25.10.2022 20:24
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Jetzt ist es auch schon wieder soweit, der Oktober ist so gut wie rum und damit auch die Saison des Sheriffs. Da ich nicht geplant hatte die Saison dieses Mal bis zum allerletzten Tag auszureizen, habe ich den Wagen gestern schon in den Winterschlaf geschickt.
Rückblick
Was ist diese Saison so passiert? Eigentlich gar nicht so viel, was auch mit meinem Jobwechsel dieses Jahr zusammenhängt. Da hatte ich einfach nicht den Kopf oder die Zeit um mich großartig um die Autos zu kümmern. Der Tacho zeigt dieses Jahr ca. 1100 Meilen mehr an als noch im Oktober 21. Heißt ich bin knapp 1.800 km mit dem Sheriff gefahren. War auch schon einmal mehr, aber beim Wal sieht es dieses Jahr nicht wirklich besser aus, aus dem selben Grund.
Zum Start der Saison hatte ich mich daran gemacht mal den Innenraum weiter aufzuwerten. Einbau der reparierten Türpappen, das neue Dashboard und so weiter. Leider habe ich beim Ausbau den mittleren Teil des Armaturenbretts kaputtbekommen, den durfte ich dann in fummeliger Kleinstarbeit wieder zurechtfriemeln. Hat leider auch keine Saison durchgehalten und so ist das Zeug an den besonders gefährdeten Stellen auch schon wieder gebrochen. Lag aber wohl auch an der Nummer mit der Lenksäule, da die Mechaniker hier auch etwas gröber zu Werke gehen müssen. Hätte das Dashboard wohl vorher einfach ausbauen sollen. Ich überlege ob ich damit nicht mal zum Profi gehe und ob man sowas nachhaltiger flicken kann. Damit wären wir auch schon bei einem der nächsten Punkte:
Der TÜV stand an und dafür wollte ich noch ein paar, mehr oder weniger relevante Dinge repariert haben. Die Spritpumpe machte mir nicht mehr den besten Eindruck (mal davon ab das die in einem Alter ist wo die gerne kaputt geht!), die Servopumpe leckte und die Lenksäule wackelte, für meinen Geschmack, immer noch zu stark. Sprit- und Servopumpe kamen mit allem drum und dran neu. Die Lenksäule wurde auch getauscht weil die andere einfach fertig war und auch das festziehen der berüchtigten Schrauben nichts mehr gebracht hat. Vielleicht lasse ich die Alte mal beim Spezialisten aufarbeiten, noch liegt das Teil ja bei mir in der Garage. Die "neue" Säule ist in der Hinsicht leider auch nicht perfekt. Die Werkstatt gab mir noch als Tipp mit das die Lima nicht mehr die Beste sei und klappert. Also habe ich die auch mal fix erneuert wodurch der Wagen schon mal deutlich leiser wurde, aber irgendwas klappert da immer noch. Dieses Mal aber auf der anderen Seite! Entweder macht der Klimakompressor bald die Grätsche oder die Smog Pump hat einen weg. Oder es ist, wie beim Wal, einfach nur eine lose Wandlerabdeckung. Die machen auch mal gerne so latente Klappergeräusche. Da muss ich aber mal bei Gelegenheit auf Spurensuche gehen.
Ach ja, das Thema Unit Number hatte ich dieses Jahr auch mal angegangen. Da habe ich mir eine Vorlage gebastelt und diese dann anfertigen lassen. Da es nur kleine Aufkleber waren hat der Spaß auch nicht viel gekostet. Optisch definitiv das Tüpfelchen auf dem i
Danach fiel auf das der Wagen im Stand zu fett läuft. Da der Wagen auch schon hart auf die 30 zugeht, haben ein Kumpel und ich mal eben die Einspritzanlage aufgefrischt. Ein Satz neuer Düsen plus alle möglichen Dichtungen sollten das Ganze fit für die nächsten Jahre machen. Gelohnt hat sich das Ganze auf jeden Fall, auch weil hier wieder jemand dran war der scheinbar keine Ahnung hatte was er da überhaupt gemacht hat. Eine der alten Düsen zeigte merkwürdige Verschleißspuren, die hat wohl mal jemand versucht falsch einzusetzen. Dazu waren einige Dichtungen schon angegriffen bzw. schon gar nicht mehr vorhanden. Der Wagen springt seitdem auch williger an, läuft etwas ruhiger und zieht für mein Empfinden auch was geschmeidiger durch. Leider hat es das eigentliche Problem nicht behoben, da muss ich dann wohl mal nächstes Jahr zum Spezi und schauen woran es konkret liegt. So richtig zufrieden bin ich in der Hinsicht mit dem Auto nicht.
Klingt alles nach ziemlich viel Frust und so fühlte es sich den Großteil der Saison auch an, aber wo es Schatten gibt ist auch Licht. Die letzten Wochen stimmten mich wieder etwas versöhnlicher was das Saisonfazit angeht. Auch weil ich nach Corona mal wieder ein paar Treffen mit dem Auto angefahren bin. Den Anfang machte der jährliche Season Opener der V8 Flyers Willich. Von der Größe her immer einen Besuch wert! Danach war erst einmal lange Zeit Pause, wie bereits erwähnt beruflich bedingt. Die letzten Wochen ging es dafür wieder auf das ein oder andere Treffen. Dieses Jahr zog es mich und einen Kumpel mal wieder zum Haubensitzen
Davor haben wir noch ein Werkstattbrunch besucht welches auch nicht ganz uninteressant war. Dort haben wir einen Bekannten mit seinem Impala getroffen den wir letztes Jahr auf dem Rennbahntreffen kennengelernt haben. Mit Ihm und seinem Kumpel haben wir dann auch die Werkstatt mal ein wenig beäugt, auch weil da das ein oder andere Projektauto auf der Bühne stand
So kurz vorm Saisonende gab es dann auch mein ganz persönliches kleines Saisonhighlight. Ich war zum Geburtstag der Tochter der besten Freundin eingeladen und weil ich den Sheriff an dem Wochenende eh für den Winterschlaf fertig machen wollte, bot es sich an das alles miteinander zu kombinieren. So ging es mit dem üblichen Waschen los und dem Schleier auf den Türen nach zu urteilen war die Wäsche mal wieder mehr als nötig! Danach noch schnell eine Schicht Wachs nachgelegt und während des Ablüftens noch schnell den Innenraum gesaugt. Der ist dank des Gummibodens ziemlich pflegeleicht, einmal grob saugen reicht
Aber danach ging es dann auch schon zur Party. Wie man sich vorstellen kann waren die Kiddies auf der Party völlig aus dem Häuschen und so blieb die übliche Führung rund ums Auto nicht aus. Da das Geburtstagskind sich noch eine kurze Spritztour mit dem Auto gewünscht hatte, drehten wir noch eine kleine Runde um die Dörfer. Die Fahrgäste hatten Ihren Spaß
Ausblick
Was steht sonst so an? Ich überlege ob ich mir diesen Winter mal einen neuen Gummiboden für den Wagen besorge, der Alte fällt schon mehr oder weniger auseinander. Da gibt es mittlerweile Repros und für knapp 200€ kann man das mal wagen. Das wäre dann ein weiterer Schritt in Richtung "Schöner Wohnen". Dazu schaue ich mir dann nochmal das mit dem Armaturenbrett an.
Was habe ich dieses Jahr nicht geschafft? Darunter fällt wohl definitiv das Thema "Konsole". Das liegt aber auch daran das mein Kontakt der mir die Konsole bauen wollte es dieses Jahr nicht geschafft hat, auch weil bei Ihm viel privat angefallen ist. Mein Kumpel der mir den Kontakt vermittelt hat, versprach mir aber da dran zu bleiben. Mit Glück kommt das Ding dann nächste Saison. Ansonsten hab ich mich schon mit dem Gedanken angefreundet mir da schlimmstenfalls selber was zu bauen. Da ich mittlerweile einen Dremel habe, setze ich mich auch notfalls mit 3 Millionen Minitrennscheiben hin und schneide mir den Kram selber aus. Die Holzform habe ich, die Rundungen male ich notfalls Freestyle drauf. Aber da schaue ich mal was die nächste Saison bringt! Eine fertige Konsole würde den Innenraum schon sehr stark aufwerten
Weiter plane ich erst einmal nicht, es gibt an dem Auto schließlich noch genug zutun und davon ab habe ich für nächstes Jahr noch die Erfüllung eines weiteren Lebenstraums auf meiner Agenda |
03.10.2022 18:40
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Kauf dir ein Cop Car haben Sie gesagt, das wird toll haben Sie gesagt. Tja, leider nicht immer. Kaum hatte ich, mal wieder, den großen Rundumschlag geprobt, tat sich auch schon die nächste Baustelle auf. Mir war schon länger aufgefallen das die Brücke auf einer Seite etwas ölig ist. Bei näherer Begutachtung stellten ein Freund und ich aber fest das die Flüssigkeit auf der Brücke nicht wirklich Öl ist, sondern eher eine Mischung aus Sprit und ein wenig Öl. Von der Konsistenz entsprechend dünner als Motoröl, aber eben auch nicht so flüssig wie Sprit.
Interessanterweise lag das Zeug nur auf der Beifahrerseite. Eine nähere Begutachtung des inneren des Luftfilters förderte dann genau den gleichen Film aus Sprit und Ölnebel zutage. Gut, das Öl wird von dem PCV-Schlauch kommen, auch weil auf der Seite kein Ventil verbaut ist. Was mir mehr Sorgen bereitete, war der Sprit. Meiner Meinung nach sollte der Sprit IN der Drosselklappe landen, nicht drumherum bzw. im Luftfilter. Die Vermutung: Die Einspritzung ist undicht!
Beim Fahren merkte man allerdings nichts davon. Keine Service Engine Soon Lampe, kein ruckeln, kein Leistungsverlust, kein gestiegener Verbrauch oder irgendwas das auf Probleme hindeuten würde. Allerdings verriet mir mein kleiner Computer das der Wagen im Leerlauf nicht gerade bei Lambda 1 ist und eher zu fett läuft. Das erklärt auch, warum der Wagen genau da nach Sprit stinkt, besonders im Kaltstartbetrieb wo die Lambdasonde noch nicht gegenregelt. Entweder ist da irgendwo ein kleines Spritleck oder er zieht irgendwo im Stand ein wenig Falschluft und die Einspritzung versucht das, vermeintlich zu magere Gemisch, durch anfetten auszugleichen. Wobei die Qualmerei im Kaltzustand letzterem widersprechen würde.
Wie auch immer, ich werde wohl zumindest um das neu abdichten der Einspritzung nicht herumkommen. Auch weil ich weiß das die Dichtungen an der TBI einfach irgendwann mal durch sind, so wie alle Dichtungen, die irgendwo mit Flüssigkeiten in Kontakt kommen und verschiedenen Temperaturen ausgesetzt sind. Also wieder mal ab zu Rockauto und Teile bestellt. Da ich hier gleich den kompletten Rundumschlag machen wollte, habe ich einmal den großen Überholsatz bestellt, um ja auch alle Dichtungen zu haben. In dem Kit sind die Dichtungen für zwei TBI-Typen drin. Da gab es scheinbar verschiedene Versionen für Autos und Trucks bzw. die Small- und Big Blocks. Je nach Motor und Einsatzzweck. Am Caprice kam, laut Service Manual, eine TBI aus der 200er Serie von GM zum Einsatz, genauer das Model 220.
Diese zeichnet sich durch drei größere Teile aus:
- Benzindruckregler - Die beiden Einspritzdüsen - Baugruppe Drosselklappe mit zwei Öffnungen, Leerlaufregelventil, Bypass für verbesserten Luftdurchfluss im Leerlauf,
Drosselklappensensor und diverse Vakuumleitungen zur Versorgung für allen möglichen Kleinkram. Mehr ist da im Grunde nicht dran!
Dazu habe ich mir dann noch den Spaß gegönnt und gleich zwei überholte Einspritzdüsen geordert. Ja, auch die richtigen Einspritzdüsen für den 9C1! Wenn schon, denn schon. Auch wenn es mich wieder ne halbe Niere kostet. Allein die Düsen kosten pro Stück mit allem gut 220€. Da sind die knapp 40€ für das Dichtungsset ein Schnapp! Das einzig Gute an der Geschichte: GM’s TBI ist für eine Einspritzung relativ simpel und mit weniger Kleinteilen gesegnet als ein Vergaser. Dazu hatte ich einen Kumpel an meiner Seite der schon Erfahrung mit Vergasern hat und der mir da zur Hand gehen wollte. Dazu habe ich ein Video auf Youtube gefunden, welches die erforderlichen Arbeitsschritte gut abbildet und ein paar gute Tipps gibt worauf man so zu achten hat. Gleichzeit versorgt einen das Service Manual, wie immer, mit allen wichtigen Infos
Also ran ans Werk:
Zuerst muss die Batterie abgeklemmt werden, laut Manual reicht es hier den Minuspol abzuklemmen, aber wir klemmen das Ding einfach ganz ab. Danach muss der Druck aus dem Kraftstoffsystem raus. Das geht bei den Autos zum Glück super einfach. Der erste Schritt, ist mit dem Abklemmen der Batterie bereits getan! Danach öffnet man den Einfülldeckel. Den Rest erledigt das Auto bereits selbst, da die TBI ein Feature hat welches die TBI entleert sobald der Motor aus ist.
Danach kommt der Luftfilter runter. Das ist dann auch der einfachste Part
Auf den Düsen sitzen zwei Stecker, die müssen ab. Dafür drückt man am Ende den Stift und zieht den Stecker gerade nach oben. Bevor man jetzt die Drosselklappe demontieren kann, muss man alle Vakuumleitungen und diverse Sensoren abziehen. An der Front der TBI sind vier Druckleitungen, die man entfernen muss plus eine Fünfte an der Rückseite für den MAP-Sensor.
Wichtig: Hier unbedingt merken oder markieren welcher Schlauch wo gesessen hat. Ich habe mir da mit Tape und Beschriftung beholfen.
Danach zieht man den Stecker vom IAC (Leerlaufregelventil) sowie den Stecker des Drosselklappensensors. Als nächstes folgen der Gaszug sowie das Kickdownkabel. Bei Autos mit Tempomat wäre hier jetzt noch ein weiterer Zug der entfernt werden müsste, ist aber beim Sheriff nicht der Fall, also können wir uns das sparen. Den Kabelbaum der beiden Düsen kann man einfach seitlich aus dem Drosselklappengehäuse ziehen. Das ganze ist nur so ein Plastikhalter welcher seitlich eingeschoben wird.
Zum Schluss folgen die Spritleitungen. Die TBI besitzt zwei davon, eine für die Spritzufuhr und eine für den Rücklauf. Diese sitzen an der Rückseite der Drosselklappe. Die Verschraubung muss man mit einem Konterschlüssel festhalten, sonst drehen die sich ewig mit und gehen nie auf. Danach kann man die Leitungen aus der Drosselklappe ziehen. Wichtig: An den Leitungen und in den Überwurfmuttern sind kleine Dichtungen, es empfiehlt sich diese gleich mit zu ersetzen! Bei mir waren die Dichtungen an den Spritleitungen schon gar nicht mehr drin, hier war also schon mal jemand dran.
Jetzt fehlen nur noch die drei Schrauben, welche die Drosselklappe auf der Brücke halten. Jetzt kann man das Ganze VORSICHTIG von der Brücke heben. Um die Einspritzeinheit, also den Teil mit den Düsen und dem Benzindruckregler, selbst von der Drosselklappe heben zu können, müssen noch ein paar Schrauben, sowie mindestens einer der Überwurfmuttern gelöst werden. Jetzt kann man das Teil von der Drosselklappe heben. Da an dem Ganzen diverse Schrauben dran sind, sollte man sich kenntlich machen welche Schraube wo gesessen hat, um Probleme beim Zusammenbau zu vermeiden. Die Schrauben können im Normalfall relativ einfach mit einem T15 und einem T20 Torx gelöst werden. Insgesamt sind es 8 Stück. Danach hat man einmal den oberen Teil der Einspritzeinheit in der Hand und einmal den unteren. Der obere Teil enthält die Membran, welche den Druckregler enthält, die untere Hälfte beheimatet die beiden Einspritzdüsen. Wichtig ist es eventuelle Dichtungsreste zu entfernen! Ansonsten können die neuen Dichtungen nicht vernünftig abdichten.
Wichtig: GM empfiehlt zum Reinigen generell Kaltreiniger. Fairerweise muss man dazu aber sagen das dies eigentlich nur dann nötig ist, wenn man das Ganze generell mal grob reinigen will und die alten Dichtungen wiederverwenden möchte. Der Grund für die Warnung liegt darin begründet, dass andere Reiniger die Dichtungen aufquellen lassen können, wodurch Sie nicht mehr richtig abdichten. Da ich aber in dem Falle eh alle Dichtungen ersetze, die mir in die Finger kommen ist das relativ egal.
Jetzt machte ich mich an die Membran des Druckreglers machen, während mein Kumpel sich an die Einspritzdüsen machte. Diese wird von 4 T15 Schrauben gehalten. Hier ist Vorsicht angesagt! In der Membran sitzt eine starke Feder. Wer hier einfach drauf los schraubt, ohne gegenzuhalten oder das ganze zu fixieren, riskiert das der Kram mit Schwung einmal, bis Alpha Centauri fliegt. Je nach Überholsatz, liegen dafür zwei lange, dünne Schrauben bei. Die schraubt man in zwei der Löcher, um zu verhindern das der Deckel wegfliegen kann. So kann man gefahrlos den Deckel von der Membrane ziehen. Jetzt kann man die Membrane gefahrlos entfernen. Auch hier wieder darauf achten alle alten Dichtungsreste so gut es geht zu entfernen. Zum Glück hatte ich hier keinerlei Dichtungsreste die ich hätte abkratzen müssen. Ich baute die neue Membrane ein und tausche auch gleich die kleine Dichtung die aussieht wie eine Acht. Hier unbedingt darauf achten das wieder alles so sitzt wie vorher, auch weil der Deckel sonst nicht richtig zugeht und nicht vernünftig abdichten kann! Jetzt kann man den Teil fürs Erste wieder zusammenbauen. Wie bereits beschrieben, hatte sich der Kumpel in der Zwischenzeit um die Einspritzdüsen gekümmert. Diese müssen erst einmal aus dem Gehäuse gehebelt werden.
