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Sun Jul 09 21:22:36 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: 4, Caprice, Chevrolet, Diaries, Schönheitskur, WHALE

Es fing alles vor ein paar Wochen an:

 

Der Wagen war wieder bei mir und er war dank des etwas wechselhaften Wetters und seinem Parkplatz unter einem Baum vor allem eins: Dreckig!

 

Der Lack war stellenweise schon sehr matt und so wusste ich vorher schon das ich mit einmal waschen wohl nicht davonkommen werde. Was macht man also wenn man sein Auto liebt? Richtig, man poliert es! Da ich allerdings keine Lust mehr hatte das Ganze so wie früher per Hand zu machen fing ich an mich etwas schlau zu machen. Eine Poliermaschine musste her! Da mir vorher schon klar war das ich mit einer billigen 20€ Maschine nicht weit kommen würde fing ich an nach einer Maschine zu suchen die auf der einen Seite was taugt, auf der anderen Seite aber auch nicht zu teuer ist.

 

Dabei stieß ich am Ende eigentlich immer wieder auf die gleiche Maschine, nur eben mit anderen Markenlogos. Da ich die Maschine relativ kurzfristig wollte/brauchte schaute ich nach wer in meiner Ecke sowas überhaupt verkauft. Ich stieß relativ schnell auf einen großen Onlinehändler in meiner Stadt der allerdings auch eine richtige Filiale hat. Zu allem Überfluss war diese auch noch bei mir um die Ecke, also stand fest das ich da unbedingt hin musste ;) Zum Glück hatte der Händler auch einige Versionen der von mir gesuchten Poliermaschine da. So fuhr ich am nächsten Tag vor der Wäsche zu dem Händler um einen kleinen Einkaufstrip zu starten. Dank dem Pflegeforum auf MT, diversen Internetseiten, Pflegevideos und nicht zuletzt der Seite des Händlers hatte ich eine relativ konkrete Vorstellung davon was ich brauchte und wollte.

 

Die Einkaufsliste sah also wie folgt aus:

 

- Anfängertaugliche Poliermaschine

- Polierpads

- Brauchbare Schleifpaste

- Brauchbares Feinschleifmittel

- Brauchbare Politur

- Abklebeband

- Ordentliches Verlängerungskabel

 

Als erstes besorgte ich mir im Baumarkt ein 25 Meter Kabel das auch für den "Outdoor" Einsatz taugt. Danach fuhr ich zu dem Händler um mir die ganzen Sachen die ich mir ausgesucht hatte einmal anzusehen und bei Gefallen gleich mitzunehmen. Bei der Poliermaschine dachte ich an die Dodo Juice Buff Daddy Pro DA900. Die DA 900 ist eine Exzenter Poliermaschine wie sie für Anfänger häufig empfohlen wird. Die Maschine leistet 880W und hat einen Polierhub von 8mm.

 

 

 

 

Zum Lieferumfang gehören neben der Maschine noch 1 Klett-Teller mit 125 mm Durchmesser mit dem passenden 5/16" Ende für die Maschine. Dazu gibts noch einen praktischen Handgriff, eine Bedienungsanleitung und eine formschöne Umhängetasche! Die Maschine sollte für meine ersten Gehversuche in der ernsthaften Fahrzeugaufbereitung mehr als reichen. Der Händler empfahl mir dazu gleich ein Set mit Polierpads welche für die Pflegeprodukte bzw. deren Einsatzzweck geeignet waren.

 

 

 

 

 

 

Als Pflegemittel hatte ich mir folgende Produkte ausgesucht:

 

Schleifpaste: Meguiars Scratch X

 

Feinschleifmittel: Meguiars Swirl Remover

 

Politur: Meguiars Ultimate Polish

 

Den Rest wie Eimer, Schwämme/Handschuhe, Autoshampoo und was weiß ich nicht noch hatte ich alle noch zuhause. Ein alter Freund aus dem US-Car Forum und glühender Anhänger der Autoaufbereitung hatte mir netterweise nach dem Kauf des Caprice eine Art Carepaket für die Autopflege bereitgestellt. Erst jetzt realisierte ich was ich da eigentlich alles für feine Sachen hatte! An dieser Stelle einen großen Dank an martinb71 aus dem Pflegeforum für die Hilfe mit den ganzen Produkten und die Aufklärungsarbeit! :) Ich weiß selbst wie nervig Anfängerfragen sein können ;)

 

Kommen wir aber zurück zum Carepaket dessen Inhalt sich in etwa wie folgt aufschlüsseln lässt:

 

 

1 Flasche Chemical Guys Autoshampoo Citrus

1 Flasche Victoria Wax Super Soap

1 Flasche Victoria Wax Deep Cleanse

1 Flasche Victoria Wax Detailer

1 Dose Victoria Wax Concours Wachs

 

Dazu bekam ich noch einen ganzen Haufen exzellenter Microfasertücher und Applikatorschwämme! Mir ist bisher nichts besseres zum Auto trocknen über den Weg gelaufen :) Nachdem ich also um einiges ärmer (und irgendwie auch glücklicher :D) aus dem Laden ging war erst einmal waschen angesagt! Dazu fuhr ich kurz in die örtliche SB Waschanlage.

 

Mein erster Stop war die Saugstation, schließlich wollte ich erst einmal die ganzen Tannennadeln aus den Ritzen des Autos saugen. Sobald die Dinger nass sind kleben die wie die Hölle am und im Auto und das wollte ich unter allen Umständen vermeiden! Klappte soweit auch ganz gut und so war der nächste Stopp die Waschbox. So bereitete ich schnell meine Eimer vor. Als Shampoo nutzte ich das Chemical Guys Shampoo welches mir von mehreren Seiten wärmstens empfohlen wurde. Ich spritzte den Wagen schnell ab und ging dann mit dem Waschhandschuh den ganzen Dreck an. Nach gut 2 Stunden war der Wagen zumindest oberflächlich wieder sauber. Für das polieren ging es dann zurück nach Hause.

 

Als erstes musste natürlich die Poliermaschine ausgepackt und ausgiebig befingert werden :D Bei der Begutachtung stellte ich dann das fest wovor ich schon gewarnt wurde:

 

Die Maschine hat einen UK Stecker! Die Maschine wird zwar wohl auch mit D-Stecker angeboten, aber das war jetzt kein großes Problem für mich. Ich habe mal für eine sehr kurze Zeit in UK gelebt, also hatte ich noch die ganze Bandbreite an Adaptersteckern zuhause ;) Nachdem das erledigt war ging es ans abkleben. Eine Heidenarbeit bei so viel Auto mit so vielen Zierleisten und Zierstreifen. Eins kann ich euch garantieren: Bei über 30°C in der prallen Sonne läuft euch bereits danach schon der Schweiß. Irgendwann fiel auch mir mal auf das ich nicht alles abgeklebt hatte, also war nacharbeiten angesagt! Die ganze Aktion hat dann auch wieder eine gute Stunde verschlungen. Jetzt kam der Augenblick wo die Poliermaschine entjungfert werden musste. Ich schaute mir zur Sicherheit noch einmal kurz ein paar Tutorials an und machte mich an die Arbeit. Es empfiehlt sich als Anfänger erst einmal langsam anzufangen. Ich fing mit dem Scratch X an und verteilte dies auf niedrigster Stufe im sogenannten Kreuzgang auf den Lack ein. Danach folgte das einarbeiten auf Stufe 3 und dann schließlich die Politur auf Stufe 5. Das Ganze folgte dann Stück für Stück am gesamten Auto. Es macht Sinn das Auto geistig in Segmente einzuteilen die man bearbeiten will, schließlich soll die Politur ja nicht antrocknen. Außerdem erleichtert es die Übersicht, was bei 5,5 Metern Auto nicht immer so einfach ist :D

 

Nach gut 6 Stunden war ich mit der Politur durch. Man konnte jetzt schon sehen das die Politur dem Lack gut getan hat. Das Scratch X hinterließ eine leicht ölige Optik, als ob auf dem Lack ab jetzt eine ganz feine Schicht Sonnenblumenöl trägt. Ist leider schwer zu beschreiben. Eigentlich wollte ich noch jeweils eine Schicht von dem Swirl Remover und danach im letzten Schritt das Ultimate Polish auftragen, leider fehlte mir dafür die Zeit. So entschloss ich mich erstmal mit den Tüchern die Politurreste abzunehmen (was im Vergleich zur Handpolitur geradezu spielerisch ging!). Das Ergebnis überzeugte mich jetzt schon! Da mir kurz vor Schluss leider die Sicherung im Adapter durchbrannte war ich erst einmal gezwungen es dabei bleiben zu lassen. Eigentlich wollte ich am nächsten Tag weitermachen, aber das fiel dann leider aus :(

 

 

Stattdessen entschied ich mich am nächsten Tag dazu, mal das Concours Wax auszuprobieren. Dieses kann und soll mit der bloßen Hand aufgetragen werden. Dazu nimmt man eine sehr kleine Menge, verreibt diese in den Handballen und trägt das Wachs danach mit den Fingerspitzen auf. Da sich das Wetter pünktlich entschieden hatte auf Regen umzustellen blieb leider nicht viel von dem Plan übrig :rolleyes: Mehr als die Motorhaube hatte ich leider nicht geschafft. Natürlich hatte ich vor dem Auftrag des Wachses die Haube noch mit dem Detailer saubergemacht ;)

 

Auch wenn die Nummer nicht ganz so geklappt hatte wie ich mir das vorgestellt hatte, so übertraf das Ergebnis jetzt schon meine Erwartungen. Der Lack glänzte wieder richtig schon und sogar die Neidgravur die mir irgendeine mieses Stück ******* in die Seite geritzt hatte ging größtenteils durch die Politur weg. Leider hab ich keine vernünftigen vorher/nachher Bilder hinbekommen, seht es mir also bitte nach das in dem Artikel so gut wie keine Bilder vom Endergebnis sind. Die Sonne stand ziemlich suboptimal für vernünftige Bilder und so waren auf 99% der Bilder nur Reflektionen von der Umgebung zu sehen statt des Lacks :( Ich bilde mir ein man kann den Unterschied auf den Heckklappenbildern ein bisschen sehen.

 

P.S.: Das hier war mein erstes Mal alleine mit einer brauchbaren Poliermaschine, also übt ein wenig Nachsicht mit mir ;)

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Wed Jul 05 12:35:42 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Caprice, Sheriff

Im letzten Artikel hatten wir ja berichtet das am Sheriff der Haubenzug gerissen ist. Da dies unsere zukünftigen Bemühungen die Flüssigkeitsstände regelmäßig zu kontrollieren torpedierte mussten wir hier also ran.

 

Los ging es wie üblich mit der Suche nach Teilen. Vor ein paar Wochen fing ich an bei den üblichen Verdächtigen zu stöbern, aber zu meiner Verwunderung musste ich feststellen das ich das Teil bei keinem der üblichen Verdächtigen finden konnte :confused: Fälschlicherweise ging ich davon aus das so ein Teil wie der Haubenseilzug genauso gut verfügbar wäre wie die Wasserpumpe oder andere Technikteile. Tja, leider war dem doch nicht so. Ergo: Mal geschaut ob die Bucht irgendwas hergibt und siehe da: Ich stolperte über gleich 2 Auktionen in denen das Teil angeboten wurde. Natürlich zu sündhaft teuren (gemessen am Materialwert) Preisen!

 

Es half nichts, da musste ich jetzt durch. Somit bestellte ich für einen knapp 3 stelligen Betrag das Teil. Wenigstens war es ein NOS Teil und dazu auch noch mit einem neuen Griff für die Haubenentriegelung sowie einer neuen Dichtung für die Feuerwand. Der alte Griff fiel bei Belastung immer wieder ab was mehr als nervig war. Gleichzeitig bestellte ich einen originalen Öldeckel mit. Der "alte" war irgendein billiges Ding von "Motorad" welches nicht mal im Ansatz gehalten hat und somit das Ganze nicht dicht gehalten hat. Die Lieferung sollte ein paar Wochen dauern da die meisten Verkäufer in den USA über USPS verschicken.

 

So war noch ein bisschen Zeit den Wagen zu genießen. Mitte Mai stand der Harley Dome in Köln an an dem auch der PCOOA seit dem ersten Meeting teilnimmt. Eine gute Gelegenheit dem Wagen mal ein bisschen Auslauf zu gönnen. Also ein paar Tage vorher noch im Stile eines Einbrechers die Haube entriegelt und noch mal schnell alle Flüssigkeiten gecheckt. Öl sah ok aus, Kühlwasser ebenso. Sah doch schon mal ganz gut aus! :)

 

Am nächsten Morgen beschloss ich mit dem Wagen zur Arbeit zu fahren. Der Wagen brauchte mal wieder Sprit und da der Wagen wieder ein paar Wochen gestanden hatte wollte ich kein Risiko eingehen und mal sehen wie gut er läuft. Ausgerechnet an dem Tag schüttete es aus Eimern! Wir erinnern uns: Die Reifen mögen Nässe ÜBERHAUPT NICHT!

 

Jetzt hieß es vorsichtig fahren. Leider kam es an diesem Tag ganze 3 mal vor das mir das Heck trotz vorsichtiger Fahrweise ausbrach. Der Wagen ist zwar relativ gutmütig und lässt sich auch gut wieder einfangen, wirklich glücklich war ich damit trotzdem nicht. Kurz mal an der Ampel einen Mikrometer zuviel Gas gegeben und schon drehen die Reifen durch :rolleyes: Die gehören definitiv auf den Müll! Da muss ich mal schauen was es hier in Europa so taugliches in der Größe gibt. Zumindest konnte ich jetzt sicher sein das der Wagen die Fahrt in der Parade übersteht.

 

So ging es am Tag danach auch zum Veranstaltungsgelände. Wir trafen uns in der Nähe an einem Supermarktparkplatz und warteten auf die Nachzügler. Während wir auf die Nachzügler warteten, wurden natürlich die Autos der anderen begutachtet ;) Als dann endlich alle da waren ging es gemeinsam zum Standplatz. Das Highlight der Veranstaltung ist sicherlich die Parade durch Köln welche von der Polizei abgesichert wird. Heißt: Legal mit Sirene fahren! Wir bezogen Position auf dem Parkplatz, bauten alles auf und warteten darauf das die Parade losgeht. Die Polizei hatte sich gewünscht das wir die Autos in 3er Gruppen innerhalb der Parade verteilen. Dem wollten wir natürlich nachkommen. Ging soweit eigentlich ganz gut, bis auf die Stelle an der es galt genau die Mitte der Parade zu treffen und dementsprechend die Harley Fahrer anzuhalten :D

 

Der gute Redmex hatte es auch zum Treffen geschafft und so fuhr er bei mir im Auto die Parade mit. Da ich ganz hinten fuhr musste ich teilweise ganz schön drauftreten um den Anschluss nicht zu verpassen. Ampeln durften während der Fahrt getrost ignoriert werden. Die Zufahrtsstellen auf dem Weg wurden sowieso komplett abgesperrt so dass kein Verkehr in die Kolonne kam. An so eine Polizeieskorte durch die Innenstadt könnte ich mich gewöhnen :D Den Rest des Tages verbrachten wir dann damit den Leuten die Autos zu erklären und kleine Kinderaugen zum leuchten zu bringen ;) Insgesamt war die Veranstaltung eine nette Sache und ich bin nächstes Jahr bestimmt wieder dabei :)

 

Spulen wir an dieser Stelle ein paar Tage/Wochen vor:

 

Die Teile waren endlich angekommen und somit konnten wir die Reparatur des Haubenzugs endlich angehen. Da ich das Wunder mit dem entriegeln der Haube über das Loch unterhalb des Schlossträgers nicht mehr hinbekommen habe entschied ich mich für die brachialere Methode. Kick Panel ab (musste eh weg für den Tausch!), altes Seil an der Halterung abschneiden, Isolierung am Ende wegschneiden und dann mit der Zange direkt am Zug ziehen. Um an den Hebel ranzukommen müssen ein paar Teile im Innenraum weg. Zuallererst widmeten wir uns der Verkleidung der B-Säule. Diese geht erst ab wenn man den Gurt demontiert hat. Dieser wird von einer wirklich massiven Schraube in der Karosserie gehalten. Ein großer Torx oder ein bisschen Trixerei mit einem passenden Imbus helfen hier schon. Am besten nimmt man hier etwas mit Hebelwirkung ;) Bei der Aktion fanden wir auch Teile der alten Lightbarverkabelung. Ein großes weißes Kabel baumelt vom Dachhimmel in die B-Säule hinein. Sollten wir uns für die zukünftige Spurensuche merken :)

 

 

