Thu May 20 01:12:51 CEST 2010
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andyrx
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Kommentare (104)
| Stichworte:
Banken, Hedge Fonds, Krise, Leerverkäufe, Politik, Regierung, Rendite, Wirtschaft
Hallo seit einigen Jahren und auch bedingt durch den globalen Computerhandel beschleunigt dominiert die Finanzwelt die Wirtschaft und auch die Politik und dies ohne echte Gegenwehr...eine reale Wertschöpfung ist längst zu banal und ein hochspekulativer und oft lukrativer Eigenhandel der Banken und Fonds hat sich verselbstständigt...😰 Nun hat die Politik mal ein Zeichen gesetzt und mal ein Stoppschild (Verbot ungedeckter Leerverkäufe) aufgestellt...wie wirksam dieses sein wird ist noch die Frage,denn es müssen andere Länder nachziehen....sonst ist das nichts weiter als ein einsames Schild in der Wüste,aber dennoch,mit dem Verbot der ungedeckten Leerverkäufe (die nichts weiter als hochriskantes zocken sind) hat die Bundesregierung ein deutliches Achtung in Europa gesetzt und auch mal den Briten mutig ein Zeichen gegeben,Deutschland lebt noch in der EU und verteilt nicht nur Bürgschaften und ist Zahlmeister. lese ich jetzt die Reaktionen der eingeschnappten Börsenmanager und Spekulanten schwillt mir der Kamm🙄
Quelle--> http://www.n-tv.de/.../...ianer-aetzen-gegen-Verbot-article881022.htmlmir gehen diese selbstgerechten Gurus auf die Nerven,entrückt von dieser Welt haben dies Leute scheinbar vergessen für was Banken und Fonds eigentlich existieren....Kredite zu geben und Guthaben zu verzinsen und einen sicheren Ort für Kundengelder anzubieten und diese Dienstleistungen die damit verbunden sind sich entlohnen zu lassen. Stattdessen wird mit Kundeneinlagen im Eigenhandel spekuliert was die Eigenkapitaldecke vieler Banken gar nicht hergeben....geht es schief,muss der Staat eingreifen,kommt der Staat selbst ins schleudern wird dagegen gewettet...mit geliehen Geld der Zentralbanken und dann eine große Fresse riskiert😠 ich habe diese Branche so satt und die Gier dieser Leute sowas von über....ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte...😕 Ich hoffe Obama bekommt sein Paket die großen Investmentbanken an die Kandarre zu nehmen und diese auch zerschlagen zu können wenn diese eine Größe erreichen die ''to big to fail'' genannt wird...das wäre ein echter Ansatz und würde den mutigen Schritt der deutschen Regierung sehr unterstützen. manche meinen die Banken und Börsianer/Spekulanten hätten nichts gelernt,dem ist nicht so,sie haben sehr schnell gelernt....nämlich das die Politik und die wertschöpfende Wirtschaft nichts zu melden haben und mit geliehen Geld von der Regierung für 1% sich trefflich gegen die eigenen Geldgeber Profit machen lässt und so eine Krise das beste ist was ihnen passieren konnte....stets mit dem Verweis auf globale Mechanismen die man nicht verhindern könne🙄 So das musste mal raus...😛 geht das jemanden noch genauso..?? mfg Andy |
Sat May 22 00:51:21 CEST 2010 |
andyrx
Leerverkäufe sind ein spekulatives Werkzeug und dienen dazu den Markt zu beeinflussen und eine Kursentwicklung zu forcieren...eine wirtschaftliche Wertschöpfung kann ich daran nicht erkennen.
HEDGEFONDS bedienen sich gerner dieser Tools um mit viel geliehen Geld hier einen Hebel anzusetzen und einen schnellen Proft zu machen...Wertschöpfung gleich null,Marktverwerfungen aber hoch...für was solld as gut sein ausser zum zocken??
Oder gesunde Firmen wie OTIS die aufgekauft wurden mit geliehenen Geld und dann den überzogenen Zinsforderungen der Anleger aus dem operativen Geschäft die eigene Übernahme refinanzieren musste und 1000 Leute entlassen zu müssen...ich bin kein roter,den ich hab das letzte mal Gelb gewählt...abe das Wort Heuschrecken trifft es angesichts dieser Entrwicklung schon sehr gut wie es der gute Münteferimg mal genannt hat😮
mfg Andy
Sat May 22 02:13:34 CEST 2010 |
carcraxx
Ideales Beispiel für Heuschreckenmentalität ist auch CEWE-Color. Stark vereinfacht dargestellt:
Ein Hedgefond steigt ein, zieht das gesamte Kapital aus dem Unternehmen und hinterlässt im Grunde nur noch eine Hülle - das Unternehmen wird im operativen Geschäft unfähig weiterzuarbeiten, aber die Hedgefondsteilnehmer haben eine Maximalrendite. Bei diesen Formen der Anlage geht es nicht darum ein Unternehmen zu unterstützen und von guten Quartalsergebnissen/Jahresendabschlüssen zu profitieren, sondern in so kurzer Zeit wie möglich so viel Geld wie möglich aus dem Unternehmen herauszuziehen und notfalls ALLES zu Geld zu machen um dann am Ende das Unternehmen als leere Hülle zurückzulassen. Eine sinnvolle, langfristige und nachhaltige Investitionsstrategie sieht definitiv anders aus.
Im Falle von CEWE-Color ging das nochmal gut, es hätte aber auch anders ausgehen können.
DAS ist verwerflich, da hängen sehr viele Jobs dran und teilweise auch ganze Wirtschaftsregionen, die "vor die Hunde" gehen können, weil ein paar maximalrenditenfixierte Anleger und Hedgefondsmanager absolut skrupellos vorsätzlich ein Unternehmen in die Pleite wirtschaften, um sich die Taschen vollzuschaufeln.
Genauso "kriminell" (gesellschaftlich gesehen) wie z.B. das Spekulieren gegen Währungen und damit zum Kollabieren einer Währung und eines Staates beizutragen (so geschehen beim thailändischen Bath - von der Schlacht hat sich das Land immernoch nicht wieder erholt und das wird wohl auch noch einige Jahrzehnte dauern. Wirtschaftlich wurden die ein ganzes Jahrhundert zurückgeschossen - und das wegen den Spekulationen gegen die Währung. Soetwas kann auf Grund der Wirtschaftsstärke der EU und des Euro-Währungsgebietes nicht passieren, trotzdem ziemlich heftig).
Sat May 22 06:52:58 CEST 2010 |
Spannungsprüfer13299
Richtig. Das ist der Kern des Problems.
Aber warum schlägt man den Sack, wenn man den Esel meint ?
Mit dem Verbot von Leerverkäufen kann man diese Praktiken nicht verhindern, ja noch nicht mal erschweren.
Wenn man dies tun will, was ich sehr begrüßen würde, muß man direkt bei der Übernahme von Unternehmen ansetzen.
Gruß SRAM
Sun May 23 15:29:51 CEST 2010 |
Multimeter49778
Die wahren Bösen sind die EU-Politiker, die ihre eigenen Verträge brechen!
Mon May 24 13:03:21 CEST 2010 |
AXR 763
Welche Verträge meinst du genau?
Mon May 24 16:41:49 CEST 2010 |
Multimeter49778
Die zur Stabilisierung des Euro!
Sun May 30 18:40:15 CEST 2010 |
SUV-Fahrer
Die CDU schwenkt nun auf die Linie der SPD ein, weil diese für die zukünftigen Sparmaßnahmen ihre Stimmen in Bundestag und Bundesrat benötigt. Es wird wieder regiert wie in der großen Koalition auch wenn es auf dem Papier anders geschrieben steht 😠 .
Es gibt keine „unnötigen“ Transaktionen, denn gehandelt wird nur, wenn sich jemand einen Gewinn daraus verspricht, somit kann jeder einzelne Trade gerechtfertigt werden und ist erforderlich.
Es ist zwar korrekt, das ab dem 2. Juni Short Sales verboten werden, jedoch unterliegt nur der geregelten Markt der Börsenordnung, somit ist das Verbot nur auf dem amtlichen/geregelten Markt anwendbar, der Freiverkehr indes ist privatrechtlich geregelt (vgl. § 2 Abs. 5 WpHG).
Wobei es mir fragwürdig erscheint, ob ein staatliches allgemeines Verbot als Eingriff in den freien Markt mit rechtsstaatlichen Grundsätzen zu vereinbaren ist. Jeder Verwaltungsakt bedarf einer ausführlichen Begründung, weshalb er in Grundrechte des Bürgers eingreift (Gesetzmäßigkeit der Verwaltung), hier wird jedoch massiv in die allgemeine Handlungsfreiheit eingegriffen und zu diesem Zweck auf eine Generalklausel zurückgegriffen.
Gruß,
SUV-Fahrer
Sun May 30 19:17:56 CEST 2010 |
andyrx
wenn nur noch Share Holder Value und kurzfristige Erfolge zählen kann sich kaum eine Wirtschaft weiterentwickeln....Finanzhaie haben Interesse am kurzfristigen Erfolg und betreiben weder Wertschöpfung noch passt das zu einer sozialen Marktwirtschaft.
