Sat Aug 20 18:06:23 CEST 2016
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Hello Petrolheads, heute beschäftigen wir uns einmal mit dem Thema Rennsport. Getreu dem Hauptthema meines Blogs beschäftigen wir und dabei mit der wohl beliebtesten Rennserie der USA, der Nascar. Viele denken bei Nascar Rennen an stinklangweilige Rennen im Kreis in technisch antiquierten Autos und völlig unterforderten Fahrern ( stupide im Kreis fahren kann ja schließlich jeder, oder? 😉). [bild=1] Geschichte Die Nascar hat eine relativ lange Geschichte. Die Ursprünge dieser Rennserie liegen in der Prohibitionszeit in der tollkühne Fahrer mit aufgemotzten Autos und literweise schwarzgebranntem im Kofferraum vor der Polizei geflüchtet sind. Da die Polizei meist mit stinknormalen Straßenautos unterwegs war hatte diese meist keine Chance gegen die technisch überlegenen Fahrer aus der Schwarzbrennerszene. Diese Fahrer wurden auch Bootleggers genannt. Es dauerte nicht lange und die Bootleggers begannen sich an Wochenenden miteinander zu messen. Die ersten Rennen dieser Art gab es bereits 1936 und 1938 fing Bill France Senior an die ersten Rennen selbst zu organisieren. Er gilt als der Urvater der Nascar Rennserie und diese ist bis heute Familiensache. Überhaupt hat Nascar viele traditionelle Aspekte! Das erste Rennen fand damals am Daytona Beach Road Course statt, eine Rennstrecke die mehr Schotterpiste als richtige Rennstrecke war. Das Rennen selbst war für die Stadt ein riesiges Desaster, nicht nur in finanzieller Hinsicht sondern auch mit Hinblick auf den Ruf der Stadt wegen der kontroversen Wertung des Rennens. Dem Sieger winkten Preise wie Zigarren und Alkohol. In den frühen Jahren der Nascar sollen die Fahrer sogar stockbetrunken und zigarrerauchend Ihre Runden gedreht haben. Davon ist man natürlich mittlerweile Lichtjahre entfernt 😉 Bill France beendete das Rennen übrigens auf Platz 5 🙂 Bis 1939 fanden ein paar wenige Rennen statt an denen auch Bill France teilnahm. Nach ein paar Jahren und ein paar wenigen Rennen keimte in Mr. France die Idee eine eigene Rennserie auf die Beine zu stellen. Leider durchkreuzte der Eintritt der USA in den II. Weltkrieg seine Pläne. So musste er sich bis zum Ende des Krieges bei einer Schiffswerft seine Brötchen verdienen. 1946, ein Jahr nach Beendigung des II. Weltkrieges war es dann endlich soweit und es konnten endlich wieder Rennen gefahren werden. Allerdings gab es immer wieder Probleme und Streitigkeiten bei diesen Rennen da es nicht selten vorkamen das Veranstalter von den Fahrern Geld einsammelten und dann mitsamt dem Geld spurlos verschwanden. France wusste um diese Probleme, war er doch selber passionierter Fahrer. Ende 1947 begann er deswegen sich Gedanken um eine Rennserie zu machen um diese Rennen professionell aufziehen zu können. Er setzte sich mit diversen Veranstaltern zusammen und beriet wie man dieses Projekt wohl am besten angehen könnte. Das Ergebnis aus diesen Gesprächen war die Gründung der Nascar am 21. Februar 1948. [bild=2] Die Abkürzung Nascar steht für: National Association for Stock Car Auto Racing Der Name leitet sich daraus ab das früher mit sehr seriennahen Autos gefahren wurde. Die Grundlagen [bild=3] Die dritte populäre Rennserie ist die Camping World Truck Series. Hier wird es im Grunde genommen richtig abgefahren. Die Rennwagen ähneln hier eher Pick-Ups statt richtigen Rennwagen. Trotzdem sind die Wagen ähnlich aufgebaut wie die Sprint Cup Autos was Ihnen aufgrund der tiefen Karosserie ein merkwürdiges Aussehen verleiht. Ansonsten gibt es noch viele weitere Nascar Rennserien im Ausland, darunter auch die Whelen Euro Series die wie der Name schon sagt in Europa ausgetragen wird. Die Rennen des Sprint Cup werden allerdings ausschließlich in den USA ausgetragen und traditionell dann auch eher in den Redneck Staaten. Einige Rennen finden allerdings auch in Kalifornien, Arizona und natürlich in Florida statt 😉 [bild=4] Short Tracks Diese Kurse sind sehr kurz, meist kürzer als eine Meile. Diese Strecken zeichnen sich auch oftmals durch sehr flache Kurven aus was die Fahrer dazu zwingt vor den Kurven langsamer zu werden. Die Neigung der Steilkurven wird auch als Banking bezeichnet. Eine Strecke mit einem hohen Banking hat also sehr steile Kurven. Speedways Die Speedways stellen den klassischen Nascar Rundkurs dar. Sie sind meist zwischen einer und zwei Meilen lang und verfügen über ein durchschnittliches Banking wobei es auch hier wieder Ausreißer nach oben und unten gibt. Der Indianapolis Speedway ist beispielsweise eine Strecke die zwar lange Geraden hat auf denen man viel Tempo machen kann, allerdings weisen die Kurven kein all zu starkes Banking auf was die Fahrer zwingt abzubremsen. Dagegen gibt es dann kurze Strecken wie Bristol die ein hohes Banking aufweisen in denen die Fahrer die Kurven quasi ohne brutales Bremsen nehmen können. Superspeedways [bild=24] Daytona und Talladega. [bild=25] [bild26] Das Regelwerk Die Regeln sind auf der einen Seite deutlich einfacher als in der Formel 1, auf der anderen Seite aber auch kompliziert. Ersteres trifft auf die Autos zu, letzteres auf das Punktesystem. Die Regeln im Bezug auf die Autos sind relativ eindeutig und lassen kaum Spielraum für eigene Entwicklungen. Mit der Einführung des Car of Tomorrow basieren sowieso alle Autos auf Einheitschassis. Das hat den Vorteil das der Fahrer das Rennen entscheidet und nicht wie in der Formel 1 das Team welches das meiste Budget in die Entwicklung der Autos gepumpt hat. Das Punktesystem ist da schon etwas komplizierter bzw. umständlicher. Wie in der Formel 1 so werden die Punkte auch nach Platzierung vergeben. Dies kann man sich in etwa so vorstellen: Platz 1: 46 Punkte Die Punkte werden dann mit absteigendem Rang verteilt. Im Gegensatz zur Formel 1 erhält auch der letzte Platz Punkte, auch wenn man den einen Punkt eher als Trostpflaster verstehen kann 😉 Klingt auf den ersten Blick ganz einfach, allerdings kommt eine weitere Komponente zur Punktevergabe hinzu, die Führungsrunden! Für seine erste Führungsrunde in einem Rennen erhält der Fahrer einen zusätzlichen Punkt und noch einen weiteren wenn er die meisten Führungsrunden in einem Rennen erzielt hat. In einer Meisterschaftssaison werden insgesamt 36 Rennen gefahren. Eine weitere Besonderheit des Regelwerks ist der sogenannte "Chase". Den Chase muss man sich wie eine Art Playoff vorstellen. Das Prinzip funktioniert so: Nach 26 Rennen bekommen die besten 12 Fahrer automatisch satte 2000 Punkte gut geschrieben. Nochmals 3 Punkte gibt es für jedes vorher gewonnene Rennen der Saison. Damit werden die ersten 12 in der Meisterschaft uneinholbar. Klingt unfair, soll aber eine gewisse Spannung in der Schlussphase der Saison erzeugen. Damit haben die anderen Teams zwar keine Chance mehr auf die Meisterschaft, die Preisgelder werden aber immer noch nach Position im Rennen verteilt. Somit haben auch die Teams die nicht in den Top 12 sind einen Anreiz die Saison zu beenden. Wie in der Formel 1 so gibt es natürlich auch in der Nascar Gelbphasen, die sogenannten "Cautions". Dabei muss allerdings noch einmal unterschieden werden zwischen: Reguläre Caution Diese Gelbphase wird ganz normal wie in der Formel 1 gegeben wenn es Unfälle gab und das Feld verlangsamt werden soll. Auch bei Regen wird eine Gelbphase ausgerufen da es keine Regenreifen in der Nascar gibt. Es gab zwar ein paar Rennen in denen man auch bei Regen gefahren ist, allerdings ist aufgrund der Steilkurven, der Bauweise der Autos sowie den eingesetzten Reifen das Fahren bei Regen geradezu selbstmörderisch. Stellt euch vor Ihr müsstet mit über 300 km/h auf besseren Slicks durch einen Wasserfall (gerade in den Steilkurven fließen die Wassermassen besonders gut über die Fahrbahn!) fahren. Klingt gefährlich? Ist es auch! Competition Caution Diese wird vor oder während des Rennens von der Rennleitung festgesetzt. Man stelle sich das ganze wie die Einführungsrunde in der Formel 1 vor in der alle Autos brav im Zick Zack Kurs hinter dem Pace Car hinterherdackeln. Diese werden beispielsweise festgesetzt wenn die Teams aufgrund von Regen nicht die Möglichkeit hatten zu trainieren. So haben die Teams noch vor oder sogar während des Rennens die Chance kleine Modifikationen am Setup vorzunehmen. Die Cautions werden allerdings auch von der Nascar dazu genutzt die Rennen spannender zu gestalten wofür die Nascar auch in der Kritik steht. Diese Gelbphasen werden gerne gegeben wenn das Rennen schon "zu lange" ohne Unterbrechung durchgelaufen sind. Das soll zum einen den TV Stationen die Möglichkeit geben Ihre Werbepause zu schalten ohne das der Zuschauer etwas verpasst, zum anderen soll es das Feld wieder enger zusammenführen was die Platzkämpfe wiederum spannender macht da die Platzierungen nicht so extrem entzerrt sind wie bei den meisten Formel 1 Rennen. Offiziell werden diese "kalkulierten Gelbphasen" damit begründet das irgendwo noch ein Trümmerteil oder Dreck auf der Strecke lag der schnell beseitigt werden muss. Kommen wir zu den Boxenstopps! Wie in jeder Rennserie so gibt es auch bei der Nascar Boxenstops. Bei den Boxenstopps gibt es strenge Regeln. Zum einen gibt es in der Box ein Speed Limit (wer sich nicht dran hält kriegt eine Strafe!) zum anderen gibt es für das ganze Prozedere auch noch einmal Regeln. Insgesamt dürfen sich nur 6 Teammitglieder beim Auto aufhalten, der Rest muss hinter der Absperrung bleiben und darf maximal Teile oder Reifen über die Mauer reichen. Die Aufteilung der Crew die sich am Auto aufhält ist wie folgt: Tire Changer Dies ist das Crewmitglied welches die Reifen löst und wieder festzieht. In der Nascar sind die Schrauben noch klassisch mit Radbolzen befestigt und nicht mit Zentralmuttern wie in anderen Rennsportarten. Die Reifen werden immer seitenweise getauscht und somit gibt es ingsgesamt 2 Tire Changer. Tire Carrier Diese stehen den Tire Changern bei und halten die Reifen parat. Sie nehmen auch die abgenutzten Reifen an. Die Reifen werden dabei von den Crewmitgliedern hinter der Mauer angereicht. Man sieht das bei Boxenstopps sehr oft und die Crewmitglieder welche die Reifen angeben sehen dabei aus als würden Sie fast über die Mauer fallen 😉 Die Tire Carrier welche an der Hinterachse stehen nehmen während eines Stops wenn nötig auch noch Veränderungen an der Hinterachse vor. Dafür sind im Heck 2 Öffnungen in der Karosserie über die sich das Fahrwerk mittels Drehungen in die eine oder andere Richtung verstellen lässt. Jackman Dies ist das Crewmitglied welches das Auto mittels klassischem Wagenheber aufbockt. Er muss das Auto hochhalten während die 2 Tire Changer und Tire Carrier die Reifen an der jeweiligen Seite wechseln. Ist der Wechsel vollzogen wechselt die versammelte Mannschaft die Seite und das Spiel geht von vorne los. Gasman Der letzte im Bunde ist der Gasman. Er tankt das Auto mittels einer großen Benzinflasche welche über einen großen Schlauch verfügt. Da die Autos über keine Tankuhr verfügen wird einfach reingehalten bis der Wagen voll ist. Dazu gibt es den sogenannten Catch Tank welcher das überflüssige Benzin auffängt wenn der Tank bis zum Rand voll ist. Wenn dieser anfängt sich zu füllen kann der Gasman ganz sicher sein das der Tank voll ist. In folgendem Video sieht man neben der kleinen Showeinlage des vorderen Tire Changers auch noch ganz gut wie der Boxenstopp vonstatten geht. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/Jp_AGaeYN64" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Dieser gesamte Vorgang dauert lediglich 14 Sekunden. Wie lange habt Ihr das letze mal fürs Tanken oder den Reifenwechsel gebraucht? 😉 Jetzt kommen wir zum Teil auf den sich die meisten sicherlich am meisten freuen, der Technik! Die Technik Mittlerweile basieren die Autos alle auf einem Einheitschassis. Davon ab war das Reglement im Bezug auf die Autos immer schon sehr streng. Motorenseitig hat man die Technik auf den Stand der 60er Jahre festgeschrieben. Das Chassis existiert in seiner jetzigen Form seit ca. 2007. Das mag jetzt auf den ersten Blick alles sehr antiquiert zu erscheinen, hat aber seine Gründe. Man wirft der Nascar ja gerne vor aus traditionellen Gründen mit Steinzeittechnik herumzufahren. Dem ist aber mitnichten so. Vielmehr möchte man eine Technikschlacht wie in der Formel 1 vermeiden in der ein Team am Ende nur mit den meisten Scheinchen zu werfen braucht um das schnellste Auto zu haben. Vielmehr möchte man das der beste Fahrer gewinnt, weiterhin sorgt das Einheitschassis dafür das auch kleinere Teams eine Chance haben da die Autos technisch mehr oder weniger völlig identisch sind. Aus dem Grund ist das Reglement auch so streng 😉 Die Karosserien sind alle identisch in Ihrer Form. So gibt es auch keine Vorteile dank irgendwelcher extra Spoilerchen oder Flügel die durch Abgase angeblasen werden und all der ganze Kram der in der Formel 1 seit Jahren zu Frust bei den Zuschauern führt. Allerdings wird auch in der Nascar durchaus experimentiert. In den letzten Jahren hatte man große Heckspoiler an der Einheitskarosserie angebracht. Diese Änderung hat man allerdings wieder rückgängig gemacht und so tragen die Autos wieder das traditionelle Entenbürzel. Die Teams haben die Möglichkeit die Neigung des Bürzels zu verstellen um somit Einfluss auf die Aerodynamik zu nehmen. Dabei muss immer zwischen hoher Geschwindigkeit und Straßenlage abgewogen werden. Ein flacher Spoiler sorgt zwar für sehr hohes Tempo, lässt die Hinterachse aber auch extrem leicht werden was bei hohem Tempo viel Aufmerksamkeit vom Fahrer erfordert. Der Aufbau eines Stock Cars ist ähnlich dem von DTM Autos. Dabei wird über einen Gitterrohrrahmen eine Außenhaut gestülpt. Dieser Gitterrohrrahmen ist sehr stabil weshalb die Fahrer auch Unfälle bei höheren Geschwindigkeiten mehr oder weniger unverletzt überstehen. Das Reglement ist so streng das sogar die Dicke der Außenhaut geregelt ist. Damit die Autos trotz des Einheitschassis irgendwie Ähnlichkeit zu den Straßenautos haben werden die Fronten mit aufgeklebten Kühlergrills und Scheinwerfern so aufgewertet das diese entfernte Ähnlichkeit mit Ihren Straßenpendants haben. Momentan kämpfen der Chevrolet SS, der Ford Fusion und der Toyota Camry um die Herrschaft im Oval. Wie schon bei den Boxenstopps erwähnt haben die Autos keine Tankanzeige weshalb der Fahrer sich auf sein Gefühl verlassen muss wann der Tank leer ist. Dies hat schon mehr als einmal zur Situation geführt das einem Fahrer der in Führung lag in der letzten Kurve der Sprit ausgeht 😉 Der Herzstück der Stock Cars sind natürlich die Motoren. Diese werden nach strengen Vorgaben von den in der Nascar vertretenen Herstellern entwickelt. Technisch ähneln die Motoren stark GMs Small Block, also ein V8 Motor mit zentraler Nockenwelle und einem Ventiltrieb über Stößelstangen. Der Hubraum ist auf ca. 5866 ccm³ festgelegt. Seit der 2011er Saison hat die Einspritzung Einzug in die Nascar gehalten was auf der einen Seite viele Vorteile, auf der anderen Seite aber auch zu gewissen Nachteilen geführt hat. Die Einstellmöglichkeiten im Vergleich zu den Vergasern ist deutlich höher wodurch es den Teams möglich ist die Motoren präziser auf die herrschenden Wetterbedingungen abzustimmen. Zum anderen haben die Fahrer die Möglichkeit die Spritzufuhr (ähnlich der Schubabschaltung in normalen Straßenautos) abzustellen. Dies spart beispielsweise in Gelbphasen Benzin da man den Wagen einfach rollen lassen kann. Über die Leistung der Motoren gibt es verschiedene Angaben. Man spricht meistens von 850 PS wobei die Motoren unter guten Bedingungen auch über 900 PS leisten sollen. Das Drehmoment beträgt ca. 750 NM und wird erst bei 7500 u/min erreicht. Eins steht fest, die Motoren sind richtige Kraftpakete. Ein Motor kostet ungefähr zwischen 50.000 und 100.000 Dollar und die Teams haben so gut 2-3 Motoren pro Wagen in Reserve. Die Motoren werden trotz des strengen Reglements immer weiterentwickelt. Jedes noch so kleine zulässige Veränderung könnte irgendwo ein paar PS bringen und so forschen die Motorenbauer der Hersteller auch immer weiter um die Motoren immer weiter auszuquetschen. Aber nicht nur die Leistung wird erhöht, sondern auch die Charakterisitik des Motors wird dabei verbessert. Man versucht dabei das Leistungsband so breit wie möglich zu halten da dies den Fahrern beim herausbeschleunigen aus Kurven hilft. Die Motoren sind so stark ausgereizt das diese maximal ein Rennen halten. Bei den extremen Drehzahlen auch kein Wunder 😉 Die Motorenentwicklung erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit der Nascar um die Einheitlichkeit der Technik zu gewährleisten. Geschaltet wird in der Nascar nach alter Väter Sitte über eine manuelle 4-Gang Schaltung. Die Kraft wird dabei natürlich an die Hinterräder übertragen 😉 Die ersten 3 Gänge werden dabei aber meist nur für die Ausfahrt aus der Boxengasse gebraucht. Sobald der Wagen seine Geschwindigkeit erreicht hat wird nur noch im 4. Gang gefahren. Wie alles andere in der Nascar so sind auch die Reifen vereinheitlicht. Der Hersteller des Einheitsreifens ist Goodyear. Wie in allen anderen Bereichen kommen die Verbesserungen im Reifenbereich somit allen Teams zu Gute. Reifenkriege wie in der Formel 1 werden so verhindert. Wie versprochen kommen wir an dieser Stelle auch zu den Restrictor Plates! Diese muss man sich wie eine Art Drossel für die Motoren vorstellen. Diese begrenzen die Luftzufuhr zum Motor und drosseln somit die Leistung der Motoren sehr stark ein. Diese kommen nur auf den beiden Superspeedways Daytona und Talladega zum Einsatz da ein ungedrosselter Motor auf diesen Strecken geradezu wahnwitzige Geschwindigkeiten erreicht welche auf Dauer einfach zu gefährlich sind. Die Motoren würden bei diesen Geschwindigkeiten in den Kurven einfach abfliegen. Wie es aussieht wenn ein Auto mit fast 400 km/h in eine Mauer rast will man sich nicht vorstellen. Die Restrictor Plates drosseln die Motoren auf etwa 450 PS ein, immer noch mehr als genug um die magische 200 mp/h Schallmauer (320 km/h) zu knacken! An dieser Stelle ist es fast unnötig zu erwähnen das die Motoren bestialisch gut klinken 😉 😁 Hier gibt es eine kleine Kostprobe 🙂 <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/EScO0-NHGs0" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Hier gibt es hier ein paar Erklärungen zum Einspritzsystem welches von Holley zugeliefert wird. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/E6GeEeQqctE" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Wer mehr zu den Motoren wissen will sollte sich folgendes Video mal anschauen: <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/P3_UQcnHB1E" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Zum Schluss gibt es noch ein wenig Nascar Trivia und Racing Kauderwelsch 😉 Rennndauer Nascarrennen sind Langstreckenrennen und so dauert eine Nascarübertragung auch gerne mal 5 Stunden. Die Rennen sind aus diesem Grund ähnlich wie die VLN Rennen oder die 24h am Nürburgring richtige Volksfeste 🙂 Die Distanz bewegt sich dabei meist zwischen 400 und 500 Meilen. Aus dem Grund heißt das Daytona 500 auch Daytona 500 weil dort eben 500 Meilen gefahren werden 😉 Eine Zahl im Namen des Rennens deutet eigentlich fast immer auf die Zahl der zu fahrenden Meilen hin. Fahrtechnik Der Schlüssel zum Sieg in der Nascar liegt im Windschatten, im englischen auch als Slipstream bezeichnet. Man nutzt dabei den Effekt aus das die Luft vom vorausfahrenden Fahrzeug verdrängt wird. Man hängt sich also in den Windschatten des Vorausfahrenden und muss so weniger Leistung aufbringen um die gleiche Geschwindigkeit zu fahren. Das spart nicht nur Sprit sondern gibt dem Fahrer dahinter eine gewisse Leistungsreserve die er im richtigen Moment zum überholen nutzen kann. Dadurch das die Führungsposition oftmals wechselt bleiben die Rennen spannend. Nicht selten wechselt die Führung in den letzten Zügen noch einmal unverhofft weil der Erstplatzierte einen kleinen Fahrfehler gemacht hat. Im letzten Rennen in Watkins Glen wurde der eigentlich 4. Platzierte in der letzten Kurve doch noch 2. da der Fahrer auf Platz 3 den 2. Platzierten von der Strecke gekegelt hat wodurch beide ein paar Plätze eingebüßt haben. Um die Faszination Nascar zu verstehen sollte man sich mal ein paar Rennen angeschaut haben. Entweder es packt einen oder man wendet sich gelangweilt ab. Green White Checkered Flag Es gibt in der Nascar die Regel das man ein Rennen nicht in einer Gelbphase beendet. Sollte also in den letzten 3 Runden vor dem Rennen eine Gelbphase ausgelöst werden gibt es die Regel das man die Runden die man in der Gelbphase gefahren ist auf die Renndistanz aufaddiert. Wird das Rennen durch die grüne Flagge wieder freigegeben folgen insgesamt 2 Runden. Zum einen wird die Runde in der die Strecke wieder freigegeben wurde zu Ende gefahren. Danach folgt die weiße Flagge welche die letzte Runde anzeigt. Sollte es in dieser Phase wieder zu einem Unfall kommen wird das Rennen beendet und die Zeitmessung bestimmt den Sieger. Spotter Spotter sind die Augen der Fahrer auf die Strecke. Diese beobachten die Strecke und geben dem Fahrer so wichtige Infos was vor und hinter Ihm passiert. Der Fahrer steht in permanentem Kontakt mit seinen Spottern um immer über die aktuellen Geschehnisse (Unfälle beispielsweise) auf der Strecke informiert zu sein. Lucky Dog Ein Lucky Dog ist der Fahrer welcher das Recht hat sich während einer Gelbphase wieder ans Feld anzuschließen sollte er eine Runde zurückliegen. So kann der Fahrer völlig regelkonform seinen Rückstand aufholen. Wechselnde Paint Schemes [bild=23] Wer den Film "Days of Thunder" kennt wird bei folgendem Paint Scheme vermutlich ein heftiges Dejavu haben 😉 Wichtige Fahrer in der Nascar Geschichte - Bill Elliott (Ex-Meister) Dale Earnhardt starb 2001 bei eihem heftigen Unfall in Daytona. Dieser Unfall war der Startschuss für die Entwicklung des "Car of Tomorrow". <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/rXGKys62TXw" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Richard Petty dürften die meisten US-Car Fans aufgrund seiner babyblauen Autos kennen. Zu seiner aktiven Zeit ist Petty unter anderem einen Plymouth Superbird gefahren. Petty war auch dafür berühmt sein Auto das ein oder andere mal in die Mauer zu setzen, so wie 1970 in Darlington wo er sich mehrfach mit seinem Roadrunner überschlug. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/wlFLnFc79bI" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Quellen: racingblog; Nascar; motorvision.tv; ESPN |