Hat man diese Verkleidung entfernt kann man sich dem demontieren des Kick-Panels widmen. Das Kick Panel ist im Prinzip eine riesige Plastikverkleidung die sich vom Hebel der Haubenentriegelung bis zum hinteren Radkasten zieht. An dem Teil hängen auch die inneren Schwellerverkleidungen. Wir haben das Teil nicht komplett entfernt sondern nur soweit gelöst das man das Ganze auf Höhe des Entriegelungshebels zur Seite schieben kann damit man Platz hat. Jetzt mussten wir nur noch das alte Seil irgendwie aus dem Auto bekommen. Im Reparaturhandbuch bekamen wir den Tip an das Ende des Zugs ein "Seil" anzubringen. Wir umwickelten das Ende mit einer dicken Angelschnur und sicherten das Ganze fachmännisch mit 2 Wirbelknoten. Das hält bombensicher!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach hakte meine bessere Hälfte das Seil im Motorraum aus, während ich im Fußraum herumkroch um das Seil auf der anderen Seite zu lösen sowie das ganze Gedönse an dem der Entriegelungshebel hängt. Als das alles erledigt war stand das ziehen des Seils auf dem Programm. Das Seil musste erst einmal durch den Schlossträger, danach unter dem Wischwasserbehälter durch und schlussendlich einmal samt der Dichtung durch die Feuerwand. Natürlich blieb das blöde Seil an den dämlichsten Stellen (Schloßträger, sämtliche Kabel, Wischwasserbehälter, Feuerwand, weitere Kabel) hängen, aber ohne hängen geht es eh nicht ;)

 

 

 

Das rausziehen war somit relativ einfach, richtig lustig wurde es jetzt beim Einbau des neuen Seils! Wir befestigten die Angelschnur die wir durch das halbe Auto gezogen hatten jetzt an dem neuen Seil und zogen das Ganze in die entgegengesetzte Richtung wieder in den Motorraum. Blöderweise war die neue Dichtung deutlich klobiger und so hatten wir so unsere Schwierigkeiten diese an den ganzen Kabeln im Fußraum vorbeizuführen ohne das die blöde Dichtung an den ganzen Kabeln hängen blieb. Stellt euch vor Ihr müsstet einen Gummiklotz mit 5cm Durchmesser durch ein Loch mit 2cm Durchmesser ziehen :D Die nächste Schwierigkeit war es dann die Dichtung soweit durch die Feuerwand zu ziehen das diese dort auch richtig sitzt. Mir kamen dabei schlimme Erinnerungen an die Aktion mit der Handbremse!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da die Dichtung so nicht flutschen wollte, halfen wir dem ganzen mit etwas Schmierfett nach. Schadet der Karosserie sicherlich nicht wenn an der Stelle neben der Dichtung noch ein wenig Fett ist welches die Stelle konserviert ;) Nach gut einer Stunde fummeln und fluchen hatten wir das blöde Ding dann endlich drin :D Wir hakten die Seile wieder ein und testeten das Ganze. Die Haube wollte erst nicht mehr zugehen bis uns auffiel das der Schnapper des Schlosses wohl in der falschen Stellung war. Wir schoben das Ganze wieder in die ursprüngliche Position und testeten dann noch einmal ob das Seil auch das tut was es soll. Nachdem alles wieder so funktionierte wie es sollte bauten wir alles wieder zusammen. Danach montierte ich noch schnell den neuen Öldeckel, Ordnung muss schließlich sein ;) Jetzt ist der ganze Spaß auch wieder dicht :cool:

 

 

 

 

 

Während meine bessere Hälfte die letzten Schrauben der Verkleidungen festzog widmete ich mich einmal der Sitzverstellung auf der Beifahrerseite. Bisher gingen wir ja davon aus das diese im Eimer ist. Allerdings förderte ein erster Blick bis auf eine riesige Feder die ausgehangen war nichts ungwöhnliches zu Tage. Alles andere schien noch ordnungsgemäß in Position zu hängen. Also griff ich einmal beherzt in den Mechanismus und schaute nach wo es genau hakt. Zu meiner Verwunderung funktionirete der Mechanismus einwandfrei. Nach ein bisschen herumspielen an den Federn fiel mir dann auf das sich der Verstellhebel seitlich bewegt. Dann fiel endlich der Groschen! Die Verstellung ist überhaupt nicht kaputt, wir waren bisher nur zu dämlich den Hebel in die richtige Richtung zu ziehen. Bei den meisten europäischen Autos zieht man den Hebel der Verstellung nach oben, in unserem Falle muss man den Hebel seitlich in Richtung des Getriebetunnels ziehen damit sich der Sitz bewegt :rolleyes:

 

Gut, zumindest wissen wir das jetzt für die Zukunft ;) Das passiert wenn man mit europäischen Autos aufwächst :(

 

Die nächste Baustelle wird wohl mal eine ordentliche Reinigung des Wagens sein. Wir haben in den Schwellern tonnenweise alten Wüstendreck (Staub, Steine) gefunden. Da müssen wir wohl mal beide Kick Panels entfernen und dann mit einem spitzen Gegenstand und einem Staubsauger ran bevor das Zeug noch zu Rost führt.

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Sun Jun 25 20:25:18 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (29)    |   Stichworte: Caprice, Sheriff

Ende April stand mal wieder ein Youngsters Treffen am Ring an. Nach der Inkontinenz der Wasserpumpe, waren wir uns etwas unsicher ob wir den Sheriff noch rechtzeitig zum Treffen fit bekommen. Wie man im letzten Artikel lesen konnte, haben wir das aber noch rechtzeitig hinbekommen.

 

So prüften wir vor dem Ring noch einmal das Auto durch. Kühlmittelstand ok? Was sagt das Öl? Der Kühlmittelstand war ok, Öl könnte mal ein halber Liter rein. So füllte meine bessere Hälfte das Öl nach. Am nächsten morgen, dem Tag der Anreise fuhren wir mit dem Wagen zur Arbeit. Der Wagen zeigte keine Auffälligkeiten und die knapp 40 Kilometer Fahrt dürften dem Wagen ganz gut getan haben. Während der Mittagspause schauten wir noch einmal nach dem Wagen und plötzlich fanden wir eine kleine Lache unterm Auto! Schon wieder Kühlmittel? Eine kurze Probe ergab: Öl! :eek:

 

Es kann doch nicht sein das der Wagen jetzt auch noch massenweise Öl verliert. Also schnell die Haube auf und das Leck lokalisieren. Am Block konnten wir aber keine verdächtige Stelle finden bis mein Blick auf den Peilstab fiel. Im Umkreis von 30 cm um den Peilstab herum klebte überall Öl. Ich drückte gegen den Peilstab und hatte den Fehler damit gefunden. Der Peilstab war nicht richtig eingerastet und so hat der Motor das Öl über die Peilstaböffnung nach draußen gedrückt :rolleyes: Also erstmal die Sauerei innen und außen wegmachen. Danach den halben Liter Öl nachfüllen den der Wagen im Motorraum verteilt hat. Zum Glück doch nur falscher Alarm!

 

Über den Tag verteilt musste meine bessere Hälfte den neugierigen Kollegen immer wieder erklären was das für ein Auto war und auch in meiner Abteilung wurde ich auf den Wagen angesprochen. Wie die bloß darauf kamen das ich bekloppt genug bin sowas zu fahren?! :D

 

Am späten Nachmittag wollten nick_rs und Stani vorbeikommen um im Convoi zum Ring zu fahren. Das klappte aber eher mäßig gut :D Nick verfuhr sich erst einmal ein wenig in der Stadt da er vorher noch tanken musste und Stani ging Ihm bei der Aktion irgendwie verloren. Nick hat es dann schlussendlich doch irgendwie geschafft, dafür war Stani mittlerweile verschollen weil er die Einfahrt zu unserem Parkplatz verpasst hat :D

 

So fuhren wir dann mit Nick zusammen los, Stani wuselte irgendwo mit mehreren km Abstand hinter uns her und nach einer guten Stunde Fahrt waren wir auch schon da. Unsere Pension war dieses mal in Schlagweite zum Ringparkplatz. Die Zimmer waren mehr als ausreichend und auch preislich gab es nichts zu meckern. Da hatte Telsch wirklich eine gute Pension gefunden! Auch die Parkplatzsituation war entgegen unserer Erwartungen erfreulich unkritisch. Wir bezogen erst einmal unser Zimmer und begutachteten danach den Gemeinschaftsraum. Für unsere Zwecke ganz gut! Wir genehmigten uns zur Feier des Tages das erste Bier und genossen die Ruhe der Eifel. Nachdem Flo vom einkaufen zurück war fuhren Shibi, Flo, Robb und ich kurz hoch zur T13 um uns die letzten Tourifahrten anzusehen. Die Jungs haben echt einen an der Klatsche wenn man so sieht wie die da zum Teil fahren ;) Danach war es Zeit fürs Abendessen. Wir hatten entschieden das wir es am ersten Abend erst einmal gemütlich angehen lassen wollen. Auf deutsch bedeutet dies: Wir grillen :D Es brauchte dann auch nur ein halbes Dutzend Youngsters um den verdammten Gasgrill endlich anzukriegen. Dadurch verzögerte sich das Abendessen natürlich. Nach reichlich Speis und Trank ging es dann ins Bett, schließlich sollte der nächste Tag noch ganz lustig werden!

 

Am nächsten Morgen ging es erstmal für die meisten ab zum Frühstück. Das Frühstück in der Pension war wirklich reichhaltig und die gute Frau welcher die Pension gehörte kümmerte sich wirklich rührig um uns :) Nach dem Frühstück machten sich Halbes_Hähnchen und ich auf um eine kurze Runde im Cop Car zu drehen. Leider fiel die Runde relativ kurz aus da nach nicht mal 10 Minuten meine bessere Hälfte anrief und fragte wo zum Teufel ich mit dem Auto hingefahren bin, schließlich wollte Sie mit Nick gleich einkaufen gehen. Selbst Schuld mein Schatz wenn du nie an dein Handy gehst :D So drehten wir wieder um und fuhren zur Pension zurück. Ich denke Hähnchen hat die Fahrt trotz der kurzen Dauer genossen ;) So ging es danach für die üblichen Verdächtigen ab zum Einkaufen. Blöderweise wurde ich zur Strafe dazu verdonnert mitzukommen und so pflanzten sich Stani und ich auf die durchaus bequeme Rückbank. Zumindest war es schön mal nicht selbst fahren zu müssen und sich einfach mal chauffieren zu lassen :D Der Rest vertrieb sich die Zeit am Ring während wir einkaufen gingen. Nick und meine bessere Hälfte waren für Nahrung zuständig während ich und Stani uns um die wirklich wichtigen Dinge kümmerten: Hopfenkaltschale und diverse andere überlebenswichtige Flüssigkeiten auf Alkoholbasis! Nach einer guten halben Stunde und viel Schlepperei standen mal eben 100€ auf dem Kassenzettel. Die Kassiererin muss gedacht haben das Sie zwei Hobbyalkoholiker vor sich hätte :D Wobei, wir sind hier schließlich in der Eifel und hier ist alles sehr dörflich. Ich denke Sie ist schlimmeres gewohnt, gerade wenn der 1. Mai vor der Tür steht :D

 

Auf dem Parkplatz schmissen wir dann das ganze Zeug ins Auto. So ein riesiger Kofferraum hat schon seine Vorteile! Mehrere Kästen Bier, gut 2 Dutzend 1,5L PET Flaschen sowie die Essenseinkäufe für gut 20 Mann passten problemlos in den Wagen und das trotz des ganzen Gerümpels der schon im Kofferraum lag.

 

Nach dem Einkauf ging es so langsam an das Highlight des Tages: Die erste automobile Schnitzeljagd in der Youngsters Geschichte. Nick und meine bessere Hälfte bereiteten noch ein paar Dinge vor. Die Teamaufteilung war klar. Geplant war das mein Team, bestehend aus Tobi, Tobi, Tobi und mir (passenderweise Team Tobi genannt), im Cop Car an der Schnitzeljagd teilnehmen sollten. Blöderweise kam ein Teilnehmer mit dem fest geplant wurde erst später, also wurde ein Tobi aus dem Team entfernt und durch unseren Neuzugang (Telschis Kumpel) ersetzt.

 

So bekamen wir gegen Mittag alle ein Briefing und schon ging es los. Die Schnitzeljagd führte uns zu einigen prominenten Punkten rund um den Ring. Dabei standen Orte wie Adenau, die Hohe Acht und einige kleinere Orte auf der Roadmap. Wieder erwarten waren wir am Ende sogar die ersten, leider haben wir nach Punkten knapp verloren. Naja, wenigstens war Team Tobi im vermeintlich langsamsten Auto am schnellsten :D

 

Am Abend ging es dann wie schon vor 3 Jahren in die Pistenklause. Lustigerweise hatten wir wieder den gleichen Tisch bekommen, nur das dieser dank des Zuwachses in der Gruppe deutlich länger war als das letzte mal. Der Laden war wie immer rappelvoll, aber ich denke das gehört irgendwie zum Charme des Ganzen. Danach war wieder das übliche angesagt: Saufen! :D

 

Am nächsten morgen ging es dann relativ entspannt zu. Ein paar sammelten sich bei den Autos um zu fachsimpeln, ein paar der anderen waren schon beim Ring. So nach und nach fuhren alle zum Ring. Nach der Schnitzeljagd war an diesem Tag Entspannung angesagt! Wir hatten extra unsere Campingstühle mitgenommen, was aufgrund der vielen Sperrungen auf dem Ring nicht die dümmste Idee war. So ließ es sich zumindest aushalten. Das Wetter war uns mal wieder wohl gesonnen und so gingen einige nach diesem Tag nicht nur mit allerlei Eindrücken sondern auch mit einem leichten Sonnenbrand zurück in die Pension :D

 

Während des Tages standen mal wieder ein paar Probefahrten an. Telschi ließ mich mal seinen MX-5 Anniversary fahren. Macht immer wieder Spaß :) Nach der Probefahrt versuchte sich dann die Gruppe daran den 1. Preis der Schnitzeljagd zu dezimieren. Die Gewinner bekamen einen riesigen Fresskorb der locker für ein ganzes Dutzend gereicht hätte. Neben den Chips und anderem höchst gesundem Kram mussten unter anderem auch die Schaumwaffeln dran glauben. So ein paar mit Schokolade überzogene Schaumwaffeln kommen echt gut wenn die Dinger den halben Tag lang in der Sonne gelegen haben :D :D :D :D

 

Gegen Nachmittag checkte ich noch einmal alle Flüssigkeiten am Sheriff und nutzte die Zeit um mich mal ein wenig mit der Technik vertraut zu machen. Die Wassertemperaturanzeige funktioniert nicht und nachdem ich endlich herausgefunden habe WO der Sensor für die Anzeige sitzt wusste ich auch warum. Von den 2 Kabeln die in den Stecker gehen hing einer unmotiviert neben dem Krümmer herum, während der andere nur noch an ein paar wenigen Adern im Stecker hing. Da hat wohl mal jemand richtig gepfuscht. Muss ich wohl mal irgendwann lernen zu löten, aber erst einmal brauche ich für das Ganze wohl einen neuen Stecker. Mit Glück tut es der Sensor noch und ich kann mir den Austausch sparen. Die Position direkt unter dem Krümmer auf der Fahrerseite ist auch wirklich etwas unglücklich gewählt, aber so kommen vermutlich die präzisesten Werte bei der Messung heraus. Naja, ich denke wenn ich den Luftfilter incl. dem daran hängenden Geraffel abbaue komme ich gut an die Kabel heran.

 

Danach schlenderte ich eine Runde über den Parkplatz und warf dabei mal einen Blick in Joshs Benz. Irgendwie hatte ich mir den Wagen während der letzten Ringtreffen nie wirklich angesehen. Josh bekam das natürlich mit uns so zeigte er mir den Wagen. So nahm ich dann auch mal auf dem Fahrersitz Platz und schaute mich ein wenig um. Dann drückte mir Josh den Zündschlüssel in die Hand. Probefahrt! Das ließ ich mir nicht zweimal sagen ;) So machten wir bei herrlichem Wetter eine etwas längere Tour durch die Eifel. Während der Fahrt haben wir viel geredet und gefachsimpelt. Als wir zurück kamen war die Strecke wieder offen und meine bessere Hälfte war wild entschlossen zu fahren. Jetzt oder nie! Also schwangen wir (neben uns beiden saßen noch Josh und Telsch im Auto) uns ins Auto und fuhren auf die Strecke. Es war eine lustige Runde, wir waren zwar bei weitem die langsamsten aber dafür hatten wir wohl den meisten Spaß :cool:

 

 

Nach der Runde winkte mich Joseph zu sich heran. Er hatte sich den ganzen Tag ziemlich rar gemacht und jetzt sollte ich auch herausfinden warum. Er war den ganzen Tag damit beschäftigt die Leute in seinem gemieteten F-Type durch die Gegend zu fahren :D Jetzt war ich an der Reihe und so ließ ich mich in den flachen Roadster fallen. Ich war schon gespannt, habe ich doch vorher nie in einem Jaguar Roadster (meine Erfahrungen mit Jaguar beschränken sich auf einen S-Type 4.0) gesessen. So gestaltete sich die Fahrt auch ganz lustig, die Jungs aus dem Dorf die gerade dabei waren sich in den Mai zu bechern haben sich wie Bolle gefreut, dass Joseph an diesem Tag zum gefühlt 1000. Mal mal mit offenen Auspuffklappen an Ihnen vorbeigefahren ist :D Der Wagen zieht schon ordentlich durch und wenn die Auspuffklappen mal auf "Feuer frei" stehen klingt der Wagen durchaus wie ein alter Sportwagen aus den 60ern. Mehr Klang kann man aus einem 6-Ender wohl nicht rausholen.

