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Thu Jan 21 18:09:24 CET 2021    |    Dynamix    |    Kommentare (38)

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Ich glaube es gibt keinen ernsthaften Petrolhead der sich damit zufrieden gibt sich auf die eigenen Autos zu konzentrieren. Die einen wollen immer auf dem neuesten Stand bleiben und schauen sich aktuelle Automagazine an, manche wollen etwas in der Vergangenheit schwelgen und schauen entsprechende Reportagen, wieder andere suchen eher den Entertainmentfaktor und schauen sich dann Sendungen an welche das Thema Automobil mit einem ganz dicken Augenzwinkern angehen ;)

 

Auch ich kann mich davon nicht ganz freisprechen und ich persönlich verschlinge diverse Formate die alle Ihren ganz eigenen Reiz haben. Dies beschränkt sich nicht nur aufs klassische TV, auch Youtube und Co haben in der Hinsicht viel zu bieten! Egal ob Autosendung, Doku oder Podcast, solange das Thema passt wird es geschaut :cool: Mit der Zeit haben sich da so einige Favoriten herauskristallisiert die auch für den ein oder anderen interessant sein könnten.

 

Jay Lenos Garage

 

Zugegeben, nichts was ich jetzt regelmäßig schaue aber alleine schon aufgrund der großen Auswahl an Fahrzeugen und des Know-Hows und Entertainmenttalents des Gastgebers wegen eine Empfehlung. Jay Leno dürfte in den USA in etwa so bekannt sein wie Oprah :D Jay Leno war Talkmaster der jahrelang Gastgeber einer sehr erfolgreiche Tonight Show war, was auch den Grundstein für seine private Autoshow gelegt hat. Denn Jay Leno ist nicht nur Moderator, sondern auch einer der größten Petrolheads des Planeten und das ist nicht einmal übertrieben! Seine Sammlung umfasst laut Schätzungen ca. 160 Motorräder und satte 180 Autos. Im Gegensatz zu vielen Sammlern ist Leno hierbei nicht auf irgendeine Marke, Autonation, Epoche oder Fahrzeugklasse festgelegt sondern sammelt alles was im Prinzip gefällt. Wenn das ein neuer Fiat 500 ist? Her damit! Ein Dampfwagen aus den Anfangstagen des Automobils? Aber sicher doch! Ein sündhaft teurer Supersportler vom Kaliber eines McLaren F1? Ich verstehe die Frage nicht! :D Klassische Muscle Cars? Yeah, Baby! Custom Cars? Auf jeden Fall! :cool: Leno dürfte auch der größte Sammler von Duesenberg Fahrzeugen sein. Seine Sammlung zieren einige seltene und vor allem teure Sammlerstücke aus der Hochzeit des Herstellers!

 

Entsprechend bunt gemischt ist dann auch die Sendung, da Leno nicht nur eigene Autos vorstellt sondern auch oftmals seltene Autos von anderen Sammlern und Enthusiasten in seiner Show vorstellt. Das kann dann entweder ein Exot wie eine der 23 echten 427er Shelby Cobras (ja, die wirklich, wirklich echten, nicht die Replikas! Mit Sideoiler-Motor! *sabber*) oder auch mal der DeLorean aus "Zurück in die Zukunft" sein. Das Format ist mit einer guten halben bis dreiviertel Stunde pro Folge auch relativ leicht verdaulich und erschlägt einen nicht direkt mit 1,5 Stunden Laufzeit. Kann man sich also durchaus mal zwischendurch anschauen und lernt dabei auch etwas über die verschiedensten Autos :) Youtube gibt da schon viele Episoden her falls Ihr jetzt Lust habt mal reinzuschauen.

 

 

Engine Masters

 

Eine Serie der ich schon mal einen Artikel gewidmet hatte und aus dem Hause Motor Trend stammt. In der Serie nehmen sich die Gastgeber David Freiburger, Steve Dulcich (beide bekannt aus Roadkill, ebenso eine Motor Trend Produktion) sowie der Prüfstandmeister Steve Brulee, General Manager bei Westech Performance (die Firma in der die Prüfstandläufe durchgeführt werden) diverse Motoren vor, beleuchten die Auswirkungen verschiedener Tuningmaßnahmen und zeigen so direkt am lebenden Objekt worauf man so achten muss wenn man seinem Motor mehr Kraft verleihen will. Technisch hoch interessant, nicht nur für US-Car Fans da sich vieles davon generell auf Verbrennungsmotoren übertragen lässt. Die Themenauswahl ist so breit gefächert und komplex wie der Verbrennungsmotor selbst. Welche Aufladung hat den meisten Effekt? Welchen Unterschied machen verschiedene Zylinderköpfe und Nockenwellen? Was passiert wenn ich andere Kipphebel verbaue? Welche Auslasskrümmer beeinflussen meine Motorcharakteristik? Was passiert wenn ich Luftfilter XY montiere? Diesen Fragen wird in der Sendung detailliert und nachvollziehbar auf den Grund gegangen und alles mit Prüfstandläufen untermauert. Aufgrund der hohen Hubraumdichte werden besonders Fans von kraftvollen V8 Motoren hier voll auf Ihre Kosten kommen ;)

 

Früher gab es mal einige Folgen kostenlos auf Youtube zu sehen, mittlerweile verstecken sich die meisten Folgen auf dem hauseigenen Streamingdienst "Motor Trend on Demand". Allerdings sind die 6$ gut angelegt, da man auch so Zugriff auf massenweise Shows und Live Events hat. Gemessen an der Auswahl ist der Preis also fair! Allerdings, so scheint es zumindest, werden wieder einige Folgen kostenlos von Motor Trend auf Youtube hochgeladen.

 

 

Racing Line

 

Eher eine kurzliebige Sendung die ebenso aus dem Hause Motor Trend stammte. In dieser Sendung erklärt der Rennfahrer Randy Pobst verschiedene Fahrtechniken und auch hier wird wieder direkt am lebenden Objekt auf der Rennstrecke erklärt welche Fahrtechnik welche Auswirkung hat. Leider nur sehr kurzliebig, aber inhaltlilch top! Ist auf jeden Fall einen Blick wert.

 

 

Alte Schule

 

Die Alte Schule ist ein Motorsport Podcast auf Youtube der sich intensiv mit den Fahrerhelden der alten Zeit auseinandersetzt, bevorzugt natürlich mit denen aus dem deutschsprachigen Raum ;) Dieser Podcast ist wohl am ehesten für diejenigen interessant die sich intensiv mit der lokalen Rennsportszene ala DTM, der alten VLN und so weiter beschäftigen. Hier gibt es dann schon mal Interviews mit Helden wie Walter Röhrl, dem Rennfahrer, Instruktor und Moderator Christian Menzel (einer meiner Lieblinge!) oder Legenden wie Kommentator Rainer Braun oder Motorenentwickler Professor Fritz Indra auf den unter anderem Opels legendärer C20XE zurückgeht und der in den USA auch an den Small Blocks mitentwickelt hat. Wie gesagt, wer ein wenig in alten Geschichten schwelgen will ist hier gut aufgehoben und die Stories sind manchmal auch wirklich zum Schreien komisch weil Motorsport früher eben noch nicht so durchorganisiert war wie heute und "Politik" auf der Rennstrecke damals durchaus noch etwas hemdsärmeliger gemacht wurde ;) Das Interview mit Willi Kausen zu den Testfahrten des legendären Porsche 917 hat mir stellenweise dann schallendes Gelächter entlockt aufgrund so mancher absurder Situation oder Dingen wo man sich heute denken würde "das konnten die doch nicht machen" ;) Doch, konnten und haben Sie und genau das macht die Geschichten oftmals so amüsant. Oder auch das legendäre Duell zwischen Altfried Heger und Uwe Alzen im Porsche Supercup wo die beiden einfach mal auf sämtliche Track Limits gepfiffen haben :D

 

Solche Geschichten und Insiderinfos findet man in dem Podcast zuhauf. Auch für Nürburgringfans ist der Podcast interessant da hier natürlich auch viele Legenden des Nürburgrings zu Wort kommen und auch hier die ein oder andere Anekdote zur Strecke oder Ringpersönlichkeiten zu erzählen haben. Moderiert wird das Ganze von Karsten Arndt, früher Radiomoderator und selber bekennender Altblechfan der mit seiner locker sympathischen Art durch den Podcast führt :)

 

 

 

 

 

Carranger

 

Carranger ist eine deutsche Youtube Serie und wohl am ehesten mit Formaten wie "saabkyle" oder "DougDeMuro" zu vergleichen. Hier werden diverse Zuschauerautos präsentiert und im Detail vorgestellt. Die Fahrzeugvorstellungen sind meist sehr ausführlich und der Moderator geht dabei auch auf die ein oder andere Anekdote ein. Nachdem auf die wichtigsten Punkte ausführlich eingegangen wurde gibt es am Ende jeder Folge eine Art Bewertung in der einmal objektive Kriterien wie Unterhalt und Anschaffungskosten herangezogen werden und auch subjektive Kriterien in die Bewertung einfließen. Wie schon bei Jay Leno, so begeistert die Sendung auch hier mit einer breiten Auswahl an Autos. Vom teuren Sportwagen bis hin zum fast schon vergessenen 90er Jahre Kleinwagen ohne Image, Leistung und Ausstattung ist wirklich alles dabei und gerade diese Auswahl ist es welche den Kanal so faszinierend macht. Bei wem würde man sich sonst eine halbe Stunde lang Erklärungen zu einem Corsa B mit Basismotor anhören? ;) Wer sich für altes Blech interessiert und auch mal einen Blick über den Tellerrand wagt wird hier mit einem netten Format belohnt das zurecht immer erfolgreicher wird :)

 

 

SWR-Marktcheck

 

Okay, eine eher merkwürdige Empfehlung aber es gibt auf YT diverse Videos vom SWR in denen bestimmten Fahrzeugmodellen eine gute Dreiviertelstunde gewidmet wird. Natürlich liegt hier der Fokus eher auf deutschen Fahrzeugen wie Porsche 911, Opel Manta oder Ford Capri aber die Sendungen sind ganz sehenswert da auch ganz kurzweilig gemacht und auch nicht immer ganz ernst gemeint ;)

 

 

Top Gear

 

Kein ernsthafter Petrolhead kommt wohl um Top Gear herum. 2002 hat Jeremy Clarkson das ursprünglich recht biedere Format (wer sich das alte Top Gear einmal ansehen will dem sei Youtube als Quelle empfohlen!) zusammen mit Andy Wilman umgekrempelt und damit zur erfolgreichsten Autoshow des Planeten gemacht. Böse Zungen behaupten es geht bei Top Gear nur am Rande um Autos und so unrecht haben Sie damit nicht, da das ganze Thema Automobil aus einer meist wenig ernst gemeinten Perspektive betrachtet wird. Die Fahrzeugtests sind alles andere als objektiv und dazu teilweise zum Schreien komisch oder auch einfach nur herrlich schwachsinnig (Fiesta Test mit Landung am Strand während einer Militärübung), wer ernsthafte Infos zu den Fahrzeugen erwartet sollte sich eher im deutschen Fernsehen umschauen ;) Ein Highlight von Top Gear waren immer die Challenges bzw. Specials im Ausland in denen die drei Protagonisten mit einem selbst ausgesuchten Fahrzeug alle möglichen Aufgaben erledigen mussten, man muss hier nicht erwähnen das die Autos in den meisten Fällen für diese Art Aufgaben nicht mal im Ansatz geeignet waren :D Da muss sich dann schon mal ein Kadett A durch die Wüste kämpfen, ein Lotus Elise durch das Hinterland von Südamerika oder auch ein VW-Bus schon mal als Schwimmfahrzeug herhalten. Aufgelockert wurde die Show immer mal wieder vom Star im günstigen Auto welcher dann in einem günstigen, langweiligen 08/15 Auto um die hauseigene Teststrecke fahren musste und sich dann mit anderen Prominenten messen musste. Auch bei den dazugehörigen Interviews kamen immer wieder witzige Gespräche zustande. Meine kleinen Highlights waren die Passagen in denen Hammond, May und Clarkson einfach so aufeinander losgelassen werden und über aktuelle Autos diskutieren oder generell um Themen welche sich um das Thema Mobilität drehen. Dabei kamen zum Teil so absurde Gespräche heraus das man einfach nur noch lachen konnte. Top Gear ist die Autoshow für Leute die mit Autos nichts am Hut haben, hier sind Sie nur Mittel zum Zweck und nicht die Hauptdarsteller aber gerade das macht die Show so amüsant. Zum Schluss der Tip: Wer des englischen mächtig ist sollte sich die Show möglichst im Originalton anschauen, ansonsten gehen einige Gags in der Übersetzung unter.

 

Mittlerweile hat sich das Moderatoren Line-Up geändert. Wie jeder Fan mittlerweile mitbekommen haben sollte, hat man Clarkson aufgrund eines Vorfalls mit einem Produktionsassistenten rausgeworfen was dazu führte das seine Kollegen ebenso das Handtuch geworfen haben. Amazon hat die Gunst der Stunde genutzt und das Trio incl. dem Produzenten für eine eigene Art Top Gear angeworben. Dazu aber gleich mehr. Das "neue" Top Gear schaue ich so gut wie gar nicht, auch weil die Chemie zwischen den Moderatoren nicht so sehr stimmt und das Ganze auch eher wahllos zusammengewürfelt wirkt. Da hat man scheinbar versucht bei der Wahl der Moderatoren für jeden irgendwas dabei zu haben. Chris Evans hat man wohl geholt weil er als Radiomoderator in Großbrittanien einigermaßen bekannt ist und ein bisschen den Clarkson Ersatz geben sollte, Matt Le Blanc sollte wohl die nötige Starpower einbringen die Richard Hammond immer verkörpert hatte, Rory Reid dürfte dann mit seinem technischen Know-How als May Ersatz durchgehen und die anderen Moderatoren in Form von Sabine Schmitz und Eddie Jordan decken dann noch die Sachen ab die sonst alle drei mit abgedeckt haben wie die Fahrzeugtests und so weiter. Mit dem neuen Line-Up kämpft die Show mit sinkenden Quoten und das Moderatoren Line-Up hat sich aus diversen Gründen auch schon geändert. Chris Evans war nach der ersten neuen Staffel schon raus da er sich für den sinkenden Erfolg der Show verantwortlich fühlte, Matt Le Blanc und Rory Reid haben sich nach Staffel 26 ebenso zurückgezogen. Ersetzt wurden Sie durch Paddy McGuiness und Andrew Flintoff.

 

 

The Grand Tour

 

Hinter dem etwas drögen Namen steckt der Amazon Klon von Top Gear. Ausgestattet mit einem abartig hohen Budget werden dabei Hammond, Clarkson und May wieder unter der Aufsicht von Andy Wilman auf die Menschheit losgelassen. Dabei hat man versucht einige liebgewonnene Elemente von Top Gear auch in The Grand Tour einzubauen wie beispielsweise die Power Lap in der ein Rennfahrer eine schnelle Runde auf dem hauseigenen Track dreht oder die Challenges bzw. Specials in verschiedenen Ländern mit den denkbar ungeeignetsten Fahrzeugen. Den Star im günstigen Auto hat man gestrichen, ebenso wie den mysteriösen Rennfahrer. Dafür gab es mit der "Conversation Street" einen festen Teil in der Sendung der den "News" aus Top Gear noch am nächsten kam und diesen Teil der Show hab ich auch immer genossen weil da die Chemie der drei Protagonisten einfach am besten herauskommt. Anfänglich sah das Konzept vor das die Truppe für jede Folge in ein anderes Land zieht und dafür hatte man eine Art überdimensionales Zelt als Studio. Später hat man das Ganze dann dauerhaft in Clarksons Garten verlagert.

 

Einiges hat funktioniert, aber längst nicht alles und so hat man nach Staffel 3 entschieden das Konzept auf die Länderspecials auszurichten. Heißt: Es gibt kein Zelt mehr, keine Conversation Street, keine schnelle Runde mehr auf dem "Eboladrome" und so weiter. Als Entschädigung kommen die Specials dafür dann in mehr oder weniger Spielfilmlänge daher.

 

Persönlich muss ich zugeben das The Grand Tour nie an Top Gear zu seinen besten Zeiten rankommt, aber das neue Top Gear steckt es immer noch in die Tasche.

 

 

Fast Lap

 

Bei Fast Lap handelt es sich um ein Format des Auto Motor Sport Channels. Wie der Name schon andeutet geht es darum verschiedene Autos im Detail hinsichtlich Ihrer Performance zu beleuchten. Im Anschluss dessen muss sich das jeweilige Auto dann auf der schnellen Runde auf dem Flugplatz in Mendig beweisen. Moderiert wird die Sendung von Christian Menzel der seine Eindrücke von den Autos ungeschminkt und detailliert wiedergibt, da fallen dann auch schon mal negative Worte wenn das Auto nichts taugt ;)

 

Natürlich werden im Laufe der Sendung hauptsächlich schnelle Autos getestet, aber dies führt dann auch schon mal zu Tests von Autos wie einem Mercedes 190 Evo 2, einem echten DTM M3, einem alten Rallye Ascona oder so ganz abgedrehtem Zeug wie einer 800 PS Corvette oder einem getunten Ariel Atom. Es werden also nicht immer nur die hochpreisigen Preziosen vom Schlag eines Ferrari oder Lamborghini getestet, sondern auch frenetisch verehrte Klassiker, Rennfahrzeuge, kuriose Exoten oder eben auch echte Volkshelden vom Schlage eines Golf GTI.

 

Eins haben diese Autos gemeinsam, Sie müssen sich alle auf der schnellen Runde beweisen. Nach der schnellen Runde wird die Rundenzeit eingeordnet und ein möglichst vergleichbarer Konkurrent aus dem Umfeld herausgepickt um einen Vergleich zu ziehen und die Unterschiede im Detail zu beleuchten. Was die Sache so interessant macht ist die Tatsache das man dafür die Telemetriedaten während der Runden aufzeichnet und so direkt miteinander vergleichen kann. So sieht man dann nicht nur wo welches Auto besser war, sondern auch die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Konzepte generell. Da sieht man dann auch immer das Handschalter eben doch nicht so dolle für die Performance sind wie immer angenommen wird ;) Für Tech Nerds und Racing Fans definitiv eine Empfehlung! Snippets der Sendung kann man sich auf Youtube kostenlos ansehen, für die kompletten Folgen braucht es dann schon ein PayTV Abo welches den AMS Channel enthält.

 

 

5ZYL_Marco (Halle 77)

 

Der Youtube Channel von Marco Degenhardt bietet vor allem etwas für Fans von Oldies und Youngtimern der 70er bis 90er Jahre. In seiner Werkstatt werden immer wieder kultige Autos aus dem Fuhrpark vorgestellt und diverse Schrauberprojekte über längere Zeiträume begleitet. Gefahren wird was Spaß macht, Hauptsache kultig. Das kann dann auch schon mal ein Fiesta XR2I sein, ein Volvo 850 Turbo, ein Manta oder einer der geliebten Audis des Protagonisten :)

 

Mein persönliches Highlight sind immer die Prüfstandstage in dem jeder Fan mit seinem Auto vorbeikommen kann um sein Auto mal "auf die Rolle" zu stellen. Naturgemäß kommt hier eine große Bandbreite von verschiedenen Autos zusammen. Vom braven Alltagsauto, über getunte Krawallbüchsen bis hin zu richtigen Leistungsmonstern kommt da einiges zusammen. Zusätzlich lernt man immer etwas über die jeweiligen Fahrzeuge und erhält so nicht selten einen kleinen Blick in die Szene der jeweiligen Fahrzeuge. Hier sieht man dann auch immer wieder schön welche Autos Ihre Leistung tatsächlich liefern, welche Autos eher unterhalb der versprochenen Leistung liegen oder welche Motoren für gewöhnlich besonders gut im Futter stehen :cool: Gerade für die Tuner und technikaffinen ganz interessant was man aus so einem Dyno Sheet alles ablesen kann. Läuft der Motor nicht ganz rund? Wird die Leistung ab einer bestimmten Drehzahl begrenzt? Der Prüfstand wird es zeigen :)

 

Definitiv eine Empfehlung für Youngtimerfans :)

 

 

Regular Car Reviews

 

Regular Car Reviews ist ein Youtube Kanal der sich dem Thema Auto eher von einer soziologischen Seite nähert und sich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Manche Reviews sind zum Schreien komisch oder einfach nur schräg. Das Ganze hat einen etwas unprofessionellen Touch was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Vorsicht, hier sollte man des englischen schon mächtig sein da man die Gags zum Teil sonst gar nicht versteht. Zu meinen Favoriten gehören die Videos in dem Mr. Regular über Autoshows läuft und sich über die Marotten und Klischees der jeweiligen Autoszene auf die Schippe nimmt. Wie gesagt, hat alles so einen Soziologentouch ;)

 

 

 

 

 

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Sun Jan 17 16:46:32 CET 2021    |    Dynamix    |    Kommentare (15)

Passend zum drögen Wetter, dem ersten Schnee und den damit verbundenen Unfällen (erst heute wieder einen Dreier rückwärts im Graben gesehen) gibt es heute ein Thema das mit diesen Dingen einiges gemein hat: KFZ-Versicherungen! Für viele ist das Thema ein lästiger Graus, welches einen nur davon abhält endlich mit dem geliebten Neuerwerb durch die Gegend zu pfeilen. Aber das Thema ist durchaus wichtig, so wichtig das es für alles was irgendwie motorisiert ist eine Versicherungspflicht gibt. Dies hat man nicht zur Förderung der Versicherungsgesellschaften erdacht, sondern zum Schutz der Geschädigten damit diese nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Wozu es führen kann wenn es keine Versicherungspflicht gibt sieht man in den USA. Wenn du dort keine Versicherung hast und fährst jemandem rein muss der Geschädigte zusehen wie er das Geld bekommt. Selbst wenn man da den Rechtsweg beschreitet ist nicht gesagt das bei dem Angeklagten dann großartig etwas zu holen ist. So bleibt man dann im besten Falle auf einem Schaden sitzen der zum einen richtig weh tut und für den man zum anderen nichts kann. Im schlimmsten Falle hat man durch den Unfall medizinische Probleme und Kosten auf denen man dann genauso sitzen bleibt, besonders vor dem Hintergrund das Themen wie gesetzliche Krankenversicherungen in den USA bis heute noch hochumstritten sind und nicht nur Pollitik, sondern auch die Bevölkerung spalten. Entsprechend versteht man auch wie weitsichtig die Gesetzgebung in Deutschland hier war und ist ;)

 

Beliebt ist das Thema vor, bei sehr vielen leider auch erst nach, der Anschaffung von Fahrzeugen. Egal ob Neuwagen, Gebrauchter oder geliebtes Oldieschätzchen, spätestens beim Unterhalt entscheidet sich für viele Halter ob Sie sich den Wagen überhaupt leisten können oder ob Sie einen mittelschweren Herzinfarkt bekommen :D Oftmals kommt dann eine Frage die mir persönlich längst zum Hals raushängt besonders weil Sie sehr oft zum falschen Zeitpunkt (nämlich nach dem Kauf :rolleyes:) gestellt wird, nämlich die "Was zahlt Ihr so für Modell XY" Frage. Warum hängt mir die Frage zum Hals raus?

 

Weil dann 15 Leute anfangen Ihre Versicherungsprämie zu posten ohne auch nur einen Mü an Hintergrundinfos preiszugeben wie sich diese überhaupt zusammensetzt. Das ist nicht nur sinnlos sondern hat auch für den Fragesteller null Informationsgehalt. Dazu kommt, das die Prämie aus so vielen Variablen berechnet wird das es schon einem Sechser im Lotto gleicht sollte man da einen User finden auf den tatsächlich die selben Parameter zutreffen. Aus dem Grund will ich hier etwas tiefer in das Thema eingehen um so manchem Neuling mal einen Anstoß zu geben was in der Versicherung alles so enthalten ist und wonach sich die Prämie berechnet. Es ist geradezu erschreckend wie oft ich auf Facebook oder auch auf MT Postings lesen muss ala "hab heute die Rechnung meiner Versicherung bekommen, warum ist der neue Wagen teurer wie der Alte?!" Diese Fragen kommen nicht nur von Fahranfängern, sondern zu einem erschreckend hohen Teil von Leuten deren Verträge länger bestehen als ich überhaupt auf der Welt bin :eek: Ergo Leute von denen man eigentlich erwarten sollte das Sie mittlerweile genug Erfahrung mit dem Thema haben und schlau genug sind zumindest mal ein Telefon in die Hand zu nehmen und zu fragen was der potenzielle Neue denn so an Prämie kosten soll statt stupide der Versicherung den Freifahrtschein und damit die Lizenz zum Konto plündern auszustellen. Hierbei möchte ich einmal darauf eingehen woraus sich die Versicherungsprämie so zusammensetzt und dabei auch mal einen kleinen Schlenker zum Thema Oldtimerversicherung wagen, nicht nur weil ich selbst davon betroffen bin, sondern auch weil auch dieses Thema immer aktueller wird und auch da immer die gleichen Fragen kommen.

