03.11.2021 17:11
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Weitere Nachforschungen
Da der Dachhimmel jetzt installiert war und der Bau der Konsole noch etwas Zeit fraß, beschloss ich mich mit weiterem Kleinkram zu beschäftigen. Schließlich bräuchte ich ja noch ein Gun-Rack und da muss ich mal anhand der Spuren am Boden nachsehen was da wohl verbaut gewesen sein könnte. Zudem galt es eine Theorie des Deputies zu prüfen mit dem ich auf FB geschrieben hatte! Dazu aber später mehr.
Die Geschichte
Zuerst wollte ich die Spuren an Stoßstange und Kofferraumklappe ausmessen damit man die Unit Numbers reproduzieren kann, zum anderen wollte ich mir, wie bereits erwähnt, noch mal das Thema Innenausbau so anschauen. Da die Spuren der Konsole ja eindeutig identifiziert sind, wollte ich mir mal die Spuren des Gun Racks anschauen. Einer der Deputies erwähnte ja das die Spuren auf dem Dashboard noch so eine Art obere Halterung des Gun Racks gewesen sein könnten. Dies macht für mich aber nur Sinn wenn die untere Verschraubung entsprechend labberig wäre. Wie man aber auf dem Bild sehen kann, ist das Gun Rack nicht nur am Fußboden, sondern auch wieder am Getriebetunnel montiert gewesen. Da so eine Remington 870 keine 5 kg wiegt und an dem Gun Rack selber auch nicht viel dran ist dürfte die Montage am Boden mehr als ausreichend stabil gewesen sein. Das bringt mich dann zu dem Schluss das an unserem Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit die Radar Gun montiert war. Es ergibt einfach keinen Sinn das Gun Rack auf dem Armaturenbrett an DER Position noch einmal festzuschrauben wo die Löcher sitzen. Vor allem weil die Löcher auf dem Dash mehr Richtung Fahrerseite (wo eine Radar Gun deutlich mehr Sinn machen würde) zeigen und das Gun Rack auf der Beifahrerseite sitzt.
Da hätte ja dann ein riesiger Oschi von Befestigung sitzen müssen und das ergibt für mich nun mal überhaupt keinen Sinn. Das wäre so ziemlich gegen jeden gesunden Menschenverstand. Das wäre als ob mir ein Reifenhändler sagen würde das die Radbolzen in den Kotflügel und nicht in die Achse müssen. Okay, schräger Vergleich aber ich hoffe er verdeutlicht worauf ich hinaus will
Dazu habe ich eine Bedienungsanleitung gefunden in welcher ein Dash Mount für die Radar Gun erwähnt wird, welche meine Theorie stützt. Dort sind in der Halteplatte zwei Löcher welche vom Abstand passen könnten. Dafür müsste ich das Ding aber mal in der Hand haben und es mal an das Dashboard halten. Ich kann mir vorstellen das die das genau da einfach durchgebohrt haben, wie eigentlich bei dem Rest des Equipments. Konsole und Gun Rack wurden einfach in den Boden geschraubt. Durch den Gummiboden und die gesamte Dämmung darunter bis ins Bodenblech. Das gleiche beim Käfig. Den Lautsprecher für das Funkgerät hat man auch einfach durch den Dachhimmel ins Blech geschraubt. Da würde es mich überhaupt nicht wundern wenn man den Halter für die Radarpistole genauso in das Armaturenbrett gespaxt hat.
Heißt das unser Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit eins der Avenal Autos bzw. DAS Avenal Auto war, also eins der wenigen Autos die man für die Radarüberwachung eingesetzt hat. Wie bereits in einem der letzten Artikel erwähnt, hat das KCSO für die Stadt Avenal jahrelang die Geschwindigkeitsüberwachung in der Stadt gemacht. Avenal hatte bis 2010 keine eigene Polizei und so hat man sich diese Dienstleistung beim Sheriff eingekauft. So wurden dann auch die Autos, welche das Radarequipment hatten, in der Zweigstelle in Avenal stationiert. Jetzt weiß ich nicht wie viele Autos der Sheriff mit solch einem Equipment hatte aber viele werden es nicht gewesen sein, wenn diese nur in einer Stadt eingesetzt wurden.
Der Kauf
Die Radarpistole habe ich glücklicherweise spontan zu einem relativ erschwinglichen Kurs bekommen, allerdings ohne die Halterung und vermutlich auch nicht wirklich funktionsfähig
Wie gesagt, fehlt leider die Halterung die ich mir dann wohl irgendwo anders besorgen muss. So ein Komplettset mit wirklich allem, also mit Koffer, Radargerät, KFZ-Halterung, Eichgabeln und so weiter habe ich nur in komplett überholt gefunden und dann kostet der Spaß gleich mal 750$
Leider stellte sich später raus das er den Halter doch nicht mehr hat, er vermutet er hat den mitsamt dem Auto verkauft. Schade
Der Versand
Da der Verkäufer nicht ins Ausland verschickt und ich mir davon nicht wieder einen Deal vermasseln lassen wollte, beschloss ich endlich mal meinen myUS Account zu nutzen. Den wollte ich eigentlich bei der Sirene schon einmal einweihen, aber hier hat eBay ja einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also zweiter Anlauf bei der HR-12. MyUS ist so eine Art Versandservice die ausländischen Käufern eine inländische Versandadresse anbietet. So haben inländische Verkäufer keinen Stress mit dem Export und ausländische Käufer müssen sich nicht selbst um die Formalien kümmern. Weiterhin kann man sich auch mehrere Pakete an die Adresse schicken lassen und diese dann konsolidiert auf die Reise schicken. Praktisch wenn man nicht 15 einzelne Pakete haben möchte. Man kann auch, um den Vorgang zu beschleunigen, die Versanddokumente bereits vor Ankunft online uploaden. Damit berechnen die dann die Versand- und Zollgebühren. Der Versand wird aber etwas Zeit benötigen, da die HR-12 alleine innerhalb der USA über 3200km zurücklegen muss. So brauchte es auch eine gute Woche bis das Ding in Florida angekommen ist, von wo aus Sie den Weg über den großen Teich zurücklegen muss. Wer den Service selber nutzen will, sollte sich unbedingt die Einstellungen im Detail ansehen. Hier kann man nämlich angeben das myUS die Zollabwicklung übernimmt, also auch die proforma Rechnung von außen sichtbar am Paket anbringt, sein bevorzugtes Versandunternehmen auswählen und anderer Kleinkram der die Einfuhr erleichtert. Die Kosten für diese ganzen Kleinigkeiten sind mit gut 2,50€ pro Punkt fair. Da kann man nicht meckern. Der Service wird mittlerweile auch für UK angeboten. Ob das wohl am Brexit liegt?!
In der Zwischenzeit hatte ich ein paar Innenraumteile ergattert und beim Abgleich mit dem Innenraum auch mal das ausmessen der Unit Numbers endlich mal angegangen. Als ich anfing mit dem Zollstock herumzufuchteln sagte mir die bessere Hälfte das Sie das doch vor Jahren schon gemacht hätte. Ehm, gut das du mir das jetzt sagst, mein Schatz!
So konnte ich wenigstens schon einmal die Maße zum Kumpel schicken. Er sagte zwar das es dauern wird, aber der Punkt hat nun wirklich keine Eile und die Welt kosten dürfte das auch nicht da die Dinger schon ziemlich einfach gemacht sind. Mal davon ab das ich bis heute nicht weiß wie die Dinger zu 100% aussehen. Ich weiß nur das die Zahlen schwarz waren, auf einem weißen Hintergrund und die ungefähre Größe. Die Schriftart kenne ich nicht, also halte ich mich da an die Schriftart der Decals. Dann sieht es wenigstens einheitlich aus. Ich habe zwar Bilder von den Unit Numbers auf den neuen Autos, die sehen aber wieder anders aus wie damals. Vor allem was die Farbe angeht und mit Sicherheit auch was die Schriftart angeht. Wie man sieht, hat das Projekt zum Jahresende doch noch etwas an Fahrt gewonnen
Mit einem guten Tag Verspätung kam das Gerät dann in Sarasota, Florida an. Jetzt kam der Punkt an dem das Radar für den Export vorbereitet wird. Da war ich mal gespannt wie lange das wohl dauern würde. Bereits am Nachmittag hatte ich zumindest die Meldung das Sie mein Paket in der Bearbeitung haben und soweit alles fertig machen und direkt verschicken. In der Zwischenzeit konnte ich schon ein bisschen auf der Seite schmökern, da man unter anderem vor dem Versand noch eine Art Check macht ob die Ware auch tatsächlich drin ist und ob auch tatsächlich das drin ist was laut Papieren drin ist. Dazu werden dann auch Bilder von der Ware hochgeladen
Am gleichen Abend bekam ich die Meldung das mein Paket verschickt wurde und das die Shipping Gebühren von meinem PayPal-Konto abgebucht werden. Hui, dass ging fix! Beim Service sind die Amerikaner ja immer flott
Am nächsten Tag habe ich dann mal den Versandstatus gecheckt. Hmm, das Paket ist wohl zumindest am Dienstag der gleichen Woche in den Niederlanden angekommen und dort auch durch den Zoll gegangen. Scheinbar hängen die mit Ihrem Tracking drastisch hinterher, weil ich den Status täglich gecheckt habe und da stand Mittwoch und Donnerstag noch nichts von Verzollung. Heißt aber das ich mit Glück das Paket noch in der gleichen Woche bekommen sollte, ich wüsste nicht was an dem Versand über die Niederlande eine Woche dauern sollte
Und so war es dann auch. Nach dem Feiertagswochenende bekam ich die Info das DHL das Paket jetzt in den Fittichen hat und es wohl Mitte der Woche geliefert werden würde. Na da bin ich mal gespannt!
Machen wir an dieser Stelle, solange wir weiter auf die Ankunft warten, mit den Details zur HR-12 weiter.
Die Technik
Bei der Radarpistole handelt es sich um eine Kustom Signals HR-12. Kustom Signals ist der Ableger für Radartechnik bei Kustom Inc. und stellt seit den späten 60ern Radartechnik für Strafverfolgungsbehörden her. Kustom hat witzigerweise mal als Hersteller für Gitarrenverstärker angefangen. Durch die Erfahrung die man dabei in Sachen Elektrik und Elektronik gesammelt hatte, konnte man das Geschäftsfeld auf andere elektronische Produkte erweitern. Darunter eben auch besagtes Radarequipment!
1969 brachte man unter dem Kustom Label das erste Radargerät auf den Markt. Hier wurde der Radarteil noch am Fahrzeug montiert und über einen separaten Kasten die Geschwindigkeit abgelesen. Dieses Gerät war das TR-6, dass erste Radargerät mit einem digitalen Display zum ablesen der Geschwindigkeit. Keine 3 Jahre später, war Kustom bereits Marktführer für radargestützte Geschwindigkeitsmesssysteme! 1975 brachte Kustom mit der HR-8 das erste Handheld Gerät (das sind dann diese lustigen Handgeräte die man immer im Film sieht) auf den Markt welches Radarstrahlen im K-Band gesendet hat.
1978 brachte man dann unsere HR-12 auf den Markt. Diese hatte als weitere Besonderheit die Fähigkeit das man die Pistole auch nutzen konnte wenn sich das eigene Fahrzeug bewegt. Vorher war man immer darauf angewiesen, dass das eigene Fahrzeug stillsteht. So war es jetzt möglich auch vorausfahrende Fahrzeuge zu messen. Dafür hat das HR-12 ein zweites Display mit der Aufschrift "Patrol". Diese soll die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs anzeigen. Dann gibt es noch das Display mit der Aufschrift "Target" welche die Geschwindigkeit des Ziels in Relation zur eigenen Geschwindigkeit anzeigt. Wenn man also steht und es kommt einem ein Auto mit 65 mph entgegen, dann zeigt das Target Display auch 65 mph an. Bewegt man sich aber selbst mit 35 mph fort und misst ein vorausfahrendes Fahrzeug mit 65 mph, zeigt das Target Display lediglich 30 mph an. Man muss also in dem Falle beide Geschwindigkeiten addieren um auf die tatsächliche Geschwindigkeit zu kommen. Hat allerdings auch den Charme das man direkt sieht um wie viel zu schnell der Delinquent ist, vorausgesetzt der Streifenwagen hält sich selber ans Tempolimit. Man kann sich das ganze wie ein vorsintflutliches ProVida System vorstellen.
Diese Handheldgeräte sind eine vergleichsweise günstige Möglichkeit für Geschwindigkeitsmessungen, da dort nicht so viel Equipment benötigt wird wie bei den fest installierten Systemen. Genau richtig für kleinere Gemeinden wie Kings County die auch nicht gerade mit dem Geld so um sich werfen können! Dafür ist der Funktionsumfang meist nicht so groß wie bei anderen Systemen die mehrere Fahrzeuge messen können und so weiter.
Das HR-12 bietet allerdings bereits verschiedenste Funktionen. Neben erwähntem umschalten zwischen Messung im Stillstand und während der Fahrt bietet es auch noch eine Art Signalunterdrückung. Diese soll verhindern das Radardetektoren das K-Band Signal zu früh auffangen. Ebenso lassen sich die Digitaldisplays in eine Art Nachtmodus versetzen. Einen Testmodus gibt es ebenso. Unten gibt es noch einen Anschluss für eine Fernbedienung, diese macht vor allem bei einem starren Einbau durchaus Sinn!
Die Geräte funktionieren nach dem Doppler-Prinzip, welches auch bei Radargeräten für den Heimgebrauch zum Einsatz kommt. Das Gerät sendet ein Signal im 24,15 GHZ Band aus. Trifft das Signal auf das zu messende Objekt, werden die Wellen zurückgeworfen und vom verbauten Prozessor in eine Geschwindigkeit umgerechnet, da die ausgesendeten und die wieder ankommenden Wellen unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Im Patrol Modus misst das Gerät ein Teil der Umgebung mit und errechnet anhand der von den Objekten in der Umgebung zurückgeworfenen Wellen dann die eigene Bewegungsgeschwindigkeit. Der Prozessor im Gerät kann also beide Signale messen und verarbeiten und dadurch eben besagte Differenzgeschwindigkeit auch während der Fahrt berechnen. Für 70er Jahre Technik schon ganz cool
Die Ankunft
Zurück zur eigentlichen Geschichte. DHL hielt Wort, Mittwoch morgen stand der DHL Lieferant mit meinem Paket vor der Tür. Gleich mal auspacken! Da war Sie nun, nach knapp zwei Wochen warten hielt ich endlich ein weiteres Puzzleteil für die Restauration in meinen Händen
Der Einbau wird dann wohl irgendwann erfolgen wenn ich das Mounting Kit finde, aber das wird eine andere Geschichte
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31.10.2021 17:04
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Die Saison 2021 ist vorbei, Zeit für den obligatorischen Jahresrückblick!
Dank Corona war auch diese Saison nicht viel los. Erst hat der Lockdown so gut wie alles was nach Treffen aussieht plattgemacht, danach waren es die Auflagen, die ja jede Stadt bzw. jeder Kreis wieder anders handhaben, welche den Großteil der Treffen für dieses Jahr zunichte gemacht haben. Chrom und Flammen Show? Wurde wegen der hohen Anforderungen abgesagt. Kerkrade? Wurde auch kurz vor knapp abgesagt. So bin ich dieses Jahr, neben dem "Season Opener" des Vereins, gerade mal die American Horsepower Show in Dinslaken und die Old-/Youngtimershow bei uns an der Trabrennbahn angefahren. Erstere als Beifahrer beim Kumpel, Zweitere mit dem Fahrrad. Gut, bei letzterer hab ich den Termin auch völlig verpennt und so spontan wollte ich dann doch keins der Autos aus der Garage holen weil das auch wieder locker 2 Stunden mit Hin- und Rückfahrt frisst. Zumindest hat das Fahrrad optisch gut reingepasst und die Besucher dachten das Rad wäre Teil der Show
Durch die ganze "Pimp my Fahrrad" Aktion haben beide Autos nicht so viel Liebe und Aufmerksamkeit bekommen und so hatte ich auch nicht alles geschafft was ich mir vorgenommen hatte. Aber fangen wir mal mit dem Sheriff an, schließlich muss er zuerst ins Land der Träume. Der Wal hat ja noch einen guten Monat
Sheriff
Der Sheriff hat dieses Jahr deutlich mehr Liebe bekommen als der Wal, wobei auch erst gegen Saisonende. Zumindest der Sheriff hat mal ein wenig Bewegung in Form einer Clubveranstaltung bekommen. Wobei ich da am Ende auch nicht auf 2000km für diese Saison komme, was für den Sheriff aber schon wieder viel ist. Seit dem Kauf haben wir knapp 6000 Meilen geschafft, wovon gut 2000 Meilen auf die letzten 1,5 Jahre entfallen (weiß gar nicht wie ich DAS Kunststück geschafft habe!), macht Summa Summarum 9600km. Wobei das verteilt auf 4 Jahre nicht gerade viel ist
Punkt 1: Durchblick
Die Frontscheibe wollte ich mal neu machen, habe ich aber bisher immer vor mir hergeschoben. Wobei das finanziell und zeitlich kein großer Akt wird, Kaskoversicherung sei Dank
Punkt 2: Neuer Dachhimmel
Etwas das ich endlich mal in Angriff genommen habe! Der Dachhimmel war bei Kauf schon in einem schlechten Zustand und der wurde über die Jahre natürlich nicht besser. Gerade weil der Stoff zerbrechlich wie ein Faberge Ei geworden ist, reichte schon der Fahrtwind um ordentliche Löcher in den Stoff zu reißen. Da sowas ziemlich schäbig aussieht wollte ich den Himmel schon seit Jahren ersetzen. Dieses Jahr habe ich das endlich mal geschafft
Lediglich die Spotlights muss ich wohl noch einmal einstellen, da hab ich zumindest auf der Fahrerseite beim Einbau irgendwas falsch justiert und das auf der Beifahrerseite müsste ich etwas lockern da dieses jetzt doch was schwergängig ist. Aber das lerne ich auch noch, da gibt es halt auch einiges zu justieren!
