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Mon Sep 10 23:21:00 CEST 2012    |    dodo32    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: Histocup, Motorsport, Renngolf, Salzburgring

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[bild=1]Hallo Zusammen!

Hätte man mich vor 2 Jahren gefragt ob ich mir vorstellen könne, mit dem Golf jemals eine Rennstrecke zu befahren, hätte ich verneint und mit hoher Wahrscheinlichkeit den Geisteszustand der Fragestellers angezweifelt. Von der Teilnahme an einem Wettbewerb ganz zu schweigen.
Nun, sag niemals nie und am vergangenen Wochenende war es dann tatsächlich soweit! Dodo goes racing! Tja, was soll ich sagen...., ich hatte die Hosen erst einmal gestrichen voll. Als ehemaliger Modellsportler kannte ich freilich die grundsätzlichen Abläufe, aber es gibt da einen kleinen aber feinen Unterschied....: man sieht das Geschehen nicht aus der Vogelperspektive, sondern man sitzt drinn.....

[bild=2]Die Nennung ging raus, der Tag der Wahrheit rückte unaufhaltsam näher, und die Spannung stieg ins unermessliche. Beim Minicar war stets meine Prämisse, die schnelleren nicht aufzuhalten und zu versuchen, mein „eigenes“ Rennen zu fahren. Nur, wie macht man das im echten Rennauto? Wie fährt sich das überhaupt mit Semislicks? Schiebt das Auto stark über die Vorderachse oder bricht das Heck unvermittelt aus? Wie wird der Wagen bremsen? Wann bremst man überhaupt? Wie schnell kann man um die Kurven fahren, bis der Wagen „meldet“? Meldet er überhaupt oder fliegt man gleich ins Kiesbett? Fragen über Fragen..

[bild=3]An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an die Clubkollegen! Insbesondere Klaus und Herbert, die mir mit einer Engelsgeduld alle meine Fragen beantworteten, und im Vorfeld viele nützliche Tipps und Hinweise gaben. Trotz allem war mir unwohl. 😮 Klaus merkte das offensichtlich und schlug eine Taxifahrt am Freitag vor. Ich fahre, und der Kollege Herbert nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. In dem Moment, sind 50% der Anspannung von mir abgefallen..., ich konnte einen Experten auf die Jungfernfahrt mitnehmen...

[bild=4]Am Freitag Nachmittag dann die Stunde der Wahrheit. Seelenruhig nimmt Herbert auf dem Beifahrersitz Platz und dann ging auf einmal alles ganz schnell. Zum Vorstart, durch die Boxengasse und raus auf die Strecke! Der vor uns fahrende 635er BMW braust davon, als ginge es um den großen Preis von Frankreich...., na das kann ja heiter werden...😰

[bild=5]Die Schikane! Uaaah, ist das eng..., weiter Richtung Nocksteinkurve. Aber was ist das? Eine Steilkurve! Wie geil ist das denn, schießt es mir blitzartig durch den Kopf. 😁 Und wo zum Geier ist „die Linie“, auf der ich bleiben soll? Ich beschließe innen zu fahren, die anderen fahren aussen vorbei und wir erklimmen einsam den Berg, der hinter der Boxengasse nach oben führt. Der Drehzahlmesser meldet 7000 Touren.., ich hab zum Auftakt gleich mal das schalten vergessen.

[bild=6]Kaum sind wir „oben“ angekommen, das erste Schlüsselerlebnis! Im Rückspiegel erblicke ich einen BMW E46 M 3 GTR! Der Wagen fährt nicht vorbei, er fliegt! So zumindest mein Eindruck und verschwindet mit atemberaubenden Tempo um die lang gezogenen Rechtskurve, die wieder hinunter führt. Kurz darauf überholt der Gruppe 5 von Klaus Möst. