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andyrx

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Tue Jun 22 01:56:42 CEST 2010    |    andyrx    |    Kommentare (46)    |   Stichworte: Bike, erste Hilfe, Helm, Motorrad, Motorradfahrer, Unfall

was tun.Helm ab oder auf lassen..??was tun.Helm ab oder auf lassen..??

Moin,

 

es ist eine alte Legende und Mythos unter Autofahrern aber auch den Bikern selbst wo es mal hiess im Falle eine Unfalls mit dem Motorrad stets den Helm auflassen bis ärztliche Versorgung eintrifft...von schweren Schädelverletzungen ist die Rede die mit Abnahme des Helms den sofortigen Exitus bedeuten können...:confused:

 

andere Horrorgeschichten erzählten von Schädeln die regelrecht aufplatzten wenn man den Helm abnimmt...also viel Verunsicherung die da im Spiel ist.

 

eventuell hilft ja dieser Artikel etwas Sicherheit zu geben falls man doch mal damit konfrontiert wird:eek:

 

Ist der Biker bewusstlos, muss der Helm auf jeden Fall abgenommen werden. Laut ADAC besteht ansonsten die Gefahr, dass der Verletzte an seinem Erbrochenen erstickt, an einem Herz-Kreislauf-Stillstand stirbt oder aufgrund Sauerstoffmangels irreparable Gehirnschäden erleidet. Aber Vorsicht, da sonst die Halswirbelsäule des Motorradfahrers verletzt werden kann.

 

Motorradfahrer ansprechen

Aber das Verletzungsrisiko ist weitaus geringer als das durch Nicht-Abnahme, zumal der Verunglückte nur ohne Helm beatmet und in die stabile Seitenlage gebracht werden kann. Bei Motorradfahrern mit vollem Bewusstsein ist der Helm nur bei ausdrücklichem Wunsch abzuziehen.

 

Helm zu zweit abnehmen, wenn möglich

Der Helm wird idealerweise zu zweit abgenommen. Einer stabilisiert mit beiden Händen den Hals, während der andere das Visier hoch klappt, eine gegebenenfalls vorhandene Brille entfernt und den Kinnriemen öffnet. Danach schiebt er seitlich die Hände unter die Kopfschale und zieht vorsichtig den Helm ab. Allein am Unfallort kniet man sich ans Kopfende und zieht den Helm so weit ab, dass er mit einer Hand den Hinterkopf stützen kann, ehe er ihn vollends entfernt.

 

Quelle--> http://auto.t-online.de/.../index

 

natürlich sollte in jedem Fall vorher die Unfallstelle abgesichert werden und die Hilfskräfte verständigt werden...:o

 

Ich denke man wird nie mit 100% er Sicherheit alles richtig machen,aber immer noch besser als gar nichts zu tun....und zu dem Thema Helm ab oder nicht auch mal einen fundierten Ratschlag zu bekommen muss ja kein Fehler sein;)

 

wart ihr schon mal in der Situation erste Hilfe leisten zu müssen..??

 

mfg Andy


Tue Jun 22 02:23:19 CEST 2010    |    carcraxx

1. Nein, ich musste niemals erste Hilfe im klassischen Sinne (abgesehen von kleineren Schürfwunden etc.) leisten - außer beim erste-Hilfe-Kurs.

 

2. Ich denke, es gibt in dieser Situation kein richtig und kein falsch - das, was im Artikel empfohlen wird ist nur das, was man normalerweise machen sollte. Natürlich ist jede Situation unterschiedlich und letztenendes ist es wirklich eine Einzelsituationsentscheidung. Ob man den Helm abnimmt oder nicht wird man sehen. Es gibt auch Situationen, in denen es sinnvoller ist den Helm nicht abzunehmen, da eventuelle Wirbelsäulenverletzungen noch verstärkt werden könnten.

 

Man muss das dann anhand der Situation entscheiden.

 

Außerdem: Überhaupt etwas zu tun kann niemals schlecht sein. Viel schlimmer ist wenn man garnichts tut!

Tue Jun 22 02:46:28 CEST 2010    |    X_FISH

Kernaussage von den Veranstaltern der letzten Erste-Hilfe-Kurse welche ich besucht hatte:

 

"Nutzen steht über den Folgen".