Zwischendrin gab es für den Sheriff auch endlich eine Abdeckung für den Lichtbalken. Damit wäre sogar ein Punkt erledigt der gar nicht auf der Liste stand
Punkt 3: Konsolenbau
Auch hier bin ich, wieder Erwarten, doch schneller bzw. weiter vorangekommen als ich geglaubt hatte. Ich hatte mich dieses Saison mal im Detail mit dem Thema befasst und versucht mal eine Vorlage zu zeichnen und diese in ein entsprechendes Modell umzusetzen anhand dessen man dann das richtige Teil bauen kann. Hat auch soweit funktioniert und die Konsole ist zum Saisonende zumindest in Bau. Damit macht das Projekt Sheriff wirklich einen Quantensprung hingelegt, da die Konsole seit Jahren DER Hemmschuh schlechthin für den Innenausbau war. Zum Konsolenbau kommt aber noch mal ein gesonderter Artikel. Es sei nur soweit angeteasert das die Konsole so richtig erst zum Saisonstart 2022 fertig wird.
Auch mit dem Equipment bin ich etwas weiter gekommen. Dieses Jahr habe ich endlich die passende Sirene gefunden. Wir erinnern uns, wir dachten ursprünglich das unser Auto den Unitrol Touchmaster verbaut hatte. Diese kamen allerdings erst bei den 96er Autos zum Einsatz. Unser 93er hatte eine klassische Federal Signal PA300 verbaut. Vorteil: Die Sirene war über Jahre extrem verbreitet und in entsprechend hohen Stückzahlen verfügbar. Nachteil: Wir haben mal wieder die seltene Murmel gehabt, nämlich die Version mit Priority statt Hi-Lo Modus. Hat dann auch mehrere Anläufe gebraucht
Ein weiteres Highlight in Sachen Equipment war die fehlende Radarpistole in Form der Kustom HR-12. Diese gondelt momentan noch irgendwo in Holland/Deutschland herum. Sollte aber nächste Woche irgendwann ankommen, hoffe ich zumindest. Aber auch dazu gibt es einen gesonderten Artikel wenn das Ding da ist.
Punkt 4: Wellnesswochenende
Hab ich tatsächlich geschafft, auch wenn ich hier erst einmal weniger gemacht habe als geplant. War aber auch gar nicht nötig, da der Lack seit der Aufbereitung letztes Jahr doch nicht so gelitten hat wie befürchtet. Beim Kneten hab ich nicht wirklich was runtergeholt. Da hat die Wäsche schon den Großteil des Jobs erledigt!
Punkt 5: Innenausstattung
Hier bin ich dann doch weiter gekommen als ich dachte und doch nicht soweit wie ich es gerne hätte. Da so gut wie alle großen Innenraumteile des Autos ausgetauscht werden müssen, wird es auch nicht ganz leicht an die Teile ranzukommen. Mehr durch Glück bin ich zumindest an das Dash und die vorderen Türinnenverkleidung bekommen. Damit komme ich zwar schon ein gutes Stück weiter, aber das untere Armaturenbrett wird dennoch eine ganz andere Geschichte. Der Umbau der Türinnenverkleidungen wird sich auch eher was für die Winterpause. Zumindest habe ich schon das ganze Werkzeug hier liegen und an einer anderen Verkleidung geübt. Somit bin ich hier zwar weiter als ich gehofft hatte, aber nicht so weit wie ich gerne gekommen wäre. Damit ist auch die Prophezeiung eingetroffen die ich zum Saisonstart getroffen hatte:
Punkt 6: Hohlraumkonservierung
Ja, da war was. Hat diese Saison nicht geklappt. Aber wie bereits erwähnt, hab ich da mit einem Kumpel einen kleinen Deal laufen der dann hoffentlich in 2022 steigen kann
Punkt 7: Kühler
Das war so Kategorie "Pedanterie". Hab ich dieses Jahr nicht mehr gemacht, war aber aus technischer Sicht nicht nötig. Ist wohl was für die "mache ich mal wenn es wirklich so gar nichts mehr an dem Auto zu machen gibt" Liste. Heißt konkret: Entweder nie, weil der Hobel eh nie "fertig" wird, oder wenn der Kühler hin ist, also dann wenn es eigentlich schon zu spät ist
Punkt 8: Wärmetauscher
Das war irgendwie ein Punkt von spontaner Selbstheilung. Die Heizung tat es ja bei Kauf so gut wie gar nicht. Mittlerweile funktioniert die aber mehr oder weniger normal. Statt dem laufen Lüftchen kommt da mittlerweile tatsächlich sowas wie warme/heiße Luft raus. Obs daran liegt das sich durch die neue Wasserpumpe und das neue Kühlmittel die ganzen Schläuche mal ordentlich freigespült haben oder ob es an den ganzen Kleinreparaturen im Zuge der Vorderachsrevision liegt weiß ich nicht. Fakt ist jedenfalls das die Heizung mittlerweile fast so stark und heiß bläst wie die vom Wal. Hat sich also im Grunde von selbst erledigt *schulterzucken* Was auffällt ist das die Heizung lediglich im Stand wieder kühler wird. Kumpel tippt auf ein faules Thermostat, wird wohl nicht schaden das mal in der nächsten Saison zu tauschen. Kostet davon ab auch nicht die Welt.
Punkt 9: Kühlschläuche verbauen
Auch so ein Thema für 2022. Die Schläuche habe ich liegen, der 20 Liter Eimer Kühlmittel liegt hier auch schon herum. Müsste ich nur mal einen Termin für 2022 beim Kumpel ausmachen. Würde sich eigentlich anbieten das gleich mit dem TÜV mal neu zu machen, der ja auch wieder im März oder Mai fällig wäre.
Wie man sieht habe ich auch hier nicht alles geschafft, aber zumindest sind einige Punkte erledigt die man auch wirklich sieht und dazu auch Punkte die eigentlich gar nicht geplant waren
Zum Saisonabschluss heute, habe ich dann die Batterie ausgebaut und die Türpappen ausgebaut. Die Batterie hängt schon am Erhaltungsladegerät und ich bin mal gespannt wie sich das macht. Die Batterie werde ich nach der erfolgten Ladung aber wohl nicht permanent am Strom hängen lassen, da scheiden sich nämlich massiv die Geister dran inwiefern das jetzt gesund für die Batterie ist. Damit ist dann die Saison für den Sheriff auch definitiv beendet. Schauen wir also was die Saison 2022 bringt, ich hoffe wieder mehr Ausfahrten und weitere Fortschritte
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18.10.2021 17:32
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Moment an geht es echt Schlag auf Schlag mit dem Sheriff. Vor einer guten Woche schickte mir ein Kumpel ein Kleinanzeigen Inserat in dem jemand einen 93er Caprice schlachtete. Der Wagen war mich vor ein paar Monaten mal über den Weg gelaufen, damals allerdings noch am Stück zu verkaufen und dann noch in einem anderen Teil von Deutschland. Und damals sollte er noch über 2000€ kosten was für "gerade mal kaufen und selber schlachten" einfach zu teuer war. Jetzt kam aber der Moment. Jemand anders hatte zugeschlagen weil er den Antrieb für ein anderes Projekt brauchte. DIE Gelegenheit für mich und ein paar Kumpels noch ein paar Teile zu kriegen, besonders in DER Innenraumfarbe!
Light Beige ist leider keine besonders verbreitete Farbe in Europa. Erschwerend kommt hinzu das es diese Farbe mit dem Innenraum nur im Modelljahr 93 gab. Davor hießt der beige tone "Camel" und war deutlich heller und ab 94 kam das Facelift mit neuem Innenraum. Also die perfekte Gelegenheit an Teile zu kommen die ich bisher nicht mal in den USA gefunden habe
Was kann ich gebrauchen? Nun, ein Dashboard steht ganz oben auf der Wunschliste, weitere Innenraumteile (Türverkleidungen usw.) nach Bedarf wären auch nett. Also flugs nach ein paar Innenraumbildern gefragt. Kurz darauf kamen dann schon die ersten Bilder. Das obere Dashboard sieht sehr gut aus! Der untere Teil passt leider nicht, da von einem Zivilmodell. Davon ab sind da dank Gasumbau und Umrüstung für Europa tonnenweise Löcher und Schalter drin gelandet. Für meine Zwecke also nicht zu gebrauchen. Dafür sehen die Türpappen noch brauchbar aus. Also der Plan stand, ich nehme das Dashboard und die Türpappen!
Der Kumpel wollte die Anhängerkupplung von dem Auto und ein weiterer Kumpel wollte die Teile der Dachreling. Der Wermutstropfen: Das Auto steht 600km weit entfernt
1. Sonntags um 6 Uhr morgens aufstehen und v8.lover um ca 7 Uhr in der Eifel aufsammeln.
2. Mit v8.lover um ca. 12 Uhr am Zielort sein
3. Teile innerhalb einer Stunde ausbauen
4. Rückfahrt in die Eifel mit Zielzeit 18 Uhr
5. Rückfahrt in heimische Gefilde mit Zeilzeit 19 Uhr
Der Plan stand also, Zeit für die Umsetzung
Die Türblende für die Fahrerseite ging auch gleich mit, die kann ich sicherlich noch einmal gebrauchen! Die anderen drei hatte ich anderweitig im neuwertigen Zustand gefunden. Wenn das alles so klappt wie ich es mir denke wird das RICHTIG gut im Innenraum! Zwischenzeitlich kam Goyoma vorbei der sich die Teile für die Dachreling abgeholt hatte. Da er nichts groß zu schrauben hatte, schaute er sich in der Zwischenzeit das Domizil des Verkäufers an. Während ich mit der Türpappe auf der Beifahrerseite kämpfte, war v8.lover so nett und hatte das Dashboard schon ausgebaut. Auch er wurde in dem Auto fündig und hat diversen Kleinkram wie Gurte, ein Steuergerät und diverse Ersatzteile mitgenommen die im Auto noch herumlagen. Damit hatte ich folgende Teile zusammen:
- Türverkleidung Fahrertür incl. Griff in medium beige - Türverkleidung Beifahrertür incl. Griff und Türgriffblende in medium beige - Oberes Armaturenbrett incl. Lüftungsgitter in medium beige - Fuse Box Cover in medium beige - Abdeckung Gurtbefestigung in medium beige
Damit waren wir auch so weit fertig. Jetzt kam noch das Finanzielle. Die Preise für die wichtigsten Teile hatten wir vorher schon ausgehandelt, für den Kleinkram haben wir noch einen guten Preis bekommen. Insgesamt habe ich die Teile für einen niedrigen 3-stelligen Preis bekommen. Da kann man echt nicht meckern! Auch v8.lover war zufrieden mit Ausbeute und Preis. Wir räumten danach das ganze Werkzeug ins Auto und packten die Beute obendrauf
Danach ging es zur Tanke, Auto auftanken und eine kleine Stärkung besorgen. 36 Liter Super und eine Bifi später übernahm v8.lover das Steuer und übernahm die Heimfahrt. Leider kamen wir auf der Rückfahrt nicht ganz so gut durch und so war der Zeitplan ein bisschen hin. So brauchten wir für die Fahrt gut eine Stunde länger als geplant. Gegen 19:30 Uhr waren wir wieder an dem Parkplatz. Jetzt luden wir noch die Teile und das Werkzeug von v8.lover um. Der Fiesta roch ein wenig heiß aus dem Motorraum, aber wer kann Ihm das nach 1200km Fahrt mit einem dreistelligen Durchschnitt und einer eher kurzen Verschnaufspause auch verdenken? Punkt 4 des Plans war damit auch erledigt, wenn auch mit gut 1,5 Stunden Verspätung. Jetzt konnte die letzte Stunde meiner Fahrt in Angriff nehmen. Der letzte Teil verlief dann wieder reibungslos. Mein Plan bis 19 Uhr wieder zuhause zu sein ging allerdings nicht so ganz auf
Die Bilanz:
1200km Strecke und 13,5 Stunden Fahrt, haufenweise gute Teile und glückliche Gesichter überall
Hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn die Nummer rückblickend betrachtet schon latent bescheuert war
Damit war das Ganze aber noch nicht vorbei! Wir wollten ja sicher gehen das wir auch wirklich wirklich die richtige Innenraumfarbe haben. Also schnell die Teilenummern aufgeschrieben und mal ins Parts Book geschaut. Da tauchen die Nummern aber gar nicht auf |
04.10.2021 19:31
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Da das Äußere des Sheriffs fürs Erste durch war, wollte ich mich jetzt endlich mal um den Innenraum kümmern. Dazu gehören mehr oder weniger das komplette Dashboard sowie der Dachhimmel der schon seit dem Kauf mehr oder weniger jämmerlich runter hängt und mit den Jahren auch nicht besser geworden ist. Da der Dachhimmel noch der einfachere Part wird, wollte ich damit anfangen. Aus dem Grund fuhr ich nach dem Saisonstart mal zu unserem örtlichen Sattler der sich das Ganze mal ansehen sollte. Ich denke das Warum erkennt man auf dem ein oder anderen Bild schon ganz gut.
Das erste Fazit viel durchaus positiv aus. Der Dachhimmel müsste "lediglich" neu bezogen werden. Der Himmel ist ein Kassettenhimmel, lässt sich also in einem Teil ausbauen. Der Stoff ist auch eher von der einfachen Sorte und auch kein Problem, hat er auch da bzw. kann es im Notfall fix besorgen. Die Sonnenblenden würde er dann auch gleich passend neu beziehen. Die sehen auch nicht mehr so pralle aus. Da in den Sheriff schon mal jemand eine neue Blende in einem anderen beige montiert hat ist es auch nicht die dümmste Idee wenn es wieder einheitlich aussehen soll. Zeitansatz gut 3 Tage für alles. Kostenpunkt: 650€ wenn Sie alles aus- und wieder einbauen müssen. Ouch!
Er bot allerdings von selbst aus schon an das man den ausgebauten Himmel auch einfach zu Ihnen bringen kann, dann wird es gut um die Hälfte günstiger. Das war dann schon deutlich verlockender. Ein Kumpel hatte mir angeboten einen roten Dachhimmel zu schenken und den dann einfach umzufärben, wäre aber schon fast ein Sakrileg da der Himmel echt gut ist vom Zustand. Werde den Himmel also einfach selber ausbauen, dürfte keine Raketenwissenschaft sein wenn man weiß wie man den Innenraum soweit auseinanderbekommt das nichts mehr im Weg steht und das haben wir bei dem Auto schon 1-2 mal gemacht
Der zerfetzte Dachhimmel verleidet mir dann doch schon das Innenraumgefühl und lässt das Auto schlechter wirken als es ist. Also höchste Zeit das Thema endlich mal in Angriff zu nehmen. Da der Gummiteppich auch nicht mehr so pralle aussah, hatte ich die Überlegung den auch mal neu zu machen. Dazu müsste ich aber erst einmal jemanden finden der sowas noch anbietet. Wird also, genau wie das Armaturenbrett, erst einmal vertagt.
Zwischenzeitlich kam dann noch das Thema Lightbarabdeckung dran. Man merkt, hier geht irgendwie einiges durcheinander
Ich überlegte ob ich da noch irgendwelche Extravaganzen in Form von Sheriffsternen oder ähnlichem mit draufmachen lassen sollte. Aber am Ende entschied ich mich dafür das Ganze doch eher einfach zu halten. Eine einfache schwarze Abdeckung mit "Out of Service" Schriftzügen. Das sollte reichen
Nach ein paar Wochen kam die Abdeckung dann auch an. Das Material ist ein Kunstleder, welches aber echtem Leder schon stark ähnelt. Zumindest vom Muster her! Passen tut das ganze auch ganz gut. Es sitzt nicht hauteng, aber das soll es auch nicht da es sonst das aufziehen erschwert. Was nebenbei bemerkt alleine schon eine Fummelei ist, also nicht über den Faltenwurf wundern
Also konzentrierte ich mich weiter auf das Thema Dachhimmel, da ich es nicht eingesehen habe für die Demontage mal eben 300€ auszugeben beschloss ich den Himmel selbst auszubauen. Da ich den Wagen schon einmal mehr oder weniger komplett innen auseinander hatte und das beim Caprice auch keine Raketenwissenschaft ist und ich auch das Werkzeug dafür habe, wagte ich mich da ran. Ich wollte den Wagen eh noch einmal an einem warmen Wochenende einen nächsten Politurschritt verpassen, da kann man das vielleicht mal alles in einem Abwasch machen. Also erst einmal das Service Manual gewälzt und sich die einzelnen Schritte angesehen.
Punkt 1: Innenraumleuchte demontieren Punkt 2: Sonnenblenden demontieren Punkt 3: Dachhaltegriffe demontieren (falls vorhanden) Punkt 4: Kleiderhaken/Leselampe Rückbank demontieren Punkt 5: Verkleidung Dreieckfenster hinten entfernen Punkt 6: A-Säulenverkleidung demontieren Punkt 7: B-Säulenverkleidung demontieren Punkt 8: Dachhimmel abnehmen
Ist wie gesagt keine Raketenwissenschaft, ist aber wie man ahnen kein ein ziemliches Gefummel! Gehen wir also die Punktemal im Detail durch.
Innenraumleuchte
Ab hier ist es noch einfach. Hier muss man lediglich mit einem schmalen Schraubenzieher die Lampenabdeckung VORSICHTIG heraushebeln. Danach die zwei Haltepinöckel aus den Nieten lösen welche die Lampe am Dachhimmel halten und den Stecker ziehen. Man muss beim lösen der Haltedinger nur tierisch aufpassen das man die nicht durch den kompletten Innenraum feuert. Ist mir natürlich beim zweiten Pinöckel passiert
Sonnenblenden
Auch hier wird es noch einfach. Dazu einfach die drei Schrauben lösen welche die Sonnenblende halten. Falls der Spiegel beleuchtet sein sollte, müsste jetzt ein Kabel beim herausziehen zum Vorschein kommen. Da der Sheriff über solchen Luxus nicht verfügt, können wir uns den Part sparen
Dachhaltegriffe
Hat unser Caprice nicht, dafür aber die Kleiderhaken über den Fondsitzen.
