Fri May 16 13:07:19 CEST 2014
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Andi2011
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Kommentare (13)
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Sicht der Dinge
[bild=1] Ich geh gern mit Menschen um, mag den Großteil meiner Mitarbeiter und auch wenn ich nach manchem Arbeitstag geschafft auf`s heimische Sofa plumpse, mach ich meinen Job ganz gern. Nun bot mein Arbeitgeber einen „Oasentag“ an. Nun ja dachte ich mir, was soll das werden? Aber Ansehen kann nicht schaden, also fuhr ich in ein nettes idyllisches Örtchen in das eingeladen wurde und lies mich vorher aufklären, dass wir dort zur Ruhe finden sollen, was für unsere Seele tun und eine Aufgabe erfüllen. Aha ja, gut, ok, mal sehen…Nach einer Begrüßung und ein paar Erläuterungen eines anwesenden Mönches, sprach er mit jedem von uns wenigen Leuten einzeln etwa eine halbe Stunde, sehr nett, sympathisch, auch mit mir. Mir war unwohl als ich den Zettel auseinander faltete der mir in die Hand gedrückt wurde. Sollte ich jetzt etwa schweigend Mandalas malen? Körperliche Entspannungsübungen durchführen? In der Kirche sitzen und das Gras beim wachsen beobachten? [bild=2] Auf dem Zettel stand: Geh und suche deinen Arcturus! Ääääh jaaaaa, neeee is klaaa - wie ich als alter Ruhrpottler bei mir dachte. Ich marschierte also mit meinem Zettel los nach draußen, an meinem geparkten Auto vorbei, über eine Wiese zu einem Flüßchen und las nochmal: „Geh und suche deinen Arcturus!“ Arcturus? Schon mal irgendwo gehört… Was ist das? Ich ging zurück in die dortige Bibliothek und begann zu suchen und zu lesen und...zu schweigen. [bild=3] Mir fiel ein Bild aus einem der Bücher von der Raumsonde Cassini-Huygens ein, dass die Sonde vom Saturn aus von der Erde machte, ich hab es hier eingebaut… Wir sind so klein, unser Planet nicht mal ein Staubkorn im Sonnensystem, geschweige denn im riesengroßen Weltall. Was ist mein Stern (nein, gemeint ist nicht Mercedes😉) was erhellt mich, was leuchtet mir und ist mir Hilfe, Vorbild und was ist mir wichtig? Ich muss meinen hellen Stern kennen, im Auge behalten, meinen Arcturus…meinen hellen Punkt in mir.Den Tag nehmen wie er ist und das Gute darin suchen und sehen, das Schlechte bemerkt man eh immer zu erst und spricht und denkt darüber nach, nicht über das Gute. Ich glaube das meinte der Mönch an diesem Tag, als er mir den Auftrag gab „Geh und suche deinen Arcturus!“ dachte ich, als ich abends ins Bett fiel. Reden durfte ich da schon seit zwei Stunden wieder…aber ich wollte nicht! Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhr ich recht entspannt heim...schlauer Kerl dieser Mönch... Danke für`s lesen! |
Fri May 16 13:26:10 CEST 2014 |
PIPD black
Hach.....sowas Tiefgründiges zum Feierabend und Start ins Wochenende.
DANKE
Fri May 16 13:31:12 CEST 2014 |
Andi2011
Genau deshalb ja😁
Fri May 16 13:33:42 CEST 2014 |
Ascender
Der beringte Gasriese auf dem Foto, ist der Saturn - nicht der Jupiter. 😉
Fri May 16 13:36:56 CEST 2014 |
Andi2011
Yepp, grad beim durchlesen auch bemerkt und korrigiert,danke!🙂
Fri May 16 13:41:34 CEST 2014 |
Ascender
Na jedenfalls, als Hobby-Astronom spricht mir der Artikel aus der Seele. Ich bin nicht gläubing was ein "übergeordnetes Wesen" angeht.
Die Astronomie und die Astrophysik sind meine Ersatzreligionen. Sie versuchen das Universum nach den bekannten Naturgesetzen zu erklären, was natürlich aufgrund jeder Menge Variablen, nicht immer so gut gelingt und uns immer wieder vor Rätsel stellt, aber das ist vielleicht auch der Reiz. Das große Unbekannte. Wenn wir irgendwo "Antworten" finden, dann da draußen. 😉
Fri May 16 13:48:48 CEST 2014 |
Andi2011
Auch wenn sich das sehr nach "Enterprise" anhört, so sehe ich das auch!🙂
Wieviele intelligente Lebensformen werden wir dann wohl treffen, wenn es irgendwann soweit ist und wir das All erkunden können,wohl Tausende.
Fri May 16 14:49:23 CEST 2014 |
Ascender
Das sehe ich "wissenschaftlich". Sprich, solange es keine fundierten Beweise gibt, glaube ich nicht an Aliens. Zumindest nicht wie sie in Star Trek vorkommen, also humanoid mit spitzen Ohren oder so. 😁
Wenn man sich aber etwas mit der Materie befasst, weiß man, dass das Universum viel zu komplex ist, um das auszuschließen. Das Leben wird sich immer einen Weg suchen. Auf der Erde ist es dermaßen vielfältig, und gedeiht unter Voraussetzungen, die für uns unvorstellbar sind.
