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Fri Apr 18 13:44:59 CEST 2025    |    Dynamix    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: On Tour

Nachdem wir die kleinere Automobilsammlung geschafft hatten, trennten sich unsere Wege vorerst. Da meine Kumpels so gar nix mit Motorrädern anfangen können, gingen Sie weiter zu den Kleinwagen während ich mich der Zweirad-Sammlung widmete.

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Ich startete im Keller, da dort die für mich interessantesten Bikes standen. Dort befindet sich ein buntes Potpourri an verschiedensten Marken. Hier sind dann auch die Japener vertreten. Relativ am Anfang erwartet einen dann auch gleich die Vollfettstufe in Form einer Harley Davidson Ultra mit Beiwagen. Dahinter hat sich ein Monotracer versteckt. Eigentlich ne ziemlich geile Idee zum pendeln! Die Vorteile eines Motorrads mit dem Wetterschutz eines Autos kombiniert. Leider kann man für den Preis von dem Ding locker 10 Daily Driver kaufen und unterhalten. Als günstige Alternative zum Auto taugt das schon einmal nicht. Etwas weiter erwartete mich dann eine Honda Clubman. Schönes Teil, muss man schon sagen! Die dahinter stehende Vincent war aber auch nicht von schlechten Eltern. Ein bisschen Recherche ergab das Egli wohl vor Jahrzehnten mal der Black Shadow einen netteren Rahmen spendiert hat und eine Firma aus Frankreich später, mit dem Segen von Egli, einen Cafe Racer aus dem ganzen gebaut hat. Sieht auf jeden Fall sehr schön aus in dem Grün und auch diese großen Instrumente geben dam Ganzen so einen schönen, klassischen Touch. Weiter ging es dann mit der Harley Ecke wo diverse Milwaukee Eisen auf staunende Zuschauer warten. Darunter auch eine Buell die optisch sehr gut zu meinem Caprice passen würde. Wenn die Dinger nur nicht so teuer wären..........

Weiter ging es mit alten Briten (Norton, BSA, Triumph) und Italienerinnen (Benelli). Schön fand ich es endlich mal eine Sei in Natura zu sehen. Die Sei darf sich an die Brust heften noch vor Honda und Kawasaki ein 6-Ender Bike auf den Markt geworfen zu haben. In der nächsten Nische gab es wieder ein paar Mammuts zu bestaunen. Nee, hübsch sind die Teile wirklich nicht aber die leben wohl auch eher von dem Nimbus der Leistung und der Tatsache das die Idee für damalige Verhältnisse schon ziemlich drüber war.

Auf dem Hauptgang stand dann eine MV-Agusta F4 die heute zurecht noch als eins der schönsten Motorräder aller Zeiten gilt. Ein Bike für die Ewigkeit und jetzt schon ein gesuchter Klassiker. Daneben gab es diverse Laverdas zu bestaunen. Die gibt es jetzt auch schon wieder etwas länger nicht mehr. Erstaunt war ich über die große Anzahl von Yamahas in der Sammlung. Da war schon einiges dabei! Zwisschendrin gab es noch ein paar Morinis in der Ausstelllung. Besonders die Dart fällt da natürlich wegen Ihrer aulandenden 80er Jahre Verkleidung auf wie Darth Vader beim Parteitag der CDU.

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Dahinter stand dann mal was richtig verrücktes das ich selber so noch nicht gesehen hatte. Eine Confederate B120 Wraith. So sperrig wie der Name wirkt dann auch das ganze Bike. Angetrieben von einem mächtigen V2 und durch den abgefahrenen Rahmen mehr als auffällig. Von der fetten Carbongabel fange ich nicht an, denke die übersieht nicht mal ein Blinder mit Krückstock 😉 Völlig abgefahren das Ding mit Teilen die wie aus dem vollen gefräst wirken. 120 PS, mehr Drehmoment als so mancher Kleinwagen und dazu gerade mal 180 kg Trockengewicht. Das wäre was für Papa! 😎

Ansonsten wurde hier noch für die Suzuki Fraktion ein bisschen was geboten, darunter auch eine Gamma in echt gutem Zustand oder auch der verschmähte Dampfhammer TL1000S. Danach ging es dann auch endlich mit meiner Lieblingsmarke los. Die erste Maschine die mich da anstrahlte war dann auch gleich eine Turbo Kawasaki. Alleine der Turbolader mit dem offenen Krümmer dran ist einfach nur wild. Mit Sicherheit auch sehr wild zu fahren. Zylindermäßig war hier auch vieles von dem vertreten was in Akashi so über die Jahrzehnte vom Band gelaufen ist. Von der eher niedlichen KE 125 bis hin zur Z1300 waren viele Kawas der 60er und 70er vertreten. Etwas abgetrennt von der Hauptfläche versteckten sich dann noch diverse Hondas. Leider war die Auswahl auf der Etage nicht so prall wie ich mir das erhofft hatte, denke da kann man noch viel mehr Japaner bringen, insbesondere im Vergleich zum Rest der Sammlung zu der wir jetzt kommen. Dafür geht es mit dem Aufzug einmal nach oben.

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Dort erwarten einen dann auch erst einmal diverse BMW der Vor- und Nachkriegsära. Generell erwarten einen auf dieser Etage sehr viele Zweiräder der deutschen Nachkriegsära. Wer viel mit Zündapp, NSU, Horex, Sachs oder den deutschen Triumph Ablegern anfangen kann, wird hier im Schlaraffenland landen. Hier gibt es auch einige Bikes längst vergessener Marken zu sehen oder kennt noch jemand Marken wie Anker, Ariel oder wer weiß noch das Miele nicht nur Staubsauger gebaut hat? 😉 Eine Etage drüber gab es dann einiges für die Mofafraktion zu sehen. Wer in den 70ern und 80ern in Deutschland aufgewachsen ist, dürfte beim Anblick der meisten Maschinen leuchtende Augen bekommen. Zündapp, Kreidler, Simson, MZ, alles vorhanden! Ein besonders seltenes Stück versteckte sich dann wieder relativ weit hinten. Da steht doch tatsächlich eine Harley Topper. Ja, genau dieses Harley! Das mit den großvolumigen V2 Motoren. Harley hatte mal versucht in den Scootermarkt einzusteigen und brachte den Topper auf den Markt. Hat sich nicht wirklich durchgesetzt und so blieb es bei dem einmaligen Versuch. Gegenüber gab es dann diverse Modelle aus dem Piaggio Konzern zu bestaunen, natürlich mit Fokus auf der Vespa. Aber auch Modelle wie der Leonardo oder der Scarabeo schafften es in die Sammlung. Sieht schon witzig aus wenn ein großer Scarabeo, der mit seiner Optik alleine schon polarisiert, neben den ganzen alten Preziosen steht.

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In einem Nebenraum gab es dann etwas mehr Platz für ein paar ausgesuchte Ausstellungsstücke. Besonders stachen hier eine blaue Honda CB750 und eine orangene Suzuki GT750 hervor. Da merkt man auch gleich wieder das man sich früher in Sachen Farbe einfach mehr getraut hat. Weiter ging es mit ein paar ausgesuchten Stücken von Maico, Yamaha, Ducati usw. womit die Motorradsammlung auch schon wieder durch wäre.

Mein Fazit zur Motorradsammlung fällt etwas ernüchternd aus. Die Sammlung ist dann doch sehr stark auf Bikes der deutschen Nachkriegsgeschichte fokussiert. Ein bisschen mehr Focus auf die Bikes der 70er bis heute von diversen Marken würde das Ganze deutlich runder machen. Platz gibt es ja in Hülle und Fülle!

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Sun Apr 06 20:25:44 CEST 2025    |    Dynamix    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: On Tour

Nach der Hauptausstellung ging es weiter zu den kleineren Sammlungen welche über die Stadt verteilt sind. Vom Museum sind es gut 15 Minuten Fußweg bis man dort ist. Der Fußweg lohnt sich, da man dort an der Altstadt vorbeikommt die in ästhetischer Hinsicht einiges zu bieten hat 🙂 Bevor wir in die Automobil Sammlung stiefelten musste aber erstmal was zu futtern in den Pansen. Nach knapp 4 Stunden Fahrt ohne was gefrühstückt zu haben und nach den ersten 3 Stunden Museum hatten wir dann doch ein wenig Hunger 😉

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Nachdem wir uns am örtlichen Imbiss eine gesunde und nahrhafte (😁) Mahlzeit gegönnt haben ging es weiter. Die Automobilsammlung ist mehr oder weniger gegenüber dem Gebäude in dem die Motorräder bunkern. Super, dann weiß ich ja wo ich als nächstes hin muss 😉 Die Sammlung besteht zum Großteil aus deutschen bzw. europäischen Modellen. So wird man im Anfangsbereich auch gleich mal von einer ganzen Armee von Borgward begrüßt und so stehen da Isabella, Hansa, Lloyd Arabella und der ganze Rest in Reih und Gleid. Selbst die letzte Inkarnation in Form des BX7 gab es hier zu bestaunen. Gegenüber standen diverse Tatra, deren beliebtestes Feature natürlich der luftgekühlte V8 im Heck ist. Für Ihre Zeit müssen das unglaubliche Raumschiffe gewesen sein wenn man sich die Designs mal so ansieht. Mir ist vor allem der liebevoll gestaltete Innenraum in Erinnerung geblieben wo es für den Beifahrer eine schön gemachte, analoge Uhr im Armaturenbrett gibt. Ein nettes Detail welches sich in allen ausgestellten Modellen wiederfand 🙂

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Dahinter kamen ein paar Citroen in Form eines CX, eines SM und natürlich der alles überstrahlenden Göttin DS! Der SM bot Einblick in seine Technik und so konnte man neben dem namensgebenden Maserati V6 auch die Kugeln der Hydropneumatik bestaunen. Gegenüber hatte man hinter einem Käfer einen Nissan Pulsar versteckt. Leider konnte ich so keine wirklich schönen Bilder machen, obwohl der Wagen das durchaus verdient hätte. Zum einen weil der Pulsar einer der wenigen Japaner in der Sammlung war und weil er durch diese wilde Mischung aus Targa-Coupe und Kombi selbst an einem Rosenmontag voller Jecken noch herausstechen würde. Danach folgte eine fast schon überwältigende Anzahl an Nachkriegsfords aus Kölner Produktion! Escort, Taunus, Capri, alles vorhanden! In der hinterletzten Ecke dahinter hatte man dann noch einen Fiesta MK6 versteckt, fast als würde man sich dafür schämen das er neben den ganzen Preziosen steht 🙁

Gegenüber gab es dann ein bisschen Wankeltechnik zu bestaunen. Neben einem RX 7 FC gab es noch einen Hansa MX5 NC mit Wankelumbau. Schon ganz interessant anzusehen und sicherlich auch spaßig zu fahren. Der kompakte Wankel soll das ohnehin schon nicht hohe Gewicht des MX5 um gut 100 kg senken. In der Klasse ne menge Holz! Dafür schmeißen andere Ihre komplette Innenausstattung aus dem Auto 😁 Neben dem MX-5 durfte natürlich ein Ro80 in zeitgenössischer Farbkombination nicht fehlen. Irgendwie hat sich da noch eine E-Type V12 dazwischengemogelt der da irgendwie nicht in die Reihe passen wollte 😁

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Spannender wurde es dann ein Auto weiter mit Matra. Der güldene Murena erregte meine Aufmerksamkeit, auch wegen des Dreisitzersetups im Innenraum. Man hat da so einen kleinen "Hä?!"-Moment sobald man die dritte Kopfstütze im Innenraum sieht. Direkt daneben stand ein Rancho, wohl einer der ersten SUV ever da dieser mehr als Freizeitauto als echter Geländekraxler konzipiert wurde. Für letzteres fehlt neben dem Allrad auch einfach die Bodenfreiheit. Neben dem Rancho gab es dann einen Renault Espace der ersten Generation zu bestaunen, Europas erster richtiger VAN. Für die Größe ist die Raumausnutzung schon echt gut. Mit dem Ding warst du damals sicherlich der King neben den ganzen VW-Bus Eltern. Apropos Renault, daneben gab es einen Fuego in so gar nicht feurigem Blau zu bestaunen.

Gegenüber gab es diverse deutsche Vorkriesoldies in Form von Adler und co zu bestaunen. Bei dem Adler Typ 10 schwirrte mir die ganze Zeit der Chrysler Airflow durch den Kopf. Eine Ecke weiter wird es dann extrem Benz- und BMW lastig, mit freundlicher Unterstützung einiger Glas Coupes und Cabrios 😉 Danach ging es eine Etage weiter oben weiter. Dort erwarten einen diverse Kit-Cars auf Käfer Basis. Schon spannend was viele Karosseriebauer aus der Basis gemacht haben. Leider sahen die meisten Autos 10 mal schneller aus als es die Basis hergegeben hat, aber damals hat mehr Schein als Sein noch besser funktioniert.

Wirklich wild war der ACM Bagini Passo, eine krude Mischung aus Golf Cabrio und Offroader. Da war der Golf Country daneben schon ein guter Vergleichspartner welcher auch erst als Oldie seine Fanbase gefunden hat. Glaube damals hat das Konzept noch keiner verstanden. Weiter ging es mit diversen Karmännern und einem Exilbrasilianer in Form des SP2. Für sein Alter war der SP2 ja durchaus Schick, man schaue sich nur mal die Heckpartie an mit dem breiten, geschwungenen Kotflügeln, den tiefligenden Rückleuchten welche der Karosserieform folgen und der großen Heckklappe welche fast über die gesamte Länge des Hecks mitfließt.

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Mit luftgekühlten VW ging es dann auch weiter in Form von Käfer, Fridolin und Co. Neben einem kurzen Porsche Intermezzo folgte eine relativ umfangreiche Audi Ecke. Witzig das man auch hier wieder sieht das man sich beim Styling bei den Amerikanern bedient hat. Na? Wer errät an welches US-Car der Auto Union 1000 SP erinnert? 😉 Oben ohne, Kulleraugen-Scheinwerfer, Heckflossen. Na, wer kommt drauf? 😉 Neben ein paar weiteren Auto Union stand dann ein ganz besonders Stück, welches mir insbesondere dadurch auffiel das ich es schon mal irgendwo gesehen hatte! Das ist doch der Hudson aka "Hudo", mit dem Heidi Hetzer Ihre Weltumrundung durchgezogen hat! Knapp 3 Jahre lang ist Heidi mit Ihrem Hudo einmal um die Welt gefahren. Der stand hier einfach mal so in der Sammlung, incl. aller Gebrauchsspuren. Da muss man schon echt den Hut ziehen das man sich traut mit so einem Auto einmal um die Welt zu fahren. Wartungsintervalle sind bei diesen Fahrzeugen ja auch nicht gerade lang! Dazu war die gesamte Technik ja noch nicht darauf ausgelegt 200.000 km am Stück zu fahren ohne irgendwas außer Verschleißteilen zu tauschen. Dazu kam das Heidi die Tour trotz einer Krebserkrankung und zwei abgerissenen Fingern durchgezogen hat. Andere hätten nicht mal die Tour selbst durchgezogen oder überstanden.

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Ein paar Meter weiter wurde es dann etwas Opel-lastig. Kapitätn, Olympia, Kadett, Admiral und sogar ein Bitter CD gaben sich die Ehre. Interessant waren auch hier wieder die Holzvergaser-Umbauten. Not macht erfinderisch! An den beiden Admirälen sind wir als US-Car Fans dann auch was länger hängen geblieben. Man iseht die Einflüsse der Amerikaner auf das Opel-Design dieser Ära einfach.

Und damit war die Automobilsammlung auch schon wieder zu Ende 🙂

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Sun Mar 30 18:29:46 CEST 2025    |    Dynamix    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: On Tour

Es begab sich eines kalten Wintertages, da kam mir die Idee das man mal wieder was mit ein paar Kumpels machen könnte. Saisonpause ist schließlich immer doof, die Furhparks sind im Winterschlaf und irgendeinen Vorwand braucht man ja um was miteinander zu machen 😉

So beschlossen wir uns mal ein bisschen Autokultur zu geben. Die Wahl fiel hierbei auf den PS-Speicher in Einbeck, da dieser viel sehenswertes versprach mit dem man so einen lauen Sonntag schon gut rumkriegen könnte. Mal davon ab das ein guter Kumpel von mir da eh immer schon mal hinwollte und für die Idee gleich Feuer und Flamme war. Wer es nicht kennt:

Einbeck ist ein 30.000 Seelen Städtchen im südlichen Teil von Niedersachsen unweit der Grenze zu Nordhessen. Seit 2014 residiert dort der PS-Speicher, ein Automuseum welches sich zur Aufgabe gemacht hat die Geschichte der Mobilität zu beleuchten und den Besuchern ein vollumfängliches Erlebnis rund um die Mobilität zu bieten. Neben der Hauptausstellung gibt es noch diverse Sammlungen welche über die ganze Stadt verteilt sind, darunter Zweiräder, Nutzfahrzeuge, Kleinwagen, teure Exoten und weitere automobile Klassiker.

Also machten wir uns Sonntags bei herrlichem Wetter auf in Richtung Einbeck. Die knapp 4 Stunden Fahrt waren dank reichlich Gesprächsthemen und trotz sehr gemäßigtem Tempo (immerhin 4,6 Liter im Schnitt) sehr kurzweilig und die Strecke führte unter anderem auch durch meine alte Heimat in Nordhessen. Hach, da kommen alte Gefühle wieder hoch 🙂 Wir trafen uns in Einbeck mit einem weiteren Kumpel aus dem Erfurter Raum der auch schon auf uns wartete. Gut, er hatte auch ausnahmsweise mal die kürzere Anreise 😉 Sonst ist er immer der Arme der 5-6 Stunden gondeln darf um zu uns zu kommen.