Tue Jul 05 11:50:35 CEST 2016
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Sheriff, Tales
Hello Petrolheads, wie bereits in Teil 1 beschrieben haben wir jetzt endlich einen Kontaktmann beim Sheriff. Wir haben einiges über die Geschichte des Autos herausgefunden was die Geschichte des Autos immer lebendiger und klarer werden lässt 🙂 Dies war aber noch nicht alles! Natürlich haben wir auch nach dem Equipment gefragt, schließlich haben wir in dem Punkt noch die ein oder andere große Wissenslücke 😉 An dieser Stelle sei schon mal gesagt das wir im Laufe der nächsten Wochen (er ist da wohl dran) eine Equipmentliste bekommen werden sodass wir zumindest wissen womit der Wagen bei Indienststellung ausgerüstet war. Soviel wissen wir jetzt definitiv: [bild=10] Grund 1: Das Gun Rack! Da wo für gewöhnlich die Laptophalter montiert waren saß das Gun Rack und in unserem Falle saß exakt an der besagten Stelle definitiv eins. Grund 2: Das Alter! Der Wagen ist 1993 in Dienst gestellt worden, nicht gerade das Zeitalter von modernen Laptops. Wir sprechen hier nicht von diesen MDTs wie sie beispielsweise beim LAPD zum Einsatz kamen sondern wirklich von Laptops wie sie in den 90ern populär wurden. Wer sich noch an das Jahr 1993 erinnern kann, weiß das Laptops alles andere als üblich bzw. sauteuer waren. Jetzt bleibt nur noch die Frage wie zum Teufel die Gun Rack, Laptop UND Konsole an den Mitteltunnel bekommen haben, vor allem weil unser Auto ja auch noch eine durchgehende Sitzbank hat was die Möglichkeiten noch einmal zusätzlich einschränkt 😕 Wenigstens scheiden dafür einige andere Optionen wieder aus. Hoffen wir unser Kontakt kann uns mehr zum Thema Equipment sagen 😉 Aus dieser Erkenntnis ergibt sich allerdings wieder ein neues Problem: Welcher Laptop war verbaut? Ich habe zwar in einem der Auktionsinserate einen Computer gesehen der ziemlich gut hinkommen könnte, allerdings ist das Bild zum einen stark verpixelt und zum anderen gibt es in dem Auktionsinserat keinerlei Hinweise auf das verbaute Modell. Da müssen wir wohl auf unseren Kontaktmann hoffen! Optisch wirkt es wie ein Misch Masch aus den alten MDTs und einem typischen 90er Jahre Laptop, aber ich schweife ab 😉 Zurück zum [bild=1] Das Gute: Lautsprecher und Mikrofon sind bei dem von uns ersteigerten Funkgerät schon mit dabei, hier müssen wir also keinem Kleinkram hinterherrennen. Wir haben quasi das rundum sorglos Paket bekommen 😎 Bei Gelegenheit vergleichen wir mal den Funklautsprecher mit der Spur am Dach. Wo wir beim Dach daneben gelegen hatten, lagen wir dafür beim Gun Rack wieder richtig. Dort wo wir es vermutet hatten hat es auch gesessen. Auch wissen wir jetzt was die Spuren auf dem Dashboard zu bedeuten haben. Die Löcher stammen wohl von einer Radarantenne. Diese Autos wurden wohl nur in Avenal eingesetzt, da Sie wohl nur dort eine Radarstation hatten. Leider wirft diese Antwort noch viel mehr Fragen auf als Sie beantwortet 😁 Von was für einem Radarsystem sprechen wir? Welchen Sinn hatte es? Warum war es von einer stationären Radaranlage abhängig? Vielleicht weiß die Equipmentliste da mehr sobald Sie da ist 😉 Notfalls müssen wir auch hier noch einmal genauer nachbohren. [bild=2] Das war es auch schon fürs erste. In Teil drei können wir euch hoffentlich von der Equipmentliste und weiteren Details berichten. Es bleibt auf jeden Fall spannend 😉 |
Mon Jun 27 22:39:44 CEST 2016
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lane, Memory
Hello Petrolheads, heute kommen wir zu Teil 5 der Camaro Reihe und damit auch zu Generation 5. Seinen Ursprung hat Generation 5 in einem Concept das General Motors 2005 vorgestellt hatte. Zur gleichen Zeit hatte Ford mit dem neuen Mustang den Pony Cars ein kleines Revival beschert. Der Mustang war erfolgreicher als gedacht und man wollte und konnte bei GM nicht tatenlos dabei zusehen. Allgemeine Informationen [bild=1] Die Technik [bild=2] Ab Werk brachte der Camaro 6 Airbags, eine variable Servolenkung sowie das Stabilitätsprogramm Stabilitrak mit. Der Camaro SS Käufer bekam zusätzlich noch einige nette Performance Extras wie die Brembo 4-Kolben Bremsen, eine Launch Control sowie einen Sportmodus für das Stabilitrak System welches die Zügel des ESPs deutlich lockerer lässt als das Standard ESP. Die Motoren [bild=6] [bild=15] [bild=27] Getriebe Getriebeseitig gab es beim Camaro grundsätzlich nur die Auswahl zwischen einem Automatik und einem Schaltgetriebe. Unter dem Blech gab es aber einige Unterschiede, da die Getriebe im Laufe der Produktion durch modernere Versionen getauscht wurden. Schaltgetriebe Insgesamt gab es 2 Schaltgetriebe im Camaro. Zum einen das Aisin AY6 und zum anderen das Tremec TR-6060. Beide Getriebe verfügen über 6-Gänge. Aisin AY6: Das AY6 kam lediglich im ersten Jahr des neuen Camaro zum Einsatz. Es wurde für den Einsatz in hinterradgetriebenen Fahrzeugen entwickelt und kann bis zu 468 NM aushalten. [bild=13] Automatikgetriebe Hier gilt im Prinzip das selbe wie bei den Schaltgetrieben. Die Automaten wurden im Laufe der Produktion ausgetauscht. Hier kamen ausschließlich GM eigene Automaten zum Einsatz. Da wären zum einen das 6L50, das 6L80 sowie das 6L90. Wie der Name schon verrät sind alle 3 mit 6-Gängen ausgestattet sowie für den Einsatz in hinterradgetriebenen Fahrzeugen konzipiert. 6L50: Das 6L50 kam in den V6 Motoren zum Einsatz. Es war für eine maximale Kraft von 315 PS und 450 NM ausgelegt. Hergestellt wird es von der Firma Punch Powerglide. Wer dabei jetzt an das legendäre GM Getriebe denkt liegt gar nicht mal so falsch. Die Firma mit Sitz in Straßbourg begann einmal als Getriebefabrik von GM. Mittlerweile gehört das Werk zur Punch Metals International. Dort wurden übrigens auch die 5L40 Getriebe für BMW gebaut 😉 6L80: Technisch verwandt mit dem 6L50 ist das 6L80 für Anwendungen in deutlich stärkeren Modellen konzipiert. Dieses Getriebe wurde im Willow Run Transmission Plant in Michigan gebaut. [bild=23] Ausstattungslinien Basis (LS/LT): Der Basiscamaro kam in den Trimleveln LS und LT. Er war ausschließlich mit dem V6 erhältlich. Serienmäßig im LS waren unter anderem die Klimaanlage, 6 Airbags, ABS, Traktionskontrolle, Satellitenradio, 18" Alufelgen sowie die Zentralverriegelung. Zusätzlich kamen dann in der LT Ausstattung noch ein LCD Monitor mit Navigationssystem sowie die vorderen Nebelscheinwerfer. RS: Wie schon bei den Vorgängern war das RS Paket eher ein Optikpaket. Dieses war allerdings für die Basis sowie den SS verfügbar. Die Änderungen waren hauptsächlich kosmetischer Natur. So bekam die V6 Version mit dem RS Paket den Spoiler der V8 Modelle, abgedunkelte Rückleuchten, Frontscheinwerfer mit "Halo" Ringen und im Falle des SS rote statt silberner SS Embleme sowie rote RS Embleme bei den V6 Modellen welche sonst ohne auskommen. Ebenso sind durch das RS Paket beim V6 Modell die 20" Felgen des SS Standard. Diese sind beim RS Paket in Midnight Silver lackiert. 1LE: Mit 1LE bekommt man eine Art Sportpaket welches den Camaro SS mit ein paar Goodies des ZL1 aufwertet. Enthalten sind eine 3.91er Hinterachse, ein Sportfahrwerk incl. dickerer Stabilisatoren, schwarze 20" Alufelgen und ein Optikpaket bestehend aus einer mattschwarzen Haube und einem mattschwarzen Spoiler. Der Innenraum wird durch ein abgeflachtes Sportlenkrad mit Alcantarabezug und einen ebenso mit Alcantara bezogenen Gangwählhebel aufgewertet. Ein weiteres Extra sind die Recaro Sportsitze. [bild=7] [bild=12] [bild=24] Exportversion: Auch von Camaro Nummer 5 gab es eine offizielle Version in Europa. Bei uns gab es den Camaro ausschließlich als SS, dafür hatte man wenigstens die Wahl zwischen Automatik und Schalter bzw. Coupe und Cabriolet. Zu erkennen ist diese Version am besten durch die speziellen Rückleuchten in Brillenform. Die Leuchten sind im Gegensatz zu den früheren Versionen des Camaro hier nicht zweigeteilt. Erst mit der Modellpflege bekam der Camaro einteilige Rückleuchten die sich optisch wiederum stark von den EU-Rückleuchten unterscheiden. Angeboten wurde der Camaro bei uns ab gut 40.000€ was für ein Auto mit diesem Look, Ausstattung und Leistung schon fast Diebstahl darstellt 😉 |
Sun Jun 19 21:48:03 CEST 2016
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Hello Petrolheads, welcher Autofreak kennt Sie nicht, die klassischen Pony und Muscle Cars, welche bis heute noch viele Autofahrer durch Ihre für heutige Verhältnisse schon fast obszöne Optik sowie die großen Motoren begeistern. Mit neuen Umweltschutzbestimmungen war ja Anfang der 70er erstmal Schluss mit Performance made in USA. Seit ein paar Jahren allerdings gibt es wieder vermehrt günstige Performance für die Masse, so wie damals zu Zeiten der Muscle Car Wars. Erst kürzlich hat Dodge mit seiner Viper ACR so gut wie alles platt gemacht was Räder hat, Chevrolet haute den neuen Camaro auf Basis des ATS raus und rückt damit dem BMW M3/M4 gefährlich nah auf die Pelle und Ford brachte mit dem Mustang GT350R das wohl radikalste Pony Car seiner Firmengeschichte raus. Dazu steht die Neuauflage des Ford GT in den Startlöchern welchen man dieses Wochenende in LeMans bewundern durfte. Für mich Grund genug mal einen Blick auf die wichtigsten US-Car Neuheiten der jüngsten Vergangenheit bzw. Zukunft zu werfen. Fangen wir mal bei FCA an. Mit dem Hellcat Motor hat man schon letztes Jahr eine ganz eigene Modellfamilie geschaffen. Mit dem 717 PS starken 6,2 Liter Kompressor Hemi hat man dabei ganz in guter alten Chrysler Tradition ein Monster von einem Motor geschaffen der es bisher in den Charger und den Challenger geschafft haben. Nächster Kandidat für die chryslersche Kraftkur ist der Jeep Grand Cherokee. Gehen wir doch mal ein wenig ins Detail: Charger Hellcat [bild=1] Challenger Hellcat [bild=2] Fahrbericht Challenger Hellcat Viper ACR [bild=3] Damit die ganze Kraft auch auf die Straße gebracht wird hat man neben der extremen Aerodynamik auch viele weitere Modifikationen vorgenommen. Die Reifen kommen von Kumho und wurden speziell für die Viper entwickelt. Das Fahrwerk stammt von Bilstein und ist ebenso perfekt auf die Viper angepasst worden. Gleiches gilt für die riesige Carbon Keramik Bremse von Brembo. In 3,7 Sekunden gehts auf 100 km/h und die Top Speed ist mit 285 km/h angegeben. Dies ist deutlich langsamer als die Standard Viper, allerdings ist dieser Umstand dem starken Abtrieb der Aerodynamik Teile zuzuschreiben. Allein der Heckspoiler erzeugt bei Top Speed über eine Tonne Abtrieb. Damit hat die Viper in den USA diverse Streckenrekorde eingestellt, darunter auch den in Laguna Seca! Kommen wir an dieser Stelle nun zu GM! Cadillac ATS-V [bild=4] Vergleich M3 vs. C63 AMG vs. ATS-V Cadillac CTS-V [bild=5] Wie gut der CTS-V ist zeigt euch Randy Pobst im folgenden Video, viel Spaß beim anschauen 😉 Chevrolet SS [bild=6] Zu haben ist der SS für geradezu lächerlich günstige 46.575$. Für den Preis wird man bei der Konkurrenz schwerlich eine vergleichbare Limousine finden 😉 Motor Trend beschrieb den SS als eine Art aussterbende Art und verglich den SS deshalb mit der ihrer