Wichtig: Idealerweise klebt hierfür die Dichtung des Druckreglers noch am Gehäuse und nicht am Deckel. Falls das Gehäuse am Deckel klebt, vorsichtig entfernen und auf das Gehäuse legen. Hintergrund: Zum Hebeln muss man, idealerweise, mit irgendwas zwischen das Gehäuse und die Düsen kommen. Um hier keine Katschen in das Gehäuse zu drücken, empfiehlt sich eine Unterlage. In dem Falle die alte Dichtung.
Bei Bedarf werden auch hier nach der Demontage wieder alle alten Dichtungsreste entfernt. Auch hier hatten wir Glück das nichts verklebt war.
Wichtig: Beim entfernen alter Dichtungsreste unbedingt mit der gebotenen Vorsicht vorgehen! Die Teile sind aus Aluminium und die Oberflächen sind gedreht und entsprechend empfindlich, was Unebenheiten angeht! Also schön vorsichtig sein. Zum Glück hatte ich vom Alero noch so Dreikantschaber übrig. Die sind genau für solche Geschichten gedacht. Danach geht es so langsam wieder an den Zusammenbau.
Bei der Begutachtung stellte mein Kumpel fest das hier definitiv schon mal einer dran war. Eine der unteren Dichtungen sah nicht mehr so toll aus und auch um ein paar der anderen Dichtungen war es definitiv nicht schade. Außerdem hatte wohl mal jemand versucht eine Düse falsch einzusetzen. Da gibt es wohl so Nasen die eigentlich genau das verhindern sollen. Naja, wer weiß wer da dran war?!
Jetzt kommen die Neuteile zum Einsatz:
In dem Dichtungskit sind dünne Metallringe enthalten, welche man in die Vertiefung an den Düsenhaltern einsetzt. Darüber setzt man dann den passenden Gummiring ein. Diese Prozedur wiederholt man dann auf der anderen Seite des Gehäuses. Danach kommen die neuen Einspritzdüsen zum Zug. Diese benötigen an der Unterseite noch eine Dichtung. Auch diese kleine Ringdichtung ist im Kit enthalten. Danach kann man die Dichtungen wieder in Ihre Gehäuse stecken. Wenn beide Düsen richtig im Gehäuse sitzen, kommen die nächsten, neuen Dichtung zum Zug. Einmal die Große, welche das Gehäuse mit Druckregler und Einspritzdüsen gegeneinander abdichtet und dann die Fußdichtung, welche zwischen Drosselklappe und der Baugruppe mit den Düsen sitzt. Jetzt kann man vorsichtig beide Gehäuseteile wieder zusammensetzen. Dazu wieder die 8 Schrauben von vorhin an Ihren angestammten Platz bugsieren.
Wichtig: Die Schrauben des Druckreglers mit ein bisschen Schraubensicherung ala Loctite 272 (Empfehlung Service Manual) versehen und mit maximal 3NM festziehen. Wie gesagt, das ganze Zeug braucht nicht wirklich viel Kraft.
Die Schrauben habe ich dann auch entsprechend mit ein ganz klein wenig Schraubensicherung benetzt und wieder eingesetzt. Jetzt kommen wir zurück zu den Überwurfmuttern der Benzinleitungen. Auch diese haben eine kleine Dichtung, welche getauscht werden sollte. Jetzt kann man die Einheit wieder auf die Drosselklappe packen und alles festziehen. Hier kommt dann auch diese Y-förmige Dichtung zum Einsatz. Jetzt hat man wieder eine vollständige Drosselklappe. Diese kann jetzt im Grunde wieder auf die Ansaugbrücke. In der Zwischenzeit habe ich die Drosselklappe ein bisschen gereinigt und die Dichtflächen zur Ansaugbrücke und zum Luftfilter abgeschabt. Dies ging mit Bremsenreiniger und dem Schaber ganz gut. Jetzt war es an der Zeit die ganze Baugruppe wieder mit der Ansaugbrücke zu verheiraten.
Wichtig: Auch diese Schrauben zieht man nicht mit hohem Drehmoment fest, 22 NM reichen hier völlig! Auch hier ist es gut zu wissen das die Brücke ab Werk aus Aluminium ist, weshalb man die Drosselklappe, dem Gewinde zuliebe, nicht so festknallen sollte. Bevor man aber an das zusammenschrauben kommt, unbedingt an die neue Fußdichtung denken. Das ist die Dichtung zwischen Brücke und Drosselklappe. Diese gehen mit der Zeit auch mal gerne kaputt. Unbedingt mitmachen, sonst darf man den ganzen Spaß wieder abbauen.
Damit die Fußdichtung nicht verrutschen kann, habe ich die drei Bolzen lose in die Drosselklappe eingelegt um eine Art Führung zu haben. Sobald diese dann auf Ihren Löchern aufsitzen, kann hier schon nichts mehr verrutschen
Danach kommen die Spritleitungen dran, hoffentlich haben wir an die oben erwähnten Dichtungen gedacht?
Danach geht es an das Testprozedere:
1. Bei ausgeschalteter Zündung die Freigängigkeit des Gaspedals prüfen. 2. Zündung für 2 Sekunden auf „ON“, dann für 5 Sekunden zurück in die „OFF“ Position schalten. Jetzt schaltet man die Zündung wieder auf „ON“. Jetzt sollte genug Druck auf den Benzinleitungen sein, um zu prüfen, ob es irgendwo leckt.
Tja, dass tat es dann auch. Es drückte mittig am Druckregler Sprit raus. Also haben wir hier nochmal alles ein wenig festgezogen, damit die Dichtung soweit abdichtet. Scheinbar waren wir hier zu vorsichtig. Danach das Prozedere noch einmal wiederholt und dieses Mal sah es gut aus. Keine Leckagen, keine Feuerbälle und kein Großbrand im Motorraum
Jetzt wo alles passt, kann man den Luftfilter wieder anbauen. Auch hier die neue Dichtung nicht vergessen! Danach baut man den Luftfilter wieder ein. Damit ist Geschichte aber noch nicht vorbei! Jetzt muss man noch das Leerlaufregelventil neu anlernen.
Auch hier gibt es ein vorgeschriebenes Prozedere nach Service Manual:
1. Gaspedal leicht durchdrücken 2. Motor starten und für ca. 3 Sekunden laufen lassen 3. Motor stoppen und für mindestens 10 Sekunden die Zündung auf „OFF“ Position stehen lassen 4. Motor neu starten und Leerlauf überprüfen
Auch das haben wir gemacht. Was direkt auffiel: Der Wagen sprang, trotz Standzeit von mehreren Wochen plötzlich deutlich williger an! Auch bildete ich mir ein das der Leerlauf im Stand jetzt zum einen etwas niedriger war und er auch dieses leichte Sägen im Leerlauf war verschwunden. Das ließ schon einmal hoffen. Auf die Probefahrt haben wir dann aber verzichtet, auch weil ich den Laptop vergessen hatte und um sicherzugehen das alle Werte passen brauche ich die Live-Werte. Schließlich lief der Motor ja vorher auch anständig. Aber das kann ich dann erledigen, wenn ich mit dem Wagen zum Reifenhändler fahre. Ich habe es nämlich geschafft mir einen Nagel in einen der Hinterreifen zu fahren
Aber was ich bisher gesehen habe machte einen guten Eindruck und man hat auch gesehen das die Einspritzung schon ein bisschen Liebe nötig hatte. Aber auch da zeigt sich das man besser an nichts herumfummelt was nicht kaputt ist und irgendwer WAR da definitiv schon einmal dran. Das Ganze kam nie im Leben mit den fehlenden Dichtungen ab Werk! Und da haben einige gefehlt. An den Spritschläuchen fehlten welche und an den Düsen fehlten die oberen Dichtungen und so weiter. Und damit wäre das Thema fürs Erste auch durch
Wenn Ihr demnächst also noch etwas von mir hört, ist das Auto nicht mit mir am Steuer abgebrannt
Insgesamt war die Reparatur wirklich gut machbar. Nichts hat sich gewehrt und der Aufbau ist auch nicht sonderlich kompliziert. Meine helfende Hand zeigte sich von so viel Wartungsfreundlichkeit begeistert. Da hat er mit seinen Vergasern mehr Stress gehabt. Für alles haben wir gut drei Stunden gebraucht und wir haben uns auch nicht sonderlich beeilt. Ich finde das ist nicht viel
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15.08.2022 19:54
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Ain't no rest for the wicked!
Nachdem der große Batzen in Form von Benzinpumpe und dem ganzen Rest der Lenkung, den man noch nicht auf Links gedreht hatte, erledigt war gab es da noch die Sache mit der Lichtmaschine. Die Werkstatt sagte ja das die schon klappert und mittelfristig getauscht gehört. Da ich mein Glück kenne und das, wie bereits erwähnt, gut in Heimarbeit erledigen kann nahm ich mir heute Abend die Zeit für den Tausch. Gut für mich ist, dass man an die Nebenaggregate bei den Motoren relativ gut herankommt. Und gerade die Lichtmaschine springt einen geradezu an. Da ist nichts verbaut oder versteckt. Also keine Gemeinheiten wie Aggregate die zwischen Feuerwand und Motorblock stecken oder 150 andere Einzelteile die man vorher zur Seite schaffen muss. Die Reparatur bekommt jeder mit zwei linken Händen hin!
Auch wenn die Reparatur an sich denkbar einfach ist, so muss man bei den Teilen doch auf gewisse Dinge achten. Beim Caprice gab es mehrere Lichtmaschinen. Police Package Autos haben die "große" 140A Lichtmaschine bekommen, die zivilen Versionen haben schwächere Generatoren. Da muss man bei der Bestellung ganz genau hinschauen um nicht die Falsche zu bestellen. Dazu kommt, dass sich die Montage ein winziges Bisschen unterscheidet, abhängig vom Lichtmaschinentyp.
Zuerst muss die Batterie abgeklemmt werden, da die Lichtmaschine Dauerplus hat. Danach wird der Keilriemen entspannt und der Riemen vom Pulley der Lichtmaschine gehoben. Ist das erledigt, kann man sich an die Verschraubung der Lichtmaschine machen. Zuerst löst man die Mutter am oberen Befestigungspunkt. Hier ist auch der Unterschied zu den kleineren Lichtmaschinen weil die diese Kontermutter nicht haben. Danach lässt sich die Schraube an der Lichtmaschine lösen. Die nächste sitzt am unteren Ende und hängt an einer der Haltestangen. Diese ist relativ lang, also muss man entsprechend länger schrauben. Zu guter Letzt, kommt die Schraube an der hinteren Seite der Lichtmaschine an die Reihe. Hier wird es etwas fummelig weil hier der Kühlerschlauch im Weg steht. Aber mit einer kleinen Ratsche und einer entsprechenden Verlängerung kommt man da durch.
Jetzt sollte sich die Lichtmaschine schon aus Ihrem Halter ziehen lassen. Danach löst man die Mutter des Minuskabels. Zum Schluss zieht man noch den Stecker ab der am unteren Ende der Lima steckt. Jetzt hat man die alte Lichtmaschine in der Hand.
Jetzt das Ganze wieder rückwärts! Hier gilt es zu beachten, dass die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden! Die Schraube am oberen Halter wird mit 25 NM angezogen. Die dazugehörige Mutter mit 50 NM. Die Schraube welche die Lichtmaschine mit der Haltestange am Motor verbindet wird wieder mit 25 NM angezogen. Die untere Schraube des Halters wird dann wieder mit 50 NM angezogen. Danach wieder den Riemen vernünftig auf die Riemenscheibe hieven und die Batterie wieder anklemmen. Das ganze hat dann ganz entspannt eine gute Stunde gedauert, incl. zusammensuchen von Werkzeug, weil der Kram über zwei Garagen verteilt war und experimentieren welche Werkzeugkombi am besten passte
Stunde der Wahrheit: Also Motor an und schauen was die Lichtmaschine macht. Was zuerst auffiel: Stille! Das Leerlaufgeräusch war jetzt deutlich sonorer als vorher, kein klackern, klappern, nichts. Da merkt man erst wie präsent das klackern der alten Lichtmaschine war. Da musste ich dann doch mal ein bisschen Drehzahl geben um mich von dieser himmlischen Stille zu überzeugen. Hach, so leise kenne ich das Auto gar nicht
Da der Sheriff eine Anzeige hat welche die Ladespannung anzeigen kann, musste ich hier nicht mit einem Multimeter nachmessen. Laut Anzeige liegt die Ladespannung im grünen Bereich, die Lichtmaschine sollte also vernünftig laufen
To-Do Liste
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13.08.2022 18:15
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Weiter gehts mit Teil II!
Beim letzten Mal hatte ich den Wagen endlich in eine willige Werkstatt verfrachten können und hoffte das Beste.
Wir spulen zwei Wochen vor, es ist die Woche vor dem Termin an dem der Wagen eigentlich fertig sein MUSS. Also entschloss ich mal dort anzurufen um nach dem aktuellen Stand zu fragen, schließlich bot man mir an das ich mich jederzeit melden kann wenn was wäre. Tja, die Werkstatt sagte mir das Sie total Land unter wären weil die Werkstatt nicht voll besetzt ist. Mitarbeiter die wegen Krankheit ausfallen oder im Urlaub sind, der Klassiker halt. Entsprechend hat man mit dem Auto nicht mal angefangen
Heißt aber auch: Der große Auftritt der Saison fällt für mich flach!
So gingen wieder ein paar Tage ins Land in denen sich nicht wirklich etwas tat, aber in der Zwischenzeit bekam ich einen heißen Tipp bezüglich der Lenkung und warum diese seit der Überholung der Vorderachse nicht mehr soweit einschlägt! Ein Bekannter hatte wohl das selbe Phänomen an seinem Crown Victoria bemerkt, nachdem er, ebenso die Querlenker, getauscht hatte. Scheinbar sind die Zubehörteile da ein bisschen anders geformt und verstärkt, was wohl einen verringerten Lenkwinkel zur Folge haben soll. Dazu haben die Caprice ab Werk einen sehr starken Einschlagwinkel, was zwar super für den Wendekreis ist, allerdings auch schon ab Werk dafür sorgt das die Vorderräder bei Volleinschlag an den Spurstangen schleifen können. Das kann man wohl auch über die Einstellung des Lenkgetriebes ein bisschen beschränken. Gut möglich das man das Lenkgetriebe in der Hinsicht schon anders eingestellt hat und die Zubehörteile noch Ihr übriges dazutun. Aber gut, während der normalen Fahrt merkt man davon nichts und selbst für schnelle Kurvenhatz braucht man so einen großen Lenkwinkel nicht, da würde der Wagen bei Volleinschlag eh nur noch hemmungslos über die Vorderachse schieben. Also werde ich damit wohl erst einmal leben.
Licht am Ende des Tunnels......
Eine knappe Woche später rief mich die Werkstatt an. Man wollte mit der Lenkradverstellung anfangen und sich da noch einmal rückversichern weil ich ja die Reservelenksäule hinten reingepackt hatte. Man war sich jetzt nicht sicher ob die originale Lenksäule repariert werden sollte oder gleich die komplette Säule getauscht werden sollte. Ein kurzes Gespräch schaffte hier Klarheit. Die hatte ich ja nur als Ersatzteilspender reingelegt, lieber wäre es mir natürlich die originale Lenksäule zu reparieren, schon alleine wegen der richtigen Farbe. Auf kurze Nachfrage wie weit die denn mit dem Wagen wären, sagte man mir das man sich schon um Servo- und Benzinpumpe gekümmert hat. Lenkung bleibt soweit wohl auch dicht. Allerdings hätte man festgestellt das die Lichtmaschine klappert. Noch nicht soweit das Sie kurz vorm verrecken ist aber man sollte die Mal zeitnah tauschen. Da ich die bei beiden Autos noch nicht in der Hand hatte, habe ich fest damit gerechnet das der Tausch irgendwann auf mich zukommt. Jetzt ist es halt soweit, insofern schockt mich das nicht wirklich, auch weil der Austausch keine Raketenwissenschaft ist und auch für Laien machbar ist. Das ist ja wirklich nur Batterie abklemmen, Riemen entspannen, Lima runter, Kabel ab und alles einmal rückwärts. Das mache ich selbst! Bei den Motoren kommt man da wunderbar dran
........ oh, doch nur ein Güterzug!
Wieder ein paar Tage später, wir befinden uns mittlerweile in Woche 5 nach Ablieferung in der Werkstatt, bekam ich einen Anruf von der Werkstatt. Meine Erwartung war, dass die Jungs und Mädels mir Bescheid geben wollten das der Wagen fertig ist. Aber weit gefehlt! Es ging, wie könnte es auch anders sein, um die Lenksäule.
Man hat die Lenksäule auseinandergenommen und festgestellt das mein Problem nicht diese drei Schrauben sind die sich gerne lockern, sondern die zwei eingeschlagenen Haltebolzen, welche das ganze Höhenverstellungsgeraffel in der Säule festhalten. Irgendwer hat es tatsächlich geschafft die Lenksäule so hart zu vergewaltigen, dass sich diese Bolzen gelöst haben.
Nur fürs Protokoll: Die werden ab Werk einmal kräftig eingeschlagen und bewegen sich dann, eigentlich, nie wieder irgendwo hin. Da muss sich also einer (oder mehrere?!) mit RICHTIG viel Gewicht immer zum Ein- und Aussteigen an das Lenkrad gehangen haben. Da wir wissen das der Wagen im jahrelang im 3-Schichtbetrieb lief, dürften das wohl das Werk mehrerer Deputies gewesen sein. Fakt ist: Die alte Lenksäule ist hin, irreparabel bzw. soweit kaputt das eine Restauration maximal unwirtschaftlich wäre!