Nach der Ankunft und einem kurzen Schnack ging es dann auch schon in das Museum. Der PS-Speicher verdankt seinem Namen der Tatsache das in dem Gebäude früher ein Kornspeicher war. Auf dem Gelände gibt es neben dem Museum noch ein Restaurant und diverse Bespaßungen wie einen Simulator. Im Eingangsbereich angekommen überlegten wir erst einmal welche Ausstellungen wir uns anschauen wollten. Neben der Haupausstellung gibt es ja noch die Sammlungen und mit einem Kombiticket kann man sich bis zu zwei davon zusätzlich anschauen und dabei noch ein paar Euro sparen. Wir entschieden uns dafür die Automobilsammlung gemeinsam anzusehen und uns dann zu trennen. Ich wollte mir unbedingt die Bikes ansehen, die Jungs wollten sich die Kleinwagenausstellung anschauen.

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So begannen wir mit der Hauptausstellung. Dafür fährt man zuerst mit einem Fahrstuhl ins oberste Geschoss. Dort begrüßen einen diverse Fahrzeuge aus der Frühzeit der Mobilität, also die ersten Fahrräder, Motorkutschen oder frühzeitlichen Motorradkonzepte. Interessant zu sehen wie wenig sich Fahrräder im Grunde verändert haben. Zumindest was den grundsätzlichen Aufbau und die Ausstattung angeht. Auch wie manche Details früher ausgeführt waren. Ein schönes Beispiel war hier der Panhard der neben dem sehr auffälligen Kühler auch noch diese turmartigen Radnaben zu bieten hatte. Interessant auch die verschiedenen Arten der Kraftübertragung. Während viele Fahrzeuge mit massiven Antriebsketten daherkamen gab es auch diverse andere Konzepte wie ein Riemen der über ein großes Holzrad an der Felge seine Kraft auf das Hinterrad übertrug. Witzig war auch das Fahrrad wo der Hilfsmotor incl. drittem Rad einfach neben das Hinterrad montiert wurde. Offenbar war der Motor eine Nachrüstlösung für herkömmliche Fahrräder 🙂

Die ersten beiden Etagen behandeln die Mobilität bis in die 30er hinein, entsprechend stark ist das Ganze auch geprägt von Motorrädern dieser Ära. Auch da gab es ganz interessante Bikes wie die Megola welche einen sehr schicken Rahmen hat. Auch der Antrieb ist faszinierend weil der Sternmotor in der Vorderradfelge sitzt und dort über eine Übersetzung dafür sorgt das die Maschine damals bis zu 110 km/h geschafft hat. Meine Kumpels hatten von sowas noch nie gehört und waren entsprechend fasziniert von der Technik 😉 Das erste Auto wartete dann in Form eines Horch 350 auf uns. Was ein riesiger Apparat! Der Wagen wirkt fast wie ein Kleinbus wenn man davorsteht. Umso erstaunlicher wie wenig Platz in dem Auto eigentlich ist.

Zwischendurch gab es natürlich immer noch parallel viele Motorräder zu sehen, da diese damals für viele die einzig leistbare Alternative zum unerschwinglichen Auto waren. Besonders fiel mir da eine alte Zündapp ins Auge die einen Pressstahlrahmen hatte. Sieht eigentlich ganz schick aus, aus so einem Rahmen könnte man sicherlich ein schönes Motorrad im Art Deco Stil zimmern 🙂 BMW hatte in der Hinsicht auch einige Modelle im Programm. An dem Punkt nähert man sich auch so langsam der Ära des zweiten Weltkriegs. Neben dem KDF-Wagen (heute besser bekannt unter dem Namen Käfer) bekommt man hier auch einen Einblick wie kreativ die Menschen in den letzten Tagen des Krieges sowie der Nachkriegszeit werden mussten um irgendwie mobil zu bleiben. Treibstoff war rar und so wurden viele Fahrzeuge auf Holzvergaser umgerüstet. Man sieht das ganz schön an dem Citroen TA.

Nach dem zweiten Weltkrieg nähern wir uns mit rasanten Schritten den Rockin Fifties welche geprägt waren von Rock N Roll, Pasatellfarben und günstiger Mobilität. In dieser Ära feierten die ersten Roller sowie Microautos Ihren Siegeszug. Da war dann auch einiges dabei was problemlos in einem Fallout-Spiel hätte landen können. Man schaue sich nur mal den Achilles Roller an oder auch den Kleinschnittger F125. Wahnsinn das die kleine Kiste weniger wiegt als ein modernes Motorrad. Weitere beliebte Kinder dieser Ära sind auch die ausgestellte Vespa oder die NSU Quickly welche heute noch eine kleine Fangemeinde hat.

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Weiter ging es dann langsam in Richtung Swinging Sixties und hier sieht man schon gut das sich in dieser Zeit das Auto so langsam anfing durchzusetzen, zumindest in Deutschland. Der ausgestellte DKW 3=6 ist ein gutes Beispiel dafür. Der Name rührt übrigens daher das der Wagen mit seinem 3-Zylinder 2-Takter die Kraft eines 4-Takt 6-Zylinders bieten sollte. Gut, an die Laufruhe wird der Motor wohl nicht rangekommen sein 😉 Auf der Etage gab es dann auch wieder sehr viele Motorräder zu sehen welche alle in Holzkisten ausgestellt waren. Eine schöne Idee welche optisch was hermacht und lockerer daherkommt wie einfache Ausstellungen wo man einfach alle Fahrzeuge auf eine Fläche pfercht. Überhaupt überzeugt der PS-Speicher mit vielen schönen Details, zeitgenössisschen Ausstellungsstücken oder lebensgroßen Dioramen in welche die Ausstellungsstücke eingebettet sind. Damit bietet man auch den nicht so PS-affinen Zuschauern einen schönen Streifzug durch Jahrzehnte deutscher Geschichte. Und wo wir bei Dioramen sind, folgt auch nach den alten Motorrädern direkt das Nächste welches durch viel Liebe zum Detail besticht. Man hat das Gefühl man läuft mitten durch eine Seeszenerie. Sehr schön aufgemacht 🙂 Kleines Highlight war ein Amphicar in cremeweiß welches sich gut in die Seelandschaft einfügt 😉

Hier beginnt dann auch so langsam die Transformation des Motorrads, weg vom reinen Zweckgefährt, hin zum Freizeitgerät. Entsprechend wird man auf Etage 3 auch gleich mal von einer wunderschönen CB750 Four begrüßt 😎 Da haben selbst meine nicht motorradaffinen Jungs mit leuchtenden Augen davorgestanden. Gut, das Blau macht auch echt was her. Entsprechend gab es hier auch viele zweirädrige Spaßgefährte zu sehen. Kawasaki H2, die dreizylindrige Zweitaktrakete? Klaro! Auch die Italiener waren in Form von Ducati und Laverda würdig vertreten. Eine kleine Sonderecke war den Kreationen von Friedl Münch gewidmet welcher damals den Motor eines NSU TT in einen Motorradrahmen steckte. Nicht gerade schön, aber in Sachen Leistung der feuchte Traum jedes Bikers. Im gleichen Raum gab es mit einer Van Veen OCR 1000 auch ein Wankelmotorrad zu bestaunen. Klar, damals waren Wankel total in wie man auch am RO 80 oder dem Mazda Cosmo sehen konnte.

Natürlich darf in so einer Ausstellung die legendäre Z1 nicht fehlen! 😎 Einen Raum weiter bewegten wir uns so langsam in Richtung 80er was man an dem schneeweißen Golf Cabrio schon erahnen konnte. Weiß war damals, vermutlich wegen Boris Becker und Steffi Graf, sehr trendy was man auch an vielen Fahrzeugen aus der Zeit sieht. Wieder einen Raum weiter gab es dann noch ein paar zweirädrige Preziosen zu bestaunen. In einer ordentlichen Sammlung darf eine Honda CBX 1000 natürlich nicht fehlen. Der 6-Ender sieht auch heute noch extrem beeindruckend aus. Den totalen Gegenkontrast dazu liefert die danebenstehende Yamaha SR500 die ich persönlich ja auch ganz schnuckelig finde. Auf dem Podest fiel mir eine 1100er Katana ins Auge, insbesondere weil diese eine Zweifarbenlackierung trug. Für damalige Verhältnisse war das Design schon stylisch und es verwundert nicht das die Kiste in den 80ern so eingeschlagen.

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Kleines Highlight für Filmfans war der Film-Delorean der im gleichen Raum stand. Kleiner Fun-Fact: Der Mr. Fusion Reaktor im Heck ist eigentlich eine Krupps Kaffeemühle welche ich letztes Jahr um die Zeit im Westerwälter Motorradmuseum schon bestaunen durfte und bei mir damals für ein Deja-Vu gefühl sorgte 😉 Man sieht sogar noch das Einstellrad für die Mahlstufe 😁

So langsam nähern wir uns dann der Moderne mit Ikonen wie der Ducati 916 oder dem vollverkleideten Ziegelstein BMW K1. Sogar eine Aprilia Moto hatte sich in die Ausstellung verirrt! Weiter geht es dann mit Millenium-Ikonen wie BMW C1, Suzuki Hayabusa, Harley V-Rod oder der Kawasaki Z1000 mit welcher Kawasaki die Wiederauferstehung der erfolgreichen Z-Reihe einläutete. Am Ende wartete dann noch eine A-Klasse auf uns, welche natürlich insbesondere wegen dem PR-Desaster infolge des Elchtests seinen Platz in der Autogeschichte sicher hat. Interessant waren hier auch die ganzen zeitgenössischen Ausstellungsstücke. Wenn du das meiste davon noch aus deiner Kindheit kennst weißt du, du wirst alt! Klapphandys? DVD's? Super Nintendo? Tamagotchis? Jepp, alles miterlebt. Ganz zum Schluss gab es dann noch einen VW XL1 in einem sehr auffälligen Orange. Die Teile hat man auch so gut wie gar nicht auf der Straße gesehen. Glaube die Begegnungen davon kann ich an einer Hand abzählen und eine davon ging auf das Konto meines damaligen Arbeitgebers wo so ein Ding ab und an mal im Parkhaus stand.

Danach waren wir mit der Hauptausstellung auch schon durch. Wir beschlossen uns noch etwas zu stärken während wir uns auf den Weg in die Sammlungen machten welche an anderen Standorten untergebracht waren. Dabei läuft man durch die Altstadt von Einbeck welche durch viele alte Fachwerkäuser besticht. Eigentlich eine nette Idee das man auf dem Weg zu den Sammlungen genau hier durchgelotst wird 🙂 So sieht man auch ein bisschen was von dem Ort.

Mit den Sammlungen geht es dann in den nächsten Artikeln weiter 😉


Mon Dec 09 18:45:15 CET 2024    |    Dynamix    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: On Tour

Es war mal wieder soweit, die Intermot in Köln stand an. Für mich als Motorradfahrer natürlich ein Pflichtttermin. Dieses Mal hatte ich mir meinen Kumpel Jonas geschnappt, da auch er mittlerweile unter die Biker gegangen ist. So ist meine bessere Hälfte um den Messegang herumgekommen 😉 Begrüßt wurden wir von diversen kleineren Ständen wie der von Rennleitung 110 oder auch der Bundeswehr. Letztere sind auch überall dort zu finden wo potenziell junge Männer rumrennen 😉 Der erste Herstellerstand war dann der Suzuki-Stand. Soweit nichts spektakuläres oder Neues zu sehen. Die 8er Serie und Ihre Derivate kennt man mittlerweile und Hayabusa und Co hat man dann auch schon ein paar mal gesehen. Wenigstens passt meine Wampe mittlerweile auf die Busa drauf, da stand vor 2 Jahren noch ein gutes Stück mehr im Weg. Zwischendurch musste ich noch auf der GSX-S 1000 platznehmen. Macht schon einen wuchtigen Eindruck, aber man sitzt ganz kommod drauf 🙂

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Leider war auf dem Suzuki-Stand schon zu merken das die Messe gut besucht war. Noch stärker als vor 2 Jahren. Leider gibt es aus dem Grund auch nicht so viele Fotos wie gewohnt. Du hast halt immer wieder Leute die durch das Bild hüpfen oder Motorräder die dann belegt sind und du willst auch nicht die Hälfte der Messebewohner fotografieren sondern die Bikes. Neben der GSX-S 1000 stand dann auch passend die Katana, für dieses Jahr in typischem Suzuki Blau. Finde ich irgendwie passender als die matten Farben der Vorjahre. Danach schlenderten wir auch direkt zum benachbarten Kawasaki-Stand und auch hier war, erwartungsgemäß, die Hölle los. Man merkt an den Menschentrauben welche Kategorien gut gehen. Während bei den Retrobikes nicht viel los war, waren die Reihen mit den Nakeds und den Supersportlern supervoll. Aber gut, kann man sich wenigstens in Ruhe mal die neuen 230er Retromodelle anschauen. Für 2025 bringt Kawasaki einen kleinen Einzylinder im Stile der W800, welche für 2025 in D leider nicht mehr angeboten wird. Neben der W230 bringt Kawasaki noch ein Schwestermodell namens Meguro S1. Meguro war der Hersteller den Kawasaki vor Urzeiten mal aufgekauft hat um so ins Zweiradgeschäft einzusteigen. Dieser Historie zollt man mit dem Namen des Schwestermodells Tribut. Die Meguro nimmt dabei die etwas edlere und klassischere Rolle ein als die W230. Stelle ich mir als Pendlermopped in der Stadt ganz nett vor. Die Maschine ist relativ kompakt und mit den 18 PS kommt man sicherlich ganz gut durch die Stadt.

Neben den kleinen Newcomern, gab es dann noch die Eliminator zu bewundern welche dieses Jahr frisch auf den Markt kam. Daneben eine Vulcan und eine Z125 womit wir die Reihe auch schon durch hatten. Danach kam die Reihe mit den Supersportlern wo sich die Zuschauer schon dicht gedränkt hatten fürs Probesitzen. Keine Chance da mal vernünftige Fotos zu machen. Selbst bei den Sporttourern war gut Verkehr. Die neue Versys 1100 oder die Ninja 1100 SX ließen sich so kaum mal in Ruhe begutachten. In der Reihe mit den Nakeds war natürlich am meisten los, auch weil Kawasaki erst vor kurzem die überarbeitete Z900 vorgestellt hat. Probesitzen konnte ich wegen dem Gedränge zwar nicht, was mich aufgrund der Popularität der Z900 aber auch null wundert, dafür habe ich mir dann mal die Detail angesehen welche man im Vergleich zum Vorjahr geändert hat. Optisch hat die Z900 für mich definitiv gewonnen. Diese fette Frontmaske hat mir nie wirklich gefallen wollen, die Z H2 gegenüber zeigte den Vergleich noch einmal eindrucksvoll. Da gefällt mir die neue deutlich besser. Den Verlust der Z-Rückleuchte finde ich auch nicht so schlimm, das neue Heck mit dem zusammenhängenden Leuchtband wirkt moderner als das angedeutete Z mit den einzelnen LEDs der Vorgängerin. Die paar Zierelemente in gebürsteter Optik sind auch eine nette Ergänzung und tun nicht weh. Insgesamt hätte ich mir zwar von der neuen Z mehr erwartet aber man hat jetzt auch nichts verschlimmbessert. Man ist hier schlicht den Weg des geringsten Risikos gegangen. Ich denke die Verkaufszahlen werden Kawasaki, wie so oft, recht geben.

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Danach schlenderten wir noch an dem ganzen experimentellen Zeug vorbei. Neben der E1 und der Hybridkawa hatte man noch den Wasserstoffprototypen dabei. Der fette Aufbau am Heck wirkt dabei als hätte man an die Kawa noch zwei Feststoffbooster drangepappt. Schön ist anders, aber wohl nötig um die Wasserstofftanks unterzubringen. Wird wohl für den Alltag wenig praktikabel sein. Daneben stand dann doch noch was für mich! Kawasaki hat vor ein paar Tagen erst eine auf 150 Stück limitierte Version der Z900RS angekündigt um das 50. Jubiläum von Kawasaki Deutschland zu feiern. Entsprechend kommt die Z900RS in einer eigenen Lackierung in mattschwarz/mattgrau. Dazu viele Elemente in Gold wie Felgen, Gabel, Kühlerabdeckungen, Fersenschutz, Lenkerendgewichte usw. Dazu gibt es dann eigene Jubi-Embleme und an den Seiten eine Plakette mit der laufenden Nummer. Schon ganz nett und mit 600€ Aufpreis sehr moderat eingepreist. Für Sammler sicherlich nicht ganz uninteressant!

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Weiter ging es mit den Crossern, wobei mir auch da wieder die Beinlänge fehlt um sowas sicher zu bewegen. Da gab es jetzt aber auch nicht viel zu bestaunen. Also weiter zum Royal Enfield-Stand nebenan. Im Gegensatz zu 2022 gab es hier auch mehr Modelle zu bestaunen, hier hat man in den letzten 2 Jahren ordentlich nachgelegt und so standen neben den bekannten 350er Modellen auch einige Derivate auf Basis des großen 650er Motors. Neben der bereits bekannten Interceptor standen auch die Bear als Scrambler-Variante, die Shotgun als Vertreter der Bobber sowie die Super Meteor als Cruiser-Variante der Plattform auf dem Enfield-Stand. Auch die neue 450er Plattform war in Form der Himalayan sowie der Guerilla vertreten. Die Guerilla ist insofern interessant, da diese eine interessante Alternative zur gut gehenden Triumph Speed sein könnte. Die Eckdaten stimmen und in Sachen Verarbeitung muss ich Enfield da sicherlich nicht vor Triumph verstecken. Auch die Sitzposition passt! Da bin ich mal gespannt wie da die Verkaufszahlen ausfallen. Könnte ich mir gut als Einstiegs- bzw. Pendlermotorrad für den urbanen Bereich vorstellen, dazu passt auch die knallige Lackierung im modernen Stil.