Meinung nach wirklichen letzen klassichen Sport Limousine, dem BMW M5 E39. Interessant ist der Vergleich alle mal! Chevrolet Corvette Z06 [bild=7] Vergleichstest Corvette Z06 vs. Viper ACR Camaro/Camaro ZL1/Camaro Z/28 [bild=8] Diese wurde von der Fachpresse bisher nur gelobt, manche Tester wünschten sich nach der Probefahrt im Camaro sogar das der LT1 V8 auch im Cadillac ATS zum Einsatz kommt 😉 Wie gerade angedeutet bekommt man beim Camaro schon ab Verkaufsstart den V8 den es im ATS bisher nicht gibt. Somit bleibt sich der Camaro in der Hinsicht schon einmal treu. In der Super Sport Version treibt der bekannte LT1 V8 mit 6,2 Litern Hubraum aus der Corvette C7 den Camaro an. Mit gut 455 PS leistet dieser gut 20 PS mehr als sein Vorgänger. In Kombination mit dem leichteren Chassis kann man sich ausmalen wie viel besser der Camaro dadurch wird 😉 Den Standardsprint bringt der Camaro in glatten 4 Sekunden hinter sich und auch in Sachen Querdynamik muss er sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. In einem ersten Vergleichstest mit einem M4 unterlag er zwar knapp auf dem Rundkurs, in allen anderen Disziplinen lag er allerdings gleichauf oder war sogar besser weshalb er den Vergleichstest am Ende auch gewonnen hat. [bild=9] https://www.youtube.com/watch?v=GXiF2PWfJZA [bild=10] Ich persönlich hoffe auf letzteres, schließlich war der LS7 ein feiner Motor und eine moderne und verbesserte Version mit sagen wir mal 500-600 PS (in dem Bereich müsste die Leistung am Ende liegen wenn man auf der einen Seite den Mustang schlagen, aber auf der anderen Seite den Abstand zum ZL1 wahren will) wäre noch viel feiner, besonders als Sauger 🙂 https://www.youtube.com/watch?v=VyWNiKpcNoQ https://www.youtube.com/watch?v=Ou2yJ-rk178 Kommen wir beim Stichwort Mustang auch gleich zu Ford! Mustang GT350/R [bild=11] Los geht das ganze bereits bei 49.000 Dollar, wer die volle Packung will muss gut 69.000 Dollar investieren, womit ein voll ausgestatteter GT350R gerade mal 2000 Dollar überhalb eines nackten M4 liegt um den der Mustang sicherlich Kreise fahren wird. Vielleicht sollten sich die Fahrer der Konkurrenz so langsam nach einem anderen Auto umsehen 😉 Im Preis enthalten ist übrigens ein Fahrtraining damit die Käufer lernen mit einem derart potenten Auto auf und abseits der Strecke umzugehen! Mustang GT350R vs. Chevrolet Camaro Z/28 Ford GT [bild=12] Der Ford GT hat sich ganz der Performance verschrieben, so musste für eine bessere Aerodynamik und weniger Gewicht der V8 dem V6 Ecoboost weichen. Fans mag dies zwar wehtun, allerdings tut der Ecoboost der Performance keinen Abbruch. Man rechnet mit ca. 600 PS+ was für den GT auf jeden Fall genug ist 😉 Optisch ist der neue GT im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern dabei eine Revolution. Beim Vorgänger legte man ja nur sehr behutsam Hand an die GT40 Form 😉 Schaut man sich die Karosserie im Detail an sieht man wie wichtig Ford scheinbar die Aerodynamik war. Besonders interessant sind die Flügel die auf den ersten Blick wie C-Säulen wirken. Überall an der Karosserie findet man funktionale aerodynamische Details. Dies zeigt Fords Anspruch mit dem GT einen hochmodernen Supersportler auf die Straße zu bringen. Da darf man auf jeden Fall auf die ersten Tests gespannt sein! Wer jetzt schnell sein Scheckheft zückt, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Der Ford GT wird nur an handverlesene Kunden verkauft. Ich gehe stark davon aus das der Wagen eh längst ausverkauft ist 😉 Als richtiger Petrolhead darf man sich wohl glücklich schätzen im hier und jetzt zu leben, schließlich sind effiziente und ökologische Autos gefragter denn je und wer weiß ob und wie lange wir noch Spaß an Verbrennungsmotoren haben. Natürlich wird es auch in Zukunft Performanceautos geben, die Frage ist allerdings ob diese dann immer noch so hinreißend gut klingen wie die Kandidaten in diesem Artikel 😉 |
Fri Jun 17 11:48:15 CEST 2016
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Caprice, Sheriff
Hello Petrolheads, lange war es relativ still um das Sheriff Auto aber heute gibt es Neuigkeiten und das nicht zu knapp 😉 Diese sind für uns so wahnsinnig gut das wir Sie den Anhängern dieses Projektes nicht vorenthalten möchten 🙂 Wie in den letzten Artikeln bereits berichtet haben wir bisher Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um Informationen über das vorige Leben des Streifenwagens herauszubekommen. Dabei sind wir immer wieder über Bruchstücke gestoßen aus denen sich einige Details ableiten ließen. Nun, die Probe aufs Exempel folgt nun, denn wir haben es tatsächlich geschafft einen Kontakt zu einem Beamten des Kings County Sheriffs aufzunehmen der mehr als hilfsbereit ist und alles in seiner Macht stehende tun wir damit wir alle Infos zu dem Auto zusammenbekommen! Fangen wir also von vorne an: [bild=1] Gute Voraussetzungen für den bevorstehenden Informationsaustausch 😁 Wir gaben Ihm die Unit Number durch und keine 3 Stunden später hatten wir die erste Antwort. Die Unit Numbers sind tatsächlich 5 stellig. Die 52 am Anfang hielten wir für eine Inventarnummer da jedes Fahrzeug in der Inventarliste diese 52 am Anfang trägt. Damit war die Unit Number die wir herausgefunden hatten 52765. Er hätte sich die Unterlagen zu dem Auto einmal angesehen und sagte uns das der Wagen eine sogenannte Beat Unit war. Dies bedeutet das das arme Ding (seine Worte! 😎) 24/7 in 8 Stunden Schichten von verschiedenen Deputies bewegt wurde. Der Wagen ist quasi nur zum Tanken, für Servicearbeiten oder Reparaturen abgestellt worden. Ziemlich heftige Bedingungen für ein Auto, besonders wenn man die Hitze bedenkt die in dieser Region von Kalifornien herrscht! Gerade im Moment herrschen dort Temepraturen von gut 38°, dass ist selbst für Kalifornien ziemlich warm 😉 Dies erklärt auch das gerissene Armaturenbrett. Die Sonneneinstrahlung während der Dienstzeit muss ziemlich heftig gewesen sein. Genug vom Wetter, zurück zum Auto 😉 Das Auto wurde laut seinen Unterlagen am 18.6.1993 bei Folsom Lake Ford (WTF?!) bestellt und zu einem Preis von 16013,23$ angeschafft. Er gab uns dann zum Abgleich noch schnell die letzten 6 Ziffern der Fahrgestellnummer mit und hier fingen wir schlagartig an stutzig zu werden. Die Fahrgestellnummer wollte auf den ersten Blick so gar nicht zu unserer passen 😕 Ein kurzer Abgleich zeigte das wir hier tatsächlich von 2 unterschiedlichen Autos sprachen. Wir fingen sofort an unsere Unterlagen zu durchwühlen um den Fehler zu finden. Wir kramten noch einmal das alte Auktionsinserat heraus auf dem die Unit Number auf der Scheibe zu sehen war. In dem Moment überkamen uns erste Zweifel ob das auf der Scheibe tatsächlich eine 52765 war oder doch eine andere Zahl. Wir leiteten Ihm die VIN sowie das Inserat weiter. Kurz danach erhielten wir wieder eine Mail mit der Antwort. Er sagte er hätte nochmal mit dem County Fleet Shop gesprochen und anhand der VIN hätten Sie die richtige Unit Number gefunden. Diese lautete nicht 52765 sondern 52763! Scheinbar war da jemand beim aufmalen der 5 etwas schlampig gewesen. So ziemlich jeder der das Foto gesehen hatte hielt es für eine 5 😉 Nun, jetzt wissen wir es besser! 🙂 [bild=2] Interessant ist auch das in den Service Records vermerkt ist welches Nummernschild der Wagen hatte! Der Wagen trug das Kennzeichen E295320 . Das E steht als Platzhalter für das "Excempt" Zeichen welches Behördenfahrzeuge kennzeichnet. Laut der Service Records hatte der Wagen wohl eine "Lebenserwartung" von 24 Monaten. Heißt: Man plante ursprünglich den Wagen nach 2 Jahren außer Dienst zu stellen, was eigentlich eine übliche Dienstzeit für ein Polizeiauto ist. Ansonsten lesen sich die Service Records eher unspektakulär. Hier steht wie gesagt lediglich drin wann der Wagen geserviced und wann etwas ausgetauscht wurde. In den ersten 3 Jahren ist da nicht viel angefallen. Jährlich einen Service, hier mal ein paar Reifen (da ist wohl mal ein Reifen geplatzt), da mal ein neuer Kühler incl. Kühlmittel, dort mal ein 2$ Teil an der Klima repariert. An dem Differential wurde mal das Öl getauscht da hier aufgrund eines fehlenden Stopfens Wasser ins Öl eingedrungen ist. Bei der Gelegenheit hatte man gleich eine neue Dichtung eingesetzt. Weiterhin hatte man mal die Zündung, den Anlasser, die Batterie, diverse Filter, Bremsleitungen sowie die Radlager an der Vorderachse (wird beim Austausch der Bremse beim Caprice eh jedes mal mit erneuert) erneuert. Nichts wildes oder spektakuläres soweit 🙂 Was an den Service Records soweit interessant ist das tatsächlich im kleinsten Detail drinsteht was gemacht wurde und was es das County gekostet hat. Ebenso ist der "finale" Meilenstand von der Ausmusterung in diesen Service Records vermerkt obwohl wir fürs erste nur die ersten 3 Jahre als Scan haben. Vermutlich hat das Computersystem das da eingefügt. Der Wagen ist also mit 150693 Meilen ausgemustert worden. Dies entspricht einer Laufleistung von 241109km. Damit wissen wir auch das der Wagen nach Ausmusterung keine 10.000 Meilen mehr bewegt worden ist. wir wissen das der Meilenzähler momentan bei 160.xxx Meilen steht. Ausgemustert wurde er 2008, macht also in satten 8 Jahren nach Ausmusterung im Schnitt gerade mal 1250 Meilen pro Jahr oder auch schlicht 2000 km. Mit den Unterlagen die wir bisher haben können wir die Servicegeschichte bis zum 26. August 2008 und bis zum Meilenstand von 40602 nachvollziehen. Wir sind gespannt ob er den Rest der Service Records auch noch findet. Er versprach uns ein Paket mit Unterlagen fertig zu machen, hoffentlich ist da viel neues dabei 😎 Machen wir an dieser Stelle weiter mit der Geschichte: Laut unserem "Informanten" ist auch dieser Wagen als "Beat Unit" gelaufen. Das belegt auch das der Wagen im Dienst relativ viel gelaufen ist und danach als C.O.P. Unit nur noch sehr wenig und bei seinen zivilen Besitzern noch weniger. Nichtsdestotrotz ist es geradezu unfassbar wie gut der Wagen dafür noch ist. Allerdings erklärt das auch die reichlich vorhandenen Gebrauchsspuren im Innenraum. Eigentlich sollten wir uns wundern das der Innenraum noch vorhanden ist 😁 Für gewöhnlich fehlt bei Autos die so einen harten Streifendienst hinter sich haben immer irgendwas aus dem Innenraum und wenns nur Teile der Türpappen sind 😉 An dieser Stelle machen wir für heute erst einmal Schluss, es wird definitiv noch ein oder zwei Nachfolgeartikel geben, Ihr dürft also gespannt sein 🙂 |
Mon May 23 19:13:50 CEST 2016
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Caprice, Sheriff