 

Reguläre KFZ Versicherung

 

Eine KFZ-Versicherung ist in Deutschland, wie bereits erwähnt, verpflichtend wenn man ein Auto auf sich anmelden möchte. Man kann die Versicherung grundsätzlich in drei Kategorien aufteilen, namentlich Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko. Verpflichtend ist lediglich die Haftpflicht. Teil- und Vollkasko sind optional, je nach Wert des Fahrzeugs oder finanziellen Abhängigkeit vom Auto dringend angeraten. Gehen wir für den Anfang grob erst einmal auf den Versicherungsumfang der drei Policen ein.

 

Warnung vorweg: 100% exakt kann man das hier nicht auflisten, da jede Versicherung wieder unterschiedliche Umfänge hat. Ich beschränke mich hier also grob auf das was eigentlich alle so drin haben um die grundsätzlichen Unterschiede im Leistungsumfang zu beleuchten. Wer Details wissen möchte oder auf einen gewissen Leistungsumfang wert legt, muss sich in die jeweiligen Policen einarbeiten und vergleichen.

 

Haftpflicht

 

Die Haftpflicht ist sowas wie die Minimalversicherung. Diese Form des Versicherungsschutzes ist das absolute Mindestmaß, gesetzlich sowie vom Versicherungsumfang. Die Haftpflicht deckt die gängigsten Schäden an fremdem Eigentum ab. Klassisches Beispiel wäre ein selbstverschuldeter Auffahrunfall oder Beschädigung öffentlichen Eigentums durch das eigene Fahrzeug. Die Haftpflicht kommt entsprechend für die Kosten des Unfallgegners auf. Die Höhe der Haftpflichtprämie wird unter anderem, nicht ausschließlich, von dem Schadenfreiheitsrabatt bestimmt. Je mehr unfallfreie Jahre, desto günstiger wird es theoretisch.

 

Teilkasko

 

Diese enthält den Umfang der Haftpflicht, bietet aber einen erweiterten Leistungsumfang. Das klassischste Beispiel wäre zum Beispiel der Ersatz bei Glasbruch. Aus dem Grund werben Carglass und Konsorten auch immer mit "Kaskoversicherte zahlen keinen Cent", auch wenn dies nicht so ganz stimmt ;) Weitere Beispiele wären Diebstahl, Wildwechsel oder Sturmschäden. Also grob gesagt alles was in die Kategorie höhere Gewalt fällt. Da man auf diese Dinge als Fahrer keinen Einfluss hat gibt es hier, im Gegensatz zu Haftpflicht und Vollkasko, auch keine SF-Klassen. Neben dem Versicherungsumfang sollte man sich hier auch überlegen wie hoch die Selbstbeteiligung im Schadensfalle sein soll. Wenn es pro Jahr 300€ mehr kosten soll das man im Falle eines Unfalles 150€ weniger zahlen soll, kann es sich durchaus lohnen die höhere Selbstbeteiligung in Kauf zu nehmen. Aber auch das verlangt wieder nach einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

Vollkasko

 

Die Vollkasko ist die Vollfettstufe unter den KFZ-Versicherungen, Sie enthält neben dem gesamten Leistungsumfang von Haftpflicht und Teilkasko auch noch die Regulierung von Eigenschäden wenn diese selbst verursacht sind. Natürlich unter der Voraussetzung das man den Schaden nicht fahrlässig bzw. unter Vorsatz herbeigeführt hat ;) Die Vollkasko ersetzt einem im Prinzip bis zu einem gewissen Grad den Schaden am eigenen Fahrzeug bzw., je nach Umfang, sogar den Wert des gesamten Fahrzeugs. Dies hängt vom jeweiligen Versicherungsschutz und einigen anderen Parametern ab und kann entsprechend bei der Versicherung in Sachen Umfang und Schadendeckung angepasst werden. Auch hier gilt für die Schadenfreiheitsklassen das selbe wie bei der Haftpflicht, je mehr unfallfreie Jahre umso besser! Auch hier gibt es wieder das Thema Selbstbeteiligung zu beachten. Je weniger man im Falle des Falles zahlen möchte, desto mehr Prämie will die Versicherung.

 

Je umfangreicher der gewünschte Versicherungsschutz, desto teurer wird es also. Eigentlich logisch! ;) Hier muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden wie viel Risiko er selbst tragen möchte. Auch hier gibt es keine Grenze ala "ab Betrag XXXX lohnt die Kasko". Wem es finanziell nicht wehtut wenn er den 100.000€ Wagen im Falle eines Unfalls aus eigener Tasche zahlen muss, der kann getrost zur Haftpflicht greifen. Wem der Verlust eines 5000€ Autos bereits in finanzielle Bedrängnis bringt oder beruflich auf das Fahrzeug angewiesen ist sollte tunlichst zur Vollkasko greifen. Erspart einem nicht nur Nerven, sondern sorgt auch dafür das man schnellstmöglich wieder mobil ist. Die Vollkasko greift auch wenn der Unfallverursacher nicht greifbar oder schuldfähig ist. Zwar muss man dann in den sauren Apfel beißen, aber eine Prämienerhöhung ist immer noch besser als auf einem Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro sitzen zu bleiben.

 

Damit hätten wir den einfachen Part abgehakt ;) Jetzt folgen die wichtigsten individuellen Parameter, danach sollte auch dem Letzen klar werden warum diese pauschalen Fragen ala "Was bezahlt Ihr so?" einfach nichts bringen. Da muss man schon selber etwas Energie und Hirnschmalz investieren.

 

Alter des Fahrzeughalters

 

Das Alter spielt besonders dann eine Rolle wenn der Hauptfahrer/Versicherungsnehmer unter 25 ist. Sollte dies der Fall sein wird es teurer und die Versicherungen langen gerade bei Fahranfängern gerne zu. Wer sein Auto selber bezahlen muss, sollte sich also überlegen ob es mit 18 gleich der geleaste C63 AMG oder M4 sein muss wenn einem nur ein karges Azubigehalt zur Verfügung steht ;)

 

Länge des Führerscheinbesitzes

 

Wie lange hat der Versicherungsnehmer den Führerschein? Auch dies hat wie das Alter des Fahrzeughalters Einfluss auf die Prämie. Die Versicherungen gehen dabei davon aus das man mit steigender Fahrpraxis auch weniger Unfälle fabriziert. Ist ein bisschen wie in der Liebe. Je erfahrener man ist, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit für Unfälle :D

 

Wohnort des Halters

 

Hier spielt das Thema Regionalklasse die Hauptrolle, dazu kommen wir aber später noch im Detail da es dann doch etwas umfangreicher ist. Kurz dazu: Es gibt Regionen in Deutschland die unfallträchtiger sind als andere, dem tragen die Versicherungen mit den Regionalklassen Sorge.

 

Halter=Versicherungsnehmer?

 

Weicht der Versicherungsnehmer vom Halter ab berechnen die meisten Versicherungen noch einmal einen extra Aufschlag. Hintergrund ist die Annahme das der Halter umsichtiger mit dem Auto umgeht wenn er auch der Versicherungsnehmer ist. Weichen Versicherungsnehmer und Halter ab wird es wieder teurer, da es ein höheres Risiko für die Versicherung darstellt.

 

Weitere Fahrer vorgesehen?

 

Je mehr Fahrer, desto höher das Risiko für die Versicherungen. Ergo: Die Versicherung wird teurer je mehr Personen das Auto bewegen bzw. Zugriff darauf erhalten sollen. Den Ehepartner mit zu versichern ist meist noch sehr günstig, spürbarer wird es erst wenn man hier jeden Hanswurst als Fahrer mitversichert. Besonders stark bekommen das immer Mietwagenfirmen zu spüren, besonders wenn wir hier von teuren Autos sprechen. Da kommen durchaus schon mal 5-stellige Jahresprämien zusammen, dafür muss man schon viele Autos vermieten um das wieder drin zu haben ;)

 

Fahrer unter 25?

 

Damit wären wir wieder beim Thema Alter des Hauptfahrers. Alle Fahrer unter 25 fallen für die Gesellschaften in die Risikogruppe "Fahranfänger", richtige Versicherungslieblinge, was die höhe der Prämie wieder nach oben treibt.

 

Jahresfahrleistung

 

Wer viel fährt, hat ein höheres Risiko in einen Unfall verwickelt zu werden. Eigentlich logisch, oder? ;)

Aus dem Grund beschränken Youngtimer- und Oldieversicherungen die Jahresfahrleistung auch auf 5000-10.000km pro Jahr, wodurch aber auch erst die günstigen Jahresprämien zustande kommen. Wenig Fahrleistung = Wenig Unfallrisiko, besonders weil man Oldiefahreren unterstellt besonders vorsichtig mit Ihren automobilen Schätzchen umzugehen.

 

Selbst bewohntes Wohneigentum

 

Dieses Kriterium basiert auf einer Annahme der Versicherungen. Die Idee dahinter ist das Leute die selbst bewohntes Wohneigentum besitzen nicht nur solventer sind als der durchschnittliche Autofahrer, sondern auch zuverlässigere Fahrer sind. Ist zwar eine steile These, aber hier ist auch kein massives Sparpotenzial vorhanden. Wir reden hier bestenfalls von einem zweistelligen Eurobetrag im Jahresschnitt.

 

Wie wurde das Fahrzeug finanziert?

 

Hat vor allem rechtliche Gründe damit die Versicherung auch weiß wer in welchem Fall welche Ansprüche hat. Hier wird zwischen Barkauf, klassischer Kreditfinanzierung und Leasing unterschieden. Im Falle eines Unfalles mit einem, nicht abbezahlten Fahrzeug, muss die Versicherung ja schließlich dem Eigentümer den Schaden ersetzen, nicht dem Fahrer ;)

 

Fahrzeugalter

 

Seit wenigen Jahren spielt auch das Fahrzeugalter eine Rolle bei der Berechnung der Prämie, zumindest bei klassischen KFZ- Versicherungen. Je älter das Auto desto teurer wird es. Bei Oldtimerversicherungen spielt das Alter zwar auch eine Rolle, aber eher zur Einordnung da jede Oldieversicherung den Begriff Old- bzw. Youngtimer anders definiert.

 

Fahrzeugtyp (wichtig wegen der Typklassen)

 

Hier wird es noch einmal wichtig! Grob kann man sagen je größer, teurer und/oder kräftiger der Wagen ist, desto höher die Einstufung der Typklassen. Auch hier wird sich wieder an Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko orientiert. Diese Einstufung erfolgt auch wieder aufgrund der Risikoberechnung. Ein schnelles Auto ist für gewöhnlich auch neu deutlich teurer als eine brave Familienkutsche und je teurer das Auto war desto höher der zu regulierende Betrag im Schadensfall. Hier spielen wieder viele individuelle Faktoren wie auch die Unfallhäufigkeit mit dem Fahrzeugtyp mit rein. Hier kann man sich auf der Seite der GDV informieren wie das eigene Auto eingestuft ist.

 

Mir ist bewusst das man das jetzt so pauschal nicht sagen kann, aber als Anhaltspunkt taugen die oben genannten Kriterien in den meisten Fällen durchaus. Deshalb auch, nochmals, der Tipp sich auf der Seite der GDV über die Typklassen zu informieren. Die Versicherer ziehen sich die selben Daten heran und damit kann man dann schon recht genau einschätzen ob der potenzielle Kauf in Sachen Unterhalt in die Kategorie Spardose oder doch eher "Privatinsolvenz incoming" fällt :D Es gibt durchaus Sportwagen die eine günstige Haftpflichteinstufung haben und kreuzbrave Autos die, aufgrund der Unfallhäufigkeit, einfach hoch eingestuft sind. Hier wären die typischen Fahranfängerautos genannt. Früher waren das Autos wie Golf und Co, mittlerweile sind das gerne mal ausgediente Mittelklasserecken der deutschen Premiums was auch erklärt warum die Prämien auch im Alter eher wenig sinken oder erst im Oldiealter wieder massiv sinken. Wie gesagt, die GDV macht einen schlauer und die Abfrage ist frei verfügbar :) Hier findet man auch die Regionalklassen, nur falls Ihr euch gewundert haben solltet das ihr für das selbe Auto in einer anderen Stadt plötzlich drei mal soviel Prämie zahlen solltet ;)

 

Regionalklasse

 

JETZT kommen wir endlich im Detail auf die Regionalklassen zu sprechen ;)

 

Da man festgestellt hat, das unterschiedliche Gegenden auch unterschiedliche Unfallhäufigkeiten aufweisen haben sich die Versicherer auch hier etwas ausgedacht, die Regionalklasse! Vom Prinzip funktioniert das wie die Typklasse, nur das hier nicht die Unfallhäufigkeit des Fahrzeugtyps sondern die Einwohner des jeweiligen PLZ-Bereiches klassifiziert werden. Je weniger Unfälle desto günstiger wird es. Wer wie ich in einem verkehrstechnischen Brennpunkt wohnt hat Pech, was so ziemlich jede größere deutsche Stadt betrifft. Für gewöhnlich sind die Regionalklassen in ruhigeren Gegenden unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts. Klar, auch hier gilt wieder:

 

Genau hinschauen und rechnen!

 

Solltet Ihr in einer zwar ruhigen Ecke wohnen, die aber von Typen bevölkert wird die permanent vollalkoholisiert durch die Lande fährt und Sachschäden in Millionenhöhe verursacht wird es auch hier teuer.

 

Das waren jetzt bei weitem nicht alle Punkte für die Berechnung der Versicherungsprämie, aber zumindest schon einmal die wichtigsten. Man sieht schon das in die Berechnung so viele individuelle Faktoren einfließen das man diese Frage gar nicht pauschal beantworten kann. Nur weil Herbert XY 300€ im Jahr für seinen Golf bezahlt, bedeutet dies nicht automatisch das du auch nur 300€ p.A. zahlen musst. Es reicht schon aus das deine Regionalklasse deutlich höher liegt damit du deutlich mehr Versicherungsprämie abdrücken darfst. Der Unterschied zwischen Berlin und Buxtehude als Wohnort kann riesig sein und bereits bedeuten das du in Ort 1 das doppelte von dem zahlst was du in Ort 2 bezahlen müsstest!

 

Dazu weiß niemand (außer Harald) ob Harald XY seinen Wagen nicht einfach nur haftpflichtversichert hat oder ob er nicht einfach nur eine sehr hohe SF-Klasse hat. Ich hoffe damit wird schon einmal deutlich das die Frage somit eigentlich Schwachsinn ist, zumindest wenn es darum geht herauszufinden was man selber abdocken darf. Diese Frage muss man schon für sich selbst beantworten, da (man kann das gar nicht oft genug erwähnen) du nichts davon hast wenn andere Leute wild irgendwelche Hausnummern in den Raum werfen. Die Chance das du jemanden erwischst der am Ende exakt den gleichen Betrag löhnt wie du liegt in etwa so hoch wie:

 

- Die Wahrscheinlichkeit jedes Jahr den Lottojackpot zu knacken ohne das jemand anderes die selben Zahlen gespielt hat

 

- Die Wahrscheinlichkeit das deine Traumfrau/dein Traummann just in diesem Moment an deiner Tür klingelt und dich bittet Ihm/Ihr sofort die Kleidung vom Leib zu reißen

 

- Die Wahrscheinlichkeit das der- oder diejenige dich darum bittet dich umgehend ehelichen zu dürfen.

 

- Die Wahrscheinlichkeit das du während des Toilettengangs in einem geschlossenen Gebäude vom Blitz getroffen wirst.

 

Kurzum: Sehr unwahrscheinlich bis unmöglich! ;)

 

Jetzt wo wir einmal abgehakt haben wie sich die Prämie so zusammensetzt bleibt natürlich dem Unbedarften noch die Frage wie er denn jetzt herausfindet was er für sein Auto zukünftig zahlen darf.

 

Es gibt für die Lösung dieses speziellen Problems jetzt genau 2 Ansätze:

 

Der einfache Ansatz

 

Du rufst deinen freundlichen Versicherungsmakler/die Hotline der Versicherung des geringsten Misstrauens an und fragst einfach was Sie dir für Fahrzeug deiner Träume berechnen würden. Meistens hat man dann keine halbe Stunde später eine zufriedenstellende Antwort. Ist doch ganz einfach, oder? ;)

 

Der schwierige Ansatz

 

Du fängst an dich selber mit dem Thema zu beschäftigen. Dazu gehört sich mal durch deine Versicherungsunterlagen zu wühlen um zu schauen welche SF-Klassen du überhaupt hast, vorausgesetzt natürlich das du schon einmal ein Auto auf deinen Namen versichert hattest. Danach schaust du ob dein Auto überhaupt eine Typklasseneinstufung hat. An den Typklassen kann man meist schon im Vorfeld absehen ob der ganze Spaß günstig oder teuer wird. Alles bis Typklasse 20 schwankt zwischen geschenkt bis moderat. Alles darüber schwankt für gewöhnlich zwischen teuer, "Ouch!" und „morgen klingelt Peter Zwegat statt der Traumfrau/dem Traummann“.

 

Die Typklassen lassen sich unter folgendem Link einsehen:

 

https://www.dieversicherer.de/.../typklassenabfrage?...

 

Was mache ich wenn es keine Typklasse gibt?

 

Ja, auch das gibt es! Meisten bei Exoten die es offiziell so nie in D zu kaufen gibt oder die in D nie eingestuft worden sind. Ein super Beispiel ist mein Caprice. Zwar gab es den Wagen offiziell in Deutschland (für genau ein Jahr :D), aber scheinbar hat es sich für die lächerliche dreistellige Anzahl Fahrzeuge nie gelohnt eigene Typklassen dafür zu bestimmen. Vermutlich fehlen hier auch einfach die Schadensdaten in dem nötigen Umfang bzw. es war damals einfach nicht möglich die nötigen Daten für eine Einstufung zusammenzutragen.

 

Sollte es keine Typklasse geben hilft am Ende nur der Anruf bei der Versicherung. Ob ein Fahrzeug Typklassen hat erkennt man ganz schnell an der Typnummer im Fahrzeugschein. Ist diese Nummer genullt hat der Wagen keine Typklassen. In dem Falle macht es wirklich Sinn bei der Versicherung anzurufen, dort wird einem dann anhand der Daten des Fahrzeugs ein individuelles Angebot gemacht bzw. die Versicherer pressen die Autos dann meistens auf Ihre Art in das Typklassenraster. Hier kommen dann auch zum Teil massive Unterschiede zustande weil da jeder Versicherer ein anderes Vergleichsfahrzeug heranzieht. Alleine im US-Car Bereich habe ich da die krudesten Einstufungen gesehen. Da wird aus einem Crown Victoria ein Mondeo, aus einem Camaro irgendein braver Opel oder aus einem Pick-Up ein Golf und so weiter. In solchen Fällen allerdings eher Glück für den Versicherungsnehmer ;) Aus dem Grund gilt auch hier: Angebote bei so vielen Versicherungen wie möglich einholen oder zu der Versicherung gehen deren Prämie man ohne schlechtes Gewissen zahlen kann. Wobei dieser Ansatz nur zu empfehlen ist wenn man sich wirklich sicher ist das man nicht viel zu regulieren hat weil auch bei Versicherungen der alte Ansatz gilt das man bekommt wofür man bezahlt ;) Kann also gut sein das sich eure Versicherung dann, im Gegenzug für die günstige Prämie, bei der Regulierung tierisch anstellen wird.

 

Klar kann man den Vertrag auch blind abschließen aber dies wird bei entsprechenden Autos nicht selten sehr teuer was bei vielen beim Öffnen des Briefs der Versicherung oftmals in einem mittelschweren Herzinfarkt mündet.

 

Die Veränderung der Typklasse ist übrigens einer der häufigsten Gründe warum sich Autofahrer über die gestiegenen Versicherungskosten beschweren. Es bringt also nicht zwangsläufig etwas die Versicherung nur wegen gestiegener Typklassen zu wechseln, da die nächste Versicherung dieselben Typklassen zur Einstufung heranzieht ;) Ob sich die Typklassen im Vergleich zum Vorjahr geändert haben sieht man auf der Jahresabrechnung der meisten Versicherer oder auf der Webseite der GDV.

 

Hier ist auch wieder vergleichen angesagt!

 

Auch die Regionalklasse lässt sich dank dem Internet heute kinderleicht abfragen:

 

https://www.dieversicherer.de/.../regionalklassen-abfrage

 

Damit habt Ihr schon mal 2 mächtige Werkzeuge an der Hand um euch einen ersten kleinen Überblick über die Versicherungskosten zu informieren. Jetzt wissen wir schon einmal wie sich die Versicherungsprämie so zusammensetzt und haben das Ganze hoffentlich auch verstanden ;)

 

Mit den selbst recherchierten Daten hat man dann schon mal eine grobe Ahnung ob es günstig oder teuer wird. Wer eine genaue Zahl möchte, kann bei den meisten Versicherungen die Tarifrechner bemühen für die man aber dann eben die Daten benötigt auf die wir weiter oben im Detail schon eingegangen sind ;) Wer seine SF-Klassen nicht kennt, kann auch beim Tarifrechner der Versicherung nur raten.

 

Kommen wir damit zum nächsten Themenkomplex.

 

Spezialversicherungen

 

Spezielle Autos erfordern auch spezielle Versicherungslösungen. Viele Standardversicherer tuen sich beispielsweise mit dem Versichern von teuren Exoten oder Oldtimern schwer. Aus dem Grund haben viele Versicherer auch gar keine entsprechenden Tarife im Angebot. Hier springen dann Spezialversicherer in die Bresche. Die Bekanntesten Versicherer in dem Bereich sind OCC, Württembergische, Axa, Allianz, ADAC , Hiscox und so weiter.

 

Ich musste mich um 2017 herum das erste Mal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen, weil da nicht nur der Mii als Alltagsauto schon da war sondern auch weil Caprice Nummer zwei in dem Jahr zugelassen werden sollte und sich hier die Spezialversicherung auch einfach von der Prämie mehr gelohnt hat. Für den Caprice hätte bei meiner Standardversicherung alleine die Haftpflicht mehr gekostet als das was ich bei der Spezialversicherung für beide Autos incl. Kaskoschutz bezahlt habe!

 

Hier lohnt es sich also ganz genau hinzusehen, nicht nur wegen dem finanziellen sondern auch wegen dem Schutzaspekt! Die Tarife sind zwar meist deutlich günstiger sind als bei Standardversicherungen, sind dafür aber auch an eine Menge Kriterien geknüpft die erfüllt werden müssen. Dies hat Vor- und Nachteile. Vorteile sind der meist maßgeschneiderte Schutz für alte Schätzchen weil hier schon Wertsteigerungen oder eventuelle Reparaturen mitversichert sind. Eine Standardversicherung würde das wertvolle Schätzchen im schlimmsten Falle einfach nach Schwacke abrechnen was natürlich nicht im Sinne des Oldiefans ist ;) Im Gegenzug gibt es aber auch ein paar Nachteile, wenn man Sie überhaupt so nennen will. Dies geht beispielsweise beim Fahrzeugalter los, hier kochen viele Versicherer Ihr eigenes Süppchen und auch hier lohnt es sich wieder genau hinzusehen. Bei der Axa wird hier unterschieden zwischen "allem vor 1980" und "alles was danach kam bis einschließlich 1990". Die OCC versichert zusätzlich Youngtimer und Auto die sich dafür noch gar nicht qualifizieren, hierfür hat man den Begriff "Newtimer" geschaffen.

