hobel blockiert die Garage". Hauptsächlich weil die ganzen Schrauben am, im und um den Kotflügel herum einfach festgerostet waren. Zum Glück hab ich den Wagen wenigstens wieder so zusammenbekommen das ich die Garage wieder zumachen konnte. Reinpassen tut der Wagen nämlich nicht und den Wagen halb auseinandergenommen in der offenen Garage über Nacht stehen lassen war jetzt auch keine sonderlich schlaue Idee. Wenigstens hat es funktioniert.
Dafür hat der Wagen dann zwischendurch eine neue Macke entwickelt. Soll ja nicht langweilig werden
Aus irgendeinem Grund ging der Wagen im Stand schon mal aus bzw. ruckte im Kaltlauf immer genau einmal. Nachdem ich alles mögliche im Dunstkreis der Einspritzung durchgetauscht hatte, kam dann beim TÜV-Termin ein paar Monate später heraus das es am Ende doch nur die Lambdasonde war. Dazu aber später mehr. Da ich in diesem Jahr auch meine, damals noch Freundin, ehelichen wollte musste für den Tag der Tage die Klimaanlage laufen. Schließlich sollte der Blaue das "Brautauto" werden und ohne Klimaanlage hat sich meine bessere Hälfte geweigert bei den hochsommerlichen Temperaturen in das Auto einzusteigen.
Auch hier hatte ich schon alles mögliche parat liegen, incl. einem neuen Klimakompressor. Also den ganzen Kram endlich mal eingebaut und ab damit zur Werkstatt zur Befüllung. Leider ließ sich die Anlage nicht wirklich befüllen. Die Zeit der Sache auf den Grund zu gehen war vor der Hochzeit einfach zu knapp und das Auto hatte bei den Vorbereitungen sicherlich nicht Prio 1. Um ehrlich zu sein wanderte das Thema immer weiter in den Hintergrund je näher der Termin rückte. Also wurde das Ganze verschoben und der Blaue wurde nicht das Hochzeitsauto. Aber das war mir dann so kurz vor der Hochzeit auch egal, ich wäre an dem Tag wohl notfalls auch Fahrrad gefahren
Irgendwann im gleichen Jahr, bekam der Wagen dann von mir auch noch einmal eine Aufbereitung spendiert. Also noch einmal komplett waschen, kneten und dann eine milde Politur plus eine Finish-Politur und natürlich eine schöne Schicht Wachs
Wer sein Auto regelmäßig pflegt und schützt muss am Ende auch nicht jedes Jahr polieren.
Gegen Saisonende machte ich mich auch daran mal die Lichtautomatik zu reparieren. Dank eingehender Recherche fand ich heraus das in dem Steuergerät wohl gerne zwei Lötstellen kaputtgehen. Zum Glück hatte ein Kumpel ein paar der Steuergeräte in seinem schier unerschöpflichen Fundus liegen und seitdem funktioniert das Ganze auch wieder tadellos. Auch bei meinem hatte es die obligatorischen zwei Lötstellen erwischt. Diese hatte ich später zwar aus Spaß mal gelötet, aber bis heute nicht ausprobiert ob es wieder vernünftig läuft. Hauptsächlich deshalb, weil der Ein-und Ausbau des Moduls echt die Pest ist. Das Modul sitzt unterm Armaturenbrett, ungefähr auf Höhe der Feuerwand. Dazu ist das Ganze noch an die Feuerwand geschraubt. Man muss sich also mit den Fingern im Fußraum einmal an der Lenkung, vorbei an der ganzen Kabellage, so lange durchwühlen bis man an der Feuerwand angekommen ist. Fummelig ist da noch milde ausgedrückt! Das ist definitiv was für Leute mit Gynäkologenhänden.
Da gegen Ende der Saison auch der TÜV mal wieder fällig war, habe ich den Wagen bei der Werkstatt eines Bekannten abgegeben in der Hoffnung das man das Thema noch bis Ende der Saison geregelt bekommt. Hat dann leider doch etwas länger gedauert und so konnte ich den Wagen erst in der neuen Saison abholen. Aber so kam wenigstens das Problem mit der Lambdasonde heraus. Der Grund warum der Wagen im Stand ab und an absoff war das die Lambdasonde falsche Werte geliefert hat, weshalb die Einspritzung das Gemisch anfettete. Interessanterweise hat sich das NICHT durch einen spürbaren Mehrverbrauch bemerkbar gemacht. Der Wagen lief ja ansonsten auch gut.