Was ein Spielkasino für einen Nutzen in Bezug auf die Allgemeinheit hat entzieht sich meiner Kenntnis....die Wirtschaft sollte lernen wie Demokratie funktioniert und nicht anderrum,denn sonst wird der Wähler in Europa mit einem massiven Linksruck für klare Verhältnisse sorgen....ich kann mir nicht vorstellen das dieses Szenario der überheblichen und selbstgerecht gewordenen Finanzwelt schmecken wird.
mfg Andy
BTW: hab gelb beim letzten Mall gewählt und empfand im Nachhinein die große Koalition als die weit bessere Lösung...🙄
man lernt halt nie aus😎
Tue Jun 01 13:11:55 CEST 2010 |
SUV-Fahrer
Ich habe mir beispielsweise am 28. April, als die 25,xx erreicht waren, Calls auf Merck-Aktien zugelegt, und bin nach einer Woche bei 27,2 wieder raus, da sich Merck überaus volatil zeigte 😁 .
Natürlich ist mir bekannt, das Hebelprodukte eine der risikoreichsten Anlagemöglichkeiten darstellen, insbesondere durch das Emittenten- und Kursrisiko, doch hat man die Möglichkeit, auch mit geringem Kapitaleinsatz an steigenden oder fallenden Kursen eines Basiswertes zu partizipieren. Jedoch besteht bei Hebelprodukten das Risiko eines Totalverlustes, in manchen Fällen auch eine Nachschusspflicht.
Ich spekuliere aus rein privatem Interesse, was daran verwerflich sein sollte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich nehme an, du implizierst mit dem Begriff „Spielcasino“ CDS. Wenn ich jedoch CDS kaufe ohne die unterliegenden Anleihen zu haben, hat dies mit einem klassischen short sale erstmal nichts zu tun. Hierbei handelt es sich einfach um Put-Optionen mit eingebautem Trigger.
Einen naked short kann es bei CDS nicht geben, weil die CDS ein bilaterales Geschäft sind und Lieferung eines unterliegenden Wertes nicht dazugehört.
Gruß,
SUV-Fahrer
PS: Ich habe heute Transocean-Aktien in größerem Umfang geordert, man kann natürlich nicht in die Zukunft sehen, doch wenn man die Vergangenheit betrachtet, war es fast immer richtig, einzusammeln, wenn die Kanonen donnern. Sicher wird es morgen noch keine Gewinne geben, doch ist davon auszugehen, das der Kurs in einigen Monaten erheblich steigt. In BP würde ich derzeit nicht investieren, da BP für das Desaster haftet, dies könnte sich u.U. auch mittelfristig negativ auf den Kurs auswirken.
Disclaimer:
Dieser Beitrag dient ausschließlich der Illustration und ist weder als Anlageberatung, noch als Entscheidungsgrundlage oder Aufforderung zum Erwerb oder Veräußerung der genannten Wertpapiere und/oder Finanzprodukte anzusehen. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren meine Meinung zum Zeitpunkt der Erstellung. Diese können durch aktuelle Entwicklungen überholt sein oder sich ansonsten geändert haben.
Börsengeschäfte beinhalten Risiken, die Ihnen bewusst sein müssen, und u.u. die Konsultierung eines professionellen Anlageberaters oder Finanzdienstleisters erforderlich machen.
Tue Jun 01 14:40:33 CEST 2010 |
Antriebswelle32091
Spitzen Disclaimer!