Kleiderhaken/Leselampe
Diese werden von lediglich einer Schraube gehalten. Falls die optionalen Leselampen verbaut sind, muss hier noch ein Stecker abgezogen werden.
Verkleidung Dreieckfenster hinten entfernen
Jetzt geht es ans Eingemachte, denn jetzt geht es an die Verkleidungen! Erstmal muss die Verkleidung der hinteren Dreieckfenster weg. Dazu muss zuerst die Lautsprecherabdeckung runter. Diese sind lediglich 4x geclipst und lassen sich mit der richtigen Mischung aus Fingerspitzengefühl und Gewalt gut lösen. Auch hier hilft ein Hebelwerkzeug wieder enorm! Danach geht es schon an das Plastikteil. Dieses wird von drei Klammern gehalten. Zwei davon befinden sich jeweils oben und unten an der C-Säule, die dritte oben an der D-Säule. Diese einmal ausklinken und das daran befindliche Zierteil abziehen. Es kann gut sein das die Metallhalter in der Karosserie stecken bleiben. Diese sind ab Werk lediglich auf so eine Art Plastikschiene aufgeschoben und dann wird das Plastik von oben so verschmolzen das die Klammer sich nicht mehr aus der Schiene bewegen kann, so zumindest die graue Theorie. Funktioniert natürlich nicht bzw. nach 30 Jahren wo gefühlt schon 15 mal an den Verkleidungen herumgewurstelt wurde nicht mehr. Ich beschloss das Ganze bei Gelegenheit zusätzlich irgendwie mit Kleber zu sichern damit es nicht mehr so leicht aus der Halterung springen kann. Damit hat man den Teil schon einmal demontiert.
A-Säulenverkleidung demontieren
Hier wird es spannend! Da unser Auto Spotlights hat müssen diese demontiert werden. Dazu entfernt man einmal die große Schraube in der Seite welche den Griff selbst festhält. Das Ganze ist mit einer Art Gewindehülse versehen, die ein Innengewinde hat und die sich durch den Druck der Schraube in den Griff reinzieht und den Griff so an Ort und Stelle hält. Als Trick schraubt man die Schraube raus, schraubt sie auf der gegenüberliegenden Seite wieder rein und hebelt dann die Hülse incl. Schraube aus dem Griff. Et voila, schon hat man den Griff an einem Stück in der Hand. Danach zieht man das Gummistück, den dazugehörigen Haltering und den Klemmring der das Kabel hält einfach von der Stange ab. Danach muss man von außen die dicke Torxschraube anlösen welche die Stange gegen verrutschen sichert. So kann man dann die Stange so weit nach draußen ziehen, dass man an die Verkleidung kommt. Danach geht es an die A-Säulenverkleidung. Diese werden von zwei Klammern gehalten. Im Falle des Sheriffs muss auf der Fahrerseite noch eine Spaxschraube gelöst werden, welche das Department liebevoll in die A-Säule gespaxt hat. Mit etwas liebevollem ziehen und einem Hebelwerkzeug geht das Ganze schon ganz gut ab. Dabei immer schön mit den Halteklammern aufpassen
Obere B-Säulenverkleidung demontieren
Hier muss man zuerst einmal die Abdeckung der Verschraubung der Gurte lösen, da der Sheriff die nicht (mehr) hat entfällt der Punkt. Danach löst man die fette Schraube von der Gurthalterung, die sitzen für gewöhnlich mit ordentlich Schmackes drin. Sorgt also für ordentliches Werkzeug wenn ihr das auch machen wollt. Hier habe ich einen 8er Vielzahn benutzt der gut passte. Danach hebt man die Verkleidung an den beiden Clipsen vorsichtig ab die an der Unterseite der Verkleidung sitzen. Danach ist auch das erledigt.
Dachhimmel abnehmen
Kommen wir zum Grande Finale, dem Dachhimmel! Da ich, Gott sei Dank, keinen Wagon habe fallen hier einige Arbeitsschritte weg. Im Falle der Limousine muss man jetzt die Vordersitze einmal umlegen, oder gleich ausbauen wenn man mehr Platz haben möchte. Den Himmel kann man jetzt abziehen, indem man den Himmel an den entsprechenden Halteklammern abzieht. Insgesamt gibt es davon beim Sedan 7 Stück, zwei davon sitzen Richtung Windschutzscheibe, zwei auf Höhe der Fahrertür und die letzten drei halten den Himmel an der Heckscheibe. Jetzt kommt der etwas fummelige Part der beim Wagon tatsächlich besser funktioniert, nämlich der Part an dem der Dachhimmel einmal raus muss. Beim Kombi kann man das Ganze einfach durch die Heckklappe ziehen, dies funktioniert bei einer Limousine natürlich nicht. Also muss der ganze Spaß durch die Beifahrertür raus weil die hinteren Türen dafür zu klein sind.
Damit ist der Himmel dann draußen. Man sieht, der Himmel hat etwas Liebe dringend nötig. Dafür ist das Blech am Dach quasi im Neuzustand. Durch das Loch der Lichtbalkenverkabelung ist wohl mal Wasser eingedrungen, was die Wasserflecken an den Rändern und die Flecken und den leichten Schimmelbefall an der Innenseite des Himmels an genau der Stelle erklärt. Muss wohl noch in den USA passiert sein, da die Flecken schon sehr alt sind und der Wagen bei uns immer trocken war, auch bei Starkregen! Bei der Gelegenheit fiel mir dann auf das dieses kleine weiße Kabel in der B-Säule gar nicht vom Lichtbalken, sondern von der Funkantenne stammte. Das Kabel läuft vom Antennenfuß direkt unter dem Dachhimmel bis hin zur B-Säule durch. Bei dem Auto lernt man nie aus!
Auftritt Sattler
Nachdem der Himmel dann endlich draußen war, bin ich zeitnah beim Sattler vorstellig geworden. Da ich den Himmel nicht transportiert bekomme, muss das Ganze abgeholt werden. Zum Glück haben die einen Transit wo sowas problemlos reinpasst. Bei der Abholung glichen wir noch schnell ein paar Farben ab. Eine kam dem Original schon sehr nahe, allerdings hatte er auch nicht alle Muster dabei. Da wollte er dann in seiner Sattlerei noch einmal checken ob da noch was besseres dabei ist. Davon hängt dann schlussendlich ab was der Spaß unterm Strich kostet. Da gibt es Stoffe die lediglich 20€ pro Meter kosten, es gibt aber auch Stoffe die mal eben 70€ pro laufendem Meter kosten. Er wollte sich so oder so noch einmal melden. Das Grundfazit war aber schon einmal positiv, er sagte das bekommt man hin! Gut drei Tage hatte man für die Arbeit veranschlagt bis alles fertig ist. Neben dem Dachhimmel, bekommen dann auch die Sonnenblenden einen neuen Bezug. Wie man auf den Bildern vielleicht sieht, wurde auf der Fahrerseite schon einmal eine neue Blende montiert. Scheinbar hat man die Alte irgendwie kaputt bekommen. Diese hat aber den falschen Farbton. Damit das Ganze einheitlich wird und der Himmel am Ende nicht drei verschiedene Farben hat, bekommen die Blenden also auch einen neuen Bezug! Mal ganz davon abgesehen das die es auch mal nötig hatten...............
Der Rückruf des Sattlers kam dann auch relativ zügig. Wir klärten noch ein paar Kleinigkeiten weil er unter anderem verwirrt war das die Sonnenblenden zwei verschiedene Farben haben. Das ließ sich aber schnell aus der Welt schaffen. Mit dem passenden Stoff soll der Spaß dann insgesamt 450€ kosten. Zwar mehr, aber nicht brutal über dem Kostenvoranschlag. Wie gesagt, hängt auch viel vom verwendeten Material ab und momentan ist es eh schon nicht einfach an die Materialien zu bekommen. Alleine die Stoffbestellung wird laut Aussage des Sattlers eine knappe Woche dauern. Davon ab sind Sattlerarbeiten halt nie wirklich billig und bei sowas lege ich dann schon Wert auf Qualität und gute Arbeit, da ich auch keine Lust habe x-Meter Himmelstoff zu verschwenden oder den Himmel beim selber machen gleich ganz zu ruinieren. Nee, da darf der Sattler ran!
Frühherbstputz
Da ich die Zeit bis zur Fertigstellung nutzen wollte, hatte ich mir vorgenommen dem Wagen mal wieder ein bisschen Pflege zukommen zu lassen. Zum einen hatte ich den Wagen seit der Geschichte mit den Decals nicht mehr gewaschen, zum anderen hatte sich hinter den Verkleidungsteilen tonnenweise Wüstenstaub angesammelt und an anderen Stellen unansehnlicher Dreck der besonders an den weißen Lackstellen massiv auffällt. Die perfekte Gelegenheit da mal ordentlich durchzuwischen
Da der Daily es auch mal nötig hatte und ich dank Urlaub auch mehr als genug Zeit hatte habe ich da gleich mal den Rundumschlag gemacht. Donnerstags den Sheriff gewaschen, Freitags den Daily und Sheriff und Daily haben am gleichen Tag noch einen Durchgang mit dem Staubsauger bekommen. Ein Vorteil hat der Gummiboden im Sheriff ja, man kann das Ganze supereinfach und gründlich aussaugen. Keine kleinen Krümel die sich irgendwo im Teppichboden verfangen oder ähnliches, ist schon ganz praktisch
Für den darauffolgenden Samstag hatte ich mir dann vorgenommen mal beide zu kneten und dann entsprechend zu konservieren. Wachs für den Sheriff, Versiegelung für den Daily. Für den Sheriff stand dann auch noch das durchwischen des Innenraums auf dem Programm. Also frisch ans Werk und auf in den Endspurt! Der Sheriff hatte zum Glück kaum kneten nötig, da konnte ich schnell zum wachsen kommen. Dafür gab es im Innenraum umso mehr zutun. Alles im Dunstkreis der Türen war schon arg siffig und hatte eine Reinigung mehr als verdient. Auch an den offenen Stellen gab es jetzt noch einiges zu putzen. Hat sich definitiv gelohnt und wenn ich mal bedenke wie der Wagen damals angekommen sind, dann ist das schon ein mega Schritt nach vorne.
Denke die vorher nachher Fotos sind da mehr als eindeutig
Der Himmel ist fertig!
Gute 1,5 Stunden später war es dann auch soweit!
Das Material selber ist vom Look and Feel auch sehr nahe am Original. Die Farbe ist etwas heller, wobei ich halt auch sagen muss das ich nicht sicher bin ob der Himmel noch 1:1 die Originalfarbe hat oder ob der Himmel durch den ganzen Staub nicht doch etwas nachgedunkelt ist. Dafür hätte man wohl mal mit einem Sprühextraktionssauger über den Himmel fahren müssen, aber dann wäre die Kassette wohl endgültig hin gewesen. Ist schon ganz gut so
Meine bessere Hälfte freut es, Sie ist schließlich großer Fan der Patina. Wenn es nach Ihr gegangen wäre hätten wir den alten Himmel auch einfach so gelassen wie er ist. Aber so weit geht meine Liebe für Originalität und Patina dann doch nicht und ich denke der Prüfer der irgendwann mal die H-Abnahme machen soll sieht das ähnlich!
Alles zurück an seinen Platz
Aber genug gesabbelt, Zeit den Kram wieder einzubauen!
Danach fing ich an nach und nach den anderen Kram wie die Kleiderhaken an der Rückbank sowie die beiden Spreizstöpsel wieder zu befestigen, damit der Himmel hinten auch wieder straff in Position sitzt. Als nächstes kamen die Sonnenblenden an die Reihe. Hier wurde es etwas fummelig, da die mit drei Schrauben fixiert sind und man so erstmal die richtige Position finden muss damit das alles ordentlich fluchtet und sitzt. Jetzt kam der Part mit den Verkleidungsteilen. Ich fing mit der A-Säule an. Dafür mussten die Spotlights wieder auseinandergenommen werden, aber auch da hatte ich ja mittlerweile Übung
Dann kamen die B-Säulen dran. Hier wird es wieder einfach! Mit einem passenden Vielzahn die beiden mächtigen Verschraubungen der Gurte lösen, Verkleidung an der Oberkante einhaken, die Verkleidung dann Stück für Stück über die B-Säule drücken und darauf achten das die Verkleidung nach oben hin auch gut sitzt und auch ordentlich mit dem Dachhimmel abschließt. Danach unten noch alles ordentlich einrasten und die Schraube incl. Gurt wieder rein. Gleiches Spiel natürlich auf der anderen Seite! Zu guter Letzt kamen wieder die Verkleidungen der hinteren Dreiecksfenster an Ihren Platz. Dafür die Verkleidungen der Lautsprecher wieder aus dem Weg räumen, die Verkleidungen an den drei Punkten einhaken und dann jeweils wieder die Lautsprecherverkleidung auf in die Hutablage einrasten lassen.
Damit wäre der Einbau dann auch schon gelaufen
Danach war es an der Zeit das Ganze zu bewundern. Hach, schön wenn der Dachhimmel einem nicht mehr auf dem Kopf hängt. Gleich ein ganz anderes Raumgefühl und nicht mehr so erdrückend wie vorher. Dazu wirkt der Wagen gleich deutlich weniger ranzig im Innenraum. Und die Haptik des Stoffes ist wirklich sehr nahe am Original. Die Farbe ist ein Ticken heller als vorher, fällt aber dank dem restlichen Beige im Innenraum nicht auf und fügt sich ansonsten sehr gut ein. Wie ein Als ich den Himmel ausgebaut habe hatte der Himmel einen stärkeren dunkelbraun/olivgrün Einschlag. Wie ein Fremdkörper wirkt die Farbe definitiv nicht!
Wer sich die ganzen Bilder antun will, kann das in der nachfolgenden Bildergalerie tun
Übersicht To-Do Liste
Erledigt:
- Radlager hinten erneuert
- Differential neu befüllt
- Ventilschaftdichtungen erneuert
- Neue Zündkerzen
- Wasserpumpe erneuert
- Haubenzug erneuert
- Stoßdämpfer erneuert
- Haubendämpfer erneuert
- Idler Arm erneuert
- Zündkabel erneuert
- Ignition Control Module erneuert (2x)
- Verteilerläufer erneuert
- Verteilerfinger erneuert
- Zündspule erneuert (2x)
- Neue Reifen von Continental in Werksgröße 225/70/15
- Pitman Arm erneuert
- Spurstangen erneuert
- Center Link erneuert
- Einmal alle Querlenker komplett erneuert
- Stabilisatorlager erneuert
- Bremsen vorne einmal komplett neu (Scheiben, Beläge, Schläuche und Kleinkram)
- Radlager vorne erneuert
- Lenkgetriebe erneuert
- Hupe repariert
- PCV-Valve (Kurbelgehäuseentlüftungsventil) erneuert
- Diverse Dichtungen an Motor und Getriebe neu
- Lenkradhöhenverstellung repariert
- Fehlstellen im Lack ausgebessert
- Massekabel Minuskabel Batterie erneuert (muss ich wohl noch einmal ran)
- Lambdasonde erneuert
- IAC (Leerlaufregelung) Ventil erneuert
- MAP-Sensor (Drucksensor für Ansaugbrücke) erneuert
- Temperaturfühler Ansaugbrücke erneuert
- Temperaturfühler Zylinderkopf wieder angeschlossen
- Anlasser erneuert
- Heckemblem erneuert
- Spotlights montiert
- Pushbar montiert
- Lichtbalken besorgt und auf Originalkonfiguration umgebaut
- Motorola MCX1000 Funkgerät besorgt
- Touchmaster Sirene besorgt (muss ne PA300 her, aber schön wenn man nen Touchmaster hat
- PA 300 Sirene besorgt
- Roxter Lampe besorgt
- Streamlight Taschenlampe besorgt
- Sitzverstellung Fahrerseite umbauen
- Lautsprecher neu
- Scheibenwischerdüsen
- Decals (nächster Punkt auf der Liste)
- Dachhimmel (Endlich)
Offen:
- Türpappen fixen
- Neue Frontscheibe (noch nicht TÜV relevant, sieht aber mittlerweile echt mitgenommen aus)
- Konsolenbau (Geht vermutlich als nächstes los)
- Ausbau Kofferraum
- Kustom HR-12 besorgen
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03.10.2021 17:24
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Gestern war es nach gut 1,5 Jahren mal wieder soweit. Man konnte sich endlich mal wieder in kleiner Runde treffen! Bei der Gelegenheit nutzten wir die Gelegenheit für ein paar kleinere Schraubereien. Der Sheriff brauchte mal wieder einen Service, zudem wollten wir mal schauen wo die Servo genau leckt und vielleicht noch anderes Zeug. Also morgens los, für fast schon schmerzhafte 1,71€ vollgetankt und runter Richtung Hessen. Bei der Fahrt hatte sich die Lightbarabdeckung mal wieder zu Wort gemeldet, was dafür sorgte das man ruhigen Gewissens nicht mehr wie 100 fahren kann, wenn überhaupt. Irgendwie schlägt die, je nach Geschwindigkeit und Windrichtung, gegen das Dach. Der Lärm ist infernalisch und kommt so ohne Dachhimmel, der gerade beim Sattler liegt, natürlich besonders gut
Nach gut zwei Stunden ereignisloser Fahrt war ich auch schon da. Scheinbar war ich dieses Mal der Letzte, da alle anderen schon da waren. Vor dem Sheriff musste noch kurz der Sheriff begutachtet werden, schließlich hatte den keiner der Anwesenden bisher mit Beklebung gesehen. Danach ging es auch schon auf die Rampe. Mein Kumpel schaute mal wo es sifft und er kam zu dem Schluss das es irgendwo am Lenktgetriebe sein muss, da wo die Druckleitungen reingehen. Mit Glück fehlt nur eine Dichtung, mit Pech taugt das neue Lenkgetriebe nix. Hmm, ist schon mal ein guter Anhaltspunkt. Am Motor sifft es wohl auch noch irgendwo, auch da muss man dann wohl noch einmal schauen. Aber gut, fangen wir erstmal mit dem ursprünglichen Plan an. Service! Den Anfang macht der obligatorische Ölwechsel. Alte Plörre ablassen und danach den Ölfilter ab. Zumindest in der Theorie. Der alte Filter hat sich gewehrt. Mit dem Ölfilterschlüssel keine Chance, der rutscht weg. Die Spinne drückt den Filter auch nur ein und bewegt Ihn nicht so wirklich. Der Kumpel hat es dann probiert und dann ging es, wobei auch er mit dem Filter etwas zu kämpfen hatte. Entweder hab ich den beim letzten Mal zu hart angezogen oder der Filter hat sich irgendwie an den Ölkühleradapter festgesaugt. Naja, ab ist ab. Also neuen Filter ran und weiter im Text. Jetzt erstmal gut 4,5 Liter in den Motor kippen, etwas sacken lassen und mal laufen lassen damit sich das Öl in den Filter drückt. In der Zwischenzeit ging es mit der Fettpresse an die Vorderachse. Einmal alles zum abschmieren, bitte!