 

Beispiel:

 

Gebrochener Arm, geschlossener Bruch -> diesen lieber nicht bewegen.

Sollte der Verletzte jedoch ohnmächtig werden -> stabile Seitenlage hat Vorrang.

 

Gleiches beim Helm:

 

Ist er ansprechbar, möchte aber - evtl. aus Angst - den Helm nicht abgenommen haben -> bleibt er drauf. Visier auf ist natürlich so oder so dann angebracht.

 

Sollte er ohnmächtig werden -> Helm runter.

 

Die Gefahr aufgrund von z.B. Erbrochenem im Mund/Rachen zu ersticken ist größer bzw. tödlicher als das was beim Helmabnehmen passieren könnte.

 

Grüße, Martin

Tue Jun 22 02:46:33 CEST 2010    |    Turboschlumpf50289

Du hast ja die Frage schon selbst beantwotet.

 

"Der Helm muss ab"

 

Wie ein Helm abgenommen wird? Dazu sollte eigentlich die Erste-Hilfe Ausbildung reichen. Wie soll sonst eine "ordentliche stabile Seitenlagerung" bei Bewustlosigkeit gewährleistet sein?

 

Nun evtl. rede ich mich etwas leicht. Allerdings habe ich eine First-Responder Ausbildung gemacht, auch habe ich entsprechende Einsätze gefahren.

 

Das ordnungsgemäße Abnehmen eines Helmes ist wirklich fast nur von zwei Personen durchzuführen, einer fixiert den Kopf, und die Halswirbelsäule, der andere zieht in gerader Linie, ohne Verdrehung, den Helm ab. Danach ist der (bewustlose) Verletzte auf jeden Fall in die Seitenlage zu bringen. Das geht auch hier am besten mit zwei Persone, wenn einer das Komando übernimmt. (Schonung der Halswirbelsäule)

 

Sollte einem bewustlosen der Helm nicht abgenommen werden, könnte es im Falle des Erbrechens, eben dieser Person, ganz schnell sehr eng werden. (Erstickung, Erbbrochenes in der Lunge = Infektionsgefahr)

 

Also nochmal, Helm muss ab, trotzdem Ruhe bewahren, vorher überlegen was man macht, und dann zur Sache gehen. Ganz im Sinne des Verletzten!

Tue Jun 22 06:44:30 CEST 2010    |    Standspurpirat10581

Mein Fahrlehrer hat erklärt das ist ein Abwägen zwischen

- sicherem Tod durch Ersticken an erbrochenem und

- einer eventuellen Querschnittslähmung

also: bewusstlos -> Helm ab

Tue Jun 22 06:48:42 CEST 2010    |    nicetiger19

Ja war schon Privat 4x mal in der Situation (2x Autobahn) und Beruflich sowieso wobei beruflich ist es keine erste Hilfe mehr sondern knallharte Reanimation ;)

 

Zum Helm ... runter damit ohne wenn und aber allerdings mit Ruhe und bedacht an die Sache gehen um schlimmeres zu vermeiden sollte keine Bewußtlosigkeit vorliegen einfach den Wunsch des Opfers befolgen

 

Helm im Idealfall zu 2 abnehmen aber ist eigentlich mit etwas gesundem Menschenverstand auch alleine machbar ;)

 

Als Grundsatz gilt ... MAN ODER IHR KÖNNT NICHTS FALSCH MACHEN ... ausser ... NICHTS ZU TUN !!!

 

Grüße Sven

Tue Jun 22 09:13:29 CEST 2010    |    Faltenbalg9980

Ich hatte noch nie das vergnügen Erste hilfe leisten zu dürfen, trotz zweier EH Kurse ist das glaub ist das glaube ich aus besser so für die "Opfer"

 

Ich nehm übrigens die Cheaterversion: Verrigelung aufmachen und Frontteil öffnen :D

obei ich mal vermute, das kaum ein Autfahrer in der Situation fähig wäre zu erkennen, ob jemanden einen Klapphelm aufhat,geschweige denn den Verriegelungsmechanismus zu "finden/betätigen"

Tue Jun 22 10:20:28 CEST 2010    |    Lewellyn

Der Klapphelm ist in der Tat ein Problem. Selbst erfahrene Motorradfahrer kommen in der Ausnahmesituation eines Unfalls manchmal nicht auf die Idee, dass der Grund, warum der Helm nicht abgehen will, daran liegt, dass es ein Klapphelm ist.