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Ums Ecke gab es dann noch den Bimota-Stand der wie immer etwas versteckt am Rand des Kawasaki-Stand angeflanscht war. Neben der bereits bekannten KB4, hatte man dieses Mal noch die neue Tera im Angebot. Die Tera ist so etwas wie die Tesi H2 für Adventure Bike Fahrer. Ich wüsste sonst auch nicht wie ich das Konzept besser beschreiben könnte. Hier hat man die Optik eines Adventure Bikes mit den technischen Merkmalen einer Tesi gekreuzt, also neben der Achsschenkellenkung auch den H2-Motor von Kawasaki. Interessante Idee, wobei sich dann die Frage stellt wer mit 200 PS und so einer Lenkung ins Gelände geht. Dürfte wohl eher was für die Fraktion sein die Ihre GS auch nur auf der Straße bewegen. Basispreis soll bei knapp über 40.000€ liegen, so hat man es zumindest am Stand vernehmen können.

Als nächstes war der Stand von Honda an der Reihe, wobei auch hier wieder so viel los war das kaum Bilder dabei herumkamen. Auch hier merkte man wieder welche Modelle reges Interesse auf sich zogen. Neben den Sportlern, waren auch die Naked-Bikes, die Rebel und die Goldwing gut besucht. Die Roller waren eher weniger gefragt. Honda hatte noch ein nettes E-Konzept in der Tasche welches ganz gefällig war. Ansonsten zeigte man noch die Modellpalette mit Hondas E-Clutch System.

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An einem Nebenstand gab es dann noch Monkey, Dax, Grom und die Super Cub zu bewundern. Hier war nicht viel los, weshalb man hier auch mal probesitzen konnte. Erstaunlich wie gut man auf einer Monkey, trotz der winzigen Größe, doch sitzen kann. Die Sitzbank in dem Schottenmuster fand ich ganz passend dazu. Klein aber fein! Auf der CL500 habe ich dann auch mal Platz genommen, weil man hier aus der Rebel Plattform doch einen gefälligen und bezahlbaren, modernen Scrambler gezaubert hat. Gefällt auch von der Sitzposition ganz gut, wobei mir das Bremsgefühl überhaupt nicht gefallen hat. Die Bremse ließ sich sehr weit durchziehen und fühlte sich schwammig und teigig an. Druckpunkt quasi nicht vorhanden. Keine Ahnung ob das normal ist oder ob die Bremse beim Messemodell gar nicht erst befüllt war.

Nachdem wir Honda abgehakt haben, ging es zum Stand von Yamaha. Nach der Abstinenz in 2022, hat man sich dieses Jahr nicht lumpen lassen und einen ordentlichen Stand aufgefahren. Hier gab es neben den aktuellen Modellen einige Umbauten zu bewundern, dazu ausgewählte Highlights aus der Yamaha Geschichte, einen Tresen mit ausgewählten Yamaha Händlern, eine Ausstellung mit den aktuellen Rennfahrzeugen und kostenlose Energydrinks gab es auch noch. Entsprechend fand sich auch die junge Klientel am Stand ein 😉 So meine Damen und Herren geht ein vernünftiger Messestand für den jeden was dabei ist! Was neues, was altes, was umgebautes, direkter Kontakt zum Händlernetz und Giveaways um bei den Leuten im Gedächtnis hängen zu bleiben.

Mein Objekt der Begierde war die XSR 900 GP welche ich auch unheimlich gerne mal fahren würde, nicht nur weil Sie hinreißend aussieht sondern weil der CP3 Motor ja seit Jahren durch die Bank gelobt wird. Ein Dreizylinder fehlt mir davon ab noch auf meiner Bucket Liste. So ließ ich mir zumindest die Gelegenheit eines Probesitzens auch nicht nehmen. Passt schon ganz gut und weil die nackte XSR der Plattformspender ist, fällt die Ergonomie zwar sportlich aber auch nicht so extrem aus. Apropos GP, der schmale LED Scheinwerfer scheint jetzt auch an anderen Modellen Einzug zu halten. Die aktualisierte MT09 hat den Scheinwerfer ebenso spendiert bekommen. Die neue Frontmaske hat irgendwie was von Iron Man, dies empfinde ich aber immer noch zurückhaltender als die aggressive Insektenoptik der letzten Jahre welche viele Hersteller fahren. Dagegen wirkt die neue Frontmaske der MT09 geradezu sachlich. Da bin ich mal gespannt wie das bei den Fans ankommen wird. Alles in allem ein Stand der einer Motorradmesse würdig war!

Am Ende der ersten Halle gab es dann auch eine nett gemachte Fressmeile mit reichlich Auswahl und Gelegenheiten zum ausruhen. Fand ich von der Aufmachung ganz gut und eine Alternative zu den überteuerten Messeständen von 2024 war es alle mal. Die wollten damals ernsthaft 20€ für 2 Cola und 2 Würstchen im Brötchen haben. Da hat man für das gleiche Geld schon an einem der Food Trucks zwei ordentliche Burger bekommen. Ein Schritt in die richtige Richtung, zumindest aus gastronomischer Sicht!

Auf unserem weiteren Weg sind wir dann am Stand von Segura vorbeigekommen. Die stellen Sicherheitskleidung für Motorradfahrer her und da sind wir dann beide an einer Lederjacke hängen geblieben die auf den erstne Blick ordentlich was hermachte. Ich hatte ja vor 2 Jahren schon verzweifelt nach einer Schutzjacke gesucht die meinen Ansprüchen gerecht wird, was aber gar nicht so einfach ist. Selbst meine teure Richa Jacke erfüllt da nicht alle Anforderungen. Umso erstaunter war ich das die schicke Segura Jacke tatsächlich eine AAA-Zertifizierung hatte! Für gewöhnlich sind Jacken in dem Look gerade mal nach Level A zertifiziert. Das muss ich mir doch mal genauer ansehen! Die Jacke an der wir da hängen geblieben sind ist die Segura Formula und bietet neben der höchsten Zertifizierung noch ein Thermofutter sowie diverse Taschen. Preislich liegt die auch nicht über anderen Lederjacken in dieser Kategorie. Gäbe es die Jacke noch mit einem grünen Kontraststreifen, wäre die Jacke perfekt für Eddie und ich würde endgültig schwach werden. Wobei sich Leder ja auch noch färben lässt 😁

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Zwischendrin gab es immer wieder kleinere Stände mit Umbauten bestaunen. Ganz hoch im Kurs stand dieses Jahr definitiv Carbon. Kaum ein Umbau der ohne auskam, selbst eine XJR bekam die Carbonbehandlung spendiert. Bei SWM gab es auch diverse Umbauten zu bestaunen. Daneben machten wir dann einen kleinen Zwischenstopp bei Bridgestone. Neben dem ein oder anderen Bike, hatte man natürlich auch die neuesten Reifen im Gepäck. Darunter auch den neuen T33 Sporttouringreifen den ich mir auch mal angesehen hatte. Hier ergab sich auch mal die Gelegenheit mit einem Standmitarbeiter zu sprechen, gerade in Sachen Reifen kommt 2025 auf viele Fahrer älterer Bikes einiges an Aufwand zu. Die Reifenhersteller versuchen da zwar mit eigenen Unbedenklichkeitsbescheinigungen gegenzuarbeiten, aber am Ende hilft da auch nur eine zusätzliche Bescheinigung vom Bikehersteller und selbst dann muss man die Reifenbindung noch austragen lassen. Bürokratischer Aufwand, aber was will man machen. Das Thema gibt es im Grunde schon seit Jahrzehnten und ist keine Erfindung der EU. Die Reifenbindung steht schon bei meiner ZZR und die ist sowas von Prä-EU was das angeht 😉 Wir unterhielten uns noch ein bisschen über Reifen und zu meiner Freude musste ich feststellen das es den neuen T33 auch in Eddies Größen gäbe. Könnte man sich dann auch mal anschauen! Der Standmitarbeiter erzählte mir, auf die Frage was ich so fahre, auch das Bridgestone den BT021 wohl tatsächlich noch produziert. Erklärt woher der Vorbesitzer den noch bekommen hat obwohl der Reifen auch bald die 20 Jahre auf dem Buckel hat. Der Standmitarbeiter hat es lakonisch mit "ist halt günstig" kommentiert. Viele Shops haben den Reifen aber auch gar nicht mehr im Angebot, deshalb kann ich das mit den Preisen auch nicht großartig nachvollziehen.

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Nebenan bei Wilbers gab es was für meinen Kumpel Jonas. Er ist Fan der BMW R18 und man hatte dort eine R18 mit einmal alles am Start. Ist schon ein mächtiges Teil! Danach wollten wir eigentlich mal bei Ducati schnorcheln, aber auch hier war der Stand brutal überlaufen. Man merkt halt, ähnlich wie bei Autos, dass teuer und schnell bei den Leuten immer ziehen und beim Publikum für staunende Gesichter sorgen 😉 Entsprechend kurz fiel der Besuch auch aus, lediglich die Scrambler konnte man sich mal in Ruhe ansehen. Alles andere war von Menschenmassen umringt. Diavel, die ganzen Edelsportler und selbst die Multistradas waren gut besucht. So zogen wir weiter und blieben am Stand von Horwin hängen, auch weil hier der Andrang überschaubar war. Hier gibt es relativ preisgünstige E-Roller, welche durch Ihre Ausstattung auffielen. Wir haben uns dann mal die EK im Detail angesehen und kamen zu dem Schluss das zwar auch hier das Rad nicht neu erfunden wurde, aber doch sichtbar wurde warum die Chinesen in dem Bereich gerade so weit voraus sind. Man vergleiche mal eine Vespa Elettrica mit der EK 3 und man stellt fest das man für weniger Geld eine ebenso gefällige Optik, mehr Leistung und mehr Reichweite bekommt. Wo man bei der Vespa schon in den Eco-Modus gehen muss um überhaupt 100 km zu packen, kann die EK3 bis zu 150 km fahren und da sind die Akkus bei Bedarf herausnehmbar. Und während die EK3 für gut 4.000€ zu bekommen ist müsste man für die Elettrica schon 7.500€ hinlegen. Die werden zwar mittlerweile auch mit satten Rabatten verkauft, aber für die Elettrica 70 legt man dann immer noch gut 6.000€ hin. Klar überlegen sich dann viele ob Sie überhaupt noch europäische Fahrzeuge kaufen.

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Apropos China, man hat sehr viele Stände von chinesischen Firmen gehabt. Vom Hersteller, über Vertreter von Produktionsfirmen für allerlei Zubehör bis hin zum Hersteller von Modeklamotten hat man hier eigentlich alles gefunden. Da darf man auch mal gespannt sein ob die Chinesen im Zweiradbereich auch so stark Fuß fassen werden wie bei den Autos. Zumindest auf dem Horwin Stand gab es schon Gespräche mit potenziellen Vertriebspartnern. Nicht weit vom Horwin Stand fand sich dann auch ein kleiner Stand von Zero, hier gab es aber nicht viel neues. Den Polizeiumbau hab ich jetzt auch schon x-mal gesehen.

Wir stöberten dann noch durch die Stände der wenigen Klamottenhersteller die sich auf die Messe verirrt hatten. Von den Helmherstellern gaben sich im Grunde nur Nolan und Shoei die Ehre. Bei Shoei hab ich mir mal den X-SPR genauer angesehen, dafür ist Jonas am Nolan Stand dann an dem massiven Promotrailer hängen geblieben ist den Nolan hier aufgefahren hat. Bei den Klamotten sah es ähnlich mau aus wie bei den Helmen. Neben Segura eigentlich nur noch ein Anbieter von Adventurekleidung der mir aber nichts sagte. Hier wäre sicherlich auch noch Potenzial.

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Wir schnorchelten noch etwas weiter und blieben kurz bei Öhlins hängen. Hach, die haben ja schon durchaus nette Sachen im Programm aber leider alles nicht mit ABE für meine Bikes und auch in Sachen Einzelabnahme wird sowas schwierig bis unmöglich. Aber träumen darf man ja nochmal. Zum Abschluss ging es dann zum BMW-Stand aber auch da war es mit anschauen schwierig weil der Stand gut besucht war. Neben ein paar R-Nine T gab es noch eine R18 im M-Look zu bestaunen, ansonsten waren fast alle Maschinen von Menschenmassen verdeckt. Ich will gar nicht wie das Samstag gewesen sein muss wenn es Sonntag immer noch so viele Menschen sind. Man merkt, Corona ist vorbei und die Leute zieht es wieder auf solche Veranstaltungen. Da war 2022 noch etwas entspannter.

Fazit

Viel los, ein paar neue Hersteller, ein paar welche dieses Jahr nicht gekommen sind. So könnte man die Intermot 2024 zusammenfassen. Dieses Jahr versprach wieder etwas umfangreicher zu werden als letztes Jahr, was aber rückblickend betrachtet nicht ganz gehalten werden konnte. BMW war wieder am Start und auch Yamaha gab sich mit einem schönen großen Stand die Ehre, dafür fehlten dann Marken wie Benelli, der Piaggio Konzern oder auch Horex welche sich 2022 noch einen eigenen Messestand leisteten. Von Harley fehlte auch dieses Jahr wieder jede Spur. Ich finde da geht noch mehr! Die Messe bietet genug Platz und ein paar mehr Hallen, so wie früher, kriegt man sicherlich noch voll. Die Eicma oder auch die IMOT in München bekommen es ja auch irgendwie hin die Hersteller anzuziehen.

Aus meiner Sicht mangelt es hier etwas an der Vielfalt. Man könnte locker noch 1-2 mehr Hallen füllen wenn man mehr Hersteller ranschafft und dazu noch ein paar mehr Hersteller von Sicherheitskleidung, gehört schließlich auch dazu und wäre damit auch ein ganzeinheitlicher Ansatz und nicht nur für Fahranfänger interessant. Bei der Fülle an Herstellern sind die paar Hersteller von Schutzkleidung echt mau gewesen. Vor allem wenn man sieht wie viel Füllmaterial in Form von irgendwelchen Ständen mit billigem Nippes oder Modejacken vorhanden war. Da hätte ich mir sowohl mehr Quanität als auch Qualität gewünscht. In dem Falle ließe sich das durchaus miteinander vereinbaren!


Sun Oct 06 17:18:26 CEST 2024    |    Dynamix    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 4, Caprice, Chevrolet, On Tour

Oldtimertreffen Stöffelpark 2024

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Wie bereits im letzten Artikel angeteasert habe ich es mir dieses Jahr nicht nehmen lassen wieder zum Stöffelpark zu fahren. Dort finden regelmäßig Autotreffen statt und eins davon findet immer am Tag der deutschen Einheit, manche sprechen auch vom Tag der deutschen Ausfahrt (😁), statt was für ein gut besuchtes Treffen sorgt. War die Saison dieses Jahr in Sachen Treffen eher unspektakulär, so wollte ich zumindest dieses Treffen gerne mitnehmen.

Die Mischung aus der alten Industrielocation, der Renaturierung und einer kunterbunten Mischung aus mehreren Jahrzehnten Autogeschichte aus aller Welt macht das Treffen für mich schon sehr besonders. Auf dem Gelände wurde vor Jahrzehnten mal Basalt abgebaut welcher unter anderem gerne für den Straßenbau verwendet wurde. Basalt ist ein sehr haltbares Gestein, weshalb sich die Nutzung im Straßenverkehr anbot. Nachdem der Basaltabbau eingestellt wurde, hat man das Gelände zu einer Eventlocation umgewidmet und stellenweise auch renaturiert. Die alten Gebäude hat man soweit möglich im originalen Zustand erhalten, also auch mit der entsprechenden Patina! Das gibt dem ganzen einen gewissen Lost Place Charme, nur eben zum anfassen und ohne das man da gleich mit einem Bein im Knast steht.

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Dazu hat man den Park ganz nett aufgemacht, überall findet man kleine Kunstwerke welche man in die Landschaft gestellt hat. Dazu viel Grün und auf der unteren Ebene ein netter Teich. Man kann sich auch die alte Grube ansehen wo bis heute wohl noch archäologische Ausgrabungen stattfinden da man hier diverse Fossilien gefunden hat. Überall im Park findet man kleine Infoschildchen welche die Geschichte des Geländes zeigen.

So hab ich dann dieses Mal auch meine bessere Hälfte breit schlagen können mitzukommen. Sie steht auf diesen Lost Place Charme und für den Hund gibt es viel zu entdecken und erschnüffeln 🙂 Und weil mich ein Kumpel dieses Jahr schon mehrfach gefragt hat wann wir endlich mal wieder zusammen auf ein Treffen fahren haben wir uns für dieses Treffen verabredet damit es dieses Jahr doch mal klappt 🙂

Wir fuhren morgens los und gehörten mit zu den Ersten, dadurch ergab es sich das ich dieses Jahr auch noch einen der Plätze auf dem Hauptplatz ergattert hatte. Mein Kumpel folgte kurz danach und hatte den Platz neben mir ergattern können, perfekt! 😎 Ich war dann doch erstaunt mit welchem Auto er zum Treffen kam. Ich hatte eigentlich mit einem Roadmaster gerechnet, er kam aber mit seinem 92er Caprice LTZ was mich natürlich umso mehr freute weil der den perfekten Kontrast zu meinem 92er Caprice Classic bildet. Vor allem weil sein Auto rot ist und meins blau 😎

Kurze Caprice Kunde:

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Der LTZ ist die "sportlichere" Variante des zivilen Caprice in den frühen Modelljahren. Hier hat man versucht ein strafferes Fahrverhalten mit luxuriöser Ausstattung zu kombinieren. Man kann also in etwa sagen das der LTZ diverse sportliche Komponenten aus dem Police Package (strafferes Fahrwerk, direktere Lenkung, verstärkte Kühlung, kürzere Hinterachse mit Sperrdifferential, größere Bremse hinten, Digitaltacho mit Drehzahlmesser und diversen Zusatzinstrumenten, breitere Reifen ab Werk) erhalten hat, aber kombiniert mit der höherwertigeren Ausstattung des Classic plus ein paar LTZ-spezifischer Zusatzausstattungen, darunter so Dinge wie ein Lederlenkrad oder ein Bose-Soundsystem mit CD-Laufwerk und Zusatzverstärker.