Mir hilft diese Vorstellung auch enorm um im Alltag gelassen zu bleiben. Ich rege mich längst nicht mehr über irgendwas auf. Ich nehme mich selbst nicht so wichtig. Mir sind materielle Besitztümer auch nicht wirklich wichtig. Ich wundere mich stattdessen wie engstirnig manche Menschen sind. Die erwähnten Konflikte und Kriege auf der Erde bspw. Wie leicht sich doch Gesellschaften manipulieren lassen... Wie abgehetzt viele Menschen im Alltag sind. Wie ihnen so leicht die wirklich wichtigen Dinge im Leben entgehen, weil sie so fixiert sind - beispielsweise auf die Arbeit. 😉
Fri May 16 15:18:38 CEST 2014 |
Dortmunder 65
Ich bim auch oft tiefenentspannt, mein Kollege bewundert es. Über Dinge die ich nicht beeinflussen kann rege ich mich nicht auf.
Sat May 17 01:38:22 CEST 2014 |
motorina
Einige markante Stellen des Artikels will ich herausstellen:
"... Ziel: Eine Zeit der Stille erleben und aushalten...":
Sowas in dieser Art "genehmigten" wir uns als Jugendliche einmal pro Jahr - ein verlängertes Wochenende, immer unter Anleitung ...
und selbst der jugendliche Überschwang (in Form von spontanen, total verrückten Aktionen) kam dabei nicht zu kurz.
Irgendwie vermisse ich das ...
"...aber richtig zur Ruhe kommen?...":
Das fällt mir immer schwerer; denn man (oder soll ich besser sagen: ich) setzt sich permanent neue Ziele.
Nur in einer solcher Umgebung (wie bei euch) mit professioneller Begleitung wird man zur Ruhe "gezwungen"(!).
Man/ich selbst ist wieder zu träge, um konsequent den Alltag auszublenden, wenn man in Urlaub fährt. Selbst in den Bergen hatte ich das in den letzten Jahren nicht mehr geschafft... 🙂🙄
"...was für unsere Seele tun...":
Ja, da entdeckt man dann erst wieder, dass es auch noch was anderes gibt als das, was wir in unserem alltäglichen Leben als wichtig+vordergründig vor uns herschieben.
"...Wie wichtig nehme(n wir uns und) ich mich?..":
Diese Fragestellung auch ehrlich für sich selbst zu beantworten ist dann der Schlüssel, um "die Welt um uns herum" mit anderen, neuen Augen sehen zu können.
"...Den Tag nehmen wie er ist und das Gute darin suchen und sehen...":
Wenn man das schafft, dann wirkt man auch auf die Mitmenschen ruhiger und ausgeglichener ... und schon ist/empfindet man das eigene Umfeld (besonders im beruflichen -Stress) angenehmer.
"...als ich abends ... Reden durfte .... …aber ich wollte nicht!":
So beschäftigt ist man dann mit seinen neuen Gedankengängen, die man erst einmal irgendwie in seine "eigene Welt" einordnen will, und mit der Suche nach dem eigenen, persönlichen Standort - anfangs;
aber später (meist am nächsten Tag) will man sich dann doch über diese Thematik mit Gleichgesinnten auseinandersetzen.
Eine interessante Erfahrung hast du uns da präsentiert, @Andi. 🙂
Sat May 17 18:27:20 CEST 2014 |
Andi2011
Dorti, viele meiner Kollegen/innen halten mich auch für total schwer aus der Fassung zu bringen und super entspannt und gelassen,das stimmt in der Regel auch.Aber mal wirklich "in sich" Ruhe zu finden ist echt nicht so leicht.
Motorina,ich sehe das sehr ähnlich wie du,interessant find ich deine Aussage mit den immer neuen Zielen.
Man wird heute auch in der Arbeitswelt immer mehr dahin gebracht:
Kein Stillstand bitte,immer neue Ideen und Ziele setzen,Mitarbeiterzielgespräche führen usw.
Grundsätzlich auch alles ok und gut,wenn man dabei auch noch zwei Dinge einbaut:
Das erreichte ausgiebig feiern und wertschätzen, regelmäßig stehen bleiben und zurück blicken.
Sat May 17 23:45:07 CEST 2014 |
motorina
Joo, @Andi, dein letzter Satz ist die Quintessenz für persönlichen Erfolg und Zufriedenheit!: sich Zeit nehmen, das ist wichtig!
Diese gemeinsame Zeit der Rückbesinnung, der Wertschätzung des Geleisteten und des zwangloses Feierns (nicht zu verwechseln mit einem Besäufnis!) ist dann ein weiterer Grundstein für Zukünftiges!
Sat May 17 23:56:17 CEST 2014 |
Dortmunder 65
Habe ich lernen müssen, nach meinem Hörsturz. Ich kann innerhalb von Minuten der Welt entrücken.
Mich haben schon Einige anstupsen müssen, weil sie etwas wissen wollten und ich war im Nirgendwo.
Sun May 18 08:13:50 CEST 2014 |
Andi2011
Schön dorti,wenn du da für dich Ruhe findest.
Ich habe auch bestimmte Mechanismen,um z.b. Von Arbeit auf Privat umzuschalten,die Fragen und Probleme dort bis zum nächsten Tag auszublenden.Das muss man lernen und können meiner Erfahrung nach viele nicht.
Erfolge Feiern und stehenbleiben: manchmal,wie bei uns letzte Woche,reicht auch mal ein Eis für alle (immerhin auch rund 100 People bei mir),kostet mich nicht viel,hat aber allen gefallen.Der Grund war einfach trotz hohem Personalausfall (wegen Grippewelle) haben sich viele freiwillig gemeldet Schichten zu übernehmen und die Ergebnisse blieben trotzdem gut.
Deine Antwort auf "SICHT DER DINGE: Auf der Suche nach Arcturus..."