 

Hab ich selbst schon erlebt. Auf einer Gruppentour machte der vor mir fahrende einen Highsider und wurde von seinem eigenen Motorrad ausgeknockt. Während ich nach vorne fuhr und mit meinem Motorrad (mit Warnblinkanlage) die Unfallstelle nach vorne absicherte und dann zurück lief, sah ich wie zwei Mitfahrer sich bemühten, dem Bewustlosen den Helm abzustreifen. Ohne ihn zu öffnen. Was, bei einer Halswirbelverletzung, bestimmt nicht gut gegangen wäre. So, wie sie es versucht haben.

 

Als ich selber mal einen Abflug hatte, bei dem mir aber nichts wirkliches pasiert ist, wäre ich gerne noch mit Helm etwas am Strassenrand, wo ich hingerutscht bin, liegen geblieben. Einfach, um mal so intern in Ruhe alles zu checken und mental den stuntmäßigen Abflug bei etwa 100km/h zu verarbeiten.

Aber die nervigen Ersthelfer bestanden auf "Helm ab" und "aufstehen". Zum Diskutieren fehlte mir in dem Moment allerdings auch die rechte Lust.

Tue Jun 22 10:28:47 CEST 2010    |    Faltenbalg9980

Zum Thema Klapphelm kommt noch dazu, das die heute ja zum Teil nur mehr sehr schwer zu identifizieren sind. Wir haben einen alten Caberg, da sieht man deutlich den Verrigelungsmechanismus usw. Ich habe jetzt einen Schuberth C3, bis auf einen kleinen Hebel am Kinn schaut der aus wie jeder andere Helm auch.

Tue Jun 22 10:29:16 CEST 2010    |    Duftbaumdeuter36782

Also ich hab das bisher immer so erlebt:

Unfall mit Moped:

a) Fahrer reißt Helm runter und fragt dauernd nach dem Zustand der Machine (kam so auch schon vor bei jmd mit offenen Beinbruch)

b) Fahrer rennt munter mit Helm zur Machine (optimal)

c) bewusstlos --> weg mit dem Helm (und bis jetzt haben die Leute vor Ort das immer schon gemacht, bevor ich angekommen bin)

d) Fahrer "zersemmelt" da brauchste auch den Helm nicht mehr abnehmen wenn jemand durch die Leitplanke gesiebt wurde, da helfen Protektoren und so auch nicht mehr, das ist einfach eckelhaft

 

Motorradfahrer sind besten Kunden jeder chir. Notaufnahme. Ich fahr lieber Auto!

 

Ach und nochwas, der Aufkleber "Helmabnahme nur durch Notarzt" (einmal gesehen) ist nicht bindend und verpflichtet das Rettungspersonal trotzdem zur Helmabnahme, auch der Laie muss sich in keinster Weise danach richten!

Tue Jun 22 10:38:03 CEST 2010    |    andyrx

Zitat:

Ach und nochwas, der Aufkleber "Helmabnahme nur durch Notarzt" (einmal gesehen) ist nicht bindend und verpflichtet das Rettungspersonal trotzdem zur Helmabnahme, auch der Laie muss sich in keinster Weise danach richten!

stimmt so etwas hab ich auch schon mal gesehen und wäre irritiert wie ich so etwas zu bewerten hätte...:confused:

 

man möchte ja deshalb am Ende nicht belangt werden weil man helfen wollte:eek:

 

mfg Andy

Tue Jun 22 10:41:58 CEST 2010    |    taue2512

Ganz einfach:

 

Helm IMMER abnehmen, wegen der Gefahr der Erstickung an erbrochenem - Klamotten und Stiefel IMMER anlassen, wegen der Wirkung als Druckverband und Schiene (sofern diese bei Wiederbelebungsmaßnahmen nicht stören).

 

Es gab m.W. nach noch keinen einzigen Fall das ein Ersthelfer später gerichtlich belangt wurde, weil dieser durch seine Handlungen zu einer Verschlimmerung des Zustandes des Patienten beigetragen hat.