Da reden wir von einer netten, zweistelligen Anzahl an Arbeitsstunden welche alleine die Reparatur der Lenksäule benötigen würde. O-Ton Werkstatt: "Da kippst du hinten über!" Da lohnt sich der Einbau der heilen Lenksäule. Das Einzige was man dann aus dem alten Teil übernimmt, ist das Zündschloss und das wird schon fummelig genug. Ich sehe die Scheine schon jetzt freudestrahlend aus meiner Tasche hüpfen, da für die Nummer jetzt vermutlich wieder mehr Arbeitsstunden fällig werden als ürsprünglich geplant.
Ihr erinnert euch an den folgenden Satz aus dem letzten Artikel?
Überraschung, genau der Fall wäre damit mehr oder weniger eingetreten. Nicht nur das mein Saisonziel in Form des Treffens ins Wasser gefallen ist, die Karre wehrt sich auch noch
In der Zwischenzeit bestellte ich dann auch die Lichtmaschine. Jetzt war eh alles egal! Dann ist es jetzt halt der xte Rundumschlag an dem Auto, ich kanns auch nicht ändern. Aber damit steht für mich auch fest, dass dies der letzte Handschlag an dem Auto ist den ich für diese Saison mache. Der Wal hat bald die H-Abnahme und das will ich nicht wegen des Sheriff aufschieben. Mit der Konsole rechne ich diese Saison sowieso nicht mehr, aber dass ist wieder ne ganz andere Geschichte........
Zu meiner Überraschung bekam ich am Tag danach schon den erlösenden Anruf das der Wagen endlich fertig wäre. Das ging jetzt doch schneller als erwartet, ich hätte nach den Schilderungen locker noch mit einer zusätzlichen Woche gerechnet. Preislich war das ursprüngliche Budget zwar gesprengt, aber dann doch in einem für mich erträglichen Rahmen. Auch weil ich die Rücklage sicherheitshalber noch rechtzeitig ein wenig aufgestockt hatte. Das passt also noch soweit das ich nicht noch einmal einen guten Batzen dazu buttern muss. Immerhin etwas! Vom damit gesetzten Budget bleibt auf der anderen Seite damit auch nichts übrig. Der Rechnungsbetrag ist bis auf wenige Euro eine Punktlandung. Nicht gut, nicht schrecklich. Jetzt musste ich mich nur noch um die Abholung kümmern, aber dafür gab es bereits eine Lösung!
Die Abholung
Zu meinem Glück hielt die Werkstatt in der Woche in der mein Sheriff fertig wurde, sein monatliches Schrauberfrühstück ab. Dieses ist immer am zweiten Samstag im Monat und stand somit wieder an. Bedeutet, ich muss mir für die Abholung keinen Tag frei nehmen! Etwas das mir durch den Jobwechsel eh momentan etwas schwer fallen würde. So machte ich mich also an besagtem Samstag mit einem guten Batzen Geld und einer gewissen Anspannung im Gepäck auf in Richtung Ruhrgebiet um das Auto abzuholen. Wie würde das Ganze wohl aussehen? Wie würde sich das Auto jetzt fahren? Hält die Lichtmaschine bis nach Hause?
Ich kam relativ pünktlich an, netterweise hat mich meine bessere Hälfte gefahren weil die Busverbindung zur Werkstatt mit kompliziert noch nett umschrieben ist. Ich gönnte mir 1-2 Kaffee, bezahlte meine Rechnung und sprach noch etwas mit dem Mechaniker. Die Lenksäule zu überholen, hätte sich nicht gelohnt. Dafür hätte man das Ding wirklich einmal komplett auseinandernehmen müssen, dann die Löcher für die beiden Bolzen aufbohren müssen und die Bolzen extra drehen müssen. Viel zu kompliziert. Da war der Einbau des Ersatzteils sinniger. Dann machten wir uns auch schon auf den Heimweg.
Hoffen wir der Wagen hält bis nach Hause ohne Probleme durch. So wie ich mein Glück kenne, verreckt die Lichtmaschine spontan auf dem Weg nach Hause
Die Überführung
Vorher musste ich aber noch dringend tanken, da die Nadel wirklich nur noch wenige Millimeter vor leer stand. Vermutlich hat die Werkstatt den Tank um ein paar Liter erleichtert um Ihn einfacher abzubekommen. Also einmal zur Tränke und knapp 80 Liter reinlaufen lassen. Hmm, so leer war er dann doch nicht. Gut, vielleicht reagiert die Tanknadel durch den neuen Schwimmer anders. War ja beim Wal auch schon so. Dafür fiel mir während der Fahrt auf das die Anzeige für die Wassertemperatur nicht geht. Na wunderbar, wir haben 33°C, die Sonne ballert wie verrückt und auf dem Rückweg erwarten uns diverse Staus. Das kann ja was geben! Dazu kam das die Klimaanlage ausgerechnet jetzt beschlossen hatte nicht mehr ordentlich zu kühlen. Vermutlich muss ich da mal einen Service machen.
Dafür fällt der Farbunterschied der neuen Lenksäule kaum auf, dass hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Zwar hat die Lenksäule jetzt immer noch ein bisschen Spiel, aber deutlich weniger als vorher. Gut, das Ersatzteil werden die jetzt nicht aufgemacht haben. Vielleicht muss man da auch noch mal die Schrauben nachziehen lassen. Aber für den Moment ist es deutlich besser und sollte den TÜV auch nicht erzürnen. Weiterhin bildete ich mir ein das der Wagen jetzt auch was ruhiger lief, in letzter Zeit bildete ich mir immer ein kleines Konstantfahrruckeln ein. Das war jetzt weg. Könnte also wirklich die Spritpumpe gewesen sein. Dazu läuft der Motor jetzt wieder was leiser, also hat die Pumpe auch schon Geräusche gemacht, aber die Lima hört man natürlich auch noch. Aber daran arbeite ich ja auch schon.
Nach einem quälend langen Heimweg, war ich mehr als froh zuhause zu sein. Noch ein kurzer Check unter der Haube ob die vielleicht vergessen hatten das Kabel vom Temperaturfühler anzuschließen. Leider war das Kabel noch dran
Nachkontrolle
Danach noch der Check ob die Servo wieder dicht ist. Hmm, am Stabilisator ist immer noch ein bisschen Öl, aber vermutlich immer noch das Alte. Am Lenkgetriebe scheint es jetzt trocken zu sein, zumindest habe ich da kein Rinnsal mehr gefunden. Kann also wirklich sein, das hier einfach noch Reste von vorher am Stabilisator kleben. Das war auch dieses Mal nicht soviel wie vorher und eine Pfütze habe ich nach etwas Standzeit auch nicht unterm Auto gefunden. Die Stelle um das Stabilager, habe ich dann auch mal sauber gemacht. Zumindest das scheint geklappt zu haben. Jetzt wollte ich aber doch noch mal das Kabel von dem Temperaturfühler prüfen. Der Caprice hat zwei davon, einen der die Temperatur für die Einspritzanlage liefert und einen zweiten im Zylinderkopf, welcher exklusiv für die Temperaturanzeige zuständig ist. Bei europäischen Autos ist der Fühler der Einspritzanlage auch gerne mal für die Anzeige zuständig. Also kurz am Kabel gewackelt und schon hatte ich beide Käbelchen in der Hand. Okay, Kabel ab aber Stecker noch dran
Zu guter Letzt:
Wer mal wissen will was alleine solche "Kleinigkeiten" kosten:
Arbeitszeit: 15 Arbeitsstunden, insgesamt ca. 1400€ Servopumpe: 210€ , neu Benzinpumpe komplett mit Filter, Schwimmer etc.: Ca. 300 , neu Lichtmaschine: 180€, neu Benzinfilter: 32€, neu Lenksäule: Ca. 100€, gebraucht
Macht Summa Summarum: 2.222€
Wer jetzt immer noch glaubt das es günstiger ist das billige, schlechte Auto zu kaufen und alles wieder reparieren zu lassen, den muss ich hiermit endgültig enttäuschen. Für das was man im Falle des Caprice für das bessere Auto zahlt, kriegst du nicht mal ein Viertel der Reparaturkosten gedeckt die mittlerweile in dem Auto stecken. Wer da keinen Bock hat oder nicht die Ausdauer sowas bis zum bitteren Ende durchzuziehen sollte so ein Projekt nicht anfangen. Schon gar keinen Streifenwagen wo zu den ganzen Verschleißreparaturen noch kaputte Innenräume und Polizeiequipment dazukommen welches auch erst einmal besorgt werden will. Und für das was bis heute in das Auto geflossen ist, hätte ich von einem Bekannten einen perfekt restaurierten und fix und fertigen Caprice 9C1 kaufen können und ich hätte noch den ein oder anderen Tausender Spielgeld übrig gehabt. Ich hoffe dies verdeutlicht noch einmal wie wenig sich sowas finanziell lohnt und der Spargedanke ein Trugschluss ist. Wenn Ihr den Real Deal wollt, zahlt direkt den Real Deal. Kommt euch am Ende einfach günstiger, weil euch niemand die ganzen Reparaturen und Arbeitsstunden 1:1 zahlt wenn das Auto doch einmal weg soll.
Der Grund warum ich das überhaupt noch mache, liegt an der einzigartigen Geschichte des Autos. Der Wagen ist in der Form selbst für amerikanische Verhältnisse besonders und insofern lohnt es sich für mich wieder. Auch weil es den Wagen in der Form nicht in fertig oder von der Stange gab und auch heute nicht gibt. Unser Sheriff ist der einzige C.O.P. Wagen in Europa der mir bekannt ist. Als Caprice sowieso und auch mit der Ausstattung. Wenn der Wagen mal einigermaßen fertig ist, habe ich hier ein richtig schönes Einzelstück
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10.08.2022 19:32
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4, Caprice, Chevrolet;, Sheriff;
Nachdem der Start in die Saison 2022 eher in die Kategorie "Schöner wohnen"gefallen ist, geht es dieses Mal mit Technikzeugs weiter. Es standen zum einen immer noch Sachen auf der Liste die noch nicht abgearbeitet waren, zum anderen waren neue Dinge dazugekommen. So wie das bei alten Autos nun mal so ist. Auf dem Plan standen:
- Höhenverstellung der Lenksäule nochmal prüfen - Kühlerschläuche durch original Silikonschläuche tauschen & Kühlmittel erneuern - Servopumpe erneuern - Benzinpumpe erneuern - Massekabel erneuern/reparieren
Kleinkram unter der Lupe
Höhenverstellung
Die Höhenverstellung hat leider immer noch Spiel. Der Grund dafür ist, dass sich die Schrauben, welche den verstellbaren Teil in Position halten, mit der Zeit lockern. Zumindest meistens! Und wenn das passiert wackelt der Teil der Lenksäule, in der die Verstellung sitzt, natürlich wie nichts Gutes. Leider so eine alte GM Krankheit die sich über Jahrzehnte durch alle Modellreihen mit dieser Lenksäule zieht. Was gefühlt so gut wie jedes Auto gewesen sein müsste das GM in den letzten 60 Jahren produziert hat
Kühlung
Dann liegen da immer noch die minzgrünen 9C1 Kühlschläuche aus haltbarem Silikon im Keller, welche an unserem Auto noch fehlen. Alleine schon der Optik wegen müssen die wieder an Ort und Stelle. Die Schläuche sind NOS-(!)Teile (*sabber*). Bei der Gelegenheit soll dann auch das Kühlmittel noch einmal getauscht werden und das ganze Kühlsystem einmal ordentlich durchgespült werden. Schadet nicht, außerdem habe ich dann die Gewissheit das auch hier mal wieder ein paar Jahre Ruhe sein wird. Die Wasserpumpe haben wir ja vor fünf Jahren erneuert und incl. einem neuen Thermostat sollte hier dann erst einmal Ruhe sein.
Servolenkung
Scheinbar hat dem Sheriff die Saisonpause nach der Vorderachsüberholung nicht gut getan, denn nach der ersten Fahrt nach dem Winterschlaft, zeigte die Lenkung irgendwo eine Undichtigkeit. Etwas Sucherei zeigte das die Suppe am Stabilisator runterläuft, also mal schauen was da in der Nähe ist. Hmm, da laufen Servoleitungen lang. Also weiter oben gesucht und beim brandneuen Lenkgetriebe fündig geworden. An einer der Leitungen läuft es ganz latent runter. Das sammelt sich dann irgendwann am Stabilager und tropft von da aus runter. Unterm Strich nicht viel, wirklich nicht, aber genug damit der Ölstand in der Pumpe irgendwann unter Minimum ist und die Servo beim rangieren so gut wie weg ist. Durch die Undichtigkeit hat die Servopumpe natürlich gelitten und aus der Ecke klappert es auch schon. Da ich hier keine halben Sachen mache kommt die im gleichen Zuge neu.
Spritpumpe
Etwas das mir diese Saison aufgefallen ist, dass der Wagen unwilliger anspringt als sonst. Da die Zündung komplett neu ist und auch der Anlasser so gut wie nix runter hat kann es fast nur die Benzinpumpe sein. Auch weil die Batterie noch gut ist und die auch den ganzen Winter am Erhaltungslader hing. Während der Fahrt gibt es zwar noch keine Probleme mit der Spritversorgung aber sicher ist sicher. Da ich die Ersatzpumpe jetzt auch schon was länger auf Lager habe, kommt die halt jetzt schon rein. Ich will auch nicht warten bis die Pumpe tatsächlich hin ist und ich mir dann wieder Gedanken machen muss wie ich den Wagen zu einer Werkstatt bekomme. Und ich weiß das die Pumpen in dem Alter gerne den Geist aufgeben, Kumpel hat es erst letztens erwischt und ich hab das Ganze beim Blauen schon durch. Vorsicht ist hier definitiv besser als Nachsicht
Massekabel
Eine Kleinigkeit, aber eine die ich den Profis überlassen will, ist das kleine Massekabel am Minuspol der Batterie. Dieses war irgendwann mal gerissen und ich hatte mir spontan ein eigenes gebastelt. Sah super aus, hat aber nicht gehalten
Die Umsetzung
Klingt so einzeln alles nicht sehr wild, läppert sich aber dann aber wieder zu einem gewissen Batzen.
So ganz eigentlich wollte ich damit wieder zu unserem Vereinskumpel, der hat allerdings keine Zeit und seine Gesundheit spielt momentan auch nicht mehr so mit. Das kam insofern blöd weil zwischenzeitlich der TÜV auch fällig wurde und so ganz eigentlich hatte ich mich darauf verlassen das wir das alles in einem Abwasch machen können. Nun war guter Rat teuer, also musste ich mir wohl oder übel überlegen wie ich das jetzt stattdessen gelöst bekomme. Zum Glück hatte ein Bekannter nicht weit von uns eine Werkstatt aufgetrieben mit der er zufrieden war. Dort war er auch wegen der Benzinpumpe seines Roadmasters. Da ich mittlerweile Urlaub hatte, konnte ich mir das Ganze mal außer der Reihe anschauen. Ich sprach mit dem Chef über die diversen Wehwehchen und er sagte ich solle den Wagen mal vorbeibringen. Das meiste sollte Kleinkram sein und nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Teile habe ich ja im Prinzip einmal alle da.
Also den Entschluss gefasst es mal mit denen zu wagen. Mir fehlte nur die neue Servopumpe, also schnell bei Rockauto geschaut was es da so gibt. Da wir es hier mit einem 9C1 zutun haben, muss man hier wieder aufpassen. Hier passt scheinbar nicht jede x-beliebige Servopumpe! So wie es aussieht wird hier noch zwischen den verschiedenen Lichtmaschinen unterschieden, heißt es gibt eine Pumpe für die Autos mit den 124A und den 140A Lichtmaschinen. Und da die 9C1 grundsätzlich mit den großen Lichtmaschinen kamen, muss man darauf natürlich achten. Da die Teilenummer zu dem neuen Lenkgetriebe passt, habe ich dann auch die von Lares genommen die auch explizit für genau diese Lichtmaschinen gedacht ist. Man muss ebenso schauen ob man nur die Pumpe selbst, oder gleich das ganze Teil incl. Reservoir und allem drum und dran nimmt. Ist ein bisschen wie mit den Spritpumpen, auch da gibt es die Pumpe einzeln oder als großes Ganzes incl. Schwimmer, Filter und so weiter.
Also schnell bei Rockauto die Pumpe bestellt und gleich weiteren Kleinkram wie einen neuen Thermostat sowie ein komplettes Dichtungsset für die Klima (auch noch so eine Baustelle
Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Auto zur Werkstatt um eine erste Bestandsaufnahme zu machen. Die verschiedenen Punkte schauten wir uns Schritt für Schritt an und gingen diese dann im Detail durch.
Lenkradverstellung
Das Thema kannte er auch schon. Er sagte das sich GM mit dem Einsatz von Schraubensicherungsmittel einigen Ärger hätte ersparen können. Was die Sache auch verschlimmert ist die Tatsache, dass sich die Leute beim Ein- und Aussteigen am Lenkrad festhalten und dann natürlich mit Ihrem ganzen Gewicht am Lenkrad hängen wie ein Äffchen am Ast.
Kühlung
Das Kühlsystem wird gespült, ein neues Thermostat verbaut, die richtigen Schläuche angeschlossen und dann schlussendlich neues Kühlmittel eingefüllt. Dann sollte hier auch mal wieder Ruhe sein und dann habe ich auch die Gewissheit das auch hier schlussendlich alles tutti ist.
Servopumpe
Das Öl kommt, wohl wie vermutet, aus einer der beiden Leitungen am Lenkgetriebe. Schlimmstenfalls muss die Leitung neu, im besten Falle muss man die Leitung nur mal abmachen und neu festmachen. Da ist wohl so ein Konus drin der ein bisschen Gewalt beim festschrauben braucht, damit der Spaß auch richtig dicht ist. Wie bereits erwähnt kommt die Pumpe dann auch neu. Da die wohl zwischendurch schon einmal unter Mangelschmierung gelitten hat klappert die mittlerweile, ist also nur eine Frage der Zeit bis das Lager dann irgendwann frisst.