Hello Petrolheads, heute mal ein kleiner Quicke zu dem was wir noch so am Cop Car gemacht haben. Beim letzten mal haben wir ja die Spuren der Decals nachgemalt, dieses mal war der Balken dran! Wir hatten ja schon vor Wochen alle fehlenden Einzelteile besorgt wie die Hauben und den ganzen anderen Krims Krams. Jetzt sollte der Tag gekommen sein an dem wir den Balken umzubauen. Vor dem Umbau mussten wir aber erstmal das Auto holen, schließlich sollte die Anprobe ja noch vor Ort stattfinden. Außerdem lagen die Teile des Balkens IM Auto 😉 [bild=1] An dieser Stelle wurde meine bessere Hälfte genötigt den Wagen ganz allein zur Werkstatt zu bringen 😁 Ich fuhr im Mii vor und Sie im Cop Car hinterher. Ich konnte leider im Spiegel Ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, aber dem Grinsen beim aussteigen nach zu urteilen muss es gut gewesen sein 😉 😁 Bei der Gelegenheit fiel uns auf das der Wagen immer besser läuft je öfter wir Ihn bewegen. Für quietschende Reifen beim einfahren in die Kreuzung hat es laut meiner besseren Hälfte auf jeden Fall gereicht 😁 Wir werden uns das mal genauer ansehen wenn wir mehr Zeit haben und uns um die Technik kümmern können. Leider waren wir alle dieses mal zeitlich etwas kürzer angebunden, deshalb haben wir auch jetzt den Quickie mit dem Balken vorgezogen. Kommen wir damit also zurück zum Balken: [bild=9] Als ich mit der Grundreinigung durch war machte ich mich daran die Alley Light Inserts in den Balken einzusetzen. Die Endcaps sind von innen mit den Domes verklebt und verschraubt, so mussten zumindest die Schrauben gelöst werden bevor ich die Inserts einsetzen konnte. [bild=8] Weiter ging es mit der Montage. Testweise montierten wir die fertigen Domes auf dem Balken. Glücklicherweise waren bei den Domes auch nagelneue Schrauben und Plaketten dabei. Die wurden dann natürlich gleich mit montiert 🙂 Auf den ersten Blick sah der Balken schon einmal unfassbar geil aus 😎 [bild=16] Nach der Säuberungsaktion ging es an die Montage. Wir schmierten diverse Teile der Halterung großzügig mit Fett ein um weiterer Korrosion vorzubeugen. Weiterhin sollen sich die Halter ja im montierten Zustand bewegen lassen, da kann etwas Fett nicht schaden 😉 Das montieren der Füße war durch den großzügigen Fetteinsatz zu einer ziemlich schmierigen und fummeligen Angelegenheit geworden und so brauchte es auch ein paar Anläufe bis die Füße so montiert waren wie Sie sollten 😉 Meine bessere Hälfte hatte in der Zwischenzeit die Haltebügel welche zwischen Tür und Balken sitzen montiert. [bild=13] Das Ergebnis seht ihr hier: <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/GAjzhbfJOD4" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Sieht gut aus, oder? 😉 Ich für meinen Teil kann sagen: Ich bereue es nicht auf orange statt rot/blau gesetzt zu haben. Der Balken funktioniert perfekt und durch die orangenen Domes kommt das Innenleben sowie das Licht richtig gut zur Geltung. Die Kombination rot/blau schluckt da deutlich mehr von dem Licht wie ich finde. Im Video sieht man auch noch einmal richtig gut das Steady Burn Licht welches die kalifornischen Balken hatten 😎 [bild=23] Was gibt es sonst so neues? Nun, irgendwann ist uns mal aufgefallen das ein paar der charakteristischen grünen Kühlschläuche fehlen. Da diese elemtarer Bestandteil eines Police Package Caprice sind und es ohne auch irgendwie blöd aussieht hat sich meine bessere Hälfte nicht lumpen lassen, eine riesenmenge Taler zusammengekratzt und 2 von 3 fehlenden Kühlerschläuchen besorgt. Diese kommen hoffentlich im Laufe der nächsten Tage an. Ansonsten war es das fürs erste 😉 Bis dahin müsst Ihr euch leider mit dem Video und den Bildern begnügen 😁 |
Wed May 04 19:04:45 CEST 2016
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Hello Petrolheads, seit gut 1,5 Wochen begleitet uns jetzt der kleine Mii durch den Alltag. Zeit einmal die ersten Eindrücke zu schildern 🙂 Erste Eindrücke [bild=2] Wie allerdings mach sich der Mii so in dem Einsatzgebiet für das er angeschafft wurde, dem Pendelverkehr? Nun, besser als man meinen sollte. Der Mii fährt sich sehr erwachsen für so ein kleines Auto. Schaut man sich nicht um könnte man glatt meinen in einem Polo zu sitzen. Fahrwerk, Bremsen, Lenkung, alles ist gefühlt auf dem Niveau der Kleinwagenklasse. Das gefällt soweit und genau das ist es was den Mii auch fit für die Autobahn macht. Motor [bild=4] Verbrauch [bild=5] Ich denke wenn man mal eine Tankfüllung wirklich durchfährt sind Reichweiten von 700km locker drin. Mit der letzten Füllung bin ich jetzt 560km gekommen aber da forderte wie gesagt die Vollgastour (😁) über die Autobahn Ihren Tribut. Ab dem Punkt kann man der Tanknadel beim sinken zuschauen 😉 Ergo: Nichts was man ständig machen sollte wenn man weit kommen will. In meinem Fall wars eher so eine Art Experiment 🙂 [bild=6] Ausstattung [bild=9] Gleichzeitig soll der Ecotrainer einem durch Erfüllen bestimmter Aufgaben zum sparsameren fahren erziehen und einem so spielerisch die Grundlagen für effizientes fahren vermitteln. Ich persönlich habe daraus jetzt nicht viel neues ziehen können. Schubabschaltung und frühes Schalten waren mir bekannt, ebenso wie der Tip man solle möglichst konstant und niedertourig fahren 😉 Für Leute die sich allerdings noch nie mit dem Thema befasst haben kann das Ganze schon nützlich sein, vor allem weil der Trainer einem mit einem Score der von 0-100 Punkte geht dazu anstachelt immer mehr Punkte einzufahren 🙂 [bild=7] Somit muss man bei Bedarf auch in einem günstigen Auto nicht auf modernes Infotainment verzichten.Für das Navigationsgerät gibt es sogar eine eigene Halterung im Handschuhfach. Praktisch wenn man das Gerät beim verstauen im Handschuhfach geschützt aufbewahren will 🙂 Ein nettes Gimmick welches zeigt das man versucht hat trotz hartem Rotstifteinsatz ein paar pfiffige Details im Wagen unterzubringen. Kritik Dies sind alles so Kleinigkeiten die den an sich ordentlichen Gesamteindruck doch ein wenig trüben. Klar, der Wagen ist günstig aber wenn man bedenkt das man die Drillinge auch locker an die 15.000€ Grenze konfigurieren kann könnten die genannten Kleinigkeiten ruhig in Serie drin sein 😉 Über die Materialauswahl will ich mich gar nicht beschweren, die ist in der Preisklasse eigentlich überall gleich billig. Das Lederlenkrad und der Lederschaltknauf schmeicheln den Händen dafür ein wenig und die hat man ja schließlich während des Fahrens in der Hand 😉 [bild=3] Wo wir beim Thema Unterhalt sind: Der Unterhalt ist wirklich günstig. Gerade heute kam der Steuerbescheid rein. 46€ pro Jahr möchte der Fiskus gerne für den Wagen sehen. Nicht viel 😉 Auch die Versicherung ist relativ günstig und so zahle selbst ich mit den wenigen Prozenten die ich vom Caprice habe gerade mal 650€ pro Jahr. Das ist auch nicht wirklich viel, vor allem weil dieser Betrag in den nächsten Jahren der Haltedauer noch einmal spürbar sinken sollte. Zum niedrigen Verbrauch muss ich wohl nichts mehr sagen 😉 Geplante Modifikationen: [bild=8] Ansonsten bietet der Zubehörkatalog noch weitere Spielereien die kein Mensch braucht aber todschick aussehen 😁 Darunter fallen die dunkelgrauen Metallpedale sowie der Schalthebel der in der gleichen Farbe lackiert ist wie unser Armaturenbrett (diese graue Leiste die man auf den Innenraumfotos sieht). Optisch würde beides perfekt passen! Der Schalthebel würde farblich wie gesagt perfekt mit dem Interieur korrespondieren und die Pedale passen wunderbar zum schwarzen Lack. Wie aber schon gesagt: Eigentlich sind es nur Spielereien die man nicht unbedingt sofort braucht 😉 Vielleicht gönne ich mir das mal zu Weihnachten oder zum Geburtstag 😁 Wo wir gerade beim Thema Geburtstag sind! Eine kleine Modifikation habe ich doch vorgenommen, wenn auch nicht am Auto selbst 😉 Ich habe dieses klobige Schlüsselmäppchen vom Autohaus gegen den Nordschleifenanhänger getauscht den ich von den Youngsters zum Geburtstag bekommen habe 🙂 Macht sich definitiv sehr gut an dem Schlüssel. Noch besser würde sich der Schlüssel machen wenn das originale Schlüsselcover der iTech Version noch vorhanden wäre 🙁 Da muss ich wohl mal nachfragen ob es das noch nachzubestellen gibt. Die besprochenen Zubehörteile seht ihr übrigens hier: [bild=10][bild=11][bild=12][bild=13] Besonders bei den Zierleisten bin ich echt am überlegen. Auf dem Schwarz machen sich die Chromleisten ziemlich gut. Ebenso überlege ich die auf dem Beispielbild montierten Felgen für den Winter zu besorgen. In der Bucht bekommt man die Sätze bereits für 250€ mit noch montierten Reifen. Zwar sind es fast immer Sommerreifen, aber die kann man notfalls wiederverwenden und Winterreifen kosten jetzt auch nicht die Welt 😉 Die Armlehne wäre insofern praktisch als das man in Ihr scheinbar Kleinkram verstauen kann. Da würden so Sachen wie Lade- sowie Klinkekabel für den Aux Anschluss wunderbar reinpassen. Das Zeug liegt eh momentan im hinteren Cupholder 😁 Zu Pedalen und Schalthebel kann ich nur nochmal sagen das ich das Zeug optisch echt schick finde und Sie wären auf jeden Fall ein optischer Aufpepper im Innenraum. Leider geil 😉 Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich der Kleine noch so in Zukunft bei uns macht. Demnächst kommt er in die Werkstatt für eine Rückrufaktion bei der das Ausrücklager geprüft werden soll. Auch darüber werde ich bei passender Gelegenheit berichten. Bis dahin! 🙂 |
Sun May 01 20:04:29 CEST 2016
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Hello Petrolheads, heute mal ein Blog Quickie 😉 Heute hats mich spontan zum Season Opener der V8 Flyers Willich gezogen. Heute Mittag bin ich also schnell rübergefahren und habe mir das Spektakel angesehen. Man hat das Treffen wohl in die Nähe des alten Stahlwerkes verlegt. Was ich so aus den Gesprächen vor Ort mitbekam schienen viele diese Entscheidung zu unterstützen. Ich persönlich war das erste mal vor Ort und so war ich dann doch überrascht. Hatte ich mit einem eher kleinen Treffen gerechnet kamen doch 3 stellige Teilnehmerzahlen zusammen. Das Gelände hatte genügend Platz auch wenn es stellenweise doch etwas kuschelig wurde 😉 Das Wetter hat überraschend gut mitgespielt und die Vielfalt war sehr groß. Neben den typischen Vertretern aus den 50ern und 70ern verirrten sich auch vereinzelt die 80er und 90er nach Willich. Die moderne Epoche wurde durch diverse Mustang, Camaro, Challenger, Corvette, Viper und Co würdig vertreten 🙂 Hot Rods, Ratten, Landyachten, Muscle Cars, Cop Cars, sie alle waren da! So gab es dann auch für den Interessierten viel zu sehen und gerade die Cop Cars schienen bei den jüngeren Besuchern gut anzukommen. Der PCOOA war mit einem Stand vor Ort vertreten. Gleichzeitig sorgten die Jungs auch für die Einlasskontrollen. Wirklich lachen musste ich als eine Gruppe kleiner Jungs ganz verschämt fragte ob Sie mal jemand in seinem Streifenwagen mitnehmen könne. Klar konnte einer und so fuhren keine 5 Minuten ein Polizeiauto mit 3 total aufgedrehten Kindern über das Gelände 😁 Die Euphorie hielt noch über die Fahrt hinaus an, einer von den Jungs hat sich gar nicht mehr einbekommen 😉 Ich denke die sind spätestens jetzt auf dem V8 Trip 😁 Ansonsten schlenderte ich über das Gelände und machte ein paar Fotos mit dem Handy (hatte zwar die Kamera dabei aber ich Idiot habe die Speicherkarte zuhause vergessen 🙄 🙁). Ich hoffe Ihr habt Spaß mit den Fotos 🙂 Greetings, |
Sun Apr 17 14:50:40 CEST 2016