Tue Jun 22 10:54:56 CEST 2010    |    WaYnEEE

genau wie taue schon sagt.... Helm abnehmen, sonst wirds übriegens auch schwer mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Für die Abnahme des Helms gibts n speziellen Griff, damit man ihn möglichst schonend entfernen kann. Dazu biegt man den Helm an den Seiten auseinander und kippt den Helm dann nach vorne. So gehts fast wie von selbst.

Tue Jun 22 10:56:06 CEST 2010    |    andyrx

das geht aber nicht so recht bei einem Integralhelm denke ich mal;)

 

mfg Andy

Tue Jun 22 11:05:53 CEST 2010    |    Tecci6N

Helm immer ab ist Blödsinn...wenn schon: Helm immer ab wenn bewusstlos, nur so machts Sinn. Bei einem Möpfahrer bei Bewusstsein würde ich immer auf ihn hören, nie ihn zu irgendetwas zwingen...

Tue Jun 22 11:10:42 CEST 2010    |    andyrx

so nach dem Motto nun los gib schon eher....rüttel,schüttel und den Helm vom Kopf reiss:D:D

 

mfg Andy

Tue Jun 22 11:22:13 CEST 2010    |    V70_D5

Ich praktiziere nicht mehr, bin aber Arzt mit Notarztzusatzdiplom, das ich alle 2 Jahre auffrische, weil ich es sonst verlieren würde.

 

Völlig richtig: Helmabnahme ja, aber unter Schonung der Halswirbelsäule, mit einem Helfer. Wird im Notarztkurs bis zum erbrechen geübt.

 

Das mit dem platzenden Schädel ist Unsinn! Ein Helm ist ein Schutz und kein Stützverband.

 

Ganz wichtig ist, dass die Halswirbeln bzw. bei einem Bruch derselbigen das Rückenmark ganz bleibt. Ich denke niemand möchte es verantworten einen Tetraplegiker veruracht zu haben.

ABER, die Vitalindikation geht vor. Also selbst wenn das Risiko besteht eine Querschnittlähmung zu verursachen, aber der Patient sonst ersticken würde, dann muss der Helm runter (auch wenn mir es lieber wäre mich verrecken zu lassen als in Zukunft nichts mehr zu können, aber das ist eine andere Geschichte und obliegt Gott sein Danke nicht dem Helfer sei es ein Professioneller oder gar ein Laie).

 

Da ich nur in der Fahrschule vor fast 30 Jahre einen Erste Hilfe Kurs gamacht habe und seit dem immer nur fachlcihe Fortbildungen, weiss ich nicht was in den Laienkursen gelehrt wird. Aber ich hoffe inständig, dass dort sie schonende Abnahme gezeigt und geübt wird.

Tue Jun 22 11:27:25 CEST 2010    |    andyrx

ich denke mal diffiziler wird die Sache wenn der Biker zwar bei Bewusstsein ist aber verwirrt und panisch reagiert und sich gegen Hilfe wie Helm abnehmen wehrt aber z.B. Blut aus dem Helm läuft....leider laufen solche Dinge ja oft nicht so ab wie man das im Lehrbuch aufgeschrieben hat:confused:

 

mfg Andy

Tue Jun 22 11:27:58 CEST 2010    |    V70_D5

@andryx

 

Niemand wird Dich belangen. Wir sind nicht in den USA. Hier gilt die Devise, besser schlechte Hilfe als gar keine. Auch als Notarzt darfst Du mehr als in einer Routinesituation. Es gibt zwar Tendenzen Notärzte vor Gericht zu zerren, aber da sind Ausnahmen, sonst würde niemand mehr helfen.

Hierzulande wirst Du nur belangt wenn Du nichts machts. Auch hier ist die Legislatur sehr eindeutig. Nur wenn es Dir es zuzumuten ist. Du must also nicht ins brennende Auto hinein, der Notarzt übrigens auch nicht, dafür ist die Feuerwehr da.

Dämliche Serien wir Medicopter xxx zeichnen ein völlig falsches Bild. Es muss auch kein Notarzt oder Sani im Kugelhagel jemanden behandeln. Dafür ist die Polizei da. Eigensicherung geht immer vor, das glilt erst recht für Laien.