Tue Jun 01 16:44:42 CEST 2010 |
andyrx
solange der Finanzdienstleister nicht seine eigenen Interessen in den Vordergrund stellt mag der Tipp ja noch OK gehen.nur leider hat sich gezeigt das oft genug gerade diese Beratungen nicht ehrlich waren und die Kunden Produkte bekamen wo am Ende nur einer verdient hat...😮
Gebühren und Spesen der Börsengurus sowie Finanzdienstleister sind leider oft so hoch das ein Ertrag aus der Einlage nur bei exorbitant hoher Wertsteigerung von Depot oder Fonds möglich sind....und diese oft genug nicht eintreten,meine Aktienfonds gebundene Lebensversicherung ist doch das beste Beispiel....Laufzeit 25 Jahre und was will ich da mit einem hektischen Fondsmanager der hin und her schachert wo meine Anlage doch langfristig angelegt ist....klar er bekommt jedes mal ordentlich Spesen die dann die ohnehin nur bei einer Hausse (Bildung einer Blase) kostendeckend zu bedienen sind....deshalb werde ich den Zockerschrott bald beenden und mir ein eigenes Aktienportfolio zulegen welches ich dann lange Zeit ruhen lassen werde...um in ein paar Jahren mir das in Ruhe anzusehen und zur rechten Zeit zu veräussern wenn ich noch mal was größeres vor habe😎
Die Spesen für die bezahlten Börsenzocker sollen von mir aus andere zahlen....wenn ich mehr Wohlstand haben will muss ich halt mehr arbeiten und nicht denken mit Hebel und Cuts fällt mir das Geld im Schlaf vor die Füsse😁
mfg Andy
Wed Jun 02 17:02:40 CEST 2010 |
andyrx
man muss sich doch nur diesen Irrsinn hier -->http://www.n-tv.de/.../Der-dicke-Milliardenfinger-article862010.html
mal genauer ansehen,da sind durch eine banale Fehlbuchung weltweit mal eben 1000 Milliarden Dollar in Bewegung geraden weil durch diesen falschen Click der Dow Jones mal eben absackte und in der Folge Panikverkäufe stattfanden....das ist doch krank und hat mit Realwirtschaft nichts mehr zu tun😛
und heute wäre es fast wieder soweit gewesen-->http://www.n-tv.de/.../Beinahe-Crash-in-Japan-article901684.html
so etwas kann doch mit seriöser bodenständiger Finanzwirtschaft nix mehr zu tun haben...😕
mfg Andy
Wed Jun 02 18:15:38 CEST 2010 |
Rostlöser13148
Das hat nicht unbedingt etwas mit Panikverkäufen zu tun, sondern damit, die eigenen Verluste einzugrenzen.
Auch kam das Gros der Verkäufe nicht durch Panik,sondern durch automatische Stops, ein sehr zu begrüßendes Mittel zur Risikobegrenzung, zu stande. Letztendlich ist nicht der Grund für einen Kurssturz entscheidend, sondern eben der Kurssturz selbst. Und wenn mal eben die 1000x Menge der geplanten Aktien auf den Markt geworfen werden, zieht das heftige Kursbewegungen nach sich. Egal in welche Richtung. Bestes Beispiel in die andere Richtung ist damals der Short-Squeeze der VW-Aktie gewesen. Dabei hat sich auch niemand beschwert...
Wed Jun 02 19:33:00 CEST 2010 |
andyrx
....und wird es interessant,denn die Rating Agenturen haben schön mitgemacht bei den gefakten CDS
Analysten der Ratingagentur Moody's haben die Schuld an zu guten Bewertungen von risikoreichen Produkten weit von sich gewiesen. Investmentbanker hätten Analysten kontrolliert und sie dazu gebracht, bessere Ratings für Schuldtitel auszustellen, die schlechtere verdient hätten, sagte der frühere Vizepräsident der Moody's-Derivateabteilung, Mark Froeba. Es sei sogar zu Einschüchterungen gekommen, um die Kooperationsbereitschaft zu erhöhen.
Froeba und einige seiner Kollegen mussten sich vor einem Untersuchungsausschuss zu den Ursachen der Finanzkrise äußern. Ratingagenturen wie Moody's, McGraw-Hill, Standard & Poor's und Fimalac wird eine Mitschuld gegeben. Ihnen wird vorgeworfen, die Krise angeheizt zu haben, indem sie zu lange zu hohe Bewertungen ausstellten und dann wiederum zu schnell herabstuften.
Der Vorsitzende des US-Untersuchungsausschusses, Phil Angelides, nannte Moody's eine "Dreifach-A-Fabrik" in Anspielung auf die Bestnote "AAA" in der Bewertungsskala der Agentur. Anleger, die sich auf Moody's verlassen hätten, sei es nicht so gut ergangen. Moody's-Chef Raymond McDaniel verteidigte das Unternehmenskonzept. Ratingagenturen seien keine Wächter, die einen Verkauf von Wertpapieren stoppen könnten. "Märkte wachsen ohne Ratings", betonte McDaniel.
Quelle-->http://www.n-tv.de/.../Rater-beschuldigen-Banker-article903104.html
zu dem Thema VW Kurse/Leerverkäufe hab ich auch mal ein Thema geschrieben gehabt--> http://www.motor-talk.de/.../...er-finanzwelt-und-zocker-t2026241.html
mfg Andy
Thu Jun 03 09:19:29 CEST 2010 |
Swallow
Sehr richtig Stokes.
Bei solchen Themen wird IMHO viel zu viel aus dem "Bauch" heraus argumentiert.