Den Anfang macht der Umlenkhebel auf der Beifahrerseite, danach die beiden Nippel am Centerlink, danach die 4 Nippel an den Spurstangen. Zum Schluss dann noch die letzten 4 Abschmierpunkte an den Querlenkern. Besonders die oberen Querlenker sind fummelig, weil man da nur von unten dran kommt. Zum Glück hatte ich da tatkräftige Unterstützung
Danach nochmal den Ölstand gecheckt und nochmal einen halben Liter draufgekippt. Jetzt war es perfekt! Jetzt noch einen neuen Luftfilter rein und der Service ist durch. In der Zwischenzeit hatte ein Kumpel noch den Service an seinem Daily gemacht und danach noch literweise Fluid Film in und an der Karosserie versenkt. Bei einem Mercedes aus der Zeit um die Jahrtausendwende nicht die dümmste Idee
Zwischendurch überlegte ich mir noch wie ich das Lightbarproblem lösen könnte. Da fiel mir ein das manche die Lightbar mit so Klettringen befestigen. Hmm, wäre einen Versuch wert! Also kurz zum Baumarkt um die Ecke gegurkt und ein paar Klettstreifen besorgt. Da die Klettstreifen nicht doppelseitig sind, muss ich mir da was zusammenbasteln. Zusammentackern wäre ne Idee, leider war der Tacker beim Kumpel im Eimer. Da fiel mir als Notlösung eigentlich nur das doppelseitige Karosserieband ein was noch im Kofferraum lag. Das ist ziemlich kräftig. Also das Ganze in passende Streifen geschnitten und an den Enden passend mit dem Klebeband verklebt. Danach alles um die Lightbarabdeckung wickeln und hoffen das es zumindest für die Rückfahrt reicht bis ich mir da was besseres aus den Rippen geschnitten habe. Damit war zumindest unser Tagewerk geschafft, Zeit für Bierchen und Grillfleisch!
So fachsimpelten wir noch ein paar Stündchen am Lagerfeuer über die Projekte der letzten Monate und was noch so ansteht und über Autos und Technik generell. Hach, dass tat nach dem letzten Treffen vor 1,5 Jahren schon ganz gut! So machte ich mich dann auch am späten Abend auf dem Heimweg. Jetzt zählt's! Auf der Autobahn mal ordentlich drauftreten uuuuuund........ NICHTS! Kein Flattern, nicht mal bei 130
Ansonsten lief der Sheriff auf der Rückfahrt echt gut und es gab auch keine Probleme mit Temperatur, Öldruck oder ähnlichem. Denke für seine 267.000km steht der Motor also noch ganz gut im Futter
Am nächsten Morgen noch kurz den Ölstand gecheckt, alles okay. Unterboden ist auch relativ trocken. Hat also scheinbar nichts großartig während der Fahrt verloren. Aber das werden wir dann, hoffentlich, in der nächsten Saison mal angehen. Beim checken der Daten auch festgestellt das wir immerhin 3000 km in den letzten 1,5 Jahren mit dem Auto abgerissen haben. Weiß zwar niemand so wirklich WANN wir die genau abgespult haben, da wir die Einsätze des Autos seit Corona an einer Hand abzählen können aber sei es drum. Der Meilenzähler lügt ja nicht. Apropos Meilenstand, an diesem Wochenende haben wir die 166.000 Meilen geknackt. Passenderweise hat er seinen Service bei exakt 166.110 Meilen bekommen. 110, Polizei, you get it?
Jetzt wo der Service gemacht ist, bin ich dann doch froh das noch gepackt zu haben. Der Wal hätte es auch mal wieder nötig, aber der darf ja noch im November fahren. Habe da also noch einen Monat mehr Zeit |
28.09.2021 15:04
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Puh, noch so ein Artikeloldie, aber manche Sachen dauern halt einfach länger und gerade das Thema Innenausbau ließ wegen der ganzen Reparaturen und vor allem wegen der etwas schwierigen Beschaffung der richtigen Teile etwas auf sich warten. Nachdem wir in den letzten Artikeln zu dem Thema ja gelernt hatten was tatsächlich so alles verbaut gewesen ist bzw. gewesen sein muss beschloss ich mich hier weiter schlau zu machen bzw. nach den betroffenen Teilen zu fahnden.
Sirene
Beim Rest des Equipments kamen wir in der Zwischenzeit schon einmal weiter
• 690000: 12 V, 100 W, HI-LO with microphone • 690001: 12 V, 100 W, HI-LO with microphone jack • 690002: 12 V, 100 W, PRIORITY with microphone • 690004: 12 V, 100 W, PRIORITY with microphone jack
Wir brauchten also das Modell 690002 mit integriertem Mikrofon.
Dank Facebook stieß ich auf einen Bekannten aus der Szene der eh immer wieder Police Equipment auf Lager hat und jetzt einen alten Lichtbalken incl. Sirene verkaufen wollte. Ich fragte welche Sirene er da verkaufen würde. Leider war es nicht die gesuchte Sirene, aber ich sagte Ihm das ich ihm eine Sirene abkaufen würde wenn er das richtige Modell hatte. Nach kurzem abklären schrieb er mir das er von unserem Typ gleich 4 Stück zuhause liegen hat und das er sich von einer trennen würde. Der Preis war in Ordnung und so schlug ich ein. Die Sirene gibt es zwar noch in neu, auch mit der begehrten Priority Funktion, aber zum einen sind die optisch mittlerweile ein wenig anders und zum anderen kosten die neu mal eben 500$. Eine Gebrauchte ist da wesentlich günstiger. Leider hieß es wenige Tage später schon "sorry, alles weg". Das war jetzt schon der zweite Reinfall mit diesem Verkäufer. Bei dem werde ich sicherlich nie wieder nach irgendwas anfragen! Beim nächsten Angebot seinerseits ignoriere ich den einfach.
Danach wurde ich auf eine passende Sirene in einem amerikanischen Forum aufmerksam, allerdings fiel der Verkäufer eher in die Kategorie paranoid. Er wusste zwar ganz genau für welchen Preis er das Ding nicht verkaufen will, allerdings nicht für welchen Preis er sich davon trennen will. Er wüsste es schlicht nicht. Als ich Ihm dann ein Angebot auf dem Niveau einer normalen PA300 machte war Ihm das zu wenig da die ja die normalen schon für mehr verkaufen würden. Also sagte ich Ihm er solle mir dann einfach mal sagen was denn ein angemessener Preis für Ihn wäre kam wieder nur "Weiß ich nicht, mach ein Angebot". Da hatte ich dann die Schnauze voll. Sowas bescheuertes
Etwas später stieß ich dann auf ein eBay Angebot. Passendes Modell, etwas neuer aber egal! Jetzt oder nie! Ich bot also mit und gab einen mehr als großzügiges Maximalgebot ab. Jetzt hieß es hoffen dass es klappt. Die Auktion läuft mitten in der Nacht aus und so hieß es bis zum nächsten Morgen warten. Nach dem aufstehen blinkte mich auch schon die Meldung an das ich das Teil ersteigert hatte und das sogar noch weit unter meinem Maximalgebot, so habe ich die Sirene, auch dank des damals günstigen Wechselkurs, für schlappe 88€ bekommen. Kann man nicht meckern! Das nächste Problem war der Versand, da viele amerikanische Verkäufer keinen Versand nach Deutschland machen. Aber auch hier hatte ich eine Lösung parat
Der Verkäufer hat kein Stress mit dem verhassten Export und ich bekomme die Sachen die ich sonst nicht bekommen würde
Wieder ein paar Wochen später hatte ich Glück, in Italien hatte sich eine weitere PA300 aufgetan und dieses mal sogar in exakt der Ausführung die wir brauchten. Allerdings keine Sofort Kauf Option
Der Verkäufer hat das Paket dann auch direkt auf den Weg gebracht und noch in der selben Woche war das Teil endlich bei mir
Headlight Flasher
Des weiteren benötigten wir noch den Headlight Flasher. Wie wir bereits wissen benötigten wir einen Federal Signal FHL2-SC. Über unsere Kontakte fanden wir heraus das die Fahrzeuge über keinerlei Taillight Flasher verfügten. Gut, schon einmal ein Teil weniger auf der Einkaufsliste. Den Headlight Flasher wollte ein Vereinskollege auf Lager haben, leider hat er den dann doch nicht wieder gefunden. Wenn man sich nicht um alles selbst kümmert........ Wenigstens gab es das Ding noch bei eBay und dank unseren Kontakten in die USA wussten wir auch das es der richtige war. Die Montagelöcher im Fan Shroud passten auch von der Größe. Ergo: Gekauft! Kosten auch nicht die Welt die Dinger, glaube 30$ oder so.
Map Light
Weiter ging es mit dem Map Light. Viele Streifenwagen haben bis heute an der Konsole eine Art "Schreibtischlampe" im Miniaturformat. Diese sind ganz praktisch wenn man nachts die Tasten auf der Sirene sehen möchte oder einen Strafzettel ausstellen möchte. Aus dem Grund heißen die Dinger in der Umgangssprache auch "Ticket Light". Heutzutage sind das kleine LED Lampen die wenig Platz brauchen und viel Licht spenden. Früher war das allerdings alles noch etwas rustikaler. Wir wussten das bei uns eine klassische "Roxter" Lampe verbaut war, in unserem Falle das Modell 7237, die hat schon eher Ähnlichkeit mit einer alten Schreibtischlampe. eBay spuckte hier leider nichts mehr aus da diese Lampen nur noch sehr selten angeboten werden. Die Lampen sind zwar nicht mehr in rauen Mengen im Angebot aber ab und an gibt es die ein oder andere die zum Verkauf steht. In diesem Falle half eine Facebook-Gruppe bei der Identifikation des Modells und ich bekam den Tipp das Roxter diese Lampen wohl sogar noch neu herstellt. Preis: So um die 145$ für das normale Modell. So bekam ich den Kontakt zu einem Mitarbeiter bei Roxter. Allerdings schrieb mir ein Vereinskollege, der mein Posting gesehen hatte, im gleichen Moment an und sagte das er so eine Lampe mal für einen Kollegen besorgt hatte und dieser jetzt wohl mittlerweile eine doppelt hat. Ich bat Ihn also mal zu fragen ob er sich davon trennen würde und wenn ja für wie viel. Wenn ich das Teil in Deutschland bekommen würde wäre mir das natürlich lieber da unkomplizierter
Kurze Nachfrage ergab das er sich tatsächlich davon trennen würde und er Sie mir zum Selbstkostenpreis abgeben würde. Deal! Somit war schon mal wieder ein großer Punkt von der Liste runter. Wir hatten endlich das richtige Modell für unser Auto gefunden. Die Lampe wird dann einmal an die fertige Konsole geschraubt. Man sieht das auf dem alten Bild ganz gut.
Taschenlampe
Der nächste Punkt auf der Equipmentliste war die Taschenlampe. Viele werden jetzt mit Sicherheit sofort an die gute alte Mag Lite denken, aber weit gefehlt! In den Fahrzeugen griff man auf einen anderen Hersteller zurück, den Grund dafür sieht man gleich
Wie man auf dem Bild der Konsole sehen kann hat die Taschenlampe einen speziellen Halter der auch gleichzeitig als Ladestation fungiert. Natürlich besonders praktisch wenn das Auto die Lampe ständig auflädt und man so nicht Gefahr läuft das die Lampe im Fall der Fälle leer ist
Durch einen Vereinskollegen haben wir die richtige Modellbezeichnung herausgefunden, da er selbst eine davon in einem seiner Autos verbaut hat. Es handelt sich um eine Streamlight SL-20X. Da die Lampe ein echter Dauerbrenner ist gibt es diese auch noch massenweise in den USA zu kaufen, mittlerweile gibt es sogar eine LED-Version. In der Bucht finden sich aber noch Halogen Versionen mit allem Zubehör, welches auch erklärt warum man nicht einfach irgendeine Maglite im Auto hatte. Die Streamlight Lampen haben einen Akku welcher über eine spezielle Wandhalterung kabellos aufgeladen werden kann. Da sich das Ganze auch in Autos einbauen lässt hat man so die perfekte Taschenlampe für den Polizeieinsatz, da man keine Angast haben muss das einem der Saft ausgeht solange die Lampe immer brav in Ihrer Halterung geladen wird. Nimmt nicht viel Platz weg, lässt sich problemlos an einer Konsole anbauen und ist eben ständig geladen. In unserem Falle haben wir das komplette Paket bekommen, also inklusive des Wall Chargers der an der Konsole befestigt wurde. Im Gegensatz zu dem anderen Kram bekamen wir die Taschenlampe zum einen ohne Probleme und zum anderen ohne das wir dafür irgendein Organ zum Handel anbieten mussten. Die Lampe ist mit 10 Watt und einer Leuchtdauer von 1,5 Stunden jetzt nicht gerade der Knaller, aber so war die Technik damals. Da sollte mit einem entsprechenden Akkupack aber noch etwas gehen. Die Lichtausbeute beträgt 30.000 Candela bzw. 200 Lumen, angeblich!. Auch die Ladedauer von 12 Stunden ist nicht gerade der Knaller verglichen mit der Laufzeit. Aber hey, so ist es authentisch! Das Gehäuse besteht aus Aluminium und ist damit relativ robust. Die Lampe tut es auch erst einmal mit normalen Batterien, wir brauchen lediglich noch so ein Batteriepack welches Akkus enthält die eben auch mit dem mitgelieferten Ladegerät aufladbar sind. Aber da wird sich schon was finden.
Damit wären wir für heute auch durch mit dem neuen Equipment!
Es sind genau diese Details die unser Auto auf seine Weise einzigartig machen. Nicht nur das der Wagen ein C.O.P. Auto war, es hat auch eine sehr schöne Konfiguration. Der Aerodynic ist eh der US-Lichtbalken schlechthin und in unserem Falle sogar in mehr oder weniger Vollausstattung mit Alley Lights und Takedowns |
21.09.2021 20:03
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff, Sheriff; 9C1
Während meiner Vorbereitungen für die Konsole hatte ich beschlossen mal wieder etwas auf der FB Seite des Sheriffs zu posten, da die auch irgendwie eingeschlafen war. Ich postete ein paar Bilder von den Decals und ein paar Stunden später hatte ich plötzlich ein paar Kommentare unter dem Posting, aus dem sich dann ein reges Gespräch entwickelte aus dem wieder neue Infos und Geschichten aus der Zeit hervorkamen.
Neue Erkenntnisse
Ein ehemaliger Deputy des Sheriffs, welcher auf 40 Jahre Dienstzeit zurückblicken kann, hatte sich gemeldet und plauderte ein bisschen aus dem Nähkästchen. Er fuhr damals Unit 52716, ein 96er Caprice LT1 den er für den besten Streifenwagen hält den das County jemals hatte und welcher in seiner 40 jährigen Karriere immer noch sein liebstes Dienstauto war. Bis auf ein paar Kleinigkeiten wie Wasserpumpen und Kühler und ein paar Getriebeschäden waren die Autos sehr robust und vor allem schnell! Das mit den Getrieben wundert mich nicht wirklich, da das 4L60E leider nicht gerade dafür bekannt ist alles was über normale Beanspruchung hinausgeht gut wegzustecken. Permanentes Fahren am Limit oder das ziehen besonders schwerer Lasten quittiert das Getriebe dann am Ende mit Arbeitsverweigerung. Naja, ist dank fehlendem LT1 und eher langsamer Fahrweise keine Gefahr bei uns. Er erzählte davon das die Kiste voll ausgerüstet immerhin noch auf gut 230 km/h kommt und das man bei dem Tempo schon ein wenig Gewicht auf der Achse haben sollte, da der Wagen da schon etwas nervös wird. Ja, das ganze Equipment wirkt schon fast wie ein Bremsfallschirm. Ab 100 merkt man das auch bei unserem Sheriff und spätestens bei 160 wird es dank dem Balken richtig zäh. Der Wagen ging ohne den Balken schon merklich besser bei höherem Tempo. Natürlich musste ich die Gelegenheit nutzen und dem Mann alle möglichen Fragen zu unserem Auto, der Caprice Flotte generell und dem Equipment fragen
Er fing an zu erzählen, wie das mit dem Funk und der Einführung der PCs bei dem Sheriff Office damals so lief. Für die Datenübertragung hat man anfangs noch Datenfunk genutzt, blöderweise lief der über eine sehr ähnliche Frequenz wie der Sprechfunk des Countys, weshalb das Ganze dann auch eher schlecht als Recht funktioniert hat. Davon ist man davon ist man dann relativ schnell wieder abgekommen und ist auf eine Art frühe Mobilfunklösung namens CDPD (Cellular Digital Package Data) umgestiegen. So konnte man Daten mit "satten" 19,2 kb/s abrufen. Heute lacht man darüber, aber für die 90er war das auch nicht soooo wenig und man muss dazu auch sagen das diese Datenbankanwendungen früher auch noch nicht so Speicher- und Bandbreitenhungrig waren wie heute. Die Interfaces waren auch eher rudimentär gehalten, eben weil die Technik es nicht hergab. Man muss ja auch mal bedenken das wir hier von den Frühzeiten des modernen Mobilfunks sprechen und nicht von 5G und Co. Dafür war das schon wieder aufwendig und relativ modern! Dieser Dienst hat sich aber weder beim Sheriff, noch auf dem Markt sonderlich durchgesetzt, da er vom GPRS-Netz überholt wurde.