 

Viele Versicherer orientieren sich hier an den Grenzen die sich gesetzlich bzw. in der Szene durchgesetzt haben. 30 Jahre alt = Oldtimer, 20 Jahre = Youngtimer. Aber auch hier gibt es Abweichungen, also immer schön die Vertragsbedingungen lesen ;)

 

Weitere typische Kriterien bei einer Oldieversicherung sind:

 

Alter des Halters

 

Der Halter des Fahrzeugs sollte bei den meisten Versicherungen mindestens 25 Jahre alt sein. Auch hier sind von Gesellschaft zu Gesellschaft kleinere Abweichungen nach oben oder unten möglich. Hier weichen die Spezialversicherer erst einmal noch nicht besonders von den Standardversicherungen ab.

 

Jahresfahrleistung

 

Die allermeisten Versicherer beschränken die maximale jährliche Fahrleistung. Da Oldtimer und Hobbyautos erfahrungsgemäß eh nicht als Daily Driver herhalten gibt es hier für die meisten Versicherungsnehmer auch keine Probleme. Würde ich persönlich also nicht als Nachteil verbuchen.

 

Alltagsfahrzeug

 

Die allermeisten Versicherer fordern ein Alltagsfahrzeug, damit will man unter anderem verhindern das der Oldie als Daily genutzt wird was das Risiko eines Schadens natürlich wieder erhöht. Dazu ist es auch ein wirksames Mittel die Jahresfahrleistung im gesteckten Rahmen zu halten. Ist aber für die meisten Oldiefahrer auch kein Thema, immerhin sind solche Autos meistens eher Zweit- oder Drittfahrzeuge und kommen von Natur auch schon nicht auf sonderlich hohe Fahrleistungen.

 

Unterbringung

Um die Teilkaskoschäden zu minimieren fordern die meisten Versicherer eine sichere Unterbringung des Fahrzeugs in Form eines geschlossenen und abschließbaren Stellplatzes der vor unbefugtem Zutritt geschützt ist. Da viele Oldiefahrer eh darauf bedacht sind die Autos, nicht nur im Winter, sicher abzustellen ist auch dieser Punkt meist kein großes Thema unter Oldiefreunden. Da ist das Finden einer passenden Garage/Scheune schon deutlich kniffliger!

 

Wert des zu versichernden Fahrzeugs

 

Da es besonders bei Oldtimern auch gerne mal das ein oder andere kostspielige Garagengold gibt muss natürlich hier die Frage geklärt werden welchen Wert der Wagen überhaupt hat. Einige Versicherungen lassen bis zu einer bestimmten Grenze eine Art Selbstbewertung zu bzw. fordern nur ein Kurzgutachten. Hier wollen die Versicherer aber meist schon mal das ein oder andere Bild von dem Auto sehen damit Sie wissen womit Sie es zutun haben. Wenn man was richtig teures in der Garage stehen hat muss meistens ein umfängliches Wertgutachten angefertigt werden. Aber wenn man den Millionenklassiker in der Garage hat wird sich die Versicherung eh einmal persönlich mit dem potenziellen Versicherungsnehmer unterhalten wollen ;) Dies waren so die wichtigsten Eckpunkte die ein potenzieller Interessent für eine Oldieversicherung erfüllen muss. Bei den zu versichernden Fahrzeugen geht es jetzt noch einmal ein bisschen in die Tiefe.

 

 

Da wo normale Versicherer gerne schon mal den Vertrag ablehnen, fangen die Oldtimerversicherungen erst an. Entsprechend sind die Tarife dann auch auf die Bedürfnisse der Fahrer von altem Blech zugeschnitten. Nicht selten stecken in so einem Auto ja Unkosten in Form von Reparaturen, Verschönerungsmaßnahmen oder gleich einer Vollrestauration. Entsprechend will der Wertzuwachs bzw. der Herstellungswert versichert sein. Wer den Wagen nur zum ursprünglichen Kaufpreis versichert schaut im Falle eines Wertzuwachses schnell in die Röhre. Einige Versicherer sorgen hier vor indem ein gewisser Wertzuwachs automatisch angenommen und gleich inkludiert wird. Ebenso sind Reparaturen ein Thema, da auch diese den Wert steigern. Gerade bei Oldtimern ein Punkt, wissen potenzielle Käufer doch hier mal eher worauf Sie achten müssen. Entsprechend wird hier ein besser Zustand, eine seltene Ausstattung oder bestimmte Tuningmaßnahmen auch mal finanziell von Sammlern und Fans honoriert. Auch das sollte man bei der Versicherung bedenken! Man nehme mal unseren Sheriff als Beispiel: Alleine das bisher verbaute Equipment hat ein gutes 4-stelliges Sümmchen gekostet, eine Summe die anfangs gar nicht abzuschätzen war da der Wagen da noch komplett nackt war. Wenn man mal an den Anfangszustand zurückdenkt ist der Unterschied nicht nur optischer, sondern auch finanzieller Natur. Entsprechend lohnt es sich mit der Versicherung zu sprechen und den Wert hochzusetzen. Hier kann man sich meistens noch durchaus an den marktüblichen Preisen orientieren wenn man noch im Bereich ist wo die Versicherungen kein Vollgutachten verlangen.

 

Einige Versicherer verlangen ab einem bestimmten Wert ein Wertgutachten. Je nach geschätztem Fahrzeugwert reicht hier eine Kurzbewertung aus die man für einen niedrigen 3-stelligen Betrag bekommen kann. Bei teuren Preziosen kann auch schon mal ein umfassendes Vollgutachten verlangt werden welches die Kriegskasse dann schon deutlich stärker belastet. Hier wird dann aber auch deutlich mehr abgeklopft und der Wagen im Detail beleuchtet. So ist man dann auch gegenüber der Versicherung auf der sicheren Seite was den Fahrzeugwert anbelangt.

 

Viele Spezialversicherer bieten hier den gleichen Schutzumfang wie klassische Versicherungen wie Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko. Manche bieten die Haftpflicht an und starten erst bei der Vollkasko, andere bieten dafür wieder Versicherungsleistungen an die keine normale Vollkasko abdecken würde, auch unter dem Begriff All-Risk Versicherung bekannt. Das lässt man sich natürlich bezahlen, deckt dann allerdings deutlich mehr potenzielle Schadenquellen ab als sich jede klassische Versicherung je trauen würde. Ein Wasserrohrbruch in der heimischen Garage wäre hier so ein Beispiel, auch wenn es etwas abstrus anmuten mag. Ebenso sind hier Tierschäden in einem weiteren Sinne als in der Teilkasko inkludiert. Ein ebenso schönes Beispiel sind Schäden am Lack durch sauren Regen oder die Haube die sich während der Fahrt öffnet und so weiter.

 

Die meisten Oldtimerversicherungen haben keine Schadenfreiheitsklassen, wenn es hier knallt gibt es also bei den meisten keine Rückstufung. Dies heißt aber auch das die Lunte bei den Versicherungen kürzer ist was das Thema Kündigung angeht ;) Man geht halt davon aus das Oldiefahrer etwas umsichtiger sind als der gemeine Autofahrer ;) Aber das ist auch der Grund warum die Versicherer sich dieser Nische überhaupt angenommen haben. Oldiefahrer sind naturgemäß darauf bedacht Ihre Autos in einem guten Zustand zu halten, investieren viel in die Technik und Optik, fahren wenig und schützen Ihre Autos generell besser. Alles deutlich überschaubarere Risiken für eine Versicherung als der gemeine Autofahrer mit seinem Neuwagen.

 

Damit wäre der Teil mit den Oldtimerversicherungen auch abgehakt :)

 

Zum Schluss noch einmal die dringende Empfehlung sich mit dem Thema Versicherung auseinanderzusetzen BEVOR man irgendwo zusagt. Man kann es leider nicht oft genug betonen, da es wie gesagt immer noch die Leute gibt das Ihr neues Auto plötzlich mehr oder weniger kostet als das Alte da man sich in etwa 0,0 mit dem Thema beschäftigt hat oder einfach zu faul war. Wie oft sehe ich auf FB oder auch auf MT hier die Beschwerden das die Versicherung einen nur abzockt weil der 2 Tonnen-SUV mit 300 PS im Wert von 100.000€ plötzlich 4 mal so viel Prämie kostet als der Kleinwagen den man davon hatte :rolleyes: Nehmt im Zweifel ruhig diesen Artikel hier noch einmal als kleines Nachschlagewerk wenn Fragen aufkommen oder Zweifel bestehen. Alles besser als der Bill-Shock und vielleicht sogar die bittere Erkenntnis das man sich den Unterhalt des neuen Autos so ganz eigentlich gar nicht leisten kann ;)

 

Vorsicht ist in dem Falle besser als Nachsicht, in diesem Sinne:

 

Bleibt gesund und passt auf euch auf, nicht nur im Straßenverkehr :)

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Mon Jan 11 21:25:03 CET 2021    |    Dynamix    |    Kommentare (39)    |   Stichworte: DM3, Ford, Kuga

Huch, da ist es tatsächlich schon ein Jahr her das wir den Kuga beim Händler abgeholt haben :eek: Wo ist nur die Zeit hin?! :confused:

 

Seit wir den Kuga bekommen haben hat er bei uns gut 25.000km gesehen. Weniger als ursprünglich angenommen, allerdings wusste ich da auch noch nichts von dem bösen C-Wort welches momentan die Medien beherrscht und uns wohl noch ein paar Monate begleiten wird ;) Hat sich an meinen Eindrücken in der Zeit was geändert? Gibt es irgendwas schlimmes das in der Zwischenzeit vorgefallen ist?

 

Kurzum: Nö!

 

Der Wagen tut was er soll und zuverlässig ist er auch. Zumindest hatten wir bisher keine ernsthaften Probleme mit dem Auto. Der Antrieb taugt mir nach einem Jahr immer noch ganz gut. Die Automatik ist definitiv eine Entlastung und hier wird beim nächsten definitiv kein Kompromiss mehr gemacht! Es sei denn wir steigen spontan auf eine Corvette um :D Die Automatik schaltet immer noch schön angenehm und meine Meinung über den Sportmodus aus meiner Probefahrt muss ich etwas revidieren. Wenn man es richtig anstellt kann man den Motor auch im S-Modus bei angenehmen 2000 u/min halten :) Einziger Kritikpunkt im S-Modus wäre der Schaltpunkt für den 6. Gang der erst irgendwo kurz vor der 3000er Marke liegt aber das ist jetzt eher meckern auf hohem Niveau und auch eher eine subjektive Geschichte. Den meisten würde sowas vermutlich nicht mal auffallen.

 

Der Motor ist von der Leistung her ausreichen. Ich nutze die Leistung kaum aus und ausdrehen tue ich den Motor maximal fürs überholen auf der Autobahn. Ja, ich werde alt ;) Der Peugeot hat bei mir damals noch deutlich öfter den roten Bereich kennengelernt. Auch der Verbrauch hat sich bei knapp unter 9 Litern eingependelt wobei sich der Verbrauch selbst im Winter nicht so krass nach oben geschraubt hat. Wobei 2020 in der Hinsicht nicht ganz repräsentativ ist, schließlich hat sich dank Corona das Fahrprofil dann doch mehr in Richtung Stadtverkehr verlagert und die ganzen Fahrten zur Arbeit haben sich auch reduziert. Dank Home-Office wird sich daran in Zukunft auch nicht mehr extrem viel ändern. Ich denke schon das sich unsere zukünftigen Fahrten zur Arbeit locker halbieren werden was schon einige 1000km pro Jahr ausmachen wird. Den Allrad brauche ich übrigens immer noch nicht ;)

 

Vom Handling und der Lenkung bin ich immer noch sehr angetan. Für so einen Bus fährt sich das Teil schon echt ordentlich. Jetzt mit den Winterreifen fährt er schon komfortabler als vorher, die 19er haben einfach weniger Flanke und lassen deshalb mehr Stöße durch. Fährt sich aber nicht unangenehm wenn die Straßenverhältnisse stimmen. Fühlt sich fast schon ein wenig sportlich an. Die Fahrwerksabstimmung im Focus wäre sicherlich sehr spaßig, aber der ist deutlich weicher abgestimmt. Kann er aber auch eben weil man hier keinen hohen Schwerpunkt und entsprechende Seitenneigung mit harten Dämpfern und Stabis kaschieren muss ;)

 

Trotzdem hat Ford hier einen guten Job bei der Abstimmung gemacht und wenn das Fahrverhalten nach gut 25.000km immer noch begeistern kann muss das schon was heißen. Die Lenkung fühlt sich für eine elektrische Servo auch sehr gut an. Die Lenkwinkel passen und der Kuga lässt sich auch schön präzise dirigieren :cool: Die Konkurrenz aus dem Hause VW hat mich bisher nie so sehr gepackt. Der Mii war ja von der braven Sorte und hatte eher ein Fahrverhalten das so unauffällig war das man es irgendwann gar nicht mehr merkt. Hier kann der Kuga immer noch begeistern. Wenn Ford so weitermacht könnte ich mir durchaus vorstellen zum ersten Mal in meinem Leben bei einer Marke zu bleiben. Bisher haben wir ja doch jedes Mal was anderes als Daily gehabt.

 

Und sonst so? Nun, da unsere Familie mittlerweile Zuwachs in Form einer latent durchgeknallten französischen Bulldogge bekommen hat muss der Wagen auch beweisen was er in Sachen Platz so drauf hat. Der Hund ist zum Glück kompakt genug als das man Ihn nicht in den Kofferraum verfrachten muss. Es gibt so eine praktische Kiste die genau auf einen Sitz passt und sich an die Rückenlehne sowie die Kopfstütze befestigen lässt. So fliegt die kleine Kuschelbox auch bei einer harten Bremsung nicht durchs Auto und der Hund wird zusätzlich noch mit einer flexiblen Leine am Gurt befestigt. Platzmäßig passt das schon mal ganz gut und auch der Hund scheint das Auto zu mögen, zumindest ist er beim Autofahren immer ganz ruhig und er scheint die Fahrten auch zu genießen :)

 

Ansonsten bin ich mit dem restlichen Stauraum auch ganz zufrieden. Auch größere Einkäufe lassen sich erledigen und wenn es doch mal was eng wird lässt sich die vordere Sitzbank immer noch etwas steiler stellen, dadurch gewinnt man noch ein paar cm. Ledigllich einem eingepackten 65" Fernseher musste sich der Kuga bisher geschlagen geben. Aber mit dem Paket hätte es wirklich schon einen Caprice Wagon gebraucht. Das Paket war wirklich riesig :eek: Aber wir sind hier immer noch in der Kompaktklasse, da hat man halt den Spagat zwischen groß und klein. Auch ne Art Kompromiss!

 

Was auffällt ist das der Wagen wirklich bei den allermeisten gut ankommt. Selbst bei Leuten die deutlich höherpreisige Autos gewohnt sind. Meine Mutter liebt den Kuga, auch wenn er Ihr für den Alltag schon zu groß wäre. Meine älteste Schwester ist Ihn immerhin schon mal probe gefahren und war bis auf die Automatik von dem Auto ganz angetan. Sie überlegen wohl was in der Kuga-Klasse als neuen Zweitwagen anzuschaffen. Auch sonst ernte ich mit dem Auto nur Komplimente was mir mit dem Mii so nie wirklich passiert ist, aber da liegen auch schon Welten dazwischen was Größe und Ausstattung angeht. Den meisten gefällt die reichhaltige Ausstattung sowie das ganze Leder das Ford hier großflächig verlegt hat. Einige erwähnen auch die hohe Sitzposition lobend. Bis auf die Sitzposition, wären das auch so die Punkte die mir an dem Auto sehr gut gefallen. In der Hinsicht wird es ein potenzieller Nachfolger wohl schwer haben den Wohlfühlfaktor des Kuga zu erreichen. Das ganze Ambiente im Innenraum passt mir einfach ganz gut :)

 

Da der Kuga unser erstes Auto mit einer so reichhaltigen Ausstattung ist war ich auch gespannt wie sich unser Geschmack in der Hinsicht entwickelt, schließlich haben wir von mehreren Seiten zu hören bekommen das man sich daran viel zu schnell gewöhnt ;) Stimmt teilweise, aber nicht bei allem. Fangen wir mal mit den Goodies an die ich nicht mehr missen möchte:

 

 

Bi-Xenon mit Abblendlichtautomatik und Kurvenlicht

 

Funktioniert im Kuga so gut das ich es tatsächlich vermissen würde. Lediglich einmal gab es hier eine Störung und da war die Scheibe wohl auch einfach zu versifft als das der Sensor noch ordentlich hätte arbeiten können. Hatte sich mehrfachem Putzen der Scheibe aber auch wieder erledigt. Funktionieren tut es grundsätzlich zuverlässig und der Unterschied zu meinen anderen Autos ist entsprechend auffällig. Beim nächsten Auto würde ich wohl sogar den Schritt auf Matrix-LED wagen, da ich hier auch sehr beeindruckt von der Funktionsweise und der Helligkeit war. Aber gut, gab es beim Kuga MK II nicht.

 

ACC

 

Den ACC finde ich in der Ford Abstimmung ganz gelungen und in Kombination mit der Automatik auch eine echte Entlastung auf langen Autobahnetappen. Würde ich so definitiv wieder kaufen und funktionieren tut das System auch ganz gut :)

 

Querfahrwarner

 

Hat sich bei mir auch schon mehrfach bewährt, besonders beim einkaufen wo die Leute echt mit Ihren Gedanken überall sind nur nicht da wo Sie hingehören. Querverkehr wird zuverlässig und rechtzeitig erkannt und so konnte ich schon den ein oder anderen Bums verhindern. Wäre auch ein Extra das ich vermissen würde.

 

Winterpaket

 

Kurzes und knappes Ja! Eine Lenkradheizung ist bei den momentanen Temperaturen einfach nur geil! Die Frontscheibenheizung macht sich auch bei beschlagenen Scheiben ganz gut.

 

2-Zonen Klimaautomatik

 

Definitiv eine gute Erfindung für Paare mit gänzlich unterschiedlicher Auffassung davon was "zu warm" oder "zu kalt" bedeutet :D Funktioniert auch spürbar, ist also sinnvoll und damit genehmigt :) So muss man sich zumindest nicht mehr um die Temperatur kabbeln. Hat ja auch was ;)

 

Memory-Sitze

 

Eigentlich ein eher triviales Extra, aber wenn man oft Fahrertausch macht durchaus eine Entlastung weil das ständige Gefummel mit Sitzen und Spiegeln entfällt. Würde ich wohl auch so wieder nehmen falls verfügbar.

 

Panoramadach

 

Okay, jetzt im Winter eher sinnfrei aber man merkt auch während der Fahrt das der Innenraum einfach freundlicher und lichtdurchfluteter ist. Macht die Atmosphäre einfach wohnlicher und im Sommer ist so ein großes Glasdach zum aufmachen schon cool. Bevor jetzt die Kritik am schnellen aufheizen kommt: So ein Stahldach mit dunklem Lack heizt sich nicht weniger schnell auf und die Hitze kann man schnell über das Fenster wieder rauslassen, denn merke: Warme Luft steigt auf ;)

 

Wenn man keine Lust auf direkte Sonneneinstrahlung hat kann man immer noch das Rollo nach vorne fahren, wobei die Dachfenster so gut getönt sind das ich das Bedürfnis dazu nie hatte. Das fährt immer nur beim Auto waschen nach vorne wenn sich der Schlüssel in der Hosentasche wieder selbstständig macht :D

 

Ambientebeleuchtung

 

Find ich bei Dunkelheit total geil, könnte von mir aus auch bis in den Kofferraum gehen. Zumindest in den hinteren Türen wäre es noch nett gewesen, aber hey, man kann nicht alles haben.

 

Das wären bisher so die Features die mir richtig ans Herz gewachsen sind. Jetzt mal die Sachen die ich entweder gar nicht vermissen würde oder auf die ich zukünftig eher verzichten würde.

 

 

Spurhalteassistent

 

Mag sein das man heutzutage kaum noch dran vorbeikommt aber ich nutze den wirklich so gut wie null. Das fällt bei mir bestenfalls in die Kategorie "Spielerei".

 

Limiter

 

Nutze ich dank dem Tempomat auch nur äußerst selten. Mache ich auch nur wenn ich ein bisschen mit den Funktionen spielen will.

 

Soundsystem

 

Ja, dass Sony System war so ein Extra auf das ich mich eigentlich gefreut hatte. Aber irgendwie erwarte ich da mehr und es gibt ja durchaus Kritik an dem System. Mittlerweile habe ich auch herausgefunden das Ford da beim Kuga etwas Etikettenschwindel betrieben hat. Die Lautsprecher haben die selbe Teilenummer wie die Standardkomponenten :rolleyes: Lediglich die Abstimmung des SYNC soll von Sony kommen und da hat man sich wohl nicht sonderlich angestrengt, schließlich bietet Conversmod da ne Abstimmung an die wesentlich besser funktionieren soll. Wenn das ein paar Jungs mit einem Computer besser hinbekommen als ein renommierter Hersteller von Hifi- und Unterhaltungselektronik dann spricht das nicht gerade für letzteren. Hier würde ich wohl vorher eine ausgiebige Runde probehören bevor ich sowas nochmal bestelle.

 

Parkassistent

 

Den hab ich anfangs tatsächlich ein paar mal genutzt, einfach aus Spaß. Aber für mehr als ein Partytrick taugt das System meiner Meinung einfach nicht. Dafür sind die Systeme bei allen Herstellern einfach zu langsam und bevor das System die Parklücke vollständig gescannt hat habe ich entweder selber drei mal schneller eingeparkt oder aber ich habe schon den wütenden Mob mit der Dauerhupe hinter mir. Ist also eher was für ganz unsichere Zeitgenossen oder Parklücken ohne nachfolgenden Verkehr. Also wohl eher was für ländliche Gebiete.

 

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Kauf sehr zufrieden. Auch optisch schaue ich mir den Wagen gerne noch an, am besten natürlich frisch gewaschen und versiegelt ;) Der Kuga MK II ist schon ein Hingucker was wohl auch erklärt warum er seinerzeit nach Focus und Fiesta schon das drittmeistverkaufte Modell war. Nicht schlecht wenn man bedenkt das Focus und Fiesta zum Teil schon Jahrzehnte Vorsprung haben und er Kuga im Ford Portfolio eher ein Kind des neuen Jahrtausends ist. Auch mir gefällt die Optik seit dem Facelift außerordentlich gut und gerade durch den Hexagon Grill hat die Optik deutlich gewonnen. Durch den Vignale Grill in Wabenoptik wirkt die Optik vorne auch nicht mehr so aggressiv wie beim ST-Line und die Nase wirkt dadurch etwas weicher was mir durchaus gefällt und besser zum Charakter des Kuga passt wie ich finde. Und die 19 Zöller machen mit der Farbe schon was her :cool:

 

Insofern denke ich das mir mit dem Wagen noch ein bisschen Spaß haben werden. Der nächste mag vielleicht kein SUV werden, aber ich denke für uns hätte es kein besseres Modell geben können um in diese Klasse reinzuschnuppern. Ob ich von einem Tiguan noch so schwärmen würde? Wohl eher weniger.

 

Damit kommen wir auch schon zum Schluss. Ich danke für die Aufmerksamkeit und verabschiede mich an dieser Stelle :)

 


Sun Nov 29 15:29:51 CET 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (51)

Gehört Ihr zu den Reifenwechslern?

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Wir haben mittlerweile Ende November und es ist bei uns so kalt wie seit langem nicht mehr um die Zeit. Letztes Jahr um die Zeit waren wir deutlich näher an den 10°C als an den 0°C von heute. Da kommt auch wieder die Zeit in der Winterreifen so langsam angesagt sind. Den Wechsel habe ich vorgestern schnell in der heimischen Garage erledigt. Somit bin ich auch auf schlechtes Wetter vorbereitet. Heute bin ich dann auf einen Test von Ganzjahresreifen gestoßen der mich ein bisschen zum Nachdenken gebracht hat. Ganzjahresreifen werden ja mittlerweile immer beliebter weil es immer mehr Ecken in Deutschland gibt wo es gar nicht mehr schneit und sich Winterreifen deshalb nicht immer lohnen. Ich persönlich bin ein Fan von Sommer- und Winterreifen, auch wenn die sich bei unserem Klima nicht wirklich lohnen.