Der Markt ist die Gesamtheit aller Anleger und wenn die individuell die richtige Entscheidung treffen, ihre Verluste per Stop zu begrenzen, dann kann das auch zu letztendlich irrrationalen Kursbewegungen führen.
Wer dann die irrationalen Auswirkungen rationaler Handlungen kritisiert, hat im Grunde wesentliche Dinge nicht verstanden.
@ andryx
Sich gegen Verluste abzusichern ist keine Zockerei, sich Aktien zu kaufen und die weitere Entwicklung dann zu ignorieren aber schon.
Durchaus möglich, daß es mit der Ruhe vorbei ist, wenn Du einen Blick auf die Wertentwicklung geworfen hast. 😉
PS
Wie passt eigentlich "Börsianer und Spekulanten--> für mich ein rotes Tuch" und eigenes Spekulieren mit Wertpapieren zusammen?
😉
PPS
@ Stokes
Deine Postings hier heben sich wohltuhend vom allgegenwärtigen nachplappern der derzeit populären "Hasspropaganda" ab.
Thu Jun 03 09:57:52 CEST 2010 |
andyrx
@swallow
mag sein das mir Insiderwissen fehlt,eines ist aber ganz sicher nicht von der Hand zu weisen.....Aktien sind eher langfristig zu betrachten und haben dann auch nach vielen Auf und Ab meist als gute Anlage erwiesen....im übrigen braucht auch ein Unternehmen was langfristig plant solide Aktionäre und keinen Share Holder Value der sich an Quartalsergebnissen orientiert.
Deshalb ist mir das hektisch an und verkaufen von Aktien zuwider weil die Unternehmen gezwungen werden auch kurzfristig zu handeln......Aktien kaufen und halten statt hektisch zu handeln ist die Devise als verantwortungsvoller Anleger 😉
und real betrachtet hat das Vorgehen der Banken und Ratingagenturen in den USA kriminelle Züge gehabt und die Zeche haben kleine Anleger gezahlt die angeblich Triple AAA gekauft haben und dann mit 0 abgefunden werden....da braucht sich niemand zu wundern wenn diese einst so seriös geltende Branche ins Zwielicht gerät.
dieses handeln und agieren sowie die Dominanz der Finanzmärkte über die Realwirtschaft und auch die Politik empfinde ich als ungute Entwicklung und hier sollte gegengesteuert werden.
just my 2 cent
mfg Andy
Thu Jun 03 10:35:09 CEST 2010 |
Swallow
@ andryx
Ich beschäftige mich schon über 2 Jahrzehnte mit der Börse, Aktien und verwandten Produkten. Das erste mal habe ich 1991 selbst in Aktien investiert.
Diese Haltung kaufen und liegen lassen hatte ich auch einmal.
Wer aber langfristig nicht nur von dem Glück abhängig sein will, daß die Papiere die er mal ausgewählt hat die richtigen waren, der kontrolliert sein Risiko.
Ich kenne etliche Leute die beim Hype zur Jahrtausendwende (Dot-Com-Blase) in Aktien gegangen sind, die dürften ziemlich lange auf ihren Verlusten gesessen haben.
Ich bin für mich zu dem Schluß gekommen, daß es besser ist aus einem verlustreichen Geschäft auszusteigen, solage der Verlust noch verschmerzbar ist.
Eine kleine Rechnung soll verdeutlichen, wie schwer Verluste wieder aufholbar sind, je größer sie angewachsen sind.
Ein Verlust von 10 % bedarf einer 11%igen Erholung um etwa +/- Null zu liegen.
Ein Verlust von 30 % braucht schon über 40% Kursplus.
Ein Verlust von 50% dagegen 100% Gewinn.
Bei 90% Verlust muss die Aktie satte 900 % klettern um wenigstens keinen Verlus zu haben.
Es gibt nicht wenige Privatanleger die die mal bei 100 in die T-Aktie eingestiegen sind und die heute bei einem Kurs von ca. 10 immer noch investiert sind.
Die sehen ihr Geld nie wieder!
Klar sollte man besser diversifizieren.
Bei den meisten läuft das aber nur auf eine unsystematische Risikobegrenzung hinaus - nach Markowitz (moderne Portfoliotheorie) diversifizieren die wenigsten.
Wobei auch diese wissenschaftliche Methode ein Depot aufzustellen nicht frei von Problemen/Fehlern ist.
Kurzum, ich halte nichts davon, Verluste aussitzen zu wollen.