Spritpumpe
Die Spritpumpe sollte relativ einfach werden, wenn man mal vom Ausbau des Tanks absieht. Fies wird die Sache wenn da unten alles vergammelt ist, da der Wagen aber fast ausschließlich bei sonnigem Wetter bewegt wurde und ich versuche Regenfahrten zu meiden sollte das kein großes Problem werden. Die Fahrwerksteile gingen ja auch problemlos runter und die sind für gewöhnlich schwieriger. Zusätzlich zur neuen Benzinpumpe gibt es natürlich auch einen neuen Benzinfilter. Den hatte ich natürlich nicht mitbestellt :rolleyes
Massekabel
Kommt einfach neu
Alles in allem sollten das dann +- 11 Arbeitsstunden werden, also mal flugs brutto umgerechnet und das wäre schon sehr hart an meiner Budgetobergrenze für die ganze Geschichte. Aber wenn es dann damit erst einmal gewesen sein sollte, dann soll es mir das wert sein. Der Wagen soll schließlich anständig fahren und wenn die Macken jetzt auch noch weg sind, sollte ich mich in dem Auto auch noch einmal deutlich wohler fühlen. Momentan habe ich zum Sheriff einfach noch nicht das Vertrauen wie zu dem Blauen. In den Blauen setze ich mich einfach rein, mache mir keine Gedanken und fühle mich wohl.
Ersatzteilmangel
Mit der Werkstatt hatte ich ausgemacht den Wagen eine Woche später vorbeizubringen. Prima, dann hätte ich ja noch Zeit den fehlenden Benzinfilter hier in D aufzutreiben. Dachte ich zumindest........... Erste Anlaufstelle war der "lokale" US-Car Dealer, gut 20km von mir entfernt. Auf die Frage nach dem Benzinfilter sagte er das er den bestellen müsste, da er "die Alten" so selten hier hat.
Witzig, von den ganzen Gusseisernen wird der Wagen noch als Neuwagen geführt
Heißt mein Zeitplan wackelt gerade stark. Mein Plan war folgender:
Ich liefere das Auto incl. aller Teile montags ab, hole den Wagen allerspätestens Freitags wieder ab und fahre dann Freitag nachmittag zum tüven. Wenn Auto und Teil erst am Mittwoch bei der Werkstatt eintreffen, kann ich den Freitag realistischerweise natürlich knicken. Die Werkstatt kann schließlich auch nicht alles stehen und liegen lassen nur weil ich das Auto später anliefere als geplant.
Wenn Pläne nicht aufgehen
Also habe ich am nächsten Tag das fehlende Teil abgeholt und danach bei der Werkstatt angerufen. Auf meine Frage wann ich das Auto vorbeibringen sollte wurde mir gesagt das plötzlich man keine Zeit mehr hätte weil diverse Kundenautos wegen verzögerter Teilelieferungen jetzt länger in der Werkstatt stehen als geplant, sowie demnächst ein Großteil der Mitarbeiter im Urlaub verweilt. Ich solle in einem Monat noch einmal anfragen, da wären dann wieder alle da. Ehm, ist ja nett das die da so ehrlich sind aber da habe ich nix von. Der Wagen muss zum Ende des Monats fertig werden, da habe ich keine weiteren 4 Wochen mehr. Also musste ich mir wohl oder übel eine neue Werkstatt suchen........
Also wieder stundenlang Google bemüht und eine Werkstatt gefunden die auch in US-Cars macht. Sogar in der Stadt! Hmmm, wenn die was taugen wäre das vielleicht was längerfristiges und ich könnte mir die ganzen langen Fahrten sparen. Also beschloss ich dort am nächsten Tag mal anzurufen und abzuchecken was die pro Stunde so nehmen, was die so können und ob die überhaupt Zeit haben. Nicht das ich da die nächste Werkstatt habe die keine Zeit für mich hat. Auch hier hatte sich das Ganze schnell erledigt, da die keine selbst mitgebrachten Teile verbauen
Also weiter gesucht und die nächste Werkstatt angerufen. Dort sagte man mir der Wagen wäre zu jung und man würde sich maximal um 50er, 60er und 70er kümmern. Der Caprice ist zwar technisch gesehen aus den 70ern, aber das hat auch nicht geholfen. Das wäre zu weit aus derem Fokus und ich solle bitte jemand anderen mit den Reparaturen betrauen. Soweit zum "die Amerikaner haben nach 80 keine Autos mehr gebaut" Klischee.
Da ich mittlerweile die Faxen dicke hatte und es mir mittlerweile egal war ob ich 100 km fahren muss rief ich bei der Werkstatt an die damals den Wal über den TÜV gebracht hat. Am Rohr hatte ich dann glücklicherweise auch gleich den Mechaniker der damals an meinem Auto dran war. Ich sprach die Themen kurz mit Ihm durch und er gab mir seine Einschätzung bezüglich des Zeitaufwandes durch. Jetzt war es so das die Werkstatt da mit mehr Zeitaufwand gerechnet hat als die Alte, heißt ich muss hier wieder mein Budget im Auge behalten.
Schauen wir uns das Ganze noch einmal von vorne an:
Servopumpe/Servoleitung: Hier rechnete er mit maximal 5 Stunden Aufwand. Gut, die andere Werkstatt hatte hier mit 4 Stunden kalkuliert, ist also nicht so weit weg.
Spritpumpe: Die Aktion sollte laut seiner Einschätzung maximal 4 Stunden dauern, je nachdem wie vergammelt der ganze Kram ist. Hier hatte die andere Werkstatt mit 1,5 Stunden kalkuliert. Hier hoffte ich einfach das es nicht zum Worst-Case kommen wird.
Kühlung: Die nötigen Arbeiten sollten laut der Werkstatt mit gut 2,5 Stunden zu Buche schlagen wenn man mal alles ordentlich spült. Glaube die andere Werkstatt hatte hier mit 2 Stunden kalkuliert. Also auch noch im Rahmen.
Lenkverstellung: Die Nummer wird fies und hier schätzte man auf maximal 5 Stunden. Die andere Werkstatt hatte mit 3 Stunden gerechnet. Auch hier hoffte ich etwas auf mein Glück.
Massekabel: Sollte eine Stunde dauern.
Macht Summa Summarum im Worst Case mehrere 100€ mehr als ursprünglich kalkuliert. Puh, da muss ich mir echt mal überlegen ob ich sage "pfeif drauf" oder ob ich dafür nur das nötigste machen lasse und dann im Budget bleibe. Die Kühlung wäre jetzt nicht Prio 1 und das Provisorium des Massekabels hält jetzt auch noch ein paar Monate. Aber vielleicht habe ich auch Glück und der Wagen wehrt sich nicht so sehr.
Ab zur Werkstatt
Ein paar Tage später habe ich den Wagen dann in die Werkstatt gebracht, alleine durch die ganze Nummer mit der neuen Suche habe ich eine Woche verloren. Bei der Durchsprache der zu machenden Arbeiten habe ich mich erst einmal auf die dringendsten Sachen beschränkt, heißt Kühlung und Massekabel kommen später mal. Entweder mache ich das mal mit irgendeinem Kumpel in Heimarbeit, oder ich fordere dafür dann woanders einen Gefallen ein. Wichtig war mir erst einmal das alle für den TÜV relevanten Dinge erledigt sind und ich mit dem Wagen doch noch auf das Treffen komme.
Der Chef hat mich dann netterweise mit dem Sheriff noch zum Bahnhof gefahren, da die Busanbindung von der Werkstatt zum Bahnhof mehr als dürftig ist und man da für ne 10 Minuten Strecke gerne mal ne halbe Stunde und länger unterwegs ist. Während der Fahrt fiel dem Chef auch die schwergängige Lenkung auf. Entweder ist die Pumpe wirklich kurz vorm Tod oder irgendwas ist mit dem Lenkgetriebe. Auch meine Schilderung das die Lenkung seit der Reparatur der Vorderachse nicht mehr komplett einschlägt fand er merkwürdig. Naja, erst einmal die Servo reparieren und dann schauen was das Auto macht. Das mit der schwergängigen Lenkung kann auch wirklich ne Servopumpe sein die auf dem letzten Loch pfeift, zumindest wäre das ein passendes Symptom. Auch die Lenksäule hat er sich angesehen, da er bei der Durchsprache meinte das ein kleines bisschen Spiel noch nicht schlimm wäre. Nun, in meinem Falle hat er aber auch dazu geraten es machen zu lassen, da es doch relativ viel ist. Fühlt sich halt auch beim Fahren alles andere als schön an. Auch hier direkt die Frage ob ich mich beim aussteigen am Lenkrad festklammere wie ein Äffchen
Wir verblieben dann dabei das sich die Werkstatt noch einmal melden solle wenn an dem Wagen irgendetwas sein sollte. Dauern wird das Ganze sowieso etwas, da die Reparaturen nebenher gemacht werden weil auch die gut ausgelastet waren. Und das sind auch leider alles die zeitintensiven Baustellen. Es wird also spannend ob das alles so hinhaut wie ich mir das erhoffte. Das Worst-Case Szenario, wäre das der Wagen nicht rechtzeitig fertig wird und die Reparatur das Budget sprengt bzw. die noch irgendwas finden was unbedingt gemacht werden muss.
Aber mehr dazu gibt es im nächsten Teil der Geschichte. |
15.04.2022 14:25
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Wie bereits im letzten Artikel angedeutet, ist beim Tausch des oberen Armaturenbretts genau das passiert was nicht passieren sollte. Das untere Armaturenbrett ist gebrochen
Leider ist das Plastik durch all die Sonne so brüchig das zum Teil die kleinste Krafteinwirkung reicht damit der Kram bricht. Da bleiben im Grunde zwei Optionen:
1. Neues Dashboard besorgen
2. Altes Dashboard kleben
Ich persönlich bevorzuge Option 1, leider gibt es nirgends eins in der passenden Farbe. Die Tatsache das wir einen 9C1 mit beigem Innenraum haben, macht es geradezu unmöglich ein passendes Teil zu finden. Ich hatte vermeintlich ein passendes Teil in einer anderen Farbe gefunden welches man hätte umlackieren können, leider hat sich das als Betrug herausgestellt Also musste ich doch das alte Teil kleben, also das was ich eigentlich nicht wollte. Naja, geht ja nicht anders. Also willkommen zum neuesten, aufregenden Puzzle von Dynamixburger. Viele tolle und brüchige Teile! In spektakulärem 1:1 Maßstab! In 3D! Zum selber kleben*! Trainiert räumliches Vorstellungsvermögen, fordert die volle Geduld und fördert die Hand-/Augenkoordination!
*Superspezialkleber separat erhältlich
Okay, packen wir den Sarkasmus mal beiseite. Hilft ja nix, also ran ans Werk. Erstmal einen 2k Kleber besorgt mit dem ich das Ganze überhaupt erstmal kleben kann. Also geschaut aus welchem Plastik das Dashboard besteht und verschiedene Klebstoffe studiert. Denn nicht jeder Plastikkleber eignet sich auch für jedes Material. Gerade Kunststoffe wie PE, PP, PTFE und so weiter scheint in der Hinsicht echt empfindlich zu sein. Nach etwas Suche bin ich beim Pattex Platix 2K Kleber herausgekommen. Hier hat man einmal eine Tube mit dem Kleber und so eine Art Filzstift, welcher den Aktivator enthält. Nachdem ich den passenden Kleber hatte, ging es ans Werk. Erst einmal die Teile so grob zusammenpuzzlen das ich die Bruchstellen schon mal passend habe.
Kleben, kleben und nochmal kleben
Und dann geht der Spaß so richtig los. Stück für Stück arbeitete ich mich vor, mit den immer wieder gleichen Arbeitsschritten. Erst den Aktivator auf beide Seiten der Bruchstelle auftragen, zwei Minuten warten, Kleber auftragen und so schnell und sauber wie möglich die Bruchstellen aneinanderdrücken. Dann mindestens 30 Sekunden festhalten und dann sollte das Teil halten. Wenn man sich an die Anleitung hält, klappt das auch relativ gut und zügig. Man braucht halt nur Geduld und muss einigermaßen präzise arbeiten. Der Kleber will auch sparsam aufgetragen werden damit es nicht den Kleber tonnenweise aus den Ritzen drückt. Ich fing mit den Teilen der Lüftungsdüse an der Fahrerseite an und arbeitete mich dann Schritt für Schritt weiter vor, so das die vielen kleinen Einzelteile so nach und nach wieder mehrere große Teile ergaben.
Nach mehreren Stunden Gefummel mit Engelsgeduld, hatte ich das Gröbste wieder zusammen. Jetzt fehlt nur noch die Blende, allerdings ist mir genau da der Kleber ausgegangen. Gut, die Pulle ist auch extrem klein, ist aber perfekt für Kleinteile. Vielleicht nicht das Schlechteste, so kann der Rest noch ein bisschen aushärten und ist entsprechend stabiler wenn ich die Blende fixiere. Kann mir gut vorstellen das der Kleber im Modellbau ganz gut funktioniert. Im Grunde mache ich hier ja nix anderes Also am nächsten Tag neuen Kleber besorgt und weiter gemacht. Dazu noch so eine Tube 2k Kleber von Uhu, den wollte ich zum auffüllen eventueller Löcher nehmen und um die Klebestellen von hinten noch einmal ein wenig zu verstärken. Danach habe ich noch die ganzen Plastikteile geborgen, die meine Frau noch im Sheriff gebunkert hatte. Irgendwie ahnte ich das einiges davon zum Dashboard gehört. Und ich wurde fündig!
Neben der Blende unterhalb der Klimabedienung, die schon von Anfang an abgebrochen war, fand ich noch ein paar Einzelteile die verdächtig nach Mittelkonsole aussahen. Also mitgenommen und in der Garage weiter gepuzzlet. Mehrere Kleinteile fügten sich zu mehreren ganzen Teilen zusammen, die wiederum in Lücken passten die noch da waren bzw. von denen ich gar nicht wussten das Sie noch da waren. Also wieder das alte Spiel mit dem Kleber. Erst Aktivator auftragen, dann 2 Minuten warten, Kleber aufbringen, 30 Sekunden pressen und fertig. So fügte sich die Mittelkonsole Stück für Stück weiter zusammen. Danach wollte ich die Blende wieder befestigen. Leider gestaltete sich das schwieriger, da diese scheinbar nicht plan aufliegt sondern nur an den Rändern. Heißt da der aufgetragene Kleber keinen Kontakt zur Fläche bekam klebte der Kram dann auch nicht. Dann probierte ich es mit Heißkleber was dann aufgrund der aufgetragenen Dicke einigermaßen funktioniert hat. Blöderweise war mir dabei wieder die empfindliche Stelle über dem Ausschnitt für die Lenksäule wieder gebrochen
Also den Dremel rausgeholt und den Kleber an der Haftstelle weggeflext. Zumindest hielt zumindest die Bruchstelle durch die Kleberest jetzt bündig in Position. Also konnte ich das Ganze jetzt vernünftig machen. Da es sich an der Stelle anbot, habe ich die filigrane Stelle mit ABS Kunststoff von hinten verstärkt. Der ganze Kram zum Plastik schweißen hat sich spätestens jetzt mehr als rentiert! Also zog ich fix 2-3 kleine Bahnen über die Stelle. Danach das Ganze aushärten lassen und etwas glatt schleifen damit es nicht ganz so pfuschig aussieht.
Da die Blende jetzt noch nicht überall 100% fest saß, habe ich über und unterhalb des Radioschachtes noch die Blende mit ABS Kunststoff von hinten festgeschweißt, sollte jetzt sicher halten. An den lockeren Stellen ober und unterhalb des Tachoausschnitts, habe ich noch etwas Heißkleber verteilt und das Ganze ordentlich festgedrückt. Auch hier hält die Blende jetzt wieder und wabbelt nicht mehr lose in der Gegend herum. Ein kurzer Hebetest ergab, dass ich das Ganze einigermaßen bruchfrei heben können sollte, vorausgesetzt ich lasse große Vorsicht walten und hebe die Teil an den Stellen an die noch einigermaßen stabil sind!
Im Grunde war ich jetzt fertig und abgesehen von den Frankenstein Narben, ist das Teil jetzt vollständiger als vorher. Jetzt musste der Kram nur wieder in den Sheriff. Da ich aber Angst hatte, dass der Kram beim Transport wieder bricht, wollte ich den Sheriff extra nach Hause holen. War mir so einfach lieber als zu riskieren das der Kram durch das ganze Schleppen wieder an einer neuen Stelle bricht. Und je schneller der Kram wieder an Ort und Stelle sitzt, umso besser. Die Nahtstellen scheinen zwar im Großen und Ganzen sehr stabil zu sein, der Rest aber nicht. Wie gesagt, 30 Jahre altes Plastik welches Jahrzehnte durch Hitze und UV-Strahlung zu Tode geröstet wurde. Eigentlich kann ich froh sein das der Wagen überhaupt noch ein Armaturenbrett hatte. Ein Kumpel hat mir aus dem Kalifornien Urlaub mal das Bild eines Roadmasters geschickt der in einem heißen Staat auf einem Schrottplatz vor sich hin vegetierte. Alter, dagegen sah mein altes Dashboard noch aus wie neu
Hatte aus Spaß schon überlegt die Rückseite einfach mit Epoxyharz zu fluten und damit die komplette Struktur zu verstärken, ist aber bei den ganzen Rundungen nicht praktikabel. Aber vielleicht kann ich das Teil als Ganzes mal irgendwann in 3D scannen und nachdrucken lassen, ist ja momentan die große Hoffnung in der Oldieszene.
Weiter im Text.
Um das Dash gefahrlos einbauen zu können, musste ich erst einmal das Auto holen. Also mit der Vespa zur Garage geholt um gut 1,5 Monate nach Saisonstart auch für den Sheriff die Saison 2022 einzuläuten. Ja, ich war dieses Jahr spät dran. Aber der Wagen ist ohne zu murren angesprungen, braves Auto!
Die Stunde der Wahrheit
Jetzt war der Moment gekommen, unser Dash sollte wieder seinen angestammten Platz einnehmen. Der Sheriff stand bereit, die Tür war sperrangelweit offen, das Lenkrad ganz nach unten gestellt. Jetzt nur das ganze vorsichtig in die finale Position zirkeln und hoffen das es irgendwie hält, danach "nur" noch alles festschrauben, soweit noch möglich.
Leichter gesagt als getan! Da das Teil brüchig ist, muss ich hier besonders vorsichtig sein, um nicht die nächsten Risse oder Brüche zu produzieren. Quetschen und Fummeln fällt also schon mal aus. Was das Ganze zur Geduldsprobe macht, sind der Gangwählhebel, sowie der Hebel für die Lenkradverstellung. Beides steht, natürlich, im Weg herum und muss irgendwie umgangen werden. Den Getriebehebel kann man, Gott sei Dank, noch ziemlich weit nach unten schieben. Beim Hebel für die Lenkradverstellung sah es da schon anders aus. Zwar konnte ich hier auch noch ein paar cm gewinnen indem ich das Lenkrad noch weiter nach unten verstellt habe, aber viel einfacher wurde es dadurch auch nicht. Begleitet wurde das Unterfangen dann entsprechend auch von Geräuschen die mir gar nicht gefielen. Nach ein bisschen neigen und drehen flutschte das Ganze dann aber doch, an einem Stück (!), noch in die angedachte Position. Jetzt nur noch alles fixieren und wieder zusammenschrauben. Da die ganzen Halter zum oberen Dashboard hin alle mehr oder weniger abgebrochen waren, habe ich hier versucht die Schrauben incl. der Unterlegscheiben zum Festklemmen zu nutzen, da noch ein paar Reste dran hingen die sich dafür eigneten. Nicht die eleganteste Lösung, aber so sitzt das Ding wenigstens einigermaßen stabil an Ort und Stelle. Dadurch das ich viele Teile wieder geklebt hatte, wirkte das Teil auch nicht mehr so als ob es bei der kleinsten Berührung in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Besonders weil die Blende jetzt wieder fest sitzt und nicht mehr notdürftig zusammengehalten wird.
Jetzt musste ich nur noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Zuerst die Blende von der Beifahrerseite wieder einclipsen, danach das Kick-Panel unter dem Lenkrad wieder montieren und schlussendlich noch den Deckel vom Handschuhfach wieder montieren. Fertig war die Laube! Klar, die Mittelkonsole sieht immer noch aus wie Arsch. Aber solange mir kein entsprechendes Ersatzteil in die Hände fällt, muss ich wohl damit leben. Naja, fällt alles in die Kategorie Patina
To-Do Liste
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19.03.2022 19:28
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Dynamix
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
[Werbung wg. Markennennung]
Im letzten Teil zum Innenraum kam der Dachhimmel endlich mal neu. Damit war das Thema Schöner Wohnen aber noch nicht vorbei. Da auch so ziemlich der ganze Rest des Innenraums unter Schichtdienst, sengender Hitze und Alterung gelitten haben gab es noch so Baustellen wie die vorderen Türpappen und im Prinzip das komplette Armaturenbrett. Wie in einem der letzten Artikel bereits beschrieben hatte ich einige der Teile in der passenden Farbe tatsächlich bekommen. Manchmal muss man einfach Schwein haben!
Jetzt musste ich den Kram nur ins Auto bekommen! Grundsätzlich kein Problem, im montieren der Türpappen war ich schon erprobt und auch das Dashboard ist keine Raketenwissenschaft. Der schwierige Teil ist eher der Part wo man aus zwei Türpappen eine Gute machen muss. Problemstellung: Der obere Teil der Türinnenverkleidung, in dem auch die Blenden sitzen, ist je nach Auto unterschiedlich. Die Verkleidungen die ich ausgebaut hatte waren an genau dem Punkt mit Stoff bezogen. Die im Sheriff sind aber mit Kunstleder bezogen und dazu sind die Ausschnitte für die Blenden auch deutlich kleiner weil die 9C1 die schicken Zusatzgriffe der Zivilversionen in der Blende nicht haben. Hätten Sie die mal eingebaut, so hätte man wohl den ein oder anderen Zuziehgriff retten können
Erschwerend kommt noch der Fakt hinzu, dass GM das ganze Plastic Fantastic miteinander verschmolzen hat. Man muss also erst einmal diverse Plastikblindnieten entfernen. Dies ist zerstörungsfrei nicht möglich. Vorteil: Ich habe noch zwei Pappen von einem Roadmaster die ich ursprünglich mal einbauen wollte, die aber weder von der Farbe, noch von der Form 100% gepasst hätten. Zusätzlich hatte ich mich damals an so eine Operation noch nicht rangetraut.
Übung macht den Meister
Um an Tag X zu wissen was ich tue, entschloss ich mich die Roadmaster Verkleidungen als Versuchsobjekte zu missbrauchen. Gebrauchen kann ich Sie nicht (falsche Farbe) und abkaufen wird Sie mir wohl auch kaum jemand. Da auch hier schon diverse Halterungen, Clipse und so weiter abgebrochen waren, ist es auch nicht soooo schade um die Teile. Nur bevor jemand mit "hättest Sie mal mir verkauft, ich hätte die sofort genommen" ankommt
Also eine der alten Pappen geholt und mal einen Blick riskiert. Erst einmal musste ich überlegen wie ich das, möglichst ohne alles kaputt zu machen, demontiert bekomme. Am besten wäre wohl abflexen oder ausbohren. Problem dabei: Ausgerechnet jetzt hat mein Dremel-Abklatsch den Geist aufgegeben indem sich das Bohrfutter komplett verabschiedet hat. Das Ding ist was für den Müll. Also muss der Akkuschrauber und ein entsprechender Bohraufsatz und irgendein Hebelwerkzeug den Job erledigen. Akkuschrauber ist jetzt nicht die eleganteste Lösung, funktioniert aber einigermaßen gut. Allerdings muss man höllisch beim ausbohren aufpassen. An zwei Stellen hab ich dann gleich mal volles Rohr durch die Verkleidung gebohrt
Das richtige Werkzeug
Netterweise hat mir die beste Frau der Welt dann spontan die Entscheidung abgenommen und einen Dremel 4300 incl. ein paar Aufsätzen, darunter auch welche zum sägen, schleifen und fräsen gekauft. Ich hab halt die Beste geheiratet
Zum einen das richtige Material! Gebräuchlich sind ABS, PP und PVC. Hier muss man darauf achten auch das gleiche Material zu nehmen wie das Material welches man reparieren möchte. Hat wohl auch etwas mit der Haftung zutun. In meinem Fall mussten es ABS (für das Oberteil) und PP (für das Unterteil) sein, zum Glück steht das entsprechend auf den Türpappen drauf.
Dann braucht es einen Heißluftfön, so hatte ich dann endlich eine Ausrede mal einen zu kaufen
Jetzt braucht es zum schweißen noch bestimmte Aufsätze für den Fön. Zum Glück war eine der benötigten Düsen, wie bereits erwähnt, schon bei dem Heißluftfön dabei. Die Schweißdüse muss man sich extra besorgen, aber die ganzen Aufsätze kosten nicht die Welt. Damit hatte ich dann alles zusammen um den Spaß mal auszuprobieren. Jetzt blieb nur noch die Frage:
Wie befestigt man das Ganze jetzt vernünftig?
Jetzt musste ich nur noch überlegen wie ich das wohl am geschicktesten anstelle. Ein Kumpel hatte mir netterweise einen Screenshot geschickt wo schon mal jemand genau das probiert hat was ich vorhabe. Die Demontage hat er wie ich gemacht, also ausgebohrt. Das zusammenfügen hat er mit so einem Brandmaler für Holz gemacht. Dafür hat er den Lötkolben einfach genau an der Kante angesetzt an dem beide Teile aufeinandertreffen, also da wo die unteren Nieten normalerweise sitzen. Sieht zwar nicht sonderlich elegant aus, scheint aber funktioniert zu haben. Im Prinzip könnte ich also, statt das Originalmaterial zu verbrennen, mit dem Plastikschweißen an der gleichen Kante langgehen und das Ganze dann etwas eleganter aussehen lassen. Oder ich probiere ob ich das Plastik soweit schmelzen kann, dass man damit die Löcher füllt und sich das Ganze irgendwie verbindet oder man lässt so viel reinlaufen das sich daraus ein Niet bildet. Oder gleich alles zusammen
Wenn ich das Testobjekt zerstörungsfrei auseinander und wieder zusammen bekomme, dann kriege ich das bei den richtigen Verkleidungen auch hin! Also probieren wir das Spielchen doch einmal aus. Den Aufsatz auf die Düse und dann von der Seite den Schweißdraht einführen. In der Theorie relativ einfach, nur bei den Türverkleidungen nicht ganz so einfach, da man ja von hinten ran muss und der Kram ja irgendwie fixiert werden muss. Da ich den Test alleine gemacht habe und ich auch nichts zum fixieren hatte, habe ich es zuerst einmal mit der Methode probiert die mein Kumpel mir geschickt hatte. Heißt: Die Verkleidung anschmelzen, in der Hoffnung das der obere Teil dann zumindest an einer Stelle schon einmal hält. Hat eher so semi funktioniert und die Verkleidung hat sich dadurch auch stellenweise in Dali Manier verformt. Naja, jetzt weiß ich was ich NICHT mache wenn die richtigen Pappen dran sind. Danach habe ich es mit einer Menge Heißkleber probiert. Das hat dann schlussendlich funktioniert, war aber auch fummelig. Wenn es ernst wird, werde ich wohl meine bessere Hälfte mal zwangsrekrutieren.
Jetzt wo die Teile fixiert sind, wollte ich es mit dem Schweißen probieren. Ich fing mit dem PP-Draht an, da der Großteil der Pappe aus dem selben Material ist und der Schmelzpunkt mit 250°C niedriger ist als bei ABS. Aber irgendwie ist eher die Verkleidung geschmolzen als der PP-Draht
Am nächsten Morgen habe ich mir das Ganze also mal angesehen. Mal angehoben, ein bisschen dran gewackelt und alles hielt an Ort und Stelle. Operation geglückt, würde ich sagen! Also geht das als gute Reparaturmethode durch
Bei den Türgriffen muss ich dann mal schauen welche ich verbaue und welche nicht. Einer vom Sheriff war noch nicht so verzogen, allerdings waren die Plastikhaltenasen abgerissen weil keiner versteht das man die erst seitlich aufschiebt und DANN festschraubt. Die meisten schrauben die ab und reißen dann wie irre daran was die Haltenasen natürlich nicht lange mitmachen
Ich packte den ganzen Kram in die Garage und schloss die Batterie mal an das neue Ladegerät an. Hier war ich neugierig wie sich das Gerät wohl so machen würde! Zumindest die Bedienung ist kinderleicht und das Gerät hat neben einer Spannungsanzeige auch eine Ladestandsanzeige die einem dann anzeigt wie voll die Batterie wirklich ist
Es wird ernst
Ein paar Tage später wollte ich dann den Dremel ausprobieren. Angefangen hat es damit das ich mal den Schleifaufsatz an der Testpappe ausprobieren wollte. Die Idee: Mit dem Schleifer nehme ich das Material an den Stellen ab wo ich eh zu viel drauf hatte damit es einigermaßen glatt und nett aussieht. Das Schleifen geht ganz gut, wobei ich dann noch mit der Fräse ein bisschen nacharbeiten würde. Danach kam mir spontan der Einfall das ich die Fräse ja an den alten Türverkleidungen testen könnte
Ich beschloss also die Vinylteile von den alten Türpappen zu trennen. Dazu schnappte ich mir den Dremel und einen der Fräsaufsätze. Die Idee war die Nieten auch wieder auszubohren, nur halt dieses Mal deutlich präziser und ohne die Verkleidungen dabei zu durchlöchern. So arbeitete ich mich Niet für Niet langsam vor. Der neue Dremel ist vom Handling und den Möglichkeiten definitiv besser als das Lidl Ding. Das liegt zum einen daran das man die Drehzahl relativ präzise einstellen kann und zum anderen daran das der Dremel einfach handlicher ist. Wenn man es noch handlicher haben will kann man sogar eine Welle anschließen dessen Kopf noch handlicher ist. Nachdem die Nieten einigermaßen ausgebohrt waren, schnappte ich mir eins meiner Verkleidungswerkzeuge und hebelte die Verkleidungsteile Stück für Stück langsam aus. So konnte ich die Teile sauber aus der Türverkleidung herausbrechen ohne das etwas abreißt.
Apropos gerissen, die beiden Türpappen hatten auf der Innenseite schon schwer gelitten. In die eine hatte man mal zur Verstärkung an der Vorderseite eine Metallplatte reingeschraubt und hinten alles mit Panzertape befestigt. Als ich das alles abgerissen hatte wusste ich auch wieso. Der hintere Teil war zwischen Vinylteil und Verkleidung schon halb abgerissen. Je mehr ich von den alten Pappen sehe, desto weniger tut es mir leid das ich Sie jetzt austausche bzw. mir den ganzen Aufwand überhaupt mache. Die haben es definitiv sowas von nötig und wenn ich damit durch bin wird das auch deutlich besser sein als vorher. Zum einen sollten dann die Verkleidungen an mehr als der Fensterschachtleiste hängen und zum anderen sollten der Kram wie Griffe, Schalter, Blenden und so weiter wieder deutlich besser halten.
Am nächsten Tag waren die neuen Verkleidungen an der Reihe. Damit ich mir da den Fräsaufsatz nicht ruiniere, muss erst einmal der ganze Kleber runter der auf und um die Nieten verteilt wurde. Hier waren der Heißluftfön und ein Cuttermesser hilfreich. An dem Punkt ist Vorsicht angebracht, die Kleberdämpfe sind nicht gerade gesund. Wenn möglich mit Atemschutzmaske und/oder an gut belüfteten Orten arbeiten! Mich hat es mittendrin trotzdem erwischt, echt nicht angenehm! Die restlichen Verkleidungsteile waren dann auch schnell ausgefräst, also wäre der nächste Punkt das Schweißen. Da ich aus der Fummelei beim letzten Mal gelernt habe, beschloss ich mir mal ein paar Schraubzwingen zu besorgen, in der Hoffnung den Kram dann so fixieren zu können das man das zumindest punktuell schweißen kann das es ordentlich stramm hält. Also schnell zum Baumarkt und zwei Zwingen in 120x300mm besorgt. Das wird hoffentlich reichen!
Also fing ich an die Teile mit den Schraubzwingen zu fixieren. Funktioniert ganz gut, auch wenn es stellenweise dann etwas fummelig mit dem verschweißen wird. Aber hilft ja nix, besser wird es nicht! Also her mit den ABS Drähten und ab dafür. Dank der Fixierung funktioniert das Ganze auch relativ gut
Der nächste Punkt waren dann die Klammern für die Haltestopfen. Wir erinnern uns, an der alten waren so gut wie überhaupt keine mehr dran. An der neuen Noch ein paar, wenn auch nicht alle. Also muss ich auch hier ran wenn es einigermaßen vernünftig werden soll. Muss ich mir nur noch überlegen wie. Kleben? Wieder schweißen? Probieren wir es doch einfach aus! Die Klammern sind nur mit auf so dünne Plastikfinnen aufgeschoben. Das bringt natürlich mit der Zeit ab. In meinem Falle waren die meisten zum Glück noch dran, trotzdem wollte ich die Dinger noch extra absichern. Mit dem Plastik schweißen hat nicht so ganz geklappt. Sekundenkleber war auch nicht so der Bringer, am Ende hab ich es mit Heißkleber gemacht. Das sollte dann zumindest ein bisschen halten.
Jetzt fehlten noch die Aschenbecher! Hier habe ich mir eine kleine Schablone gebastelt und in viel Fummelarbeit versucht an den möglichst gleichen Stellen aufzubringen. Danach durfte der Dremel wieder an. Ich habe bewusst etwas weniger weggeschnitten damit das Loch nicht zu groß wird. Die erste Anprobe zeigte das es schon relativ gut passt. Nur noch ein paar Feinarbeiten an den Rändern, dann sitzt es richtig gut
Blöderweise ist bei der Aktion an beiden Pappen der Teil, den ich vorher verschweißt hatte, wieder abgegangen ist
Nachsitzen
Damit waren die Türverkleidungen im Grunde durch! Glaubte ich zumindest. Während die eine Pappe auch nach Wochen noch an einem Stück geblieben ist, hat sich das Teil auf der Fahrerseite zum stellenweise wieder getrennt
Die Stellen sehen natürlich nicht ganz so elegant aus, dass werde ich mit dem Dremel noch oberflächlich glatt schleifen damit es nicht ganz so pfuschig aussieht. Aber halten soll es ja und sehen tut man das Ganze im verbauten Zustand eh nicht, aber für mein Gewissen gerade gut genug
Pünktlich zum Saisonstart bereitete ich einiges für die Saison vor. Ich packte alles was ich jetzt an Equipment und Ersatzteilen so rumliegen hatte in Caprice Nummer eins und tingelte damit zu Caprice Nummer zwei welcher noch im Winterschlaf verweilte. Also zuerst einmal die Türpappen einbauen. Erst die alten Stopfen aus den Türen ziehen, neue Türverkleidungen ausrichten, alles sauber einsetzen und dann rein damit. Danach noch die Blenden, die Zuggriffe und die ganzen Schaltereinheiten verbauen und fertig ist das Ganze
Dashboard
Jetzt war da aber noch das Dashboard. Die gute Nachricht: Ich muss da nix auseinandernehmen, verkleben oder sonstigen Spökes damit anstellen. Die schlechte Nachricht: Ich muss im Prinzip das halbe Dash dafür auseinandernehmen, heißt das komplette Unterteil vom Dash
Erstmal das ganze Dashzeug abschrauben, dafür muss das Handschuhfach aus dem Weg und die Schrauben unterhalb des Armaturenbretts gelöst werden. Danach kann man den Mittelteil im Prinzip auch schon herausziehen.