Nach der Begrüßung stromerten wir über das Gelände. Erste Station war ein goldener Cadillac Eldorado an dem mein Kumpel kleben blieb wie eine Motte am Licht 😁 Zu allem Überfluss war der Wagen auch noch zu verkaufen 😉 Ob da jemand schwach wird? 😁

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Was mir generell so auffiel? Zum einen die hohe Anzahl an Golf II und Passat B3/B4, welche man so auf anderen markenoffenen Treffen wohl so kaum findet. Das bricht auch ein bisschen die typische Mercedes Dominanz auf solchen Treffen. Gerade der Passat hat mich doch etwas überrascht, da war in Sachen Zustand, Ausstattung und Motorisierung eigentlich für jeden Fan was dabei.

Ein anderer Punkt fiel mir auf weil mich meine bessere Hälfte drauf ansprach. Der Veranstalter bzw. Initiator des Treffens betreibt auch einen Handel für klassische Autos. Dieser hatte natürlich auch ein paar Ausstellungsstücke im Gepäck wie einen Rolls Royce, aber auch einen Corsa B. Bei dem fragte sich meine bessere Hälfte was der denn auf einem Oldietreffen verloren hatte. Tja mein Schatz, besagter Corsa war ein Corsa B "Atlanta". Wer weiß was in Atlanta war? Richtig, die olympischen Sommerspiele. Wann waren die noch einmal? Richtig, 1996! Wie lange ist das jetzt her? 28 Jahre 😉

Meine Damen und Herren, wer in einem ähnlichen Alter ist wie ich darf sich jetzt offiziell alt fühlen 😁 Nein, ich werde jetzt nicht sagen das der Opel ja gar kein richtiger Oldtimer und er es gar nicht verdienet hat auf dem Treffen zu stehen nur weil ich den Kram noch als Neu- bzw. Alltagsauto kenne. Das überlasse ich den selbsternannten Gralshütern und Schwarzmalern in der Szene die durch jede Bereicherung der Vielfalt gleich ihren Status Quo gefährdet sehen. Ich persönlich habe mich von dem Corsa nicht gestört gefühlt, mir eher die Frage gestellt wann ich sowas das letzte Mal in dem Top-Zustand und unverbastelt gesehen habe. Ich könnte mich nicht dran erinnern. Da müsste ich auch mal aktiv drauf achten wie viele B-Corsa man im Straßenverkehr tatsächlich noch sieht. Gefühlt hätte ich jetzt gesagt das alles vor der 4. Generation schon selten geworden ist. Und wo wir gerade bei kleinen, vergessenen Alltagshelden sind.

Einen Corsa A GSI wie er auf dem Treffen stand kannst du heute sicherlich auch an zwei Händen abzählen, gerade im Originalzustand. Oder der Fiesta MK1 1300S, wann habt Ihr generell mal einen Fiesta der ersten Generation 1 gesehen? Mittlerweile wird ja schon alles ab Generation 6 selten auf deutschen Straßen. Generation 2 und 3 sieht man so gut wie gar nicht mehr, Generation 4 und 5 maximal noch als Verbrauchsauto. Es haben sich sogar ein paar wenige Golf III auf das Treffen verirrt, die konnte man aber an einer Hand abzählen. Soviel zur Golf III Schwemme wie Sie seit Jahren von gewissen Stellen propagiert wird. Ist bisher alles noch nicht eingetreten und die ersten Modelljahre haben bereits Anspruch auf ein H-Kennzeichen!

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Da hat viele Autos wohl doch der Rost dahingerafft und so ganz vielleicht hat der Golf III seinen Platz in der Szene eben doch verdient weil es eben nicht so spielend einfach ist so ein Auto auf der Straße zu halten wie es immer behauptet wird. Der Rostschutz war beim Golf III eben nicht so gut wie Ihm von den Gralshütern immer unterstellt wird, im Gegenteil! Apropos Gegenteil: Auch die ersten Golf IV haben sich auf das Treffen verirrt und auch hier konnte ich eine interessante Beobachtung machen:

Es hieß ja immer das der Golf IV der erste unzerstörbare Golf wäre. Begründung: Die Dinger können gar nicht mehr rosten! Nun, das Gegenteil hab ich auf dem Treffen gesehen. Da war der Kotflügel an einer Stelle schon komplett durch, auch hier muss man also aufpassen wenn man den Wagen über die H-Grenze schleppen will! Irgendwann versagt halt auch der beste Rostschutz, dass mussten schon andere Eigner von Autos feststellen die als Nieroster gelten.

Apropos Golf IV, auch ein Lupo aus der gleichen Ära verirrte sich aufs Treffen. Die kenne ich wirklich noch als Neuwagen! Wenn man aber mal bedenkt das der mittlerweile auch schon über 20 Jahre alt ist und auch schon wieder zwei Nachfolger in Form des Fox und des Up! hatte, wird auch hier merken das auch der Lupo mittlerweile einfach ein altes Auto ist.

Ansonsten gab es wieder die volle Bandbreite. Von "komplett original" bis "komplett zeitgenössisch umgebaut" gab es hier viel zu bestaunen. Was mir auch positiv aufgefallen ist: Früher war mehr Lametta! Die Autos hatten einfach viel mehr Mut zur Farbe. Wo bekommst du heute bei Porsche noch ein Auto bestellt das innen und außen komplett türkis ist? Ohne Sonderbestellung geht da sicherlich gar nix. Mal davon ab das sich die heutige Klientel für einen neuen 11er sowas heute gar nicht mehr traut.

Dieses Mal hab ich es mir auch nicht nehmen lassen und mal einen Blick in die Grube geworfen. Schon beeindruckend was man da für riesige Löcher in die Landschaft gebuddelt hat nur um an ein paar Steine zu kommen. Heute finden an der Stelle archäologische Grabungen statt wovon diverse Infoschilder und eine moderne Wasserpumpe zeugen die nicht so ganz in das Bild der patinierten Industriekultur passen will 😉

Danach musste mein Kumpel auch schon weiter, er hatte schließlich noch gut 4 Stunden Fahrt runter nach Bawü vor sich! Kurz darauf machten wir uns auch auf den Weg, immerhin war ich dieses Mal länger da als letztes Jahr.

Jetzt aber genug gesabbelt und viel Spaß mit den Bildern 🙂


Tue Oct 03 21:49:11 CEST 2023    |    Dynamix    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: On Tour

Was macht man wenn der Hobbyschlitten schon wieder Wochen unbewegt in der Garage steht, die Frau ein paar Tage zu einer Freundin fährt und zu allem Überfluss auch noch ein Feiertag vor der Tür steht? Richtig, man holt das Auto aus der Garage und überlegt sich quasi erst morgens wo es hingehen soll 😁 So geschehen dann auch heute morgen. Also kurzerhand mal geschaut was heute so abgeht, irgendwas ist am "Tag der deutschen Ausfahrt" (Danke an unsere österreichischen Nachbarn für diese herrliche Schöpfung! 😁) ja immer irgendwo gebacken. Also geschaut.

Uninteressant, zu weit weg, zu weit weg, uninteressant, hey moment mal?! Da ist doch was in einem passenden PLZ-Bereich. Kurzer Check: Jupp, ist nur ne gute Stunde Fahrt weg. Das lässt sich als Tagestour locker handeln 😎

Also schnell die Frau auf die Reise geschickt und dann in den Caprice geschwungen. Ziel der Reise ist der Stöffelpark, dort findet jährlich ein großes Oldtimertreffen statt, incl. Verpflegung und Teilemarkt. Der Stöffelpark liegt im Westerwald, genauer gesagt in Enspel. Der Park war früher mal ein Steinbruch in dem Basalt abgebaut wurde. Die alten Industrieanlagen hat man größtenteils erhalten, für die Besucher umgebaut und auch einige Stellen renaturiert. Die Mischung hat definitiv seinen Charme! So war ich dann auch auf dem Weg zu meinem Stellplatz beeindruckt von der gesamten Anlage. Es empfangen einen die alten Industriegebäude die alle einen tollen Lost-Place Charme haben ohne verlassen zu sein. Weiter geht es dann durch einen schmalen Weg runter zu einem künstlich angelegten See den man schön gestaltet hat. Ein paar Meter weiter konnte man durch die Büsche auch den alten Steinbruch erkennen. Auf dem Weg zum Stellplatz wurde man schon von der Vielfalt geradezu erschlagen. Das Treffen war sehr bunt gemischt. Alltagsklassiker, selten gewordene Helden längst vergangener Zeiten und teure Preziosen gaben sich hier die Klinke in die Hand und das über viele Jahrzehnte Automobilgeschichte verteilt! Hier wird sicherlich jeder Autofan irgendwo glücklich.

Hier mal kurz meine Highlights:

Den Ascona Sport mit den Ronal Turbos fand ich optisch echt stimmig. Den roten Mitsubishi (Colt?!) fand ich echt exotisch, so ein Ding hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Der gelbe Volvo 850 Kombi wäre sicherlich was für meinen Kumpel Jonas gewesen, leider hab ich nicht geschaut obs ein T5 war. Optisch würde es passen. Den Manta i200 fand ich auch noch ganz lecker! Der Ford GT40 war natürlich für mich als US-Car Fan eins der Highlights. Nicht nur optisch!

Der rote 356 Speedster war auch eine Augenweide. Ich mag die flache Linie des Speedsters sehr, gibt dem ganzen nochmal so einen sportlichen Anstrich. Ganz cool waren auch die 4 Irmscher i120 die in Kolonne auf das Gelände kamen. Wem das Modell nichts sagt, Irmscher hat damals den Corsa A in einer Kleinserie zum Cabrio umgebaut. Die welche ich bisher mal in echt gesehen habe kann ich an einer Hand abzählen, vier von fünf Fingern sind heute dazugekommen 😁

Ein Auto das ich bis dato noch nie live gesehen hatte, war der Nissan Exa. Auf den ersten Blick hätte ich meinen Hintern drauf verwettet das ist ein Mitsubishi. Kann mich nicht dran erinnern sowas je mal irgendwo live gesehen zu haben. Den Understatementpreis des Tages ging an die beiden Opel Commodore die mir gegenüberstanden. Von außen erstmal relativ unspektakulär bzw. zurückhaltend, aber beide ab Werk mit einem 6-Ender ausgerüstet. Hätte ich beiden jetzt nicht angesehen. Schön wie man früher Leistung relativ unaufdringlich verpacken konnte. Heute sieht ja schon jeder aufgemotzte Kleinwagen aus als ob er in den Krieg mit der Formel 1 ziehen will.

Gegen Ende hab ich dann doch noch einen weiteren B-Body gesehen, zumindest fast! Der Fleetwood teilt sich die Technik ja in vielen Teilen mit meinem Caprice 😉 Aber nicht nur die Autofans kamen auf Ihre Kosten, auch auf 2-Rädern gab es zumindest ein paar Preziosen zu bestaunen. Mein kleines Highlight hier war die Kawasaki Z1300. Der Name ist hier Programm! 1,3 Liter Hubraum verteilt auf 6-Zylinder. Die KYB-Stoßdämpfer kamen mir irgendwie bekannt vor, kann es sein das ich die an meiner ZRX schon mal gesehen hab? 😉 😁 Der Zustand von der Maschine war sehr gut, trotz fast 54.000 km auf der Uhr! Traumhaftes Teil auf das der Besitzer mit Recht stolz sein kann. Nach gut 2,5 Stunden totaler automobiler Reizüberflutung bin ich dann auch erst einmal weitergefahren. Das Wetter hatte sich eh entschlossen von bewölkt aber stabil auf Sintflut zu wechseln. So bin ich die 10 km in Richtung Westerburg zum Erlebnisbahnhof gefahren und hab mir da noch ein bisschen den Nachmittag versüßt. War auch besser so, im Lokschuppen war es wenigstens trocken während draußen gefühlt die Welt unterging. Am späten Nachmittag ging es dann mit zwei Waffeln bewaffnet (gibt es beim Erlebnisbahnhof, Schwiegermama wird sich freuen. Sie liebt die Dinger!) so langsam nach Hause, aber nicht ohne auf dem Weg noch irgendwo zum Essen einzukehren 😉 FB-Algorithmus sei Dank bin ich auf ein kleines Diner gestoßen welches rein zufällig in der Gegend lag, im Grunde auf meinem Rückweg. Dort gab es zum krönenden Abschluss des Tages noch einen Chickenburger und Steakhouse Fires mit Käsesauce 😎 Für einen kurzen Futterstop war der Laden nicht verkehrt und mit gut 14€ für alles auch nicht überzogen teuer. Danach ging es weiter in Richtung Heimat. Das Wetter hatte sich mittlerweile deutlich gebessert und so konnte ich auf dem Weg noch den Sonnenuntergang genießen. Gibt es einen schöneren Abschluss für so einen Tag? 🙂

Aber genug gesabbelt, hier kommen die Fotos. Seht es mir nach das ich diese nicht beschriftet habe. Bei weit über 100 Fotos wäre der Aufwand für so einen Quickie zu groß, mal davon ab das eh immer einer kommt und moniert das irgendeine Bildunterschrift falsch ist 😉 Davon ab dauerte das hochladen der Bilder schon länger als das Schreiben des Artikels 😁 Also, genießt die Bilder! 😎

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Sun Oct 23 18:25:01 CEST 2022    |    Dynamix    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: On Tour

Bei mir um die Ecke gibt es einmal pro Jahr ein lose organisiertes Treffen, das sogenannte "Haubensitzen". Das Treffen zeichnet sich dadurch aus das alle Autos willkommen sind und das Treffen nicht so durchorganisiert ist wie viele andere Treffen. Einfach hinfahren, Auto parken und schlendern. Das Rahmenprogramm besteht aus ein bisschen Musik und einem kleinen, aber feinen Getränkestand. Also eher zwanglos, wobei gerade das für mich den Reiz ausmacht.

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Die Treffen werden immer erst relativ kurzfristig angekündigt und so hatte ich auch erst eine Woche vor dem Treffen gesehen, dass es dieses Jahr wieder stattfindet. So fragte ich @m5095 ob er nicht Bock hätte mitzukommen, er hatte mich damals schließlich auf das Treffen aufmerksam gemacht. Er hatte Bock und schlug vor bei der Gelegenheit gleich noch zum Werkstattbrunch bei American Classics vorbeizuschauen. Da war ich auch noch nie und da wir für beides nicht weit fahren müssen stand der Plan fürs Erste. Dafür musste ich erst noch den Sheriff holen, passte mir aber ganz gut weil ich eh den Wal waschen und dann in die Garage bringen wollte.

Also morgens alles gepackt und ab zum waschen. Bei der Waschanlage war nicht viel los und so konnte ich ungestört den Wagen waschen 🙂 Vermutlich haben sich viele von der Wettervorhersage schrecken lassen. Morgens war es noch schön trocken und so lief ich nicht Gefahr das wieder alles dreckig wird. Danach sollte der Wal noch eine Schicht Wachs bekommen, aufgrund des Zeitdrucks entschied ich aber das eher an der Garage zu machen. Zum Glück! Kaum war ich an der Garage angekommen, fing es auch an zu regnen, also schnell das Auto in die Garage, den Wagen noch einmal trocknen und dann schnell die Schicht Wachs aufgelegt.

Danach war es auch schon Zeit für den Wagenwechsel. Ich traf mich mit m5095 in seinem Olds Detla auf einem Parkplatz in der Nähe der Autobahn und so fuhren wir los zur Werkstatt. Kurz davor war noch einmal ein bisschen Kosmetik angesagt, der Delta brauchte etwas Liebe und bei der Gelegenheit hab ich den Sheriff auch mal schnell mit der Lanze bearbeitet und abgetrocknet. So war wenigstens der grobe Dreck runter.

Dort angekommen, war auch schon gut was los. Wir haben gerade noch so einen Stellplatz bekommen! Wie es der Zufall so will, trafen wir sogar einen Bekannten wieder den wir ein Jahr vorher auf einem anderen Treffen mit gesehen hatten. Er hatte seinen Impala wegen Problemen an der Bremse dort abgegeben. So kamen wir ein wenig ins quatschen und schauten uns mal in der Werkstatt um. Dort standen einige Restaurationsprojekte in verschiedenen Stadien herum. Eine C2 ohne Hinterachse erregte meine Aufmerksamkeit. Man konnte so wunderbar mal den Rahmen und das Fahrwerk begutachten. Besonders die Querblattfeder war gut sichtbar 🙂 Daneben stand irgendein GM Fullsize Cabrio dessen Identität man, dank diverser Fehlteile, nicht mehr feststellen konnte. Dafür war das Getriebe noch drin, welches eine Wandlerabdeckung hatte welche "NHRA approved" ist 😁 On der Antrieb wirklich so viel Power hat das man Angst haben muss das der Wandler beim beschleunigen explodiert? 😉 Etwas weiter stand noch eine wunderschöne C1 Corvette! Hmmm, Corvette wäre auch noch was für mich.