Kein ruckeliger Motorlauf, kein übertriebener Spritgestank, keine Leistungseinbußen. Der Ruck in der Kaltlaufphase kam immer genau dann wenn die Sonde auf Temperatur war und das Steuergerät somit vom Open Loop in den Closed Loop geht. Heißt: Die Sonde fängt an zu regeln und die Einspritzung nimmt entsprechend die Daten der Sonde für die Gemischaufbereitung her, statt stupide sein Standardprogramm abzuspulen. Aber das war wie gesagt nur eine Kleinigkeit
Am Ende kam mir das Ganze dann aber entgegen, da ich beruflich bedingt zum Saisonstart eh in der Gegend war. Da der Abreisetag genau am 01.03 war, passte das sogar perfekt zum Saisonstart
Also nach dem Termin zur Werkstatt gefahren und mit dem Auto entspannt zurück.
2019 begann dann auch, die bis heute andauernde, Phase in der das Auto keinerlei ernsthaften Probleme mehr gemacht hat. Kein zicken, kein liegenbleiben, nix neues kaputt gegangen. Er lief einfach und bis auf ab und an mal tanken, waschen und freudig durch die Gegend fahren habe ich da auch nicht viel gemacht. Das war auch nicht verkehrt, da der Sheriff da etwas mehr Aufmerksamkeit verlangte. Ansonsten nur der übliche Service und "Freude am Fahren". Das dürfte mit die ereignisloseste Saison gewesen sein, die ich mit dem Auto je hatte. So sollte es auch sein
Dafür sollte der Wagen die Saison danach wieder ein bisschen Aufmerksamkeit bekommen, da waren schließlich noch so 2-3 Kleinigkeiten die mich störten.
Jetzt hatte der Sheriff über den Saisonwechsel so viel Liebe bekommen, dass ich beschloss dem Blauen die letzten "Macken" auch noch auszutreiben. Die Klimaanlage stand immer noch auf meiner To-Do Liste, neue Reifen hätte der Wagen auch einmal verdient und der Wagen hatte noch einen Wackelkontakt der mich mittlerweile in den Wahnsinn trieb. Und die Bastellösung mit der Hupe war an dem Auto auch immer noch dran. Ich besorgte also erst einmal Teile. Darunter ein neues Orifice Tube, einen neuen Klimakondensator und einen Satz neuer Reifen. Das Auto brachte ich dafür zu einem Kumpel der sich mal die Elektrikmacke ansehen sollte die ab und an mal dafür sorgte das die Scheibenwischer nicht mehr wollten und die Airbaglampe unkoordiniert aufleuchtete. Der Tag wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Zum einen hat es an dem Tag immer mal wieder geregnet was mit sporadisch ausfallendem Scheibenwischer natürlich total super ist, zum anderen war es quasi mein letzter normaler Tag bevor die Corona Pandemie losging. Ich fuhr damals nach der Arbeit direkt zum Kollegen in den Ruhrpott.
Bei der Begutachtung stellten wir dann fest das es wohl irgendein Masseproblem sein muss. Als wir dann parallel zuhause das Service Manual wälzten, kamen wir auf einen Massepunkt am Motor an dem unter anderem der Airbag und der Scheibenwischer hingen. So bekam ich dann auch am nächsten Tag um halb Sieben schon die Nachricht das der Wagen fertig war. Der Massepunkt war scheinbar nicht richtig festgezogen. Das Kabel schlabberte ziemlich lose auf dem Stehbolzen hin und her. Da brauche ich mich über die sporadischen Ausfälle nicht zu wundern. Er meinte das war die einfachste Reparatur die er je hatte
Es gab dann noch eine Begutachtung des Gesamtzustandes wo der dem Wagen eine gute Basis bescheinigte. Auch die Lenkung war noch soweit gut, lag wohl auch daran das die Teile immer ordentlich abgeschmiert worden sind. Aus dem Grund sah er da auch keine Veranlassung dem Wal die gleiche Vorderachskur angedeihen zu lassen wie dem Sheriff. Cool, spart zumindest mal ein paar 1000€ ein
Witzigerweise tat es während der Fehlersuche plötzlich die Reinigungsanlage der Scheinwerfer wieder wie Sie sollte, das ganze Schlauchzeug hatte ich ja schon einmal repariert. Das lag wohl daran das der Kumpel in dem Zuge die Elektrikverbrechen der Vorbesitzer abgezogen hatte. Da hatte derjenige der die Conrad Hupe eingebaut hat, wohl den Strom von der Reinigungsanlage geklaut. Deshalb steckte die Pumpe auch ursprünglich nicht mehr im Tank der Scheinwerferreinigungsanlage. Warum man nicht einfach die kaputten Knöpfe getauscht hat und stattdessen lieber Löcher ins perfekte Armaturenbrett bohrt, meterweise Kabel verlegt, sich den Strom irgendwo klaut und anderweitig pfuscht bleibt mir bis heute ein Rätsel. Man stelle sich mal vor man hätte sich den Quatsch damals gespart. Aber das hatten wir schon bei der Gasanlage...........