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Hello Petrolheads, wie einige schon mitbekommen hatten waren wir jetzt seit gut einem Jahr ohne Alltagsauto. Ein Jahr ohne Alltagsauto, dass mutet schon ein wenig wie ein soziales Experiment an dem wir uns da unterzogen haben. Gerade bei so zwei Autofreaks wie uns! Mein persönliches Fazit: Alles gar nicht mal sooooo schlimm. Auf der einen Seite lernt man die zeitliche und räumliche Freiheit die einem ein Auto bietet wieder zu schätzen. Auf der anderen Seite ist so ein Jobticket bei größeren Firmen wie der unseren spottbillig und wer eine günstige Bahnanbindung und kurze Laufwege zwischen den Haltestellen hat kann hier wirklich viel Geld sparen ohne große Komforteinbußen zu haben. Nachteil an der Sache ist das man halt etwas disziplinierter in Sachen Pünktlichkeit sein muss, will man seine Bahn nicht verpassen 😉 Da wir diese Flexibilität die ein Auto bietet sehr schätzen war klar das wir nicht ewig ohne Daily Driver sein würden. In den letzten 12 Monaten haben wir uns mit der Frage "Was wird es wohl als nächstes?" gegenseitig in den Wahnsinn und damit fast in den kollektiven Selbstmord getrieben 😁 Die Gedanken kreisten, fast täglich schwankten wir zwischen "was coolem" und "was vernünftigem". Dabei waren wir bei Autos wie eine 4th Gen Camaro Cabrio, einem Honda Civic, einem Honda Accord, einem VW Golf, einem Ford Fiesta und diversen anderen Kandidaten von denen es am Ende aber doch keiner wurde. Dieses Wochenende hatten wir beschlossen das es jetzt einfach soweit sein müsse. Wir machten uns auf die Suche nach einem Auto. Wir hatten kurz vorher einen quietschgelben Skoda Citigo im Netz gesehen. 70.000 gelaufen, Vollausstattung (sogar das Schiebedach hatte er!) und ein lächerlicher Preis von 5500€. Ergo: Verkäufer kontaktieren! Leider passierte dann genau das was wir schon vermuteten: Der Wagen war schon verkauft. Der Verkäufer sagte das er vergessen hätte das Inserat rauszunehmen. Blöd gelaufen. Da wir aber beide die Idee mit dem Citigo nicht ganz so blöde fanden schauten wir uns mal bei unserem örtlichen Autohaus um. Den Up! hatten wir ja schon des öfteren und so ganz schlecht fanden wir Ihn beide nicht, wäre also ein potentieller Kandidat, zumindest wenn wir dem Wahnsinn widerstehen würden und stattdessen auf die Vernunft setzen würden. Also hin zum Autohaus. Auf dem Gebrauchtwagenhof standen tatsächlich einige der kleinen VW-Drillinge herum. Der erste war ein knallorangener Up! mit ziemlich reichhaltiger Ausstattung. Ein Blick auf das Preisschild dämpfte unsere Euphorie etwas. Knapp 15.000€ sollte der kleine kosten: Ouch! Also weiterschauen! Der Händler hatte diverse Citigos als Tageszulassung auf dem Hof stehen mit 3-stelligen Laufleistungen. Alle für knapp 9000€. Allerdings waren das alles absolute Nullausstatter. Ergo: Nichts für uns! Wenn wollten wir schon zumindest die Sitzheizung haben. Das Navisystem ließe sich sehr einfach nachrüsten, war also kein Must-have. Mittendrin entdeckten wir noch einen roten Polo. 3-Türer, Sitzheizung und mit der 70PS Maschine für knapp 11.000€. Ein kurzer Check ergab: Auch das ist einer der typischen VW Problemmotoren. Nein, danke! Nach einer guten halben Stunde zogen wir enttäuscht wieder ab weil keiner der Autos unseren Vorstellungen entsprach. Da wir sowieso vorhatten was essen zu gehen fuhren wir also zum Restaurant. Dabei fiel mir ein: In der Nähe des Restaurants ist doch ein US-Car Händler bei dem wir öfters mal über den Hof schlendern und genau gegenüber war doch ein Opel/Seat Händler. Vielleicht hat der ja was auf dem Hof! Kaum angekommen strahlten uns auch schon die ersten Gebrauchtwagen an. Darunter unter anderem ein Ford Ka, ein Ford Fiesta, diverse Opel Corsa sowie ein Seat Mii. Kaum hatten wir die ganzen Gebrauchten mal grob überblickt kam auch schon ein Verkäufer mit der obligatorischen Frage: Kann man Ihnen helfen? Nun, in diesem Falle konnte er es tatsächlich. Er hatte uns gerade dabei erwischt wie wir uns den Mii ansahen. Wir schilderten Ihm was wir suchten und was wir bereit wären auszugeben. So zeigte er uns den Mii sowie den Fiesta (die Corsas sagten meiner besseren Hälfte nicht zu). Hier die Eckdaten der beiden: Ford Fiesta BJ: 2009 Erster Eindruck: Der Fiesta hatte schon ein wenig was von der Welt gesehen. Die Stoßstange hatte diverse Kratzer und auch an der Fahrertür hatte man mit einem Lackstift schon einmal versucht einen fiesen Kratzer auszubessern. Seat Mii [bild=1] Auf den ersten Blick sprach erstmal alles für den Mii, denn er wirkte frischer und der Preisunterschied zum Fiesta war nicht so riesig. Da wir zum Restaurant weitermussten versprachen wir dem Verkäufer am nächsten Tag wiederzukommen um die beiden mal auf eine Probefahrt zu entführen. So kam es dann am nächsten Tag auch! Wir fuhren gegen Mittag los zum Händler vom Vorabend. Wie das Leben mal so spielt hatte sich das traumhaft sonnige Wetter innerhalb einer halben Stunde in starken Regen gewandelt 🙁 Kaum waren wir ausgestiegen fing es an zu schütten. Wir retteten uns also erstmal unter das Vordach des Händlers und ließen den Blick nochmal über den Hof des Händlers schweifen. Er hatte da noch ein paar andere Miis herumstehen, vielleicht sind die ja vom Angebot noch attraktiver als der von gestern! Heldenhaft wie ich war (😁), stürzte ich mich alleine in das stürmische Wetter, in der Hoffnung ein noch besseres Angebot zu finden. Allerdings wurde meine Erwartung schnell gedämpft. Auch das hier waren wieder mehr oder weniger nackte Basismodelle zu einem deutlich höheren Kurs. [bild=2] [bild=16] Der Motor ist ein eher rauer Geselle durch seinen fehlenden 4. Zylinder 😉 Meine bessere Hälfte zeigte sich besorgt aufgrund des brummens im Stand aber da konnte ich Sie schnell beruhigen: Völlig normal! Vom Klang erinnern mich diese kleinen 3-Zylinder immer sehr an einen kastrierten Porsche Boxermotor. Gibt schlimmere Klänge wenn man nichts gegen Motorengeräusche hat. [bild=13] Die Probefahrt verlief also ganz zufriedenstellend und so stand bei unserer Rückkehr auch schon Kandidat 2 bereit: Der Fiesta! Der Fiesta war wie gesagt schon etwas älter und hatte auch schon mehr gelaufen. Trotzdem gaben wir Ihm eine Chance, schließlich bot er mehr Platz und war günstiger. Allerdings folgte bei der Probefahrt schon die erste Ernüchterung. Das Handy ließ sich trotz Audio Paket nicht vernünftig mit dem Radio koppeln. Nicht mal über USB-Kabel. Das war schon einmal blöde. Als nächstes bemerkte ich das der Wagen leicht nach rechts zog, besonders auffällig wurde dieses Phänomen wenn die Straße etwas uneben war. Weiterhin waren die Bremse eine kleine Katastrophe. Reagierte die Bremse erst gar nicht, so kam Sie ab halbem Pedalweg sehr träge nur um dann bei mehr Pedaldruck ordentlich in die Eisen zu gehen. Weiterhin bildete ich mir ein das die Scheiben ein wenig rubbelten. Der Motor war untenrum etwas müder als der des Mii, eine kurze Autobahnausfahrt offenbarte dann das die Stärken des Motors definitiv überhalb von 4000 u/min liegen wo der Motor tatsächlich sowas wie Vortrieb entwickelt. Den Motor hat Ford wohl schon vor ein paar Jahren durch einen Ecoboost ersetzt, war wohl nicht allzu schade drum. So beendeten wir die Probefahrt relativ zügig wieder und kehrten zum Händler zurück. Der Händler erwartete uns auch schon uns so sagten wir Ihm das uns der Mii mehr zusagte als der Fiesta. Meine Enttäuschung über die letzte Probefahrt konnte (und wollte) ich Ihm dabei nicht verbergen 😉 So fragten wir Ihn noch ein wenig über den Mii und seine Historie aus. Bereits während der Probefahrt mit dem Fiesta wussten wir: Der Mii sollte es werden! So legten wir uns schon vor Ankunft eine Verhandlungsstrategie und einen Preisrahmen fest. [bild=3] [bild=14] Nun, berechtigte Frage! Für meine bessere Hälfte spricht für den Mii: Das geringe Alter Für mich spricht für den Mii: Die Ausstattung (andere Autos mit der Ausstattung hätten uns deutlich mehr gekostet!) Somit hat die Vernunft dieses mal gesiegt und ich denke wir haben mit dem kleinen Spanier nicht viel falsch gemacht. Ich denke der wird uns die nächsten Jahre relativ klaglos und günstig zur Arbeit bringen und für den ein oder anderen kleinen Einkauf wird er ebenso locker reichen. Für lange Strecken hätten wir ja immerhin noch 2 5,5 Meter Autos mit ordentlich Platz und Komfort, da erscheint so eine kleine Rettungskapsel auf Rädern als Ergänzung für die Kurzstrecke doch ganz sinnvoll. Nächste Woche können wir den Wagen tutto completti beim Händler abholen. Dann gibts auch mehr Bilder, versprochen 😉 Ansonsten müssen wir uns mit den Bildern vom Händler behelfen. |
Thu Oct 06 12:25:22 CEST 2016 |
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Hello Petrolheads,
das Automobil gibt es mittlerweile seit über 100 Jahren. Eine lange Zeit für einen Menschen und eine noch viel längere für Automobile. Ebenso lang war der Weg von den ersten Autos bis hin zu den Fahrzeugen wie wir Sie heute kennen. Waren Autos anfangs nicht mehr wie motorisierte Kutschen, so entwickelte sich das Auto über die Jahrzehnte so stark weiter das die Unterschiede massiv ausfallen. Unzählige Erfindungen in den Bereichen Antriebs-, Sicherheits- und Komforttechnik haben das Auto zu dem gemacht was es heute ist. Hinter all diesen Erfindungen steckt natürlich eine menge Ingenieursarbeit und Innovation. Einige Hersteller nutzen diese Innovationen natürlich gerne als Marketinginstrument aus, manchmal zurecht, nicht selten allerdings völlig zu Unrecht!
An dieser Stelle seid Ihr herzlich eingeladen auf einen Streifzug durch die Automobilgeschichte! Ich möchte dabei auf die wohl wichtigsten Erfindungen im Automobilbau eingehen und, falls möglich, deren Wurzeln beleuchten. Der ein oder andere wird erstaunt sein welcher Autohersteller die ein oder andere Erfindung tatsächlich zuerst im Programm hatte oder welchen Ursprung so manche Erfindung eigentlich hat 😉
Graben wir also für den Anfang einmal ganz tief in der Mottenkiste der Automobilgeschichte 😉
Fließbandproduktion:
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Ok, hierbei handelt es sich nicht direkt um eine Innovation die man in einem Auto findet. Allerdings war die Fließbandproduktion wohl einer der wichtigsten Treiber für die weltweite und vor allem schnelle Verbreitung des Automobils. Ohne die Massenproduktion und die damit sinkenden Preise und damit auch Erreichbarkeit für normale Einkommensschichten dürfte das Auto wohl bis heute noch ein teures Spielzeug für Superreiche sein. Das erste in Massen produzierte Auto war das Ford Model T. Die Erfindung der Fließbandproduktion wird zum Teil bis heute noch alleine Henry Ford zugeschrieben. Dies stimmt allerdings nicht so ganz!
Wie schon bei so vielen andere Innovationen im Automobilbereich ging hier jemand einfach nur hin und verfeinerte die bereits vorhandene Idee soweit das Sie so funktioniert bzw. besser funktioniert als vorher.
Das Prinzip der Fließbandproduktion hatte sich Henry Ford nämlich von Ransom Eli Olds abgeschaut der seine Autos schon vorher nach einem fließbandähnlichen Konzept produzierte. Oldsmobile hatte zwar keine automatischen Fließbänder, aber auch bei Ihm wurden die Autos stationsweise montiert so wie es heute noch der Fall ist. Statt eines Fließbandes mussten die Mitarbeiter die Autos von Station zu Station schieben bzw. auf einem Wagen schieben. Ford erkannte das Potenzial der Idee, nahm sich das Konzept von Olds noch einmal im Detail vor und perfektionierte es. Ford war damit verdienterweise auch sehr erfolgreich aber einen Teil des Ruhms muss man in dem Falle auch Ransom Eli Olds zugestehen. Ohne dessen Idee wäre Ford unter Umständen nie auf "seine" Fließbänder gekommen.