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Eine gute Stunde später ging es dann auch schon wieder los zum eigentlichen Treffen. Hierfür hatten wir uns mit v8.lover verabredet der in seinem schicken Roadmaster um die Ecke kam. Als wir ankamen, war trotz des Wetters gut was los. Der Parkplatz war schon relativ voll und es waren fast nur noch Schlammlöcher als Parkplätze verfügbar. Glücklicherweise haben wir noch einen akzeptablen Platz bekommen. Wir schlenderten dann gemeinsam über das Areal und schauten uns die ganzen Preziosen an. Ich persönlich war über den hohen US-Car Anteil erstaunt! Es waren doch einige davon auf dem Treffen vertreten 😎 An einem davon blieben wir dann auch ganz besonders hängen. Ein 60s Camaro mit Big Block und diversen Umbauten die darauf hinwiesen das der Wagen durchaus schnell aus dem Knick kommen sollte 😉 Der Besitzer war netterweise sehr auskunftsfreudig und so habe ich auch lange mit Ihm gefachsimpelt und Ihn zu dem Auto ausgefragt. Der Wagen hatte diverse Zusatzanzeigen, ein modifiziertes Fahrwerk, ein voll gesperrtes Differential (vermutlich geschweißt 😁) und einen gemachten 7,5 Liter Big Block. Ansage des Besitzers: Ca. 500 PS, an der Hinterachse! 😁 Das Ganze hatte auch, im Gegensatz zu vielen Umbauten, Hand und Fuß. Kein viel zu großer Vergaser oder sonstiger Krempel. Ich sehe genug Typen die sich auf Ihren 5 Liter Ölkrisen Luftpumpenmotor einen 800er Vergaser oder größeres draufpacken und behaupten Sie hätten jetzt krass Leistung. Leute, schaut euch diesen Big Block an der mit einem 650er 08/15 Holley immer noch mehr Power generiert als Ihr aus eurem Block je rausbekommen werdet und sagt mir dann nochmal das euer Auto so einen fetten Vergaser braucht! 😉 Vielleicht tut es ja hier der originale Vergaser völlig und dann muss man sich auch nicht mehr über 20 Liter aufwärts als Verbrauch wundern 😁

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Wenige Meter weiter stand dann ein Dodge, aufgebaut vom Cobra Corner. Die residieren in meiner alten Heimat und bauen, der Name verrät es bereits, Cobra Replicas nach Kundenwunsch. Das dabei den Motoren besondere Aufmerksamkeit zukommt, muss ich wohl nicht extra erwähnen 😉 Entsprechend gut war dann auch der Motor des Dodge aufgebaut. Die Aufmerksamkeit von v8.lover erregte der kleine Spacer zwischen Vergaser und Ansaugbrücke mit dem kryptischen Kürzel "NX". Wer es nicht kennt, NX ist das Kürzel der Marke "Nitrous Express", also einer Firma die Lachgaseinspritzungen herstellt. Wer zuviel "Fast & Furious" gesehen hat dürfte wissen was das bedeutet 😁

Wer jetzt noch weiß das der Cobra Corner viel im Viertelmeilesport unterwegs ist, wundert sich über den Umbau nicht wirklich. Aber trotzdem schon irgendwie geil! Leider war der Besitzer gerade nicht greifbar, mich hätte schon interessiert was das für ein Motor ist, was daran alles umgebaut wurde und wie viel Leistung der am Ende auf den Asphalt drückt. So rein augenscheinlich war der Umbau zumindest gut gemacht. Das wirkte alles andere als planlos zusammengewürfelt und auch die Optik des Motors wurde dem der Karosserie angepasst. Man konnte schon sehen das hier viel Geld versenkt wurde. Jetzt waren wir so viel bei US-Cars hängen geblieben, man könnte meinen wir wären auf einem US-Car Treffen gelandet. Aber mitnichten!

Auch die Liebhaber deutscher Klassiker kamen auf Ihre Kosten. Hier musste niemand auf Mercedes, Audi, BMW, Opel, Ford oder VW verzichten. Hier war wirklich für so gut wie jeden was dabei. Bock auf einen E34 35i mit beiger Volllederausstattung in traumhaften Zustand? Hier, bitte sehr! Oder ist einem eher nach einem Audi Quattro? Auch kein Problem! Oder doch eher was exotisches wie eine Chevette? Auch Ihnen kann geholfen werden! Alles zu protzig, zu exotisch? Auch für Sie haben wir das richtige Auto! Wie wäre es mit einem Kadett C-Kombi in trendigem 70er Orange und ohne alles? Da drüben, gleich neben dem T2!

Lediglich die Japan-Fraktion kam hier tendenziell zu kurz, aber das spiegelt auch meine Wahrnehmung der deutschen Szene wieder, in der asiatische Fahrzeuge noch nicht wirklich stattfinden. Kurz darauf traf noch ein Roadmasterfahrer aus Olpe ein, der musste natürlich sofort assimiliert werden 😁 Zuerst einmal wurde sein Auto im Detail beäugt, gefachsimpelt und dann mussten natürlich noch die eigenen Autos präsentiert werden. Ich hoffe ich hab den armen Kerl nicht zu sehr mit Cop Car Zeug zugequatscht 😁 Auch der Roadmaster und der Delta wurden natürlich interessiert beäugt! "Leider" musste ich dann auch schon wieder los, da ich noch zum Abendessen verabredet war. Gut, gibt schlimmeres 😁

So war der Tag dann sehr kurzweilig und auch viel zu schnell herum. Kein Wunder bei dem Pensum! Dafür hat es gut getan mal wieder ein bisschen unter Leute zu kommen und auch das zwanglose Konzept des Treffens hat mir sehr gut gefallen. So kommt man viel leichter ins Gespräch wie bei den großen Treffen.

Aber zu sehen gab es genug, ich hoffe die paar spontanen Fotos von mir und m5095 reichen 🙂

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Sun Oct 09 16:56:06 CEST 2022    |    Dynamix    |    Kommentare (104)    |   Stichworte: On Tour

Heute mal wieder ein kleiner Ausflugsbericht 🙂 Wie es der Zufall so will, findet die Intermot immer in meiner Heimatstadt statt. Da das Thema Motorrad für mich momentan wieder interessanter ist und mein letzter Besuch mit Sicherheit auch wieder 10 Jahre her ist, habe ich beschlossen mir die Messe mal wieder anzutun. Seitdem hat sich ja auch wieder viel getan. Also die bessere Hälfte geschnappt und ab zum Messegelände!

Was direkt auffiel:

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Obwohl immer alles unkt das das Motorrad immer mehr an Popularität verliert, so war die Messe doch gut besucht und das obwohl die Intermot dieses Mal deutlich kleiner war als noch zu Zeiten als ich da hingerannt bin. Und da waren mitnichten die gut betuchten 50+ das Hauptpublikum sondern alles bunt gemischt. Alt, jung, Mann, Frau, Kind, alles war da. Das macht doch irgendwie Hoffnung 🙂 Wir fingen in Halle 8 an, wo mich direkt schon der Kawasaki Stand begrüßte. Hier war ich schon mal goldrichtig! Natürlich feierte man hier ausgiebig 50 Jahre Kawasaki Z-Reihe und so waren die aktuellen Z-Modelle, sowie die Retro-Modelle prominent auf dem Stand aufgestellt. Mich hat es als erstes zur Z900RS gezogen, wollte ich auf dem Teil doch immer mal probesitzen um zu schauen ob ich da überhaupt draufpasse. Zu meiner Überraschung kamen hier beide Beine gut auf den Boden und die Sitzposition empfand ich als angenehm. Dazu sieht Sie hinreißend schon aus, als ob Sie für mich gemacht wäre 🙂 Daneben gab es die Z900RS SE, welche mit goldenen Felgen und einer goldenen Frontgabel zu gefallen weiß. Baut mir die jetzt noch in dem Farbschema der 76er Z900 und ich verschulde meinen Arsch dafür notfalls für die nächsten 10 Jahre! Sowas würde ich wohl eh nicht mehr hergeben 😁 Leider sprechen wir da preislich schon von knapp 15.000€.

Daneben stand auch die kleine Schwester mit dem 650er Motor. Auch die ist ganz schick und durch den schmaleren Rahmen sitzt man hier sogar noch ein bisschen lässiger, aber mich würde es wohl immer zur 900er ziehen. Dafür hat die kleine Z RS den Vorteil das Sie mit gut 8000€ deutlich erschwinglicher ist als die größere Schwester. Denke die Maschine wird definitiv Ihr Publikum haben, auch weil die mittleren Hubraumklassen bis 750 ccm in Deutschland immer schon sehr populär waren.

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Ein paar Meter weiter gab es die ZH2 zu bestaunen. Die ZH2 ist quasi eine Nackte mit dem jetzt schon legendären Kompressormotor, mit welchem Kawasaki vor ein paar Jahren großes Aufsehen erregt hatte. Knapp über 200 PS sind bei einer Nackten schon eine Ansage, wie ich finde! Gleich daneben gab es die Ninja mit dem gleichen Motor zu bewundern. Sieht schon extrem spacig aus das Teil! Und preislich wohl auch nicht ganz so günstig 😉 Danach bin ich an der Kawasaki W hängengeblieben. Auch hier sitzt man sehr kommod drauf und irgendwie niedlich ist Sie ja schon, gerade mit dem roten Tank. Und der Königswellenmotor ist natürlich auch eine kleine Besonderheit! Ist aber wirklich eher was für gemütliche Naturen die Wert auf einen stilvollen Auftritt legen. Wobei man beim langsam fahren auch viel mehr von der schönen Optik mitbekommt 🙂

Ein bisschen versteckt hinter dem Kawasaki-Stand gab es noch zwei Bimotas zu bewundern. Wem Bimota nichts sagt: Bimota hatte sich einen Namen als Veredler von italienischen und insbesondere japanischen Motorrädern einen Namen gemacht, darunter auch diverse Kawasakis. Vor ein paar Jahren hat Kawasaki dann auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht und den Laden gleich ganz gekauft. Daher auch die Nähe zum Kawasaki Stand. Zu bewundern gab es die KB4 und die Tesi 2. Die KB4 basiert auf der Z1000SX und hat so einen leichten Retro-Touch mit der Vollverkleidung im Bubble Look. Somit steckt in Ihr ein 1000 ccm 4-Zylinder mit gut 140 PS. Vollgetankt soll die Maschine lediglich 194 kg wiegen was schon echt ein Wort ist 😎

Natürlich war die Maschine mit sehr vielen edlen Teilen bestückt wie einem Öhlins Fahrwerk und diversen Karbonteilchen. Das weiß-rot sieht in Kombination mit der braunen Sitzbank hinreißend schick aus! Würde ich mir auch gefallen lassen, allerdings stand da kein Preis dran und wer die Marke kennt wird auch schon wissen warum 😉 "Preis auf Anfrage" dürfte hier eher zum Standard gehören 😉

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Noch exklusiver geht es bei der Tesi H2 zu. Die Tesi ist ein Naked Bike welches optisch stark an die Kawasaki ZH2R erinnert. Was wohl daran liegt das man sich bei genau diesem Modell bedient hat 😉 So steckt auch in Ihr der 1000 ccm 4-Zylinder mit Kompressoraufladung. 231 PS kitzelt Bimota aus dem Aggregat heraus. Das Gewicht beträgt laut Hersteller 207 kg. Also treffen auch hier ein niedriges Gewicht auf hohe Leistung. Fürs sportliche interessierte Auge bietet die Tesi viel Carbonoptik und rot weiße Streifen. Natürlich dürfen an so einer rassigen Halbitalienerin die Andeutungen an die italienische Flagge nicht fehlen und so mischt sich in das ganze rot & weiß noch ein bisschen grün. Das besondere an den Tesi Modellen, war eigentlich immer die Vorderradaufhängung. Statt einer üblichen Teleskopgabel, kommt bei der Tesi eine aufwändige Achsschenkellengung zum Einsatz. Ansonsten ist das Fahrwerk elektronisch gesteuert und für die Fans von schicken Auspuffanlagen gibt es gleich einen Pott von Arrow ab Werk obendrauf. Hier hat man bei den Komponenten sicherlich nicht gegeizt! Leider war auch hier kein Preis zu erfahren, allerdings dürfte der alleine schon aufgrund der Limitierung auf 250 Exemplare auf dem Niveau eines gut ausgestatteten Mittelklasseautos liegen.

Danach hab ich mir mal die Crosser Reihe von Kawasaki angetan, auch einfach ums mal auszuprobieren. Wie befürchtet, sind meine Beine für sowas einfach viel zu kurz. Wenn ich da drauf sitze hängen die Beine hilflos in der Luft rum und zwar deutlich! Davon ab sind die Teile echt unbequem, aber wer damit wirklich ins Gelände geht fährt die wohl eh hauptsächlich stehen. Also mal so gar nicht mein Beuteschema!

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Danach ging es zum nächsten Stand nebenan, hier hatte Benelli seine Zelte aufgeschlagen. Hier fiel mir als erstes die Imperiale auf, ein schickes Bike im Retrostil. Befeuert wird die Imperiale von einem 400 ccm Einzylinder der brave 21 PS liefert. Dafür ist die Imperiale mit gut 4000€ moderat eingepreist. Eine Vespa in der Leistungsklasse würde mehr kosten! Ein paar Meter weiter gab es dann noch die 752, ein Naked Bike nach modernem Strickmuster. Hier treffen sich modernes Design mit italienischer Eleganz, die sieht dann auch nicht ganz so aggressiv oder futuristisch aus wie viele Konkurrenten aus Fernost. Angetrieben wird das ganze von einem 750 ccm Paralleltwin mit gut 76 PS. Auffälligstes Merkmal ist hier wohl der Hauptscheinwerfer mit dem Markenschriftzug. Erinnert mich frappierend an das Motorrad von unserem nächsten Halt, aber dazu gleich mehr 😉 Preislich liegen wir da bei gut 8500€, finde ich gemessen am Gesamtpaket nicht viel, auch weil die Konkurrenz in einem ähnlichen Preisbereich liegt.

Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch die Halle, fanden aber außer vielen chinesischen Rollerherstellern nicht mehr so viel spannendes. Weiter ging es dann in der nächsten Halle, wo uns direkt der großzügig bemessene Horex Stand begrüßte. Horex, da war doch mal was?! Richtig, Horex war mal vor Urzeiten ein fester Begriff in der Motorradszene, eine Zeit an der sich wohl maximal meine Großeltern noch erinnern können. Vor ein paar Jahren wagte man unter dem Namen einen Neuanlauf. Da man sich bei der Neuaufstellung der Marke wohl sehr bewusst war das man gegen die Massenhersteller schnell untergehen würde, hat man sich auf das Segment exklusiver Motorräder eingeschossen. Hier findet jeder irgendwo seine Nische. Die Nische von Horex war der 6-Zylinder! Man wollte die Kraft und die Laufkultur eines 6-Enders mit der Kompaktheit eines Naked Bikes kombinieren. Das Ergebnis war die VR6! Der Name sagt dann auch gleich an was für ein Motor hier im Rahmen steckt, nämlich ein selbst entwickelter 6-Zylinder nach dem VR-Prinzip. VW Fans vergöttern die Dinger bis heute. Für den Einsatz in einem Naked Bike Rahmen ist so ein kompakter 6-Zylinder natürlich perfekt. Mit den Reihensechsern sind ja in den 70ern einige Hersteller baden gegangen, auch weil die Motoren ziemlich weit aus dem Rahmen ragten.

Mit dem VR6 Motor hat Horex dann auch seine eigene Nische besetzt, entsprechend teuer ist der Spaß dann auch. 35.500€ sind die Grundgebühr für den Einstieg in die VR6 Welt. Dafür gibt es noch ein paar Optionen in Sachen Farbe und Sitzbankbezug, sowie die Wahl zwischen mehreren Varianten. Die Classic ist die reguläre VR6, dann gibt es die Heritage Line die mit einer aufwändigeren Lackierung an vergangene Zeiten erinnern soll, sowie die Cafe Racer (höherer Auspuff, Einzelsitzbank, Stummellenker) und die Raw (schwarz, matt, böse). Die eigentliche Neuerung auf dem Horex Stand war allerdings nicht die VR6, sondern die, pünktlich zum 100. Geburtstag der Marke, angekündigte Neuauflage der legendären Regina! Früher immerhin eine der beliebtesten Modelle der Marke.

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Optisch hat man sich schon stark am alten Modell orientiert, was das parallel ausgestellte Originalmodell eindrucksvoll zeigt. Trotzdem verzichtet die neue Regina nicht auf moderne Features wie viele Karbonteile und moderne Technik. Auch sie trägt den charakteristischen Einzelscheinwerfer mit dem H-förmigen LED-Tagfahrlicht. Ein nettes Feature mit Wiedererkennungswert wenn Ihr mich fragt! Angetrieben wird das ganze von einem 600 ccm Einzylinder mit gut 48 PS, perfekt für den Einsteiger mit dem A2 in der Tasche 😉 Trocken soll die Regina lächerliche 133 kg wiegen. Selbst wenn man da jetzt noch die Betriebsflüssigkeiten mit einrechnet dürfte die Regina noch deutlich die 1 vorne stehen haben. Das liegt auch am Vollcarbonrahmen. Hier macht sich die Übernahme von Horex durch 3C deutlich bemerkbar. 3C ist ursprünglich ein deutscher Hersteller von Carbonteilen im medizinischen Bereich. Vor dem Hintergrund macht es natürlich Sinn das Know-How der Mutter auch bei der Tochter zum Einsatz zu bringen, vor allem weil es im Zweiradbereich ja definitiv nicht fehl am Platze ist! Genug gesabbelt, weiter zum nächsten Stand. Nächster Halt: Die Piaggio Gruppe!