 

Nach der Fahrt war der Parkplatz plötzlich leer. Anscheinend haben wir irgendwie die Zeit vergessen und die anderen waren schon mal zur Pension gefahren, schließlich hatten wir einen Tisch in einem Restaurant bestellt. So fuhren wir dann auch ohne Umweg zur Pension. Dort verteilten wir uns auf die Autos und fuhren zum Restaurant. Auf dem Weg zum Restaurant hatte dann meine bessere Hälfte die Ehre im Jag mitzufahren. Ihr schien es ebenso gefallen zu haben :) Im Restaurant war dann Schnitzelzeit angesagt. Auch hier wurde der Tisch wieder gut voll, weshalb wir die Pommes einfach in großen Bottichen bekamen an denen wir uns selbst bedienen konnten :D

 

Nach dem Abendessen ging es wieder zurück in die Pension. Dort wurde dann wieder dem Alkohol gefröhnt. Es war auffällig das dabei deutlich weniger konsumiert wurde wie noch vor ein paar Jahren. Jaja, das Alter macht sich so langsam bemerkbar :D Damit war das Ringtreffen auch schon so gut wie zu Ende. Am Abreisetag öffnete der Himmel alle schleusen. Es regnete wie aus Eimern! Tja, das berühmte Eifelwetter.......

 

Wir frühstückten alle noch einmal, packten unsere Sachen und gaben die Schlüssel ab. Es folgte die große Verabschiedungsrunde. In der Zwischenzeit wollte ich noch einmal die Flüssigkeiten checken und ausgerechnet in dem Moment riss der Seilzug von der Haubenentriegelung :rolleyes: Super Timing! Für einmal aufmachen reichte es noch, aber so schnell sollte ich die Haube danach nicht mehr aufbekommen aber das ist wieder eine andere Geschichte.

 

Da meine bessere Hälfte bei dem Regen keinen Bock auf fahren hatte blieb der Rückweg an mir hängen. Gut, gibt schlimmeres ;) Blöd das ausgerechent in diesem Moment die Sitzverstellung streikte. Da meine bessere Hälfte noch viel weiter vorne sitzt als ich hing ich jetzt leicht hinterm Lenkrad eingeklemmt. Zum Glück fing sich die Verstellung auf halbem Weg wieder. So konnte ich irgendwann doch wieder menschenwürdig sitzen :D Damit war das erste Ringwochenende in 2017 auch schon wieder vorbei. Es hat eine menge Spaß gemacht und die Schnitzeljagd war wirklich mal was neues :)

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Mon Jun 19 21:43:32 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: Caprice, Sheriff, WHALE

 

Kurze Rückblende: Wir hatten den Wagen nach Hause geholt und die zweite Runde mit der Zulassungsstelle hinter uns gebracht. Wir hielten jetzt also die begehrten, jetzt hoffentlich passenden, Kennzeichen in der Hand.

 

Wir hatten nach der Nummer mit der Zulassungsstelle beschlossen die Montage selbiger auf den nächsten Tag zu verschieben. Als wir am nächsten Tag mit den Kennzeichen zum Auto gingen erwischte uns eine unserer Nachbarinnen. Sie fand den Wagen total toll und so fragte Sie uns auch direkt aus :) Wir unterhielten uns gute 20 Minuten mit Ihr bevor wir mit der Montage begannen. Bei der Montage stellte ich leider fest das unter dem Auto plötzlich irgendetwas begann langsam aber stetig vor sich hinzutropfen. Ein Leck? Das hatte uns gerade noch gefehlt :rolleyes:

 

So besorgten wir schnell etwas zum auffangen und dann zu schauen wo die Flüssigkeit herkam. Die Flüssigkeit war für Öl viel zu dünn, konnte also fast nur Kühlwasser sein. Die Tatsache das die Flüssigkeit an einem der Kühlerschläuche herunterlief bestärkte meinen Verdacht. Jetzt mussten wir nur noch die Quelle finden. Wir legten uns abwechselnd unter den Wagen (das Fahrwerk ist so hoch das man keinen Wagenheber braucht :D) und versuchten die Quelle ausfindig zu machen. Wir dachten erst an die Schlauchschelle an der Wasserpumpe, weshalb wir die Schelle fester anzogen. Leider brachte das überhaupt nichts. Ein paar Anrufe und Tipps später prüften wir dann die Wasserpumpe. Wenn diese untenrum nass ist dann hat sich die interne Pumpendichtung verabschiedet. Ein kurzer Griff und eine klatschnasse Hand später hatten wir Gewissheit. Die Wasserpumpe war definitiv undicht!

 

(Hatte ich schon einmal erwähnt das diese Autos tatsächlich immer nur vor Werkstätten oder der eigenen Haustür liegen bleiben?)

 

Gut, damit war der Fehler war also gefunden. Auf die Schnelle ließ sich da allerdings nichts machen. Also präparierte ich noch schnell die vordere Stoßstange (der Kennzeichenhalter musste für das Nummernschild weichen) und bohrte 2 Löcher in das Kennzeichen. Das hintere fixierte ich mit etwas doppelseitigem Autoklebeband. Zusätzlich klemmte ich das Nummernschild noch zwischen die zwei oberen Fixierschrauben. Hält besser als gedacht! Zumindest waren jetzt die beiden Kennzeichen jetzt da wo Sie hingehört.

 

Ein paar Tage später fingen wir an alles zu besorgen war wir für die Reparatur brauchen: Eine neue ACDelco Wasserpumpe, ein paar Liter AG13 von Mannol und eine Tube Uhu Dichtmasse. Wir spulen an der Stelle etwas vor:

 

Die Wasserpumpe (incl. dem anderen Kram) war mittlerweile angekommen und so machten wir uns an die Reparatur. Diesen Part hat zum Großteil meine bessere Hälfte übernommen. Ihr Auto, Ihre Arbeit ;) Ich habe lediglich die Stellen übernommen an denen eine zweite Hand oder einfach nur rohe Gewalt von Nöten war :D

 

Wir machten uns erst einmal daran die ganzen Teile die im Weg stehen könnten zu demontieren. Als allererstes war die Batterie dran. Die hatte durch die Standzeit eh wieder etwas an Kraft verloren, also hing ich diese gleich mal an das Ladegerät. Da konnte Sie während der Reparatur eine Runde laden. Danach war der Fan Shroud (die Lüfterabdeckung) dran. Um noch mehr Platz zu haben und die Demontage des Fan Shroud zu erleichtern demontierten wir auch gleiche den ganzen Wust der am Luftfilter hängt. Jetzt hatten wir etwas Platz. Vor uns lag nun der lüfter welcher über eine Riemenscheibe direkt an der Wasserpumpe hängt. Jetzt musste der Riemen runter. Zum Glück hatte ich noch das passende Werkzeug vom Alero übrig! Während meine bessere Hälfte vorsichtig den Riemen entspannte zog ich schnell den Riemen von der Riemenscheibe.

 

Der Riemen machte optisch noch einen ziemlich frischen Eindruck. Der Riemen war weder ausgebleicht, nocht fehlten Stücke in der Laufbahn. Selbst die obligatorischen Querrisse waren so gut wie nicht vorhanden. Der kann noch nicht lange verbaut sein. Nach dem Riemen folgte das Herzstück unserer Operation, die Wasserpumpe. Die Wasserpumpe ist lediglich mit 4 Schrauben am Block befestigt. Wir lösten diese und hebelten die alte Wasserpumpe mit etwas Gewalt drunter. Wahnsinn, wie gut so eine alte festgebackene Dichtung selbst so eine schwere Gusswasserpumpe hält!

 

Nachdem die alte Pumpe runter war war es Zeit die neue zu montieren. Wir nahmen die mitgelieferten Dichtungen und schmierten diese nach Vorschrift beidseitig mit Dichtmasse ein. Danach war es an der Zeit die Pumpe dahin zu verfrachten wo Sie hingehört. Vorsichtig setzte meine bessere Hälfte die Pumpe an, danach steckte ich die Schrauben zur Fixierung rein und drehte diese danach fest. Jetzt konnte die Pumpe wenigstens nicht mehr verrutschen. Ich zog danach noch mal mehrfach die Schrauben fest so dass sich die Dichtmasse auch ein wenig an die Teile pressen konnte.

 

Das war geschafft, nur noch schnell alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen und das abgelassene Kühlmittel durch neues ersetzen. Das passende Kühlmittel für so einen alten Small Block ist übrigens AG13, für den Fall das sich das jemand schon einmal gefragt haben sollte ;)

 

Das Mittel ist im Prinzip direkt verwendbar und muss nicht erst mit Wasser angerührt werden wie Glysantin. Trotzdem kann man das Zeug bei Bedarf auch mit Wasser verdünnen. Bis -40° hält es unverdünnt. Nach der Reparatur ließen wir den Wagen erst einmal ruhen, die Dichtmasse sollte laut Anleitung ein bisschen Zeit zum aushärten bekommen.

 

So warteten wir einen Tag (sicher ist sicher!) bevor wir uns wieder dem Wagen widmeten. Der Augenblick der Wahrheit war also gekommen. Würde der Wagen wieder sein Kühlmittel in die Auffangwanne verteilen oder würde er dicht bleiben? Wir montierten die Batterie, legten die Auffangwanne wieder unter das Auto und starteten den Wagen. Während meine bessere Hälfte den Wagen anwarf legte ich mich auf die Straße um direkt sehen zu können ob es tropft.

 

Wir ließen den Wagen etwas laufen, aber es tropfte nichts mehr. Operation erfolgreich, Patient lebt! Wir gaben der neuen Pumpe noch etwas Zeit um das neue Kühlmittel im Kühlkreislauf zu verteilen. Die 91-93 Caprice haben ein etwas anderes Kühlsystem. Bei modernen Autos ist der Ausgleichsbehälter fester Bestandteil des Kühlkreislaufes, steht also genauso unter Druck wie der Rest des Systems. Dies ist auch ab 94 beim Caprice so. Vorher ist der Ausgleichsbehälter aber tatsächlich nur ein Ausgleichsbehälter. Man kann ihn also selbst bei heißem Motor gefahrlos öffnen. Aus dem Grund schaut man besser direkt über den Kühler nach dem Kühlmittelstand. Wie erwartet war der Kühlmittelstand ein gutes Stück abgesackt. Wir füllten den Rest des AG13 in den Kühler und warteten noch mal eine Nacht. Am nächsten morgen war das Mittel wieder ein wenig abgesackt. Wir füllten das mit ein wenig Wasser auf. Bis -40° muss es ja nicht halten ;)

 

Wir machten dann eine kurze Probefahrt über gut 20 Kilometer damit der Motor mal wieder richtig warm werden konnte. Wir ließen den Wagen dann wieder bis zum nächsten Morgen auskühlen und füllten dann noch mal mit gut einem Liter Wasser auf. So machten wir es dann die nächsten Tage vor jeder Fahrt. Haube auf, Kühler auf, Kühlmittelstand checken und glücklich sein das alles wieder dicht hält :)

 

Das sollte erst einmal wieder ein paar Jahre halten :)

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Fri Jun 09 21:05:17 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: 9C1, Caprice, Chevrolet, Classic, Diaries/Sheriff

In der letzten Episode hatten wir von der Zulassung sowie der Überführung des Sheriffs berichtet. Heute kommt Teil II der Zulassungsstory.

 

Weiter gehts:

 

2 Tage nach der geglückten Überführung beschlossen wir dann den Wagen wegen der kleinen Kennzeichen vorzuführen. Leider entwickelte sich das Ganze zu einem ziemlich schlechten Scherz. Meine bessere Hälfte fragte mich am selben Morgen noch ob Sie den Brief auch mitnehmen solle. Ich sagte das wir den Brief wohl nicht brauchen werden, schließlich kriegen wir ja das selbe Kennzeichen nur eine Nummer kleiner so wie man es uns ein paar Tage vorher schon erklärt (und versprochen) hatte.......... Dachte ich zumindest!

 

Auf der Zulassungsstelle wurde es dann richtig lustig. Wir bekamen dieses mal eine ganz andere Nummer. Dies deutete schon direkt daraufhin das wir dieses mal an die Abteilung für "Sonderfälle" weitergeleitet wurden und so kam es dann auch! Dort saßen 2 Damen die perfekt ins "guter Cop, böser Cop" Schema passten. Man nahm sich die Papiere vor und stutzte erst einmal. In dem Moment hatten wir schon Angst das Sie anfangen würden den Fahrzeugschein Eintrag für Eintrag zu demontieren. Scheinbar war es das aber gar nicht mal. Man schaute sich die Papiere 5 Minuten konzentriert an und wies uns an den Wagen hinter die Zulassungsstelle in die Vorführhalle zu fahren. Dort warteten wir über eine halbe Stunde in der Kälte bis die beiden Damen mit den Kennzeichenschablonen herauskamen. Kurzer Check der Fahrgestellnummer (dafür musste ich erst 15 Minuten unterm Auto herumkriechen bis Sie doch mit der sichtbaren Fahrgestellnummer hinter der Schiebe zufrueden waren :rolleyes:) und schon ging das Theater los.

 

"Zweizeilige LKR Kennzeichen kriegen Sie nicht. Da passt auch ein normales in 380x110cm rein. Allerdings passt dann die jetzige Kennzeichenkombination nicht mehr. Wie sind Sie denn bloß darauf gekommen so eine Kombination zu nehmen wo Sie doch wussten das Sie eine möglichst kurze brauchen?!"

 

Nebenan war der Mitarbeiterparkplatz und drei mal dürft Ihr raten was für Kennzeichen da hauptsächlich an den Autos hingen. Richtig, KLEINE! Das war der Moment in dem ich innerlich fast explodiert wäre!

 

Erst hieß es "kein Problem" und jetzt heißt es "ein Problem" :rolleyes:

 

Wir blieben höflich und erklärten der Dame das eine Ihrer Kolleginnen uns diese Kombination zugewiesen hat. Natürlich hat man uns das Ganze 3 Tage zuvor auch noch als "Wunschkennzeichen" verkauft und das Ganze auch entsprechend so berechnet. :rolleyes: Der eigentliche Oberhammer kam aber jetzt:

 

"So können wir das nicht machen. Da brauchen Sie eine kürzere Kennzeichenkombination. Sie müssen den Wagen noch einmal mit einem anderen Kennzeichen komplett neu zulassen"

 

Ich und meine bessere Hälfte schauten uns kurz an und wir wussten sofort was im Kopf des jeweils anderen vorging:

 

:eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::confused::confused::confused::confused::confused::confused::eek::eek::eek::eek::eek::eek::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad:

 

Erinnert Ihr euch an die Frage meiner besseren Hälfte ob wir den Brief für die Aktion brauchen? ;) Natürlich brauchten wir für diese Aktion jetzt den verdammten Brief! Wir schauten auf die Uhr: "Mist, die haben nur noch eine halbe Stunde offen". So fuhren wir also wieder nach Hause, kramten den Brief hervor und fuhren dann fix wieder zurück zur Zulassungsstelle.

 

Der böse Cop hatte zum Glück schon Feierabend gemacht, so war nur noch der gute Cop da. Sie drückte uns die Ausnahmegenehmigung für die 380x110cm Kennzeichen in die Hand und sagte uns das wir das schon mal eine Etage weiter unten bezahlen sollen, Nummer bräuchten wir dafür nicht extra noch einmal ziehen. Danach sollen wir fix den Brief holen gehen. Gesagt getan: Wir drängelten uns vor wie uns befohlen wurde. Daraufhin wurden wir noch kurz von der Sachbearbeiterin angeblökt warum wir hier wären ohne aufgerufen worden zu sein und wo überhaupt unsere Nummer wäre. Nach kurzer Erklärung hat Sie dann etwas widerwillig die 20€ für die Ausnahmegenehmigung kassiert und die Zahlung quittiert. Danach ging es im Rekordtempo nach Hause und wieder zurück. Guter Cop hatte mittlerweile ebenso Feierabend gemacht. Zum Glück hatte Sie vorher noch die kürzeste verfügbare Kennzeichenkombination herausgesucht und Ihren Kollegen angewiesen unseren Fall zu Ende zu bearbeiten damit wir die neuen Schilder drucken lassen konnten. Natürlich wurden für die kürzeren Kennzeichen mal wieder der "Wunschkennzeichenaufschlag" von gut 20€ fällig :rolleyes:

 

Dann sollte ich kurz hoch die neuen Kennzeichen drucken lassen, da die Sachbearbeiterin aber die Maße nicht auf den Zettel geschrieben hatte durften wir unten wieder nachfragen welche Größe wir jetzt eigentlich drucken lassen sollten. Auch das hat wieder Zeit und Nerven gekostet. Nach gut 15 Minuten ging ich dann mit einem neuen Satz Kennzeichen wieder runter zu der Sachbearbeiterin. Noch kurz die 5€ für die neue Umweltplakette abgedockt, den Rest bezahlt und fertig!