 

Selbst die Caprice haben Reifen die auch für den Winter geeignet wären, auch wenn die Autos bei mir keinen Winter sehen werden. Viele scheuen mittlerweile den ganzen Aufwand mit den unterschiedlichen Reifensätzen. Dazu kommt das viel den Platz für einen zweiten Reifensatz gar nicht mehr haben und eh schon keinen Platz im Keller oder der Garage zu verschenken haben. Wobei sich das bei vielen Menschen lösen ließe wenn Sie entsprechend Ordnung halten würden, allein was ich da in den Garagen der Nachbarn manchmal so an Prüll liegen sehe den kein Mensch mehr braucht ;) Ich wurde sogar schon beneidet weil meine Garage ja so aufgeräumt sei das man darin sogar ein Auto parken kann :D Bei den Nachbarn ging das sogar soweit das diese Ihre Fahrräder bei uns unterstellen mussten als die Straße renoviert wurde da der Alltagswagen für die Zeit wieder in die Garage musste. Aber ich schweife ab ;)

 

So ganz unvorteilhaft sind Ganzjahresreifen ja nicht, entfällt so doch das lästige durchwechseln der Reifen und man braucht auch nur noch einen Satz Felgen. Dazu muss man auch immer nur einen Satz Reifen kaufen. Diese Vorteile erkauft man sich allerdings mit Nachteilen beim Handling.

 

Dazu verschleißen die Reifen natürlich schneller wen man Sie ganzjährig durchfährt. Einige kennen das wenn Sie ihre Winterreifen auffahren weil die eh keine weitere Saison mehr halten würden ;) Der Kostenvorteil relativiert sich so also wieder zu einem gewissen Grad. Da die Reifen ja auch im Winter funktionieren sollen muss die Gummimischung entsprechend weicher sein als bei Sommerreifen was auch den Verschleiß wieder begünstigt.

 

Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Jetzt würde mich brennend interessieren wie Ihr das handhabt! Seid Ihr Fans von Reifenwechseln oder bevorzugt Ihr auch eher die Variante mit den Ganzjahresreifen?

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Sat Nov 28 21:33:11 CET 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: 4, Caprice, Chevrolet, Sheriff

Wir haben mittlerweile Dezember im Jahr 0 nach Corona. Die Saison ist mittlerweile auch für den Wal gelaufen und die für den Sheriff ist eh schon seit Ende Oktober vorbei. Der Artikel soll auch als Rückblick auf die Saison dienen :)

 

Dieses Jahr war trotz Corona relativ ereignisreich, da zwar nur so viele Treffen angefahren wurden als das man Sie an einer Hand abzählen kann dafür ist aber am Fuhrpark selbst einiges passiert da einfach die Zeit bei uns bzw. den Spezialisten einfach da war :) Wir blicken mal auf die letzte Winterpause zurück. Der Wal hat die Saison 2019 gut überstanden und schlummert zufrieden in seiner Garage. Der Sheriff hingegen war beim Vereinskollegen für seine Vorderachsüberholung. Der Wagen stand entsprechend bis ca. März/April beim Vereinskollegen für die Überholung. Wir erinnern uns, wir haben hier einmal die komplette Vorderachse revidieren lassen. Querlenker, Lenkgetriebe, Center Link, Spurstangen, Umlenkhebel, Stabilager, Bremsen vorn komplett und anderes Zeug das ich jetzt wieder vergessen habe sind einmal komplett neu gekommen.

 

Die Abholung war dann für Anfang März angedacht, allerdings hat er dann auf halbem Weg nach Hause schon die Waffen gestreckt. Wagen wieder zurück zur Werkstatt geschleppt und den Kumpel noch einmal alles checken lassen. Alle Sensoren zeigen nicht auffälliges an, keine Fehlermeldungen. Hmm, kann ja fast nur die Zündung sein aber die war ja schon brandneu. Keine 1000km gelaufen. Tja, bei der Prüfung fiel auf das genau die beiden Teile kaputt gegangen sind die vorher auch kaputt waren. Namentlich Zündmodul und Zündspule :rolleyes: Also das auch wieder neu und dann ein paar Wochen später incl. reparierter Lenkradverstellung wieder abgeholt. Dieses mal hat er es bis nach Hause geschafft!

 

In der Zwischenzeit bekam der Wal wieder etwas Zuwendung da ich auch hier noch ein paar Baustellen hatte. Zum einen waren die Reifen fällig, die Klimaanlage sollte mal gefixt werden, der Elektrogremlin gefunden und ein genauer Blick auf Fahrwerk und Lenkung kann auch nicht schaden. Erstmal den Elektrogremlin finden! Hier stellte sich heraus das ein Massepunkt am Motor schlicht lose war an dem dann Airbag, Scheibenwischer und so weiter dran hingen. Am nächsten Tag gab es noch eine kurze Begutachtung des Unterbodens.

 

Bei der Begutachtung fiel dann auf das Fahrwerk und Lenkung für Ihr Alter noch in hervorragendem Zustand sind. Deshalb fährt der auch für sein Alter noch so gut. Obere Gelenke der Querlenker kamen wohl schon mal neu, der Rest sieht aber noch original aus. Gummis, Lager und Gelenke sehen sonst soweit gut aus. Dafür das ich bisher nur an den Spurstangen und dem Idler Arm dran war ist das schon echt gut. Die Reifen waren fertig, aber das wusste ich. Deshalb auch direkt die neuen bestellt ;)

 

Kurz vor dem Lockdown gab es dann auch noch den jährlichen Service den ich nicht besser hätte timen können. Hätte ich länger gewartet hätte ich 1-2 Monate warten müssen bis die Selbstschrauberbuden wieder offen haben.

 

In der Zwischenzeit hatte ich noch ein paar Teile besorgt um die noch offenen Punkte anzugehen. Der größte Punkt war die Klimaanlage. Hier musste der Klimakühler, das Orifice Tube (so eine Art Siebstab im Klimakühler) und ein paar Dichtungen gemacht werden. Natürlich muss das Ganze dann auch frisch befüllt werden. Nach ein paar Wochen war auch das alles erledigt. Elektrik spinnt nicht mehr, Auto steht auf brandneuen Continental Reifen und die Klimaanlage bläst wie blöde. Super, Auto so gut wie fertig :cool:

 

Dann kam in der Zwischenzeit nicht mehr viel, da die Vespa dann an der Reihe war und viel Zeit und Geld verschlungen hat. Wir erinnern uns, 2020 ist nicht nur das Jahr mit der größten Pandemie seit 100 Jahren sondern auch das Jahr in dem das Wrack wiederbelebt wurde. 2020 wird mir definitiv als verrücktes Jahr in Erinnerung bleiben ;) Hier ist echt viel Arbeit reingeflossen weshalb am Wal ansonsten auch nicht extrem viel passiert ist. Aber da der Wagen eh so gut wie fertig war und ansonsten auch einfach nur lief war das nicht schlimm. Als das schwarze Wrack wieder lief und vor allem wieder schön war bekam der Sheriff noch ein bisschen Zuwendung. Der jährliche Service war schon latent überfällig und diverse Kleinigkeiten wie die elektrische Sitzverstellung und die Lautsprecher waren fällig. Waren aber alles Punkte für den ein oder anderen Samstagnachmittag und schnell erledigt.

 

In der Zwischenzeit bekam der Sheriff seine längst überfällige Aufbereitung, wenn man diese Saison noch das Thema Decals angehen wollte musste der Lack entsprechend vorbereitet sein. Das Ganze hat mich dann auch wieder ein Wochenende gekostet aber das Ergebnis entschädigt und ist besser geworden als ich erwartet hatte. Der Lack war gerade auf Haube und Kofferraumklappe schon extrem angegriffen. Zwar keine tiefen Kratzer, aber schon sehr unschön.

 

Den Service habe ich mit einem kleinen Treffen mit den MTlern v8.lover, m5095, goyoma und chris92 verknüpft. Jeder hatte an dem Wochenende so seine Baustellen, aber ich glaube ich hatte mit dem Sheriff im Vergleich noch am wenigstens zutun. Neben dem Ölwechsel habe ich noch die NOS Zierleisten montiert die jetzt schon seit Jahren im Keller herumlagen sowie die Scheibenreinigung mehr oder weniger gefixt. Funzt zwar immer noch nicht wie ich das gerne hätte, aber immerhin funktioniert Sie jetzt überhaupt. Da muss ich nochmal auf Fehlersuche gehen. Goyoma musste seine Bremsen vorne incl. Radlager einmal komplett machen, chris92 hatte neben einem Service mit seinem Umlenkhebel zu kämpfen und m5095 hat fast das gesamte Wochenende an seiner Servolenkung herumgedoktort. Die Pumpe war wohl nicht mehr die beste und der Ganze kram musste entsprechend neu. Eigentlich kein großes Thema weil man gut an die Pumpe rankommt, aber am Ende des Tages war es doch viel Fummelei weil die Pumpe erst passend gemacht werden musste und der Kram ja auch erst einmal ein- und ausgebaut werden wollte. Auch der Antrieb wollte nochmal geprüft werden, da der Wagen bei extrem niedrigen Drehzahlen vibriert hat wie blöde. Aus dem Grunde wurde am letzten Tag auch noch einmal schnell die Kardanwelle getauscht was allerdings keine Linderung brachte. Es stellte sich später in der Saison heraus das der Grund für die Vibrationen das Differenzial waren. Plot Twist: Das Differenzial wurde vorher komplett überholt und hatte immer noch die Geräusche. Die Jungs hatten in einer Ferienaktion mal eben die komplette Hinterachse aus einem Schlachter eingebaut und siehe da, das Geräusch und die Vibrationen waren weg. Eigentlich ein Armutszeugnis das eine fast 30 Jahre alte Schrottachse besser läuft als eine frisch überholte :rolleyes:

 

Ansonsten war es ein super Treffen an dem viel geschafft, gut gegessen und einige Gespräche von dem ein oder anderen guten Tropfen begleitet wurden :D Ich hoffe das Corona nächstes Jahr einigermaßen ausgestanden ist und sich das Treffen dann unter entspannteren Bedingungen wiederholen lässt. Bei dem Gedanken gelüstet es mich jetzt schon wieder nach Bier und Grillfleisch :cool:

 

Spulen wir ein paar Wochen vor:

 

Nachdem die Kleinigkeiten erledigt waren, ging es weiter mit der Komplettierung des Sheriffs. Auf der Agenda standen immer noch die Decals. Hier wurden die fertigen Vorlagen noch einmal angepasst und das fertige Produkt endlich gedruckt und beklebt. Rein äußerlich war der Wagen damit fertig :cool: Danach ging es auch auf das erste und einzige öffentliche Treffen. Selbst auf einem US-Car Treffen ist man mit einem Cop Car noch ein Exot, was sich daran zeigt das neben uns nur ein weiteres Cop Car am Start war. Der Tag war einer der wenigen Gelegenheiten überhaupt mal ein paar Leute aus dem Bekanntenkreis zu sehen. Witzigerweise bin

ich auf dem Treffen mitten in den MTler Zarro gelaufen, er hatte wohl den Sheriff erkannt und wollte sich das Ganze dann doch mal flott in Natura ansehen, da er den Wagen nur aus dem Blog kannte. Bei der Gelegenheit schaute ich mir im Gegenzug seine schneeweiße C4 an. Hmmm, Corvette C4 *sabber* Würde ich auch nicht aus der Einfahrt schieben!

 

Ansonsten stand für den Sheriff nichts mehr wirklich an und so hat er auch die meiste Zeit in der Garage verbracht. Der Wal durfte hingegen noch die ein oder andere Runde drehen, aber auch eher Kurzstrecke. Das zeigt sich auch daran das ich zwischen Mitte Oktober und dem Saisonende gerade mal 300km geschafft habe. Insgesamt hat der Wal diese Saison 3338,9km zurückgelegt was irgendwie doch mehr war als ich angenommen hatte, allerdings nicht so viel wie früher. Zeigt auch wieder das es dieses Jahr keine richtige Saison gab. Heute ging dann auch der Wal endgültig in den Winterschlaf, er hat noch eine schnelle Wäsche und ein frische Schicht Wachs verpasst bekommen und als i-Tüpfelchen noch einen vollen Tank. Ich bin noch einmal gut 70km gefahren damit Motor und Flüssigkeiten alle noch einmal gut umgewälzt werden bevor der Wagen wieder für 3 Monate unbewegt herumsteht. Der Wagen steht jetzt wieder abgedeckt in seiner Garage und wartet auf die ersten zarten Anzeichen des Frühlings :) Ich werde wohl zwischendrin mal die Batterien ausbauen und an die Ladegeräte hängen, aber das hat jetzt Zeit. Hab ja jetzt noch ein paar Monate Zeit ;)

 

 


Sat Nov 21 21:05:43 CET 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: ET, ET 4, Vespa

Nach der Pflicht folgt die Kür

 

Wie man in den letzten Artikeln lesen konnte war die Vespa technisch und optisch soweit fit das man damit auch wieder für längere Trips auf die Straße konnte. Ich wäre allerdings ein untypischer Vespafahrer wenn ich nicht schon weitere Ideen im Kopf hatte wie man die Vespa optisch weiter aufwerten könnte ;) Schließlich gibt es doch immer irgendwo Kleinkram den man unbedingt haben muss :D Harleyfahrer kennen das Phänomen :p

 

In diesem Artikel geht es zum Großteil wirklich nur um Kleinigkeiten, Nippes und Spielkram also größtenteils nichts extrem spektakuläres. Aber um den Blogtitel zu zitieren:

 

"Der Zauber steckt im Detail"

 

Jeder der so ein Projekt schon einmal durchgezogen hat weiß das man am Ende umso mehr auf bestimmte Dinge einfach achtet oder die einem einfach auffallen weil man da noch nicht dran war. :) Die verschiedenen Modifikationen sind in den letzten Monaten nach dem Wiederaufbau passiert. Die meisten der Punkte hatten einfach keine Prio 1 für die Fahrfertigkeit und sind eben nur Details die "nice to have" sind :) Aus dem Grund hab ich mir mit dem Kram auch so viel Zeit gelassen. Hier geht es einfach nur darum meinem Individualisierungstrieb etwas Spielraum zu geben und aus dem hässlichen Entlein immer mehr einen schicken Schwan oder eher eine Vespe zu machen. Die Vespa taugte bei Kauf schon nicht als Sammlerstück und der Zustand rechtfertigte das auch nicht. Da optische Spielereien eh zur Vespaszene gehören wie zwei Räder zur Vespa, wollte ich mich hier ein wenig austoben :)

 

Legen wir los!

 

Punkt 1: Navigation

 

Da ich mir ein Navi auf längeren Spaßtouren (aber auch in der Stadt!) durchaus praktisch vorstellte schaute ich was es da so im Angebot gibt. Klar könnte ich mir das Handy einfach irgendwie an den Lenker schnallen, allerdings war mir das zu unsicher. Wenn mir der Halter während der Fahrt mal stiften geht oder ich mich auf die Schnüss lege ist das teure Smartphone völlig hin. Google Maps anwerfen und dann hoffen das die unfreundliche Stimme einem rechtzeitig ansagt wann man abbiegen muss hat sich auch nicht als sonderlich praktikabel herausgestellt. Ich sehe gerne im Voraus auf der Karte wo ich eventuell abbiegen muss. Zum Glück hat TomTom mit dem Vio ein Navigationsgerät auf den Markt gebracht welches speziell auf die Bedürfnisse von Zweiradfahrern abgestimmt ist. Das Vio muss man sich als eine Art Monitor mit eigenem GPS-Empfänger vorstellen. Das Vio wird mit dem Smartphone gekoppelt und über das Smartphone wird dann die Karte auf das Vio gespiegelt. Man stelle sich das ein bisschen wie bei Apple Carplay und Android Auto vor, nur eben im Kleinen. Der integrierte GPS-Empfänger entlastet den Akku des Smartphones da hier nur eine Bluetooth Verbindung zum VIO benötigt wird. Zusätzlich kann man über das Vio Gespräche entgegennehmen wofür dann ein Headset natürlich wieder ganz praktisch ist ;) Das Telefon kann also in der Tasche bleiben und man hat keinen klobigen Halter am Spiegel hängen. Das Vio hat dazu genau die richtige Größe. Nicht zu klobig das es irgendwie die Sicht versperrt, aber groß genug damit man alles wichtige sehen kann. Kam also auf die Einkaufsliste :)

 

Da das Vio nicht mehr hergestellt wird, war es gar nicht sooo einfach an eins zu kommen. Das Vio scheint auch eins dieser Produkte zu sein die neu keine Sau haben wollte, dafür umso begehrter sind wenn es Sie nicht mehr neu gibt. Also war suchen angesagt! Erste Idee war einen der letzten Restbestände bei SIP vorzubestellen und zu hoffen noch Lagerware zu bekommen. Zweite Idee war etwas Geld im Einkauf zu sparen und ein Gebrauchtes bei eBay zu kaufen. Da die Preise dort aber, für teils unvollständige Ware, auf dem Niveau des Neupreises liegen habe ich mich dazu entschlossen gleich ein neues bei SIP zu ordern, vor allem weil SIP mittlerweile tatsächlich ein paar sofort verfügbar hatte. Wegen 20€ Unterschied zu dem wofür die Dinger normalerweise Gebraucht weggehen mache ich mir den Aufwand nicht da ständig wie ein Geier vor auslaufenden Aktionen auf Beute zu hoffen. Dazu kommt das manche für über Neupreis weggehen. Gebraucht! Völlig irre. Da hatte ich Glück das SIP da passend wieder was im Lager hatte. Damit ist das Thema Navigation in der Stadt deutlich leichter :)

 

Bei der Bestellung hatte ich scheinbar wirklich Glück. Nicht nur das ich tatsächlich noch eins bekommen habe, keine zwei Tage nach meiner Bestellung waren die Bestände schon fast wieder erschöpft. Mittlerweile ist das VIO bei SIP vollständig aus dem Katalog verschwunden. Wie heißt es doch so schön? Glück ist die Kombination aus Gelegenheit und Vorbereitung ;)

 

Ein paar Tage später kam das Navi dann mit anderen Teilen (kommt weiter unten) zusammen an. Hatte ich erst Bedenken wegen des Preises von immerhin knapp 200€, so waren die Zweifel nach dem auspacken schon verflogen. Hier merkt man das sich da jemand richtig Gedanken gemacht hat welche Anforderungen ein Zweiradfahrer an so ein Navigationssystem hat. Das System ist von der Größe genau richtig und lässt sich über eine App steuern. Man kann bevorzugte Ziele ins Handy einprogrammieren und dann diese über das Vio selbst anwählen. Dazu kann man noch diverse andere Kleinigkeiten machen die ich aber noch nicht getestet habe. Im Lieferumfang gibt es dann neben einem USB Ladekabel noch eine Halterung. Diese besteht aus zwei Teilen. Der Nubsi an dem das Vio selbst befestigt wird fungiert gleichzeitig als Halter für die Spiegel. Wer das Vio lieber an der Lenkstange montieren will, montiert den Nubsi an der entsprechenden Halterung welche dann wiederum am Lenker landet. Das ganze lässt sich dann noch in der Neigung in alle möglichen Winkel verstellen. Alleine mit der Feineinstellung am Spiegel habe ich fast 15 Minuten verbracht um da die richtige Position zu finden ;)

 

So fertig montiert macht das Teil schon echt was her, optisch passt es mit seiner runden Form sehr gut zur Vespa :cool: Aber natürlich musste das Ding sich noch im Alltag beweisen, aber erst einmal standen noch andere Punkte auf der Liste die abgearbeitet werden mussten und so musste der erste Test noch ein paar Tage warten. Aber man kann ja immerhin nach dem Schrauben schon mal ein bisschen dran rumspielen ;)

 

Was mich beim Auspacken überrascht hat war der Piaggio Karton. Hä? Das Teil ist doch von TomTom?! Im Shop war es auch mit Piaggio als Hersteller angegeben. Auch auf dem Startbildschirm steht Piaggio Group, genauso wie auf dem Cover. Google brachte dann die Erleuchtung. Es gab vom Vio eine Sonderedition mit Piaggio Branding welches als Zubehör, bzw. je nach Ausstattungsvariante, für den Piaggio MP3 gedacht war. Da gab es wohl die "Business Edition" welche das Vio serienmäßig mit an Bord hatte. So passt das Vio also auch vom Branding zur Vespa :D :cool: Wie macht sich das Vio denn jetzt als Navi? Nun, grundsätzlich macht es seine Sache sehr gut. Das Vio hat von TomTom eine eigene Software spendiert bekommen die zwar nicht auf dem Niveau von Google Maps ist, aber tut was es soll. Die Einstellung der Router ist manchmal etwas fummelig da man hier in Kategorien suchen muss. Wenn man jetzt also ein Geschäft sucht dessen genaue Adresse man nicht kennt muss man auf den Reiter Sonderziele klicken. Wenn man die Adresse kennt muss der Reiter Adresse eingegeben werden. Ist was umständlich wenn man das nicht weiß. Gewöhnt man sich aber dran! Was ich dagegen aber umständlich finde ist die Tatsache das man Alternativrouten erst angezeigt bekommen wenn man die Navigation schon gestartet hat. Dafür muss man in der App wieder in ein Untermenü und die entsprechende Route auswählen. Besonders blöd ist das Vio die Route nicht automatisch komplett 50er kompatibel gestaltet, auch wenn man es vorher so eingestellt hat. Da muss man sich dann eine Route rauspicken die nicht über eine Kraftfahrstraße/Autobahn führt. Etwas unglücklich gelöst für ein Navi das speziell auf Rollerfahrer abzielt :rolleyes:

 

Naja, wenn man es weiß kann man es umgehen. Ansonsten funktioniert es gut und man hat die wichtigsten Infos immer im Blick. Neben der Route zeigt das Vio dann noch die verbleibende Fahrtstrecke bzw. die Ankuftszeit an, die nächste Abfahrt, Tempolimits und passend dazu die momentane Geschwindigkeit an. Auch vor fest installierten Blitzern warnt das Vio. Grundsätzlich eine gute Idee, allerdings etwas unpraktisch wenn die Blitze direkt vor der Kreuzung liegt an der man irgendwo abbiegen soll und die Meldung erst wieder verschwindet wenn man schon fast an der Ausfahrt vorbeigerauscht ist.

 

Schlussendlich kann ich sagen das sich der Kauf für mich gelohnt hat. In der Stadt ist das Teil schon sehr praktisch. Man kennt halt einfach nicht jede Ecke in einer Stadt mit knapp über einer Million Einwohnern. Ich denke das Vio wird mir noch die ein oder andere neue Ecke in meiner Stadt zeigen ;)

 

Punkt 2: Tankdeckel

 

Definitiv ein Teil aus der Kategorie "Sinnlos, aber geil!" ist der Alu-Tankdeckel mit Vespa Logo. Der Deckel stammt eigentlich vom Edel-Modell 946, allerdings soll der Deckel wohl eben auch auf die Tanks der ETs und anderen Modellen passen. Das musste natürlich ausprobiert werden. Bei 25€ für den Deckel bleibt das finanzielle Risiko insgesamt überschaubar. Notfalls schickt man den halt wieder zurück. Kam also auch auf die Liste :cool: Der Tankdeckel hatte leider Lieferrückstand weshalb es dann auch ein paar Wochen dauerte. Umso überraschter war ich dann doch als plötzlich ein Paket vor der Tür lag. Das Paket verriet seinen Inhalt schon, also direkt ausgepackt und nachgeschaut. Der Deckel kommt richtig edel rüber mit dem gebürsteten Alu-Finish und dem gravierten Vespa Logo. Ist auf jeden Fall ein nettes Detail das nett anzuschauen ist und deutlich schicker als der schnöde Plastikdeckel von der ET :)

 

 

Punkt 3: Monoschlitzrohre

 

Auch so ein optisches Detail welches an meiner leider nicht mehr ganz so gut war und eins der ganz wenigen Teile die nicht mehr zu retten waren. Der Chrom (Chromfolie trifft es wohl eher) war stellen weise ab, ausgeblichen oder von lauter kleinen schwarzen Lackspritzern übersäht. Da ein Rettungsversuch hier vergebene Liebesmüh wäre und man Ersatz noch bekommt beschloss ich die neu zu bestellen. Kosteten auch nicht die Welt, von daher zu verschmerzen. Die Schlitzrohre lassen sich einfach montieren. Dazu einfach nur die 3 Schrauben vom Handschuhfach abschrauben und auf den Bügel von der Entriegelung des Handschuhfachs achten. Danach kann man die Dinger einfach vom Rand der Karosserie abziehen und entsprechend die neuen Teile aufstecken. Wie gesagt, relativ einfach wenn man das Prinzip verstanden hat. Jetzt sieht die Stelle auch wieder ansehnlich aus :)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Punkt 4: Batteriefach

 

Auf einer meiner Streifzüge durch das Teilesammelsurium diverser Onlineanbieter, stieß ich auf ein Teil von dem ich nicht mal wusste das es existiert beziehungsweise an meiner Vespa fehlte. Die Rede war von dem Plastikeinsatz für das Batteriefach das dafür sorgen soll das beim auslaufen der Batterie die Säure nicht auf die Karosserie darunter läuft. Meiner Vespa fehlte der Plastikeinsatz für das Batteriefach, der Deckel war lustigerweise noch da :confused: Dreimal darf man raten wie das Blech unter der Batterie bei meiner Vespa aussieht......