Hier fielen mir besonders die Moto Guzzi V7 Modelle auf. Schick sind die Teile ja schon! Daneben gab es Aprilia und das Vespa Programm. Bei Vespa hab ich jetzt, bis auf die Elletrica in der Red Edition, nix neues gesehen. Das, in meinen Augen leider potthässliche, Justin Bieber Sondermodell kannte ich schon vom Händler, den One ebenso und die Picnic hatte ich auch schon dieses Jahr beim Händler um die Ecke gesehen. Im Westen nix neues quasi! Nebenan war der Stand von Royal Enfield, auch so eine Marke die es gefühlt schon ewig gibt und die eine eingeschworene Fangemeinde hat. Glaube das ist wirklich so ein Fall von "Love it or hate it". Die Maschine mit dem Tank in der Kombi aus rot/chrom machte schon was her. Die babyblaue Schwester wollte dagegen nicht so ganz zünden, auch wenn die den Retrogedanken wohl noch am authentischsten transportiert. ein paar Meter weiter hatte BossHoss Cycles seinen Stand. Vertreten wurde die Marke durch den, gefühlt einzigen, Händler im deutschsprachigen Raum der auch im Dunstkreis der Domstadt seinen Sitz hat. Der Händler hatte einige Maschinen auf dem Stand, eine wilder als die Andere. Den Andrang auf dem Stand kann man anhand der Bilder erahnen. Normal war da nix! Stangenware? Gibt es woanders! Hier ist der Kunde König und entsprechend wild ist jede einzelne umgebaut. Viele der Maschinen auf dem Stand waren aus Kundenhand und standen zum Verkauf. Auch hier reden wir wieder vom Gegenwert eines gut ausgestatteten Mittelklassekombis. Aber wo bekommt man auf zwei Rädern schon einen 8,2 Liter Chevy Big Block mit 500 PS? Eben, nirgends! Wobei das Ganze schon alleine aufgrund der Größe und des Gewichts nicht zur Kurvenhatz taugt. Alleine der Antrieb wiegt mehr als so manches Motorrad.

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Weiter ging es dann mit der Custom Ausstattung und dem Stand von Walzwerk. Den Namen Marcus Walz muss man wohl keinem Motorradfreak mehr erklären. Marcus Walz baut schon seit Jahrzehnten Motorräder um. Früher mehr mit Fokus auf Choppern und Cruisern, heute mehr mit Fokus auf BMW Maschinen. Da kann man sich auch gleich die BMW passend zum klassischen Porsche umbauen lassen 😉 Die umgebaute R18 wäre 100 pro was für meinen Kumpel Jonas 😎 Da ist man preislich auch schnell mal bei einem neuen Golf für die Basisversion.

Auf dem Weg zur nächsten Halle fiel mir noch der Stand von Suzuki ins Auge. Hier habe ich mir mal die Katana und die Hayabusa angeschaut. Bei der Katana gefielen mir die roten Räder ganz gut, allerdings wirkt das Grau etwas langweilig. Daneben gab es dann die altehrwürdige Hayabusa zu bewundern. Da ich mir so einen Sporttourer auch noch gefallen lassen würde, habe ich hier mal probegesessen. Ich war dann doch erstaunt über die Sitzposition. So ganz wollten die Füße nicht an den Boden, viel störender war da allerdings die extrem gebeugte Sitzposition. Da sitze ich dann schon sehr angespannt drauf. Dazu verträgt sich die Form auch nicht so ganz mit meinem Bauch 😉 Sollte ich sowas ernsthaft mal in Betracht ziehen, sollte ich da nach was suchen wo man etwas aufrechter drauf hockt. Aber die Hayabusa wäre damit so gar kein Motorrad für mich.

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Weiter ging es dann bei Honda, wobei mich da irgendwie nichts ansprechen wollte. Die aktuelle Goldwing war noch ganz imposant weil das Ding einfach riesig ist. Hier fällt dann auch auf das futuristisch und kantig gerade besonders angesagt sind bei den Herstellern. Das war mir bei Honda besonders aufgefallen. Danach waren wir im Grunde auch schon durch. Harley Davidson hatte sich so gar nicht blicken lassen und mir war aufgefallen das die Intermot dieses Jahr deutlich kleiner war als noch vor 10 Jahren. Irgendwie hatte ich da im Kopf das man da mehr als 3 Hallen besetzt hatte. Wir holten uns dann noch eine, unverschämt teure, Kleinigkeit zu Essen und gingen dann auch so langsam wieder zurück. Kurz bevor wir uns auf den Weg machten, ging ich noch ein bisschen am Kawasaki Stand sabbern 😁 Auf dem halben Weg nach draußen bin ich dann noch an den Ninjas hängen geblieben. Die ZX10RR fiel mir besonders durch Ihr Preisschild auf: 30.000€! Yikes! Auch weil die gleiche Maschine mit nur einem R im Namen mal eben 10.000€ weniger kostet. Der Aufpreis kommt wohl dadurch zustande das die RR, trotz sehr ähnlicher technischer Daten, mit allerhand technischen Feinheiten daherkommt die man im Alltag wohl kaum vermissen wird. Dazu zählen dann leichtere Kolben, beschichtete Kolben, Titan-Pleuel, modifizierte Nockenwellen und stärkere Ventilfedern, sowie geschmiedete Marchesini-Räder. Das sind wohl alles so Dinge die eher für den Rennstreckenbetrieb von Bedeutung sind. Wer da regelmäßig an Trackdays teilnimmt und die Maschine am Limit bewegt kann die 10.000€ extra wohl ruhig investieren.

Und damit ging es dann auch wirklich heim 🙂

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Mein Fazit:

Ganz nett wenn man die Messe nicht jedes Jahr mitnimmt! So läuft man nicht Gefahr das man sich irgendwann an allem totgesehen hat wenn man nicht jedes Jahr hingeht. Auf diversen Oldiemessen bzw. Treffen ist es ja zuweilen so das man eigentlich immer die gleichen Kandidaten/Modelle sieht. Mein Eindruck das dieses Jahr nicht so viele Aussteller vor Ort und damit die Messe auch kleiner war als früher wurde mir durch die Tageszeitung bestätigt. Auch dort wurde berichtet das einige große Hersteller abgesprungen sind. Neben Harley Davidson ist mir auch kein Yamaha Stand ins Auge gefallen. Gut für mich das wenigstens Kawasaki am Start, die sind von den japanischen Marken eh meine Lieblinge 🙂

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Thu May 26 14:01:58 CEST 2022    |    Dynamix    |    Kommentare (26)    |   Stichworte: On Tour, Sheriff

Irgendwie hab ich ganz vergessen den Artikel zu schreiben, aber heute ist die Muße da 🙂

Wie jedes Jahr, veranstalteten die V8 Flyers auch in 2022 wieder Ihren Season Opener in Willich im alten Stahlwerk Becker. Da unser Verein da traditionell den Einlass macht, habe ich es mir nicht nehmen lassen auch mal wieder vorbeizuschauen. Besonders weil der Termin dank Corona die letzten zwei Jahre immer wieder ausgefallen ist. Und auch die Versuche aus dem Season Opener einen Season Closer zu machen schlugen dank der Pandemie und den Auflagen für Veranstaltungen leider fehl. Umso schöner das die Veranstaltung nach zwei Jahren Zwangspause wieder stattfinden konnte 🙂

Sonderlich viele Bilder sind nicht dabei herumgekommen, aber besser als nix. Genug gesabbelt, hier die Bilder 🙂

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Tue Aug 25 21:37:33 CEST 2020    |    Dynamix    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: On Tour, Sheriff

Da uns das Treffen letztes Jahr so gut gefallen hat, haben wir entschlossen das Ganze nicht nur zu wiederholen, sondern auch mal den Versuch zu wagen den Kreis zu erweitern 🙂 Somit fragte v8.lover (danke an der Stelle für die ganze Orga und das zur Verfügung stellen der Location!) hier auf MT und auf FB nach ein paar Kandidaten aus der Szene die Lust hätten vorbeizukommen. Interessanterweise hatten sich tatsächlich einige gemeldet die Lust hätten und so erwarteten wir für unser kleines Treffen gut 20 Teilnehmer. Die Idee hinter dem Wochenende war das man tagsüber schraubt, vielleicht nen kleinen Cruise macht und Abends dann ein bisschen Grillgut den Flammen übergibt und sich dabei die ein oder andere wohl temperierte Hopfenkaltschale genehmigt 😉

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Der Kern der Truppe bestand aus v8.lover, goyoma, m5095 und mir. Die Grundidee war ja wie gesagt das man an den Autos noch die Dinge erledigt die so anstehen. Gerade die beiden Wagons in unserer Truppe von m5095 und Goyoma brauchen noch etwas Liebe und Zuwendung. Aber auch der Sheriff sollte noch ein bisschen Zuwendung meinerseits bekommen. Da war ja immer noch das Thema mit den Scheibenwischerdüsen (braucht es einen Abzieher für und ich war bisher zu faul den zu kaufen 😁) und so Optikkram wie die Zierleisten der Stoßstangen die hier schon seit Jahren im Keller herumliegen und auf Montage warten. Ein Service würde dem Wagen auch mal wieder richtig gut tun 🙂 Alles Dinge die sich an einem lauen Vormittag erledigen lassen, aber man muss es halt machen. Am Wagon von Goyoma gab es umso mehr zutun. Der Plan sah vor die Bremsen vorne incl. Radlager neu zu machen da die Bremsen schon echt schlecht verzögern. Die hinteren Stoßdämpfer sollten auch getauscht werden, da diese mittlerweile so labbrig sind das der Wagen wirklich dem Amiklischee entsprechend schaukelt wie ein Kahn in einem Sturm.

Weiterhin sollte die Hupe repariert werden (Hallo kaputte Caprice Hupknöpfe!) und wenn möglich auf die originalen T84 Scheinwerfer zurückgerüstet werden. Bei m5095's Roadmaster Wagon wollten wir mal dem wabbeln im Antrieb bei niedrigen Drehzahlen auf den Grund gehen. Wir vermuteten ein Lager am Getriebeausgang oder das die Kardanwelle eine Unwucht hat. Ebenso sollte es der Undichtigkeit der Servolenkung an den Kragen gehen! Und dann sollten da ja noch lauter andere Leute kommen von denen ich noch nicht wusste wann und ob Sie kommen und ob Sie auch was zu schrauben haben oder nur auf ein Bier vorbeikommen.

Die Ursprungsidee war das man das Ganze von Samstag bis Sonntag durchzieht und so wollte ich auch erst Samstag morgen anreisen. Da aber einige schon am Freitag Abend anrücken wollten und ich ja auch noch Überstunden zum abbauen hätte, beschloss ich doch schon Freitag Abend anzureisen. So konnte ich mir noch ein Schlafzimmer und einen Parkplatz auf dem Hof sichern 😁 Aber vor der eigentlichen Action stand noch eine gewisse Vorbereitung. Da der Sheriff mit gut 265.000km auch nicht mehr der jüngste ist und er, typisch für alte V8, einen leckenden hinteren Kurbelwellensimmerring hat wurde mir empfohlen ein dickeres Öl zu fahren. Bisher waren wir hier auf 10W40 ausgewichen, aber um die Leckage zu minimieren oder gar zu beseitigen wurde empfohlen es mit 20W50 zu probieren. Das ich mir bei der Suche wieder einen riesigen Kopf gemacht habe versteht sich von selbst 😁 Ich wollte nicht einfach irgendein x-beliebiges Öl nehmen, da GM für die Motoren die API Norm SG vorschreibt und die meisten Oldieöle nicht mal SA packen. So landete ich am Ende beim Mannol Safari 20W50 welches die geforderte API-Norm übersteigt und dazu explizit für Young- und Oldtimer geeignet ist und auch für Benziner, auch wenn Diesel draufsteht. Wie der Name schon sagt ist das Öl wegen seiner hohen Viskosität eher für heiße klimatische Bedingungen gedacht. Da unser Auto nicht bei Minusgraden aus der Garage kommt und unsere Sommer davon ab auch regelmäßig über 30°C haben sollte das noch gerade so klar gehen. Zusätzlich wurde mir das Stop Leak von Lucas Oil empfohlen. Das muss man sich wie so ein sehr zähflüssiges Öl auf Petroleumbasis vorstellen. Man kippt da also nichts in den Motor was grundsätzlich schädlich wäre. Die Idee dahinter: Das Stop Leak verbindet sich mit dem Öl und lässt die alten, verschrumpelten Dichtungen wieder etwas aufgehen wodurch diese wieder vernünftig abdichten. Wunder darf man von dem Stop Leak natürlich nicht erwarten, wenn die Dichtung schon zu sehr geschrumpft oder gar gerissen ist macht auch das Stop Leak nicht mehr viel.

Natürlich könnte man jetzt sagen das man einfach den Simmerring neu macht, aber das würde bedeuten den Motor einmal halb zu revidieren und das ist für einen Centartikel schon ein hoher Aufwand, gerade weil der Rest des Motors trocken ist. Da probiere ich es lieber mit dem Stop Leak. Wenn es nichts nützt macht man halt wieder den Ölwechsel und muss weiter sehen. Aber weiter im Text! Die grundsätzlichen Eckpunkte für das Wochenende standen also, aber es mussten noch einige Dinge vorbereitet werden. Da ich ja mit dem Sheriff runter wollte und ich eine entsprechende Packliste hatte musste erst einmal alles zusammengesucht werden was ich so an Werkzeug und Ersatzteilen brauchte. Dazu wollte meine Frau noch ein paar Dinge für das Wochenende vorbereiten damit wir nicht vom Fleisch fallen 😉 So sah dann schlussendlich die Packliste aus:

- Futter
- Export Service Manual
- Riemenspannerwerkzeug
- Scheibenwischerkram
- Zierleisten (Nos Teile *sabber*)
- Ölfilter und passender Schlüssel
- Öl
- Oil Stop
- Bremsbeläge (für Goyoma)
- Laptop + ALDL Kabel
- Kasten Bier 😁

Nachdem ich Freitags die Pflicht hinter mich gebracht habe, ging es ans Packen. Der Kofferraum hat sich ganz schön gefüllt mit all dem Werkzeug, Klamotten für ein Wochenende und dem ganzen Essen 😉 Kurz nach 15 Uhr ging es dann los und der erste Anlauf ging an die Tankstelle. Nach gut 60 Litern frischem Super 95 konnte die eigentliche Reise losgehen. Mein Weg führte mich südöstlich ins schöne Hessen, in Kindertagen meine Heimat, an diesem Tag mein Wochenendziel 😎 Zwischendurch mal den ein oder anderen Ölwechsel an Parkplätzen eingelegt und dabei jedes Mal von Leuten auf das Auto angesprochen worden 😉 Ist der echt? Ja, der ist echt! Ist das ein Amerikaner? Ja, ist einer! Ist das ein Chrysler? Nein, ist ein Chevy! Ich hatte beim ersten Stop eine kurze aber nette Unterhaltung mit einem S2000 Fahrer, sieht man auch nicht mehr so häufig die Dinger! Unser Gespräch wurde dann von dem Geräusch von berstendem Plastik unterbrochen. Ein Sprinter hatte beim ausparken mit voller Wucht einen Anhänger gerammt. Der Sprinterfahrer schaute kurz und fuhr sofort weiter, der Sprinter kam wohl aus dem Ausland genau wie der LKW. Der LKW Fahrer hatte das erst bemerkt als der Sprinter Fahrer schon weg war aber an dem LKW Anhänger war eh nix dran. Da hat es den Sprinter eher erwischt. Der LKW-Fahrer hat das Ganze auch nur mit einem Schulterzucken aufgenommen und ist zurück in seinen Truck 😁

Beim nächsten Stop an einer größeren Tankstelle standen dann Familien um das Auto wo dann die Papas mit leuchtenden Augen den Kindern das Auto erklärt haben 😁 Von einem Transporterfahrer gab es im Vorbeifahren noch dutzende Daumen nach oben und ein dickes Grinsen 🙂 So ein alter Streifenwagen ist definitiv nichts für aufmerksamkeitsscheue Menschen. Naja, man gewöhnt sich irgendwann sicherlich daran. Mit einer guten halben Stunde Verspätung kam ich dann am Ziel an. Das Auto wurde geparkt und das ganze Zeug soweit es geht verstaut und vorbereitet. Das Essen musste ja in den Kühlschrank und mein Schlafkram sollte ja auch aufs Zimmer. So wanderten knapp 2 KG Nudelsalat, 1,5kg Kartoffelsalat und diverse Schüsseln mit Kräuterbutter, Tomatenbutter, Tomaten-Feta Creme und Knofisauce sowie 4 Brote in den Kühlschrank. Natürlich alles frisch und selbstgemacht 😉 An der Stelle gebührt mein Dank meiner besseren Hälfte die sich wirklich zwei Tage in die Küche gestellt hat damit wir an dem Wochenende auch gut versorgt sind 🙂

Damit war unser Werk für den Freitag auch schon getan, die Schraubereien standen ja erst für den Samstag an. Was macht man also? Richtig, man huldigt der heiligen Barbara indem man sich ein paar kalte Bierchen genehmigt und den Grill anwirft 😁 In der Zwischenzeit trudelten Goyoma mit seinem Export Wagon und Chris92 mit seinem roten 91er Caprice Sedan ein. Chris92 war der Neuzugang in unserer illustren Runde, ist aber auch schon eine Art MT-Urgestein und es war schön mal ein Gesicht zu dem User zu haben 🙂 Nach ein paar Bier und gutem Essen ging es für mich dann auch einigermaßen zeitig ins Bett, schließlich sollte es spätestens um 9 Uhr morgens mit dem Schrauben losgehen und da wollte ich fit sein. Deshalb habe ich mich auch mit dem Bier zurückgehalten 😉