Jetzt kommt das Oberteil an die Reihe, also genau das Teil welches wir tauschen wollen. Ab jetzt wird es relativ übersichtlich. Wir ziehen dafür einmal den Grill der Lüftungsdüse vorsichtig heraus, diese ist nur lose eingelegt und nicht verschraubt. Dann müssen 8 Schrauben gelöst werden. Jeweils zwei an den äußersten Ecken, zwei auf der Höhe des Tachos und dann noch zwei zwischen Radio und Handschuhfach. Jetzt kann man im Prinzip das Dash einmal herausziehen. Hier ist Vorsicht angesagt, da das Dashboard noch von Clipsen in Position gehalten wird. Das Armaturenbrett zu sich hinziehen, also von der Scheibe weg. Bloß nicht nach oben wegziehen, dadurch zerbrechen die Clipse!
So zumindest die Theorie
Hab ich eine Schraube übersehen? Klemmt es irgendwo? Also noch mal überall schauen ob ich nicht doch was vergessen habe, aber keine weitere Schraube gefunden. Also muss es irgendwo klemmen. Rechts kommt es mit ordentlich ein wenig raus. Links tut sich gar nix. Also wird es wohl an den Verkleidungen der A-Säule liegen. Ergo: Genau das was ich nicht wollte
Ich muss also erst einmal die Spotlights wieder abbauen um dann die A-Säulen wieder freizumachen. Nachdem alles ab war kam mir das alte Dashboard auch quasi von alleine entgegen. Jetzt muss das neue Dashboard noch in die Karosserie eingeclipst werden. Da sind so große Haken wo man die Halter einschieben kann, also aufpassen das man hier auch alle mitnimmt. Einmal ausrichten und dann mit einem gefühlvollen Ruck in Position bringen. Jetzt wieder die A-Säulen dran und den ganzen Spaß mit den Spotlights wieder dranfrickeln. Wenigstens kriege ich mittlerweile ein bisschen Übung darin. Sieht in zusammengebaut auch schon wieder ganz gut aus
Jetzt müsste ich im Grunde noch den Rest des Armaturenbretts zusammenbauen, aber das wird eine andere Geschichte..........
To-Do Liste
Erledigt:
- Radlager hinten erneuert
- Differential neu befüllt
- Ventilschaftdichtungen erneuert
- Neue Zündkerzen
- Wasserpumpe erneuert
- Haubenzug erneuert
- Stoßdämpfer erneuert
- Haubendämpfer erneuert
- Idler Arm erneuert
- Zündkabel erneuert
- Ignition Control Module erneuert (2x)
- Verteilerläufer erneuert
- Verteilerfinger erneuert
- Zündspule erneuert (2x)
- Neue Reifen von Continental in Werksgröße 225/70/15
- Pitman Arm erneuert
- Spurstangen erneuert
- Center Link erneuert
- Einmal alle Querlenker komplett erneuert
- Stabilisatorlager erneuert
- Bremsen vorne einmal komplett neu (Scheiben, Beläge, Schläuche und Kleinkram)
- Radlager vorne erneuert
- Lenkgetriebe erneuert
- Hupe repariert
- PCV-Valve (Kurbelgehäuseentlüftungsventil) erneuert
- Diverse Dichtungen an Motor und Getriebe neu
- Lenkradhöhenverstellung repariert
- Fehlstellen im Lack ausgebessert
- Massekabel Minuskabel Batterie erneuert (muss ich wohl noch einmal ran)
- Lambdasonde erneuert
- IAC (Leerlaufregelung) Ventil erneuert
- MAP-Sensor (Drucksensor für Ansaugbrücke) erneuert
- Temperaturfühler Ansaugbrücke erneuert
- Temperaturfühler Zylinderkopf wieder angeschlossen
- Anlasser erneuert
- Heckemblem erneuert
- Spotlights montiert
- Pushbar montiert
- Lichtbalken besorgt und auf Originalkonfiguration umgebaut
- Motorola MCX1000 Funkgerät besorgt
- Touchmaster Sirene besorgt (muss ne PA300 her, aber schön wenn man nen Touchmaster hat
- PA 300 Sirene besorgt
- Roxter Lampe besorgt
- Streamlight Taschenlampe besorgt incl. passendem Akkupack
- Sitzverstellung Fahrerseite reparieren
- Lautsprecher neu
- Scheibenwischerdüsen
- Decals
- Dachhimmel incl. Sonnenblenden neu bezogen
- Kustom HR-12 besorgt
- Türpappen repariert
- Dashboard ausgetauscht
Offen:
- Unteres Dashboard reparieren
- Lenksäule tauschen
- Richtige Kühlschläuche verbauen
- Servo neu abdichten
- Konsolenbau
- Equipment verkabeln
- Neue Frontscheibe (noch nicht TÜV relevant, sieht aber mittlerweile echt mitgenommen aus)
- Ausbau Kofferraum
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03.11.2021 17:11
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Weitere Nachforschungen
Da der Dachhimmel jetzt installiert war und der Bau der Konsole noch etwas Zeit fraß, beschloss ich mich mit weiterem Kleinkram zu beschäftigen. Schließlich bräuchte ich ja noch ein Gun-Rack und da muss ich mal anhand der Spuren am Boden nachsehen was da wohl verbaut gewesen sein könnte. Zudem galt es eine Theorie des Deputies zu prüfen mit dem ich auf FB geschrieben hatte! Dazu aber später mehr.
Die Geschichte
Zuerst wollte ich die Spuren an Stoßstange und Kofferraumklappe ausmessen damit man die Unit Numbers reproduzieren kann, zum anderen wollte ich mir, wie bereits erwähnt, noch mal das Thema Innenausbau so anschauen. Da die Spuren der Konsole ja eindeutig identifiziert sind, wollte ich mir mal die Spuren des Gun Racks anschauen. Einer der Deputies erwähnte ja das die Spuren auf dem Dashboard noch so eine Art obere Halterung des Gun Racks gewesen sein könnten. Dies macht für mich aber nur Sinn wenn die untere Verschraubung entsprechend labberig wäre. Wie man aber auf dem Bild sehen kann, ist das Gun Rack nicht nur am Fußboden, sondern auch wieder am Getriebetunnel montiert gewesen. Da so eine Remington 870 keine 5 kg wiegt und an dem Gun Rack selber auch nicht viel dran ist dürfte die Montage am Boden mehr als ausreichend stabil gewesen sein. Das bringt mich dann zu dem Schluss das an unserem Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit die Radar Gun montiert war. Es ergibt einfach keinen Sinn das Gun Rack auf dem Armaturenbrett an DER Position noch einmal festzuschrauben wo die Löcher sitzen. Vor allem weil die Löcher auf dem Dash mehr Richtung Fahrerseite (wo eine Radar Gun deutlich mehr Sinn machen würde) zeigen und das Gun Rack auf der Beifahrerseite sitzt.
Da hätte ja dann ein riesiger Oschi von Befestigung sitzen müssen und das ergibt für mich nun mal überhaupt keinen Sinn. Das wäre so ziemlich gegen jeden gesunden Menschenverstand. Das wäre als ob mir ein Reifenhändler sagen würde das die Radbolzen in den Kotflügel und nicht in die Achse müssen. Okay, schräger Vergleich aber ich hoffe er verdeutlicht worauf ich hinaus will
Dazu habe ich eine Bedienungsanleitung gefunden in welcher ein Dash Mount für die Radar Gun erwähnt wird, welche meine Theorie stützt. Dort sind in der Halteplatte zwei Löcher welche vom Abstand passen könnten. Dafür müsste ich das Ding aber mal in der Hand haben und es mal an das Dashboard halten. Ich kann mir vorstellen das die das genau da einfach durchgebohrt haben, wie eigentlich bei dem Rest des Equipments. Konsole und Gun Rack wurden einfach in den Boden geschraubt. Durch den Gummiboden und die gesamte Dämmung darunter bis ins Bodenblech. Das gleiche beim Käfig. Den Lautsprecher für das Funkgerät hat man auch einfach durch den Dachhimmel ins Blech geschraubt. Da würde es mich überhaupt nicht wundern wenn man den Halter für die Radarpistole genauso in das Armaturenbrett gespaxt hat.
Heißt das unser Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit eins der Avenal Autos bzw. DAS Avenal Auto war, also eins der wenigen Autos die man für die Radarüberwachung eingesetzt hat. Wie bereits in einem der letzten Artikel erwähnt, hat das KCSO für die Stadt Avenal jahrelang die Geschwindigkeitsüberwachung in der Stadt gemacht. Avenal hatte bis 2010 keine eigene Polizei und so hat man sich diese Dienstleistung beim Sheriff eingekauft. So wurden dann auch die Autos, welche das Radarequipment hatten, in der Zweigstelle in Avenal stationiert. Jetzt weiß ich nicht wie viele Autos der Sheriff mit solch einem Equipment hatte aber viele werden es nicht gewesen sein, wenn diese nur in einer Stadt eingesetzt wurden.
Der Kauf
Die Radarpistole habe ich glücklicherweise spontan zu einem relativ erschwinglichen Kurs bekommen, allerdings ohne die Halterung und vermutlich auch nicht wirklich funktionsfähig
Wie gesagt, fehlt leider die Halterung die ich mir dann wohl irgendwo anders besorgen muss. So ein Komplettset mit wirklich allem, also mit Koffer, Radargerät, KFZ-Halterung, Eichgabeln und so weiter habe ich nur in komplett überholt gefunden und dann kostet der Spaß gleich mal 750$
Leider stellte sich später raus das er den Halter doch nicht mehr hat, er vermutet er hat den mitsamt dem Auto verkauft. Schade
Der Versand
Da der Verkäufer nicht ins Ausland verschickt und ich mir davon nicht wieder einen Deal vermasseln lassen wollte, beschloss ich endlich mal meinen myUS Account zu nutzen. Den wollte ich eigentlich bei der Sirene schon einmal einweihen, aber hier hat eBay ja einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also zweiter Anlauf bei der HR-12. MyUS ist so eine Art Versandservice die ausländischen Käufern eine inländische Versandadresse anbietet. So haben inländische Verkäufer keinen Stress mit dem Export und ausländische Käufer müssen sich nicht selbst um die Formalien kümmern. Weiterhin kann man sich auch mehrere Pakete an die Adresse schicken lassen und diese dann konsolidiert auf die Reise schicken. Praktisch wenn man nicht 15 einzelne Pakete haben möchte. Man kann auch, um den Vorgang zu beschleunigen, die Versanddokumente bereits vor Ankunft online uploaden. Damit berechnen die dann die Versand- und Zollgebühren. Der Versand wird aber etwas Zeit benötigen, da die HR-12 alleine innerhalb der USA über 3200km zurücklegen muss. So brauchte es auch eine gute Woche bis das Ding in Florida angekommen ist, von wo aus Sie den Weg über den großen Teich zurücklegen muss. Wer den Service selber nutzen will, sollte sich unbedingt die Einstellungen im Detail ansehen. Hier kann man nämlich angeben das myUS die Zollabwicklung übernimmt, also auch die proforma Rechnung von außen sichtbar am Paket anbringt, sein bevorzugtes Versandunternehmen auswählen und anderer Kleinkram der die Einfuhr erleichtert. Die Kosten für diese ganzen Kleinigkeiten sind mit gut 2,50€ pro Punkt fair. Da kann man nicht meckern. Der Service wird mittlerweile auch für UK angeboten. Ob das wohl am Brexit liegt?!
In der Zwischenzeit hatte ich ein paar Innenraumteile ergattert und beim Abgleich mit dem Innenraum auch mal das ausmessen der Unit Numbers endlich mal angegangen. Als ich anfing mit dem Zollstock herumzufuchteln sagte mir die bessere Hälfte das Sie das doch vor Jahren schon gemacht hätte. Ehm, gut das du mir das jetzt sagst, mein Schatz!
So konnte ich wenigstens schon einmal die Maße zum Kumpel schicken. Er sagte zwar das es dauern wird, aber der Punkt hat nun wirklich keine Eile und die Welt kosten dürfte das auch nicht da die Dinger schon ziemlich einfach gemacht sind. Mal davon ab das ich bis heute nicht weiß wie die Dinger zu 100% aussehen. Ich weiß nur das die Zahlen schwarz waren, auf einem weißen Hintergrund und die ungefähre Größe. Die Schriftart kenne ich nicht, also halte ich mich da an die Schriftart der Decals. Dann sieht es wenigstens einheitlich aus. Ich habe zwar Bilder von den Unit Numbers auf den neuen Autos, die sehen aber wieder anders aus wie damals. Vor allem was die Farbe angeht und mit Sicherheit auch was die Schriftart angeht. Wie man sieht, hat das Projekt zum Jahresende doch noch etwas an Fahrt gewonnen
Mit einem guten Tag Verspätung kam das Gerät dann in Sarasota, Florida an. Jetzt kam der Punkt an dem das Radar für den Export vorbereitet wird. Da war ich mal gespannt wie lange das wohl dauern würde. Bereits am Nachmittag hatte ich zumindest die Meldung das Sie mein Paket in der Bearbeitung haben und soweit alles fertig machen und direkt verschicken. In der Zwischenzeit konnte ich schon ein bisschen auf der Seite schmökern, da man unter anderem vor dem Versand noch eine Art Check macht ob die Ware auch tatsächlich drin ist und ob auch tatsächlich das drin ist was laut Papieren drin ist. Dazu werden dann auch Bilder von der Ware hochgeladen
Am gleichen Abend bekam ich die Meldung das mein Paket verschickt wurde und das die Shipping Gebühren von meinem PayPal-Konto abgebucht werden. Hui, dass ging fix! Beim Service sind die Amerikaner ja immer flott
Am nächsten Tag habe ich dann mal den Versandstatus gecheckt. Hmm, das Paket ist wohl zumindest am Dienstag der gleichen Woche in den Niederlanden angekommen und dort auch durch den Zoll gegangen. Scheinbar hängen die mit Ihrem Tracking drastisch hinterher, weil ich den Status täglich gecheckt habe und da stand Mittwoch und Donnerstag noch nichts von Verzollung. Heißt aber das ich mit Glück das Paket noch in der gleichen Woche bekommen sollte, ich wüsste nicht was an dem Versand über die Niederlande eine Woche dauern sollte
Und so war es dann auch. Nach dem Feiertagswochenende bekam ich die Info das DHL das Paket jetzt in den Fittichen hat und es wohl Mitte der Woche geliefert werden würde. Na da bin ich mal gespannt!
Machen wir an dieser Stelle, solange wir weiter auf die Ankunft warten, mit den Details zur HR-12 weiter.
Die Technik
Bei der Radarpistole handelt es sich um eine Kustom Signals HR-12. Kustom Signals ist der Ableger für Radartechnik bei Kustom Inc. und stellt seit den späten 60ern Radartechnik für Strafverfolgungsbehörden her. Kustom hat witzigerweise mal als Hersteller für Gitarrenverstärker angefangen. Durch die Erfahrung die man dabei in Sachen Elektrik und Elektronik gesammelt hatte, konnte man das Geschäftsfeld auf andere elektronische Produkte erweitern. Darunter eben auch besagtes Radarequipment!
1969 brachte man unter dem Kustom Label das erste Radargerät auf den Markt. Hier wurde der Radarteil noch am Fahrzeug montiert und über einen separaten Kasten die Geschwindigkeit abgelesen. Dieses Gerät war das TR-6, dass erste Radargerät mit einem digitalen Display zum ablesen der Geschwindigkeit. Keine 3 Jahre später, war Kustom bereits Marktführer für radargestützte Geschwindigkeitsmesssysteme! 1975 brachte Kustom mit der HR-8 das erste Handheld Gerät (das sind dann diese lustigen Handgeräte die man immer im Film sieht) auf den Markt welches Radarstrahlen im K-Band gesendet hat.
1978 brachte man dann unsere HR-12 auf den Markt. Diese hatte als weitere Besonderheit die Fähigkeit das man die Pistole auch nutzen konnte wenn sich das eigene Fahrzeug bewegt. Vorher war man immer darauf angewiesen, dass das eigene Fahrzeug stillsteht. So war es jetzt möglich auch vorausfahrende Fahrzeuge zu messen. Dafür hat das HR-12 ein zweites Display mit der Aufschrift "Patrol". Diese soll die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs anzeigen. Dann gibt es noch das Display mit der Aufschrift "Target" welche die Geschwindigkeit des Ziels in Relation zur eigenen Geschwindigkeit anzeigt. Wenn man also steht und es kommt einem ein Auto mit 65 mph entgegen, dann zeigt das Target Display auch 65 mph an. Bewegt man sich aber selbst mit 35 mph fort und misst ein vorausfahrendes Fahrzeug mit 65 mph, zeigt das Target Display lediglich 30 mph an. Man muss also in dem Falle beide Geschwindigkeiten addieren um auf die tatsächliche Geschwindigkeit zu kommen. Hat allerdings auch den Charme das man direkt sieht um wie viel zu schnell der Delinquent ist, vorausgesetzt der Streifenwagen hält sich selber ans Tempolimit. Man kann sich das ganze wie ein vorsintflutliches ProVida System vorstellen.
Diese Handheldgeräte sind eine vergleichsweise günstige Möglichkeit für Geschwindigkeitsmessungen, da dort nicht so viel Equipment benötigt wird wie bei den fest installierten Systemen. Genau richtig für kleinere Gemeinden wie Kings County die auch nicht gerade mit dem Geld so um sich werfen können! Dafür ist der Funktionsumfang meist nicht so groß wie bei anderen Systemen die mehrere Fahrzeuge messen können und so weiter.
Das HR-12 bietet allerdings bereits verschiedenste Funktionen. Neben erwähntem umschalten zwischen Messung im Stillstand und während der Fahrt bietet es auch noch eine Art Signalunterdrückung. Diese soll verhindern das Radardetektoren das K-Band Signal zu früh auffangen. Ebenso lassen sich die Digitaldisplays in eine Art Nachtmodus versetzen. Einen Testmodus gibt es ebenso. Unten gibt es noch einen Anschluss für eine Fernbedienung, diese macht vor allem bei einem starren Einbau durchaus Sinn!