 

Da ich sowas zukünftig natürlich vermeiden wollte wurde das kleine Teil dann auch bestellt. Keine große Sache und die Montage war auch einfach da das Fach einfach nur in zwei vorgebohrte Löcher in dem Batterieblech gesteckt wird. Kleines Detail, aber durchaus sinnig da die Karosserie komplett aus Blech besteht und Batteriesäure dem Karosseriezustand nicht gerade zuträglich ist.

 

Punkt 5: Gummistopfen Handschuhfach

 

Mein Schrauber wies mich damals bei der Anlieferung darauf hin das die Deckel von den Wartungsklappen der Blinker im Handschuhfach fehlen. Noch so ein Teil von dem ich nicht wusste das es überhaupt existierte :D Blöd wenn man mal Kleinteile im Handschuhfach hat die bei jeder kleinen Bodenwelle einmal durch die Gegend fliegen und damit potenziell in die Öffnungen fallen könnten. Da die Stopfen vorher schon nicht montiert waren und ich diese auch nicht in dem Teilesammelsurium des Vorbesitzers gefunden habe beschloss ich die neu zu bestellen. Waren dann auch schnell montiert, es braucht nur etwas Druck damit das Gummi auch schön in die Öffnung ploppt. Ansonsten sitzen die Dinger halt schief und fallen wieder ab.

 

 

 

 

 

Punkt 6: Getriebestopfen mit Messstab

 

Über das Teil bin ich eher aus Zufall gestolpert, war dann aber der Meinung das so ein Messstab in der gebotenen Optik doch was her macht. Da es nicht teuer war wanderte das ebenso auf die Wunschliste. Lediglich bei der Farbe musste ich mich noch entscheiden. Zur Auswahl standen schwarz eloxiert, Alu eloxiert und verchromt. Erst tendierte ich zu Chrom, war dann aber doch der Meinung das Chrom an dem silbernen Deckel etwas untergeht. Also entweder schwarz wie der Lack oder Alu eloxiert damit es wieder zum Silber der Schwinge passt. Am Ende wurde es dann die Variante in Alu eloxiert. Denke das passt am Besten :)

 

Im Lieferumfang enthalten ist eine Ablassschraube mit integriertem Magneten. Praktisch, wird aber erst montiert wenn ich mal das Getriebeöl tausche. Wäre was für die nächste Inspektion. Hinweis an dieser Stelle: Da es sich hierbei um ein Universalteil handelt das bei vielen Piaggio Getrieben passt muss man schauen das man den Messbereich mit einer Feile anpasst falls nötig. Im Falle meiner ET geht der Messbereich des originalen Stabs deutlich höher als der vom Zelioni Stab. Aus dem Grund behalte ich den alten Stab auch für die Inspektionen ;)

 

Punkt 7: Öldeckel mit Temperaturanzeige

 

Die Öltemperaturanzeige ist mir schon des öfteren auf meinen Recherchen über den Weg gelaufen. Fällt bei einem Roller zwar ein bisschen in die Kategorie "sinnfrei" aber ich liebe Zusatzanzeigen und optisch macht es mit seinem Edelstahlfinish auch mehr her als der schnöde 08/15 Deckel. Auch hier ist ein Messstab integriert. Bei den frühen Motoren der Serie gab es in der Ölwanne noch ein Schauglas. Das hat sich Piaggio aber mit den späteren Versionen gespart. War bei den 125er Motoren in der ET-Reihe übrigens auch so ;) Beim Wechsel vom M04 Motor auf die Leader-Motoren verschwand das Schauglas. Ein gutes Indiz um zu sehen welchen Motor man vor sich hat ;)

 

Da der Motor luftgekühlt ist und es sicherlich mal interessant ist die Öltemperatur im Auge behalten zu können wanderte das Teil auf die Liste. Erhältlich ist es einmal mit klassisch weißem Ziffernblatt und einmal mit einem schwarzen Ziffernblatt. Da ich mich für keine Farbe festlegen konnte hat meine bessere Hälfte entschieden. Da bei Ihr immer alles Ton in Ton sein muss könnt Ihr euch denken welche Farbe es geworden ist ;) Okay, man sieht auch es auf den Bildern :D

 

Die Montage ist idiotensicher da das Gewinde identisch ist mit dem vom alten Deckel. Passt also wunderbar und der Messer macht optisch echt was her! :cool: Funktionieren tut das Ding sogar ziemlich gut. Die Werte sind nachvollziehbar und verändern sich auch je nach Lastzustand.

 

Auch hier der gleiche Hinweis wie bei dem Getriebemessstab: Den Messbereich muss man mit einer Feile markieren. Bloß keine Zange dafür verwenden, da der Messstab innen hohl ist! Auch hier habe ich den originalen Deckel für den Notfall behalten, habe mir aber trotzdem eine schwache Markierung in den Messstab gefeilt.

 

Punkt 8: Reflektor

 

Ein Punkt der schon abgehakt war, allerdings hatte ich nicht bedacht das der Vorbesitzer auch sämtliche Plastikteile schwarz über lackiert hatte. Die Folge: Der neu aufgebrachte Kleber hielt nicht richtig und somit verdünnisierte sich einer der Reflektoren während der Fahrt auf immer und ewig :rolleyes: Ersatz gibt es aber noch und so wurde auch das in den Einkaufskorb gelegt. Der neue war dann trotz Piaggio Label irgendein Teil aus China welches wieder eine andere Passform hat. Passen tut es zwar, aber der Reflektor steht etwas mehr heraus als der Alte. Ist aber so ein Teil das wirklich erst auffällt wenn man 10cm davor steht und sich stark darauf konzentriert was wohl niemand wegen ein paar Reflektoren machen wird.

 

 

 

 

Punkt 9: Fußrasten

 

Da meine bessere Hälfte doch irgendwie Spaß an der ganzen Vespageschichte gefunden hat und ich mir seitdem öfter anhören durfte das die original Fußablagen zu schmal und zu weit weg sind für kurze Beine, beschloss ich hier Abhilfe zu schaffen. Hier gibt es tatsächlich mehrere Möglichkeiten. Entweder man besorgt sich das berüchtigte "Geweih" von Faco (ist eine Art starrer Chrombügel mit Fußrasten) oder man greift zu Einzelfußrasten. Da ich die Einzelrasten als deutlich eleganter empfand, wurden es diese. Eigentlich sind die Dinger für die LX Modelle gedacht, da aber auch hier wieder die Verwandtschaft zur ET groß ist passen diese eben auch problemlos an die ET's :cool:

 

Die Montage ist dann etwas fummelig wenn man nicht anfangen will die Gummiauflagen der Fußbank zu zerschneiden. Da diese Modifikation einigermaßen reversibel sein sollte drückte ich lediglich ein Loch an die Stelle an der die Bolzen durchgehen sollten. Das gestaltete die Montage dann etwas schwieriger, aber möglichst zerstörungsfrei machen ist halt immer schwieriger als einfach nur blind drauf los basteln ;) Da man durch die Gummiauflage das Loch in der Verkleidung nicht sehen kann ist man da auf etwas Fingerspitzengefühl angewiesen. Entsprechend nervig war dann die Montage des ersten Bügels. Der zweite ging dafür umso schneller, wenn man den Dreh einmal raus hat ;)

 

Die Rasten machen vom Finish einen guten Eindruck und farblich passen Sie wunderbar zu meinem Farbkonzept :) Die Halter der Rasten sind schwarz glänzend, wohingegen die Fußrasten silber lackiert sind. Passt doch gut zum restlichen Silber und dem Chrom :cool:

 

An dieser Stelle kommt dann auch erst einmal der Cut. Die ganzen Modifikationen sind etwas ausgeartet, weshalb ich mich entschlossen habe den Artikel aufzuspalten. Man liest sich in Part II ;)


Thu Oct 29 10:31:17 CET 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (51)

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Es begab sich das ich dieses Jahr einen neuen Alltagswagen gekauft habe und deshalb die Sommerreifen des Vorgängers nicht mehr brauchte. Da die Felgen noch in gutem Zustand sind für Ihr Alter, diese von einer Sonderedition stammen und dazu die Reifen gerade mal ein Jahr alt waren beschloss ich diese zu verkaufen statt diese einfach wegzuwerfen.

 

Vielleicht braucht Sie ja jemand. Hätte ich gewusst was ich damit lostrete, ich hätte die Dinger schon längst in die Tonne gekloppt. Aber fangen wir von vorne an:

 

Wir haben Mitte April im Jahre 0 nach Corona. Die ersten Beschränkungen sind voll im Gange und mir ist langweilig. Da ich die Felgen ja noch loswerden muss, beschloss ich diese mal zu waschen sowie ein paar vernünftige Bilder zu machen sowie mal das Profil mit der Schieblehre auszumessen. Gesagt getan! Danach nur noch alles in die Verkaufsanzeige und mal warten.

 

Nach ein paar Wochen der erste Interessent:

 

Er würde die Felgen gerne gegen ein paar andere Seat Felgen tauschen. Ich verneinte da ich mir nicht irgendein paar Felgen ans Bein binde die ich eh nicht brauche, ich will ja meine schließlich loswerden!

 

Dann wieder etwas später Interssentin Nummer zwei:

 

Sie würde Alufelgen auf Sommerreifen suchen, ob die denn auf Ihren Mii passen würden. Das bejahte ich, sind ja schließlich für den Mii zugelassen und da es von einem Mii auch keinen GTI gab passen da alle gängigen Reifengrößen des Up auch problemlos, also auch meine Felgen. Logisch, oder etwa nicht? Die Frau hatte leider keine Erfahrung und hat dann "ihre Werkstatt" gefragt. Die sagte natürlich die Felgen passen nicht. Man habe Ihr direkt einen komplett neuen Satz verkauft der natürlich passt. Ein Schelm wer jetzt an Gewinnmaximierung denkt............

 

Interessent Nummer drei:

 

Erste Frage: Was geht denn da noch preislich wenn man Sie direkt abholt. Ich meinen Preis genannt und dann eine Zusage das man sich ne Woche später noch einmal wegen einem Abholtermin melden würde. Ich bejahte dies, da ich zu dem Zeitpunkt eh im Urlaub war und somit Zeit hatte. Unnötig zu erwähnen das sich der Interessent nicht mehr gemeldet hat.

 

Interessent Nummer 4:

 

Hier wurde es das erste mal spannend, war hier doch abzusehen das der Verkäufer auch nur auf ne schnelle Mark aus ist. Das ist ein Verkäufer der Marke "ich drück den Anbieter im Preis um Sie dann selber für mehr weiterzuverkaufen". Da der gute Mann mir so ein unverschämt niedriges Angebot gemacht hat verzichtete ich, auch weitere Versuche mir einzureden er hätte ja den gleichen Satz Felgen für weniger gesehen (als ob, ich bin der einzige gewesen der überhaupt Original Alus für den Mii im Angebot hatte). Ja ne, is klar! Wir diskutierten noch etwas und verabschiedeten uns dann. Ich habe heute leider keinen Deal für dich ;)

 

Interessent Nummer 5:

 

Knappe Anfrage: Könnte sie für 150€ mitnehmen.

Knappe Antwort: Könnte Sie zum ausgewiesenen Preis abgeben.

 

Natürlich bekam ich darauf keinerlei Reaktion ;)

 

Interessent Nummer 6:

 

Er hätte Interesse an den Felgen für seinen neuen Mii da er noch Winterfelgen benötigt. Man hatte sich schon auf einen Preis incl. Versand geeinigt. Ich solle die Felgen doch bitte eine Woche zurücklegen da er den Wagen noch gar nicht gekauft hätte und den erst am Wochenende besichtigt. Auch mal interessant, ich hab die Karre noch gar nicht, stehle den Leuten aber Ihre Zeit mit solchen Anfragen. Er bekam von mir noch diverse Tipps zur Besichtigung, man tausche ein paar Anekdoten aus. Soweit eigentlich ganz positiv. Natürlich bekam ich dann eine Absage weil es dann doch eher mindestens 16 Zoll für den Winter sein müssen. Ist ja nicht so als ob man sich das nicht hätte VORHER überlegen können bevor man so ein Fass aufmacht :rolleyes:

 

Interessent Nummer 7:

 

Hat Interesse an den Felgen, will Sie als Winterfelgen für seinen Mii. Hat noch Citigo Felgen, ist aber zu faul die für den Winter schwarz zu lackieren und da kämen meine Anthrazit-metallic lackierten Felgen gerade recht. Preislich hat er dann noch versucht zu drücken was ich aber verneinte da die Erwartung da war das ich den Versand übernehme und ich so an den Felgen schon mehr Miese mache als ursprünglich kalkuliert. Ich bot Ihm an die Felgen entgegenzubringen wenn es beim Preis bleibt. Erst war er angetan, aber dann doch wieder nicht weil er dann immer noch den Preis drücken wollte. Er müsse mir ja schließlich entgegenkommen. Ja stimmt, ich würde Ihm die Dinger 2/3 der Strecke FÜR LAU vorbeibringen und er muss dafür lumpige 100km fahren. Naja, dann wollte er doch wieder den Versand und versuchte es wieder mit Preis drücken. Auch dies verneinte ich wieder mit Hinblick auf die Versandkosten. Dann fing er an eine Rechnung aufzumachen das der Versand nur 40€ kosten würde und ich das Ganze doch mit GLS in Doppelpacks verschicken soll. Blöd das ich bei GLS angerufen hab und die mir bestätigt haben das die sowas bei Kompletträdern AUF GAR KEINEN FALL machen, geschweigedenn annehmen. Das die Versandkosten sich damit fast verdoppelt hatten und genau im kalkulierten Preis landeten habe ich dem Verkäufer natürlich nicht vorenthalten. Nach langem hin und her hatten wir dann einen Deal. Aber das beste kommt noch! Er wollte noch Bilder von den Innenseiten der Felge. WTF?! Er müsse ja wissen ob die von innen rostig sind.

 

1. Es sind ALUFELGEN!

2. Es sind SOMMERRÄDER auf SOMMERREIFEN! SOMMER! S O M M E R!!!!!

3. Ich hatte für den Wagen IMMER Winterreifen auf Stahl, die Dinger haben bei mir NIE einen Winter gesehen!

4. Es hatte in Köln seit 2010 NICHT mehr geschneit. Ich habe das Auto 2016 gekauft, der Wagen war BJ 2014, finde den Fehler........

 

So ging ich spät Abends noch in die Garage putzte die Felgen noch einmal um zu zeigen das die Felgen NICHT rosten. Irgendwann um halb 12 kam dann noch ein bearbeitetes Bild wo drei schwarze Flecken eingekringelt waren. Ja, so wie es seiner Meinung nach aussehe würde sich da ja der Lack lösen. WTF?! Kerl, was stimmt nicht mit dir? Das ist Dreck und das sieht jeder Blinde mit Krückstock :rolleyes: Ich war kurz vorm platzen und wirklich kurz davor Ihm zu schreiben das es mir ja Leid täte das er MEINE Zeit verschwendet und ich Ihm die Felgen mit diesen unzumutbaren Verschmutzungen nicht verkaufen kann. Ich beschloss erst einmal eine Nacht drüber zu schlafen und dann selber noch einmal zu schauen.

 

Am nächsten Nachmittag schaute ich mir das Ganze noch einmal an. Ganz ordinärer Bremsstaub, konnte man mit dem Fingernagel easy entfernen. Ich säuberte die besagten Stellen noch einmal und schickte das Foto an den Interessenten. Dann kam die nächste Frage: Ob das denn auch auf der besagten Felge genauso wäre. Jung, das WAR die besagte Felge. Meinst du etwa ich picke mir eine andere Felge raus nachdem du mir sagst das dich das nur bei dieser einen Felge stört?! :rolleyes: :mad:

 

Naja, wenigstens sagte er dann das es so für ihn passt. Dann ging es um das Thema Bezahlung und da erwartete ich weitere Sonderlocken oder gleich irgendeine eine Betrugsmasche. Entweder ein "ich gehe nicht in Vorkasse" oder ein "ich zahle nur an oder ähnliches". Würde mich nach dem ganzen Hickhack auch nicht mehr wundern. Aber es kam doch anders. Ich bot an zu überweisen oder via Paypal Friends zu zahlen, da ich aus Erfahrung weiß das so gut wie nie jemand die Käuferschutzgebühren zahlen will. Dieser Käufer wollte, er wüsste ja nicht ob er mir trauen kann :rolleyes: Ernsthaft? Ich habe jede noch so dämliche Frage beantwortet, habe tonnenweise unnötige Fotos gemacht, habe die Felgen vor Verkauf 3-stufig gewaschen und so weiter und ich bin nicht vertrauenswürdig? :mad:

 

Immerhin war er bereit die Käuferschutzkosten zu tragen und hat mir die nicht auch noch aufgedrückt. So bereitete ich den Versand vor und verpackte die Felgen gut. Neben einer Reifentüte bekam jede Felge noch eine Art Schutzvlies für die Vorderseite damit diese nicht verkratzen falls eine der tüten doch reißen sollte. Dazu wurde das Ganze danach in Luftpolsterfolie eingewickelt und am selben Tag noch versendet. Danach natürlich noch die Bilder von den gesamten Versanddokumenten an den Käufer geschickt. Vom Käufer kam dann keinerlei Reaktion mehr, auch wenn er auf die Sendungsnummern und Belege für den Versand bestanden hat.

 

Nach all dem Stress frage ich mich nur noch ob sich auf eBay Kleinanzeigen wirklich nur noch Bekloppte tummeln. Ich hatte nicht einen anständigen Interessenten, entweder nur so abgehackte Einzeiler als Anfrage oder immer die gleichen Preisdrücker oder Geschichtenerzähler.

 

Mein ganz persönliches Fazit:

 

Beim nächsten Mal gebe ich die Sommer/Winterreifen einfach dem Händler mit oder versuche dafür bei dem noch was mehr Rabatt auszuhandeln. Auf so einen Scheiss habe ich ehrlich gesagt keinen Bock mehr. Wie halten das bloß andere Menschen aus die Ihr Zeug da verkaufen und damit sogar noch Ihren Lebensuhterhalt verdienen? Sind die alle insgeheim drogenabhängig weil Sie von genau der Spezies Nutzer schon in den Wahnsinn getrieben worden sind und diese Menschen jetzt in einer Endlosspirale aus "Zeug verticken" und Drogenabhängigkeit feststecken? Ich weiß es nicht, für mich jedenfalls steht fest:

 

NIE WIEDER ALS VERKÄUFER!

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Mon Aug 31 14:22:10 CEST 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (48)

Jetzt ist der Kuga auch schon wieder ein halbes Jahr bei uns und die ersten 15.000km sind geschafft :) Okay, es sind eigentlich schon gut 16.000, aber 15.000 ist einfach die schönere Zahl :D An dieser Stelle soll es um Eindrücke und Erlebnisse mit dem Auto geben. Keine Angst, das wird jetzt keine "der Typ schreibt jetzt ständig über seine langweilige Alltagskarre" Blogreihe werden. Ich möchte nur wie beim Mii alle Jubeljahre mal ein Update zu dem Auto geben um zu zeigen wie es sich unter ganz normalen Alltagsbedingungen schlägt und vor allem längerfristig! Vielleicht sind diese Infos für irgendjemanden mal hilfreich bei einer Kaufentscheidung oder für die paar Männeken die meine Artikel tatsächlich gerne lesen ;)

 

Unseren Kuga Vignale haben wir Anfang Januar mit knapp 20.000 km auf der Uhr übernommen. Jetzt haben wir mehr oder weniger September und sind es mittlerweile knapp über 36.000 km die soweit zufriedenstellend verlaufen sind. Fangen wir mal mit den Eindrücken zu den jeweiligen Kategorien an.

 

Antrieb

 

Unser Kuga hat den 1.5 Liter Ecoboost mit dem 6F35 6-Gang Automatikgetriebe und Allradantrieb. Die Kombination fährt sich ordentlich und ist von den Fahrleistungen ausreichend. Wirklichen Bedarf an Mehrleistung hatte ich bisher nicht und für einen schnellen Überholvorgang hat es bisher immer gereicht. Da der Wagen nicht zum rasen animiert fahren wir den Wagen auch mit gut 9 Litern im Dauerschnitt, wobei das in Zukunft wohl eher noch nach unten geht da wir dank Corona auch viel Kurzstrecke fahren. Mit dem passenden Fahrprofil und STVO konformer Fahrweise kann auch mal eine 6 vorm Komma auf dem BC stehen. Ich habe Beweisfotos! :D Eine 7 vor dem Komma im Drittelmix ist durchaus machbar wenn man vorausschauend fährt und sich an die STVO hält. Ich weiß, letzteres fällt dem Durchschnittsautofahrer extrem schwer ;)

 

Der Motor hält sich bei normaler Fahrweise akustisch zurück und läuft schön rund was definitiv zum komfortablen Fahreindruck beiträgt. Die Kritik an dem Automaten kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Bisher habe ich noch keinerlei Probleme gehabt, es tut einfach alles was eine Wandlerautomatik tun soll. Es schaltet weich, es verhaspelt sich nicht und es braucht keine 10 Jahre um einen Gang einzulegen. Mittlerweile fahre ich das Getriebe im Stadtverkehr im Sportmodus was der Tatsache geschuldet ist das es dann etwas später hochschaltet. In der Stadt ständig bei 1500 u/min und weniger rumzugurken finde ich dann doch was wenig bei dem schweren Auto. Im Sportmodus hält das Getriebe den Motor länger in einem brauchbaren Drehzahlband was auch auf Landstraßen ganz gut funktioniert. Auf der Autobahn kann man dann wieder getrost auf D fahren. In S würde das Getriebe erst bei 110-120 km/h in den 6. schalten was dann auch wieder unnötig spät ist. Der 6.Gang passt mit seiner Übersetzung gut zur Autobahn. Mit 2000 u/min bei 100 km/h bzw. 2500 u/min bei 130 km/h liegt man so beim typischen Autobahntempo immer in einem Drehzahlbereich der genug Leistungsreserve bietet, aber auch nicht zu hoch ist als das es den Verbrauch unnötig in die Höhe treibt. Eine gute Abstimmung die meinen Geschmack genau trifft :)

 

Im Sportmodus wird der Motor dann auf einem leistungsmäßig günstigeren Drehzahllevel gehalten wodurch das Ansprechverhalten natürlich besser wird ;) Auch mit der manuellen Schaltfunktion habe ich mittlerweile mal ein wenig gespielt. Funktioniert ganz gut und schaltet schneller als ich es manuell wohl je könnte. Ist auf Landstraßen sogar ganz spaßig wenn man die Gänge mal was länger ausdrehen will ohne gleich dabei das Gaspedal zum Erdkern durchtreten zu wollen. Worauf ich persönlich hätte verzichten können ist der Allradantrieb, da ich im urbanen Gebiet oder auf der Autobahn da keinen richtigen Sinn in einem Allradantrieb sehe. Aber vielleicht ergibt sich ja mal eine Fahrsituation die mich diese Meinung revidieren lässt ;) Vielleicht kommt dann 2020 doch mal der Horrorwinter des Jahrzehnts ins Rheinland, unser Sommer war ja auch mehr nass als trocken :)

 

Fahrverhalten

 

An meinen anfänglichen Eindrücken hat sich nicht viel geändert. Der Kuga hat ein tolles Fahrwerk welches stabil ist ohne dabei bretthart zu sein. Für einen SUV liegt er fast schon sportlich auf der Straße, spricht aber dabei immer noch feinfühlig an. Hier kann ich die Eindrücke diverser Fachzeitschriften nur bestätigen: Fahrwerke können Sie bei Ford! Die vergleichsweise breiten Reifen tragen natürlich zu dem guten Handling bei. Man merkt den Unterschied beim Fahrwerk besonders wenn man sonst immer nur Autos mit Starrachsen oder Verbundlenkerachsen gefahren ist. Der Kuga hat eine moderne Fünflenkerachse und man spürt einfach das feinere Ansprechen auf Unebenheiten. Ich finde gerade auf Landstraßen funktioniert das Fahrwerk sehr schön, da man dort besonders merkt wie gut es funktioniert :) Hier gibt es für gewöhnlich auch mal engere Kurven und diverse Wellen und Verwerfungen wo man schön merkt das das Fahrwerk so treibt. Auch auf Langstrecken weiß er zu überzeugen und verwöhnt mit einem angenehmen Geradeauslauf.