Ein paar Wochen später ging es dann an die restlichen Kleinigkeiten. Heißt: Klimaanlage, Reifen und die Hupe. Jetzt wo die alten Elektrikstümpereien beseitigt waren, sollte die Hupe wieder an Ihren angestammten Platz wandern. Danach waren die Reifen dran. Schlussendlich sollte die Klimaanlage reanimiert werden. Nachdem einmal Kondensator und Orifice Tube getauscht wurden, die Anlage an gewissen Stellen neu abgedichtet, das Ganze befüllt wurde und ein Drucktest durchgeführt wurde, lief die Anlage....... für zwei Wochen
Irgendwo ist da immer noch eine Undichtigkeit, da muss ich noch einmal ran
Ironischerweise hatte der Klimaservice den Drucktest über mehrere Stunden gemacht und da war alles wunderbar, wobei die Werkstatt auch da schon Ihre Problemchen hatte. Ich hoffe das Leck noch dieses Jahr zu finden. Am Kompressor ist mir jetzt nichts aufgefallen, also kein Ölaustritt oder ähnliches. Aber eins steht fest:
Vor dem H-Kennzeichen will ich das die Klimaanlage wieder läuft!
Wenigstens machten sich die neuen Reifen auf dem Auto ganz gut. Wir hatten da beim Sheriff mit den Contis schon gute Erfahrungen sammeln können. In Sachen Kurvenstabilität, Nasshaftung, Fahrkomfort und Geräuschbelastung definitiv ein Schritt nach vorne. Passt einfach besser zum Charakter des Autos. Ironischerweise ist er dank der Reifen nicht nur komfortabler, er geht jetzt auch deutlich besser durch die Kurven
Da sieht man mal wieder was alleine Reifen für einen Einfluss auf das Handling haben.
So war die weitere Saison 2020 auch ziemlich ereignislos und eigentlich war der Wagen damit auch "fertig", wenn die Klimaanlage mich nicht seit Kauf ärgern würde
Aber ich sage es ja, seit dem die größten Baustellen erledigt sind läuft der Wagen unfassbar zuverlässig für sein Alter. Da kenne ich genug Kumpels mit halb so alten Autos die für eine solche Zuverlässigkeit bei Ihren Autos morden würden. Aber an den Punkt muss man auch erst einmal kommen und nicht jedes alte Auto ist in der Hinsicht so dankbar wie mein Caprice.
2021 war dann mal wieder der TÜV fällig, vorher wollte ich aber noch die Anhängerkupplung abbauen da ich das Ding nie gebraucht habe und ich mir sonst nur das Schienbein dran anhaue (ouch!) wenn ich was in den Kofferraum laden will. Da ich an dem Tag eh einem Kumpel bei der Besichtigung eines Autos helfen sollte und diese witzigerweise in der Heimatstadt von v8.lover stattfand, beschloss ich das mit einem Abstecher zu Ihm zu verbinden. So bauten wir "mal eben" die Anhängerkupplung aus. Auch wieder so eine Aktion die länger dauerte als ich dachte
Was vielleicht auch daran lag das die Stoßstange ab musste. Aber wir haben es geschafft und der Kram war am Ende wieder an Ort und Stelle. Sieht ohne die Kupplung gleich viel stimmiger aus. Die Frau hat eh immer schon gesagt das die Kupplung weg soll. Die Kupplung habe ich dann auch noch für gutes Geld wegbekommen, auch wenn manche noch deutlich mehr für die Dinger nehmen aber ich war froh Sie los zu sein. Hatte echt keinen Bock den Kram noch Monate irgendwo in der Garage herumliegen zu lassen wie damals die Gasanlage, welche ich am Ende verschenkt habe. Auch weil ich die Papiere davon nicht mehr hatte und ein neuer Besitzer noch genug Kosten und Rennerei damit haben wird. Und in der Garage steht der Kram eh nur im Weg.