V8 Motor:
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Der erste V8 Motor geht auf ein Patent des Franzosen Leon Levavasseur zurück. Allerdings kamen diese Motoren wenn überhaupt nur in Booten oder in Flugzeugen zum Einsatz. Rolls Royce versuchte sich Anfang des 20 Jahrhunderts an einem V8 angetriebenen Auto, allerdings entstanden lediglich 3 Exemplare und Rolls Royce produzierte für seine Autos lieber Reihensechszylinder. Cadillac darf sich rühmen den ersten in Masse produzierten V8 Motor gehabt zu haben. 1914 führte man einen 5,4 Liter Motor ein, auch L-Head genannt. Gut 13.000 dieser Motoren fanden Ihren Weg in Autos von Cadillac. Zum wirklichen Durchbruch verhalf dem V8 Motor allerdings Henry Ford. Auch dies hatte mit seiner Fließband- und der damit verbundenen Massenproduktion zutun. 1932 stellte Henry Ford einer seiner letzten großen Erfindungen vor, den legendären Flathead V8. Der Flathead darf sich wohl rühmen der erste V8-Motor für die breite Masse gewesen zu sein, quasi ein Volksmotor wenn man so will.
Eingeführt im Model A erfreute sich der Motor schnell großer Beliebtheit da er für damalige Verhältnisse viel "bang for bucks", also ausreichend Leistung zu einem erschwinglichen Kurs, bot. Das berühmte Gangsterpärchen Bonny & Clyde soll Henry Ford sogar einen Brief geschickt haben in dem Sie sich bei Ihm für den kraftvollen Motor bedankten mit dem Sie mehr als einmal der Polizei entwischen konnten. Und ja, für seine Zeit war der Motor alles andere als schwachbrüstig, nicht umsonst war das Model A damals DIE Basis für die aufkommende Hot-Rod Kultur. Der Motor bot Potenzial für mehr Leistung und an der Model A Karosserie konnte man im Zweifel noch ein wenig in Sachen Gewicht optimieren 😉
Der große Konkurrent General Motors hatte zwar bei Cadillac und Chevrolet schon früher V8 Motoren im Angebot, allerdings hatte man zumindest bei Chevrolet den V8 schnell wieder verworfen und lieber weiterhin auf den von Louis Chevrolet persönlich entwickelten Reihensechszylinder gesetzt. Den V8 Trend im Massenmarkt hätte man fast verschlafen bis man bei Chevrolet 1955 mit dem legendären Small Block das Feld von hinten aufrollte. Bis heute gilt er als der Motor mit der höchsten Stückzahl aller Zeiten. Wie schon der Ford Flathead, so war und ist der Small Block bis heute besonders wegen seiner kompakten Ausmaße, seinem geringen Gewicht, der einfachen und robusten Bauweise sowie wegen seiner Leistung (bzw. der einfachen Tunebarkeit) beliebt. Bis heute hat GM weit über 100 Millionen Small Blocks produziert und bis heute werden die Motoren nach dem Grundrezept von 1955 gebaut wenn natürlich auch immer wieder an den technischen Fortschritt angepasst 😉
Wankelmotor:
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Bleiben wir doch mal beim Thema Motoren 🙂 Der Wankelmotor ist bis heute ein Motorkonzept welches im Vergleich zu den weit verbreiteten Hubkolbenmotoren besonders hervor sticht. Wird in Deutschland gerne der NSU Ro 80 als erstes Auto mit Wankelmotor überhaupt bezeichnet, so war es doch eigentlich ein anderer NSU! Das erste Wankelauto das in Serie ging war der NSU Spider. 3 Jahre vor dem Ro80 kam dann der Mazda Cosmo mit einem Wankelmotor auf den Markt, ein Konzept von dem sich Mazda bis heute nicht so 100%ig verabschiedet hat. Bis 2010 hatte man bei Mazda mit dem RX8 ein Wankelauto im Programm. Im Gegensatz zu NSU bekam man allerdings bei Mazda die Probleme die der Wankel mit sich brachte einigermaßen in den Griff. Dabei muss aber auch erwähnt werden das man bei Mazda auf die Weiterentwicklung des Wankel Prinzips setzte für welches sich Hans Dieter Paschke verantwortlich zeichnete. Gerüchten zufolge arbeitet man bei Mazda mittlerweile an einem neuen Wankelmotor.
ABS:
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Ursprünglich eine Erfindung aus dem Flugzeugbau, gilt das ABS im Automobilbau wohl als einer der wichtigsten Sicherheitsfeatures der letzten Jahre. Die ersten mechanischen Systeme kamen im Automobilbau in den 60er Jahren auf den Markt. Damals noch zum großen Teil bei Rennwagen, kamen Sie ansonsten eher in exklusiven Kleinserien zum Einsatz. Der Jensen FF verfügte als erstes Straßenfahrzeug über ein mechanisches ABS System. Diese Systeme setzten sich allerdings in der Großserie nie durch da Sie teuer und vor allem sehr anfällig für Defekte waren. Der Durchbruch gelang dem ABS erst mit den modernen computergesteuerten Systemen wie wir Sie heute kennen. Wie so oft kam auch hier wieder die Idee ursprünglich aus dem Flugzeugbau! Das erste elektronische ABS kam nämlich Ende der 60er in der Concorde zum Einsatz. Anfang der 70er konnten Chrysler und Bendix bereits das erste moderne ABS System für PKW vorstellen welches auf den Namen "Sure Break" hörte. Dieses System kam ab 1971 bei der Marke Imperial zum Einsatz und wirkte auf alle 4 Räder. Im gleichen Jahr stellte Cadillac mit dem "Trackmaster" ein ähnliches System vor welches allerdings nur auf die Hinterräder einwirkte.
Wer mal wirklich "erfahren" möchte welch ein Segen das ABS für die Fahrsicherheit ist dem sei ein Fahrsicherheitstraining ans Herz gelegt. Dort wird einem sehr anschaulich und am eigenen Körper demonstriert wie sinnvoll diese Erfindung ist. Danach sollte selbst der größte Schwachmat von der Sinnhaftigkeit eines ABS überzeugt sein.
Meiner Meinung nach das wichtigste Sicherheitsfeature der letzten 30 Jahre im Automobilsektor.
Allradantrieb:
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Der Allradantrieb ist auch eine Erfindung um die sich viele Marketingmythen ranken. Audi behauptet bis heute der Erfinder des Allrads gewesen zu sein, dem ist allerdings nicht so! Das Prinzip des Allradantriebes ist fast so alt wie das Automobil selbst. Erste allradgetriebene Autos gab es schon Anfang des 20 Jahrhunderts. Die meiner Meinung nach interessanteste Lösung für das Allradproblem war sicherlich das verbauen von einem Motor pro Achse 😁 Richtig durchgesetzt hatte sich der Allrad zu dieser Zeit allerdings noch nicht.
Einzig beim Militär erfreute sich der Allrad einer gewissen Beliebtheit. Eins der ersten und am meisten produzierten Militärfahrzeuge mit Allradantrieb war der Willys Jeep, welcher Anfang der 1940er Jahre in die Massenproduktion ging und so gut jedes Schlachtfeld des 2. Weltkrieges gesehen hat. Die Soldaten liebten den Willys, war er doch für seine Zeit sehr geländegängig und dort auch flott unterwegs. Zudem war er leicht wodurch man Ihn gut transportieren konnte. Dazu kaum auch noch seine Reparaturfreundlichkeit, da der Jeep auch im Ernstfall von einfachen Soldaten schnell wieder flott gemacht werden sollte. Man könnte den Willys Jeep als den Urvater des Allradantriebs im Automobilbau bezeichnen. Im modernen Serienautomobilbau wie man Ihn heute kennt, kam der Allrad erst in den 60ern zum Einsatz. Wieder war es der Jensen FF der sich rühmen darf das erste Auto mit einer innovativen Erfindung gewesen zu sein, in diesem Falle dem Allradantrieb. Fast 2 Jahrzehnte vor Audi wohlgemerkt 😉
Jetzt könnten Audi Fans natürlich einwerfen das der Jensen FF ja nur in geringen Stückzahlen produziert wurde und somit nicht wirklich als Serienauto gewertet werden kann. Fairer Einwand, wären die Japaner da nicht schneller gewesen 😉 1 Jahr nachdem der Jensen FF eingestellt wurde brachte Subaru den Leone Kombi mit Allrad auf den Markt. Ganze 8 Jahre vor Audi 😉 Und selbst den dritten Platz im Rennen um den Allrad darf Audi nicht für sich beanspruchen, der gehört nämlich (tatsächlich, kein Witz!) dem Lada Niva welcher 1976 in die Serienproduktion ging. Der Allradantrieb ist ein gutes Beispiel dafür wie man durch geschicktes Marketing den Ruhm einheimsen kann auf den man gar keinen Anspruch hat 😉 Man könnte Audi höchstens zu Gute halten das Sie durch Ihr geschicktes Marketing den Allrad "cool" gemacht haben. Über den technischen Sinn kann man vortrefflich streiten. Zu dem Thema empfehle ich übrigens einen Artikel von Wilhelm Hahne der sich mit dem Thema Audi und der Allrad schon einmal kritisch auseinandergesetzt hat. Den Artikel findet man im Internet mit geschickter Suche relativ schnell 🙂
Sicherheitsgurte:
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Ein weiteres Feature welches aus modernen Autos nicht mehr wegzudenken ist! Sicherheitsgurte haben bis heute vermutlich unzähligen Autofahrern das Leben gerettet. Die ersten Sicherheitsgurte werden oftmals Mercedes oder Volvo zugeschrieben. Dies stimmt allerdings so nicht. Die ersten Sicherheitsgurte im Serienbau gab es tatsächlich schon 1948 beim Tucker Torpedo. Der allererste Sicherheitsgurt wurde bereits 1902 im Baker Torpedo (Zufälle gibt's!) verbaut. Diesen kann man allerdings unter "Einzelstück" abhaken. Für den ersten Dreipunktgurt dürfen sich dann wieder die Skandinavier auf das Siegertreppchen stellen. Volvo bot diesen zum ersten mal 1959 in seinen Autos an.
Aluminiumkarosserie:
Noch so eine Sache bei der sich Audi auf die Fahne schreibt der Pionier gewesen zu sein. Wie schon beim Allrad, so beweist auch bei der Aluminiumkarosserie die Geschichte das andere schneller waren. Rolls Royce baute bereits im Jahre 1906 Autos mit Aluminiumkarosserien.
Elektrische Fensterheber:
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Wohl eines der Komfortextras welche man nicht mehr missen möchte. Jeder der vor einem Parkhaus schon einmal panisch die Fenster runterkurbeln musste weiß wie nervig Fensterkurbeln sind 😉 Wie so viele Komforterfindungen im Automobilbau so kommt auch diese ursprünglich aus den USA. Bereits 1938 präsentierte Buick die ersten elektrischen Fensterheber im Buick Y, einem bildhübschen Concept Car. Der Y mag zwar nicht in Serie gegangen sein, die Fensterheber dagegen hielten schnell Einzug in die Serie!
Turbolader:
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Noch so eine Erfindung die gerne deutschen Herstellern zugeschrieben wird. Allerdings ist der Turbolader schon so alt wie der Verbrennungsmotor selbst. Schon Carl Benz experimentierte mit verdichteter Luft zwecks Leistungssteigerung. Den ersten richtigen Turbolader entwickelte allerdings der Schweizer Alfred Büchi im Jahre 1905. Er meldete seien Erfindung im gleichen Jahr zum Patent an welche bis heute die Grundlage für die meisten aufgeladenen Verbrennungsmotoren ist. Zum Einsatz kamen die ersten Turbolader wie so oft zuerst in der Luftfahrt. Durch den Turbolader wollte man den Leistungsverlust durch die abnehmende Luftmenge in großen Höhen kompensieren. Auf eine ähnliche Überlegung geht übrigens auch die Lachgaseinspritzung zurück welche in den 40er Jahren in Kampfflugzeugen zum Einsatz kam 🙂
Der erste wirklich erfolgreiche Einsatz eines Turboladers gelang Büchi selbst erst 20 Jahre später indem er durch seinen Turbolader eine Leistungssteigerung von gut 40% erreichte. Im Serienautomobilbau waren Turbolader lange Zeit ein Fremdwort. Duesenberg und Mercedes hatten zwar bereits in den 20ern und 30ern Autos mit Kompressortechnik, allerdings kam das erste turbogeladene Großserienfahrzeug erst Anfang der 60er Jahre. Weder Porsche, noch BMW waren die ersten sondern ausgerechnet die eher biedere Marke Oldsmobile! Der Oldsmobile Jetfire kam 1961 auf den Markt und darf sich rühmen das erste Massenauto mit Turbolader gewesen zu sein. Nur sehr kurze Zeit später kam Chevrolet mit dem aufgeladenen Corvair um die Ecke welcher durch Verbraucherschutzanwalt Ralph Nader und sein Buch "Unsafe at any speed" traurige Berühmtheit erlangte.