 

Nachdem wir das ganze reguläre Zulassungsprozedere wieder einmal hinter uns hatten verließen wir völlig entnervt mit 2 brandneuen Kennzeichen die Zulassungsstelle. Die Lust darauf die Kennzeichen sofort zu montieren war uns erst einmal gründlich vergangen...............................................

 

Bilanz der Zulassung:

 

- Innerhalb von 4 Tagen 2 mal die komplette Zulassung für ein und dasselbe Auto gezahlt

- Ein verschwendeter Urlaubstag

- Stress ohne Ende

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Tue Jun 06 18:26:51 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: 4, 9C1, Caprice, Chevrolet, Classic, Diaries/Sheriff

Heute gibts mal eine Art Crossover Episode da in diesem Artikel beide Wagen eine tragende Rolle haben ;) Es begab sich eines schönen Tages im März das ich mein Auto mal wieder nach der Saisonpause nach Hause holen wollte.

 

Nachdem mein Auto letztes Jahr seine Motorüberholung bekam, zwischendrin noch neue Spurstangen bekam und gegen Ende der Saison mit frischem TÜV gesegnet wurde, war es dieses Jahr zum Saisonstart an der Zeit den Wagen endlich mal wieder zu bewegen. Also vereinbarte ich bei der Werkstatt einen Termin für die Abholung, da der Wagen dort überwintert hatte. Der Wagen wurde letztes Jahr zum Saisonende fertig und es wäre ziemlich aufwändig und sinnfrei gewesen den Wagen für lächerliche 2 Wochen nach Hause zu holen nur um Ihn dann wieder einzulagern. So hatte ich mich damals entschieden mich einfach noch ein paar Monate zu gedulden. Die 3 Monate Wartezeit machten den Braten jetzt auch nicht mehr fett! So konnte ich mir wenigstens überlegen wann und wie ich den Wagen am besten abhole. Ich plante also den Wagen kurz nach Saisonbeginn abzuholen. Mit der Bahn hin, Auto abholen, nach Hause fahren und dabei schon mal einen ordentlichen Teil des Einfahrpensums hinter mich bringen. Klang eigentlich ganz gut, also setzte ich gut 2 Wochen vor der angedachten Abholung meine bessere Hälfte von meinem Plan in Kenntnis.

 

Folgender Dialog spielte sich so in etwa auf dem Weg nach Hause im Auto zwischen meiner besseren Hälfte und mir ab:

 

Kleiner Hinweis: In Klammern geschriebene Sätze haben sich nur in meinem Kopf abgespielt :D

 

Ich: Ich werde wohl übernächste Woche mein Auto holen gehen.

 

Sie: Mach das!

 

Sie: Hmmmmmm.......

 

Ich: (Das Hmmmmmm....... verheißt nichts gutes!)

 

Sie: Eigentlich könnte ich ja dann mein Auto gleich mit nach Hause holen.

 

Ich: Dein Wagen ist noch nicht mal zugelassen und die Nummer mit dem Leerlauf sollten wir vorher auch mal beheben und dann ist da noch die Schraube im Reifen sowie der abgerissene Kat und und und............

 

Sie: Ist doch alles kein Problem. Wir nehmen uns einfach einen Tag vorher frei, lassen den Wagen zu, fahren dann runter und holen beide Autos wieder hoch. Den Rest kriegt man vor Ort sicherlich organisiert.

 

Ich: Wir müssten dann aber auch noch mal bei der Versicherung anrufen, das ursprüngliche Angebot incl. EVB Nummer ist bestimmt schon abgelaufen.

 

Sie: Ja, das müsstest DU mal machen.

 

Ich: (Ich, warum ich?! Frau, es ist DEIN Auto!:confused::confused::confused::confused:)

 

Zur Zulassungsstelle müssten wir dann auch noch, anders bekommen wir den Wagen ja gar nicht hier hoch......

 

(Ich glaube Sie hört mir schon gar nicht mehr zu)

 

Sie: Ich rufe mal bei der Werkstatt an und frage ob die das alles bis dato hinbekommen.

 

Das war der Startschuss zur vielleicht längsten Heimfahrt die wir je hatten! Wir beide, in unserer ganz eigenen Minikolonne durch halb Deutschland? Klingt unvernünftig, bin dabei! :D

 

Den Startschuss gab uns die Werkstatt als Sie uns anrief das wir beide Autos an Tag X abholen konnten. Ok, dass könnte jetzt alles etwas knapp werden! Wir hatten keine Woche mehr bis zur Abholung und es war so gut wie nichts organisiert :eek: Somit fing ich also erst einmal damit an das alte Angebot der Versicherung herauszusuchen, um dann damit bei selbiger anzurufen. Eine halbe Ewigkeit später (Warteschleife!) erhielt ich von der netten Dame am anderen Ende der Leitung auch schon eine niegelnagelneue EVB Nummer sowie ein aktualisiertes Angebot.

 

Das war schon mal geschafft! Fehlten nur noch die Teile. Bis zur Abholung waren es nur noch 3 Tage, woher sollte ich so schnell ein IAC Ventil nehmen? Rockauto wäre wohl gegangen, allerdings war ich nicht bereit für den Versand alleine fast das doppelte des Warenwerts zu bezahlen. So blieb eigentlich nur noch der Speedshop. Zum Glück hatten Sie das besagte Teil vorrätig und so zahlte ich dafür incl. Versand am Ende nur die Hälfte von dem was Rockauto haben wollte. Das Teil hatten wir direkt an die Werkstatt geschickt. Sicher ist sicher!

 

Meine bessere Hälfte organisierte in der Zwischenzeit bei der Werkstatt den Einbau einer neuen Batterie (die alte hat die lange Standzeit nicht überlebt) und das flicken des Reifens.

 

Als nächstes organisierte ich die Hinfahrt. Da es irgendwie dämlich gewesen wäre mit dem Auto runter zu fahren musste der Mii dieses mal zuhause bleiben. Die Gleichung 3 Autos mit 2 Fahrern wollte einfach nicht aufgehen :D Wir entschieden uns für die Bahn und so checkte ich Zugverbindungen, verglich Preise und klamüserte im Kopf aus um wie viel Uhr wir wohl am besten losfahren. Glücklicherweise fand ich eine relativ gute Verbindung. Zwar etwas früh, aber so riskierten wir wenigstens nicht zu spät zu kommen und mit 33€ pro Kopf war das Ganze echt günstig! Außerdem sparten wir mit der Verbindung fast 2 Stunden Fahrzeit im Vergleich zum Auto. Das Ganze wurde für gut befunden und gebucht :)

 

Zu meinem erstaunen bekamen wir von der Werkstatt bereits einen Tag nach Bestellung des IAC Ventils die Info das Sie das Teil erhalten und eingebaut haben. Ebenso hatten Sie eine neue Batterie besorgt, den Reifen geflickt und den bei Import schon provisorisch befestigten Kat vernünftig festgeschweißt. Wow, dass ging schnell! Damit stand der nächste Punkt auf der Liste an: Die Zulassungsstelle.

 

Am Tag vor der Abholung nahmen wir uns frei und gingen mit einem riesigen Haufen Papier zur Zulassungsstelle. Das Ganze gestaltete sich in etwa so:

Anstellen.............

warten...............

warten ............

warten............

zum Schalter gehen.........

darauf hingewiesen werden das man für kleine Kennzeichen den Wagen vorführen muss....................

eine Nummer bekommen ....................

warten .....................

warten .....................

warten .....................

warten......................

weiter warten........

 

Irgendwann wurde dann endlich unsere Nummer aufgerufen. Mit dieser gingen wir dann direkt zum Schalter und ab da ging die ganze Chose auch schon los ;) Es ist gar nicht so einfach einen Amerikaner zuzulassen wenn er kleine Kennzeichen braucht und die Zulassungsstelle ums verrecken ohne Vorführung keine herausrücken will.

 

Wir dachten uns "Versuch macht kluch" und so versuchten wir trotzdem einfach mal direkt auf das Kennzeichenproblem hinzuweisen. Die Frau die unseren Fall bearbeitete hatte auch durchaus Verständnis für unser Problem. Leider endete das Ganze dann in einer halbstündigen "wie stellen wir das jetzt am besten an" Aktion. Sie holte Ihre Kennzeichenrohlinge, wir suchten diverse Kennzeichenkombinationen heraus nur um festzustellen das keine einzige von denen auf die normale Kennzeichengröße passt. Die Diskussion mit den kleinen Kennzeichen war in diesem Moment erst einmal gelaufen. Die verfügbaren Wunschkombinationen kollidierten so ziemlich alle mit dem Wunsch nach einem Saisonkennzeichen.

 

Das Leben ist halt kein Wunschkonzert und so nahmen wir einfach die nächstbeste passende Kombination welche uns die Sachberabeiterin vorschlug. Man versicherte uns das diese auf die kleinen Kennzeichen passt und wir dann keine Probleme bekommen würden wenn uns das kleine Kennzeichen zugewiesen wird. Das klang schon einmal gut! Um ein paar Euro ärmer verließen wir die Zulassungsstelle. Tag X stand kurz bevor!

 

Am nächsten Morgen war früh aufstehen angesagt. Um genau zu sein war sehr frühes aufstehen angesagt! Der Zug ging bereits um 7 Uhr morgens. Da wir uns beim Packen mal wieder in Prokrastination geübt hatten, mussten wir kurz vor 5 aufstehen um noch alles unter einen Hut bzw. einen Koffer zu bekommen ;) Zum Bahnhof mussten wir ja auch noch und so schmissen wir schnell alles von dem wir glaubten wir würden es brauchen in den Koffer in der Hoffnung nichts vergessen zu haben. Pünktlich kamen wir am Bahnhof an und genauso pünktlich kam auch der Zug. Entspannte 2 Stunden später waren wir auch schon in der baden württembergischen Landeshauptstadt angekommen. Ein Freund war so nett uns vom Bahnhof abzuholen und so warteten wir bei strömenden Regen im Auto darauf das die Werkstatt öffnete. Pünktlich stand unser Freund an der Werkstatt und geleitete uns direkt zu unseren Autos die im Hinterhof geparkt wurden. Bevor wir mit den Autos auch nur irgendwas anstellen beschlossen wir Sie auf den Hof zu fahren. Gesagt, getan!

 

Jetzt mussten die mitgebrachten Kennzeichen am Cop Car angebracht werden. Da es zum einen aus Eimern regnete und zum anderen keins der Kennzeichen auch nur ansatzweise an das Auto gepasst hätte mussten wir improvisieren. Mit einer Rolle Panzertape bewaffnet versuchte ich die Kennzeichen an die Scheiben zu kleben. An der hinteren Scheibe funktionierte dies deutlich besser als erwartet. Leider funktinierte das Ganze an der Frontscheibe so gut wie überhaupt nicht. Am Ende bestand die Beifahrerseite der Scheibe aus einem 520mm x 110mm großen Stück Blech und ca. 2qm² Panzertape. Das Kennzeichen hing trotz der Massen an Panzertape herunter weil das Tape an der Unterseite nicht halten wollte. Dies hatte allerdings den positiven Nebeneffekt das man das Kennzeichen wunderbar von außen lesen konnte, da es nun kerzengerade hinter der Scheibe stand :D Was solls, es soll nur halten, keinen Preis beim Concours d Elegance gewinnen.

 

Als nächstes stand ein bisschen Schrauben auf dem Plan. Bei meinem Auto war der Scheibenwischer ausgefallen und wir machten uns auf die Fehlersuche. Wir besorgten vorher sicherheitshalber einen Wischermotor aus einem Schlachtwagen da wir zuerst annahmen das dieser vielleicht die Fehlerquelle sein könnte. Beim ausprobieren stellten wir leider fest das es nicht der Wischermotor war. Wir checkten das Relais aber auch dies war in Ordnung. Um das Armaturenbrett auseinander zu nehmen und die Kabel durchzumessen fehlte die Zeit also beließen wir es erst einmal dabei. Ich vermute das sich beim Ausbau der Gasanlage (dafür musste der Schalter für die Gasanlage aus dem Armaturenbrett raus) das Kabel von dem Schalter gelöst hat der den Scheibenwischer in Gang setzt.

 

In der Zwischenzeit war meine bessere Hälfte nicht untätig. Sie hatte Ihren Wagen ein wenig geputzt und aufgeräumt. Diese Mühen sollten durch einen Ölwechsel gekrönt werden. So führen wir Ihr Auto schnell auf die Bühne und wir erledigten den Ölwechsel.

 

Die Zeit verging wie im Fluge und so war es auch schon Zeit für den obligatorischen Samstagabendcruise. Telsch hatte kurz vor unserer Abreise durchblicken lassen das er nicht abgeneigt wäre sich mal mit uns zu treffen wenn wir in der Gegend sind ;) Also luden wir Ihn ein einfach mal beim Cruise vorbeizukommen. Er hatte die beiden Autos persönlich noch nie in Augenschein nehmen können und so war es für Ihn auch eine gute Gelegenheit sich die Autos etwas genauer anzusehen ;) Während wir Ihm die Unterschiede zwischen den beiden Wagen erklärten schaute sich Telsch in beiden Autos um, machte Sitzproben und befand beide für saubequem :)

 

Nach dem Cruise gingen wir alle noch eine Kleinigkeit essen. Damit Telsch nicht für ein 1,5 Stunden Treffen extra durch das halbe Schwabenländle gegondelt wäre haben wir Ihn kurzerhand zum Essen mitgenommen. Das Abendessen war noch sehr schön, es geht doch nichts über einen fetten Burger mit reichlich Käse und Fleisch :D

 

Als wir beschlossen das es an der Zeit wäre abzureisen stellten wir mit erschrecken fest das es schon sehr spät war :eek: Weiterhin stellte ich fest das die Werkstatt immer noch die Papiere meines Autos hatte. Ohne wollte ich ungern mehrere 100 Kilometer fahren, also ging es noch schnell mit allen zurück in die Werkstatt um die Papiere zu holen. Wir brachten Telsch dann noch schnell zurück zum Cruise da er sein Auto dort noch stehen hatte. Als wir dann endlich Richtung Heimat starten konnten war es auch schon nach 12. Puh, so spät fahren wir selten los und dann noch Kolonne fahren. Dazu sind wir mit dem Cop Car noch nie so lange Strecken am Stück gefahren. Würde die Technik durchhalten? Probieren wir es aus!

 

Pünktlich zur Abfahrt fing es natürlich wieder an zu regnen :rolleyes: Zum Glück war der Regen nur nieselig. Der Fahrtwind pustete das Wasser somit ziemlich zuverlässig von der Scheibe. So fuhren wir dann auch erst einmal ein paar Stunden. Der Vorteil an der späten Startzeit war der nicht vorhandene Verkehr auf den Straßen, allerdings bremsten uns diverse Baustellen ein weshalb wir nach gut 2 Stunden schein eine ganze Menge Zeit verloren hatten. Dazu hielten wir auch in regelmäßigen Abständen an Parkplätzen und Tankstellen an um den Zustand unserer Motoren zu checken. In meinem Falle wegen des Einfahrens, in Ihrem Falle weil der Motor ein wenig Öl (wir wollten wissen wie viel er tatsächlich) verbrennt. Irgendwann um 3 Uhr morgens nach 2/3 der Strecke kam dann über Funk die Schreckensnachricht:

 

"Der Motor ruckelt und nimmt kein Gas mehr an!"

 

In dem Moment fuhr mir ein riesiger Schock durch den ganzen Körper. Ein sehr ungutes Gefühl überfiel mich. Sollte etwa gerade das passiert sein von dem wir hofften das es nicht passiert? Eine Panne mitten in der Nacht auf einer Autobahn? Mit letzter Kraft schleppte sich das Cop Car auf den Seitenstreifen und ich hielt kurz davor an. Kurze Beratung mit meiner besseren Hälfte via Funk wie wir jetzt wohl am besten weiter verfahren nur um festzustellen das wir beide keine Ahnung hatten. Es war stockdunkel, jetzt am Auto einfach mal auf Verdacht herumzufummeln wäre lebensgefährlich gewesen. Zum Glück hatte unser guter Freund angeboten das wir Ihn die ganze Nacht lang anrufen können falls etwas passieren sollte. Das Angebot nahm meine bessere Hälfte dann auch direkt wahr. Gut 10 Minuten später bekam ich ein etwas kleinlauten Rückruf von meiner besseren Hälfte:

 

"Es könnte sein das der Tank einfach nur leer ist."