Das ist dann auch die Lösung auf die man schlussendlich umgestiegen ist und bei der viele Behörden bis heute auch geblieben sind. Bei den Laptops hat Anfangs man auf normale Stangenware zurückgegriffen. Allerdings hat sich auch hier herausgestellt das die normalen Laptops dem Dienstalltag nicht gewachsen waren, da diese aufgrund der Hitze in den Autos einfach geschmolzen sind
Danach kamen die Fieldworks PCs über die wir dann auch schon gestolpert sind, diese waren nach Militärstandards (MILSPEC) gefertigt und entsprechend für härtere Bedingungen konzipiert. Später haben dann die Massenhersteller diesen Markt für sich entdeckt und entsprechende Modell auf den Markt gebracht. Prominentes Beispiel sind hier die Panasonic Toughbooks die gefühlt in jedem zweiten Crown Victoria verbaut waren und die auch vom Militär genutzt wurden.
Dann fragte ich ob er vielleicht etwas zu den Löchern sagen kann. Beim Dash war er sich nicht hundertprozentig sicher. Er meinte die Löcher könnten auch die obere Halterung für das Gun Rack gewesen sein. Die Autos mit der Radarpistole sind grundsätzlich nur in der Stadt Avenal zum Einsatz gekommen wo die Stadt dies quasi als Dienstleistung beim Sheriff eingekauft hat. In anderen Städten macht das dann wohl die örtliche Polizei selbst, der Sheriff agiert ja eher gemeindeübergreifend! Jetzt ist natürlich die Preisfrage:
War da jetzt die Radarpistole verbaut oder doch nur das Gun Rack? Was die Sache natürlich schwieriger macht ist die Tatsache, dass auf der alten Seite des Sheriffs vor den Substations in Avenal UND Corcoran ein 93er Caprice abgebildet ist und wie wir wissen gab es nicht sonderlich viele. Man sieht auf den Bildern mit sehr spitzem Auge das es nur zwei 93er Caprice mit der gleichen Lackierung gab, einmal Unit 52763 (unser Auto) und das Schwesterauto, Unit 52765. Dazu eben noch die drei bis vier anderen 93er die der Sheriff maximal hatte. Die Chance das es unser Auto war lag also bei ungefähr 1:5
Weil mir das Ganze keine Ruhe gelassen hat, habe ich mir noch einmal die alten Mails unseres früheren Kontaktes beim Sheriff angesehen. Er schrieb ja das er glaubt das die Spuren definitiv von einem Radar sind und somit eigentlich nur Avenal als Substation in Betracht kommt. Das hatte uns ja auch der Deputy so in etwa bestätigt. Die Citizen on Patrol Autos sind dann wohl als letztes in der Armona Substation gelandet und da wird auch unser Auto seine letzten Jahre verbracht haben. Wie gesagt, die Chancen dürften so bei 1:5 stehen und bisher konnte mir auch niemand eine bessere Erklärung für die Löcher geben. Das mit dem Gunrack scheint mir dann bei näherer Überlegung doch eher unwahrscheinlich, vor allem weil wir das damals mal auf den Bildern des Schwesterautos gesehen hätten. Da war das Gunrack bei Verkauf ja noch montiert.
Ich sprach Ihn daraufhin auch mal auf die Konsole an und er sagte das unterhalb der Roxter Lampe noch eine Art Notizblockhalter verbaut war. Das würde das Loch erklären das ich nicht zuordnen konnte. Auf die Löcher im Kofferraum angesprochen konnte er leider auch nicht weiterhelfen, aber er versprach jemanden zu kontaktieren der da mehr zu sagen könne. Scheinbar ist er noch gut beim Sheriff vernetzt.
Refurbishing
Er lockte auch einen Bekannten in die Diskussion, welcher damals die Autos alle restauriert hat damit diese noch einmal ein zweites Leben bekommen. Mich würde nicht wundern wenn der unser Auto damals auch irgendwie in den Fingern hatte, schließlich wurde der schon mal neu lackiert. Laut dem Mechaniker haben die damals die Autos wirklich bis auf die letzte Schraube restauriert. Also einmal alles incl. Fahrwerk, Motor, Getriebe, Lack, Equipment und so weiter. Man hat sogar die Aufkleber im Innenraum wieder so eingebaut wie Sie vorher waren. Allerdings spricht bei unserem Auto dagegen das die Ventilschaftdichtungen hin waren und das tritt bei Small Blocks erst nach 200.000km auf. Spricht also eher für "einmal frisch geduscht für das COP Programm". Zudem weiß ich das es bei einigen Autos in den Auktionstexten dringestanden hat wenn die im Laufe Ihrer Dienstzeit komplett erneuert wurden. Bei unserem stand davon nichts drin.
Ebenso erfuhr ich das der Sheriff tatsächlich Caprice mit CNG Umbauten im Bestand hatte. Aus den Police Package Prospekten weiß ich das Chevy bei dem kleinen 4.3 Liter V8 tatsächlich eine E85 Version im Angebot hatte und das immerhin vor knapp 30 Jahren, werksseitig! Ford hatte den Crown Victoria ebenso als sogenannte FlexFuel Variante im Angebot und ich habe auch schon von anderen Departments gehört welche sich an Gasumbauten probiert haben, die aber wohl nicht ganz so gut gelaufen sind weil man wohl versucht hat Multipoint Einspritzungen mit Venturi Anlagen zu betreiben. Da soll noch mal einer sagen die Amerikaner würden sich nicht für alternative Antriebsformen interessieren.
Da haben wir doch einmal wieder etwas Licht ins Dunkel der Historie gebracht und wieder ein Stück mehr über das drumherum erfahren
Bildrechte für Bilder 3-9 liegen beim Kings County Sheriff Office, Hanford, Kalifornien, USA |
26.02.2021 20:25
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
![]() Die Saison steht jetzt so gut wie vor der Tür und wie schon beim Wal, so kamen auch beim Sheriff die Überlegungen auf was man 2021 so weiter an dem Wagen machen könnte. Da wir bei dem Sheriff noch nicht so weit sind fällt hier auch die Liste etwas größer aus.
Punkt 1: Der Durchblick
Der Sheriff bräuchte mal eine neue Windschutzscheibe. Die Alte hat schon den ein oder anderen Einschlag. Man hat zwar schon versucht das Ganze etwas zu fixen allerdings reißt es da auch schon wieder ein bisschen. Da macht es Sinn die Scheibe endlich mal neu zu machen. Schadet davon ab auch nicht und der Ästhetik ist es auf jeden Fall zuträglich
Punkt 2: Neuer Dachhimmel
Ein Punkt der mich persönlich schon immer gestört hat war der in Fetzen hängende Dachhimmel. Meine Frau stört es zwar nicht, allerdings lässt er den Wagen schäbiger wirken als er ist. Zudem hängt er zum Teil in den Blickfeld des Rückspiegels hinein. Da ich dank der Vespa einen fähigen Sattler gefunden habe, darf der sich den Himmel mal ansehen
Punkt 3: Weiter mit dem Innenraum
Ich würde endlich gerne die Konsole fertigstellen. Das hier ist mit Abstand der schwierigste Teil des Projektes. Hier hängen so viele Wenn und Abers sowie viel Arbeit dran das es das Ganze schon fast ekelhaft knifflig macht. Aber da bin ich schon dran. Da werde ich mir mit Hilfe von ein paar Papierteilen eine Schablone zusammen puzzlen und versuchen das auf meinen PC Entwurf zu übertragen. Danach sollte man da hoffentlich ein echtes Teil daraus machen können. Danach könnte man auch mal mit dem Einbau des Equipments anfangen welches ich Zuhause horte, bis auf den Käfig und das Gun Rack haben wir ja soweit alles.
Punkt 4: Wellnesswochenende
Ein Punkt der für mich kein großes Thema darstellt, aber trotzdem im Hinterkopf sitzt. Die Decals sind ja seit letzter Saison dran und jetzt könnte ich darüber nachdenken mal die nächsten Schritte der Aufbereitung zu wagen bzw. den Wagen dann auch endlich mal zu wachsen und zu konservieren. Ging beim letzten Mal nicht, da der Lack zum auftragen ja möglichst frei von allem sein sollte was die Haftung der Decals schwächt. Wird eine Arbeit für ein warmes Wochenende, aber eine die sich bestimmt lohnen wird
Wir erinnern uns an die letzte Aufbereitung wo aus dem Lack doch noch einiges rauszuholen war
Punkt 5: Innenausstattung
Das ganze Plastik im Interieur hat schon ziemlich gelitten, was zum Großteil an der Hitze lag die der Wagen über 20 Jahre ausgesetzt war. Der Wagen bräuchte ein neues Armaturenbrett und wenns geht noch einen kompletten Satz Türpappen, oder zumindest die für vorne. Die hinteren gehen noch. Problem an der Sache: Woher nehmen? Neu produziert wird da nichts mehr und in den USA findet man die beigen Innenausstattungen leider nur sehr selten. Dazu kommt das die Verkleidungen für 93 mehr oder weniger einzigartig sind da es die in der Form nur im 93er Modelljahr gab. Davor waren die von der Optik leicht anders und 94 kam schon die große Modellpflege mit neuem Interieur und neuem Antrieb. Zum einen benötigt man das Dashboard mit der Aussparung für das "Münzenfach" (welche es meines Wissens nur 93 gab) und zum anderen waren die Türpappen ab 93 zumindest von den Anbauteilen anders bedruckt. Wobei man die eh wiederverwendet. Leicht wird es mit der Farbe aber trotzdem nicht, da grau, blau und rot die Standardfarben waren. Beige war da eher selten. Das wird noch ne schwierige Nummer und wohl nicht mehr in 2021 passieren
Punkt 6: Hohlraumkonservierung
Der Wagen steht zwar in Sachen Blech so gut wie perfekt dar was die Rostfreiheit angeht, damit dies auch so bleibt wäre aber eine kleine Holraumkonservierung nicht verkehrt
Punkt 7: Kühler
Bei einem kurzen Check viel mir mal auf das in dem Kühler schon ein bisschen Rost schwimmt, könnte man vielleicht mal neu machen da ich auch nicht weiß wie alt der Kühler ist. Würde sich anbieten da der nächste Punkt auch noch so ganz tief in meinem Hinterkopf umherschwirrt. Der Ölkühler hat auch schon bessere Tage gesehen und ist etwas verbeult, könnte man auch mal erneuern.
Punkt 8: Wärmetauscher
Die Heizung tut es nicht so wie Sie sollte, ich denke da ist der Wärmetauscher auch einfach was zu. Wenn man den Hauptkühler eh neu macht kann man den auch gleich mitmachen. Wäre ein Abwasch und ein weiterer kleiner Schritt zur technischen Perfektion.
Punkt 9: Kühlschläuche verbauen
Da bei unserem Auto schon mal diverse Kühlerschläuche kaputt gegangen sind, wurden diese durch ganz normale Silikonschläuche ersetzt. Allerdings haben Caprice Police Package Autos spezielle Schläuche aus hitzeresistentem Silikon in giftgrün. Beim Ford Crown Victoria Police Interceptor sind die Schläuche himmelblau
Das wären mal so die ersten groben Punkte die man in der Saison angehen könnte. Werde ich das alles schaffen? Dies wird die Zeit zeigen |
28.11.2020 21:33
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Wir haben mittlerweile Dezember im Jahr 0 nach Corona. Die Saison ist mittlerweile auch für den Wal gelaufen und die für den Sheriff ist eh schon seit Ende Oktober vorbei. Der Artikel soll auch als Rückblick auf die Saison dienen
Dieses Jahr war trotz Corona relativ ereignisreich, da zwar nur so viele Treffen angefahren wurden als das man Sie an einer Hand abzählen kann dafür ist aber am Fuhrpark selbst einiges passiert da einfach die Zeit bei uns bzw. den Spezialisten einfach da war
Die Abholung war dann für Anfang März angedacht, allerdings hat er dann auf halbem Weg nach Hause schon die Waffen gestreckt. Wagen wieder zurück zur Werkstatt geschleppt und den Kumpel noch einmal alles checken lassen. Alle Sensoren zeigen nicht auffälliges an, keine Fehlermeldungen. Hmm, kann ja fast nur die Zündung sein aber die war ja schon brandneu. Keine 1000km gelaufen. Tja, bei der Prüfung fiel auf das genau die beiden Teile kaputt gegangen sind die vorher auch kaputt waren. Namentlich Zündmodul und Zündspule
In der Zwischenzeit bekam der Wal wieder etwas Zuwendung da ich auch hier noch ein paar Baustellen hatte. Zum einen waren die Reifen fällig, die Klimaanlage sollte mal gefixt werden, der Elektrogremlin gefunden und ein genauer Blick auf Fahrwerk und Lenkung kann auch nicht schaden. Erstmal den Elektrogremlin finden! Hier stellte sich heraus das ein Massepunkt am Motor schlicht lose war an dem dann Airbag, Scheibenwischer und so weiter dran hingen. Am nächsten Tag gab es noch eine kurze Begutachtung des Unterbodens.
Bei der Begutachtung fiel dann auf das Fahrwerk und Lenkung für Ihr Alter noch in hervorragendem Zustand sind. Deshalb fährt der auch für sein Alter noch so gut. Obere Gelenke der Querlenker kamen wohl schon mal neu, der Rest sieht aber noch original aus. Gummis, Lager und Gelenke sehen sonst soweit gut aus. Dafür das ich bisher nur an den Spurstangen und dem Idler Arm dran war ist das schon echt gut. Die Reifen waren fertig, aber das wusste ich. Deshalb auch direkt die neuen bestellt
Kurz vor dem Lockdown gab es dann auch noch den jährlichen Service den ich nicht besser hätte timen können. Hätte ich länger gewartet hätte ich 1-2 Monate warten müssen bis die Selbstschrauberbuden wieder offen haben.
In der Zwischenzeit hatte ich noch ein paar Teile besorgt um die noch offenen Punkte anzugehen. Der größte Punkt war die Klimaanlage. Hier musste der Klimakühler, das Orifice Tube (so eine Art Siebstab im Klimakühler) und ein paar Dichtungen gemacht werden. Natürlich muss das Ganze dann auch frisch befüllt werden. Nach ein paar Wochen war auch das alles erledigt. Elektrik spinnt nicht mehr, Auto steht auf brandneuen Continental Reifen und die Klimaanlage bläst wie blöde. Super, Auto so gut wie fertig
Dann kam in der Zwischenzeit nicht mehr viel, da die Vespa dann an der Reihe war und viel Zeit und Geld verschlungen hat. Wir erinnern uns, 2020 ist nicht nur das Jahr mit der größten Pandemie seit 100 Jahren sondern auch das Jahr in dem das Wrack wiederbelebt wurde. 2020 wird mir definitiv als verrücktes Jahr in Erinnerung bleiben
In der Zwischenzeit bekam der Sheriff seine längst überfällige Aufbereitung, wenn man diese Saison noch das Thema Decals angehen wollte musste der Lack entsprechend vorbereitet sein. Das Ganze hat mich dann auch wieder ein Wochenende gekostet aber das Ergebnis entschädigt und ist besser geworden als ich erwartet hatte. Der Lack war gerade auf Haube und Kofferraumklappe schon extrem angegriffen. Zwar keine tiefen Kratzer, aber schon sehr unschön.
Den Service habe ich mit einem kleinen Treffen mit den MTlern v8.lover, m5095, goyoma und chris92 verknüpft. Jeder hatte an dem Wochenende so seine Baustellen, aber ich glaube ich hatte mit dem Sheriff im Vergleich noch am wenigstens zutun. Neben dem Ölwechsel habe ich noch die NOS Zierleisten montiert die jetzt schon seit Jahren im Keller herumlagen sowie die Scheibenreinigung mehr oder weniger gefixt. Funzt zwar immer noch nicht wie ich das gerne hätte, aber immerhin funktioniert Sie jetzt überhaupt. Da muss ich nochmal auf Fehlersuche gehen. Goyoma musste seine Bremsen vorne incl. Radlager einmal komplett machen, chris92 hatte neben einem Service mit seinem Umlenkhebel zu kämpfen und m5095 hat fast das gesamte Wochenende an seiner Servolenkung herumgedoktort. Die Pumpe war wohl nicht mehr die beste und der Ganze kram musste entsprechend neu. Eigentlich kein großes Thema weil man gut an die Pumpe rankommt, aber am Ende des Tages war es doch viel Fummelei weil die Pumpe erst passend gemacht werden musste und der Kram ja auch erst einmal ein- und ausgebaut werden wollte. Auch der Antrieb wollte nochmal geprüft werden, da der Wagen bei extrem niedrigen Drehzahlen vibriert hat wie blöde. Aus dem Grunde wurde am letzten Tag auch noch einmal schnell die Kardanwelle getauscht was allerdings keine Linderung brachte. Es stellte sich später in der Saison heraus das der Grund für die Vibrationen das Differenzial waren. Plot Twist: Das Differenzial wurde vorher komplett überholt und hatte immer noch die Geräusche. Die Jungs hatten in einer Ferienaktion mal eben die komplette Hinterachse aus einem Schlachter eingebaut und siehe da, das Geräusch und die Vibrationen waren weg. Eigentlich ein Armutszeugnis das eine fast 30 Jahre alte Schrottachse besser läuft als eine frisch überholte
Ansonsten war es ein super Treffen an dem viel geschafft, gut gegessen und einige Gespräche von dem ein oder anderen guten Tropfen begleitet wurden
Spulen wir ein paar Wochen vor:
Nachdem die Kleinigkeiten erledigt waren, ging es weiter mit der Komplettierung des Sheriffs. Auf der Agenda standen immer noch die Decals. Hier wurden die fertigen Vorlagen noch einmal angepasst und das fertige Produkt endlich gedruckt und beklebt. Rein äußerlich war der Wagen damit fertig ich auf dem Treffen mitten in den MTler Zarro gelaufen, er hatte wohl den Sheriff erkannt und wollte sich das Ganze dann doch mal flott in Natura ansehen, da er den Wagen nur aus dem Blog kannte. Bei der Gelegenheit schaute ich mir im Gegenzug seine schneeweiße C4 an. Hmmm, Corvette C4 *sabber* Würde ich auch nicht aus der Einfahrt schieben!