Tue Jun 22 11:30:02 CEST 2010    |    V70_D5

Wenn er sich noch wehrt, dann geht es ihm gut. Wenn er in einen lebensbedrohlichen Zusatand kommt, gibt er den Widerstand eh schnell auf.

 

Es gibt eine alte Devise: wenn Du zu einem Unfallort kommst, wen versorgst Du zuerst? Der der stumm daliegt oder den der schreit?

Tue Jun 22 11:30:05 CEST 2010    |    Faltenbalg9980

Helmabnahme wird im erste Hilfe Kurs gezeigt und geübt, genau ein mal. Stabilisierung des Kopfes wird besprochen und das wars dann. Ich glaube das nichtmal die Hälfte der anwesenden am nächsten Tag einen Helm hätte korrekt abnehmen können.

Tue Jun 22 11:39:05 CEST 2010    |    V70_D5

Das ist schade.

 

Am besten man steigt auf so ein Teufelsgefährt erst gar nicht drauf. Die Rehabzentren sind voll mit Amputierten und Querschnitten, wobei die "Glücklicheren" unter ihnen noch den Rollstuhl selber schieben können.

Tue Jun 22 11:43:10 CEST 2010    |    Faltenbalg9980

Danke sehr, das hilft echt weiter und macht Mut, ich darf seit 3 Wochen mit dem Teufelsgefährt kämpfen :D

Tue Jun 22 11:44:21 CEST 2010    |    andyrx

ich sag mal solange ich im Kopf noch klar bin oder nicht ballaballa bin,würde ich auch noch Lebensfreude im Rollstuhl oder Amputiert entwickeln können....deshalb wäre ich froh wenn ich bei einem Bikeunfall (der hoffentlich nie eintritt) gerettet werden würde auch wenn es auf Kosten meiner Unversehrtheit gehen müsste....;)

 

mfg Andy

Tue Jun 22 11:44:31 CEST 2010    |    V70_D5

sorry, aber Du wirst wenig Unfallchirurgen finden, die Motorrad fahren.

Tue Jun 22 11:48:45 CEST 2010    |    andyrx

....hmm aber die wissen doch am besten was heute alles möglich ist zur Wiederherstellung:cool::p

 

mfg Andy

Tue Jun 22 11:49:17 CEST 2010    |    V70_D5

@andryx

 

Es ist sicher sehr schlimm ein Paraplegiker zu sein. Trotzdem gebe ich Dir recht. Man kann noch viel machen (ausser Kinder zum Beispiel). Trotzdem verlieren viele ihren Beruf und somit ihre materielle Existenz, werden vom Partner verlassen usw. Andere wieder finden gut ins Leben zurück. Entscheidend ist, dass man mit den Händen noch alles machen kann.

Als Tetra bist Du extrem beschissen dran. Überlege Dir einmal Du sitzt im Rollstuhl oder liegst im Bett und kannst NICHTS mehr ausser zuzuschauen wie Deine Pisse übern Katheterschlauch in den Urinbeutel rinnt. Und über diesen Zustand diskutieren wir, bzw. wíe man den verhindert, wenn man den Helm unsachgemäß abnimmt.

 

Knochen kann man flicken. Querschnittlähmungen sind nach wie vor absolut irreversibel.

Tue Jun 22 11:53:21 CEST 2010    |    Standspurpirat10346

Ich versuche das mal für die Laien zu beschreiben.

 

Da liegt nen Motorradfahrer.

 

Option a)

 

Der schreit vor Schmerzen. Bedeutet: dem gehts soweit ganz gut und hat, solange er schreit, keine Lebensbedrohliche Verletzung, die die Helmabnahme rechtfertigen würde.

 

Schreien= Atmung, Puls, Bewusstsein. (Fehlt eins davon ists Lebensbedrohlich)

 

Option b)

 

Der schreit nicht. Da müssn wir erstmal schauen, ob der bei Bewusstsein ist: Ansprechen. Keine Reaktion= weitere Überprüfung der Vitalzeichen. Puls (bitte an der Halsschlagader prüfen!) ist da. Gut. Atmung? Ist auch da, sehr schön, Helm ab, Stabile Seitenlage.