 

In dem Moment wusste ich nicht ob ich erleichtert sein sollte oder mir einfach nur die Hand vor die Stirn klatschen sollte. Zu ihrer Verteidigung: Die Tanknadel war eigentlich noch nicht komplett auf 0. Ich glaube so langsam verstehe ich was unser guter Freund meinte als er sagte:

 

"Die Zusatzanzeigen sind superpräzise, die Tankanzeige kann man verstehen lernen"

 

Gut, einen Versuch ist es wert! So machte ich mich um halb 4 Uhr morgens auf, mitten in der Pampa, eine Tankstelle zu finden die noch offen hat. Google sagte mir das doch irgendwo hinter der Ausfahrt in 3 km eine Tankstelle kommen sollte die noch offen hat. Also fahren wir da mal hin. Dort angekommen könnt Ihr euch vermutlich jetzt schon denken was ich vorfand: Eine geschlossene Tankstelle :rolleyes: Also die nächste Tankstelle rausgesucht! Auch dort bin ich hingefahren um auch hier wieder festzustellen: Zu! Nächste Tankstelle, gleiches Spiel: Zu! Die letzte Tankstelle war nicht nur zu, in dem ganzen Ort herrschte eine Totenstille. Kein Auto und kein Mensch waren zu sehen oder zu hören. Ich hätte auf der Hauptstraße vermutlich ein Sit-In veranstalten können ohne dabei jemanden zu blockieren oder zu stören :D

 

So langsam kam ich mir von Google "veräppelt" (haha, habt Ihr DEN Wortwitz gesehen! :D) vor. Es muss doch irgendwo hier eine Tankstelle geben die geöffnet hat?! Ich beschloss einfach die nächste Autobahntankstelle zu suchen auch wenn ich dafür länger fahren muss. Dann fiel es mir plötzlich wieder ein: War nicht ein paar KM vor der Stelle an der wir liegengeblieben sind nicht ein Rasthof? Ich befragte dann doch wieder schnell Google und Bingo: Da war eine Autobahntankstelle ca 15km vor der Stelle an der wir liegengeblieben sind.

 

Also nichts wie hin, horrend viel Geld für einen Reservekanister gezahlt, horrend viel Geld für knapp 11 Liter Sprit gezahlt und dann zurück zu meiner besseren Hälfte. Ich nahm den Kanister aus dem Auto und ließ die knapp 11 Liter des Kanisters in den Wagen laufen. Ich glaube ich war noch nie so froh das der Wagen den Tankstutzen hinter dem Kennzeichenhalter hat! So musste ich nicht auf der Straße stehen.

 

Die Stunde der Wahrheit war gekommen: War es wirklich Spritmangel oder doch etwas größeres? Wir probierten es aus. Der Wagen orgelte ein paar Sekunden und zack sprang der Wagen an. Puh, Glück gehabt! Wir fuhren danach im Schneckentempo zu der Tankstelle zurück an der ich auch den Kanister organisiert hatte. Die 11 Liter würden nie bis nach Hause reichen. Gut 120€ ärmer und mit vollem Tank konnten wir unsere Reise dann endlich fortsetzen. Wir hatten mittlerweile viertel nach 4 und noch gut 170km vor uns. Es war kalt, es war nass und wir beide waren mittlerweile etwas fertig! Immerhin waren wir jetzt seit knapp 24h auf den Beinen und der Tag war anstrengend. Es half alles nichts, wir mussten weiter! Kurz vor dem Ziel haben wir dann noch einmal eine Pause eingelegt. Ich verspürte den Ruf der Natur und meine bessere Hälfte wollte sich ein wenig bewegen um nicht einzuschlafen. Schon lustig an einem Sonntag morgen gegen 6 Uhr neben der Putzfrau der einzige in so einer Autobahnraststätte zu sein :D Irgendwann nach 6 Uhr morgens kamen wir dann auch endlich mal zuhause an. Nächste Herausforderung: Parkplatzsuche! Hmm, da wäre eine ziemlich große Lücke vor dem Haus die allerdings von einem Car2Go Smart blockiert wird :rolleyes: Zum Glück habe ich einen C2G Account und so fuhr ich den Wagen fix weg. Jetzt war die Lücke groß genug für das Cop Car. Mein Auto landete kurzerhand in der Einfahrt. In dem Moment war es mir gelinde gesagt ziemlich scheißegal ob die Nachbarin sich über das große Auto in MEINER Einfahrt beschwert. Sichtlich geschafft fielen wir beide kurz darauf ins Bett!

 

An dieser Stelle gibts einen Cut. Weiter gehts im nächsten Artikel ;)

 

P.S.: Was lernen wir daraus? Spätestens dann tanken wenn die Nadel bei der Hälfte steht :D

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Wed May 10 06:57:09 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: American, Carroll, Legends, Shelby

 

Carroll Hall Shelby: Hühnerfarmer, Testpilot, Rennfahrer, Schlitzohr und begnadeter Konstrukteur. Er erschuf einige der legendärsten Autos die je gebaut wurden und war an vielen erfolgreichen Rennsportprojekten beteiligt. Er verwandelte den AC Ace in ein Monster, machte aus dem Mustang einen ernstzunehmenden Sportwagen und half Ford mit dem GT40 die Ferraris auf der Rennstrecke zu schlagen. Shelby hatte ein, im wahrsten Sinne des Wortes, bewegtes Leben. Es waren nicht allein seine Autos, sondern insbesondere seine Taten welche Carroll Shelby seinen Legendenstatus einbrachten.

 

Vor ziemlich genau 5 Jahren ist Carroll Shelby von uns gegangen. Zeit das Lebenswerk eines Mannes zu würdigen welcher in seiner Generation für Performane stand wie kein Zweiter!

 

Die frühen Jahre

 

Carroll Shelby wurde am 11. Januar 1923 in Leesburg (Texas, USA) geboren. Seine Eltern waren Warren Hall Shelby und Eloise Shelby (geborene Lawrence). Shelby hatte es schon in jüngster Kindheit nicht leicht, da man im Alter von 7 Jahren bei Ihm einen Herzfehler feststellte, welcher Ihn über viele Jahre seines jungen Lebens ans Bett fesselte. Im Alter von 14 Jahren, bescheinigten Ihm die Ärzte das sich sein Herzleiden gebessert habe und das er seinem Herzleiden quasi „entwachsen“ sei. So ganz loslassen sollte Ihn sein Herzleiden allerdings nie und soviel sei verraten, es wird Ihn noch mehrfach beschäftigen!

 

Schon in jungen Jahren interessierte sich Carroll für Autos und so fuhr er bereits während seiner High-School Zeit Dirt-Track Rennen. Er fuhr die Autos allerdings nicht nur, er schraubte damals auch schon selbst an Ihnen. Darunter waren neben diversen Ford Model T/Model A (Shelb war eben ein echter Hot Rodder! ;)) auch ein Willys Overland. 1940 neigte sich seine Schulzeit dem Ende zu und er machte seinen High-School Abschluss an der Woodrow Wilson High School. Eigentlich sollte der junge Carroll danach an der Georgia School of Technology ein Studium im Fach Luftfahrttechnik beginnen (für das er auch bereits eingeschrieben war), allerdings kam der zweite Weltkrieg dazwischen. Statt zur Universität zu gehen, ging der junge Shelby somit lieber zum United States Army Air Corps. Während des 2. Weltkriegs diente er somit als Testpilot und Fluglehrer wo er auch bis zum Ende des Krieges bleiben sollte. Er leistete seinen Dienst am San Antonio Aviation Cadet Center ab (heute besser bekannt als Lackland Air Force Base) wo er Bomberpiloten und Navigatoren ausbildete.

 

Shelby war und blieb Zeit seines Lebens ein sturer Ochse, weshalb er nicht nur einmal mit seinen Vorgesetzten aneinandergeriet. Er war aber nicht nur ein Sturkopf, sondern auch ein heimlicher Romantiker. Er nutzte einige der Übungsflüge um der Farm seiner Angebeteten den ein oder anderen Besuch abzustatten. Jedes mal wenn er dies tat, warf er einen Liebesbrief,verpackt in einen Stiefel, über der Farm ab. Der Name seiner Angebeteten war Jeanne Fields, welche er im Jahre 1943 heiratete. Nur ein Jahr später entstand aus dieser Verbindung seine Tochter Sharon-Ann. 1945, nachdem die Alleierten den Krieg gewannen, verließ Shelby die Army endgültig im Range eines Staff Seargent Pilot.

 

Zeit als Rennfahrer

 

Nach dem Krieg musste sich Shelby eine neue Einkommensquelle suchen. Zuerst verdingte sich Shelby als Eigentümer einer Müllabfuhr was allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. In dieser Zeit, genauer im Jahre 1946, wird sein Sohn Michael Hall Shelby geboren. Nach dem Fehlschlag mit der Müllabfuhr, versuchte er sich als texanischer Ölbaron was allerdings auch nicht gut funktionierte. 1949 versuchte er es schlussendlich in seiner Heimat Texas als Hühnerfarmer. Das erste Jahr lief relativ okay und Shelby konnte mit seiner ersten Zucht sogar Geld verdienen. Leider raffte eine Krankheit seine komplette zweite Zucht dahin, womit Shelbys Hühnerfarm bankrott war. So war nach gut 2 Jahren seine Karriere als Hühnerfarmer auch schon wieder vorbei. Da Ihn die Autorennen seiner Schulzeit nie wirklich losgelassen hatten, beschloss er dort weiterzumachen. Er begann Anfang der 50er mit dem MG eines Kumpels ein paar Rennen zu fahren. Der typische Renntag sah für Shelby dabei in etwa so aus:

 

1. Auto leihen

2. Zur Rennstrecke fahren

3. Die, zum Teil deutlich stärkere, Konkurrenz in Grund und Boden fahren

4. Nach Hause fahren

 

Im Gegensatz zu den meisten Fahrern seiner Zeit zeichnete sich Shelby nicht gerade durch fahrerische Finesse aus. Shelbys Erfolgsrezept als Fahrer basierte auf einer bis dato nie gesehenen Aggressivität und einem unerschütterlichen Siegeswillen.

Dies sorgte auch dafür, dass Shelby für damalige Verhältnisse nicht immer ganz fair fuhr. Da wurde der Gegner notfalls schon mal in der Kurve von der Spur gedrängt wenn er die „Tür offen ließ“ ;)

 

Das Shelby auch sonst keinen Wert auf Konventionen legte zeigte sich in der Wahl seiner Kleidung. Er hatte die Angewohnheit in seinen Arbeitsoveralls seiner Hühnerfahrm die Rennen zu fahren. Während seine Konkurrenz eher schick angezogen war, fiel Shelby in seinen Overalls bei den Rennen auf wie ein bunter Hund. Mit seinem Outfit erregte er zum Teil mehr Aufsehen als mit seinen Rennergebnissen. Shelby bemerkte dies und so beschloss er die Overalls zu seinem Markenzeichen zu machen. Man könnte fast sagen das Shelby den Rennoverall erfunden bzw. salonfähig gemacht hat ;)

 

Wie aggressiv sein Fahrstil war zeigte sich auch bei der Carrera Panamericana. Ende 1954 entschied sich Shelby an dem legendären und extrem gefährlichen Rennen teilzunehmen. Während des Rennens verunfallte er in seinem Austin Healy, indem sich der Wagen mehrfach überschlug. Shelby verletzte sich bei dem Unfall so schwer das einer seiner Arme bei dem Unfall regelrecht zerschmettert wurde. Erzählungen zufolge wurde er nach dem Unfall von Ureinwohnern gefunden welche die Erstversorgung übernahmen bevor die Helfer eintrafen. Wenige Monate später, wir schreiben mittlerweile das Jahr 1955, stand das 12h Rennen von Sebring an. Niemand hatte ernsthaft damit gerechnet das Shelby antreten würde, war sein Arm doch immer noch in einen dicken fetten Gips eingewickelt. Allerdings hatten die Leute da die Rechnung ohne Mr. Shelby gemacht der es gar nicht einsah einfach nur herumzusitzen ;) Er erschien nicht nur beim Rennen, nein, er war auch fest entschlossen mitzufahren! Er riss sich selbst den Gips vom Arm, fixierte das ganze notdürftig mit einer selbst gebastelten Fieberglasschiene und klebte die Hand mit Panzertape am Lenkrad fest.

 

 

Als ob das nicht schon für eine gute Story reichen würde beendeten Shelby und sein Partner Phil Hill das Rennen auf dem zweiten Platz. Die Fans feierten Shelby und Hill wie Sieger, was primär daran lag das man beide fälschlicherweise zu den Siegern des Rennens erklärt hatte :D Erst nach Einspruch der eigentlichen Sieger korrigierte die Rennleitung im Nachhinein das offizielle Endergebnis.

 

Es sind Geschichten wie diese die Carroll Shelby den Titel „Sportler des Jahres“ der Sports Illustrated einbrachten und seinen Legendenstatus begründeten. Shelby fuhr weiterhin Rennen wodurch Aston Martin und Maserati auf Ihn aufmerksam wurden. Beide Teams boten Ihm für diverse Rennen ein Cockpit an. Während dieser Zeit seiner Karriere fuhr er, unter anderem mit einem aerodynamisch optimierten Austin Healy 100S, über die Bonneville Salt Flats auf dem er 16 Geschwindigkeitsrekorde aufstellte.

 

Beim Mount Washington Hill Climb brach er 1956 in einem Ferrari 375 GP den damaligen Streckenrekord. Von 1958-1959 fuhr er in der Formel 1, allerdings mit eher mäßigem Erfolg. Der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn des 24h Rennens vom LeMans auf Aston Martin. Schon damals fiel Ihm im Rennen der AC Ace auf, ein Auto das für Ihn später noch sehr wichtig werden sollte ;)

 

 

 

Rückzug vom Rennsport und die Anfänge als Konstrukteur

 

Nach seinem Sieg in LeMans spielte Carroll Shelby mit dem Gedanken seine Karriere als Rennfahrer an den Nagel zu hängen. Gesundheitliche Probleme zwangen Ihn dazu sich vom Rennsport zurückzuziehen. Sein Herzfehler machte ihm eine weitere Rennfahrerkarriere so gut wie unmöglich. Shelby war vorher schon gesundheitlich kaum in der Lage Rennen zu fahren. Nur unter Einfluss von Glycerintabletten war er in der Lage überhaupt ein Rennen zuende zu fahren. Einfach weiterzumachen hätte längerfristig nicht nur Shelby sondern auch seinen Konkurrenten auf der Rennstrecke das Leben kosten können. Dies wusste Shelby und so hatte er sich nach seinem Sieg in Le-Mans entschlossen zeitnah mit dem fahren aufzuhören. Ein Jahr später, im Jahre 1960 hörte er dann auch endgültig mit den Rennen auf.

 

Im gleichen Jahr zog Shelby nach Kalifornien und trennte sich von seiner Frau Jeanne. Sie blieb in Texas. In Kalifornien angekommen verdingte sich Carroll als Großhändler für Goodyear Reifen. Ein Jahr später kam er auf die Idee er könne sich als Coach für Nachwuchsrennfahrer versuchen. Daraufhin gündete er die “Shelby High School of Performance Driving”. Leider funktionierte dies genauso wenig wie die Karriere als Ölbaron und Hühnerfarmer, weshalb die Schule auch nicht lange geöffnet war.

 

Daraufhin beschloss er einer Idee nachzugehen die Ihn schon sehr lange verfolgte:

 

Er wollte ein Auto bauen das seinen Namen trägt!

 

 

 

Seine Idee war dabei so simpel wie genial: Man nehme ein phantastisches Chassis (klein, leicht) und kreuzte dieses mit einem phantastischen (groß, kräftig) Motor. Die Idee zur Cobra kam Ihm tatsächlich im Schlaf. Wie so viele Menschen, so gehörte auch Carroll Shelby zu den Menschen die nachts irgendetwas träumten und bereits am nächsten Morgen vergessen hatten von was Sie da eigentlich geträumt hatten. Da Shelby aber nicht selten seine besten Ideen quasi "über Nacht" bekam gewöhnte er sich an einen Stift und einen Notizblock neben seinem Bett aufzubewahren um seine spontanen Geistesblitze sofort aufschreiben zu können. Eines Nachts wachte er also mal wieder nach einem Traum auf und kritzelte schlaftrunken irgendetwas auf den Notizblock. Am nächsten Morgen soll er aufgewacht sein und das Wort "Cobra" auf dem Notizblock vorgefunden haben.

 

Dieser Moment war die Geburtsstunde der Cobra!