Ansonsten stand für den Sheriff nichts mehr wirklich an und so hat er auch die meiste Zeit in der Garage verbracht. Der Wal durfte hingegen noch die ein oder andere Runde drehen, aber auch eher Kurzstrecke. Das zeigt sich auch daran das ich zwischen Mitte Oktober und dem Saisonende gerade mal 300km geschafft habe. Insgesamt hat der Wal diese Saison 3338,9km zurückgelegt was irgendwie doch mehr war als ich angenommen hatte, allerdings nicht so viel wie früher. Zeigt auch wieder das es dieses Jahr keine richtige Saison gab. Heute ging dann auch der Wal endgültig in den Winterschlaf, er hat noch eine schnelle Wäsche und ein frische Schicht Wachs verpasst bekommen und als i-Tüpfelchen noch einen vollen Tank. Ich bin noch einmal gut 70km gefahren damit Motor und Flüssigkeiten alle noch einmal gut umgewälzt werden bevor der Wagen wieder für 3 Monate unbewegt herumsteht. Der Wagen steht jetzt wieder abgedeckt in seiner Garage und wartet auf die ersten zarten Anzeichen des Frühlings
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19.08.2020 22:57
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff
Heute gibt es ein kleines Jubiläum. Dieser Artikel ist nicht nur der an dem der Sheriff, zumindest äußerlich, fertig wird sondern auch der 200. Artikel in meinem Blog überhaupt! Witzigerweise war der 100. Artikel jener als es um den Kauf des Sheriffs ging. Jetzt dreht sich der 200. Artikel ebenso um den Sheriff. Wenn das mal kein Zufall ist
Dieser Artikel ist schon ein Oldtimer bevor er überhaupt veröffentlicht wurde. Der Artikel lag jetzt schon über zwei Jahre auf Halde und die Geschichte zieht sich entsprechend seit 2017. Warum? Weil ich die Decals zwar seit 2018 schon mehr oder weniger fertig als Vectorgrafik hatte, ich allerdings entweder keine Zeit hatte mich mit dem Druck zu befassen oder andere Dinge an dem Wagen einfach Vorrang hatten. Dazu ist es nicht ganz günstig die Decals drucken zu lassen, besonders weil Sie den Originalen so nah wie möglich kommen sollten und wir dazu auch eine ordentliche Folienqualität haben wollten. Vom herumliegen werden die Decals auch nicht besser und so wollten wir lieber warten bis wir mit allem soweit sind das man die Decals mehr oder weniger direkt nach dem Drucken aufkleben kann. Zwischenzeitlich hatten ja dann noch einige technische Dinge an dem Wagen Vorrang (was dann zugegebenermaßen etwas eskaliert ist weil wir plötzlich Ansprüche hatten
Angefangen hatte ich damit schon Ende 2017 und für einen Anfänger ist das Ganze gar nicht so einfach
Ich fing damit an aus den Originalbildern des Decals eine Vorlage zu vektorisieren. Wenn man ein bisschen mit den Einstellungen herumspielt geht das einigermaßen. Allerdings stelle ich später fest das die Vorlage leider schief abfotografiert wurde und dementsprechend mein Stern auch schief war.
Danach ließ ich das Ganze erst einmal ein bisschen ruhen da es für einen Anfänger ohne Anleitung doch schnell frustrierend wird. Nach dem Lightbar Wochenende Ostern 2018 hatte mich das Fieber aber wieder ein bisschen gepackt da ich die Umrisse des COP Schrifzugs auf der Fahrerseite komplett nachmalen konnte. Dies bekam auch mein Bekannter mit der sich dann gleich mal daran machte den Schriftzug nachzubauen. Als Schriftart hatte er eine ausgemacht die ich zwar erst ausgeschlossen, aber wenn ich jetzt mal die kompletten Schatten mit der Vorlage vergleiche kommt es doch hin.
Bei der Gelegenheit schickte ich Ihm auch meinen Stern. Daraufhin war er so nett diverse Änderungen an meiner Vorlage vorzunehmen. Was mir zu Gute kam war die Tatsache das er selber gerade an einem ähnlichen Decal mit dem selben Stern arbeitet. Er zog mir also den Stern gerade und machte Teile des Innenlebens für mich. Dieses schickte er mir dann. Daraufhin packte mich der Ehrgeiz und ich wollte das Ganze fertig machen. Also vektorisierte ich aus einem anderen Bild das fehlende Innenleben und passte dieses entsprechend an. Nach mehreren Stunden ohne Pause war ich dann irgendwann nachts um halb 2 mehr oder weniger fertig und das nicht nur geistig
Dies schickte ich dann nach einer Mütze Schlaf unserem Bekannten. Da er ein Perfektionist ist knöpfte er sich das Ganze noch einmal vor und machte diverse Korrekturen. Schrift begradigen, Innenleben noch einmal ein bisschen liften und andere Kleinigkeiten wie Schatten etc. pp. Jetzt habe ich quasi eine perfekte Vorlage auf der ich nur noch die Kreuze einfügen musste. Kein großes Thema, da ich dafür einfach nur die alten übernehmen musste
Im Prinzip habe ich also jetzt 2 Versionen und ich finde beide sehen ziemlich cool aus, auch wenn die eine Version wirklich stellenweise etwas schief ist wobei Sie sich da nicht wirklich vom Original unterscheidet
Spulen wir an der Stelle wieder in die Gegenwart vor:
In den Monaten/Jahren davor war an dem Auto in technischer Hinsicht viel passiert. Jetzt wo die Vorderachse, die Bremsen und alle anderen Macken auch soweit erledigt waren, konnten wir ernsthaft über die Optik nachdenken. Dafür muss an der Außenhaut "nur" ein paar Stellen ausgebessert werden. Dafür muss der Wagen aber erst einmal zum Lackierer da man beim entfernen der alten Decals nicht wirklich behutsam mit dem Auto umgegangen ist. An der Beifahrertür fehlten einige Lackschichten die beim entfernen mit runtergekommen sind. Gleiches am Kofferraumdeckel, auch wenn dort die Stellen deutlich kleiner ausgefallen sind und nicht größer sind als eine Erbse.
Zum Glück hatte unser Vereinskollege, diese im Zuge der Reparatur der Lenksäule ausgebessert. Jetzt war der Wagen nach all den Jahren des Wartens und investierens endlich bereit für die Decals!
Wir setzten uns daraufhin mit unserem Vereinskollegen (ja, der selbe der uns vorher mit der Erstellung geholfen hat. Grüße an dieser Stelle an Torsten
Die Schriften kann er komplett selber herstellen. Dafür muss er den Schriftzug nur in 2 Schritten plotten. Eine Folie für den schwarzen "Rand" und eine goldene Folie die genau mittig auf den schwarzen draufgesetzt wird so das man den Effekt mit dem schwarzen Rand hat. Die zweite Folie wird also genau mittig auf die erste appliziert was einen netten Mini 3D-Effekt bringt
Interessanter wird es bei den Sternen. Da diese etwas komplexer sind braucht es dafür einen Digitaldruck. Das Prinzip dahinter ist faszinierend. Dabei wird auf die Folie mit einem Thermodrucker die Farbe aufgebracht. Da man bei diesem Prozess nur einen bestimmten Goldton produzieren kann, wird die Farbe hier von denen der Schriftzüge abweichen. Aber was will man da machen? Besser geht es technisch nicht und am Ende ging es nur besser wenn man die Originale bekäme. Das können wir aber vergessen, da das Design in der Zwischenzeit schon mehrfach geändert wurde und die Vorlage mit Sicherheit nicht mehr existiert. Davon ab sind viele Behörden, verständlicherweise, ziemlich restriktiv was das Herausgeben der Originale angeht. Einige wenige Departments machen es, die allermeisten aber nicht. Allerdings ist das alles jetzt auch nicht so schlimm. Begründung folgt
Die Decals werden im Original schlechter gewesen sein als das was wir jetzt machen, mal davon ab das die zum Teil krumm und schief sowie null gleichmäßig draufgeklebt wurden
Der Druck sollte noch ein paar Tage dauern, da die Druckerei die beauftragt werden sollte erst ab Anfang Juli wieder verfügbar war. Die Druckerei war dank Corona in Kurzarbeit und Ende Juni bekamen die noch einen Großauftrag vom BVB herein was die paar wenigen personellen Kapazitäten natürlich vollständig gebunden hat. Dies gab uns aber noch ein paar Tage Zeit um Vorbereitungen zu treffen. Ich schickte die fertigen Vectorvorlagen an unseren Decalmeister incl. der ganzen Maße die wir damals ausgemessen hatten, schließlich müssen die Vorlagen auf die entsprechende Größe angepasst werden damit Sie beim Drucken auch die richtige Größe haben
Nach Begutachtung unseres Vereinskollegen stellte sich heraus das da was bei den Decals noch nicht so ganz passt. Der Sheriff Schriftzug hatte noch nicht ganz das richtige Format was die Dicke der Buchstaben und die Abstände angeht. An dem Kram hab ich mir die Zähne ausgebissen, weshalb er netterweise das Ganze "auf die Schnelle" angepasst hat
Dann war da aber noch die Sache mit dem Stern. Da wir den Stern nur ohne die Kugeln an den Spitzen ausmessen konnten war hier Rätselraten angesagt. Hätten wir hier die Maße 1:1 übernommen wäre der Stern zu klein geworden. Wobei es mir wie gesagt so vorkam als ob die Autos eh kreuz und quer und null einheitlich beklebt wurden. Wir haben uns da jetzt an den Maßen orientiert die wir gemessen hatten. Ich behalf mich hier eines kleinen Tricks um es wenigestens zu 99% maßhaltig hinzubekommen. Dafür machte ich mir Hilfslinien welche die Höhe und Breite der Messungen hatten. Daraus bastelte ich dann ein Rechteck mithilfe dessen ich den Stern noch etwas in alle Richtungen streckte. Die "Spitzen" musste ich dann mit etwas Augenmaß und mit Hilfe der Zugfunktion mehr oder weniger schätzen, aber besser geht es bei den bisschen Vorlagen die wir hatten einfach nicht. Ich schickte das Ganze dann fertig zu unserem Grafiker für eine weitere Einschätzung. Er hat dann den Stern auch noch einmal erweitert sodass man die Spitzen sehen kann und kam zu dem Schluss das ich die Sterne in der passenden Größe angelegt hatte. Muss ja auch mal was klappen was ich anpacke
Da die Druckerei versprach das Ganze dieses Mal etwas schneller zu machen ließen die neuen Decals nicht ganz so lange auf sich warten. Nach einer guten Woche waren die Decals bereit zur Abholung und unser Kollege bereitete passend dazu auch direkt die Schriftzüge vor. Bereits am selben Abend bekam ich die Bilder von der Produktion der Schriftzüge. Diese werden nicht gedruckt sondern aus zwei verschiedenen Schriftzügen hergestellt, da die Schrift einen schwarzen Rand hat. Dazu wird die Schrift einmal in etwas größer produziert, diese dient dann als Hintergrund. Darauf wird dann die etwas kleiner geplottete goldene Folie aufgebracht und zentriert. Dadurch ergibt sich ein ein kleiner 3D-Effekt
Wie man auf den Bildern sehen kann macht sich das Ganze schon ganz gut. Jetzt konnten wir nur noch warten bis die Druckerei mit den neuen Sternen fertig war. Die Druckerei wollte sich beeilen den Fehler auszubügeln und so wollte man die Decals dieses Mal schneller fertig gedruckt haben als das letzte Mal. Da wir eh erstmal eine Woche im Urlaub waren kam uns die Bearbeitungszeit entgegen. Beim letzten Mal hatten Sie zwei Wochen gebraucht, wenn Sie jetzt eine Woche brauchen wäre das perfekt. Nun, so schnell ging es dann leider doch nicht. Nachdem fast drei Wochen herum waren fragte ich bei unserem Kollegen dann doch mal an ob er was von der Druckerei gehört habe. Hatte er natürlich nicht, aber er fragte direkt mal nach. Dort gab es dann die Info das man die Decals noch am gleichen Tag drucken wollte. Abends bekam ich dann auch schon die Info das die Decals bereits abgeholt worden sind und fertig zur Abholung sind
Also klärte ich mit unserem Mechaniker Kollegen wann er Zeit hätte die Decals zu kleben. Da ich noch Urlaub hatte war ich da zeitlich noch flexibel. Zwei Tage später hatte er Zeit und es passte auch zeitlich für unseren Drucker Kollegen. Also stand der Plan! Zwei Tage später fuhr ich wieder mal Richtung Ruhrgebiet um die Decals zu holen und um diese gleich anbringen zu lassen. Praktischerweise wohnte unser Vereinskollege welcher die Decals gefertigt hat im selben Ort wie unser Vereinskollege der die Decals mit uns kleben wollte. So konnten wir Abholung und Beklebung in einem Abwasch erledigen
Dank diverser Baustellen und der Breite des Caprice konnten wir den Zeitplan zwar nicht ganz einhalten, aber besser spät als gar nicht. So holten wir auch erst die Decals ab. Netterweise durften wir einen der Fehldrucke behalten, der bekommt einen Ehrenplatz
Nach einer kurzen Erklärung zu den Decals mussten wir auch schon weiter zum Kollegen, schließlich sollten Sie am gleichen Tag noch an das Auto wandern
So ging es dann auch mit der Fahrertür weiter, hier hatten wir wirklich überhaupt keine Spuren mehr finden können, aber hier orientierten wir uns wieder in etwa an der Beifahrertür. Die Decals an der Tür mögen etwas asymettrisch aussehen, allerdings waren die wirklich nicht 100% mittig auf die Tür geklebt. Denke das hat auch was damit zutun das die Caprice Türen relativ lang sind und die Schriftzüge und Sterne ungefähr auf Höhe des Oberkörpers der Insassen sein sollten. Nach knapp drei Stunden waren alle Decals geklebt und ich denke das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen! Unsere Vereinskollegen und die Druckerei haben da wirklich einen fantastischen Job gemacht. Die Druckqualität der Folien ist erste Sahne und um Welten besser als das was im Original zum Teil so verwendet wird. Ich hab schon originale Decals gesehen die krumm und schief oder einfach nur pixelig waren. Hier aber steckt richtig viel Mühe, Handarbeit und vor allem Liebe zum Detail drin. Wir hätten auch einfach die modernere Version nehmen können, aber wir wollten es genauso haben wie es damals ausgesehen hat und ich denke das haben wir sehr gut hinbekommen. Zumindest ein ehemaliger Deputy aus der Zeit konnte keinen Unterschied feststellen. Wenn das mal kein Lob ist?!
Und jetzt viel Spaß mit der Bildergalerie
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01.07.2020 10:53
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4, 9C1, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
Wir blicken zurück:
Der Sheriff hatte eine neue Vorderachse, neuen TÜV und jetzt auch eine Lenksäule die deutlich weniger wackelt. Jetzt konnte er endlich wieder nach Hause und so ließen wir es uns nicht nehmen den Wagen auch zeitnah zu holen. Leider hatten wir uns für die Aktion wettertechnisch nicht den besten Tag rausgesucht. Kaum waren wir auf dem Weg fing es immer mal wieder an zu regnen. Wie sagt der Rheinländer? Mäste nix!
Also ab in den Ruhrpott und Caprice 1 gegen Caprice 2 getauscht. Natürlich fing es so richtig schlimm an zu regnen als wir auf dem Weg nach Hause waren, wobei ich davon erst so wirklich Notiz nahm als wir wieder in heimischen Gefilden angekommen waren. Handling und vor allem das Bremsverhalten hatten sich durch die "kleine" Fahrwerks und Lenkungskur drastisch verbessert. Der Wagen liegt in Kombination mit den neuen Reifen mal so richtig stabil, Wankbewegung spürt man eigentlich keine und der ganze Wagen fühlt sich nur noch nach Panzer an. Die Bremse ankert jetzt richtig gut und nach den ersten cm Pedalweg lässt Sie sich sogar richtig gut dosieren und bremst den Wagen sicher und nachhaltig selbst bei dem miesen Wetter. Da war ich auf den Rückweg schon schwer zufrieden! Fährt sich für sein Alter jetzt sehr sicher und solide was man von so einem alten Auto gar nicht denkt.
Das Wetter wurde dann auf der Fahrt auch nicht wirklich besser und so richtig schlimm wurde es dann zuhause. So schlimm das der Scheibenwischer kaum hinterher kam, umso erstaunter war ich das der Wagen sich davon wenig beeindruckt zeigte. Mit den alten Reifen musste man noch an jeder Ampel Angst haben das einen das Heck überholt.
Jetzt wo der Wagen zuhause war wurde für das darauf folgende Wochenende diverses geplant. Da ich noch ein paar Ersatzteile herumliegen hatte und auch noch neue Lautsprecher bestellt hatte, sollten alle diese Teile Einzug in den Sheriff halten. Eine Politur sollte auch noch gemacht werden falls die Zeit dafür ausreicht. Da ich sturmfrei hatte konnte ich mich ganz dem Sheriff widmen
Der Schlachtplan sah folgendes vor:
1. Sitzverstellung austauschen 2. Türpappen umbauen und einbauen (die Spenderpappen stammen aus einem Buick Roadmaster) 3. Scheibenwischanlage wieder gangbar machen 4. Lautsprecher austauschen 5. Waschen und Polieren 6. Wenn die Zeit es zulässt ein Service
Da die Teile unterschiedlich eintrafen bzw. es meine Zeit nicht anders zuließ hab ich das Ganze ziemlich kreuz und quer gemacht.