 

Option c)

 

Der Schreit nicht, ist nicht ansprechbar, Puls und Atmung sind auch nicht da: Reanimation. Und Helm ab, ohne groß rumzudödeln ob die rechte hand da jetzt so richtig ist oder der Helm mehr gekippt werden muss.... alles GAGA, dem Moppedfahrer gehts Scheiße und da zählt jede Sekunde.

Bei der Reanimation wird zur Beatmung auch der Kopf nach hinten überstreckt, da wird nicht gefackelt an der Unfallstelle, obs da ne Lähmung geben könnte oder nicht. In dem Moment, wo er nicht ansprechbar ist oder ein Vitalparameter fehlt, hat er andere Probleme wie ne eventuelle Lähmung.

 

Lasst euch bloss nicht von diesen sinnlosen Aufklebern davon abhalten, den Helm in gerechtfertigter Situation abzunehmen. Sollte so´n Moppedfahrer (bin selbst einer!) mir in den RTW kommen und ich ihn hinterher irgendwo nochmal sehen, würd ich ihm eine scheuern.

 

Strafrechtlich kann euch nur jemand was, wenn ihr nichts macht. Ihr seid alle dazu verpflichtet im Rahmen eurer Möglichkeiten und Zumutbarkeit Erste Hilfe zu leisten. Soll heißen: wenn ihr kein Blut sehen könnt, bringt es nix daß ihr an der Unfallstelle rumeiert und evtl selbst noch zum Patienten werdet. ABER: Die Unfallstelle absichern und den Notruf absetzen könnt ihr, und evtl noch andere Verkerhrsteilnehmer in die Pflicht nehmen zum Helfen. Einer weiß bestimmt noch, wie und in welcher Situation man nen Helm abnimmt.

 

Gruß,

 

nen motorradfahrender Rettungsassistent

 

Edit: Herr Doktor: Wir haben bei uns in der Motorradgruppe 2 Unfallchirurgen, 3 NA´s (Anästhesisten) und mindestens 3 Internisten und nen Urologen. Neben mir sind da noch 2 RA´s und 4 RS. Und nen Taxifahrer... :D

Tue Jun 22 11:56:15 CEST 2010    |    andyrx

ja da geb ich Dir irgendwie recht,eventuell bringe ich jetzt nicht genug Phantasie auf um mir das vorzustellen...ist eventuell auch besser so sonst wäre ich als echte Frohnatur nicht mehr so unbefangen auf dem Bike und würde mir immer nur Gedanken machen was mir alles passieren könnte...wobei ich mit dem Bike auch eher defensiv fahre...was wohl auch am Charakter meiner Mühle liegt;)

 

mfg Andy


Tue Jun 22 12:05:47 CEST 2010    |    Standspurpirat10346

@ Andy,

 

dann mach die keine Gedanken darüber, wenn du in so eine Situation kommen solltest, was ich nicht-Rettungsdienstlern nicht wünsche. Du wirst mit Sicherheit das Richtige tun. Gesunder Menschenverstand reicht da aus.

 

Wir haben da etwas andere Kaliber in der Gruppe, aber auch bunt gemischt. Von Yamaha VMax über Africa Twin und BMW RT bis zu GSXR1000.

Meine ist so im Mittelfeld; FZR 1000 mit gerade mal 146 Pferden.

Tue Jun 22 12:14:27 CEST 2010    |    Rett-Mich

Nun mein Senf auch noch...

 

In meiner über zehnjährigen Berufskarriere als Rettungsassistent hatte ich noch keinen ansprechbaren Patienten der sich nicht selbst das Ding von der Rübe gemacht hat.

Wie auch immer, Helm ab und nach der Maschine gucken hat wohl Vorrang..

Falls mal ein Mopedfahrer bewußtlos mit Helm auf daliegt wird's eh eng da er dann meist nicht nur den Finger gebrochen hat...

Dann muß der Helm spätestens ab.

Wie ihr das anstellt ist eigentlich egal solange dabei der Hals so wenig wie Möglich verdreht und bewegt wird. Ob mit der bekannten 2helfer-Methode oder wegen mir mit nem Dremel - auf die geringe Manipulation kommts an.