Airbag:
Über die Erfindung des Airbags kann man sich bis heute vortrefflich streiten. Viele sehen Mercedes als Erfinder des Airbags, allerdings waren auch hier die Amerikaner eigentlich schneller. Wie schon Ford bei der Fließbandproduktion ging auch Mercedes damals hin und verfeinerte die Idee eines anderen. Das Ergebnis kam 1980 bei Mercedes erstmals zum Einsatz. Die ursprüngliche Idee des Airbags ging auf eine Technik zurück welche 1974 schon in diversen GM Autos Einzug gehalten hatte. Fairerweise muss man dazu sagen das die frühen Airbagsysteme alles andere als perfekt funktionierten weswegen GM diese auch wieder aus dem Programm nahm.
Bordcomputer:
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Aus modernen Autos nicht mehr wegzudenken gab es die ersten Bordcomputer 1977 bereits bei Cadillac. Viel mehr als die rudimentärsten Funktionen wie Tageskilometer, Verbrauch und Co (immerhin!) konnten diese allerdings nicht. Auch hier sehen viele Mercedes mit Ihrem "Reiserechner" als Erfinder des Bordcomputers. Allerdings kam dieser etwas später. Jüngere Semester dürften diese Art Bordcomputer aus den BMWs der 80er und frühen 90er kennen 😉
Ich persönlich liebe ja diese altertümlichen Elektronikspielereien 🙂
Nachtsicht:
Eine Technik die sich bis heute nicht wirklich durchgesetzt hat und über deren Sinnhaftigkeit man bis heute vortrefflich streiten kann. BMW und Mercedes brachten Ende des vergangenen Jahrzehnts Nachtsichtsysteme für Ihre Flagschiffe 7er und S-Klasse welche damals als brandneue Innovation vorgestellt wurden. Blöderweise hatte Cadillac ein solches System bereits 2000 im DeVille angeboten 😉
Navigationssystem:
Das Navigationssystem ist eine Erfindung die sich bei modernen Autos immer größerer Beliebtheit erfreut. BMW schreibt sich bis heute auf die Fahne 1994 im 7er BMW das erste Navigationssystem erfunden zu haben. Aber war dem wirklich so? Nein! 😉 Wie sollte es auch anders sein kam das Navigationssystem mitnichten aus Europa! Das erste System das man als Navigationssystem bezeichnen könnte kam bereits 1981 heraus. Honda hatte dieses zusammen mit Alpine entwickelt. Blaupunkt zog ein paar Jahre später mit "EVA" (Elektronischer Verkehrslotse für Autofahrer) nach.
Jetzt könnte man sagen das BMW zumindest das erste GPS-gestützte Navigationssystem hatte aber auch hier gilt wieder: Falsch gedacht! Der Mazda Eunos Cosmo war das erste Serienauto mit GPS-gestütztem Navigationssystem. Er kam 1990 auf den Markt und damit 4 Jahre vor dem 7er BMW. Toyota zog ein Jahr später nach und führte neben dem Farbdisplay auch die Sprachausgabe ein. Das von uns heute so liebgewonnene GPS ist übrigens eine US-Entwicklung und entstammt (wie so viele Innovationen im Automobilbau, man denke nur an die Luftfahrt!) ursprünglich der Militärentwicklung. Nachdem das Militär mit der bewussten Verfälschung der GPS Signale Ende der 90er aufgehört hat stand der Verbreitung des Navigationssystems im Massenmarkt nichts mehr im Wege 🙂
Einspritzung:
Die Einspritzung dürfte einer der wichtigsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte im Automobilsektor gewesen sein, ermöglichte Sie es doch die Effizienz von Verbrennungsmotoren merklich zu steigern. Sie ermöglichte mehr Leistung bei weniger Verbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Vergasersystemen. Die ersten (mechanischen) Einspritzsysteme kamen in den 30er Jahren im Flugzeugbau zum Einsatz. Junkers, sowie Daimler zusammen mit Bosch entwickelten die ersten Systeme. Im Automobilbau dauerte es dagegen noch ein paar Jahrzehnte. Mercedes brachte im 300SL bereits 1954 eine mechanische Einspritzung. Chrysler präsentierte 4 Jahre später die erste elektronische Einspritzung im 300.
Die Einspritzung setzte sich im Automobilbau vollends erst in den 80ern und frühen 90ern durch da immer strengere Abgasvorschriften weltweit den Einsatz der saubereren Einspritzung nötig machten. In den USA setzte sich die Einspritzung in den 80ern flächendeckend durch während Europa ein Jahrzehnt später kollektiv auf die Einspritzung gesetzt hatte. Damit war der Vergaser in modernen Autos endgültig gestorben. Chrysler experimentierte zwar in den 80ern noch über mehrere Jahre mit elektrisch gesteuerten Vergasern herum, allerdings waren der damit verbundene Aufwand und die damit erzielten Ergebnisse in keinster Weise mit einer Einspritzanlage vergleichbar.
Diesel Direkteinspritzung:
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Bis heute wird dem VW-Konzern nachgesagt die Direkteinspritzung beim Diesel erfunden und damit die Dieselwelle losgetreten zu haben. Die Lorbeeren für diese Erfindung gehen allerdings nach Italien! 2 Jahre vor der Einführung bei Audi nagelte sich der erste direkteinspritzende Dieselmotor bereits im Fiat Chroma seinen Weg in die Geschichtsbücher 😉
Hydraulische Bremsen:
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Das Thema Bremse ist ein Fall für sich und dazu noch ein sehr spannender. Gerade im Bereich Bremsen haben Autos riesige Fortschritte gemacht. Während man zu Frühzeiten des Automobils noch auf mechanisch betätigte Bremsen zurückgriff, so etablierte sich schnell die hydraulische Bremse. Das erste Patent dafür ist fast so alt wie das Auto selbst. Bereits 1895 wurde das erste Patent von Hugo Mayer eingereicht. Allerdings blieb diese Erfindung eher unbeachtet. Wie bei so vielen Entwicklungen wurde die Hydraulikbremse erst einmal im Flugzeugbau populär. Anfang der 20er erhielt Malcolm Loughead sein Patent für eine hydraulisch betätigte Bremse. Loughhead war nebenbei bemerkt einer der Mitbegründer von Lockheed Martin 😉
Das erste mal das eine hydraulisch betätigte Bremse im Automobilbau eingesetzt wurde war 1921. Damals hatte Duisenberg eine solche Bremse erfolgreich im Rennsport eingesetzt. Im Serienbau kamen diese bereits 3 Jahre später zum ersten mal beim Chrysler B70 zum Einsatz. Weitere 2 Jahre später verbaute Triumph zum ersten mal hydraulische Bremsen in einem Auto und war damit der erste europäische Hersteller. Mechanische Seilzugbremsen waren damit relativ schnell out. Vereinzelt gab es noch Autos mit Seilzugbremse, diese waren aber in der Minderheit. Das prominenteste Auto welches bis in die 60er Jahre noch mit den (selbst für damalige Verhältnisse) veralteten Seilzugbremsen unterwegs gewesen ist war der VW-Käfer dessen Konstruktion allerdings ursprünglich auf die 30er Jahre zurückging und welcher bei Wiederaufnahme der Produktion bereits veraltet war. Der zur gleichen Zeit entwickelte Fiat Topolino beispielsweise verfügte bereits über hydraulisch betätigte Trommelbremsen.
Einige Hardliner behaupten bis heute eine mechanische Bremse wäre verschleißärmer und wartungsfreundlicher, dem ist aber nicht so. Einer der Hauptgründe warum man von der mechanischen Bremse wieder Abstand genommen hat war neben der ungleichmäßige Bremswirkung auch die hohe Wartungsintensität 😉 Weiterhin waren bei einer mechanischen Bremse deutlich höhere Bedienkräfte nötig welche die Bedienung nicht nur unnötig schwer machten sondern auch den Bremsweg unnötig verlängerten. Kleiner Nebenfakt: Autos müssen seit den 20er Jahren über 2 Bremssysteme verfügen. Diese kennt man heute als Betriebs- und Handbremse 😉
Zweikreisbremssystem:
Ein weiteres Sicherheitsfeature im Bremsbereich welches Mitte des letzten Jahrhunderts aufkam war das Zweikreisbremssystem. Es ist nicht wirklich gesichert wer das erste System dieser Art gebaut hat. Fest steht allerdings das diese Art Bremse bereits seit 1967 verpflichtend vorgeschrieben sind.
Mir selbst hat diese Zweikreisbremse schon das Leben gerettet da mir selbst schon an der Hinterachse eine HBZ geplatzt ist. Ohne Zweikreisbremssystem hätte ich gar keine Bremsleistung mehr gehabt. Da ist es nicht verwunderlich das dieses System bereits seit den 60ern in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist 🙂 Manche Gesetze sind eben doch sinnvoll 😉
Automatikgetriebe:
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Früher bei uns eher verpönt, erfreut sich das Automatikgetriebe auch bei uns immer größer werdender Beliebtheit. Bereits in den 20ern gab es die ersten Wandlerautomaten wobei der große Durchbruch erst GM in den 40er Jahren mit seinem legendären Hydramatic Getriebe gelang. Bereits 1949 konnte GM mit einer Millionen Hydramatic Getrieben den ersten Meilenstein vermelden. Spätestens jetzt hatte sich die Automatik in den USA endgültig durchgesetzt.
Fun Fact: Durch den 2. Weltkrieg wurde die Produktion von zivilen Fahrzeugen unterbrochen, das Hydramatic Getriebe allerdings landete kurzerhand in Panzern 😁 GM bewarb nach dem Krieg dieses Getriebe als "Battle tested" also "kampferprobt" 🙂 In den 50ern zogen auch Chrysler und Ford mit eigenen Wandlergetrieben nach. Chevrolet führte 1950 sein legendäres Powerglide 2-Gang Automatikgetriebe ein welches bis in die 70er Jahre in diversen Chevrolet Modellen landete. Aufgrund seiner robusten Bauweise ist dieses Getriebe bis heute bei Drag Racern beliebt welche das Powerglide modifizieren um dieses Getriebe auch mit sehr starken Motoren verwenden zu können.
In Europa sollte es noch ein paar Jahrzehnte dauern. Mercedes beispielsweise brachte sein erste Wandlerautomatik erst in den 70ern auf den Markt. Vorher behalf man sich mit amerikanischen Getrieben und selbst entwickelten Halbautomaten. Zwar gab es vorher auch schon Automatikgetriebe, dabei handelte es sich aber fast immer um Halbautomatikgetriebe welche immer noch nicht auf den Schaltknüppel verzichten konnten 😉 Der VW-Käfer ist ein prominentes Beispiel für ein Halbautomatikgetriebe. Ein Zwischenschritt stellte das automatisierte Schaltgetriebe dar welche aber selten bis nie an eine vernünftige Wandlerautomatik herankamen. Entweder waren diese extrem unzuverlässig oder aber die Schaltvorgänge waren ruppig und unkomfortabel. Prominentestes Beispiel hierfür ist sicherlich der Smart 😉
Servolenkung:
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Die Servolenkung ist eine Erfindung die es nicht wirklich leicht hatte. Bereits 1926 begann der Hersteller Pierce Arrow mit der Entwicklung eines Systems welche das lenken von LKWs leichter machen sollte. Der Ingenieur Francis W. Davis war es der dann die erste Servolenkung präsentieren konnte. Kurz nach Fertigstellung seiner Erfindung wechselte er mitsamt seiner Erfindung zu General Motors wo er diese noch weiter verbesserte. Allerdings kam seine Erfindung dort nicht zum Einsatz da man bei GM der Meinung war das System wäre zu aufwändig und teuer für die Automobilproduktion. Daraufhin wechselte Davis zu Bendix (die Firma gibt es heute noch!), einem Automobilzulieferer. Schlussendlich kam die Servolenkung zum ersten mal 1951 bei Chrysler zum Einsatz. Bei GM war man bis dato auch mal aufgewacht und präsentierte 1952 ebenfalls eine Servolenkung. Diese kam fürs erste bei Cadillac zum Einsatz. Beide Systeme gehen auf die Vorarbeit von Davis zurück dessen Patente zu dem Zeitpunkt bereits abgelaufen waren.