 

Die hohe Bodenfreiheit das Fahrwerks hat fahrdynamisch natürlich eher Nachteile. Aber einen Vorteil habe ich dann doch gefunden :D Bei uns gab es in letzter Zeit dann doch mal heftige Regenfälle von der Sorte wo sich auf der Autobahn richtige kleine Seen bilden. Mit jedem normalen Auto wäre ich wohl extrem langsam da durchgefahren um nichts zu beschädigen oder abzureißen. Mit dem halben Bus kann ich da aber mit einigermaßen normalem Tempo durch ohne mir über irgendwas Sorgen machen zu müssen :D Wenigstens etwas wofür das hohe Fahrwerk gut ist ;)

 

Die Bremsen sind auch mehr als ausreichend und für die Klasse durchaus im oberen Mittelfeld anzusiedeln. 34,5 Meter im Schnitt sind für einen 1,7 Tonnen Koloss mehr als ordentlich. Wenn ich da an meinen Peugeot zurückdenke dessen 36 Meter damals durchaus schon als sportlich durchgingen....... Jaja, lang ist's her ;)

 

Ausstattung

 

Okay, hier wird es lang :D Wie man den letzten Artikeln entnehmen kann hat unser Kuga als Vignale so gut wie alles was man ankreuzen konnte. Es wäre einfacher aufzuzählen was der Wagen nicht hat: Standheizung (Wagen steht in der Garage), Agrarhaken (brauche ich nicht), Alarmanlage (siehe Punkt 1). Von daher genau die Konfiguration die ich auch genommen hätte, die Vorbesitzerin hatte definitiv Geschmack ;)

 

Der Kuga ist mein erstes Auto mit einem umfangreichen Sammelsurium an Sicherheitsassistenten. Mit einigen davon habe ich meinen Frieden gemacht, mit anderen nicht wirklich. Ein wirklich gutes Feature ist meiner Meinung nach der Querfahrwarner! Ich habe oft Situationen wo ich rückwärts aus einer Lücke muss und die Leute gar nicht dran denken stehen zu bleiben. Das System hat mich (und die Betroffenen) schon des öfteren vor unangenehmen Situationen bewahrt. Funktioniert zuverlässig und ist somit für gut befunden! Der Notbremsassistent ist manchmal etwas fimschig, aber da es nicht ständig vorkommt kann ich damit leben und sinnvoll ist es ja allemal. Für den Totwinkelwarner habe ich mittlerweile eine andere Verwendung gefunden, da ich den Schulterblick eh nicht mehr aus mir raus bekomme ;) Der Totwinkelwarner ist super auf der Autobahn um nach dem überholen die perfekte Entfernung zum einscheren abzuschätzen. Die Lampe geht genau dann aus wenn der Hintermann auf der Spur daneben im Innenrückspiegel auftaucht. Funktioniert wunderbar und entlastet ein bisschen da man dabei gleichzeitig auch auf die betroffene Seite schaut :)

 

Den Einparkassistenten finde ich zwar cool, nutze Ihn aber ehrlicherweise kaum. Meistens ist man mit selber einparken schneller und es ist eher eine Art Partytrick als eine wirkliche Entlastung im Alltag. Dafür ist die Rückfahrkamera nicht ganz unpraktisch, man muss aber immer noch einen Blick ins Heckfenster werfen da man Objekte die über der Kamera sind natürlich nicht sieht. Auf Platz 1 des sinnlosesten Assistenten ist bei mir immer noch der Spurhalteassistent. Die Straßenverhältnisse müssen schon sehr gut sein damit er die Spuren sauber erkennt und das sind Sie bei uns leider nicht, dazu muss man den Assistent schon auf die höchste Sensibilität einstellen damit er akzeptabel früh wieder in die Spur geht. Hat somit nicht wirklich viel Wert für mich.

 

Mit dem Bi-Xenon Licht bin ich sehr zufrieden. Man sagt ja immer das die besten Assistenten diejenigen sind bei denen man gar nicht merkt das Sie an sind und das trifft auf das Bi-Xenon mit der Lichtautomatik voll zu. Es erledigt seinen Job gut und unauffällig, es würde wohl erst massiv auffallen wenn es nicht mehr da wäre. Die Abblendautomatik funktioniert wirklich gut und schnell, sodass dieser Assistent wirklich eine kleine Erleichterung ist. Auch das Kurvenlicht ist ein nettes Feature das seine Arbeit gut und fast unmerklich erledigt. Man gewöhnt sich schnell an sowas und man muss schon wirklich bewusst drauf achten um zu sehen wie der Lichtkegel in der Kurve mitwandert. Genauso gut und unauffällig funktioniert der Regensensor, hier hat sich im Vergleich zu den ersten Systemen echt viel getan und so springt das System nicht schon beim kleinsten Regentropfen an, sondern erst wenn der Bereich des Sensors gut mit Wasser bedeckt ist.

 

Das ACC finde ich grundsätzlich eine tolle Sache, allerdings nutze ich den coronabedingt im Moment nicht wirklich da ich im Moment einfach selten größeren Strecken mit dem Auto fahre. Das weiteste waren mal gut 400 am Stück. Was mich an dem Teil etwas stört ist das harte abbremsen wenn wieder jemand meint mit 2 Metern Abstand vor einen zu ziehen, aber da kann das System nichts für. Dazu funktioniert es immer noch besser als das System im Tiguan den ich letztes Jahr getestet habe. Es macht in solchen Situationen dann leider nur ein bisschen den Spaß an dem Assistenten kaputt. Bei gleichmäßigem Verkehr funktioniert es ansonsten gut und bei genügend Abstand zum Vordermann bremst das System auch sanft genug ab um es nicht als unangenehm zu empfinden.

 

Gehen wir mal weg von den Assistenten und hin zu den spaßigen Extras! Das Winterpaket ist ein Extra das ich nicht mehr missen möchte. Nicht nur wegen der Sitzheizung sondern besonders wegen der Lenkradheizung und der Frontscheibenheizung. Die Lenkradheizung hat mir jetzt schon den ein oder anderen kalten Morgen versüßt und die Frontscheibenheizung leistet besonders an kalten Tagen oder bei heftigen Regenfällen wunderbare Dienste. Vor allem weil man dann nicht im Winter die Klimaanlage einschalten muss und sich den allerwertesten abfriert nur damit die Scheibe frei wird. Ein Extra das ich ausgiebig nutze ist das Panoramadach. Wenn man mal an einem lauen Abend durch die Stadt fährt oder an einem schönen sonnigen Tag mal irgendwohin muss ist ein bisschen Frischluft und vor allem Licht echt angenehm. Falls man an beidem keinen gesteigerten Bedarf hat hält die Tönung UV-Strahlen und Licht zuverlässig draußen. Da die Temperaturen mittlerweile gestiegen sind durfte auch die Klimaanlage mal zeigen was Sie kann. Typisch amerikanisch, hat die Klima ordentlich Power und die Luftdüsen über dem Klimabedienteil sind ganz pfiffig da Sie in Richtung Schoß bläst und somit nicht nur Oberkörper und Füße kühlt Die elektrische Heckklappe ist zwar schon cool und man hat den Dreh mit dem Fußtritt schnell heraus, allerdings braucht das Teil dann eben doch gefühlt ewig. In der Zeit hat man eine konventionelle Heckklappe drei mal zugeschlagen. Fällt auch eher in die Kategorie Partytrick. Lediglich die Nummer mit dem Fuß ist wirklich praktisch wenn man doch mal die Hände voll hat.

 

Das Sony Soundsystem gefällt mir grundsätzlich gut, wobei ich die Kritik bei Lautstärke mittlerweile etwas nachvollziehen kann. Je nach Musikrichtung fängt das System bei Vollstoff an zu kratzen, eigentlich ein Unding für das Topsoundsystem aber da wären wir wieder bei einem Punkt den viele Hi-Fi Enthusiasten den teuren Werkssystemen mit Markensticker ankreiden. Da hat jeder Hersteller sein Päckchen zu tragen. Allerdings höre ich auch nicht mehr wirklich oft auf Vollstoff und bis Stufe 25 von 30 tritt das Problem auch nicht auf und das System funktioniert gut. Ich bin aber auch nicht so der Freund von Subwoofer- und Bassorgien im Auto.

 

Das Feature welches bei uns im Dauereinsatz läuft, ist die Smartphone Anbindung über Android Auto/Apple Carplay. Die Einbindung klappt wirklich gut und das Ganze ist super in SYNC III integriert. Hier würde ich volle Punktzahl geben falls ich das Teil bewerten müsste. Wir mussten bei Mercedes und Co ja durchaus die Erfahrung machen das diese Systeme nicht immer gut funktionieren oder diese einfach komplett abstürzen und gar nichts mehr machen.

 

In die DAB+ Geschichte habe ich mich mittlerweile auch etwas eingefuchst. Der Kuga ist mein erstes Auto und auch mein erstes Radio (privat nutze ich Internetradio) überhaupt mit dem Feature. Für gewisse Radiosender abseits der normalen FM-Sender ganz nett, allerdings braucht das System schon die ein oder andere Gedenksekunde um den entsprechenden Sender zu laden. Dazu ist die Menüführung beim DAB nicht ganz so logisch, da die Presets in drei Blöcke aufgeteilt sind. Anstatt das man vom Radio aus also mit den Pfeiltasten automatisch zum nächsten Preset Block springt wenn man den letzten Sender eines Blocks erreicht hat, springt er wieder auf den ersten Sender des momentanen Preset Blocks. Das finde ich etwas unglücklich gelöst weil man dann erst auf dem Display den Preset Block wechseln muss. Da hat mir die Menüführung von SYNC II besser gefallen.

 

Wo wir gerade beim Thema SYNC sind. Gut finde ich das Ford durchaus noch die Kartenupdates auch für die älteren Versionen nachliefert, mit dem F9 Update hätte ich schon gar nicht mehr gerechnet da unser Kuga mit MY 2018 noch das Sync 3.0 hat. Mittlerweile sind wir bei 3.4. Leider hat Ford das Update auf 3.4 für unsere Hardware nicht mehr vorgesehen da man da wohl in der Produktion öfters mal was an der Hardware geändert hat und man deshalb immer nur bis zu einer bestimmten Version upgraden kann. Zwar läuft das 3.4 auch auf unserem SYNC, aber dafür müsste ich zu einem externen Anbieter fahren bzw. das Ganze selber aufspielen und damit würde ich die Garantie riskieren. Das ich einen Button für die Klimaanlage auf dem Bildschirm hat ist es mir dann doch nicht wert. Mal davon ab das ich die Benutzeroberfläche von dem 3.4 eher unschön finde. Die Navigation funktioniert ganz gut und man kann sich die Navigationsinfos auch auf das Display im Tacho einblenden lassen. Allerdings ist die Sprachsteuerung ab Werk eine Katastrophe. Da ist die Steuerung über Android Auto oder Apple Carplay zehn mal besser. Wermutstropfen bei AA/AC: Man kann sich die Naviansagen nicht über das Cockpitdisplay anzeigen lassen. Das geht erst ab einer späteren SYNC 3 Version :( Aber das ist motzen auf hohem Niveau.

 

Das war es jetzt erst einmal mit den Eindrücken, kommen wir zu den sonstigen Erlebnissen :) Da sich der Wagen wirklich schön fährt macht es auch mal Spaß einfach so eine Runde damit zu drehen, etwas das sonst immer den Hobbyautos vorbehalten war. Denke das spricht für das Auto ;) Bisher fuhren wir zwei größere Touren mit dem Auto. Einmal meine Frau bis an den Bodensee und dann ich einmal (mit Frau) bis nach Hamburg. Beide Fahrten waren sehr entspannend und hier zeigt sich das der Kuga ein gutes Langstreckenauto ist. Verbrauchsmäßig geht es dann auch auf der Langstrecke ordentlich nach unten wenn man sich etwas zügeln kann. Pendelt man sich bei amerikanischem Cruisingtempo ein, kann auch schon einmal die 6 vorm Komma stehen! Auf der Hinfahrt nach Hamburg hatte ich die 6,7 auf dem BC stehen und da bin ich die meiste Zeit zwischen 100 und 120 km/h gefahren. Da kann man wahrlich nicht meckern!

 

Wo wir gerade beim Thema Wohlfühlen waren: Auch bei schlimmen Wetterverhältnissen fühlt man sich in dem Auto wirklich sicher und geborgen und dank der ganzen Assistenten (Regen- und Lichtassistent zum Beispiel) wird man in solchen Situationen auch gut entlastet und kann sich besser auf den Verkehr konzentrieren.

 

Ein echter Segen ist der deutlich größere Kofferraum (welche Überraschung!) im Vergleich zum Mii. Kofferraumtetris fällt auch nach einem größeren Einkauf aus und zur Not gehen auch schon mal ein paar Caprice Teile rein :D Aber das war auch einer der Gründe auf was größeres umzusteigen, wenn auch nicht der Hauptgrund. Beim Thema Unterhalt wird es dafür natürlich deutlich bitterer im Vergleich zum Mii, was jetzt auch keine Überraschung ist. Soll jetzt auch kein meckern sein, sondern eher eine Art Vorwarnung für alle Interessenten sich über die Kosten zu informieren. Wie oft sehe ich auf FB und Co Anfragen zum Kuga wo sich die Leute wundern das Sie Steuer XY zahlen sollen oder die Versicherung so teuer wäre. Sowas passiert wenn man den Wagen einfach nur blind kauft ohne sich vorher über die Folgekosten zu informieren. Das Thema WLTP ist vielen Leuten auch nicht präsent was zu den skurrilsten Erklärungen führt. Mein Liebling: "Welche Steuer zahlt Ihr in eurem Bundesland?" Da fragt man sich schon ernsthaft wie viele Autos diese Leute vorher auf Ihren Namen laufen hatten :D Naja, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und am Ende ist es auch nicht mein Problem, aber es amüsiert schon ein wenig wenn man sowas ständig liest.

 

Probleme & Macken

 

Der Wagen tut bisher was er soll und kaputtgegangen ist auch noch nichts gravierendes. Bisher hat sich einmal das Entertainment System so richtig aufgehangen und ein Parksensor hat mal etwas angezeigt was gar nicht da war. Beides hatte sich aber nach einem Neustart wieder gefangen. Sind halt am Ende des Tages auch nur Computer die schon mal hängen können ;) Das bisher größte Problem war ein sich lösender Innentürgriff, aber mit dem war vorher schon was nicht ganz koscher. Der Griff stand immer etwas ab bzw. saß schief drin. Ich hielt das immer für eine kleine Schlampigkeit bei der Verarbeitung, aber es war dann doch zuviel des Zufalls das ausgerechnet dieser Griff dann plötzlich aus seiner Halterung springt. Abgebrochen ist da nichts, sondern einfach nur aus der Verankerung gehüpft. Entweder war der Griff ab Werk schlecht eingepasst oder da war der Vorbesitzer mal grob. Lässt sich für mich leider nicht nachvollziehen, aber dafür gibt es ja die Garantie. Der Händler hat das Ganze dann auch relativ unbürokratisch und spontan lösen können. Da die anderen Türgriffe alle sauber eingepasst sind, nichts wackelt und ich bisher auch niemanden gefunden habe der das Problem auch hatte, gehe ich hier von einem blöden Einzelfall aus. Wie gesagt, entweder grobmotorischer Vorbesitzer oder in Valencia hat jemand am Fließband gepennt.

 

Die Reparatur war dann auch relativ flott erledigt. Einen Tag warten auf das Ersatzteil und dann am Tag danach direkt zum Termin für den Tausch ansich. Eine halbe Stunde und 100€ später konnte ich den Wagen dann wieder mitnehmen. Der Griff sitzt jetzt endlich vernünftig drin, der sollte jetzt aber die nächsten Jahre halten!

 

Und sonst so?

 

Was gab es sonst so? Nun, nicht wirklich viel. Der Wagen bekam jetzt schon die ein oder andere Wäsche und auch schon mehrere Schichten Liquid Glass zum Lackschutz. Der Lack ist wirklich toll und wurde vorher auch gut gepflegt. Ich weiß nicht ob die Vignale einen speziellen Lack haben, aber der Lack ist sehr glatt und hat so einen Zuckergussschimmer. Soweit ich weiß bekamen die Vignale Modelle noch auf dem Fließband eine Spezialbehandlung mit der Poliermaschine, ob dies das Geheimnis ist? Vielleicht hatte das Autohaus einfach nur einen fähigen Aufbereiter, wer weiß das schon ;) Auf jeden Fall ist der Lack schon toll und ich werde mein bestes geben diesen weiterhin zu pflegen :)

 

Ein Thema was mich noch wurmte waren die Winterreifen! Da der Wagen nur mit Sommerreifen ausgeliefert wurde mussten noch Winterreifen her. Da ich da gerne vorbereitet bin und nicht erst kurz vor knapp welche haben möchte wenn der Kram jahreszeitbedingt wieder teurer angeboten wird musste hier eine Lösung her. Dies war aber leichter gesagt als getan! Welche Größe nimmt man? 17,18 oder doch 19 Zöller wie im Sommer? Welche Felgen sollen es werden? Original Ford oder doch eher Aftermarket? Gebraucht oder brandneu? Entsprechend habe ich mich Monate mit dem Thema herumgeschlagen und bin dann schlussendlich bei zwei Optionen gelandet. Entweder schöne Originalfelgen von Kleinanzeigen und Co oder gleich einen Satz brandneuer Aftermarketfelgen. Optisch wären 19 Zoll natürlich am nächsten an der jetzigen Optik, allerdings kosten die natürlich und dazu kosten die auch etwas Komfort. Die 17er haben den Vorteil das die Größe bei Ford sehr verbreitet ist und entsprechend die Felgen auch auf vielen anderen Ford Modellen passen. Dazu gibt es für die 17 Zöller die größte Auswahl an Reifen. Die 18 Zöller wären zwar nett, da die Standard Vignale Felgen diese Größe haben. Allerdings wird es hier mit den Reifen wieder schwieriger und da werden auch selten mal Sätze angeboten. Und wenn sind diese ordentlich teuer, neu kostet so ein Satz schnell mal 1000€ ohne Reifen. Ist also keine wirklich reelle Option! So tendierte ich grundsätzlich zu den 17ern wenn es denn OEM Felgen werden würden, bei Aftermarket dürfte es auch was größer sein. Also begann ich meine Suche :)

 

Anfangs hatte ich für gerade mal 200€ einen gut erhaltenen Satz Originalalus gefunden die ganz in meiner Nähe waren. Eine Nachfrage ergab aber das die schon länger weg waren und der Verkäufer das Inserat schlicht und ergreifend nicht gelöscht hatte :mad: Kurzzeitig hatte ich dann mal einen schicken Satz Enkeis im Auge die mit Ihrem Gold/Bronze Farbton gut zur Außenfarbe gepasst hätten. Dann wurde mir aber ein Satz Originalfelgen mit Winterreifen tutto kompletti für gut 500€ angeboten. Klang nach einem guten Deal und ich erbat mir, die Felgen zurücklegen zu lassen. Der Plan war den Deal gut 2 Wochen später einzutüten. Blöderweise waren auch diese Felgen dann auf Nachfrage plötzlich weg, eine kurze Info hätte ich zwar nett gefunden aber das sah der Verkäufer wohl nicht so. Man müsse ja schließlich noch Arbeiten und all das. Ja, muss ich auch. Aber wer Zeit hat die Dinger anderweitig zu verticken wird auch die 2 Minuten Zeit haben kurz eine PN zu schreiben mit "Sorry, ich hab da einen anderen Interessenten der die Dinger jetzt holt." Wäre für mich völlig okay und dazu auch fair gewesen! Aber dann gleich pampig zu werden wenn man darauf hinweist, dass Bescheid geben BEVOR ich selbst danach frage nett gewesen wäre, empfinde ich nicht gerade als höflich. Sei es drum!

 

Schließlich hat es mich motiviert selber noch einmal zu suchen und so wurde ich auch schnell fündig :cool: Nicht weit von mir wurde die selbe Rad Reifen Kombination angeboten und zu allem Überfluss sogar noch zu einen besseren Kurs. Da muss ich doch gleich mal eine Nachricht schicken und siehe da, die Räder waren noch da :) Ich machte einen Besichtigungstermin ein paar Tage später aus und fuhr mit einem Kumpel dann nachmittags hin. Der Verkäufer fragte mich sogar kurz vor dem Termin noch ob es bei dem vereinbarten Termin bleibt, scheinbar hatte er da ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich ;) Schön das es noch zuverlässige Leute gibt die zu Ihrem Wort stehen. Wir waren dann auch mehr oder weniger pünktlich da und ich begutachtete die Felgen. Die Felgen selbst waren so gut wie makellos, eine kleine Stelle wo mal der Klarlack ein bisschen abgeplatzt ist aber das ist nichts wirklich wildes. Bordsteinkratzer oder ähnliches sucht man auf den Felgen vergeblich. Die Reifen hatten zwar noch alle ausreichend Profil, waren aber auch schon hart an meiner persönlichen Altersgrenze. Für mehr als eine Saison taugen die also nicht mehr aber das ist für mich in Ordnung, heißt es doch das ich mich zumindest 2020 nicht mehr mit neuen Reifen beschäftigen muss. Würde man die Altersgrenze wirklich ausreizen würden die wohl noch für 4 Jahre taugen, aber da denke ich sind die Reifen schon viel zu hart. Einzig die Nabendeckel hatten etwas gelitten, die hat man wohl jedes mal versucht mit einem Schraubenzieher auszuhebeln was den Plastikteilen nicht gut bekommen ist. Da ich aber eh die gleichen Kappen wie auf den Sommerfelgen wollte war das kein Problem. Die Kappen kosten im Netz nicht die Welt und so spart man sich auch das ständige ummontieren und rausdrücken. Ich hab ja gesehen wie die Dinger aussehen wenn man das ein paar Mal gemacht hat ;) So bestellte ich dann später auch einen Satz schwarzer Ford Nabenkappen mit Chromlogo wie bei meinen Sommerreifen. Die Kappen haben einen Durchmesser von 53mm, falls Sie sich das gefragt haben sollten :D

 

Nach der Begutachtung verhandelte ich noch kurz mit dem Verkäufer und konnte noch eine schöne runde Summe aushandeln womit ich im Vergleich zum Vorangebot 100€ gespart habe :cool: Das war dann schon der zweite Schnapper innerhalb der betroffenen Woche gewesen :) Man muss auch einmal Glück im Leben haben. So bin ich das Thema Winterreifen jetzt auch endlich los, wohl mein größtes Problem mit dem Auto seit Kauf. Jaja, Luxusproblem ich weiß :D Wenigstens bin ich jetzt mit dem Auto für alles gewappnet und das soll ein Alltagsauto ja auch irgendwo gewährleisten.