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So stand ich Samstag morgen gegen 8 Uhr auf, machte mich fertig und räumte noch etwas im Garten auf. v8.lover wollte um 9 Uhr am Haus sein und so hatte ich eine knappe Stunde totzuschlagen. Beim aufräumen fand ich ein Handy was mich etwas stutzig machte. Als dann um 9 Uhr niemand da war fragte ich mal vorsichtig in die Gruppe ob schon jemand wach war. Gegen 10 Uhr kam die erste Rückmeldung von Goyoma der wohl eine gute Stunde nach mir im Bett war. Aber niemand wusste so wirklich was mit v8.lover und Chris92 los war. Eine gute Stunde später kam dann ein ziemlich mitgenommener Chris92 vor die Tür der uns dann aufklärte. Er und v8.lover sind wohl noch bei diversen Bierflaschen bis 4 Uhr morgens am Lagerfeuer versackt 😁 Gegen 11 Uhr trudelte dann auch m5095 ein und von v8.lover war immer noch nichts zu sehen. Da ich scheinbar sein Handy gefunden hatte war auch nix mit anrufen und niemand kannte seine Adresse. Da ich trotzdem schon einmal was schaffen wollte fing ich damit an die alten Zierleisten am Sheriff incl. der Klebereste zu entfernen. So besorgten wir uns im Baumarkt schnell eine Dose Bremsenreiniger und aus der Werkbank ein altes Messer. Ich kann euch sagen, dass ist eine wirkliche SCHEISSARBEIT! Der Kleber hatte sich mit dem Wüstenstaub zu einem harten Etwas verbunden. Das Zeug konnte man im wahrsten Sinne des Wortes vom Bumper schneiden. Zwischendrin rief ein Kumpel von v8.lover an der Bescheid geben wollte das er jetzt los fährt. Da mir v8.lover erzählt hatte das er kommt und ich sicher war das er noch Infos braucht ging ich ran. Als ich sagte das wir nicht wüssten wann v8.lover kommt sagte er nur "ah joa, ist typisch für Ihn, der hängt vermutlich noch mit dem Kopf über der Schüssel" (😁😁😁😁😁😁😁😁😁😁). Da wir mittlerweile fast schon Mittagszeit hatten fuhren die Jungs mit m5095s Buick Wagon los um noch was zu besorgen und Essen klar zu machen. Ich kratzte in der Zwischenzeit weiter tapfer an meiner Stoßstange herum. Keine 2 Sekunden nachdem die Jungs aus der Straße gefahren waren kam v8.lover um die Ecke. Scheinbar sollte sein Kumpel recht behalten 😁 Der arme Kerl sah etwas mitgenommen aus und den Hangover sah man Ihm schon an. Er gönnte sich noch eine gute Stunde Ruhe und so war er zumindest insofern einsatzfähig das wir mit dem Schrauben anfangen konnten. In der Zwischenzeit war ich mit dem hinteren Bumper fertig und da ich das Tageslicht noch ausnutzen wollte und die Jungs auch mit dem Hohlraumkonservieren starten wollten parkte ich auf die andere Hofseite um damit ich den Ölwechsel machen konnte. Chris92 stellte sich direkt daneben, da er seinen Ölwechsel bei der Gelegenheit auch gleich machen wollte. m5095 stellte sich vor die Hofgarage um mit seiner Servopumpe loslegen zu können und der Crown Victoria kam auf die große Rampe im anderen Hof wo vorher noch der Sheriff und der 91er Sedan gestanden haben. Der Sheriff kam auf kleine Auffahrrampen, durch das Gefälle der Hofeinfahrt stand der Wagen so schön gerade und man hatte trotzdem genug Bodenfreiheit damit man an die Ölwanne und den Filter herankam. Der Ölwechsel war flott erledigt. Das alte Öl war echt nicht mehr schön und für meine Begriffe schon etwas dünn geworden. Ich gelobe Besserung! Nach dem Ölwechsel tauschte ich mit Chris92 den Platz auf der Rampe damit er seinen Ölwechsel vollziehen konnte.

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Zwischendrin kämpfte m5095 mit seiner Servopumpe weil er aus seiner kaputten und einem Schlachtteil irgendwie eine funktionierende Pumpe zimmern musste. Dafür mussten dann aber alles mögliche aus dem Motorraum raus. Fan Shroud, Lüfter, Keilriemen und Lichtmaschine mussten weichen damit man an die Servopumpe kam. Zwischenzeitlich war es schon wieder Abend und die ersten Gäste für den Abend trudelten nach und nach ein. Die weiteste Anreise hatten 2 Jungs aus Frankreich mit Ihrem Exportwagon. Wahnsinn, gleich zwei von den Dingern auf einem Haufen. Sieht man selbst als B-Body Fan nicht alle Tage 😎

Damit war der Tag auch schon so gut wie rum und es ging ans Grillen 😎 m5095 schraubte in der Zwischenzeit weiter tapfer an seiner Pumpe und so kam er mit Verspätung zu seinem wohlverdienten Abendessen. Der Abend war ganz nett, es gab viel zu erzählen, gutes Essen und das ein oder andere experimentelle Getränk 😁 So zog sich der Abend dann auch in den frühen Morgen. So um 4 Uhr morgens herum entschieden die meisten dann das es wohl langsam mal an der Zeit wäre der Matratze einen Besuch abzustatten 😁

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Umso erstaunlicher das gegen 9 Uhr wieder alle mehr oder weniger munter auf der Matte standen. Die beiden Jungs aus Frankreich wollten eigentlich los, aber schon am Vorabend bemerkten wir das der Wagen der Jungs massiv Betriebsflüssigkeiten verlor. Zuviel für eine sorgenfreie Heimfahrt. So kam der Wagon kurzerhand auf die Bühne und v8.lover und Chris92 fingen mit der Suche nach dem Leck an. Die Beiden mussten dann auch nicht lange suchen. Die Ölwanne hatte einen Haarriss und aus irgendeinem Grund hatte die Wanne an der Stelle auch massiv an Materialstärke eingebüßt. Dazu kam das an der Wanne schon mal jemand ordentlich gepfuscht hatte. Als nächstes entdeckten wir das irgendjemand die Kühlerleitung des Getriebes stillgelegt hatte. Man hatte einfach ein U-Rohr an Ein- und Ausgang des Getriebes gelegt und die Sektion des Hauptkühlers durch die das Getriebeöl läuft verstopft. Wie das Getriebe bis heute überleben konnte ohne das es irgendeine Form von Kühlung bekam war uns rätselhaft. Es war ja auch kein externer Kühler verbaut worden 😕

Das Alles war insofern verwunderlich das der Wagen nur 72.000km auf der Uhr hat und er auch sonst die meiste Zeit als Bestattungswagen lief. Da sollte man davon ausgehen das die sich gut um Ihr Auto kümmern würden. Man will ja schließlich nicht mitten in einer Beerdigung irgendwo in der Pampa liegen bleiben, besonders nicht mit einer Leiche im Kofferraum. Allerdings sah der Rest des Unterbodens auch nicht wirklich gut aus. Die Fahrwerksteile und der Rahmen blätterten schon fröhlich vor sich hin, habe ich bei diesen Autos auch noch nicht so oft gesehen. Wiesenparker? Wir wissen es nicht.

Da sich das Öl nicht ablassen ließ (die Schraube saß bombenfest und nicht mal der Schlagschrauber konnte etwas ausrichten) viel schweißen mehr oder weniger aus. Die nächste Idee war dann eine Art Blechflicken über den Riss zu pappen und diesen dann mit Silikon zu befestigen. Allerdings ist die Haltbarkeit dieser Konstruktion ziemlich fragwürdig, das Öl ließ sich ja nicht ablassen. Versuch macht klug und so wurde das Ganze dann genauso umgesetzt. Wie sich später herausstellen sollte hat die Konstruktion dann doch gehalten, auch wenn die Jungs erst dachten der Flicken wäre nach der ersten Pause schon ab gewesen. Die Jungs bekamen von uns noch eine kurze Liste mit den akuten Mängeln mit, ganz oben stand natürlich eine brandneue Ölwanne. Die alte ist einfach nicht mehr zu retten. Mit dem Provisorium schickten wir die Beiden auf die Reise, so dass Sie wenigstens nach Hause kommen. Da wir an unseren Autos auch noch was zutun hatten ging es hier weiter. Beim Sheriff wollte ich die kaputten Schläuche an der Scheibenreinigung reparieren, Goyoma wollte seine Bremsen endlich angehen und m5095 beschäftigte sich mit den Resten seiner Servo und der Kardanwelle während sich Chris92 mit seinem Umlenkhebel beschäftigte da seine Lenkung zuviel Spiel hatte. So werkelten wir alle so vor uns hin. Meine Schläuche passten zwar, musste aber feststellen das die Gitter die ich dazu besorgt hatte beim Roadmaster oder zumindest im Modelljahr 92 anders waren. So lagen die Scheibenwischer an einer anderen Stelle auf. Also fummelte ich die Schläuche an die alten Gitter. Der Witz an der Sache: Diese beiden Gitterchen sind mit über einem Dutzend Schrauben und Spreiznieten befestigt weshalb das abschrauben auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Die Türpappen werden von deutlich weniger Schrauben gehalten.

Danach leistete ich goyoma bei seinen Bremsen etwas moralischen Beistand. Mit dem Scheibenwechsel ist auch bestenfalls ein Wechsel der Radlager verbunden. Im Grunde ist der Tausch relativ einfach. Die beiden, zölligen, Bolzen von dem Bremssattel weg, danach die Zentralmutter von der Radnabe lösen und die Scheibe kommt einem schon entgegen. Danach noch die beiden Radlager gut einfetten und incl. der Dichtung in die Scheibe einsetzen. Dann noch den Bremskolben zurückstellen und die Beläge einsetzen. Alles wieder montieren und fertig. So zumindest die graue Theorie 😉 In der Zwischenzeit war Chris92 mit seinem Umlenkhebel zugange der sich ums verrecken nicht lösen lassen wollte. Ich half mit etwas Rostlöser aus und ließ diesen einwirken. Danach eine schöne lange Ratsche geholt und die Schrauben damit so lange mit roher Gewalt penetriert bis Sie sich endlich bewegt haben.

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Da ich damit irgendwie arbeitslos war und die anderen noch genug mit Ihren Autos zutun hatten, ergab sich für mich die Gelegenheit einmal den Crown Vic zu fahren der fröhlich das überschüssige Hohlraumfett auf dem Grundstück verteilte 😁 Die Jungs haben da ordentliche Arbeit geleistet, aber der Wagen hat das auch verdient. Vom Blech her ist der wirklich noch sehr gut beisammen und mit Baujahr 2011 ist es auch einer der letzten Police Interceptor. Da ich vorher noch nie Crown gefahren bin war ich gespannt wie sich das Ganze im Vergleich zum Caprice fährt. Das Prinzip ist ja ähnlich zum Caprice, nur eben anders umgesetzt. Der Crown hat eine Zahnstangenlenkung, eine etwas modernere Aufhängung an der Hinterachse (ist trotzdem noch eine Starrachse) und eben einen OHC Motor. Der Rest des Rezeptes ist mehr oder weniger gleich. Full-Size Größe, Hinterradantrieb, Automatic only und eine Body on Frame Konstruktion. Man merkt im Vergleich zum Caprice schon das der Crown Victoria das modernere Auto ist. Vom Fahrverhalten erinnerte er mich tatsächlich mehr an den Kuga als an ein altes Full-Size Schlachtschiff. Die Lenkung empfand ich als noch leichtgängiger als bei den Caprice und durch die Zahnstangenlenkung ist das Ganze natürlich einen spürbaren Tick präziser als die alte Kugelumlauflenkung beim Caprice. Der Motor hat auch über das gesamte Drehzahlband genug Qualm. Der Modular ist da aber etwas breiter aufgestellt was die Drehzahl angeht im Vergleich zu den alten Gen I Small-Blocks. Aber wir sprechen hier auch wieder von 40 Jahre technologischem Fortschritt. Die Small Blocks basierten ja bis 94 noch auf dem Ur-Small Block von 1953 während Ford mit seinen Modular Motoren im Jahre 1992 den Grundstein für eine völlig neue Serie von V8-Motoren legte. Diese kamen damals zum ersten Mal mit obenliegenden Nockenwellen, ein Feld das man bei GM lieber der Luxusmarke Cadillac überließ welche den zwar fortschrittlicheren, aber auch anfälligeren Northstar Motor auf den Markt brachten.

Im Innenraum ging es, typisch Cop-Car, eher spartanisch zu. Die Sitze hatten tatsächlich sowas wie Seitenhalt. Da können die Sitzbänke vom Caprice nicht mithalten, allerdings habe ich in dem Auto bisher noch keinen Seitenhalt vermisst. Ist ja schließlich kein Ringtool. Die Probefahrt war dann nach einer guten Viertelstunde schon vorbei und so ging es weiter mit Schrauberkram 😉 In der Zwischenzeit war Goyoma auch mit seiner Bremse so gut wie fertig und so machten wir uns an die Probefahrt. Die Bremse auf der Beifahrerseite hatte schon ne gute Riefe, der Belag war schon zu 90% runter und schon stellenweise verglast. Das erklärt auch die schlechte Bremsleistung. Der Belag auf der Fahrerseite war zwar besser und die Scheibe hatte noch genug Fleisch, aber auch hier waren schon erste Verglasungen zu erkennen. Nach dem Tausch bremste der Wagen auch schon ganz ordentlich. Bei der Probefahrt wechselten wir uns ab um mal unsere Eindrücke zu vergleichen. Wir waren beide der Meinung das der Pedalweg soweit schon capricetypisch war, allerdings war der Druckpunkt etwas matschig. Der sollte eigentlich strammer sein. Entweder müssen sich die Beläge noch etwas eingrooven oder da muss noch einmal nachträglich entlüftet werden. Aber zumindest ankern tut der Kahn schon mal. An der Lenkung gab es soweit auch nichts zu beanstanden. Ich bildete mir ein ganz leichtes Spiel um die Mittellage ein, aber das könnte auch den Ling-Long Riggadigga DingDong Reifen geschuldet sein die der Händler da aufgezogen hat. Die stehen auch noch auf seiner To-Do Liste 😉 Aber zumindest wirkte die Lenkung noch ganz brauchbar, nicht so mies wie beim Sheriff damals. So konnten wir zumindest Ihn ruhigen Gewissens auf den Weg nach Hause schicken 🙂 In der Zwischenzeit war m5095 auch mit seinem Auto fertig, leider ließ sich das brummen bei niedriger Drehzahl im Antriebsstrang immer noch nicht lokalisieren. Da wird wohl beim nächsten Mal ein Getriebetausch fällig um zu schauen ob das Problem mit einem anderen Getriebe genauso besteht. So langsam gingen uns da nämlich die Ideen aus was es noch sein könnte da ja bis auf die Kardanwelle alles was hinter dem Motor hing schon überholt wurde.

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So waren wir dann soweit alle gegen 18 Uhr durch mit unserem Kram und bereit zur Abreise. Wir räumten noch ein wenig auf und machten uns dann auf den Weg. Ich machte mich mit m5095 im Schlepptau im Konvoi auf den Weg nach Hause. Goyoma und Chris 92 nahmen eine andere Route weil es beide eher in Richtung Osten verschlagen hatte. Goyoma kam dann auch nur wenige Minuten nach uns in der Heimat an und Chris92 hatte da noch ein gutes Stück vor sich, aber auch er kam an einem Stück zuhause an 🙂 Damit war das Wochenende auch schon wieder rum. Unser Gastgeber genoss in der Zwischenzeit die Gastfreundschaft seiner Nachbarn und dazu das ein oder andere geistreiche Getränk aus heimischer Fertigung 😁

Das Wochenende war definitiv das Highlight der bisherigen Saison und das Ganze ist definitiv wiederholungswürdig 😎 Hoffen wir das wir das spätestens nächstes Jahr irgendwie wiederholt bekommen. Dann müssen wir uns aber wohl ne neue Location suchen, da wir in der Größenordnung die Geduld der Nachbarn arg strapaziert haben, auch wenn es relativ gesittet ablief. Aber drei Tage lang Halligalli incl. ner Straße voller übergroßer Spritvernichter ist auch nicht jedermanns Sache was wir auch nachvollziehen können. Wie gesagt, mal schauen wie wir das nächstes Mal machen. Entweder wieder in einem kleineren Kreis oder man kombiniert das Ganze mit einem offiziellen Treffen.

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Sun Oct 06 22:40:17 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: Caprice, On Tour

Heute gibt es mal wieder einen "Reisebericht" von mir zu lesen. Der Grund dafür war der Besuch bei einem Kumpel der auch einen Caprice fährt. Die ganze Geschichte war relativ spontan entstanden, aber dafür war es umso besser. Donnerstag Abend entschieden zu fahren, Freitag nach der Arbeit mehr oder weniger direkt los und dann bis Sonntag bleiben. So war zumindest der grobe Plan. Geplantes Highlight war der gemeinsame Besuch des Pep Cars Season Closer 2019 der gleichzeitig auch das 20. Jubiläum des Vereins markiert. Zusätzlich bot sich durch das Treffen die Gelegenheit mal ein Minimeet mit anderen MTlern zu starten. Neben mir waren v8.lover, Goyoma und m5095 am Start. Natürlich alle mit Ihren B-Bodies 😎 Entsprechend versprach das Wochenende viel Action.

Angedacht waren folgende Punkte:

Freitag: Gemeinsame Anreise mit dem Kumpel nach Hause, er ist über die Woche im Ruhrpott ansässig. Treffen mit dem Verein zur Vorbesprechung für das Meeting.

Samstag: Schrauben an meinem Caprice, Vorbereitungen für das Treffen und Treffen mit Teilnehmer Nummer 3.

Sonntag: Ankunft von Teilnehmer Nummer 4 abwarten und dann gemeinsam auf das Treffen fahren.

Gehen wir aber ins Detail!

