Wed Feb 24 19:36:01 CET 2010
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andyrx
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Kommentare (42)
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NSU, Oldtimer, Ro80, Wankel, Wankelmotor, Youngtimer
Hallo Motortalker, heute geht es mal um den wohl bekanntesten Wagen mit Wankelmotor dem NSU Ro80,der Name ist hier Programm der Kolben hebt und senkt sich hier nicht,sondern rotiert in Windeseile und extrem geschmeidig um die Exenterwelle und setzt eine Drehbewegung in eine weitere Drehbewegung um.... Irgendwie genial und auch faszinierend,und genau so wirkte der Motor auf die begeisterten Journalisten und die Motorpresse 1967 als dieses faszinierende Auto erstmalig präsentiert wurde->die moderne Keilform und dynamische Optik trug ihren Teil dazu bei.... Die flache Front wurde aber erst durch diesen Motor möglich denn der Wankelmotor ist extrem kompakt und klein,kaum größer als eine Bierkiste . Das Kürzel Ro steht schließlich für Rotationskolbenmotor, besser bekannt als Wankelmotor. Felix Wankel hieß der Mann, der von den herkömmlichen Otto- und Dieselmotoren nicht wirklich überzeugt war, und etwas Neues schaffen wollte. Das Prinzip der immer wieder von oben nach unten rasenden Kolben hielt er für alles andere als perfekt. Schon 1954 hatte er seine Idee des Motors mit drehendem Kolben umgesetzt. Bald erkannte man bei NSU die Bedeutung des neuen Drehs und setzte einen solchen Motor in kleiner Serie im so genannten Wankel-Spider ein. Doch erst im Ro 80 sollte der Wankelmotor viele seiner Vorzüge wirklich zur Geltung bringen können. So sind beim Wankelmotor weniger Bauteile nötig als bei herkömmlichen Aggregaten. Der Ro 80 bekam sogar gleich die nächste Evolutionsstufe des Motors unter die Haube, den Zweischeiben-Kreiskolbenmotor. Zwei so genannte Kammern mit jeweils 497,5 Kubikzentimetern Hubraum brachten es auf eine Motorleistung von immerhin 115 PS. Damit beschleunigte der NSU in 12,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und ließ Autobahngeschwindigkeiten bis zu 180 km/h zu. Als sparsam gilt der Wankelmotor jedoch bis heute nicht. Angegeben wurde der Verbrauch des NSU Ro 80 mit 15 Litern, zeitgenössische Tests Berichten allerdings von 17,4 Litern. Dass Normalbenzin ausreichte, ist da wohl eher ein kleines Trostpflaster. Für Sparsame war der große NSU ohnehin nicht die richtige Wahl. Schon von der Anschaffung her lag er über den meisten Konkurrenten. Wie sehr, dass geht aus einem Vergleichstest der Zeitschrift "auto motor und sport" aus dem Jahr 1968 hervor. Dort trat der 14.190 Mark teure Ro 80 unter anderem gegen einen 13.154 Mark teuren Mercedes 230 mit 120 PS und den 130 PS starken Opel Commodore GS an, den es bereits für 11.191 Mark gab. Auch das moderne Fahrwerk und der extrem lange Radstand waren vorbildlich und sorgten für exellenten Komfort und sichere Strassenlage. Bei den ersten Serienmotoren kam es infolge eines Konstruktionsfehlers zu vermehrten Motorschäden. Hatten die Motoren in der Erprobung über 200 000 km gehalten, so verloren sie in Kundenhand oft schnell an Kompression. Schnell wurde eine falsche Materialpaarung als Ursache dafür erkannt. Eilig wurden Material sowie die Teilung der Dichtleisten geändert und somit war das Dichtleistenproblem vorerst gelöst. In Verbindung mit einem Ferrotic-Mittelteil und einer härteren Elnisilschicht mit höherem Siliziumkarbidanteil ging man später auf die ursprüngliche Dichtleistenteilung zurück. Ab Anfang 1970 wurden die neuen Ferrotic-Dichtleisten in die Serie eingeführt. der Motor war danach grundsätzlich zuverlässig und robust,der Ruf aber ramponiert und die Ölkrise gab dem Der Ro 80 wurde in Folge dessen in nur 37.398 Exemplaren bis 1977 produziert und blieb, technisch gesehen, ohne Nachfolger. Das letzte produzierte Fahrzeug wurde 1977 dem Deutschen Museum übergeben. Heute hat sich um das Modell ein kleine aber rege Fangemeinde in diversen Clubs und im Internet organisiert--> siehe auch hier die Idee vom Wankelmotor lebt aber in diversen Wankelsportwagen von Mazda weiter und hat heute ihre treuen Fans bis hin zum aktuellen Mazda RX-8 Technische Daten zum Ro80: Motor: Zweischeiben-Kreiskolbenmotor (System Wankel) 497 cm³ pro Kammer, Verdichtung 9,0 : 1. Zündung: ab 1967 bis 1969 Doppelzündung (zwei Kerzen pro Kammer). 