 

Fazit

 

Der Kuga ist uns bisher ein komfortabler und zuverlässiger (ja, kein Wunder bei der Laufleistung) Alltagsbegleiter mit reichlich Wohlfühlaroma. Für mich herausragend sind immer noch das Fahrwerk, welches in der Preisklasse des Kugas sicherlich zu den Besten zählt, sowie die schöne gefühlvolle Lenkung und die reichhaltige Ausstattung. Motor und Getriebe passen gut zum eher komfortablen und luxuriösen Anspruch des Vignale. Wer viel Ausstattung für sein Geld sucht sollte sich wirklich mal in Fords Vignale Ecke umschauen. Mittlerweile bekommt man diese in den gängigsten Fahrzeugklassen :)


Tue Aug 25 21:37:33 CEST 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: 4, Caprice, Chevrolet

Da uns das Treffen letztes Jahr so gut gefallen hat, haben wir entschlossen das Ganze nicht nur zu wiederholen, sondern auch mal den Versuch zu wagen den Kreis zu erweitern :) Somit fragte v8.lover (danke an der Stelle für die ganze Orga und das zur Verfügung stellen der Location!) hier auf MT und auf FB nach ein paar Kandidaten aus der Szene die Lust hätten vorbeizukommen. Interessanterweise hatten sich tatsächlich einige gemeldet die Lust hätten und so erwarteten wir für unser kleines Treffen gut 20 Teilnehmer. Die Idee hinter dem Wochenende war das man tagsüber schraubt, vielleicht nen kleinen Cruise macht und Abends dann ein bisschen Grillgut den Flammen übergibt und sich dabei die ein oder andere wohl temperierte Hopfenkaltschale genehmigt ;)

 

Der Kern der Truppe bestand aus v8.lover, goyoma, m5095 und mir. Die Grundidee war ja wie gesagt das man an den Autos noch die Dinge erledigt die so anstehen. Gerade die beiden Wagons in unserer Truppe von m5095 und Goyoma brauchen noch etwas Liebe und Zuwendung. Aber auch der Sheriff sollte noch ein bisschen Zuwendung meinerseits bekommen. Da war ja immer noch das Thema mit den Scheibenwischerdüsen (braucht es einen Abzieher für und ich war bisher zu faul den zu kaufen :D) und so Optikkram wie die Zierleisten der Stoßstangen die hier schon seit Jahren im Keller herumliegen und auf Montage warten. Ein Service würde dem Wagen auch mal wieder richtig gut tun :) Alles Dinge die sich an einem lauen Vormittag erledigen lassen, aber man muss es halt machen. Am Wagon von Goyoma gab es umso mehr zutun. Der Plan sah vor die Bremsen vorne incl. Radlager neu zu machen da die Bremsen schon echt schlecht verzögern. Die hinteren Stoßdämpfer sollten auch getauscht werden, da diese mittlerweile so labbrig sind das der Wagen wirklich dem Amiklischee entsprechend schaukelt wie ein Kahn in einem Sturm.

 

Weiterhin sollte die Hupe repariert werden (Hallo kaputte Caprice Hupknöpfe!) und wenn möglich auf die originalen T84 Scheinwerfer zurückgerüstet werden. Bei m5095's Roadmaster Wagon wollten wir mal dem wabbeln im Antrieb bei niedrigen Drehzahlen auf den Grund gehen. Wir vermuteten ein Lager am Getriebeausgang oder das die Kardanwelle eine Unwucht hat. Ebenso sollte es der Undichtigkeit der Servolenkung an den Kragen gehen! Und dann sollten da ja noch lauter andere Leute kommen von denen ich noch nicht wusste wann und ob Sie kommen und ob Sie auch was zu schrauben haben oder nur auf ein Bier vorbeikommen.

 

Die Ursprungsidee war das man das Ganze von Samstag bis Sonntag durchzieht und so wollte ich auch erst Samstag morgen anreisen. Da aber einige schon am Freitag Abend anrücken wollten und ich ja auch noch Überstunden zum abbauen hätte, beschloss ich doch schon Freitag Abend anzureisen. So konnte ich mir noch ein Schlafzimmer und einen Parkplatz auf dem Hof sichern :D Aber vor der eigentlichen Action stand noch eine gewisse Vorbereitung. Da der Sheriff mit gut 265.000km auch nicht mehr der jüngste ist und er, typisch für alte V8, einen leckenden hinteren Kurbelwellensimmerring hat wurde mir empfohlen ein dickeres Öl zu fahren. Bisher waren wir hier auf 10W40 ausgewichen, aber um die Leckage zu minimieren oder gar zu beseitigen wurde empfohlen es mit 20W50 zu probieren. Das ich mir bei der Suche wieder einen riesigen Kopf gemacht habe versteht sich von selbst :D Ich wollte nicht einfach irgendein x-beliebiges Öl nehmen, da GM für die Motoren die API Norm SG vorschreibt und die meisten Oldieöle nicht mal SA packen. So landete ich am Ende beim Mannol Safari 20W50 welches die geforderte API-Norm übersteigt und dazu explizit für Young- und Oldtimer geeignet ist und auch für Benziner, auch wenn Diesel draufsteht. Wie der Name schon sagt ist das Öl wegen seiner hohen Viskosität eher für heiße klimatische Bedingungen gedacht. Da unser Auto nicht bei Minusgraden aus der Garage kommt und unsere Sommer davon ab auch regelmäßig über 30°C haben sollte das noch gerade so klar gehen. Zusätzlich wurde mir das Stop Leak von Lucas Oil empfohlen. Das muss man sich wie so ein sehr zähflüssiges Öl auf Petroleumbasis vorstellen. Man kippt da also nichts in den Motor was grundsätzlich schädlich wäre. Die Idee dahinter: Das Stop Leak verbindet sich mit dem Öl und lässt die alten, verschrumpelten Dichtungen wieder etwas aufgehen wodurch diese wieder vernünftig abdichten. Wunder darf man von dem Stop Leak natürlich nicht erwarten, wenn die Dichtung schon zu sehr geschrumpft oder gar gerissen ist macht auch das Stop Leak nicht mehr viel.

 

Natürlich könnte man jetzt sagen das man einfach den Simmerring neu macht, aber das würde bedeuten den Motor einmal halb zu revidieren und das ist für einen Centartikel schon ein hoher Aufwand, gerade weil der Rest des Motors trocken ist. Da probiere ich es lieber mit dem Stop Leak. Wenn es nichts nützt macht man halt wieder den Ölwechsel und muss weiter sehen. Aber weiter im Text! Die grundsätzlichen Eckpunkte für das Wochenende standen also, aber es mussten noch einige Dinge vorbereitet werden. Da ich ja mit dem Sheriff runter wollte und ich eine entsprechende Packliste hatte musste erst einmal alles zusammengesucht werden was ich so an Werkzeug und Ersatzteilen brauchte. Dazu wollte meine Frau noch ein paar Dinge für das Wochenende vorbereiten damit wir nicht vom Fleisch fallen ;) So sah dann schlussendlich die Packliste aus:

 

- Futter

- Export Service Manual

- Riemenspannerwerkzeug

- Scheibenwischerkram

- Zierleisten (Nos Teile *sabber*)

- Ölfilter und passender Schlüssel

- Öl

- Oil Stop

- Bremsbeläge (für Goyoma)

- Laptop + ALDL Kabel

- Kasten Bier :D

 

Nachdem ich Freitags die Pflicht hinter mich gebracht habe, ging es ans Packen. Der Kofferraum hat sich ganz schön gefüllt mit all dem Werkzeug, Klamotten für ein Wochenende und dem ganzen Essen ;) Kurz nach 15 Uhr ging es dann los und der erste Anlauf ging an die Tankstelle. Nach gut 60 Litern frischem Super 95 konnte die eigentliche Reise losgehen. Mein Weg führte mich südöstlich ins schöne Hessen, in Kindertagen meine Heimat, an diesem Tag mein Wochenendziel :cool: Zwischendurch mal den ein oder anderen Ölwechsel an Parkplätzen eingelegt und dabei jedes Mal von Leuten auf das Auto angesprochen worden ;) Ist der echt? Ja, der ist echt! Ist das ein Amerikaner? Ja, ist einer! Ist das ein Chrysler? Nein, ist ein Chevy! Ich hatte beim ersten Stop eine kurze aber nette Unterhaltung mit einem S2000 Fahrer, sieht man auch nicht mehr so häufig die Dinger! Unser Gespräch wurde dann von dem Geräusch von berstendem Plastik unterbrochen. Ein Sprinter hatte beim ausparken mit voller Wucht einen Anhänger gerammt. Der Sprinterfahrer schaute kurz und fuhr sofort weiter, der Sprinter kam wohl aus dem Ausland genau wie der LKW. Der LKW Fahrer hatte das erst bemerkt als der Sprinter Fahrer schon weg war aber an dem LKW Anhänger war eh nix dran. Da hat es den Sprinter eher erwischt. Der LKW-Fahrer hat das Ganze auch nur mit einem Schulterzucken aufgenommen und ist zurück in seinen Truck :D

 

Beim nächsten Stop an einer größeren Tankstelle standen dann Familien um das Auto wo dann die Papas mit leuchtenden Augen den Kindern das Auto erklärt haben :D Von einem Transporterfahrer gab es im Vorbeifahren noch dutzende Daumen nach oben und ein dickes Grinsen :) So ein alter Streifenwagen ist definitiv nichts für aufmerksamkeitsscheue Menschen. Naja, man gewöhnt sich irgendwann sicherlich daran. Mit einer guten halben Stunde Verspätung kam ich dann am Ziel an. Das Auto wurde geparkt und das ganze Zeug soweit es geht verstaut und vorbereitet. Das Essen musste ja in den Kühlschrank und mein Schlafkram sollte ja auch aufs Zimmer. So wanderten knapp 2 KG Nudelsalat, 1,5kg Kartoffelsalat und diverse Schüsseln mit Kräuterbutter, Tomatenbutter, Tomaten-Feta Creme und Knofisauce sowie 4 Brote in den Kühlschrank. Natürlich alles frisch und selbstgemacht ;) An der Stelle gebührt mein Dank meiner besseren Hälfte die sich wirklich zwei Tage in die Küche gestellt hat damit wir an dem Wochenende auch gut versorgt sind :)

 

Damit war unser Werk für den Freitag auch schon getan, die Schraubereien standen ja erst für den Samstag an. Was macht man also? Richtig, man huldigt der heiligen Barbara indem man sich ein paar kalte Bierchen genehmigt und den Grill anwirft :D In der Zwischenzeit trudelten Goyoma mit seinem Export Wagon und Chris92 mit seinem roten 91er Caprice Sedan ein. Chris92 war der Neuzugang in unserer illustren Runde, ist aber auch schon eine Art MT-Urgestein und es war schön mal ein Gesicht zu dem User zu haben :) Nach ein paar Bier und gutem Essen ging es für mich dann auch einigermaßen zeitig ins Bett, schließlich sollte es spätestens um 9 Uhr morgens mit dem Schrauben losgehen und da wollte ich fit sein. Deshalb habe ich mich auch mit dem Bier zurückgehalten ;)

 

So stand ich Samstag morgen gegen 8 Uhr auf, machte mich fertig und räumte noch etwas im Garten auf. v8.lover wollte um 9 Uhr am Haus sein und so hatte ich eine knappe Stunde totzuschlagen. Beim aufräumen fand ich ein Handy was mich etwas stutzig machte. Als dann um 9 Uhr niemand da war fragte ich mal vorsichtig in die Gruppe ob schon jemand wach war. Gegen 10 Uhr kam die erste Rückmeldung von Goyoma der wohl eine gute Stunde nach mir im Bett war. Aber niemand wusste so wirklich was mit v8.lover und Chris92 los war. Eine gute Stunde später kam dann ein ziemlich mitgenommener Chris92 vor die Tür der uns dann aufklärte. Er und v8.lover sind wohl noch bei diversen Bierflaschen bis 4 Uhr morgens am Lagerfeuer versackt :D Gegen 11 Uhr trudelte dann auch m5095 ein und von v8.lover war immer noch nichts zu sehen. Da ich scheinbar sein Handy gefunden hatte war auch nix mit anrufen und niemand kannte seine Adresse. Da ich trotzdem schon einmal was schaffen wollte fing ich damit an die alten Zierleisten am Sheriff incl. der Klebereste zu entfernen. So besorgten wir uns im Baumarkt schnell eine Dose Bremsenreiniger und aus der Werkbank ein altes Messer. Ich kann euch sagen, dass ist eine wirkliche SCHEISSARBEIT! Der Kleber hatte sich mit dem Wüstenstaub zu einem harten Etwas verbunden. Das Zeug konnte man im wahrsten Sinne des Wortes vom Bumper schneiden. Zwischendrin rief ein Kumpel von v8.lover an der Bescheid geben wollte das er jetzt los fährt. Da mir v8.lover erzählt hatte das er kommt und ich sicher war das er noch Infos braucht ging ich ran. Als ich sagte das wir nicht wüssten wann v8.lover kommt sagte er nur "ah joa, ist typisch für Ihn, der hängt vermutlich noch mit dem Kopf über der Schüssel" (:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D). Da wir mittlerweile fast schon Mittagszeit hatten fuhren die Jungs mit m5095s Buick Wagon los um noch was zu besorgen und Essen klar zu machen. Ich kratzte in der Zwischenzeit weiter tapfer an meiner Stoßstange herum. Keine 2 Sekunden nachdem die Jungs aus der Straße gefahren waren kam v8.lover um die Ecke. Scheinbar sollte sein Kumpel recht behalten :D Der arme Kerl sah etwas mitgenommen aus und den Hangover sah man Ihm schon an. Er gönnte sich noch eine gute Stunde Ruhe und so war er zumindest insofern einsatzfähig das wir mit dem Schrauben anfangen konnten. In der Zwischenzeit war ich mit dem hinteren Bumper fertig und da ich das Tageslicht noch ausnutzen wollte und die Jungs auch mit dem Hohlraumkonservieren starten wollten parkte ich auf die andere Hofseite um damit ich den Ölwechsel machen konnte. Chris92 stellte sich direkt daneben, da er seinen Ölwechsel bei der Gelegenheit auch gleich machen wollte. m5095 stellte sich vor die Hofgarage um mit seiner Servopumpe loslegen zu können und der Crown Victoria kam auf die große Rampe im anderen Hof wo vorher noch der Sheriff und der 91er Sedan gestanden haben. Der Sheriff kam auf kleine Auffahrrampen, durch das Gefälle der Hofeinfahrt stand der Wagen so schön gerade und man hatte trotzdem genug Bodenfreiheit damit man an die Ölwanne und den Filter herankam. Der Ölwechsel war flott erledigt. Das alte Öl war echt nicht mehr schön und für meine Begriffe schon etwas dünn geworden. Ich gelobe Besserung! Nach dem Ölwechsel tauschte ich mit Chris92 den Platz auf der Rampe damit er seinen Ölwechsel vollziehen konnte.

 

 

Zwischendrin kämpfte m5095 mit seiner Servopumpe weil er aus seiner kaputten und einem Schlachtteil irgendwie eine funktionierende Pumpe zimmern musste. Dafür mussten dann aber alles mögliche aus dem Motorraum raus. Fan Shroud, Lüfter, Keilriemen und Lichtmaschine mussten weichen damit man an die Servopumpe kam. Zwischenzeitlich war es schon wieder Abend und die ersten Gäste für den Abend trudelten nach und nach ein. Die weiteste Anreise hatten 2 Jungs aus Frankreich mit Ihrem Exportwagon. Wahnsinn, gleich zwei von den Dingern auf einem Haufen. Sieht man selbst als B-Body Fan nicht alle Tage :cool:

 

Damit war der Tag auch schon so gut wie rum und es ging ans Grillen :cool: m5095 schraubte in der Zwischenzeit weiter tapfer an seiner Pumpe und so kam er mit Verspätung zu seinem wohlverdienten Abendessen. Der Abend war ganz nett, es gab viel zu erzählen, gutes Essen und das ein oder andere experimentelle Getränk :D So zog sich der Abend dann auch in den frühen Morgen. So um 4 Uhr morgens herum entschieden die meisten dann das es wohl langsam mal an der Zeit wäre der Matratze einen Besuch abzustatten :D

 

Umso erstaunlicher das gegen 9 Uhr wieder alle mehr oder weniger munter auf der Matte standen. Die beiden Jungs aus Frankreich wollten eigentlich los, aber schon am Vorabend bemerkten wir das der Wagen der Jungs massiv Betriebsflüssigkeiten verlor. Zuviel für eine sorgenfreie Heimfahrt. So kam der Wagon kurzerhand auf die Bühne und v8.lover und Chris92 fingen mit der Suche nach dem Leck an. Die Beiden mussten dann auch nicht lange suchen. Die Ölwanne hatte einen Haarriss und aus irgendeinem Grund hatte die Wanne an der Stelle auch massiv an Materialstärke eingebüßt. Dazu kam das an der Wanne schon mal jemand ordentlich gepfuscht hatte. Als nächstes entdeckten wir das irgendjemand die Kühlerleitung des Getriebes stillgelegt hatte. Man hatte einfach ein U-Rohr an Ein- und Ausgang des Getriebes gelegt und die Sektion des Hauptkühlers durch die das Getriebeöl läuft verstopft. Wie das Getriebe bis heute überleben konnte ohne das es irgendeine Form von Kühlung bekam war uns rätselhaft. Es war ja auch kein externer Kühler verbaut worden :confused:

 

Das Alles war insofern verwunderlich das der Wagen nur 72.000km auf der Uhr hat und er auch sonst die meiste Zeit als Bestattungswagen lief. Da sollte man davon ausgehen das die sich gut um Ihr Auto kümmern würden. Man will ja schließlich nicht mitten in einer Beerdigung irgendwo in der Pampa liegen bleiben, besonders nicht mit einer Leiche im Kofferraum. Allerdings sah der Rest des Unterbodens auch nicht wirklich gut aus. Die Fahrwerksteile und der Rahmen blätterten schon fröhlich vor sich hin, habe ich bei diesen Autos auch noch nicht so oft gesehen. Wiesenparker? Wir wissen es nicht.

 

Da sich das Öl nicht ablassen ließ (die Schraube saß bombenfest und nicht mal der Schlagschrauber konnte etwas ausrichten) viel schweißen mehr oder weniger aus. Die nächste Idee war dann eine Art Blechflicken über den Riss zu pappen und diesen dann mit Silikon zu befestigen. Allerdings ist die Haltbarkeit dieser Konstruktion ziemlich fragwürdig, das Öl ließ sich ja nicht ablassen. Versuch macht klug und so wurde das Ganze dann genauso umgesetzt. Wie sich später herausstellen sollte hat die Konstruktion dann doch gehalten, auch wenn die Jungs erst dachten der Flicken wäre nach der ersten Pause schon ab gewesen. Die Jungs bekamen von uns noch eine kurze Liste mit den akuten Mängeln mit, ganz oben stand natürlich eine brandneue Ölwanne. Die alte ist einfach nicht mehr zu retten. Mit dem Provisorium schickten wir die Beiden auf die Reise, so dass Sie wenigstens nach Hause kommen. Da wir an unseren Autos auch noch was zutun hatten ging es hier weiter. Beim Sheriff wollte ich die kaputten Schläuche an der Scheibenreinigung reparieren, Goyoma wollte seine Bremsen endlich angehen und m5095 beschäftigte sich mit den Resten seiner Servo und der Kardanwelle während sich Chris92 mit seinem Umlenkhebel beschäftigte da seine Lenkung zuviel Spiel hatte. So werkelten wir alle so vor uns hin. Meine Schläuche passten zwar, musste aber feststellen das die Gitter die ich dazu besorgt hatte beim Roadmaster oder zumindest im Modelljahr 92 anders waren. So lagen die Scheibenwischer an einer anderen Stelle auf. Also fummelte ich die Schläuche an die alten Gitter. Der Witz an der Sache: Diese beiden Gitterchen sind mit über einem Dutzend Schrauben und Spreiznieten befestigt weshalb das abschrauben auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Die Türpappen werden von deutlich weniger Schrauben gehalten.

 

Danach leistete ich goyoma bei seinen Bremsen etwas moralischen Beistand. Mit dem Scheibenwechsel ist auch bestenfalls ein Wechsel der Radlager verbunden. Im Grunde ist der Tausch relativ einfach. Die beiden, zölligen, Bolzen von dem Bremssattel weg, danach die Zentralmutter von der Radnabe lösen und die Scheibe kommt einem schon entgegen. Danach noch die beiden Radlager gut einfetten und incl. der Dichtung in die Scheibe einsetzen. Dann noch den Bremskolben zurückstellen und die Beläge einsetzen. Alles wieder montieren und fertig. So zumindest die graue Theorie ;) In der Zwischenzeit war Chris92 mit seinem Umlenkhebel zugange der sich ums verrecken nicht lösen lassen wollte. Ich half mit etwas Rostlöser aus und ließ diesen einwirken. Danach eine schöne lange Ratsche geholt und die Schrauben damit so lange mit roher Gewalt penetriert bis Sie sich endlich bewegt haben.

 

Da ich damit irgendwie arbeitslos war und die anderen noch genug mit Ihren Autos zutun hatten, ergab sich für mich die Gelegenheit einmal den Crown Vic zu fahren der fröhlich das überschüssige Hohlraumfett auf dem Grundstück verteilte :D Die Jungs haben da ordentliche Arbeit geleistet, aber der Wagen hat das auch verdient. Vom Blech her ist der wirklich noch sehr gut beisammen und mit Baujahr 2011 ist es auch einer der letzten Police Interceptor. Da ich vorher noch nie Crown gefahren bin war ich gespannt wie sich das Ganze im Vergleich zum Caprice fährt. Das Prinzip ist ja ähnlich zum Caprice, nur eben anders umgesetzt. Der Crown hat eine Zahnstangenlenkung, eine etwas modernere Aufhängung an der Hinterachse (ist trotzdem noch eine Starrachse) und eben einen OHC Motor. Der Rest des Rezeptes ist mehr oder weniger gleich. Full-Size Größe, Hinterradantrieb, Automatic only und eine Body on Frame Konstruktion. Man merkt im Vergleich zum Caprice schon das der Crown Victoria das modernere Auto ist. Vom Fahrverhalten erinnerte er mich tatsächlich mehr an den Kuga als an ein altes Full-Size Schlachtschiff. Die Lenkung empfand ich als noch leichtgängiger als bei den Caprice und durch die Zahnstangenlenkung ist das Ganze natürlich einen spürbaren Tick präziser als die alte Kugelumlauflenkung beim Caprice. Der Motor hat auch über das gesamte Drehzahlband genug Qualm. Der Modular ist da aber etwas breiter aufgestellt was die Drehzahl angeht im Vergleich zu den alten Gen I Small-Blocks. Aber wir sprechen hier auch wieder von 40 Jahre technologischem Fortschritt. Die Small Blocks basierten ja bis 94 noch auf dem Ur-Small Block von 1953 während Ford mit seinen Modular Motoren im Jahre 1992 den Grundstein für eine völlig neue Serie von V8-Motoren legte. Diese kamen damals zum ersten Mal mit obenliegenden Nockenwellen, ein Feld das man bei GM lieber der Luxusmarke Cadillac überließ welche den zwar fortschrittlicheren, aber auch anfälligeren Northstar Motor auf den Markt brachten.