Wenn man aber den anderen Weg geht, und seine Aktien per Stop-Loss absichert, führt das zwangsläufig dazu, daß man aktiver handeln muß.
Mit Zocken hat das nichts zu tun.
Wie auch die Aktien-Börse kein Casino, sondern der volkswirtschftlich notwendige Sekundärmarkt für Aktien ist.
Der derzeitige Aktionismus schadet dieser Funktion der Börse in einer Volkswirtschaft eher als das er nützlich ist.
Zu den oft angeprangerten Leerverkäufen:
Die meisten die darauf schimpfen wissen nicht einmal, daß es prinzipiell 2 Arten davon gibt: Gedeckte und ungedeckte.
Der Unterschied ist, daß bei gedeckten Leerverkäufen der Spekulant sich die Papiere zum "shortselling" vom Broker leihen muß. Das ist nicht immer mit jeder Aktie möglich. Dazu gibt es Listen der "shortable Stocks". So ist das zumindest bei Privatspekulanten.
Beim ungedeckten Leerverkauf ist diese "Wertpapierleihe" nicht nötig. Als Folge davon kann es sein, daß mehr Aktien (virtuell) in Umlauf kommen, als eigentlich im "free Float", das ist die Gesamtzahl der augegebenenen Aktien, vorhanden sind.
Das kann theoetisch ein Problem darstellen. Wobei sich auch da die Gelehrten nicht so ganz einig sind.
Fakt ist, daß Leerverkaufspositionen auch mal wieder gedeckt werden müssen. Shortseller die ihre Positionen schließen, sind oftmals die einzigen Käufer in einem fallenden Markt.
(und manchmal auch die wenigen Verkäufer in einem steigenden)
Du siehst, so ganz einfach wie uns die Schwarz-Weiß-Malerei in den Medien weiß machen will ist das alles nicht.
Es ist übrings auch ganz nützlich mal zu verstehen wie überhaupt ein Kurs entsteht und welche Faktoren zu Kursveränderungen führen.
http://www.charttec.de/html/info_kursfeststellung.php
Es ist nämlich nicht so, daß Kurse von Börsianern irgendwie "bestimmt" werden,. Es ist viel mehr ein "mechanischer" Prozess der aus dem Abgleich von Angebot und Nachfrage besteht.
Deswegen können starke Kursbewegungen auch kein Irrsin sein.
Mon Jun 07 11:25:30 CEST 2010 |
andyrx
Moin
ich frage mich nur welchen Sinn solche Hebelgeschäfte haben sollen-->http://www.n-tv.de/.../59-Tradingchance-article901562.html
oder auch dieses hier--> http://www.n-tv.de/.../Puts-mit-schneller-40-Chance-article908822.html
Beispiel Put-Optionsschein:
Der DZ Bank-Put-Optionsschein auf Euro/USD, mit Strike bei 1,20 USD, BV 100, Laufzeit bis 6.7.10, ISIN: DE000DZ1L8U2 wurde beim Euro/USD-Kurs von 1,1942 mit 1,97 -2,00 Euro gehandelt. Wenn der Euro gegenüber dem USD bald auf 1,1805 USD zurückfällt, dann wird sich der handelbare Preis des Puts etwa bei2,41 Euro (+20,5 Prozent) befinden.
Beispiel Turbo-Put:
Der Citi Turbo-Put auf Euro/USD mit Strike und KO-Marke bei 1,23 USD, BV 100, Laufzeit bis 21.7.07, ISIN: DE000DB8QBP8, wurde beim Euro/USD-Kurs von 1,1947 mit 2,95 – 2,98 Euro gehandelt.
Fällt der Euro gegenüber dem USD in den nächsten Tagen wirklich auf 1,1805 USD, dann wird der Turbo-Put über einen inneren Wert in Höhe von 4,19 Euro (+40,60 Prozent) verfügen.
Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Euro/USD oder von Hebelprodukten auf Euro/USD dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
was bringt das an realer Wertschöpfung bzw. den Unternehmen die an der Börse gehandelt werden...??
für mich hat das einfach nichts mit seriöser und langfristiger Wertschöpfung zu tun...😉
Renditen von 40% sind in meinen Augen Glücksspiel und nichts anderes....😛
mfg Andy
Mon Jun 07 14:08:17 CEST 2010 |
Swallow
Hallo andryx
Dererlei Geschäfte lohnen sich zwar letztendlich meist nur für die Banken, welche diese Optionsscheine, Zertifikate etc. anbieten.
Allerdings liegt der eigentliche Sinn solcher Derivate darin, daß man mit ihnen sein Risiko reduzieren kann.