Los ging es mit den hinteren Lautsprechern, hier hatte ich ja schon bei meinem Erfahrung sammeln können und so war der Tausch kein großes Problem. Bei den Lautsprechern habe ich mich wieder für die Alpines aus der E-Serie entschieden welche Alpines Serie für OEM Ersatz ist. Bei dem Radio braucht es keine Fancy Lautsprecher die 5 Quadrilliarden Watt an Leistung bringen. Das Radio drückt im besten Falle 4x20 Watt ab, da reichen die Dinger völlig aus. Also Abdeckung ab, alte Lautsprecher raus, alten Stecker wiederverwenden und an die neuen Lautsprecher und alles wieder anstecken und zusammenbauen. Funktionierte dann auch sofort
Da die vorderen Lautsprecher noch fehlten fing ich mit der Aufbereitung an. Den ganzen Artikel dazu gibt es im Pflegeblog
Hier die Kurzform:
1. Handwäsche 2. Kneten (hat dem Lack stellenweise schon gut getan) 3. Polieren (1-Step Politur mit Megs Ultimate Compound)
Die Aufbereitung hat dem Wagen sehr gut getan, ich war stellenweise doch erstaunt was sich aus dem alten Lack mit meinen einfachen Mitteln noch alles rausholen ließ. Auf 10 Meter sieht der Wagen jetzt aus wie neu
Ein paar Tage später kamen dann die vorderen Lautsprecher. Da ich aber zu der Zeit in Sachen Arbeit stark eingespannt war, beschloss ich mir hier etwas Zeit zu lassen. Da ich im Zuge der vorderen Lautsprecher auch an die Türpappen musste wäre es schwachsinnig gewesen beides NICHT in einem Abwasch zu machen. Also nahm ich mir eines Wochenendes die Zeit das Thema vordere Türen mal anzugehen. Was direkt auffiel:
An den Türen waren schon diverse Leute mal dran gewesen, kein Wunder das der ganze Kram so rissig und lose ist. Da man den ganzen Kram wohl mal für eine neue Lackierung ziemlich rabiat entfernt hat litten die Türpappen darunter. Den Grund für die lose Schaltereinheit in der Fahrertür fand ich dann auch. Nicht die Plastikhalter in der Türpappe waren gebrochen sondern die Metallklammer welche das Zeug in der Tür halten soll fehlte einfach. Okay, muss ich dann wohl mal beim Schlachter vom Kumpel schauen ob das Teil noch da ist. Dann schaute ich mir die Türpappen einmal genauer an und stellte fest das mein Plan mit dem Tausch wohl so nichts geben wird ohne beide Pappen nicht massiv zu beschädigen. Die Kunstlederintarsien an der Oberseite sind ab Werk mit Plastikstehbolzen versehen welche dann ab Werk an den Ende wie bei einem Wachssiegel verschmolzen werden. Will man die Teile voneinander trennen muss man die Plastikpins komplett abbrechen und den ganzen Kram dann irgendwie neu verbinden. Kam gar nicht in Frage, war aber dank der Feststellung das nur eine Metallklammer fehlt auch gar nicht nötig. Also strich ich das wieder von meiner imaginären To-Do Liste. Da ich beim Tausch der Lautsprecher schon Erfahrung hatte ging alles dieses Mal relativ zügig und die Pappe an der Fahrertür ging auch fix ab. Altes Kabel abgeknipst, Kabelschuhe dran, alles an den neuen Lautsprecher und danach alles wieder zusammenbauen. Auf der Beifahrerseite im Prinzip das selbe, nur das ich hier weniger Kabelbäume hatte die an der Tür hingen da die Beifahrertür nur einen Fensterheber und die Zentralverriegelung hat. Blöderweise wollte die Türpappe oben nicht von der Tür abgehen, also musste ich das Plastikteil biegen und gleichzeitig alles auseinanderbauen und wieder zusammenfriemeln. War ein ziemlicher Akt und auch nicht der letzte des Tages!
Nachdem die Lautsprecher drin waren tauschte ich noch schnell die Klammer von der Beifahrerseite auf die Fahrerseite. Jetzt habe ich das Problem damit zwar nur verlagert, aber auf der Fahrerseite macht die Klammer im Moment einfach am meisten Sinn! Auf dem Beifahrersitz hockt eh selten jemand. Dann kam mein Endgegner des Tages an die Reihe, die Sitzverstellung!
Die Konstruktion ist leider ziemlich verbaut, vor allem wenn man die Power Seats hat. Zum einen muss die Sitzbank von der Karosserie gelöst werden und zum anderen muss danach die ganze Sitzschiene von der Sitzbank getrennt werden. Das Problem dabei: Alles ist verdammt eng wenn man den Trick nicht kennt. Man muss die Sitzbank VORHER komplett hochfahren um einigermaßen gut an alle Muttern zu kommen. Dazu muss man den Sitz jeweils einmal komplett vorfahren um an die hinteren Muttern zu kommen und umgekehrt. Lässt man den Sitz mittig kommt man an alle Muttern nur so semi ran und wenn die Sitzbank unten ist sowieso. Drei mal dürft Ihr raten in welcher Stellung ich versucht habe alles auseinanderzunehmen
So fummelte ich mir entsprechend einen ab bis ich auf den Trichter kam mal den Kumpel zu fragen von dem ich das Ersatzteil hatte. Irgendwie muss er das doch abbekommen haben. Dann kam der Tip mit dem hochfahren der Sitzverstellung. Blöd das ich bis dato schon alle bis auf eine Schraube ab hatte. Aber es half nix, ich musste den ganzen Mist wieder ins auto schleppen, alles anklemmen und dann die Sitzschiene einmal komplett hochfahren. Und siehe da, ich kam an die letzte Schraube. Da die "neue" Sitzschiene schon hochgefahren war ging die Montage gefühlt 10 mal so schnell. Jetzt nur noch alles wieder ins Auto, die Gurte durch die Sitzbank zirkeln, alles in seine Arretierung und wieder alles festmachen. Hier baute ich die Batterie vorher wieder ein um die Sitzschiene nach vorne und hinten fahren zu können da dies, wie gesagt, die Montage an der Karosserie massivst erleichtert. Nach gut 5 Stunden Schrauberei war ich mit dem ganzen Kram fertig. Die Lautsprecher tun es wieder alle und die Sitzverstellung hängt nicht mehr. Zwischendurch habe ich noch die Scheibenwischerpumpe getauscht und diese fördert jetzt wieder Spritzwasser, aber da muss ich noch die Schläuche einmal neu machen bevor das alles wieder richtig läuft. Aber das kommt später, da fehlt mir noch passendes Werkzeug.
Damit war mein Tagewerk soweit vollbracht. Nach 5 Stunden schrauben hatte ich aber auch echt keinen Bock mehr
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19.03.2022 19:28 |
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4, Caprice, Chevrolet, Sheriff;
[Werbung wg. Markennennung]
Im letzten Teil zum Innenraum kam der Dachhimmel endlich mal neu. Damit war das Thema Schöner Wohnen aber noch nicht vorbei. Da auch so ziemlich der ganze Rest des Innenraums unter Schichtdienst, sengender Hitze und Alterung gelitten haben gab es noch so Baustellen wie die vorderen Türpappen und im Prinzip das komplette Armaturenbrett. Wie in einem der letzten Artikel bereits beschrieben hatte ich einige der Teile in der passenden Farbe tatsächlich bekommen. Manchmal muss man einfach Schwein haben!
Jetzt musste ich den Kram nur ins Auto bekommen! Grundsätzlich kein Problem, im montieren der Türpappen war ich schon erprobt und auch das Dashboard ist keine Raketenwissenschaft. Der schwierige Teil ist eher der Part wo man aus zwei Türpappen eine Gute machen muss. Problemstellung: Der obere Teil der Türinnenverkleidung, in dem auch die Blenden sitzen, ist je nach Auto unterschiedlich. Die Verkleidungen die ich ausgebaut hatte waren an genau dem Punkt mit Stoff bezogen. Die im Sheriff sind aber mit Kunstleder bezogen und dazu sind die Ausschnitte für die Blenden auch deutlich kleiner weil die 9C1 die schicken Zusatzgriffe der Zivilversionen in der Blende nicht haben. Hätten Sie die mal eingebaut, so hätte man wohl den ein oder anderen Zuziehgriff retten können
Ergo: Ich kann die mit Stoff bezogenen Teile also so oder so nicht gebrauchen, da die ursprünglichen Blenden da gar nicht reinpassen. Da würde dann immer so ein unschönes, riesiges Loch klaffen
Erschwerend kommt noch der Fakt hinzu, dass GM das ganze Plastic Fantastic miteinander verschmolzen hat. Man muss also erst einmal diverse Plastikblindnieten entfernen. Dies ist zerstörungsfrei nicht möglich. Vorteil: Ich habe noch zwei Pappen von einem Roadmaster die ich ursprünglich mal einbauen wollte, die aber weder von der Farbe, noch von der Form 100% gepasst hätten. Zusätzlich hatte ich mich damals an so eine Operation noch nicht rangetraut.
Übung macht den Meister
Um an Tag X zu wissen was ich tue, entschloss ich mich die Roadmaster Verkleidungen als Versuchsobjekte zu missbrauchen. Gebrauchen kann ich Sie nicht (falsche Farbe) und abkaufen wird Sie mir wohl auch kaum jemand. Da auch hier schon diverse Halterungen, Clipse und so weiter abgebrochen waren, ist es auch nicht soooo schade um die Teile. Nur bevor jemand mit "hättest Sie mal mir verkauft, ich hätte die sofort genommen" ankommt
Alles immer noch besser als die guten Teile durch Trial and Error im ersten Anlauf kaputt zu machen!
Also eine der alten Pappen geholt und mal einen Blick riskiert. Erst einmal musste ich überlegen wie ich das, möglichst ohne alles kaputt zu machen, demontiert bekomme. Am besten wäre wohl abflexen oder ausbohren. Problem dabei: Ausgerechnet jetzt hat mein Dremel-Abklatsch den Geist aufgegeben indem sich das Bohrfutter komplett verabschiedet hat. Das Ding ist was für den Müll. Also muss der Akkuschrauber und ein entsprechender Bohraufsatz und irgendein Hebelwerkzeug den Job erledigen. Akkuschrauber ist jetzt nicht die eleganteste Lösung, funktioniert aber einigermaßen gut. Allerdings muss man höllisch beim ausbohren aufpassen. An zwei Stellen hab ich dann gleich mal volles Rohr durch die Verkleidung gebohrt
Zum Glück ist das hier ja nur die Versuchsrunde!
Wäre das die Verkleidung vom Sheriff gewesen hätte ich wohl Suppuku begehen müssen. Am Ende hab ich es dann auch auseinanderbekommen, aber für den richtigen Umbau überlege ich es mir zweimal ob ich hier noch einmal mit dem Bohrer anrücke oder ob ich lieber doch noch einmal einen Dremel besorge.
Das richtige Werkzeug
Netterweise hat mir die beste Frau der Welt dann spontan die Entscheidung abgenommen und einen Dremel 4300 incl. ein paar Aufsätzen, darunter auch welche zum sägen, schleifen und fräsen gekauft. Ich hab halt die Beste geheiratet
Damit sollte es kein Problem sein die Dinger von unten einmal abzusägen oder es sauber und vorsichtig abzufräsen. Wenn ich da sauber arbeite sollte da nicht viel kaputt gehen. Jetzt musste ich nur noch überlegen wie man das Ganze am Ende wieder ordentlich fest bekommt. Erst dachte ich da an Kleber, aber da hatte mir ein Kumpel von abgeraten weil er sagte das er bei Kunststoff damit eigentlich nur schlechte Erfahrungen gemacht hat. Es müsste doch irgendwie möglich sein einfach neues Kunststoff gleicher Art als Befestigung zu nutzen. Also überlegte ich wie ich das wohl am besten anstellen könnte. Ein bisschen googlen brachte mich da weiter. Es gibt die Möglichkeit des Plastikschweißens. Was brauche ich dafür?
Zum einen das richtige Material! Gebräuchlich sind ABS, PP und PVC. Hier muss man darauf achten auch das gleiche Material zu nehmen wie das Material welches man reparieren möchte. Hat wohl auch etwas mit der Haftung zutun. In meinem Fall mussten es ABS (für das Oberteil) und PP (für das Unterteil) sein, zum Glück steht das entsprechend auf den Türpappen drauf.
Dann braucht es einen Heißluftfön, so hatte ich dann endlich eine Ausrede mal einen zu kaufen
Hier habe ich mich für den Steinel HL2020E entschieden. Der hat ein Digitaldisplay welches die Momentantemperatur anzeigt und über den man die Temperatur in 10er Schritten regeln kann. Außerdem war die 9mm Reduzierdüse da schon inclusive. Diese Punkte sind besonders wichtig, da man ja den jeweiligen Schmelzpunkt des zu verarbeitenden Kunststoffschweißdrahtes beachten muss und man den Schweißschuh auf die Reduzierdüse aufsetzt. Da man ja nur das Material und nicht die Türverkleidung selber schmelzen will, ist es also nicht ganz unwichtig zu wissen mit welcher Temperatur man da gerade hantiert. Einfach mit Vollstoff draufhalten könnte kontraproduktiv sein
Jetzt braucht es zum schweißen noch bestimmte Aufsätze für den Fön. Zum Glück war eine der benötigten Düsen, wie bereits erwähnt, schon bei dem Heißluftfön dabei. Die Schweißdüse muss man sich extra besorgen, aber die ganzen Aufsätze kosten nicht die Welt. Damit hatte ich dann alles zusammen um den Spaß mal auszuprobieren. Jetzt blieb nur noch die Frage:
Wie befestigt man das Ganze jetzt vernünftig?
Jetzt musste ich nur noch überlegen wie ich das wohl am geschicktesten anstelle. Ein Kumpel hatte mir netterweise einen Screenshot geschickt wo schon mal jemand genau das probiert hat was ich vorhabe. Die Demontage hat er wie ich gemacht, also ausgebohrt. Das zusammenfügen hat er mit so einem Brandmaler für Holz gemacht. Dafür hat er den Lötkolben einfach genau an der Kante angesetzt an dem beide Teile aufeinandertreffen, also da wo die unteren Nieten normalerweise sitzen. Sieht zwar nicht sonderlich elegant aus, scheint aber funktioniert zu haben. Im Prinzip könnte ich also, statt das Originalmaterial zu verbrennen, mit dem Plastikschweißen an der gleichen Kante langgehen und das Ganze dann etwas eleganter aussehen lassen. Oder ich probiere ob ich das Plastik soweit schmelzen kann, dass man damit die Löcher füllt und sich das Ganze irgendwie verbindet oder man lässt so viel reinlaufen das sich daraus ein Niet bildet. Oder gleich alles zusammen
Irgendwie wird es schon gehen, dafür habe ich ja die Testverkleidungen und auch ne Menge von den lustigen Schweißdrähten
Wenn ich das Testobjekt zerstörungsfrei auseinander und wieder zusammen bekomme, dann kriege ich das bei den richtigen Verkleidungen auch hin! Also probieren wir das Spielchen doch einmal aus. Den Aufsatz auf die Düse und dann von der Seite den Schweißdraht einführen. In der Theorie relativ einfach, nur bei den Türverkleidungen nicht ganz so einfach, da man ja von hinten ran muss und der Kram ja irgendwie fixiert werden muss. Da ich den Test alleine gemacht habe und ich auch nichts zum fixieren hatte, habe ich es zuerst einmal mit der Methode probiert die mein Kumpel mir geschickt hatte. Heißt: Die Verkleidung anschmelzen, in der Hoffnung das der obere Teil dann zumindest an einer Stelle schon einmal hält. Hat eher so semi funktioniert und die Verkleidung hat sich dadurch auch stellenweise in Dali Manier verformt. Naja, jetzt weiß ich was ich NICHT mache wenn die richtigen Pappen dran sind. Danach habe ich es mit einer Menge Heißkleber probiert. Das hat dann schlussendlich funktioniert, war aber auch fummelig. Wenn es ernst wird, werde ich wohl meine bessere Hälfte mal zwangsrekrutieren.
Jetzt wo die Teile fixiert sind, wollte ich es mit dem Schweißen probieren. Ich fing mit dem PP-Draht an, da der Großteil der Pappe aus dem selben Material ist und der Schmelzpunkt mit 250°C niedriger ist als bei ABS. Aber irgendwie ist eher die Verkleidung geschmolzen als der PP-Draht
Dann probierte ich es mit dem ABS, dieses hat einen Schmelzpunkt von 350°C. Lustigerweise hat das mit dem ABS, trotz des höheren Schmelzpunktes, deutlich besser funktioniert. Klar, stellenweise sieht das ganze schon wurstig aus. Aber wenn man den Aufsatz richtig ansetzt und den Draht entsprechend nachdrückt funktioniert das erstaunlich gut! Grundsätzlich funktionieren tut es schon mal. Toll aussehen tut es so natürlich nicht, wobei immer noch eleganter als die Lösung mit dem Holzbrenner. Aber zum einen sieht man das im eingebauten Zustand nicht mehr und zum anderen geht es ja darum das der ganze Spaß eine feste Verbindung eingeht und das scheint funktioniert zu haben. Zumindest war der Kram wenige Sekunden später schon fest miteinander verbunden. Ich beschloss an anderen Stellen noch ein wenig zu üben und dann zu warten wie es am nächsten Tag aussieht wenn alles normal abgekühlt ist. Wenn es dann hält und nicht abbricht habe ich die Lösung
Am nächsten Morgen habe ich mir das Ganze also mal angesehen. Mal angehoben, ein bisschen dran gewackelt und alles hielt an Ort und Stelle. Operation geglückt, würde ich sagen! Also geht das als gute Reparaturmethode durch
Wir spulen ein paar Tage vor zum 31.10.2021. Die Saison ist für den Sheriff gelaufen und da ich in Batteriepflege für dieses Jahr Besserung gelobt hatte, fuhr ich zur Garage um die Batterie auszubauen. Das war die perfekte Gelegenheit auch die beiden Türpappen mal eben schnell auszubauen. Der Ausbau ging dann auch relativ schnell, da die Pappen auf beiden Seiten an keiner einzigen Halteklammer mehr hingen und die eigentlich nur noch am Fensterrahmen festhielten. Das ist ein Punkt den ich bei den neuen Pappen unbedingt beachten muss! Da waren nämlich auch nicht mehr alle Klammern dran, ich müsste aber genug Klammern haben um an beide Pappen wieder alle Klammern dranzukriegen. Muss ich nur mal Schauen ob ich das irgendwie klebe oder am Ende einfach mit dem Plastik verschweiße. Haltbarer wäre natürlich letzteres. Beim Ausbau ist mir dann auch leider die Blende vom Türgriff an der Fahrertür gebrochen, was mir in dem Falle aber entgegenkam da ich den Mini Inbus für den Schalter der Spiegelverstellung vergessen hatte
Keine Panik, ich hatte ja extra die Blende vom Schlachter mitgenommen da ich ja die restlichen drei eh neu machen wollte und ich da ja mehr oder weniger Neumaterial verbaue.