 

Im Innenraum ging es, typisch Cop-Car, eher spartanisch zu. Die Sitze hatten tatsächlich sowas wie Seitenhalt. Da können die Sitzbänke vom Caprice nicht mithalten, allerdings habe ich in dem Auto bisher noch keinen Seitenhalt vermisst. Ist ja schließlich kein Ringtool. Die Probefahrt war dann nach einer guten Viertelstunde schon vorbei und so ging es weiter mit Schrauberkram ;) In der Zwischenzeit war Goyoma auch mit seiner Bremse so gut wie fertig und so machten wir uns an die Probefahrt. Die Bremse auf der Beifahrerseite hatte schon ne gute Riefe, der Belag war schon zu 90% runter und schon stellenweise verglast. Das erklärt auch die schlechte Bremsleistung. Der Belag auf der Fahrerseite war zwar besser und die Scheibe hatte noch genug Fleisch, aber auch hier waren schon erste Verglasungen zu erkennen. Nach dem Tausch bremste der Wagen auch schon ganz ordentlich. Bei der Probefahrt wechselten wir uns ab um mal unsere Eindrücke zu vergleichen. Wir waren beide der Meinung das der Pedalweg soweit schon capricetypisch war, allerdings war der Druckpunkt etwas matschig. Der sollte eigentlich strammer sein. Entweder müssen sich die Beläge noch etwas eingrooven oder da muss noch einmal nachträglich entlüftet werden. Aber zumindest ankern tut der Kahn schon mal. An der Lenkung gab es soweit auch nichts zu beanstanden. Ich bildete mir ein ganz leichtes Spiel um die Mittellage ein, aber das könnte auch den Ling-Long Riggadigga DingDong Reifen geschuldet sein die der Händler da aufgezogen hat. Die stehen auch noch auf seiner To-Do Liste ;) Aber zumindest wirkte die Lenkung noch ganz brauchbar, nicht so mies wie beim Sheriff damals. So konnten wir zumindest Ihn ruhigen Gewissens auf den Weg nach Hause schicken :) In der Zwischenzeit war m5095 auch mit seinem Auto fertig, leider ließ sich das brummen bei niedriger Drehzahl im Antriebsstrang immer noch nicht lokalisieren. Da wird wohl beim nächsten Mal ein Getriebetausch fällig um zu schauen ob das Problem mit einem anderen Getriebe genauso besteht. So langsam gingen uns da nämlich die Ideen aus was es noch sein könnte da ja bis auf die Kardanwelle alles was hinter dem Motor hing schon überholt wurde.

 

So waren wir dann soweit alle gegen 18 Uhr durch mit unserem Kram und bereit zur Abreise. Wir räumten noch ein wenig auf und machten uns dann auf den Weg. Ich machte mich mit m5095 im Schlepptau im Konvoi auf den Weg nach Hause. Goyoma und Chris 92 nahmen eine andere Route weil es beide eher in Richtung Osten verschlagen hatte. Goyoma kam dann auch nur wenige Minuten nach uns in der Heimat an und Chris92 hatte da noch ein gutes Stück vor sich, aber auch er kam an einem Stück zuhause an :) Damit war das Wochenende auch schon wieder rum. Unser Gastgeber genoss in der Zwischenzeit die Gastfreundschaft seiner Nachbarn und dazu das ein oder andere geistreiche Getränk aus heimischer Fertigung :D

 

Das Wochenende war definitiv das Highlight der bisherigen Saison und das Ganze ist definitiv wiederholungswürdig :cool: Hoffen wir das wir das spätestens nächstes Jahr irgendwie wiederholt bekommen. Dann müssen wir uns aber wohl ne neue Location suchen, da wir in der Größenordnung die Geduld der Nachbarn arg strapaziert haben, auch wenn es relativ gesittet ablief. Aber drei Tage lang Halligalli incl. ner Straße voller übergroßer Spritvernichter ist auch nicht jedermanns Sache was wir auch nachvollziehen können. Wie gesagt, mal schauen wie wir das nächstes Mal machen. Entweder wieder in einem kleineren Kreis oder man kombiniert das Ganze mit einem offiziellen Treffen.

 

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Wed Aug 19 22:57:16 CEST 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: 4, Caprice, Chevrolet, Sheriff

Heute gibt es ein kleines Jubiläum. Dieser Artikel ist nicht nur der an dem der Sheriff, zumindest äußerlich, fertig wird sondern auch der 200. Artikel in meinem Blog überhaupt! Witzigerweise war der 100. Artikel jener als es um den Kauf des Sheriffs ging. Jetzt dreht sich der 200. Artikel ebenso um den Sheriff. Wenn das mal kein Zufall ist ;)

 

Dieser Artikel ist schon ein Oldtimer bevor er überhaupt veröffentlicht wurde. Der Artikel lag jetzt schon über zwei Jahre auf Halde und die Geschichte zieht sich entsprechend seit 2017. Warum? Weil ich die Decals zwar seit 2018 schon mehr oder weniger fertig als Vectorgrafik hatte, ich allerdings entweder keine Zeit hatte mich mit dem Druck zu befassen oder andere Dinge an dem Wagen einfach Vorrang hatten. Dazu ist es nicht ganz günstig die Decals drucken zu lassen, besonders weil Sie den Originalen so nah wie möglich kommen sollten und wir dazu auch eine ordentliche Folienqualität haben wollten. Vom herumliegen werden die Decals auch nicht besser und so wollten wir lieber warten bis wir mit allem soweit sind das man die Decals mehr oder weniger direkt nach dem Drucken aufkleben kann. Zwischenzeitlich hatten ja dann noch einige technische Dinge an dem Wagen Vorrang (was dann zugegebenermaßen etwas eskaliert ist weil wir plötzlich Ansprüche hatten :D) bevor wir uns endgültig um die Optik kümmern konnten ;) Hier zählt eine gute Vorbereitung! Nichts ist frustrierender als mehrere hundert Euro für die Decals auszugeben und dann nach einem Jahr festzustellen das diese sich wieder ablösen, ausbleichen oder aufgrund von Lackdefekten wellig werden. Da sollte man sich im Vorfeld schon gut informieren und/oder einen Experten zur Hand haben. Jetzt aber zum eigentlichen Artikel:

 

Angefangen hatte ich damit schon Ende 2017 und für einen Anfänger ist das Ganze gar nicht so einfach :( Glücklicherweise habe ich einen Bekannten der sich mit der ganzen Sache super auskennt und von dem ich dann auch die passende Software gekauft habe. Er hatte auf eine neuere Version geupgraded und brauchte die alte Software nicht mehr. Er hatte mir angeboten diese zu kaufen und damit die Decals zu erstellen. Ein paar Euro ärmer und um Corel Draw X8 reicher machte ich mich dann an den Stern.

 

Ich fing damit an aus den Originalbildern des Decals eine Vorlage zu vektorisieren. Wenn man ein bisschen mit den Einstellungen herumspielt geht das einigermaßen. Allerdings stelle ich später fest das die Vorlage leider schief abfotografiert wurde und dementsprechend mein Stern auch schief war.

 

Danach ließ ich das Ganze erst einmal ein bisschen ruhen da es für einen Anfänger ohne Anleitung doch schnell frustrierend wird. Nach dem Lightbar Wochenende Ostern 2018 hatte mich das Fieber aber wieder ein bisschen gepackt da ich die Umrisse des COP Schrifzugs auf der Fahrerseite komplett nachmalen konnte. Dies bekam auch mein Bekannter mit der sich dann gleich mal daran machte den Schriftzug nachzubauen. Als Schriftart hatte er eine ausgemacht die ich zwar erst ausgeschlossen, aber wenn ich jetzt mal die kompletten Schatten mit der Vorlage vergleiche kommt es doch hin.

 

Bei der Gelegenheit schickte ich Ihm auch meinen Stern. Daraufhin war er so nett diverse Änderungen an meiner Vorlage vorzunehmen. Was mir zu Gute kam war die Tatsache das er selber gerade an einem ähnlichen Decal mit dem selben Stern arbeitet. Er zog mir also den Stern gerade und machte Teile des Innenlebens für mich. Dieses schickte er mir dann. Daraufhin packte mich der Ehrgeiz und ich wollte das Ganze fertig machen. Also vektorisierte ich aus einem anderen Bild das fehlende Innenleben und passte dieses entsprechend an. Nach mehreren Stunden ohne Pause war ich dann irgendwann nachts um halb 2 mehr oder weniger fertig und das nicht nur geistig :D

 

Dies schickte ich dann nach einer Mütze Schlaf unserem Bekannten. Da er ein Perfektionist ist knöpfte er sich das Ganze noch einmal vor und machte diverse Korrekturen. Schrift begradigen, Innenleben noch einmal ein bisschen liften und andere Kleinigkeiten wie Schatten etc. pp. Jetzt habe ich quasi eine perfekte Vorlage auf der ich nur noch die Kreuze einfügen musste. Kein großes Thema, da ich dafür einfach nur die alten übernehmen musste :cool:

 

Im Prinzip habe ich also jetzt 2 Versionen und ich finde beide sehen ziemlich cool aus, auch wenn die eine Version wirklich stellenweise etwas schief ist wobei Sie sich da nicht wirklich vom Original unterscheidet :D

 

Spulen wir an der Stelle wieder in die Gegenwart vor:

 

In den Monaten/Jahren davor war an dem Auto in technischer Hinsicht viel passiert. Jetzt wo die Vorderachse, die Bremsen und alle anderen Macken auch soweit erledigt waren, konnten wir ernsthaft über die Optik nachdenken. Dafür muss an der Außenhaut "nur" ein paar Stellen ausgebessert werden. Dafür muss der Wagen aber erst einmal zum Lackierer da man beim entfernen der alten Decals nicht wirklich behutsam mit dem Auto umgegangen ist. An der Beifahrertür fehlten einige Lackschichten die beim entfernen mit runtergekommen sind. Gleiches am Kofferraumdeckel, auch wenn dort die Stellen deutlich kleiner ausgefallen sind und nicht größer sind als eine Erbse.

 

Zum Glück hatte unser Vereinskollege, diese im Zuge der Reparatur der Lenksäule ausgebessert. Jetzt war der Wagen nach all den Jahren des Wartens und investierens endlich bereit für die Decals! :cool: Wobei, vorher sollte der Wagen noch eine Aufbereitung bekommen. Wenn man sich schon die Mühe macht die Decals zu machen ist es schon sinnig dem Lack VOR dem Aufkleben etwas Liebe zu gönnen. Nachher kommt man ja an die Stellen nur noch schwerlich ran. Also bekam der Wagen noch ein Pflegewochenende spendiert mit waschen, kneten und polieren. Wie man sehen kann ist das Ganze schon ganz gut geworden :)

 

Wir setzten uns daraufhin mit unserem Vereinskollegen (ja, der selbe der uns vorher mit der Erstellung geholfen hat. Grüße an dieser Stelle an Torsten :)) zusammen der mir bei der Erstellung der Decals geholfen hat. Als Profi hat er schon einige Möglichkeiten die Decals selber zu machen. Lediglich für den Digitaldruck brauchte es noch eine gute Druckerei. Aber auch hier konnte er uns weiterhelfen. Wir wollten schließlich eine gute Qualität damit der Spaß auch lange hält und ich glaube mit weniger hätte er sich auch nicht zufrieden gegeben :cool: Zum einen muss man sich entscheiden welche Folienqualität man will. Da bei den Behörden in den USA die 3M Folien sehr beliebt sind haben wir uns für diese entschieden, auch wenn diese deutlich teurer sind als die Standardfolien. Dafür halten diese auch länger und sind strapazierfähiger! Preislich kann man so 30-40€ für den Meter 3M Folie rechnen, normale Folie bekommt man schon für gut die Hälfte. Danach ging es in die Details.

 

Die Schriften kann er komplett selber herstellen. Dafür muss er den Schriftzug nur in 2 Schritten plotten. Eine Folie für den schwarzen "Rand" und eine goldene Folie die genau mittig auf den schwarzen draufgesetzt wird so das man den Effekt mit dem schwarzen Rand hat. Die zweite Folie wird also genau mittig auf die erste appliziert was einen netten Mini 3D-Effekt bringt :)

 

Interessanter wird es bei den Sternen. Da diese etwas komplexer sind braucht es dafür einen Digitaldruck. Das Prinzip dahinter ist faszinierend. Dabei wird auf die Folie mit einem Thermodrucker die Farbe aufgebracht. Da man bei diesem Prozess nur einen bestimmten Goldton produzieren kann, wird die Farbe hier von denen der Schriftzüge abweichen. Aber was will man da machen? Besser geht es technisch nicht und am Ende ging es nur besser wenn man die Originale bekäme. Das können wir aber vergessen, da das Design in der Zwischenzeit schon mehrfach geändert wurde und die Vorlage mit Sicherheit nicht mehr existiert. Davon ab sind viele Behörden, verständlicherweise, ziemlich restriktiv was das Herausgeben der Originale angeht. Einige wenige Departments machen es, die allermeisten aber nicht. Allerdings ist das alles jetzt auch nicht so schlimm. Begründung folgt ;)

 

Die Decals werden im Original schlechter gewesen sein als das was wir jetzt machen, mal davon ab das die zum Teil krumm und schief sowie null gleichmäßig draufgeklebt wurden :D Bei Auto A sitzt der Stern an Position X, an Auto B an Position Y und das Ganze kann man auf die Schriftzüge problemlos übertragen. Beim Vergleichen des Beispielsfotos mit unserer Tür kam es mir auch so vor als ob der Stern an unserer Tür größer war, aber das sollte erst später noch ein Thema werden.

 

Der Druck sollte noch ein paar Tage dauern, da die Druckerei die beauftragt werden sollte erst ab Anfang Juli wieder verfügbar war. Die Druckerei war dank Corona in Kurzarbeit und Ende Juni bekamen die noch einen Großauftrag vom BVB herein was die paar wenigen personellen Kapazitäten natürlich vollständig gebunden hat. Dies gab uns aber noch ein paar Tage Zeit um Vorbereitungen zu treffen. Ich schickte die fertigen Vectorvorlagen an unseren Decalmeister incl. der ganzen Maße die wir damals ausgemessen hatten, schließlich müssen die Vorlagen auf die entsprechende Größe angepasst werden damit Sie beim Drucken auch die richtige Größe haben ;)

 

Nach Begutachtung unseres Vereinskollegen stellte sich heraus das da was bei den Decals noch nicht so ganz passt. Der Sheriff Schriftzug hatte noch nicht ganz das richtige Format was die Dicke der Buchstaben und die Abstände angeht. An dem Kram hab ich mir die Zähne ausgebissen, weshalb er netterweise das Ganze "auf die Schnelle" angepasst hat :) Sah danach auch schon ziemlich so aus wie ich das haben wollte. Nur noch ein paar Feinheiten, aber das hatte er im Vorfeld schon gesagt. Den C.O.P Schriftzug hatte er damals für uns schon gemacht. Da wir hier gar keine Vorlage hatten, außer den Schatten auf dem Lack, hat er es so gemacht wie es wohl am ehesten hinkommt. Aufgrund der Schatten waren wir uns aber einig das man hier wohl schlicht den selben Schrifttyp genommen hat. Deshalb haben wir uns hier entschieden da die gleiche Farbgebung zu wählen. Wir denken das sich damals keiner die Mühe gemacht hat für den einen Schriftzug noch eine andere Schriftart oder Farbe auszudenken. Außerdem wäre damit das einheitliche Gesamtbild des Autos gewahrt. Ein paar Tage später bekam ich die korrigierten Sheriff Schriftzüge zurück. Jetzt passten auch die ganzen Abstände und die Dicke der Buchstaben :cool:

 

Dann war da aber noch die Sache mit dem Stern. Da wir den Stern nur ohne die Kugeln an den Spitzen ausmessen konnten war hier Rätselraten angesagt. Hätten wir hier die Maße 1:1 übernommen wäre der Stern zu klein geworden. Wobei es mir wie gesagt so vorkam als ob die Autos eh kreuz und quer und null einheitlich beklebt wurden. Wir haben uns da jetzt an den Maßen orientiert die wir gemessen hatten. Ich behalf mich hier eines kleinen Tricks um es wenigestens zu 99% maßhaltig hinzubekommen. Dafür machte ich mir Hilfslinien welche die Höhe und Breite der Messungen hatten. Daraus bastelte ich dann ein Rechteck mithilfe dessen ich den Stern noch etwas in alle Richtungen streckte. Die "Spitzen" musste ich dann mit etwas Augenmaß und mit Hilfe der Zugfunktion mehr oder weniger schätzen, aber besser geht es bei den bisschen Vorlagen die wir hatten einfach nicht. Ich schickte das Ganze dann fertig zu unserem Grafiker für eine weitere Einschätzung. Er hat dann den Stern auch noch einmal erweitert sodass man die Spitzen sehen kann und kam zu dem Schluss das ich die Sterne in der passenden Größe angelegt hatte. Muss ja auch mal was klappen was ich anpacke :D Jetzt konnten wir nur noch warten und hoffen das es gut wird. Die Schriftzüge fertigt er komplett selbst, da man hier nur die farbigen Folien braucht die dann entsprechend in Form geplottet werden. Bei dem Stern wird es schon etwas kniffliger. Die Druckerei hat, mal wieder wegen Corona, Lieferengpässe bei der hochwertigen 3M Folie. Es war zwar schon nachbestellt worden, aber die Ware war noch nicht da. Entsprechend zog sich das Ganze noch ein paar Wochen bis die Folie da war un die Druckerei mit der Arbeit beginnen konnte. Ende Juli war es dann soweit und zumindest die Sterne sollten fertig sein. Leider kam die Ernüchterung ganz schnell. Bei der Abholung stellte unser Vereinskollege fest das der Rand beim Druck nicht symmetrisch war. So waren die schwarzen Ränder auf der linken Seite sehr dick und auf der rechten Seite so gut wie nicht vorhanden. Dazu ist der Goldton dann doch etwas zu dunkel geworden. Ging natürlich gar nicht, also alles auf Anfang und alles neu machen. Aber so bekamen wir schon mal einen Eindruck von der Druckqualität und an der gab es wirklich nichts auszusetzen! Diesen ersten Entwurf könnt Ihr im Titelbild sehen ;)

 

Da die Druckerei versprach das Ganze dieses Mal etwas schneller zu machen ließen die neuen Decals nicht ganz so lange auf sich warten. Nach einer guten Woche waren die Decals bereit zur Abholung und unser Kollege bereitete passend dazu auch direkt die Schriftzüge vor. Bereits am selben Abend bekam ich die Bilder von der Produktion der Schriftzüge. Diese werden nicht gedruckt sondern aus zwei verschiedenen Schriftzügen hergestellt, da die Schrift einen schwarzen Rand hat. Dazu wird die Schrift einmal in etwas größer produziert, diese dient dann als Hintergrund. Darauf wird dann die etwas kleiner geplottete goldene Folie aufgebracht und zentriert. Dadurch ergibt sich ein ein kleiner 3D-Effekt :cool:

 

Wie man auf den Bildern sehen kann macht sich das Ganze schon ganz gut. Jetzt konnten wir nur noch warten bis die Druckerei mit den neuen Sternen fertig war. Die Druckerei wollte sich beeilen den Fehler auszubügeln und so wollte man die Decals dieses Mal schneller fertig gedruckt haben als das letzte Mal. Da wir eh erstmal eine Woche im Urlaub waren kam uns die Bearbeitungszeit entgegen. Beim letzten Mal hatten Sie zwei Wochen gebraucht, wenn Sie jetzt eine Woche brauchen wäre das perfekt. Nun, so schnell ging es dann leider doch nicht. Nachdem fast drei Wochen herum waren fragte ich bei unserem Kollegen dann doch mal an ob er was von der Druckerei gehört habe. Hatte er natürlich nicht, aber er fragte direkt mal nach. Dort gab es dann die Info das man die Decals noch am gleichen Tag drucken wollte. Abends bekam ich dann auch schon die Info das die Decals bereits abgeholt worden sind und fertig zur Abholung sind :) Dieses Mal waren die Decals gerade und die Druckerei hat wohl noch etwas an der Farbe herumgespielt damit das Ergebnis noch besser wird. Auf den Bildern kam das schon richtig gut und wir waren gespannt wie das erst in der Realität aussehen würde :)

 

Also klärte ich mit unserem Mechaniker Kollegen wann er Zeit hätte die Decals zu kleben. Da ich noch Urlaub hatte war ich da zeitlich noch flexibel. Zwei Tage später hatte er Zeit und es passte auch zeitlich für unseren Drucker Kollegen. Also stand der Plan! Zwei Tage später fuhr ich wieder mal Richtung Ruhrgebiet um die Decals zu holen und um diese gleich anbringen zu lassen. Praktischerweise wohnte unser Vereinskollege welcher die Decals gefertigt hat im selben Ort wie unser Vereinskollege der die Decals mit uns kleben wollte. So konnten wir Abholung und Beklebung in einem Abwasch erledigen :cool:

 

Dank diverser Baustellen und der Breite des Caprice konnten wir den Zeitplan zwar nicht ganz einhalten, aber besser spät als gar nicht. So holten wir auch erst die Decals ab. Netterweise durften wir einen der Fehldrucke behalten, der bekommt einen Ehrenplatz :cool: Im Vergleich konnte man sehen das die Druckerei da noch etwas an der Farbe gefeilt hat um das Gold im Stern noch etwas realistischer hinzubekommen. Dadurch wirkt die Farbe jetzt sichtbar dunkler als bei den Schriftzügen, aber davor wurden wir ja schon gewarnt. Ist halt ein ganz anderes Verfahren wie bei den Schriftzügen und sobald die Folien beleuchtet sind sieht man keinen wirklichen Unterschied mehr.

 

Nach einer kurzen Erklärung zu den Decals mussten wir auch schon weiter zum Kollegen, schließlich sollten Sie am gleichen Tag noch an das Auto wandern ;) Eine knappe halbe Stunde später waren wir auch schon da. Eine kurze Begutachtung und ein Glas Wasser später ging es auch schon los. Wir zeigten dem Kollegen wo in etwa die Decals gesessen haben und dann ging es auch Stück für Stück los. Die Decals wurden im Nassverfahren geklebt, da man so notfalls noch die Möglichkeit hat die Position zu korrigieren falls nötig. Zuerst wanderte der C.O.P. Schriftzug auf den hinteren Kotflügel auf der Beifahrerseite. Danach kam der Sheriff Schriftzug auf dem Kofferraum, dann der C.O.P. Schriftzug auf der Beifahrerseite und danach der an der Stoßstange hinten. Weiter ging es dann mit dem Sheriff Schriftzug auf der Beifahrertür, da man so den Stern leichter ausrichten kann. Auf den wenigen Bildern die wir haben sieht man auch schon das die Decals nicht einheitlich geklebt wurden. Bei uns war die Oberkante des Schriftzugs bündig mit der Oberkante des Türgriffs, auf dem Beispielfoto genau andersherum. Entsprechend war auch der Stern etwas höher positioniert und so weiter. Wir hangelten uns so gut es ging an den Fotos entlang die wir damals beim ausmessen gemacht haben. Selbst wenn es nicht 100% gerade ist oder wie im Dienst, so ist es doch genauso authentisch wie damals da man damals auch einfach pi mal Daumen geklebt hat :D

 

So ging es dann auch mit der Fahrertür weiter, hier hatten wir wirklich überhaupt keine Spuren mehr finden können, aber hier orientierten wir uns wieder in etwa an der Beifahrertür. Die Decals an der Tür mögen etwas asymettrisch aussehen, allerdings waren die wirklich nicht 100% mittig auf die Tür geklebt. Denke das hat auch was damit zutun das die Caprice Türen relativ lang sind und die Schriftzüge und Sterne ungefähr auf Höhe des Oberkörpers der Insassen sein sollten. Nach knapp drei Stunden waren alle Decals geklebt und ich denke das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen! Unsere Vereinskollegen und die Druckerei haben da wirklich einen fantastischen Job gemacht. Die Druckqualität der Folien ist erste Sahne und um Welten besser als das was im Original zum Teil so verwendet wird. Ich hab schon originale Decals gesehen die krumm und schief oder einfach nur pixelig waren. Hier aber steckt richtig viel Mühe, Handarbeit und vor allem Liebe zum Detail drin. Wir hätten auch einfach die modernere Version nehmen können, aber wir wollten es genauso haben wie es damals ausgesehen hat und ich denke das haben wir sehr gut hinbekommen. Zumindest ein ehemaliger Deputy aus der Zeit konnte keinen Unterschied feststellen. Wenn das mal kein Lob ist?! :)

 

Und jetzt viel Spaß mit der Bildergalerie :cool:

 

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Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

 

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

 

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

 

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

 

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

 

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

 

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

 

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

 

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

 

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

Enjoy your stay!

 

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