Terminmärkte an denen Futures und Optionen gehandelt werden, sind Märkte an denen Risiken gehandelt werden. Unternehmen können sich dort z.B. gegen Preisänderungen bei Rohstoffen oder Währungen, Investoren gegen fallende Aktienkurse (mit Put-Optionen oder indem man Futures verkauft) absichern.
Für die Privatanleger wurden dann ähnliche Produkte geschaffen, bei denen der Gegenpart immer von der Bank - statt wie am Terminmarkt von einem anderen Anleger - übernommen wird.
Daß man damit auch spekulieren kann steht auf einem anderen Blatt.
Ich halte aber die Frage nach der Wertschöfung hier aber für ähnlich irrelevant als wenn man bei Autobahngeschwindigkeiten jenseits der 130 nach der Wertschöpfung fragen würde. 😉
Und ob etwas Glücksspiel ist, kann man sicher nicht in erster Linie an der Rendite festmachen.
Klar ist daß bei Hebelgeschäften dieser Hebel in beide Richtungen wirkt - d.h. das Risiko ist hier natürlich auch höher.
Damit sind solche Geschäfte weit riskanter als Anlagen in Anleihen z.B. (außer man hat in griechische Staatspapiere investiert 😁 ).
Man kann damit Glücksspiel betreiben. D.h. sich vom Glück abhängig machen - das muß man aber nicht.
Übrigens hat der Handel mit einmal ausgebenen Aktien auch keine weitere Wertschöpfung zur Folge - Geld für das emitierende Unternehmen gibt es nur beim Börsengang oder einer Kapitalerhöhung mittels Aktien.
Nur wären Aktien ohne den Sekundärmarkt (= die Börse - der Primärmarkt ist der Börsengang d.h. die Neuemmission) ziemlich unattraktiv für Anleger, da die Möglichkeit sein Investment jederzeit wieder zu Geld zu machen doch recht beschränkt wäre.
Also auch hier kommt es nur zu einer indirekten Wertschöpfung.
Manchmal ist die Wertschöpfung bestimmter Geschäfte nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Aber ein Unternehmer, der heute schon weiß, zu welchem Preis er in 6 Monaten z.B. Rohöl einkaufen wird, kann ganz anders kalkulieren, als jemand der mit einer für ihn negativen Preisentwicklung rechnen muß.
D.h. mit dem richtigen Einsatz von Derivaten kann die Rolle des Glücks stark zurück gefahren werden.
Grüße
Swallow
Wed Jun 09 08:57:46 CEST 2010 |
andyrx
Hallo
dieser Artikel hier dürfte ganz interessant sein-->http://www.n-tv.de/.../Zocker-Kerviel-vor-Gericht-article910288.html
gibt der Prozess doch sicherlich interessante Einblicke in die Szene und Machenschaften bei den Banken und in den Ablauf der Spekulationen😰
mfg Andy
Wed Jun 09 10:05:37 CEST 2010 |
Swallow
Hallo andryx,
einen ziemlich ähnlich gelagerten Fall hat es Mitte der 90er Jahre schon einmal gegeben.
Damals hatte ein gewisser Nick Leeson die britische Baringsbank in den Ruin getrieben.
(gehandelt hat er soweit ich weiß Nikkei Futures, das sind Terminkontrakte auf den japanischen Aktienindex)
Auch hier versuchte der Trader Verluste durch immer höhere Einsätze wett zu machen, während er seinen Vorgesetzten vorgaukelte im Plus zu liegen.
(das wird übrigens Martingale Strategie genannt. Ein großer Fehler so zu verfahren, denn dann kommte es nämlich irgendwann zu der oben genannten Problematik, daß Verluste so riesig werden, daß selbst Hundeterte Prozent Gewinn sie nicht ausgleichen können)
Und auch hier ist die Ausrede, nur Teil des Systems zu sein nicht ganz von der Hand zu weisen.
In beiden Fällen war den Vorgesetzten bei Gewinnen sicher ziemlich egal, wie die nun zustande kamen.
Insofern ist "Systemkritik" schon berechtigt.
Die Frage ist nur, welche Relevanz hat das auf die Kapitalmärkte?
D.h. welche Rückschlüsse sollte man daraus ziehen?
Derivate, wie die hier gehandelten Futures verbieten? Das müßte man nämlich, da Spekulation in der Tat systemimmanent ist.
Oder die jüngst in die Kritik geratenen CDS (Credit Default Swaps).
Produkte mit denen man sich gegen Ausfälle von Krediten versichern kann und die deshalb die Rendite (d.h. die Zinsen die vom Schuldner gezahlt werden müssen) von Anleihen tendenziell senken - weil dadurch das Risiko für einen Investor sinkt.