Bei den Türgriffen muss ich dann mal schauen welche ich verbaue und welche nicht. Einer vom Sheriff war noch nicht so verzogen, allerdings waren die Plastikhaltenasen abgerissen weil keiner versteht das man die erst seitlich aufschiebt und DANN festschraubt. Die meisten schrauben die ab und reißen dann wie irre daran was die Haltenasen natürlich nicht lange mitmachen
Beim demontieren fielen mir auch ein paar Haarrisse in den Türverkleidungen auf, es schadet also nicht die zu tauschen! Nachdem die Türverkleidungen draußen waren, kam die Batterie dran. Kurz die beiden 13er Muttern gelöst und schon war auch die draußen. Also mit Sack und Pack wieder nach Hause.
Ich packte den ganzen Kram in die Garage und schloss die Batterie mal an das neue Ladegerät an. Hier war ich neugierig wie sich das Gerät wohl so machen würde! Zumindest die Bedienung ist kinderleicht und das Gerät hat neben einer Spannungsanzeige auch eine Ladestandsanzeige die einem dann anzeigt wie voll die Batterie wirklich ist
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Es wird ernst
Ein paar Tage später wollte ich dann den Dremel ausprobieren. Angefangen hat es damit das ich mal den Schleifaufsatz an der Testpappe ausprobieren wollte. Die Idee: Mit dem Schleifer nehme ich das Material an den Stellen ab wo ich eh zu viel drauf hatte damit es einigermaßen glatt und nett aussieht. Das Schleifen geht ganz gut, wobei ich dann noch mit der Fräse ein bisschen nacharbeiten würde. Danach kam mir spontan der Einfall das ich die Fräse ja an den alten Türverkleidungen testen könnte
Ich beschloss also die Vinylteile von den alten Türpappen zu trennen. Dazu schnappte ich mir den Dremel und einen der Fräsaufsätze. Die Idee war die Nieten auch wieder auszubohren, nur halt dieses Mal deutlich präziser und ohne die Verkleidungen dabei zu durchlöchern. So arbeitete ich mich Niet für Niet langsam vor. Der neue Dremel ist vom Handling und den Möglichkeiten definitiv besser als das Lidl Ding. Das liegt zum einen daran das man die Drehzahl relativ präzise einstellen kann und zum anderen daran das der Dremel einfach handlicher ist. Wenn man es noch handlicher haben will kann man sogar eine Welle anschließen dessen Kopf noch handlicher ist. Nachdem die Nieten einigermaßen ausgebohrt waren, schnappte ich mir eins meiner Verkleidungswerkzeuge und hebelte die Verkleidungsteile Stück für Stück langsam aus. So konnte ich die Teile sauber aus der Türverkleidung herausbrechen ohne das etwas abreißt.
Apropos gerissen, die beiden Türpappen hatten auf der Innenseite schon schwer gelitten. In die eine hatte man mal zur Verstärkung an der Vorderseite eine Metallplatte reingeschraubt und hinten alles mit Panzertape befestigt. Als ich das alles abgerissen hatte wusste ich auch wieso. Der hintere Teil war zwischen Vinylteil und Verkleidung schon halb abgerissen. Je mehr ich von den alten Pappen sehe, desto weniger tut es mir leid das ich Sie jetzt austausche bzw. mir den ganzen Aufwand überhaupt mache. Die haben es definitiv sowas von nötig und wenn ich damit durch bin wird das auch deutlich besser sein als vorher. Zum einen sollten dann die Verkleidungen an mehr als der Fensterschachtleiste hängen und zum anderen sollten der Kram wie Griffe, Schalter, Blenden und so weiter wieder deutlich besser halten.
Am nächsten Tag waren die neuen Verkleidungen an der Reihe. Damit ich mir da den Fräsaufsatz nicht ruiniere, muss erst einmal der ganze Kleber runter der auf und um die Nieten verteilt wurde. Hier waren der Heißluftfön und ein Cuttermesser hilfreich. An dem Punkt ist Vorsicht angebracht, die Kleberdämpfe sind nicht gerade gesund. Wenn möglich mit Atemschutzmaske und/oder an gut belüfteten Orten arbeiten! Mich hat es mittendrin trotzdem erwischt, echt nicht angenehm! Die restlichen Verkleidungsteile waren dann auch schnell ausgefräst, also wäre der nächste Punkt das Schweißen. Da ich aus der Fummelei beim letzten Mal gelernt habe, beschloss ich mir mal ein paar Schraubzwingen zu besorgen, in der Hoffnung den Kram dann so fixieren zu können das man das zumindest punktuell schweißen kann das es ordentlich stramm hält. Also schnell zum Baumarkt und zwei Zwingen in 120x300mm besorgt. Das wird hoffentlich reichen!
Also fing ich an die Teile mit den Schraubzwingen zu fixieren. Funktioniert ganz gut, auch wenn es stellenweise dann etwas fummelig mit dem verschweißen wird. Aber hilft ja nix, besser wird es nicht! Also her mit den ABS Drähten und ab dafür. Dank der Fixierung funktioniert das Ganze auch relativ gut
Heißluftfön vorheizen, Draht kurz auf Temperatur bringen und dann mit etwas Druck in die Ecke drücken. Die meisten Nähte sind ziemlich sauber geworden. Die Überstände bearbeitete ich mit dem Dremel damit es den Endstellen nicht ganz so wurstig aussieht. Aber wichtig ist ja das es hält und das tut es, meiner Meinung sogar besser als Original was ja nie schaden kann
Und im verbauten Zustand sieht man die Nähte ja eh nicht.
Der nächste Punkt waren dann die Klammern für die Haltestopfen. Wir erinnern uns, an der alten waren so gut wie überhaupt keine mehr dran. An der neuen Noch ein paar, wenn auch nicht alle. Also muss ich auch hier ran wenn es einigermaßen vernünftig werden soll. Muss ich mir nur noch überlegen wie. Kleben? Wieder schweißen? Probieren wir es doch einfach aus! Die Klammern sind nur mit auf so dünne Plastikfinnen aufgeschoben. Das bringt natürlich mit der Zeit ab. In meinem Falle waren die meisten zum Glück noch dran, trotzdem wollte ich die Dinger noch extra absichern. Mit dem Plastik schweißen hat nicht so ganz geklappt. Sekundenkleber war auch nicht so der Bringer, am Ende hab ich es mit Heißkleber gemacht. Das sollte dann zumindest ein bisschen halten.
Jetzt fehlten noch die Aschenbecher! Hier habe ich mir eine kleine Schablone gebastelt und in viel Fummelarbeit versucht an den möglichst gleichen Stellen aufzubringen. Danach durfte der Dremel wieder an. Ich habe bewusst etwas weniger weggeschnitten damit das Loch nicht zu groß wird. Die erste Anprobe zeigte das es schon relativ gut passt. Nur noch ein paar Feinarbeiten an den Rändern, dann sitzt es richtig gut
Blöderweise ist bei der Aktion an beiden Pappen der Teil, den ich vorher verschweißt hatte, wieder abgegangen ist
Da ich da jetzt nicht mehr mit dem Heißluftfön ran wollte, musste mein Lötkolben herhalten. Wollte eh mal eine neue Lötspitze besorgen, also kann ich die alte auch endgültig ruinieren
Also den Lötkolben auf 350°C vorheizen und dann vorsichtig die Plastiknaht wieder ein bisschen nach unten ziehen damit sich die Lücken zwischen den Verkleidungsteilen verschließt. War etwas fummelig, aber es hat funktioniert. Mal schauen ob das dieses Mal hält. Müsste ich das noch einmal machen, würde ich wohl probieren erst mit dem Lötkolben ein paar Punkte, zur Fixierung, anzuschmelzen und dann einmal richtig mit dem Plastikschweißdraht über genau die Stellen rüberzugehen.
Nachsitzen
Damit waren die Türverkleidungen im Grunde durch! Glaubte ich zumindest. Während die eine Pappe auch nach Wochen noch an einem Stück geblieben ist, hat sich das Teil auf der Fahrerseite zum stellenweise wieder getrennt
Also alles noch einmal. Wieder alles fixieren und neue Nähte ziehen und dieses mal versuchte ich besonders sorgfältig zu arbeiten. Dabei habe ich dann auch gleich versucht die originalen Befestigungspunkte zu nutzen, also die welche ich zwangsläufig ausfräsen musste. Eine gute Stunde später war ich durch, ich ließ den Kram aber erst einmal fixiert damit sich die Nähte gut verbinden. Dafür soll das Ganze mal die Nacht zum verfestigen bekommen. Also am nächsten Tag wieder in die Garage spaziert und die Nähte noch einmal begutachtet. Sah soweit ganz gut aus, auch der Wackeltest sah ganz positiv aus. Also beschloss ich die Befestigungspunkte an der anderen Verkleidung auch noch zuzumachen, dann sollte es deutlich stabiler sein als ab Werk. Also hier auch noch mal ein paar der Punkte zugemacht. Das Ganze ist gar nicht mal so einfach. Wenn man zu kurz draufhält verbindet sich das neue ABS nicht mit dem Alten. Hält man zu lange drauf, schmilzt das beige PP in Dali Manier zusammen. Da braucht es Fingerspitzengefühl!
Die Stellen sehen natürlich nicht ganz so elegant aus, dass werde ich mit dem Dremel noch oberflächlich glatt schleifen damit es nicht ganz so pfuschig aussieht. Aber halten soll es ja und sehen tut man das Ganze im verbauten Zustand eh nicht, aber für mein Gewissen gerade gut genug
Pünktlich zum Saisonstart bereitete ich einiges für die Saison vor. Ich packte alles was ich jetzt an Equipment und Ersatzteilen so rumliegen hatte in Caprice Nummer eins und tingelte damit zu Caprice Nummer zwei welcher noch im Winterschlaf verweilte. Also zuerst einmal die Türpappen einbauen. Erst die alten Stopfen aus den Türen ziehen, neue Türverkleidungen ausrichten, alles sauber einsetzen und dann rein damit. Danach noch die Blenden, die Zuggriffe und die ganzen Schaltereinheiten verbauen und fertig ist das Ganze
Die neuen Pappen halten viel besser als die alten und damit fühlt sich der Wagen deutlich weniger klapprig an wie vorher. Hat sich also gelohnt! Danach habe ich hinten noch schnell die Blenden an den Türverkleidungen getauscht, die hatte ich ja mit neu gekauft. Danach alles umgeräumt und den Sheriff wieder in die Garage. Das Dashboard muss später rein, dafür hatte ich keine Zeit mehr, da es schon dunkel wurde. Kein Problem, die Saison hat schließlich erst angefangen
Dashboard
Jetzt war da aber noch das Dashboard. Die gute Nachricht: Ich muss da nix auseinandernehmen, verkleben oder sonstigen Spökes damit anstellen. Die schlechte Nachricht: Ich muss im Prinzip das halbe Dash dafür auseinandernehmen, heißt das komplette Unterteil vom Dash
Gut, ich weiß zwar wie das geht aber es ist ziemlich viel Fummelei, plus es besteht die Gefahr das ich damit den unteren Teil des Dashboards noch mehr kaputt mache als er schon ist da die Platikteile schon extrem brüchig sind. Wenn es nicht ganz so brutal brüchig ist, könnte ich auch da noch versuchen etwas mit dem Plastikschweißen zu richten. Aber das sehen wir wenn es soweit ist, also mehr oder weniger jetzt
Erstmal das ganze Dashzeug abschrauben, dafür muss das Handschuhfach aus dem Weg und die Schrauben unterhalb des Armaturenbretts gelöst werden. Danach kann man den Mittelteil im Prinzip auch schon herausziehen.
Jetzt kommt das Oberteil an die Reihe, also genau das Teil welches wir tauschen wollen. Ab jetzt wird es relativ übersichtlich. Wir ziehen dafür einmal den Grill der Lüftungsdüse vorsichtig heraus, diese ist nur lose eingelegt und nicht verschraubt. Dann müssen 8 Schrauben gelöst werden. Jeweils zwei an den äußersten Ecken, zwei auf der Höhe des Tachos und dann noch zwei zwischen Radio und Handschuhfach. Jetzt kann man im Prinzip das Dash einmal herausziehen. Hier ist Vorsicht angesagt, da das Dashboard noch von Clipsen in Position gehalten wird. Das Armaturenbrett zu sich hinziehen, also von der Scheibe weg. Bloß nicht nach oben wegziehen, dadurch zerbrechen die Clipse!
So zumindest die Theorie
Da dieses Auto die Angewohnheit hat mich zu ärgern, war es natürlich NICHT so einfach. Zum einen hat sich das untere Armaturenbrett in seine Bestandteile aufgelöst, da muss ich schauen ob ich das in irgendeiner Form kleben/retten kann. Witzigerweise hab ich HINTER dem Armaturenbrett eine Visitenkarte eines Mitarbeiters des Kings County Shops gefunden. Also genau die Jungs und Mädels welche sich unter anderem um die Streifenwagen kümmern. Danach stellte ich fest das ich an eine der Schrauben nicht ran komme, weil der Tacho im Weg steht. Heißt ich muss erst einmal den Tacho ausbauen
Nachdem der aus dem weg war, konnte ich die letzte Schraube endlich lösen. Nur wollte das Armaturenbrett dann immer noch nicht raus. Kann doch nicht sein?!
Hab ich eine Schraube übersehen? Klemmt es irgendwo? Also noch mal überall schauen ob ich nicht doch was vergessen habe, aber keine weitere Schraube gefunden. Also muss es irgendwo klemmen. Rechts kommt es mit ordentlich ein wenig raus. Links tut sich gar nix. Also wird es wohl an den Verkleidungen der A-Säule liegen. Ergo: Genau das was ich nicht wollte
Ich muss also erst einmal die Spotlights wieder abbauen um dann die A-Säulen wieder freizumachen. Nachdem alles ab war kam mir das alte Dashboard auch quasi von alleine entgegen. Jetzt muss das neue Dashboard noch in die Karosserie eingeclipst werden. Da sind so große Haken wo man die Halter einschieben kann, also aufpassen das man hier auch alle mitnimmt. Einmal ausrichten und dann mit einem gefühlvollen Ruck in Position bringen. Jetzt wieder die A-Säulen dran und den ganzen Spaß mit den Spotlights wieder dranfrickeln. Wenigstens kriege ich mittlerweile ein bisschen Übung darin. Sieht in zusammengebaut auch schon wieder ganz gut aus
Man sieht auf dem Bild wie zerschossen das alte Dashboard war und das ausbauen hat es nicht wirklich besser gemacht. Eigentlich krass was Hitze so ausrichtet. Eigentlich besteht das Dashboard aus so einem laminierten Schaumstoff. Das hier war aber so gegrillt das ein bisschen Druck schon reichte um neue Risse zu erzeugen. War also sicherlich kein Fehler das zu tauschen.
Jetzt müsste ich im Grunde noch den Rest des Armaturenbretts zusammenbauen, aber das wird eine andere Geschichte..........
To-Do Liste
Erledigt:
- Radlager hinten erneuert
- Differential neu befüllt
- Ventilschaftdichtungen erneuert
- Neue Zündkerzen
- Wasserpumpe erneuert
- Haubenzug erneuert
- Stoßdämpfer erneuert
- Haubendämpfer erneuert
- Idler Arm erneuert
- Zündkabel erneuert
- Ignition Control Module erneuert (2x)
- Verteilerläufer erneuert
- Verteilerfinger erneuert
- Zündspule erneuert (2x)
- Neue Reifen von Continental in Werksgröße 225/70/15
- Pitman Arm erneuert
- Spurstangen erneuert
- Center Link erneuert
- Einmal alle Querlenker komplett erneuert
- Stabilisatorlager erneuert
- Bremsen vorne einmal komplett neu (Scheiben, Beläge, Schläuche und Kleinkram)
- Radlager vorne erneuert
- Lenkgetriebe erneuert
- Hupe repariert
- PCV-Valve (Kurbelgehäuseentlüftungsventil) erneuert
- Diverse Dichtungen an Motor und Getriebe neu
- Lenkradhöhenverstellung repariert
- Fehlstellen im Lack ausgebessert
- Massekabel Minuskabel Batterie erneuert (muss ich wohl noch einmal ran)
- Lambdasonde erneuert
- IAC (Leerlaufregelung) Ventil erneuert
- MAP-Sensor (Drucksensor für Ansaugbrücke) erneuert
- Temperaturfühler Ansaugbrücke erneuert
- Temperaturfühler Zylinderkopf wieder angeschlossen
- Anlasser erneuert
- Heckemblem erneuert
- Spotlights montiert
- Pushbar montiert
- Lichtbalken besorgt und auf Originalkonfiguration umgebaut
- Motorola MCX1000 Funkgerät besorgt
- Touchmaster Sirene besorgt (muss ne PA300 her, aber schön wenn man nen Touchmaster hat
)
- PA 300 Sirene besorgt
- Roxter Lampe besorgt
- Streamlight Taschenlampe besorgt incl. passendem Akkupack
- Sitzverstellung Fahrerseite reparieren
- Lautsprecher neu
- Scheibenwischerdüsen
- Decals
- Dachhimmel incl. Sonnenblenden neu bezogen
- Kustom HR-12 besorgt
- Türpappen repariert
- Dashboard ausgetauscht
Offen:
- Unteres Dashboard reparieren
- Lenksäule tauschen
- Richtige Kühlschläuche verbauen
- Servo neu abdichten
- Konsolenbau
- Equipment verkabeln
- Neue Frontscheibe (noch nicht TÜV relevant, sieht aber mittlerweile echt mitgenommen aus)
- Ausbau Kofferraum