Dann kam auch schon die TÜV-Prüfung und damit auch der große Schock der Saison: Durchgefallen! Bemängelt wurden ein Rostloch im Unterboden, ein weiteres im Anfangsstadium sowie die Bremsleitungen die angeblich total vergammelt gewesen wären. Dazu wäre der Rahmen ja total vergammelt und das Kat Schutzblech lose. Nach Rücksprache mit mehreren Werkstätten und einem angehenden Prüfingenieur der mein Auto gut kennt kamen eigentlich alle zu dem Schluss das der Prüfer maßlos übertrieben hat. Vermutlich kein Bock auf US-Cars oder so. Beim Rahmen blättert lediglich der 30 Jahre alte Originallack ab. Wäre da statt dem Lack eine Flugrostschicht drauf hätte sich der Prüfer wohl nicht beschwert
Auch bei den Bremsleitungen stellte sich heraus das man nur die flugrostigen Leitungen bemängelt hatte die ansonsten völlig okay waren, die welche aber tatsächlich kurz vor durch waren hatte man gar nicht erst gesehen und somit auch nicht bemängelt
Zum Glück hat die Werkstatt das rechtzeitig entdeckt! Die angeblich durchgegammelten Leitungen wurden einmal grob abgeschliffen und dann konserviert. Was soll ich sagen?! Die sehen jetzt besser aus als Neue! Hinten kamen die kaputten Leitungen einmal neu. Der einzige Kritikpunkt den ich so richtig durchgehen lasse war das Rostloch, da musste definitiv was getan werden. Bei dem Loch wurde ein neues Blech eingeschweißt und das Ganze ordentlich konserviert. Bei dem "Loch" im Anfangsstadium reichte einmal abschleifen und konservieren aus. Da kam meines Wissens kein neues Blech rein. Unterm Strich nicht viel, aber sehr zeitaufwändig. Dafür kam er dann auch "ohne erkennbare Mängel" durch und damit war der Wagen dann auch fertig für die Saison 2021. Als kleine Krönung, wurde der Wagen dann wenige Monate später für ein Lesershooting der Chrom und Flammen ausgewählt
Zurück in die Gegenwart
Die Krönung von 8 Jahren Blut, Schweiß und Geld verbrennen, wird die H-Zulassung in diesem Jahr sein. Die endgültige Zulassung erfolgt allerdings erst gegen Ende der Saison, da die EZ erst im September war.
Jetzt stellte sich mir eigentlich nur noch eine Frage:
Bleibe ich bei der Saisonzulassung, nur eben mit H-Kennzeichen oder nehme ich die normale, ganzjährige H-Zulassung. Über das Für und Wider hatte ich an anderer Stelle schon mal einen Artikel geschrieben und das Echo fiel eindeutig aus:
Nimm die Ganzjahreszulassung!
Wenn ich bei der jetzigen Konstellation bleibe, komme ich kostenseitig bei dem Selben raus wie jetzt bei der Saisonzulassung ohne H. Also mehr zahlen tue ich schon einmal nicht. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht zumindest mal andere Versicherer angefragt habe, da sich durch das H in der Hinsicht bei einigen Versicherungen ja doch etwas ändert bzw. diese beide Autos wegen dem H-Kennzeichen nehmen. Also mal mit meinen Daten bei verschiedenen Versicherungen angefragt und bei zweien schon, unverbindliche, Angebote bekommen die jeweils die Hälfte unter dem liegen was ich bei meiner jetzigen Versicherung mit ganzjähriger Anmeldung zahlen würde. Heißt wenn alles so klappt wie geplant, spare ich mal eben ein Drittel der jährlichen, fixen, Unterhaltskosten. Das wäre genug um ein ordentliches Gelage zu starten
Denke ich werde das dann genauso machen. Muss ich dann nur mal schauen wie das mit den Kündigungsfristen und so weiter aussieht. Aber das steht Stand heute noch alles in den Sternen. Zum Saisonende weiß ich da mehr
Ansonsten freue ich mich auf die Adelung durch das H-Kennzeichen
Darauf habe ich all die Jahre hingearbeitet und damit ist für mich ein Meilenstein erreicht
Der Caprice ist auch tatsächlich das Auto welches ich bisher am längsten besitze. Nicht mal meine Alltagsautos haben sich solange in meinem Fuhrpark gehalten. Und trotz der ganzen Anstrengungen habe ich jeden Kilometer genossen
Ich muss gestehen, dass ich den Blauen sogar noch lieber als den Sheriff fahre und das trotz des weicheren Fahrwerks, der langen Achse und ebenso trotz des schwächeren Motors. Ich fühle mich in dem Wagen einfach wohler. Ob es an dem höheren Komfort, der schickeren Innenausstattung oder den vielen gemeinsamen Kilometern liegt? Ich weiß es nicht. Vielleicht auch die Kombination aus allem. Die nächste Station ist dann die H-Abnahme selbst. Natürlich werde ich euch diesbezüglich auf dem Laufenden halten! 