 

Aufmerksame Leser der Memory Lane wissen jetzt bereits was kommt ;) Shelby klopfte bei General Motors an da er den Small Block für den perfekten Motor für sein Projekt hielt. Nachdem er der GM Chefetage erklärte was er eigentlich mit dem Motor vorhatte winkte man dankend ab. Was Shelby da vorhatte klang verdächtig nach einem Corvette Konkurrenten und so etwas wollte man bei GM nun wirklich nicht unterstützen. Bei der Beschaffung des Chassis war Shelby leider genauso unerfolgreich. Ursprünglich dachte Shelby an einen Austin Healy als Basis für seine Kreation aber so wie auch schon GM so winkte auch Donald Healy dankend ab als er Ihm seine Idee erklärte. Aber Shelby wäre nicht Shelby hätte er nicht einen Weg gefunden. Shelby galt Zeit seines Lebens als ziemliches Schlitzohr. Er machte sich seinen Ruf als Rennfahrer zunutze und zog weiter. Bei seiner Suche nach einem geeigneten Motor landete er am Ende bei Ford. Dort hatte man gerade den Y-Block V8 überarbeitet und David Evans der Verantwortliche bei Ford wusste nur zu gut wen er da vor sich hatte.

 

Carroll fragte bei Ford an ob man ihm nicht ein paar Motoren zu Testzwecken liefern könne.

Den Ford Verantwortlichen soll er dabei gesagt haben das er ein super Chassis hätte und dafür nur noch einen guten Motor bräuchte. Gleichzeitig führte er Verhandlungen mit AC Cars über die Verwendung des ACE Chassis für sein Projekt. Bei AC Cars hatte man gerade die Bezugsquelle für den Motor des Ace verloren und so rannte Shelby mit seiner Idee bei den Engländern offene Türen ein.

 

Shelby erzählte AC Cars das er einen super Motor am Start hätte und das er nur noch ein gutes Chassis bräuchte in das er den Motor verpflanzen konnte. Das Shelby damals weder das eine noch das andere hatte und schlicht geblufft hatte versteht sich an dieser Stelle von selbst ;) Seine Schlitzohrigkeit war legendär und er stellte diese Charaktereigenschaft im Laufe seines Lebens immer wieder unter Beweis. Seine Geschäftspartner wussten oftmals nicht was er überhaupt trieb, allerdings wussten Sie auch das Shelby immer erfolgreich war wenn es um Autos ging.

 

Ein Ford Manager soll im Zusammenhang mit Shelbys Renteneintritt einmal folgendes gesagt haben:

 

„Wir öffneten alle Champagnerflaschen, die wir in die Finger bekommen konnten. Für uns war das wie Weihnachten und Thanksgiving an einem Tag.“

 

 

Die Cobra Ära

 

Ford spendierte also die Motoren und AC sein Chassis. Fehlte nur noch eine Werkstatt. Wie es der Zufall so wollte ging zeitgleich die Firma Scarab Pleite. Shelby schlug zu und so war er nicht nur Eigentümer einer Werkstatt, sondern auch eines vollen Teilelagers und mit Phil Remington auch der neue Arbeitgeber eines weltbekannten Mechanikers. Wie er es im Schlaf aufgeschrieben hatte sollte seine Kreation auf den Namen Cobra hören. Das Problem war das der Name eigentlich schon jemand anderem gehörte. Als sich der Inhaber der Markenrechte beklagte machte Shelby seinem Ruf als Schlitzohr wieder einmal alle Ehre. Shelby bequatschte den Inhaber der Namensrechte und kaufte Ihm die Namensrechte für einen lumpigen Dollar ab. EINEN Dollar! Kein schlechter Deal für einen der bekanntesten Namen der Automobilgeschichte ;)

 

Kurzer Werbeblock:

 

Wer mehr zur Cobra wissen möchte, einmal hier entlang:

 

Memory Lane: Shelby Cobra

 

Shelby war mit der Cobra ziemlich erfolgreich in diversen Rennen und auch die Straßenautos bewiesen in zeitgenössischen Tests, dass Sie nicht nur sportlich aussahen. Die Produktion war immer mal wieder etwas holprig, da man die Autos quasi aus Teilen zusammenbaute die gerade irgendwo herumlagen. Dies führte auch zum nächsten Shelby Coup. Das FIA Reglement sah es vor das von einem Auto mindestens 100 Stück gebaut werden mussten damit Sie an Rennen teilnehmen durften. So viele Teile (geschweige denn Karosserien) hatte Shelby allerdings nicht. Also übersprang er bei der Produktion einfach ein paar Fahrgestellnummern um es so aussehen zu lassen er hätte tatsächlich über 100 Autos produziert. Ein Trick den Ferdinand Piech in anderer Form während seiner Zeit bei Porsche anwandte um die Homologationsvorschriften für das 24h Rennen in Le-Mans zu umgehen ;)

 

Der Trick kam in den 1990ern heraus als Shelby behauptete er hätte noch ein paar alte Chassis gefunden aus denen nie Autos gebaut wurden. Diese trugen blöderweise die Fahrgestellnummern der Autos von denen Shelby der FIA in den 60ern glauben machte Sie würden tatsächlich existieren :D Carroll das Schlitzohr hatte mal wieder zugeschlagen ;) Shelby war ziemlich erfolgreich mit seinen Cobras und er experimentierte gerne an den Autos herum. Da Shelby immer schon ein Fan von Pferdestärken war ersetzte er den 4,7 Liter V8 später durch einen 7 Liter V8. Diese Autos sind heute so legendär das Sie bei Auktionen problemlos 7 stellige Beträge einbringen.

 

Shelby dagegen war experimentierfreudig wenn es um Pferdestärken ging. Also baute er 1965 die Cobra Super Snake. Für die damalige Zeit ein Auto mit geradezu obszön hoher Motorleistung. Carroll vertrat immer schon die Meinung, dass ein Auto nie genug Pferdestärken sondern maximal zu wenig Traktion haben könne. So schnappte er sich eine 427er Cobra und montierte auf dem Motor 2 Kompressoren. Ja, richtig gelesen! ZWEI Kompressoren. Damit holte er knapp 800 PS aus dem Motor heraus. Dazu sollte man wissen das der Super Snake Schätzungen zufolge gerade mal etwas mehr als eine Tonne wog! Den Wagen hatte Shelby einzig und alleine für sein Privatvergnügen gebaut, weshalb er ursprünglich nur ein einziges dieser Autos gebaut hatte. Allerdings gab es insgesamt 2 Exemplare. Das zweite Exemplar baute er für seinen Kumpel Bill Cosby.

 

 

 

Cosby erinnerte sich an das Gespräch in etwa so:

 

Shelby sprach Cosby eines Tages einmal bei einem Treffen an und fragte Ihn warum er nur europäische Sportwagen fuhr. Cosby antwortete das die meisten amerikanischen Autos bestenfalls 160 mph schafften und das er mit den Maseratis und Ferraris ja problemlos auch 180 mph fahren könnte. Shelby war der Meinung das Cosby etwas amerikanisches fahren solle und so versprach er Cosby daraufhin, Ihm ein Auto zu bauen das die 200 mph Marke knacken würde. Er sollte ja schließlich endlich ein amerikanisches Auto fahren! Shelby hielt Wort und so stand eines Tages eine blaue Super Snake Cobra vor Bill Cosbys Haustür.

 

Cosby brachte sich bei dem Versuch das Ungetüm zu kontrollieren beinahe um, weshalb er den Wagen schon nach der ersten Probefahrt zurückgab. Cosby „verarbeitete“ diese Erfahrung in einer Stand Up Comedy Nummer die durchaus hörenswert ist ;) Die Nummer trägt den passenden Namen „200 mph“ und kann hier gehört werden:

 

 

Bill Cosby's 200mph

 

Shelby nahm den Wagen zurück und behielt Ihn eine Zeit lang in der Firma bis er Ihn schlussendlich verkaufte. Cosby hatte den richtigen Riecher gehabt als er den Wagen zurückgab, denn der Käufer der Über Cobra brachte sich mit dem Auto tatsächlich um! Er verlor auf dem Pacific Coast Highway die Kontrolle über das Auto und stürzte damit in den Pazifik.

 

Weitere Zusammenarbeit mit Ford

 

Bei Ford beobachtete man das Treiben von Mr. Shelby mit Interesse. Als Motorenlieferant und Partner blieben Ford die Erfolge von Shelby und seiner Cobra nicht verborgen! 1964, das Jahr in dem der Mustang auf den Markt kam, ging Lee Iacocca (der damalige Ford Chef) auf Shelby zu. Er sollte dem Mustang Beine machen um Ihm ein ähnlich sportliches Image zu verpassen wie der Cobra. Iacocca sagte:

 

„Shelby, Ich will das du aus dem Mustang einen Sportwagen machst!“

 

Shelby war von der Idee zuerst überhaupt nicht angetan, galt für Ihn der Mustang doch als

„Secretary Car“. Er soll auf die Anfrage von Iacocca damals gesagt haben:

 

„Lee, du kannst aus einem Esel kein Rennpferd machen. Ich möchte das nicht tun.“

 

Darauf erwiderte Iacocca nur:

 

„Ich habe dich nicht gefragt Ihn zu machen, du arbeitest für mich!“

 

Somit fing er Mitte 1964 dann doch mit den Arbeiten am Mustang an. Er sollte den Wagen für die SCCA (Sport Car Club of America) Rennen fit machen um dort den Corvettes das Leben schwer zu machen. Deren Reglement sah vor das an einem Auto nur der Motor oder das Chassis verändert werden durften. Da der V8 aus dem Mustang schon in der Cobra sein Potenzial gezeigt hatte entschied sich Shelby dafür das Fahrwerk zu modifizieren.

 

Dies war die Geburtsstunde des Shelby Mustang GT350! Shelby wäre nicht Shelby wenn hinter dem Namen nicht auch eine eigene Geschichte stecken sollte ;) Shelby soll sich mit Fords Marketingabteilung über den endgültigen Namen für den neuen Rennmustang gestritten haben. Da sich beide Seiten nicht einig wurden fragte er kurzerhand einfach einen Mechaniker wie weit die Werkstatt für die Rennwagen von der für die Serienwagen entfernt war. Dieser antwortete „350 Fuß“.

 

Daraufhin sagte Shelby:

 

„Da haben wir unseren Namen. Wir nennen das Auto GT350.“

 

Neben dem Mustang übergab man Shelby auch das Projekt „GT40“. Nachdem die eigene Crew mit dem Wagen einfach keinen Erfolg einfuhr, verpflichtete man 1964 Shelby das Projekt zum Erfolg zu führen.

 

(Die GT 40 Geschichte könnt Ihr im Detail hier nachlesen: Memory Lane: Ford GT40)

 

Wie schon Henry Ford II und Ferrucio Lamborghini so war auch Carroll Shelby kein Freund von Enzo Ferrari. Shelby fuhr zu seiner aktiven Zeit ein paar Rennen für das Team von Enzo Ferrari. Nach diversen Todesfällen, darunter auch dem seines Freundes Luigi Musso beim Großen Preis von Frankreich 1958, machte Shelby Enzo Ferrari persönlich für diese Tode verantwortlich und verachtete Ihn dafür Zeit seines Lebens. Dieser Hass auf Enzo Ferrari führte auch zur Entwicklung der Cobra Daytona. Mit diesem Auto dominierte Shelby die FIA World Supercars Championship und damit auch Enzo Ferrari.

 

Das GT40 Projekt war für Shelby nur eine weitere Gelegenheit Enzo Ferrari eine reinzuwürgen.

1965 ging man noch baden da sich der 289er Motor nicht als ideal für den Ford GT40 herausstellte.

Im nächsten Jahr kam man mit dem legendären 427er Big Block zurück und gewann damit Le-Mans. Zum ersten Sieg des GT40 mit Gourney und McLaren gibt es eine kleine Anekdote:

 

Jeder kennt heutzutage das Ritual der Champagnerdusche. Aber woher diese Tradition überhaupt kommt wissen wohl die wenigsten. Dan Gourney soll nach seinem Sieg zum ersten Mal in der Geschichte des Motorsports Champagner in die Menge verspritzt haben. Drei Mal dürft Ihr raten wer damals neben Ihm stand und Ihm kurz vor der Champagnerdusche etwas ins Ohr geflüstert hatte ;)

Richtig, es war Carroll Shelby.

 

An dieser Stelle ein kleiner Exkurs der mit Dan Gourney in Zusammengang steht:

 

Habt Ihr euch je gefragt warum der GT40 diese seltsame Blase im Dach hatte? Hier kommt die Antwort! Shelby und Ford hatten sich ein paar echte Spitzenfahrer für Ihr Le-Mans Projekt herausgesucht. Darunter so illustre Namen wie Bruce McLaren (DER Bruce McLaren!) und eben auch Dan Gourney. Gourney war allerdings nicht nur ein Spitzenfahrer sondern auch ein echter Riese. Mit 1,94m war er schlicht zu groß für den kleinen Wagen. Um Gourney in das Auto zu bekommen hat man die Blase in das Dach gemacht damit sein Kopf beim Fahren nicht ans Dach stieß.

 

Exkurs Ende.

 

Shelby hatte also Henry Ford II seine Genugtuung verschafft und er selbst hatte es Enzo mal wieder gezeigt. 60 Millionen Dollar soll Ford locker gemacht haben um das Abenteuer Le-Mans Sieg zu finanzieren. Eine ganz schöne Menge Geld für diese Zeit!

 

Von Trennungen und Chilis

 

Die Wege der Ford Motor Company und Carroll Shelby trennten sich im Jahre 1970. Bis Anfang der 80er Jahre blieb es relativ ruhig um Ihn. Im Glauben das die Zeit für Performanceautomobile in den USA vorbei sei, zog er sich erst aus dem Sportwagengeschäft zurück um dann 1974 nach Südafrika zu gehen aus um dort für ein paar Jahre zu leben. Die 70er waren auch die Zeit in der sich Shelby seiner zweiten großen Liebe, dem Chili kochen, widmete!

 

Shelby hatte als Texaner ein Herz für Chili. Aus Erzählungen weiß man das Shelby sich gerne während der Rennwochenenden ein Chili kochte. Seine Chili Liebe ging so weit das er Mitbegründer des allerersten Chili Wettkochens wurde welches bis heute noch ausgetragen wird. Er gründete ebenso seine eigene Chili Marke. Auch diese gibt es bis heute noch! Wer also mal ein richtiges Shelby Chili kochen will sollte mal einen Blick auf http://www.carrollshelbyschili.com/site.php werfen :)

 

Shelbys Chili Liebe soll sogar soweit gegangen sein das ein Koch, der vorschlug das Shelby doch ein paar Bohnen in sein Chili tun solle, an Ort und Stelle Bekanntschaft mit Shelbys Faust machte.

 

Shelbys Schwiegersohn, Larry Levine, eröffnete in den 70ern ein Chili Restaurant. Er kochte ein paar Mal bei Shelbys Chili Wettbewerb mit bevor er das Restaurant eröffnete. Aus dem Restaurant ist mittlerweile eine bekannte Kette mit dem Namen "Chilis" geworden. Solltet Ihr also mal in Texas unterwegs sein und an einem der Restaurants vorbeikommen, denkt an Shelby ;) Die 70er waren auch die Zeit in denen Shelby seine eigene Chili Marke gründete. 1976 brachte er eine Serie von Chili Gewürzen heraus. Unter dem Namen Carroll Shelbys Original Texas Brand Chili Preparation vermarktete er sein Chilipulver in mehreren Ländern. Kraft Foods kaufte Shelby die Firma schlussendlich im Jahre 1986 ab.

 

Rückkehr ins Autobusiness

 

1982 überredete Lee Iacocca, der damalige Chef von Chrysler, Ihn an ein paar Autos der Chrysler Corporation zu arbeiten. Er verbrachte fast ein Jahrzehnt bei damit bei Chrysler ein paar Sportmodelle zu entwickeln bzw. Serienmodelle zu tunen. Darunter Autos wie den Dodge Omni GLH (das GLH steht angeblich für Goes like hell) und den Dodge Daytona (die komischen Charger Verschnitte der frühen und mittleren 80er die Shelbys Namen trugen verschweige ich an dieser Stelle wohlwollend!). Shelby wurde oft gefragt was er sich dabei gedacht hatte zuzusagen als Ihn Iacocca bat an den "hässlichen Büchsen" zu arbeiten. Er sagte daraufhin das es vielleicht nicht die besten Autos waren, aber er eine Menge Spaß in der Zeit hatte und man viel verrücktes Zeug ausprobieren konnte. Darunter einen Drag Racing Omni mit über 750 PS! In Shelbys persönliche Sammlung verirrte sich ein Omni mit 425 PS, den er laut eigener Aussage sehr gerne fuhr.