Meistens knacken sie sich eh die Halswirbel und sind Ex aber das habt ihr ja nicht zu entscheiden.

Das Problem ist wenn die HWS nur angeknackt ist und ihr hebelt den Helm schön in den Nacken rein und zur Seite, vielleicht isse dann durch...

Deswegen schonend!!!

 

Viel interessanter finde ich eigentlich daß nie jemand fragt, was mit dem Kopf NACH der Helmabnahme passiert..

Dann ist hebeln und bewegen nämlich nicht besser als mit Helm.

 

D.h., sobald der Helm mal ab ist sollte die Birne ACHSENGERECHTund STABIL gelagert werden.

Bei der berühmten stabilen Seitenlage ist das aber als Ersthelfer ohne "Halskrause / Stiffneck" nahezu unmöglich.. Dann geht halt wieder Nutzen vor Schaden...

 

Und als Anmerkung zum Schluß:

Helme sind immer ein kleines Buch zum lesen.

Wo isser frisch geschürft, evtl. eingedellt oder sogar geknackt, mit Blut vollgesogen, etc.

Ja nicht wegwrfen das teil sondern schön dem Rettungsdienstler oder dem Doc vor Ort zeigen oder noch besser mitgeben.

 

Greets Michl


Tue Jun 22 12:27:07 CEST 2010    |    V70_D5

@Rett-mich

 

soweit kann ich Dir voll zustimmen.

 

Was motorradfahrende Ärzte betrifft:

 

Ich kenne einen Pathologen, der Motorrad fährt :D

 

einen Unfallchirurgen, der gehbehindert ist, weil er besoffen vom Dach gefallen ist, und sich das Becken und einen Oberschenkel gebrochen hat.

 

Aber sonst kenne ich keinen einzigen Arzt der Motorrad fährt. Die meisten die ich kenne und das sind nicht wenige vom gemeinsamen Studium, Spital usw her, fahren niemals Motorrad. Gerade die Unfaller die ich kenne, immerhin die halbe Mannschaft eines grossen Wiener Spitals, schimpfen auf die Motorräder was das zeugs hält. Den einzigen Vorteil den sie sehen, ist dass Motorräder ihren Arbeitsplatz sichern....

Dort gibt es sogar Einfahrtsverbot für Motorräder. Offiziell wegen der Lautstärke.

 

aber es soll auch Onkolgen geben die rauchen, oder schwerst übergewichtige Diabetologen.....

Tue Jun 22 12:44:03 CEST 2010    |    Rett-Mich

..ist euch eigentlich klar wieviele Menschen Motorradfahrern ihr Leben zu verdanken haben?

Was gibt's denn besseres zum transplantieren als nen 25jährigen mit nem isolierten Genickbruch?

Tue Jun 22 12:59:17 CEST 2010    |    Tecci6N

Zitat:

Da ich nur in der Fahrschule vor fast 30 Jahre einen Erste Hilfe Kurs gamacht habe und seit dem immer nur fachlcihe Fortbildungen, weiss ich nicht was in den Laienkursen gelehrt wird. Aber ich hoffe inständig, dass dort sie schonende Abnahme gezeigt und geübt wird.

Auch wenn es regional unterschiedlich ist, was die Intensität betrifft, aber gezeigt wird es überall und auch einmal geübt. Ist natürlich nicht so prickelnd zum Einprägen. In meinen Kursen verlange ich von jedem Teilnehmer, die Helmabnahme mindestens dreimal fehlerfrei durchgeführt, genauso wie HLW über min. 6 Minuten im Wechsel. Ansonsten können wir auch ein paar Blumen pflücken, der Lerneffekt wäre derselbe...dafür kann man dann bei anderen Themen auch ein wenig kürzen, dass man wieder auf die passende Stundenanzahl kommt ;)

Tue Jun 22 14:43:12 CEST 2010    |    Trennschleifer28477

Hoffe zwar das ich nie in die Situation kommen werde das mir einer den Helm abnehmen muss weil ich net mehr ansprechbar bin, aber wenn es so sein sollte, dann hoffe ich, die Ersthelfer nehmen ihn ab.