Nach Meinung Einiger gehören die verboten, weil man damit auf den Bankrott von Staaten wetten kann. Soweit ist das auch richtig.
Man kann sie aber auch zum gedachten Zweck nutzen und das Risiko, das mit dem Kauf von z.B. Staatsanleihen verbunden ist zu reduzieren.
Das hat (theoretisch) durchaus positive Auswirkungen auf die Finanzierungskosten von Staaten (oder Unternehmen).
Ein geringers Risiko bedeutet eine höhere Nachfrage nach im Umlauf befindlichen Anleihen. Dadurch steigen die Kurse von Anleihen und sinkt im Gegenzug die Rendite, d.h. die Verzinsung auf das eingesetze Kapital.
Die Verzinsung von Anleihen bezieht sich immer auf den ehemaligen Ausgabepreis. D.h. eine Anleihe die mit 100 Euro ausgegeben wurde und 5% Zinsen im Jahr abwirft, tut das auch, wenn sie zu 50 Euro gehandelt wird - man bekommt auch hier 5 Euro Zinsen im Jahr, was 10% Rendite entspricht.
Wenn diese Anleihe nun über 100 gehandelt wird, ist die Rendite entsprechend niedriger.
Wenn nun ein Staat oder ein Unternehmen sich per Ausgabe neuer Anleihen Kapital beschaffen will, so orientiert man sich notgedrungen bei der Verzinsung der neuen Anleihen (die für Investoren natürlich nicht attraktiver sein dürfen) am Marktniveau.
Eine niedrige Realverzinsung bereits im Umlauf befindlicher Anleihen (des gleichen Schuldners) ist hier klar von Vorteil.
Im Fall Griechenland war das dummerweise in den letzen Wochen umgekehrt.
Die Kurse der im Umlauf befindlichen grichischen Anleihen sind rapide gefallen, was eine entsprechende Anpassung der Verzinsung bei der Neuausgabe griechischer Anleihen nötig machte.
Mit CDS-Spekulanten - die in der Öffentlichkeit gerne dafür verantwortlich gemacht wurden - hat das aber wenig bis gar nichts zu tun. Eher damit, daß große Pensionsfonds, die Milliarden in Anleihen halten, grichische Anleihen verkauft haben.
Warum ich das hier alles schreibe?
Weil hier wie dort gewisse Maßnahmen - auch wenn sie gut gemeint sein mögen - tendenziell die falschen Resultate zur Folge haben.
Ein Verbot von CDS würde Anleiherenditen (d.h. Real-Verzinsung) nicht senken sondern tendenziell erhöhen.
Wenn wahrscheinlich auch in kaum merkbaren Außmaß.
Ein Verbot von Futures würde wohl ebenfalls nachteilige Auswirkungen in anderen Bereichen der Wirtschaft haben.
Ich will Dir hier nicht unterstellen, daß Du für irgendwelche Verbote eintrittst.
Dennoch ist Spekulation eben untrennbar mit den Märkten - die uns auch viele Vorteile bieten - verbunden.
In Wahrheit kann man nämlich nicht zwischen guten Investitionen und schädlichen Spekulationen unterscheiden, bzw. die Märkte so regeln, daß schädliche Spekulationen eingedämmt werden, während "gute" Investitionen weiter Bestand haben.
Meiner Meinung nach lassen sich die Vorgänge an Kapitalmärkten nicht in Kategorien wie "gerecht" oder "moralisch" fassen.
Und wenn Du mit Deiner geplanten Anlage in Akien eine guten Einstiegszeitpunkt erwischt und diese plötzlich 20, 30 oder gar 40% Kursgewinn abwerfen, hast Du sicher kein Problem damit.
Jeder der investiert spekuliert.
Dabei geht nur nicht jeder das gleiche Risiko ein.
Gruß
Swallow
Thu Jun 10 23:16:45 CEST 2010 |
Trackback
Kommentiert auf: andyrx:
die Goldreserve--> sollte man die jetzt nicht versilbern..??
[...] Teil zur Krise beigetragen...der Sumpf gehört trockengelegt😛
mehr dazu hab ich hier aufgeschrieben--> http://www.motor-talk.de/.../...fuer-mich-ein-rotes-tuch-t2723896.html
bzw. im Link hier--> http://www.n-tv.de/.../Rater-beschuldigen-Banker-article903104.html
mfg Andy [...]
Artikel lesen ...
Wed Nov 30 20:37:46 CET 2011 |
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