Die Geräte funktionieren nach dem Doppler-Prinzip, welches auch bei Radargeräten für den Heimgebrauch zum Einsatz kommt. Das Gerät sendet ein Signal im 24,15 GHZ Band aus. Trifft das Signal auf das zu messende Objekt, werden die Wellen zurückgeworfen und vom verbauten Prozessor in eine Geschwindigkeit umgerechnet, da die ausgesendeten und die wieder ankommenden Wellen unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Im Patrol Modus misst das Gerät ein Teil der Umgebung mit und errechnet anhand der von den Objekten in der Umgebung zurückgeworfenen Wellen dann die eigene Bewegungsgeschwindigkeit. Der Prozessor im Gerät kann also beide Signale messen und verarbeiten und dadurch eben besagte Differenzgeschwindigkeit auch während der Fahrt berechnen. Für 70er Jahre Technik schon ganz cool
Die Ankunft
Zurück zur eigentlichen Geschichte. DHL hielt Wort, Mittwoch morgen stand der DHL Lieferant mit meinem Paket vor der Tür. Gleich mal auspacken! Da war Sie nun, nach knapp zwei Wochen warten hielt ich endlich ein weiteres Puzzleteil für die Restauration in meinen Händen
Der Einbau wird dann wohl irgendwann erfolgen wenn ich das Mounting Kit finde, aber das wird eine andere Geschichte
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31.10.2021 17:04
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Dynamix
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Die Saison 2021 ist vorbei, Zeit für den obligatorischen Jahresrückblick!
Dank Corona war auch diese Saison nicht viel los. Erst hat der Lockdown so gut wie alles was nach Treffen aussieht plattgemacht, danach waren es die Auflagen, die ja jede Stadt bzw. jeder Kreis wieder anders handhaben, welche den Großteil der Treffen für dieses Jahr zunichte gemacht haben. Chrom und Flammen Show? Wurde wegen der hohen Anforderungen abgesagt. Kerkrade? Wurde auch kurz vor knapp abgesagt. So bin ich dieses Jahr, neben dem "Season Opener" des Vereins, gerade mal die American Horsepower Show in Dinslaken und die Old-/Youngtimershow bei uns an der Trabrennbahn angefahren. Erstere als Beifahrer beim Kumpel, Zweitere mit dem Fahrrad. Gut, bei letzterer hab ich den Termin auch völlig verpennt und so spontan wollte ich dann doch keins der Autos aus der Garage holen weil das auch wieder locker 2 Stunden mit Hin- und Rückfahrt frisst. Zumindest hat das Fahrrad optisch gut reingepasst und die Besucher dachten das Rad wäre Teil der Show
Durch die ganze "Pimp my Fahrrad" Aktion haben beide Autos nicht so viel Liebe und Aufmerksamkeit bekommen und so hatte ich auch nicht alles geschafft was ich mir vorgenommen hatte. Aber fangen wir mal mit dem Sheriff an, schließlich muss er zuerst ins Land der Träume. Der Wal hat ja noch einen guten Monat
Sheriff
Der Sheriff hat dieses Jahr deutlich mehr Liebe bekommen als der Wal, wobei auch erst gegen Saisonende. Zumindest der Sheriff hat mal ein wenig Bewegung in Form einer Clubveranstaltung bekommen. Wobei ich da am Ende auch nicht auf 2000km für diese Saison komme, was für den Sheriff aber schon wieder viel ist. Seit dem Kauf haben wir knapp 6000 Meilen geschafft, wovon gut 2000 Meilen auf die letzten 1,5 Jahre entfallen (weiß gar nicht wie ich DAS Kunststück geschafft habe!), macht Summa Summarum 9600km. Wobei das verteilt auf 4 Jahre nicht gerade viel ist
Punkt 1: Durchblick
Die Frontscheibe wollte ich mal neu machen, habe ich aber bisher immer vor mir hergeschoben. Wobei das finanziell und zeitlich kein großer Akt wird, Kaskoversicherung sei Dank
Punkt 2: Neuer Dachhimmel
Etwas das ich endlich mal in Angriff genommen habe! Der Dachhimmel war bei Kauf schon in einem schlechten Zustand und der wurde über die Jahre natürlich nicht besser. Gerade weil der Stoff zerbrechlich wie ein Faberge Ei geworden ist, reichte schon der Fahrtwind um ordentliche Löcher in den Stoff zu reißen. Da sowas ziemlich schäbig aussieht wollte ich den Himmel schon seit Jahren ersetzen. Dieses Jahr habe ich das endlich mal geschafft
Lediglich die Spotlights muss ich wohl noch einmal einstellen, da hab ich zumindest auf der Fahrerseite beim Einbau irgendwas falsch justiert und das auf der Beifahrerseite müsste ich etwas lockern da dieses jetzt doch was schwergängig ist. Aber das lerne ich auch noch, da gibt es halt auch einiges zu justieren!
Zwischendrin gab es für den Sheriff auch endlich eine Abdeckung für den Lichtbalken. Damit wäre sogar ein Punkt erledigt der gar nicht auf der Liste stand
Punkt 3: Konsolenbau
Auch hier bin ich, wieder Erwarten, doch schneller bzw. weiter vorangekommen als ich geglaubt hatte. Ich hatte mich dieses Saison mal im Detail mit dem Thema befasst und versucht mal eine Vorlage zu zeichnen und diese in ein entsprechendes Modell umzusetzen anhand dessen man dann das richtige Teil bauen kann. Hat auch soweit funktioniert und die Konsole ist zum Saisonende zumindest in Bau. Damit macht das Projekt Sheriff wirklich einen Quantensprung hingelegt, da die Konsole seit Jahren DER Hemmschuh schlechthin für den Innenausbau war. Zum Konsolenbau kommt aber noch mal ein gesonderter Artikel. Es sei nur soweit angeteasert das die Konsole so richtig erst zum Saisonstart 2022 fertig wird.
Auch mit dem Equipment bin ich etwas weiter gekommen. Dieses Jahr habe ich endlich die passende Sirene gefunden. Wir erinnern uns, wir dachten ursprünglich das unser Auto den Unitrol Touchmaster verbaut hatte. Diese kamen allerdings erst bei den 96er Autos zum Einsatz. Unser 93er hatte eine klassische Federal Signal PA300 verbaut. Vorteil: Die Sirene war über Jahre extrem verbreitet und in entsprechend hohen Stückzahlen verfügbar. Nachteil: Wir haben mal wieder die seltene Murmel gehabt, nämlich die Version mit Priority statt Hi-Lo Modus. Hat dann auch mehrere Anläufe gebraucht
Ein weiteres Highlight in Sachen Equipment war die fehlende Radarpistole in Form der Kustom HR-12. Diese gondelt momentan noch irgendwo in Holland/Deutschland herum. Sollte aber nächste Woche irgendwann ankommen, hoffe ich zumindest. Aber auch dazu gibt es einen gesonderten Artikel wenn das Ding da ist.
Punkt 4: Wellnesswochenende
Hab ich tatsächlich geschafft, auch wenn ich hier erst einmal weniger gemacht habe als geplant. War aber auch gar nicht nötig, da der Lack seit der Aufbereitung letztes Jahr doch nicht so gelitten hat wie befürchtet. Beim Kneten hab ich nicht wirklich was runtergeholt. Da hat die Wäsche schon den Großteil des Jobs erledigt!
Punkt 5: Innenausstattung
Hier bin ich dann doch weiter gekommen als ich dachte und doch nicht soweit wie ich es gerne hätte. Da so gut wie alle großen Innenraumteile des Autos ausgetauscht werden müssen, wird es auch nicht ganz leicht an die Teile ranzukommen. Mehr durch Glück bin ich zumindest an das Dash und die vorderen Türinnenverkleidung bekommen. Damit komme ich zwar schon ein gutes Stück weiter, aber das untere Armaturenbrett wird dennoch eine ganz andere Geschichte. Der Umbau der Türinnenverkleidungen wird sich auch eher was für die Winterpause. Zumindest habe ich schon das ganze Werkzeug hier liegen und an einer anderen Verkleidung geübt. Somit bin ich hier zwar weiter als ich gehofft hatte, aber nicht so weit wie ich gerne gekommen wäre. Damit ist auch die Prophezeiung eingetroffen die ich zum Saisonstart getroffen hatte:
Punkt 6: Hohlraumkonservierung
Ja, da war was. Hat diese Saison nicht geklappt. Aber wie bereits erwähnt, hab ich da mit einem Kumpel einen kleinen Deal laufen der dann hoffentlich in 2022 steigen kann
Punkt 7: Kühler
Das war so Kategorie "Pedanterie". Hab ich dieses Jahr nicht mehr gemacht, war aber aus technischer Sicht nicht nötig. Ist wohl was für die "mache ich mal wenn es wirklich so gar nichts mehr an dem Auto zu machen gibt" Liste. Heißt konkret: Entweder nie, weil der Hobel eh nie "fertig" wird, oder wenn der Kühler hin ist, also dann wenn es eigentlich schon zu spät ist
Punkt 8: Wärmetauscher
Das war irgendwie ein Punkt von spontaner Selbstheilung. Die Heizung tat es ja bei Kauf so gut wie gar nicht. Mittlerweile funktioniert die aber mehr oder weniger normal. Statt dem laufen Lüftchen kommt da mittlerweile tatsächlich sowas wie warme/heiße Luft raus. Obs daran liegt das sich durch die neue Wasserpumpe und das neue Kühlmittel die ganzen Schläuche mal ordentlich freigespült haben oder ob es an den ganzen Kleinreparaturen im Zuge der Vorderachsrevision liegt weiß ich nicht. Fakt ist jedenfalls das die Heizung mittlerweile fast so stark und heiß bläst wie die vom Wal. Hat sich also im Grunde von selbst erledigt *schulterzucken* Was auffällt ist das die Heizung lediglich im Stand wieder kühler wird. Kumpel tippt auf ein faules Thermostat, wird wohl nicht schaden das mal in der nächsten Saison zu tauschen. Kostet davon ab auch nicht die Welt.
Punkt 9: Kühlschläuche verbauen
Auch so ein Thema für 2022. Die Schläuche habe ich liegen, der 20 Liter Eimer Kühlmittel liegt hier auch schon herum. Müsste ich nur mal einen Termin für 2022 beim Kumpel ausmachen. Würde sich eigentlich anbieten das gleich mit dem TÜV mal neu zu machen, der ja auch wieder im März oder Mai fällig wäre.
Wie man sieht habe ich auch hier nicht alles geschafft, aber zumindest sind einige Punkte erledigt die man auch wirklich sieht und dazu auch Punkte die eigentlich gar nicht geplant waren
Zum Saisonabschluss heute, habe ich dann die Batterie ausgebaut und die Türpappen ausgebaut. Die Batterie hängt schon am Erhaltungsladegerät und ich bin mal gespannt wie sich das macht. Die Batterie werde ich nach der erfolgten Ladung aber wohl nicht permanent am Strom hängen lassen, da scheiden sich nämlich massiv die Geister dran inwiefern das jetzt gesund für die Batterie ist. Damit ist dann die Saison für den Sheriff auch definitiv beendet. Schauen wir also was die Saison 2022 bringt, ich hoffe wieder mehr Ausfahrten und weitere Fortschritte
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18.10.2021 17:32
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Moment an geht es echt Schlag auf Schlag mit dem Sheriff. Vor einer guten Woche schickte mir ein Kumpel ein Kleinanzeigen Inserat in dem jemand einen 93er Caprice schlachtete. Der Wagen war mich vor ein paar Monaten mal über den Weg gelaufen, damals allerdings noch am Stück zu verkaufen und dann noch in einem anderen Teil von Deutschland. Und damals sollte er noch über 2000€ kosten was für "gerade mal kaufen und selber schlachten" einfach zu teuer war. Jetzt kam aber der Moment. Jemand anders hatte zugeschlagen weil er den Antrieb für ein anderes Projekt brauchte. DIE Gelegenheit für mich und ein paar Kumpels noch ein paar Teile zu kriegen, besonders in DER Innenraumfarbe!
Light Beige ist leider keine besonders verbreitete Farbe in Europa. Erschwerend kommt hinzu das es diese Farbe mit dem Innenraum nur im Modelljahr 93 gab. Davor hießt der beige tone "Camel" und war deutlich heller und ab 94 kam das Facelift mit neuem Innenraum. Also die perfekte Gelegenheit an Teile zu kommen die ich bisher nicht mal in den USA gefunden habe
Was kann ich gebrauchen? Nun, ein Dashboard steht ganz oben auf der Wunschliste, weitere Innenraumteile (Türverkleidungen usw.) nach Bedarf wären auch nett. Also flugs nach ein paar Innenraumbildern gefragt. Kurz darauf kamen dann schon die ersten Bilder. Das obere Dashboard sieht sehr gut aus! Der untere Teil passt leider nicht, da von einem Zivilmodell. Davon ab sind da dank Gasumbau und Umrüstung für Europa tonnenweise Löcher und Schalter drin gelandet. Für meine Zwecke also nicht zu gebrauchen. Dafür sehen die Türpappen noch brauchbar aus. Also der Plan stand, ich nehme das Dashboard und die Türpappen!
Der Kumpel wollte die Anhängerkupplung von dem Auto und ein weiterer Kumpel wollte die Teile der Dachreling. Der Wermutstropfen: Das Auto steht 600km weit entfernt
1. Sonntags um 6 Uhr morgens aufstehen und v8.lover um ca 7 Uhr in der Eifel aufsammeln.
2. Mit v8.lover um ca. 12 Uhr am Zielort sein
3. Teile innerhalb einer Stunde ausbauen
4. Rückfahrt in die Eifel mit Zielzeit 18 Uhr
5. Rückfahrt in heimische Gefilde mit Zeilzeit 19 Uhr
Der Plan stand also, Zeit für die Umsetzung
Die Türblende für die Fahrerseite ging auch gleich mit, die kann ich sicherlich noch einmal gebrauchen! Die anderen drei hatte ich anderweitig im neuwertigen Zustand gefunden. Wenn das alles so klappt wie ich es mir denke wird das RICHTIG gut im Innenraum! Zwischenzeitlich kam Goyoma vorbei der sich die Teile für die Dachreling abgeholt hatte. Da er nichts groß zu schrauben hatte, schaute er sich in der Zwischenzeit das Domizil des Verkäufers an. Während ich mit der Türpappe auf der Beifahrerseite kämpfte, war v8.lover so nett und hatte das Dashboard schon ausgebaut. Auch er wurde in dem Auto fündig und hat diversen Kleinkram wie Gurte, ein Steuergerät und diverse Ersatzteile mitgenommen die im Auto noch herumlagen. Damit hatte ich folgende Teile zusammen:
- Türverkleidung Fahrertür incl. Griff in medium beige - Türverkleidung Beifahrertür incl. Griff und Türgriffblende in medium beige - Oberes Armaturenbrett incl. Lüftungsgitter in medium beige - Fuse Box Cover in medium beige - Abdeckung Gurtbefestigung in medium beige
Damit waren wir auch so weit fertig. Jetzt kam noch das Finanzielle. Die Preise für die wichtigsten Teile hatten wir vorher schon ausgehandelt, für den Kleinkram haben wir noch einen guten Preis bekommen. Insgesamt habe ich die Teile für einen niedrigen 3-stelligen Preis bekommen. Da kann man echt nicht meckern! Auch v8.lover war zufrieden mit Ausbeute und Preis. Wir räumten danach das ganze Werkzeug ins Auto und packten die Beute obendrauf
Danach ging es zur Tanke, Auto auftanken und eine kleine Stärkung besorgen. 36 Liter Super und eine Bifi später übernahm v8.lover das Steuer und übernahm die Heimfahrt. Leider kamen wir auf der Rückfahrt nicht ganz so gut durch und so war der Zeitplan ein bisschen hin. So brauchten wir für die Fahrt gut eine Stunde länger als geplant. Gegen 19:30 Uhr waren wir wieder an dem Parkplatz. Jetzt luden wir noch die Teile und das Werkzeug von v8.lover um. Der Fiesta roch ein wenig heiß aus dem Motorraum, aber wer kann Ihm das nach 1200km Fahrt mit einem dreistelligen Durchschnitt und einer eher kurzen Verschnaufspause auch verdenken? Punkt 4 des Plans war damit auch erledigt, wenn auch mit gut 1,5 Stunden Verspätung. Jetzt konnte die letzte Stunde meiner Fahrt in Angriff nehmen. Der letzte Teil verlief dann wieder reibungslos. Mein Plan bis 19 Uhr wieder zuhause zu sein ging allerdings nicht so ganz auf
Die Bilanz:
1200km Strecke und 13,5 Stunden Fahrt, haufenweise gute Teile und glückliche Gesichter überall
Hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn die Nummer rückblickend betrachtet schon latent bescheuert war
Damit war das Ganze aber noch nicht vorbei! Wir wollten ja sicher gehen das wir auch wirklich wirklich die richtige Innenraumfarbe haben. Also schnell die Teilenummern aufgeschrieben und mal ins Parts Book geschaut. Da tauchen die Nummern aber gar nicht auf |
24.01.2023 21:03 |
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Caprice, Sheriff
Wer ein altes Auto fährt kennt das: Irgendwas ist immer! Und weil so ein alter Streifenwagen eh eine rollende Dauerbaustelle ist, habe ich mal beschlossen mich diversem Kleinkram zu widmen der mir an dem Auto noch so auf den Sack geht. Darunter wären:
Befestigung der Zuziehhilfen in den Türen
Da sind mir die Schrauben zum Teil faschütt gegangen, bzw die waren schon nicht mehr vorhanden.
Aufgabe: Eine der noch vorhandenen Schrauben vermessen und passend nachkaufen. Kleinigkeit, aber eine nicht ganz unwichtige wenn die Passagiere nicht ständig die Zuziehilfe in der Hand haben sollen. Hier habe ich dann mal ein paar neue Schräubchen gekauft, beim festziehen aber leider festgestellt das es nicht die Schrauben sind, sondern abgebrochene Plastikteile. Da muss ich wohl mal versuchen mit dem Plastikschweißen die abgebrochenen Ecken aufzufüllen. Dann sollten die Schrauben auch wieder ein bisschen mehr Halt haben.