1969 bis 1977 Hochspannungskondensatorzündung (HKZ) mit einer Kerze Gemischaufbereitung: 2 Solex-Flachstrom-Registervergaser Typ 18/32 HHD oder Doppel-Fallstromvergaser Solex 32 DDITS Leistung: 85 kW (115 PS) bei 5500/min, max. Drehmoment 165 Nm bei 4500/min Karosserie: Selbsttragend, Frontantrieb, vorn McPherson-Federbeinachse, hinten Schräglenkerachse mit Feder-Dämpfer-Einheiten und Gummizusatzfedern Bremsen: hydraulisch, vier Scheibenbremsen mit Bremskraftverstärker und lastabhängigem Bremskraftregler an der Hinterachse, vorn innenliegend am Getriebe; Handbremse: mechanische Innenbackenbremse auf Hinterräder wirkend, 160 mm Durchmesser. Scheiben vorn: 284 mm, hinten: 272,5 mm Durchmesser. Zweikreisbremsanlage, erster Bremskreis auf alle Räder, zweiter Bremskreis nur auf die Vorderräder wirkend Getriebe: Drei-Gang-Zahnradwechselgetriebe, sperrsynchronisiert mit Parksperre. Hydraulischer Fichtel&Sachs-Drehmomentwandler mit Einscheibentrennkupplung, elektro-pneumatisch betätigt Lenkung: Zahnstangenlenkung mit ZF-Umlauföl-Lenkhilfe Höchstgeschwindigkeit: ca. 180 km/h mfg Andy |
Sat Apr 24 23:43:08 CEST 2010 |
Antriebswelle52502
1981 für 500.-DM (!) gekauft, habe ich den Ro bis 1985 gefahren. Dann, ohne Vorwarnung, blockierte eine gebrochene Dichtleiste den Motor. Dazu die Qualmerei beim Start, die teueren Zündkerzen und der Verbrauch, das war aber nun genug. Anno 1986 wurde ich beim TÜV vorstellig mit einem GTE-Motor unter der Haube am original Getriebe. Es gab nichts zu beanstanden. Im Feb. brach dann der Schaltfinger, weil falsch bearbeitet damals. Kaum war dieser ausgewechselt, da versagte das Nadellager im Drehmomentwandler. Ohne eine Sammlung von Ersatzteilen, die zudem je nach Baujahr nicht einfach austauschbar sind, wird so ein Ro80 richtig teuer. Wer nicht eine Ausbildung im KFZ-Handwerk alter Schule hinter sich hat, der sollte schon in einer höheren Gehaltsstufe sein. In den letzten 3 Jahren habe ich mehr als 2m² Reparaturblech eingeschweißt. Ursache ist das damals verwendete Blech mit hohem Kupferanteil. Eisenatome wandern zu den Kupferatomen und das nennt man interkristalline Korrosion. Dieses schöne Auto rostet auch in trockener Umgebung leise vor sich hin. Etliche, man könnte glauben, willkürliche Konstruktionsfehler, beschleunigen den Zerfall enorm. Abluftführung durch Seitenholme, Wasserabläufe die zwischen Blechen enden und die damned Acrylat-Beschichtung des Unterbodens.
Sind alle Mängel beseitigt, dann fährt man nach Gutsherrenart. Die Sicht ist durch das Front-"Schaufenster" optimal. Autos heutiger Bauart haben zumeist vergleichsweise nur noch Sehschlitze. Was besonders erfreut, ein schnelles Auto ohne diesen Computerkram.
Auch schließe ich mich der Meinung eines anderen Forenmitgliedes an: "Autos, bei denen man im Motorraum nicht unten die Strasse sehen kann, sind doof."
Tue Oct 08 16:18:33 CEST 2013 |
PorscheTarga
war derzeit mein absoluer Lieblingswagen
hier ein nicht soo freundlicer Bericht
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...lobter-flop-7740590.html?...
Tue Oct 08 19:50:41 CEST 2013 |
PorscheTarga
Der Ro 80 sollte Ursprünglich 80 PS haben 8.000 DM kosten und noch irgendwas mit 80.
Daher auch die Zahl 80
NSU machte den Fehler dem öffentlichen Druck zu schenll nachzugeben und das Fahrzeug nicht ausreichend getestet zu haben
Paul Güth ein Tester hat mit einem damaligen Prototyp und einer der ersteln Life Übertragungen einen Unfall
http://www.auto-reporter.net/1322/2_1322_104_7047_1.php
Er war einfach zu leise und man verschätzte sich zu leicht bei der Geschwindigkeit
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46265032.html
Einen Dreischeibenwankelmotor gab es später auch in einen Fahrzeug dass Geschichte schrieb:
Dem Mercedes C111, der aber meines wissens es nie in die Serienproduktion geschafft hat.
http://www.youtube.com/watch?v=t3jIIS3FFAQ
Deine Antwort auf "der NSU Ro80--> Meilenstein im deutschen Automobilbau"