 

Ende der 80er startete man bei Chrysler ein neues Projekt. Man verpflichtete Shelby als Berater für ein Supersportwagenprojekt zu dem unter anderem auch Bob Lutz (damaliger Vorstand von Chrysler und später Vorstand von General Motors) gehörte. Unter Shelbys Aufsicht entstand bei Chrysler das nächste legendäre Autos das mit Ihm in Verbindung gebracht wurde, die Viper! Man setzte hier schon auf das gleiche Rezept wie bei der Cobra. Eine leichte Roadster Karossiere in Kombination mit einem starken Motor. Ganz in der Tradition der Cobra war die Viper nicht nur schnell sondern auch sehr schwer zu beherrschen.

 

Neben dem Viper Projekt war dies auch die Zeit in der Shelby die „übriggebliebenen“ Cobras produzierte die offiziell längst existierten ;) Danach wurde es wieder etwas stiller um Carroll. Die 90er waren für Ihn geprägt von diversen gesundheitlichen Problemen und privaten Rückschlägen. 1990 heiratete er seine zweite Frau Helena Dahl. Erneute Herzprobleme im selben Jahr führten dazu, dass er sich einer Herztransplantation unterziehen musste. Angeblich soll er das Herz eines afroamerikanischen Zockers implantiert bekommen haben der in Las Vegas am Würfeltisch einfach tot umgefallen sein soll. Von Geschäftspartnern wurde die Wahl des Spenders nur mit dem Wort „Passend“ kommentiert. Shelby soll, nachdem Ihm seine Ärzte nach der OP die Geschichte erzählten, gesagt haben dass er doch hoffe dass man Ihm nicht nur dessen Herz sondern auch dessen Penis transplantiert habe. :D

 

Ein Jahr nach der Operation ging es Shelby schon wieder so gut das er das Indy 500 Rennen als Fahrer des Pace Cars anführen sollte. Der damalige Motor Trend Chefredakteur C. van Tune hat dazu seine ganz eigene Anekdote. Shelby und Tune schnappten sich das Pace Car, eine Viper, um damit (verbotenerweise) ein paar Runden vor dem Rennen zu drehen. Während Shelby über die Strecke raste kippte er bei über 200 km/h plötzlich vorne über und packte sich an seine Brust. Tune glaubte Shelby hätte einen Herzanfall! Der arme Kerl sah sein Leben schon an sich vorbeiziehen und bevor er ins Lenkrad greifen konnte lehnte sich Shelby plötzlich zurück und sagte:

 

„Ha, erwischt Tune! Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“

 

Bei einer Untersuchung nach dem Rennen stellte man keinerlei Probleme mit seinem Herz fest. Dafür war es seine Niere die später Probleme machen sollte.........

 

1992 nahm man Carroll Shelby in die Automotive Hall of Fame auf. 1996 erhielt er dann aufgrund gesundheitlicher Probleme eine Nierenspende von seinem Sohn Michael. 1997 starb seine zweite Ehefrau Helena bei einem Autounfall. Danach schlug sich Shelby mit diversen kleinen Projekten durch. Eins davon war der Shelby Series 1 dessen Motor auf dem 4 Liter L47 Motor von Oldsmobile basierte. Da GM an der ganzen Geschichte wenig Interesse zeigte versandete das Projekt relativ schnell.

 

Im Jahre 2002 näherten sich Shelby und Ford wieder einander an. Ford wollte Ihn als Berater für die Neuauflage des Ford GT. Shelby nahm an und half Ford bei der Entwicklung. Nur ein Jahr später bastelten Ford und Shelby schon an der Studie für eine neue Cobra. Im gleichen Jahr benannte er seine Firma Shelby American, welche im Hintergrund all die Jahre weiterlief, in Carroll Shelby International um und ging mit Ihr an die Börse. Ende 2009 benannte er die Firma allerdings wieder in Shelby American um. Dies tat er zur Ehrung des 45. Geburtstags der Cobra.

 

In den darauffolgenden Jahren bauten Ford und Shelby wieder diverse Mustangs die seinen Namen trugen. Darunter neben einem neuen GT350 und GT500 auch wieder einen neuen Shelby GT-H der exklusiv für die Mietwagenfirma Hertz hergestellt wurde. Der Ford Shelby GT 500 wird 2005 auf der New York International Auto Show vorgestellt. Damit war er der erste Mustang seit 35 Jahren der Shelbys Namen tragen durfte.

 

Die GT500 auf Basis des Mustangs der 5. Generation lösten einen richtigen Hype aus der so stark war, dass die Händler teils das Doppelte des Listenpreises verlangen konnten. Die Nachfrage übertraf das Angebot mehr als deutlich.

 

Im Jahr 2006 erneuerten Ford, Hertz und Shelby Ihre alte Partnerschaft die bereits auf die 60er Jahre zurückging. Auf Basis des damals aktuellen Mustangs stellten Ford und Shelby den Mustang GT-H vor welcher wie sein berühmter Vorgänger nur über den Autovermieter Hertz mietbar war. Aufgrund des großen Erfolgs des neuen GT-H entscheidet sich Shelby eine eigene Variante des GT-H anzubieten. Er nennt das Ganze schlicht Shelby GT.

 

Ein Jahr später wird Shelbys Super Snake Cobra versteigert die an dem Zeitpunkt längst in Sammlerhand war. Bei der Auktion brachte der Wagen satte 5 Millionen $! Eins der letzten Autos das Shelby zusammen mit Ford vorstellte war der 2012er Shelby GT500 mit dem damals stärksten Serien V8 der Welt.

 

Am 10. Mai 2012 stirbt Carroll Shelby im Baylor Hospital in Dallas im Alter von 89 Jahren.

 

Schon zu Lebzeiten waren Shelbys Autos ebenso gefragt wie legendär. Zum Teil so gefragt das horrende Preise dafür gezahlt werden! Seine 427er Super Snake Cobra brachte auf einer Auktion vor ein paar Jahren wie schon gesagt satte 5 Millionen $. Damit war das Ende der Fahnenstange aber längst nicht erreicht. Den Vogel schoss die allererste Cobra ab die Shelby je gebaut hatte. Er hatte den Wagen all die Jahre behalten und gefahren. Er mochte den Wagen so sehr das er Ihn sogar den deutlich stärkeren 427er Modellen vorzog.

 

Diese Cobra wurde erst vor kurzem für satte 13,5 Millionen $ versteigert. Richtig gelesen, DREIZEHN KOMMA FÜNF MILLIONEN DOLLAR! Damit können Shelbys Auto nicht nur auf der Rennstrecke mit den meisten Ferraris mithalten sondern auch in Sachen Wertsteigerung ;)

 

Berühmte Zitate:

 

 

„Porsche und BMW-Fahrer sind arrogant!“

 

„Ich wurde oft gefragt, welches mein Lieblingsauto sei. Und ich habe immer geantwortet: Mein nächstes!“

 

„Ich habe nie auch nur einen verdammten Taler verdient, bis ich anfing das zu tun was ich wirklich wollte“

 

„Rennwagen zu fahren war nur ein Weg für mich um zu lernen, wie ich mein eigenes Auto zu bauen hatte. Und das war von Anfang an meine Ambition.“

 

„Es war nie mein Ziel zu sehen wie reich ich werden könnte. Viele meiner Zeitgenossen hatten dieses Ziel und nicht viele von Ihnen, wurden glücklich“

 

„Du kannst aus einem Esel kein Rennpferd machen“

 

„Ich bin keine Berühmtheit. Ich bin ein Typ aus Texas der Autos und Flugzeuge liebt“

 

„Die originale 289er Cobra ist das Auto, vor dem ich den meisten Respekt habe. Ich fahre die 289er lieber als die 427er.“

 

„Ich liebe Pferdestärken“

 

“Es hat Spaß gemacht einen Porsche mit einem 3900$ Esel zu verseilen“ (Mit Esel war der GT 350 gemeint)

 

„Nächstes Jahr gehört Ferraris Arsch mir!“ (nachdem man 1964 gegen Ferrari die World Sports Car Meisterschaft verloren hat)

 

„Es kann nie genug Pferdestärken geben, nur zu wenig Traktion“

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Sun Feb 12 00:44:45 CET 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 9C1, Caprice, Chevrolet, Sheriff

Hello Petrolheads,

 

nach Teil 1 und 2 können wir euch heute nun Teil 3 präsentieren :) Nachdem wir in Teil 1 mehr zur Geschichte und in Teil 2 mehr zum Equipment erfahren haben geht es mit letzerem in Teil 3 weiter. Eigentlich war dieser Artikel etwas anders geplant, aber es bietet sich an die Erkenntnisse die wir heute gewonnen haben in diesem Artikel zu verarbeiten ;) Fangen wir mit dem Teil an der sowieso in diesem Artikel landen sollte ;)

 

Ihr erinnert euch sicherlich noch an unsere Jagd nach dem richtigen Decal und das leider eher pixelige Foto von der Tür was wir gefunden hatten :) Nun, wir fragten Ihn ob er uns ein gutes Foto von besagtem Decal besorgen oder sogar die originalen Decals schicken kann. Nun, letzteres hat leider nicht funktioniert aber wir haben tatsächlich ein paar brauchbare Detailfotos vom Decal bekommen!

 

Hier erkennt man wirklich alle Details des Sterns sehr gut und die Bilder werden auch beim zoomen nicht all zu pixelig. Damit kann unser Grafiker jetzt sicherlich mehr anfangen. Er hat die Bilder bereits erhalten und will mal sehen was er daraus machen kann. Er hatte ja schon einige Vorarbeit geleistet, hatte aber starke Schwierigkeiten mit dem County Seal innerhalb des Sterns da in unserem Falle ja eine ältere Version des County Seals genutzt wurde und zu allem Überfluss auch noch das Seal auf dem Türbild nur als Pixelbrei erkennbar war sobald man mal rangezoomt hat :(

 

Jetzt haben wir aber endlich die Bilder in vernünftiger Auflösung, da sollte sich wie gesagt auf jeden Fall was draus machen lassen :cool: Überzeugt euch selbst ;) Die Schriftzüge sollten kein großes Problem sein, da müssen wir nur noch die richtige Schriftart finden und die war relativ stark verbreitet in den 80er Jahren. Da müssen wir uns nur mal genauer schlau machen! Auf dem Bild mit dem alten 7 zackigen Stern sieht man die alten Schriftzüge ja noch gut. Diese scheinen gold mit einem weißen Rand gewesen zu sein und zusätzlich noch reflektierend. Sollte unser Grafiker aber auch hinbekommen.

 

Weiterhin haben wir eher aus Zufall auf der Seite des Hanford Sentinel ein Bild von dem Sheriffstern gefunden. Der musste wohl mal als Titelbild für irgendeine Story herhalten. Umso besser für uns, da das Foto auch eine gute Auflösung besitzt. Je mehr um so besser :)

 

Auch bezüglich der Citizens on Patrol Schriftzüge konnte uns unser Mann in Hanford helfen. Die Schrift hatte wohl tatsächlich die gleiche Farbe wie die des Sheriff Schriftzug, gold reflektierend. Was man auf besagtem Bild auch sehr gut erkennt ist das der Schriftzug ein Teil ist und nicht wie wir vorher annahmen aus einzeln geklebten Buchstaben besteht. Wir sind gespannt was unser Grafiker aus den neuen Vorlagen zaubert :)

 

Kommen wir aber nun zum neuen Part der uns einen riesigen Schritt weiterbringen wird!

 

Meine bessere Hälfte hatte letztes Jahr tatsächlich die junge Frau ausfindig machen können die den Wagen damals beim County ersteigert hat. Nach ein paar mal hin und her versprach Sie uns sich noch einmal mit den nötigen Infos zu melden. Jetzt war fast ein halbes Jahr Funkstille weswegen wir nicht mehr dran geglaubt hatten je noch eine Antwort zu bekommen. Nun, wir wurden eines besseren belehrt. Aus heiterem Himmel bekamen wir eine Antwort und was für eine!

 

Es hatte Sie wohl etwas Zeit gekostet die ganzen Infos aus Ihrem Archiv zusammenzutragen sowie die Bilder rauszukramen. Sie selbst hat den Wagen knapp 2 Jahre besessen und dann zum Verkauf angeboten. Der Wagen war bei Versteigerung durch das County noch mehr oder weniger vollständig ausgerüstet. Sie verkaufte den Wagen dann später und hier wird es interessant. Der Händler von dem wir den Wagen haben sagte uns ja der Wagen hätte einem Ex-Sträfling gehört. Nun, bei dem Punkt hat er sich scheinbar vertan. Laut der Infos die wir jetzt haben wurde der Wagen an einen Vollzugsbeamten verkauft, also das genaue Gegenteil eines Strafgefangenen :D

Neben dem mehr oder weniger vollständigen Equipment hat Sie auch noch 2 Sätze Domes für den Wagen bekommen, einmal die blau/roten von dem Verkaufsbild und dann noch den Satz in Orange :) Jetzt haben wir auch ein Verkaufsbild mit den orangenen Domes :cool:

 

Dieser hat den Wagen als Daily Driver genutzt, hat allerdings darauf bestanden das der Wagen vorher komplett abgerüstet wird was die Verkäuferin auch getan hat. Sein Plan war wohl den Wagen umzulackieren damit man nicht mehr sieht das der Wagen mal ein Streifenwagen war. Gott sei Dank ist es dazu nie gekommen! Den Wagen ist er ein bisschen gefahren und hat Ihn dann bei einem Händler für einen Pick-Up in Zahlung gegeben. Da den Wagen wohl niemand wollte ist der Wagen dann im Paket mit einigen anderen Autos versteigert worden wo er dann bei unserem Händler gelandet ist. Das gleiche Prinzip also wie in Deutschland wo in Zahlung genommene Autos schnell mal beim Fähnchenhändler landen ;)

 

Jetzt kommt der bedauernswerte Teil :( Sie sagte uns das Sie das ganze Equipment über Jahre aufgehoben hat, es aber Schritt für Schritt über eBay verkauft bzw. verschrottet hat weil es keiner haben wollte. Die Spotlights und die Lightbar sind über eBay weggegangen was mich nicht wundert da sowas eigentlich immer gut geht. Pushbars sind in der B-Body Szene in den USA nicht unbeliebt und die Spotlights werden gerne für bestimmte Rat Truck Umbauten verwendet. Der Käfig sowie die Konsole sind im Müll gelandet da keiner die Sachen haben wollte. Gerade die beiden Teile die wir so dringend gebrauchen können! :(

 

Ein gutes hat die Sache dann allerdings doch! Zum einen können wir genau den benötigten Käfig auch über einen Freund hier in Deutschland bekommen und zum anderen wissen wir jetzt das die Konsole vom County Shop angefertigt, ist also keine Fertigware. Noch besser: Die gute Frau hat noch die Baupläne und Maße der Konsole und Sie kann uns diese zuschicken so dass wir uns die Konsole nachbauen lassen können :cool:

 

Interessant sind die Bilder mit der Konsole drauf. So wie die Konsole aussieht kann da nie im Leben ein Computer dran gewesen sein. Da müssen wir noch einmal mit dem Commander Kontakt aufnehmen. Wie man sieht hockt die Konsole direkt auf dem Getriebetunnel. Die Spuren die ich für Teile der Konsole hielt gehören zu der Platte an der das ganze Elektrikgedönse hängt. Der Wagen hatte bei Verkauf wohl nur noch Sirene und Funkgerät in der Konsole verbaut.

 

Das Gun Rack muss definitiv mal drin gewesen sein. Man beachte die Spuren neben der "Elektrikplatte". Da bei anderen 93er Caprice des Kings County Sheriff das Gun Rack gesessen hat muss es bei uns auch dort gesessen haben. Heißt aber im Umkehrschluss auch das die Antenne die auf den Verkaufsfotos drauf sind noch die originalen sind. Dann bleibt aber wieder die Frage: Wofür war die Antenne gut? Zweites Funkgerät kann nach Aussage des Commanders und der Verkäuferin ausgeschlossen werden und der Laptop brauchte wohl eine andere Antenne. Mal wieder neue Fragen aber die kann uns aufgrund der neuen Erkenntnisse hoffentlich der Commander beantworten. Ich hoffe er hat sich einfach nur bei dem Auto vertan. Er selbst ist ja jahrelang einen 96er Caprice gefahren. Vielleicht erinnert er sich an die Ausstattung der 93er Caprice sobald er die Innenraumfotos sieht :)

 

Weiterhin sieht man auf den Fotos ganz gut das der Wagen eine Leselampe an der Konsole hatte und eine merkwürdige Leiste mit 4 Schaltern, wofür auch immer die gut war. Steuerung der elektrischen Anlagen? Wir wissens (noch) nicht ;) Neben den Bildern des Innenraums haben wir noch eine ganze Palette mit Außenbildern bekommen als der Wagen bereits in Arizona war. Man sieht an den Spuren das es definitiv unser Auto ist. Die Stelle an der Tür an der der Lack abgeplatzt ist mag zwar nicht schön sein, ist aber ein untrügliches Erkennungsmerkmal auf allen Fotos :D Auf ein paar der Fotos erkennt man auch die Schatten der COP Schriftzüge noch sehr deutlich!