Beim Reparaturversuch stellte ich dann fest das die Schrauben nicht mehr halten, weil die Gewinde rausgebrochen waren
Da muss ich dann mal überlegen wie man das nachhaltig repariert. Wird vertagt........
Neues Batteriemassekabel
Schiebe ich schon ewig vor mir her. Das Provisorium hält zwar, sieht aber arg nach Gebastel aus. Das muss weg! Dieses Mal besorge ich mir ein ordentliches Kabel. Ich musste das lediglich mal fix ausmessen welche Lochgrößen ich für die Steckerenden brauche. Die sind nämlich unterschiedlich und ich merke mir solchen Kleinkram nie. Aber das war kein großer Akt und so konnte ich ein fertiges Kabel bestellen
Einbau war entsprechend einfach. Wieder ein Punkt weniger auf meiner Nervliste.
Wo wir schon bei der Batterie sind, der Sheriff bekommt jetzt auch endlich mal Spanngurte für die Batterie. Der Wal bekommt bei der Gelegenheit auch mal einen neuen Satz spendiert. Da ich an dem Tag auch den Wal eingewintert hatte, fiel mir hier eine Sache auf. Der Halter am Wal war schon ziemlich rostig. Und damit machen wir einen kurzen Sprung zum Wal.
Batteriehalter entrosten
Da der Anblick von dem Halteblech so unschön war, habe ich kurzerhand beschlossen das Ding über den Winter wieder einigermaßen hübsch zu machen bzw. dem Rost an den Kragen zu gehen. Also schraubte ich das Ding kurzerhand ab um mir im Winterurlaub mal die Zeit zu nehmen um das Teil in aller Ruhe zu entrosten und neu zu lackieren. Ein paar Wochen später war es dann auch endlich soweit.
Schritt 1: Erstmal mit dem Reinigungsaufsatz des Dremels den ganzen losen Dreck und Roststaub entfernen.
Feststellung 1: Irgendjemand hat den Halter großzügig mit Fett eingestrichen statt den Rost einfach zu entfernen. Ist zwar grundsätzlich nicht verkehrt wenn man das Ganze vor dem weiter rosten bewahren will, aber maximal kontraproduktiv zum abschleifen und lackieren. Also erstmal versuchen das Ganze so sauber wie möglich zu bekommen, ansonsten würde ein neuer Anstrich eh nur von 12 bis Mittag halten. Dazu den aggressivsten Reiniger ausgepackt den ich finden konnte, aber auch der hat die Suppe nicht vollständig wegbekommen. Also habe ich entschlossen die Reste einfach direkt mit runter zu schleifen. Unter dem Fett kam dann auch zum Teil noch der Originallack zum Vorschein.
Feststellung 2: Leider hatte ich für das bisschen was ich da geschafft hatte schon zwei der Aufsätze verballert und die Aufsätze für den Dremel sind alles andere als günstig. Das muss doch effektiver und vor allem ohne das verschleißen sämtlicher Aufsätze gehen.
Also nochmal in mich gegangen und ein bisschen rumgefragt. Zum einen bekam ich den Tipp es mal mit Essig zu versuchen. Einmal für mehrere Stunden in Essig einlegen soll einen guten Teil des Rostes lösen. Zusätzlich beschloss ich mir dann doch mal einen großen Winkelschleifer incl. Topfbürste zu besorgen, auch damit ich den ganzen alten Lack abbekomme. Vorher macht das einlegen in Essig wohl auch nicht so viel Sinn.
Also im örtlichen Baumarkt alles besorgt was ich brauche und einen Tag später losgelegt. Mit der groben Topfbürste hab ich schon einiges losbekommen, besonders die Lackreste hätte ich sonst ums verrecken nicht abbekommen. Selbst die Topfbürste hat sich an der Stelle etwas schwer getan. Da brauchte es schon etwas mehr Reibungshitze zum um die Farbe loszuwerden! Durch die verwinkelten Formen bin ich nicht in die hinterletzten Ecken gekommen.
Dafür war das erste Ergebnis schon echt nicht schlecht! Der Kauf des Winkelschleifers hat sich definitiv gelohnt und hat die Arbeit deutlich angenehmer gemacht. Es ist irgendwie befriedigend wenn das Teil den ganzen Rost und die Farbe einfach so ratzfatz runterschleift
Jetzt kam die Nummer mit dem Essig. Ich nahm eine Lasagneform und leerte gut zwei Liter Essigessenz (25%) rein. Ich plante das Ganze 48h einwirken zu lassen, wobei ich das Teil nach 24h einmal wenden wollte. Danach war ich gespannt ob der Essig sich erfolgreich am restlichen Rost zu schaffen gemacht hat. Dann wäre das Teil nämlich sauber genug für das grundieren und lackieren
Ich schaute immer wieder mal nach und stellte fest das der Essig durchaus was tut. Weil sich da aber nach knapp 20 Stunden nicht mehr großartig was getan hat, beschloss ich das Teil aus seinem Bad zu nehmen und weiter zu bearbeiten. Den Kleinkram der an dem Halter hing hatte ich übrigens lose mit reingelegt. Das Kleinzeug ist erstaunlich gut geworden, alleine dafür schon mal eine Empfehlung für den Essig!
Weiter ging es mit meinem Halter: Ich nahm das Teil mit, spülte es ordentlich überall ab und schrubbte mit einem Schwamm noch mal über alle Stellen rüber. Danach nahm ich den Heißluftfön zur Hand und trocknete das Ganze so gut es ging. Das Werkstück muss furztrocken sein und das möglichst sofort nach dem neutralisieren der Säure durch das Wasser. Ansonsten geht der Rost im Rekordtempo von vorne los!
Weiter ging es dann mit den restlichen Lackstellen. Da in den Ritzen immer noch diverse Lackreste klebten, habe ich hier mit dem Dremel noch einmal nachgearbeitet. Hier mit unter 15.000 u/min arbeiten um die Köpfe zu schonen. Funktioniert grundsätzlich, dauert aber entsprechend lange.
Danach war ich im Grunde bereit das Ganze mit Brunox Epoxy zu behandeln. Kleiner Hinweis an der Stelle: Auf der Dose steht zwar Rostschutz + Grundierung, aber laut Produktblatt soll man das Ganze danach lieber noch mit einem 1k-Filler behandeln falls man vorhat zu lackieren. Auch muss man aufpassen das die Brunox-Schicht ordentlich ausgehärtet ist bevor man auch nur irgendwas darauf lackiert. An der Luft kann das laut Produktblatt mehrere Wochen bis MONATE dauern. Man kann das Zeug aber auch bei bis zu 180°C einbrennen was das durchtrocknen massiv beschleunigt. Lässt sich gut im heimischen Backofen bewerkstelligen
Außerdem sollte beachtet werden das es wohl Unterschiede zwischen dem Brunox Epoxy aus der Sprühdose und dem zum pinseln gibt. Angeblich sollte man bei der Version zum pinseln den Lack nicht antrocknen lassen bzw. großflächig lackieren, während das aus der Sprühdose wohl problemlos lackierbar ist nachdem es ausgehärtet ist. Keine Ahnung warum da ein Unterschied in der Formel sein sollte. Ich wollte es an der Stelle nur erwähnt haben
Aber erst einmal muss das Zeug aufgetragen werden. Da ich die Version aus der Sprühdose habe, soll das Zeug in 3-4 Schichten aufgetragen werden. Zwischen den Schichten soll man sich mindestens 2 Stunden Zeit lassen, andere lassen sich mit dem antrocknen 24h Zeit. Da hat wohl jeder seine eigene Vorgehensweise. Ich für meinen Teil habe mich an die 2 Stunden gehalten und nach einfacher optischer Begutachtung ist das Zeug bei normalen Temperaturen nach 2 Stunden auch fest genug für die nächste Schicht. Und so verbrachte ich meinen letzten Urlaubstag damit mein Werkstück alle 2 Stunden einmal einzusprühen. Die erste Schicht war noch sehr großzügig vom Auftrag her, bei den späteren wurde es dann was dünner
Danach hatte ich noch die Idee das Ganze fein anzuschleifen um eine gleichmäßigere Schicht zu bekommen, aber da warte ich erstmal bis alles fertig getrocknet ist und entscheide dann. Gefüllert werden soll ja auch noch, vielleicht glättet sich die Oberfläche dadurch auch noch in einem zufriedenstellenden Maße. Die Werksqualität werde ich wohl mit der Dose eh nicht hinbekommen. Aber das Teil sehe ich am Ende eh nur noch beim Ein- und Ausbau der Batterie und eigentlich geht es hier auch mehr darum das Teil für die nächsten 30 Jahre fit zu machen. Auch weil es das Blech nicht mehr neu gibt und ich da meins lieber konserviere als es endgültig von Batteriesäure zerfressen zu lassen.
Am nächsten Tag hab ich das Teil dann aus der Garage geholt. Sah schon ganz gut aus, allerdings merkte man das der Lack noch nicht ganz fest war was auch der Luftfeuchtigkeit geschuldet war. Also nahm ich das Teil rein und legte es den Tag über auf die Heizung. Das half schon mal den Durchhärtungsprozess zu beschleunigen. Um auch ganz sicher zu sein, legte ich danach das Teil zum einbrennen in den Backofen. Brunox hält bis ca. 180°C, also ging ich auf Nummer Sicher und stellte den Ofen auf ca. 160°C ein. Das sollte hoffentlich reichen um den Trocknungsprozess soweit abzuschließen das man das Teil auch lackieren kann.
Nach 12 Minuten nahm ich das Teil wieder aus dem Ofen, der Lack war jetzt noch nicht fingerenagelfest also beschloss ich das Teil über Nacht liegen zu lassen. Am nächsten Morgen sah das Ganze auch schon deutlich besser aus. Der Lack schien endlich so fest zu sein das ich mit dem Finger keine Kerbe mehr reinbekomme. Das sollte also fest genug sein für die Grundierung. Danach kam auch schon passend die Dose mit dem Filler an! Also wieder alles in der Garage und ran an die Dose! Der Filler lässt sich relativ einfach auftragen, verläuft nicht so schnell und trocknet relativ schnell. Der Filler lässt sich mit den gängigsten Farben überlackieren. Ich hab mich hier für ein schlichtes schwarz auf Nitro-Basis entschieden, dass ist auch kompatibel mit dem Filler. Aber auch wasserbasierte Farben gehen
Die Nummer mit dem schleifen spare ich mir an dieser Stelle. Zum einen weil die Lackierungen selber relativ glatt geworden sind und zum anderen weil ich für perfekte Ergebnisse auch eine perfekt glatte Oberfläche benötige. Heißt ich hätte das Blech so lange runterschleifen müssen bis keine Poren mehr im Blech gewesen wären. Zu aufwändig und ich hatte auch Sorge da zu viel Material wegzunehmen. Davon ab das ich dann die ganze Epoxy Beschichtung wieder hätte runterschleifen müssen. Also weiter mit dem Füller.
Nachdem der Füller trocken war ging es auch schon an das lackieren. Der Füller ist relativ fix grifftrocken und so muss man keine 24h warten bis man den Spaß lackieren kann. Die erste Farbschicht war dann auch relativ schnell drauf und auch schon relativ flott grifffest. Vor der zweiten Schicht hab ich aber trotzdem bis zum nächsten Tag gewartet. Wobei die zweite Farbschicht auf den ersten Blick nicht sehr viel mehr gebracht hat. Mal schauen bis die trocken ist, dann entscheide ich ob da noch eine dritte Schicht draufkommt.
Bei näherer Begutachtung entschied ich mich es bei der zweiten Schicht zu belassen, da sich optisch nichts getan hatte. Für mich reicht es und für meine ersten Lackierversuche ist das Ergebnis auch gar nicht so schlecht
War zwar jetzt alles etwas Aufwand für so ein kleines Teil, aber das Schöne ist das man das alles so nebenher machen kann. Der größte Aufwand ist das entlacken und entrosten. Die Lackiererei selbst nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, man muss halt nur warten können
Ein paar Tage später habe ich das Teil dann auch mal wieder an Ort und Stelle verfrachtet. Macht sich gut da und sieht ohne Blätterteig auch deutlich besser aus
Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich die neuen Spanngurte montiert. Diese verlaufen unterhalb des Halters und sobald dieser verschraubt ist bewegt sich da auch nix mehr. Da dürfte dann auch kein Prüfer der Welt noch etwas zu beanstanden haben. Das sollte bombensicher halten wenn erst einmal alles fixiert ist!
Jetzt wo ich das geübt habe könnte ich beim Sheriff eigentlich gleich weitermachen, dessen Blech ist auch rostig (wenn auch nicht so blättrig)
Batteriehalter entrosten, nochmal........
Und weil ich bekloppt bin und die Saisonpause noch etwas geht, mache ich das auch
Beim Sheriff war das Blech zwar äußerlich nicht so tief angegriffen, dafür war da wohl auch länger niemand mehr dran. Die Schrauben jedenfalls waren bombenfest. Ich hab es dann mit starkem Rostlöserspray versucht, aber auch das wollte erst nicht helfen. Da ich hier nur die kleine Ratsche dabei hatte, beschloss ich erst noch nach Hause zu fahren um einen passenden Ringschlüssel zu holen, in der Zwischenzeit kann der Kram dann noch weiter einziehen in der Hoffnung das es sich dann besser löst. Ich nahm dann von zuhause zur Sicherheit auch gleich noch ein bisschen WD40 mit. Wieder zurück probierte ich es erst einmal mit dem Ringschlüssel und Gott sei Dank konnte ich damit den Losbrechpunkt überwinden. Scheinbar hatte das Spray da jetzt doch mal so langsam sein Werk getan. So konnte das andere Kriechmittel im Kofferraum bleiben! Auch hier wieder das Prozedere wie beim Blauen. Erstmal wanderten Schrauben und Blech ins Essigbad.
Danach alles gründlich spülen, trocknen und wieder alles schleifen. Der Rost hier war zwar nicht so tief, dafür großflächiger. Entsprechend easy ging der Rost an den meisten Stellen auch runter. Und dann auch hier wieder das Prozedere aus Brunox Epoxy, Brunox Filler und danach lackieren. Gespannt war ich wie gleichmäßig die Oberfläche nach dem fillern aussieht. Nachdem Durchgang 1 mit dem Filler durch war, hatte sich dieser stellenweise zusammengezogen. Also war für Schicht zwei noch etwas Nacharbeit angesagt. Aber auch da hat sich die Schicht wieder verzogen. Ich vermute in der Zeit war es einfach zu kalt, beim Halter vom Blauen hatte ich damit kein Problem. Da war es aber ein paar Grad wärmer.
Nach ein paar Tagen durchtrocknen habe ich mich dann auch wieder an den finalen Anstrich gemacht. Also die Dose wieder ordentlich geschüttelt und die erste Schicht aufgetragen. Dann hieß es für die zweite Schicht wieder warten. Ein paar Stunden später war der Lack so trocken das man die nächste Schicht auftragen konnte. Diese trocknete dann auch relativ zügig. Da die Dose mittlerweile relativ leer war, beschloss ich einfach so lange weitere Schichten aufzusprühen bis die Dose leer ist. Denke zwei weitere Schichten kriegt man da noch raus. Okay, am Ende war es doch nur eine weitere, aber dafür war ich die Dose los.
Und nach einer weiteren Wartephase damit der Lack ordentlich durchtrocknen kann, ging es auch schon wieder zurück an Ort und Stelle. Natürlich habe ich da vergessen die Spanngurte zu verbauen die ich ja extra wegen dem Sheriff gekauft hatte
Bastele ich dann zum Saisonstart mit der Batterie rein. Und damit war auch der Part der Winterarbeit erledigt. Auch wenn es immer wieder was gedauert hat, haben die Arbeiten doch Spaß gemacht und an solchen Teilen kann man seine Lackierskills durchaus mal ausprobieren ohne sich groß ärgern zu müssen wenn das Ergebnis nicht perfekt ist. Ist ja schließlich kein Kotflügel.
Düsen Scheibenwischer
Da war ich zwar schon mal dran, allerdings funktionieren die Sprüher auf der Beifahrerseite nicht so wirklich. Da müsste ich nochmal checken woran es jetzt liegt. In dem Zuge würde ich die Düsen incl. der Schläuche einmal komplett neu machen, auch weil die Schläuche mit der Zeit schrumpfen und sich die mit der Zeit sicherlich auch zusetzen. So hab ich dann auch die Schläuche incl. Düsen schon einmal getauscht wo ich schon dabei war die Batteriehalterung des Sheriffs auszubauen. Ist relativ einfach erledigt. Die Düse ist nur am Wischer eingeklipst, der Schlauch ist an 2-3 Punkten im Wischer befestigt. Das andere Ende kommt dann einfach auf den Nupsi vor der Windschutzscheibe. Damit wäre der Punkt auch abgehakt.
Neuer Tankdeckel
Da war mir aufgefallen das die Dichtung im alten Deckel echt nicht mehr gut ist. Die Dichtung ist schon arg rissig! Da ich keine Ahnung habe wie alt das Aftermarketteil ist, bestelle ich das Ding gleich neu. Dann ist auch ein passendes Teil von ACDelco drin, womit wieder ein Stück mehr zur Originalität getan ist. Auch wenn es nur ein winziges Detail ist
Neuer Gummiteppich
Der alte Gummiboden im Sheriff hat, besonders im Fahrerfußraum, diverse Risse weshalb dieser auch zum Teil krumm und schief drin hängt. Da es die Böden im Aftermarket in neu gibt werde ich mir den Spaß wohl mal gönnen. Beim checken der Preise, habe ich aber beschlossen das Thema erstmal zu verschieben. Bei einem Gewicht von ca. 15 kg alleine für den Teppich wird das Teil wohl irgendwas an die 400€, schlimmstenfalls noch mehr, kosten bis es hier ist. Da habe ich gerade andere Prioritäten und soooo dringend ist es dann auch wieder nicht. Da würde ich erstmal warten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Und damit ist mein kleines Winterabenteuer auch schon wieder vorbei
Dieses Jahr warten noch ganz andere Herausforderungen auf mich und auch für den Sheriff hab ich noch den ein oder anderen Plan an dem ich mich mal versuchen möchte.