Klar gibt es weniger Ärzte oder im speziellen Notärzte die Motorrad fahren, sie kennen die Folgen und sehen es zur Hochsaison sicher täglich....

 

Auf der anderen Seite gab es in meinem direkten Freundeskreis auch keinen einzigen der Motorrad gefahren ist. inzwischen hab ich halt neue Leute kennen gelernt durchs Motorrad.

Es gibt prozentual gesehen nicht soooo viele Motorradfahrer....

 

 

Was mir immer wieder ein Rätzel ist: warum gibt es so viele die nicht nur hier, die üblichen Hassparolen von sich geben....

 

Hatte die Situation erst vor 2 Wochen bei einer Ausfahrt, da war vor uns die Strasse gesperrt weil es einen Motorradfahrer hin gelegt hat, wir haben später erfahren das Ihm zum Glück nicht viel passiert ist...aber da kam uns auch einer mit dem Auto entgegen, hielt bei uns an und schreit aus dem Fenster "schauts euch an, da liegt euer dämlicher Kollege...der ist Tot" !!!!

 

Was soll das ?

 

Ok ich drifte ab...sorry... Fakt ist, wie viele hier schon gesagt haben, wenn nicht ansprechbar, dann Helm runter, schlimmer als es zu diesem Zeitpunkt schon um den Betreffenden steht kann es nicht werden, nur besser.

Tue Jun 22 14:51:03 CEST 2010    |    Multimeter132890

Fakt ist doch: Wenn mir jemand beim Versuch den Helm vom Kopf zu nehmen meine Halsabdeckung direkt mit abreißt, werde ich nachher nicht mehr mit ihm schimpfen können :D:D:D

Tue Jun 22 16:59:04 CEST 2010    |    Rett-Mich

zum abschweifenden Onkel2002:

 

Warum?? Weil ich keine beschleunigten 200kg zur Seitentür reinbekommen will da ich meine Beine noch ganz gern etwas länger behalten würde!!!

Tue Jun 22 17:23:08 CEST 2010    |    Trennschleifer28477

@ Rett-Mich

 

Du wirst vielleicht verstehen können dass ich das gerade als absoluten Unfug abstempeln muss den du da von dir gibst.

 

Aber stimmt..... mir wären die 1,5 Tonnen eines PKW auch lieber :confused:

Dann verlierst du nicht die Beine sondern kannst direkt begraben werden.

Tue Jun 22 18:51:07 CEST 2010    |    Faltenbalg9980

Zitat:

Ist natürlich nicht so prickelnd zum Einprägen. In meinen Kursen verlange ich von jedem Teilnehmer, die Helmabnahme mindestens dreimal fehlerfrei durchgeführt, genauso wie HLW über min. 6 Minuten im Wechsel.

Ich war in einem 6 Stunden Kurs mit 15-20 Leuten, da wär sich das glaub ich nie ausgegangen.

Tue Jun 22 18:57:16 CEST 2010    |    Tecci6N

Das sind dann aber nur die Lebensrettenden Sofortmaßnahmen ;) Beim nem Erste-Hilfe-Kurs bleibt dir dafür die Zeit. Und ich habe auch eine maximale Teilnehmerzahl von 16 Leuten vorgeschrieben von der BG, insofern passt das auch ;) Aber du hast dennoch irgendwie recht, bei den LSM, die man ja "nur" für den Führerscheinerwerb benötigt, kann das natürlich nicht geleistet werden. Mein Hauptargument für mehr Erste-Hilfe-Kurse, die die Leute besuchen sollten :D

 

Wir haben damals im Rahmen des Lehrgangs für die Ausbilder Notfallsituation in einer Stadt auf dem Marktplatz nachgestellt, die Interviews im Nachgang haben ergeben, dass ein verschwindend geringer Prozentsatz der Leute jemals eine Auffrischung gemacht hat. Von der stabilen Seitenlage...keine Spur mehr ;):( Ansonsten halt: "Na klar, vorm Führerschein, das ist jetzt xx Jahre her" (setze für xx eine beliebig hohe Anzahl an Jahren ;))

Deine Antwort auf "Motorrad--> Nach Unfall den Helm abnehmen oder nicht..??"

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