 

Die neuen Infos werden uns definitiv bei dem Projekt weiterhelfen :cool: Wir werden uns im nächsten Schritt die Pläne für die Konsole besorgen und gleichzeitig mal bei unserem Commander nachfragen ob er uns zu den Bildern was sagen kann und ob Ihm dazu vielleicht nicht noch irgendwas einfällt :)

 

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Tue Jan 24 11:42:44 CET 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (58)

Hello Petrolheads,

 

es ist jetzt schon eine Weile her seit es was neues vom Sheriff gab. Leider ist 2016 nicht wirklich viel passiert. Zum einen liegt dies daran das wir mit der Recherche nicht sehr viel weiter gekommen sind und zum anderen daran das mein Caprice letztes Jahr sehr viel Zuwendung in Form von Zeit und Geld benötigt hat. Und dann ist da ja auch noch die liebe Arbeit die bei uns beiden eher mehr als weniger wird.

 

Nichtsdestotrotz gibt es doch ein paar Kleinigkeiten zu berichten!

 

Den Balken haben wir ja mittlerweile mehr oder weniger fertig, es fehlten für die Montage eigentlich nur die richtigen Füße. Diese haben wir mittlerweile auch besorgt, allerdings stellten wir bei der Probemontage fest das dort noch Kleinteile fehlen. Nichts wildes, aber doch ärgerlich :(

 

Weiterhin hatten wir den Wagen letztes Jahr mal zugelassen um damit mal ein paar Runden zu drehen. Der Wagen war auf einen Freund zugelassen da wir den Wagen für die endgültige Zulassung in unserer Stadt vorführen müssen. Vorher müssen dazu noch ein paar Dinge mit der Zulassungsstelle geklärt werden wegen der Kennzeichen. Die Zulassungsstelle verlangt leider tatsächlich das wir den Wagen trotz passendem Eintrag vorführen sollen damit sich der Leiter der Zulassungsstelle mit dem Lineal austoben kann. Auf der einen Seite verständlich weil es genug Deppen gibt die sich an Ihren 3er Golf eine US Heckklappe basteln nur um kleine Kennzeichen zu kriegen, auf der anderen Seite müssen allerdings auch die darunter leiden die auf diese Art Kennzeichen angewiesen sind :rolleyes:

 

Dies ist eins von vielen wunderbaren Beispielen das zeigt das die Zulassungsstelle am Ende doch das letzte Wort hat und nicht wie immer angenommen der TÜV ;)

 

Naja, die Anmeldung hatte zumindest den Vorteil das wir den Wagen mal ausgedehnt bewegen konnten. Wir holten den Wagen eines Abends von seinem Parkplatz um festzustellen das die Reifen natürlich ordentlich an Luft verloren haben. Also ab zur Tanke, wir wollten den Wagen eh mal volltanken.

 

Nachdem wir die Reifen wieder aufgepumpt und den Wagen randvoll getankt hatten fuhren wir noch ein paar Kilometer und checkten dann die Flüssigkeiten. Kühlwasser, Motor- und Getriebeöl sahen noch in Ordnung aus. Ein paar Testkilometern stand damit also nichts im Wege :)

 

Beim fahren fiel uns auf das der Leerlauf relativ schlecht ist wobei das auch nur sporadisch ist. Manchmal hält er den Leerlauf relativ normal ohne Probleme und dann plötzlich sackt selbiger nur um sich kurz vorm ausgehen wieder zu fangen. Das dürfte irgendwas an der Leerlaufreglung sein. Kostet nicht die Welt und es ist auch keine große Sache das zu reparieren. Das werden wir richten bevor er überführt wird. Ansonsten läuft er Motor- und Getriebeseitig erstaunlich gut!

 

Wir sind gut 100-200km mit dem Wagen gefahren und sobald er mal freie Fahrt hat läuft er nicht schlechter als jedes normale Auto. Scheinbar musste der Wagen nur mal wieder ein wenig bewegt werden. Der Motor zieht unter Last ordentlich durch, der Öldruck stimmt und das Getriebe schaltet sauber durch. Für qualmende Reifen beim anfahren mit zuviel Gas reichts locker :D Damit können wir zumindest ausschließen das die Zündung einen weg hat wie zuerst angenommen. Kommt trotzdem neu, wir haben die Teile ja schließlich schon.

 

Das starke Qualmen im Leerlauf das uns aufgefallen ist scheint wohl eher durch die langen Standzeiten als durch einen ernsthaften Defekt bedingt zu sein. Zumindest war das Qualmen weg nachdem wir mal etwas damit gefahren sind und auch ein paar Stunden Standzeit haben keinen Rückfall in die Raucherei gezeigt. Man muss auch bedenken das der Wagen bevor er nach Deutschland kam eine ganze Weile beim Händler stand und nach Anlieferung nach Deutschland ist er nicht wirklich viel gefahren.

 

Was uns auch noch aufgefallen ist war das die Lenkung ab einem gewissen Lenkeinschlag knackt. Das klingt stark nach Spurstangen! Das ist leider ein altes Caprice leiden. Das hohe Gewicht der Motor-/Getriebeeinheit welche vorne sitzt macht den Spurstangen mit der Zeit stark zu schaffen. War beim Blauen letztes Jahr leider ebenso fällig, die Teile kosten aber zum Glück nicht die Welt.

 

Weiterhin hat der Klimakompressor die Standzeit wohl nicht ganz so gut überstanden was er durch Inkontinenz deutlich machte, aber das ist keine große Sache.

 

Wir freuen uns auf jeden Fall das der Wagen technisch doch weniger Zuwendung (Motor!) brauchen wird wie bisher angenommen. Wir hatten schon eine Motorüberholung oder ähnliches befürchtet. Nach so vielen Jahren und Kilometern befürchtet man ja schon mal so einiges. Ich denke mit einer großen Inspektion, einem Tune-Up und den geplanten Fahrwerksgeschichten (vielleicht auch mal ein paar ordentliche Sommerreifen!) dürfte der Wagen schon ganz ordentlich laufen. Wir werden den Wagen wohl dieses Jahr pünktlich zu Saisonstart anmelden. Ich denke wir werden mit Hilfe eines Freundes die technischen Baustellen beseitigen und dann können wir zumindest mit dem Wagen schon einmal fahren.

 

 

Danach können wir uns auch an das verbauen des Equipments machen.

 

Apropos Equipment: So ganz unerfolgreich waren wir mit unserer Recherche dann doch nicht. Wir haben ein weiteres Bild von dem Sheriff Stern gefunden. Damit dürfte ein Grafiker es noch einfacher haben diesen nachzubilden. Dazu aber in einem anderen Artikel mehr.

 

Weiterhin hatte ja die Aussage des Commanders bezüglich der zweiten Antenne (Ihr erinnert euch: Kein zweites Funkgerät sondern der Computer!) die Frage aufgeworfen welcher Computer denn da wohl jetzt verbaut war. Wir wissen schon mal das die von uns besorgte Antenne auf dem Kofferraum scheinbar die falsche ist und dazu auch noch eine Idee zu lang. Die richtige Antenne ist schwarz und hat eins dieser Ringelmuster. Alles schön und gut soweit, aber was für ein Computer war das bloß?

 

Nun, mir hat die Frage keine Ruhe gelassen und mittlerweile sind wir hier zumindest etwas weiter gekommen. Der Computer ist definitiv ein In-Car Computer, also kein normaler Laptop. Der Hersteller ist FieldWorks Inc., leider konnte ich nicht herausbekommen wie die Modellbezeichnung von dem Ding lautet, geschweige denn irgendwelche großen Infos zum Hersteller finden. So wie es aussieht haben die in den 90ern Laptops für besonders abenteuerlustige Leute und fürs Militär gebaut, heißt: Kugelsichere Gehäuse und so abgefahrenes Zeug!

 

Das System welches mit hoher Wahrscheinlichkeit in unserem Auto genutzt wurde ist mehrteilig. Heißt: Monitor, Tastatur, Rechner, Stromversorgung und der ganze andere Kram waren in eigenen Gehäusen untergebracht. Ich vermute man hat den Laptop incl. Halter einfach in die Konsole integriert was zumindest erklären würde wie man das Gun Rack noch daneben platzieren konnte, da die Laptops bei den späteren Autos alle genau da saßen wo das Gun Rack bei unserem sitzt.

 

Ein Bekannter hatte so ein Ding bis vor ein paar Monaten sogar mal besessen, von Ihm stammen auch Bild 1 und 2. Leider hat er keine weiteren Infos mehr zu dem System. FieldWorks selbst scheint es leider in der damaligen Form nicht mehr zu geben. Ich konnte die Spur bis zur Firma Kontron zurückverfolgen die um die Jahrtausendwende herum wohl mal einen ordentlichen Batzen in FieldWorks investiert haben. Kann also gut sein das FieldWorks irgendwann mal in Kontron aufgegangen ist, vor allem weil Kontron scheinbar im selben Geschäftsfeld tätig ist.

 

Mit dem Bildern sind wir mittlerweile mal bei unserem Kontaktmann vorstellig geworden der uns bestätigt hat das genau dieses Computersystem in unserem Auto verwendet wurde. Er schickte uns das folgende Bild als Beweis. Jetzt müssten wir nur noch wissen wie das Ding heißt. Mit etwas Glück haben die noch Unterlagen zu dem Ding, mit noch viel mehr Glück haben die sogar noch eins davon irgendwo herumliegen. Denn was bringt es uns zu wissen wie das Ding heißt wenn jetzt schon abzusehen ist das es verflucht schwierig wird eins der Dinger zu bekommen? ;)

 

 

 

Wie auch immer, jede Info ist wertvoll :) Mit etwas Glück hat unser Kontaktmann noch mehr Infos zu dem Ding und kann uns mehr dazu sagen. Laut seiner Aussage funktioniert das System nach dem gleichen Prinzip wie die MDTs wie man Sie aus den 80ern kennt. Der Computer ist in dem Falle nur ein simpler Datenempfänger der die einkommenden Daten darstellt. Ein eigenes Betriebssystem hat der Rechner wohl nicht. Der Computer schickt Anfragen ala "zeige mir Akte XY" raus und bekommt dann über die Funkverbindung diese Daten von einem Zentralcomputer zurückgeschickt. Simples Prinzip! Dies bedeutet allerdings das wir die Kiste wohl nie als eigenständigen Computer nutzen können.

 

Mich würde brennend interessieren wie die weiteren technischen Spezifikationen des ganzen Systems aussehen und vor allem wie alt das System tatsächlich ist! Soweit wir wissen ist unser Wagen ja auf jeden Fall nachgerüstet worden. Stellt sich nur noch die Frage wann die Autos generell mit diesen Systemen ausgerüstet wurden. Wir hoffen das unser Kontaktmann uns da noch mehr zu sagen kann.

 

Wie man sieht wird uns der Wagen mit Sicherheit noch ein wenig beschäftigen. Unser Kontaktmann ist wohl laut eigener Aussage auch immer noch an der Equipmentliste dran. Hoffen wir das er Sie bald fertig bekommt :)

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Tue Jan 03 18:13:11 CET 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (8)

Engine MastersEngine Masters

Hello Petrolheads,

 

wie einige von euch bereits wissen gibt es für Fans von amerikanischen Fahrzeugen in Deutschland bis auf ein paar Zeitschriften und Büchern nicht wirklich viel zum Thema was man sich ansehen könnten. Wer Fan von bewegten Bildern ist schaut meist in die Röhre. Nun, das muss nicht sein!

 

Wer im Besitz eines Internetanschlusses, eines Laptops (oder irgendein anderes DuRöhre kompatibles Gerät) und guten Englischkenntnissen ist kann sich auf YouTube den Motor Trend Channel ansehen. Dort gibt es nicht nur laufend Tests aktueller Autos (darunter einige die man in Deutschland nie zu Gesicht bekommen wird!), sondern auch ein paar eigene Serien die sich einem Thema widmen. Da wäre unter anderem "Roadkill" in der 2 Typen einfach nur bescheuertes Zeug mit Autos machen. Einer meiner Favoriten ist der "Cop Car Thrash Battle" in dem man 2 völlig fertige Cop Cars gegeneinander antreten lässt. Völllig sinnfrei, aber bestimmt nicht spaßfrei ;)

 

Cop Car Thrash Battle by Roadkill

 

Dann gäbe es da noch "The Racing Line" über die Ascender bereits in seinem

 

Blog bereits berichtet hat. Diese Serie wird vom Rennfahrer Randy Pobst moderiert der auch die "Hot Laps" für Motor Trend fährt. Wer sich für diverse Fahrtechniken und Rennsport interessiert sollte sich die Serie definitiv mal ansehen! Sehr sehenswert und nicht ganz so trocken wie deutsche Autosendungen :)

 

Last but not least gibt es da noch die Serie die ich persönlich am interessantesten finde! Diese nennt sich Engine Masters und beschäftigt sich wie der Name schon sagt mit Motoren und allem was dazugehört :) Diese Serie sollte Pflichtprogramm für jeden sein der plant seinem V8 ein Upgrade zu verpassen. Denn hier wird mit Hilfe eines Prüfstandes gemessen welchen Effekt welche Modifikation am Motor hat. So wird auch mit den gängigen "Performance Klischees" aufgeräumt. Ein Beispiel anhand der letzten Folge. In der letzten Folge wurden Auspuffsysteme getestet. Dabei hat man einmal das klassische 2,5 Zoll Rohr gegen das beliebte 3 Zoll Rohr mit verschiedenen Schalldämpfern getestet. Einmal die billige und einmal die teure Variante. Das ganze hat man anhand eines modifizierten L98 Small Blocks ausprobiert der gut 350 PS geliefert hat. Ergebnis: Die 3 Zoll Anlage hat absolut NICHTS gebracht. Also bevor Ihr anfangt unter euren 08/15 Small Block eine fette Auspuffanlage zu schrauben, sorgt erst einmal dafür das diese auch tatsächlich etwas bringt. Der wirklich interessante Teil kommt nämlich erst jetzt! Wie schon gesagt hat man auch 2 Endschalldämpfer getestet um zu sehen wo die Unterschiede zwischen einem teuren und einem billigen System liegen. Das teure System brachte keinen Unterschied in der Leistung, das billige System aber brachte mal eben zwischen 5-20 PS Leistungsverlust. Es hat also schon einen Sinn das ab Werk keine Krawalltüten verbaut werden da diese bei einem zahmen Standardmotor überhaupt nichts bringen außer Lärm! Sportauspuffanlagen lohnen sich also erst wenn man eh schon den halben Motor umgebaut hat, vorher nicht.

 

Man kann also aus den Videos einiges lernen (wobei der Spaß bei einigen Episoden nicht zu kurz kommt, ich sage nur Small Block und NOS :D) und für US-Car Novizen sollten die Videos zur Pflicht gehören da dort viele Performancebegriffe und Teile erklärt werden. Außerdem dürfte es so manchem Zeitgenossen viel Geld für unnötiges Tuning ersparen :D

 

Hier die verschiedenen Episoden:

 

Episode 1

 

 

 

 

Episode 2 (Vergaser vs. Einspritzung)

 

 

 

 

Episode 3 (Chevy vs. Mopar)

 

 

 

 

Episode 4 (Auslasskrümmer)

 

 

 

 

Episode 5 (Hellcat Power aus einem 5.7er Hemi?)

 

 

 

 

Episode 6 (Was bringen CNC gefräste Köpfe)

 

 

 

 

Episode 7 (Welches Vergasersystem ist besser, Tri-Power oder 2 4-Fachvergaser?)

 

 

 

 

Episode 8 (Roots Kompressor vs. G-Lader)

 

 

 

 

Episode 9 (2,5 Zoll vs. 3 Zoll Auspuffsystem)

 

 

 

 

Episode 10 (Hydraulic vs. Solid Lifter)

 

 

 

 

Episode 11 (Stroker Shootout!)

 

 

 

Episode 12 (Wie man den richtigen Fächerkrümmer findet)

 

 

 

 

Episode 13 (Wie viel Lachgas verträgt ein serienmäßiger Motor)

 

 

 

 

Episode 14 (Wieviel PS bekommt man aus einem Schrottplatzmotor?)

 

 

 

 

Episode 15 (Fächerkrümmervergleich)

 

 

Episode 16 (Roller vs. Flat Tap Nockenwelle)

 

 

 

 

Episode 17 (Auspuffvergleich, billig vs. teuer)

 

 

 

 

 

Viel Spaß beim ansehen ;)

 

Greetings,

Dynamix

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Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

 

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

 

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

 

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

 

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

 

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

 

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

 

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

 

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

 

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

Enjoy your stay!

 

Dynamix

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