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Am Donnerstag Abend klamüserte ich mit v8.lover aus wo wir uns am besten auf dem Weg treffen könnten. Da wir in etwa die gleiche Fahrstrecke hatten beschlossen wir uns in der Mitte zu treffen an dem unsere beiden Routen zusammenlaufen. Ein Rastplatz war schnell gefunden und so stand der Plan. Die Planung lief so gut das ich maximal 2 Minuten vor Ihm auf dem Rastplatz ankam. Danach fuhren wir den Rest der Strecke im Konvoi ins beschauliche Hessen. Nach Ankunft hatten wir nicht all zu viel Zeit. Ich bekam mein Domizil für das Wochenende gezeigt (ganz lieben Dank nochmal für Kost und Logis an diesem Wochenende!) und brachte kurz meinen Kram ins Zimmer. Danach kam mein vorläufiges Highlight des Wochenendes. Ich bin seit ich das Auto habe immer auf der Suche nach dem Export Service Manual gewesen. Nun, v8.lover hatte eins und war bereit mir dieses abzutreten. Im Gegenzug bekam er dafür den alten Reifensatz vom Sheriff und einen Satz Bremsbeläge für den Caprice den ich nicht gebrauchen konnte und bei meiner Fahrelistung auch im Leben nicht montieren werde. So waren dann am Ende alle glücklich und ich habe meinen persönlichen heiligen Gral im Schrank stehen, direkt neben dem dazugehörigen 92er Service Manual 😎

Nachdem wir den Tausch vollzogen hatten ging es auch schon in Richtung Clubbesprechung. Da wir die alten Reifen vom Sheriff noch auf einen Satz überzähliger Felgen aufziehen wollten musste der ganze Kram fürs erste mit zum Treffen. Die Vorbesprechung fand im Clubhaus statt. Man traf so eine Menge neuer Leute die alle vollkommen US-Car verrückt sind. Lustigerweise traf ich auch hier auf eine MT-Legende. Der gute Scope ist ebenfalls Mitglied bei Pep-Cars und so trafen wir uns das erste Mal persönlich 🙂 Der Hauptgrund für das Treffen fiel leider flach, da aufgrund der absolut miesen Wettervorhersage das Treffen abgesagt werden musste. Das sorgte bei einigen verständlicherweise für lange Gesichter, aber die Aussicht auf über 6 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und eine Eventlocation die hauptsächlich aus Wiese besteht sind keine guten Voraussetzungen für ein Treffen.

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Dadurch war der Wochenendplan so ziemlich für die Tonne, aber das gab uns mehr Zeit für Schraubereien am Auto und davon hatten wir an diesem Wochenende wahrlich genug! Nach dem Treffen ging es noch in die Halle des Clubs, Reifenmontage! Wir fuhren also in die Halle und begannen mit der Montage der Sheriffreifen. Da der Daily des Bruders von v8.lover noch neue Reifen brauchte nahmen wir den auch mit. Kurz darauf kam v8.lovers Vater mit dem neuen Daily der seine Winterreifen brauchte. Auch die mussten auf die Felgen aufgezogen werden. Bei der Gelegenheit bekam der Klaufix in dem wir alles transportiert hatten auch gleich mal neue Reifen. Heißt: Wir hatten insgesamt 4 Reifensätze die auf Felgen gezogen werden wollten. Hui! Das ganze hat dann auch entsprechend gedauert und ich glaube wir waren irgendwann gegen 4 Uhr morgens im Bett 😁

Entsprechend kurz war die Nacht, da wir die Zeit natürlich auch zum Schrauben nutzen wollen. Der Plan sah vor bei meinem Caprice neue Bremsbeläge zu montieren da ich letztes Jahr schon den Eindruck hatte das diese es nicht mehr lange machen werden. Also bereiteten wir alles vor und bockten den Wagen vorne hoch. Bei näherer Begutachtung der Bremsbeläge fiel allerdings auf das die Beläge sogar noch ziemlich viel Fleisch haben und das trotz der Tatsache das diese bereits über 30.000km auf dem Buckel haben. Als ich mir die neuen Beläge angeschaut habe kam mir auch die Idee wie ich darauf kam das die Beläge runter wären. Die vorderen Beläge sind zu den Seiten hin abgeflacht. So sieht es dann von der Seite betrachtet auch so aus als ob die Beläge nur noch wenig Belag hätten. Allerdings hat eine nähere Begutachtung eben ergeben das da locker noch 70-80% Belag drauf sind. Da kann ich also noch beruhigt ein paar Jahre mit fahren 🙂

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Was macht man sonst so wenn auch dieser Punkt der Wochenendplanung wegfällt? Man sucht sich neue Aufgaben 😁 Wenn wir den Wagen schon mal aufgebockt haben könnten wir die Achse mal abschmieren. So sei es und so bekam die Achse eine wohlverdiente Ration Fett. Damit waren wir mit meinem Auto erst einmal durch. Da war aber noch der Wagen des Bruders der die neuen Reifen bekommen hatte. Dieser war nämlich für den Service fällig und so machten wir noch flott einen Ölwechsel. Der Wagen hatte den wohl putzigsten Ölfilter den ich je in meinem Leben gesehen habe. Von der Größe her irgendwo auf dem Level eines offener Luftfilters für einen 50er Roller 😁 Als das erledigt war fiel mir eine Sache ein: Die Sitzverstellung vom Sheriff tut es nicht mehr 100%ig und im Hof steht doch dieser Schlachter............. 😁

Da die Tage der originale 5.7er Motor (der zukünftig vom neuen Besitzer wohl ein Leistungsupgrade verpasst bekommt, lässt sich aber auch im US-Car Forum nachlesen) gegen einen gut erhaltenen, wenig gelaufenen 5.0er Motor getauscht wurde war die Schlachtsaison eröffnet 😁 Die Schaltereinheit ist bei Caprice, Custom Cruiser und Roadmaster die selbe und leider gibt es ausgerechnet das Teil nicht mehr neu. Da ich durch die Lautsprecheraktion noch geübt war im Ausbau der Schaltereinheit war der Ausbau schnell erledigt. Als ich überlegte was man sonst noch so gebrauchen könnte fiel mir das Lichtmodul ein. Dieses steuert unter anderem den Twilight Sentinel der es nicht mehr tut. Da der Austausch der Fotozelle nichts gebracht hat und die Schaltereinheit noch schaltet wenn man das Rad bewegt kann es nur am Steuergerät des Lichtes liegen. Beim kurzen googlen fand sich auch schon das die Elektrik mit der Zeit unter brüchigen Lötstellen leidet wodurch diese dann irgendwann nicht mehr richtig funktionieren oder die Funktion der Lichtautomatik gleich ganz ausfällt. Also fing ich an das Armaturenbrett des Schlachtaus auseinanderzunehmen, wild entschlossen das Steuergerät zu finden. Leider war der Raum sehr begrenzt und so habe ich alles möglich gefunden, nur kein Steuergerät für das Licht. v8.lover schaute selber dann auch noch einmal nach und nach einigem verrenken fand er es dann. Das Steuergerät sitzt grob gesagt rechts von der Lenksäule an der Unterseite des Dashboards. Idealerweise nimmt man die komplette Blende am Armaturenbrett ab wenn man gut rankommen will. Hatte ich natürlich nicht gemacht.........

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So hielt ich wenig später ein Lichtsteuergerät in der Hand 🙂 Das werde ich mal bei Gelegenheit in den Caprice einbauen und schauen ob es der Twilight Sentinel wieder tut. Falls ja, werde ich das alte Steuergerät mal meinem Vater in die Hand drücken. Als gelernter Elektriker sollte er die Lötstellen wieder fixen können. Kurz darauf kam auch schon Goyoma mit seinem 92er Export Wagon, ein Auto das ich schon lange einmal in Natura sehen wollte. Der Wagen war mal ein Leichenwagen in den Niederlanden und so wurde er mal neu lackiert. Ein Sakrileg wenn man weiß das der Wagen original in Dark Green Gray Metallic lackiert war, eine ziemlich coole Farbe die den Autos unheimlich gut steht. Dazu noch die seltene beige Innenausstattung *sabber* Wenn man genauer hinsah fand man noch einige Stellen wo die originale Farbe durchblitzte. Allerdings muss man der Lackiererei ein Kompliment machen: Die haben den Wagen sehr gründlich lackiert. Nur sehr wenige Stellen an denen die Gummis Farbe hatten und man hat sich sogar die Mühe gemacht alle offensichtlich sichtbaren Stellen zu lackieren, auch innen. Man sieht die originale Wagenfarbe nur noch auf dem Querträger im Motorraum sowie hinter den Verkleidungsteilen im Kofferraum. Die Lackierung ist somit wenigstens ordentlich gemacht. So erklärt sich auch das die sichtbare Außenfarbe NICHT nach DGGM aussieht. Nach kurzem Handshake und der Begutachtung des Autos wurde auch schon Hand an sein bestes Stück (natürlich das Auto, nicht was Ihr schon wieder denkt 😁) angelegt. Die Radkappen die der Wagen hatte stammten vom Vorgängermodell und passen meiner Meinung nach null auf das Auto. Laut Option Code hatte der Wagen im Original die Speichenradkappen. Leider hatte niemand so etwas auf Lager, allerdings hatte v8.lover noch einen Satz der berüchtigen Frisbee Kappen auf Lager. Es gab an dem Wochenende durchaus Diskussionen darüber welche jetzt tatsächlich besser aussehen 😁 Ich persönlich tendiere zu den Frisbees. Die gab es zwar nur 1991, aber es gab Sie auf den Wagons und somit fällt das nicht mal unter Retrofitting 😉 Bis man mal einen Satz der Speichenkappen findet kann man das so machen.

In der Zwischenzeit schaute TX_2000 vorbei, auch ein langjähriger MT-User. Er hat seinen Buick Park Avenue vor ein paar Jahren gegen einen 68er Buick Le Sabre eingetauscht. Nicht der schlechteste Tausch 😉 Da es der Plan noch vorsah das der Export Wagon wieder Embleme (warum rupfen Europäer sowas eigentlich immer als erstes ab?!) bekommen sollte mussten noch ein paar Dinge besorgt werden. Die Embleme hatten wir schon, allerdings brauchte es noch irgendwas womit wir diese befestigen konnten. Der Plan war spezielles Klebeband zu besorgen, dieses war allerdings in der Schnelle nicht aufzutreiben. So besorgten wir Spezialklaber und Malerband. Meine bessere Hälfte war so nett gewesen und hat zuhause die hauseigene Bibliothek durchwühlt um Bilder von der Position der Decals am Fahrzeug und den dazugehörigen genauen Positionsangaben aus dem Service Manual zu finden. Ich habe halt die beste Frau der Welt! 😎 🙂

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Nachdem wir alles für Operation "make the Wagon great again" hatten fuhren wir noch zum "Außenlager" von v8.lover. Hier bunkern noch diverse Kleinteile und noch 2 weitere B-Bodies. Zum einen ein wundervoller Oldsmobile Custom Cruiser in unschuldigem weiß mit beigem Interieur und ein Buick Roadmaster aus der Collectors Edition der auf ein neues Herz wartet. Beide brauchen leider noch einiges an Liebe weshalb Sie eben erst einmal im Außenlager stehen. Neben den 2 Autos gab es noch weitere Teile zu begutachten und auch hier wurde ich in Form eines weiteren Lichtsteuergerätes fündig 😁 Auch das nahmen wir zum testen mit 😎

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Nach der Führung durch die unendlichen Weiten des Ersatzteillagers fuhren wir noch schnell etwas einkaufen, es wurde schon dunkel und wir hatten schon irgendwie Hunger 😁 Zurück in der Basis schmissen wir den Grill und das Lagerfeuer an. An dem Abend sind einige alte Europaletten draufgegangen 😁 Nach einer guten Ration Steaks, Würstchen und Hopfenkaltschale ging es dann ins Bett. Am nächsten Tag sollte schließlich weitergeschraubt werden! Da wir dieses mal nicht so spät im Bett waren konnten wir schon morgens gegen 9 Uhr loslegen. m9095 war mittlerweile mit seinem Roadmaster angekommen. Den Wagen hatte ich letztes Jahr mit Ihm zusammen in Österreich gekauft, aber DIE Geschichte würde den Rahmen hier vollends sprengen 😁 Sagen wir es so: Dies wird wohl mit Abstand der abgefahrenste Autokauf meines Lebens sein! Wie auch immer, weiter im Text.

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Nachdem die Truppe jetzt vollständig war und es auch so aussah als ob sich das prophezeite Wetter auch bewahrheitete legten wir direkt los. An Goyomas Caprice wollten wir die Rückbank wieder richtig montieren da diese nicht richtig befestigt war, danach wollte ich den Fensterheberschalter auf der Beifahrerseite wieder richtig montieren da irgendein Volltrottel den falsch herum eingebaut hat und der Schalter beim nach oben drücken nach unten fährt und andersherum. An m9095s Roadmaster sollten die Sitze aus dem Schlachter montiert werden da seine leider schon extrem unter den Vorbesitzern gelitten haben. Wir bildeten 2 Teams, ich half Goyoma an seinem Exportwagon und v8.lover machte sich mit m9095 über den Roadmaster her.

Beim abnehmen der Rückbank im Caprice fiel uns auf das die vermeintlich verloren geglaubten Gurte und Schlösser alle noch da waren. Man hat diese lediglich für den Leichenwagenumbau entfernt und unter der Rückbank versteckt. Allerdings fehlten sämtliche Befestigungsschrauben für die Gurte.......

Gut das die Teile bei allen B-Bodies die gleichen waren und so musste der Schlachter mal wieder herhalten. Der arme Wagen hat dieses Wochenende echt Federn lassen müssen 😁 Wir bauten die ganzen Verkleidungen am Kofferraum ab und besorgten uns zum einen die Muttern von dem Gurtaufroller und dann noch die zwei fetten Bolzen mit denen der Gurt an der Karosserie verankert wird. Besonders letztere kosten viel Kraft da sich kaum ein B-Body leicht davon trennen lässt. Es hat mich ziemlich viel Muskelkraft gekostet die Dinger gelöst zu bekommen 😉

Wir machten uns daraufhin auch schon an den Einbau. Die Gurtaufroller wieder an die alte Position, alles festschrauben, die Gurtführung an der Karosserie befestigt und bei der Gelegenheit die netten Kappen aus dem geschlachteten Roadmaster dort installiert da diese auch fehlten. Zum Glück passte die Interieurfarbe des Schlachters perfekt zur Innenraumfarbe des Export Caprice 😎 Danach nur noch den ganzen Kladdaradatsch in Form von Innenraumverkleidungen zusammenbauen und schon hat der Wagen wieder Gurte für die Rückbank 😎 Bei der Gelegenheit haben wir dann auch die Rückbank wieder vernünftig an der Karosserie befestigt. Mit etwas Fummelei saß die Bank auch wieder fest an ihrem vorgesehenen Platz. Sah schon deutlich besser aus! Danach ging es dem besagten Fensterheberschalter an den Kragen. Nach anfänglichem Wiederstand kam die Einheit dann doch in einem Rutsch raus. Da die Wagons damals nur in der Basisausstattung verfügbar waren gab es dort außer dem Schalter für das Fenster nichts. Bei meinem Caprice sitzt dort noch die Schaltereinheit für die elektrische Sitzverstellung. Entsprechend gut kam man an alles ran und nach einmal Schalter umdrehen war auch dieses Problem behoben. v8.lover und m9095 waren mittlerweile auch so gut wie fertig mit dem Roadmaster und so konnten wir den nächsten Punkt auf der Agenda angehen. Wegen des schlechten Wetters und des ausgefallenen Treffens traf sich der Club im kleinen Rahmen um die verderbliche Ware in Form von selbstgemachtem Kuchen einem sinnvollen Zweck zuzuführen. Heißt: Statt den Kuchen einfach wegzuwerfen traf man sich spontan um den Kuchen zu vernichten 😁 😎 Nachdem wir fertig waren mit Schrauben ging es im Konvoi zur Halle des Clubs. Es ist schon ein erhabenes Gefühl im 4er Konvoi unterwegs zu sein 🙂

Nach der Ankunft wurde das Ensemble erst einmal bestaunt. Machte schon was her das Ganze 😎 Danach ging es in die Halle und damit bot sich die Gelegenheit sich die Garage der Jungs auch mal genauer anschauen und in der Halle stehen durchaus ein paar Preziosen herum. Der Schwerpunkt liegt hier klar auf den 60ern. Camaro, Corvette, diverse Mopars, Mustangs und weitere tummelten sich in der Halle. So eine große Halle mit angeschlossener Werkstatt hat für Schrauber hat schon seinen Reiz. Sowas ist wohl der Traum eines jeden Autosammlers. Eine große Halle in die locker mal ein Dutzend Autos passt und direkt nebenan eine Werkstatt mit mehreren Bühnen sowie einem Gemeinschaftsraum in der oberen Etage. Beneidenswert!

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Nach diversen Gesprächen und reichlich Kuchen ging es auch schon wieder nach Hause. Ich und m9095 fuhren im Konvoi zurück in die Heimat da wir beide in der gleichen Stadt wohnen 😉 Goyoma machte sich auch auf den Weg, musste aber in eine komplett andere Richtung. Die Rückfahrt war bis auf den Regen und den damit verbundenen Verkehr noch ziemlich unspektakulär. Lediglich kurz vor meiner Straße gab es noch einmal einen richtig brutalen Regenguss der die Straße in Sekundenschnelle unter Wasser setzte. Beim anbremsen auf die letzte Ampel ging das ABS voll rein weil es einfach viel zu rutschig war und selbst beim behutsamen anfahren drehten die Hinterräder durch und das trotz Sperre und All Terrain Reifen! Bei so viel Wasser sieht wohl jede Technik irgendwann alt aus. Ich war dann aber auch froh endlich zuhause angekommen zu sein, dass Wetter war jetzt nicht wirklich ein Grund weiter draußen zu verweilen 😉

Mein Dank geht hier noch einmal an v8.lover raus für das geniale Wochenende. Vielen Dank für Verpflegung und Unterkunft und für die tollen 3 Tage. Es hat echt Spaß gemacht gemeinsam zu schrauben, zu fachsimpeln oder auch einfach nur zu blödeln 😁 Auch m9095 und Goyoma möchte ich danken das Sie den Weg auf sich genommen haben, so wurde das gesamte Treffen zu einer sehr runden Sache und besonders der Schraubertag zu viert hat wahnsinnig viel Spaß gemacht 😎 Von meiner Seite aus definitiv wiederholungswürdig 😉

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Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

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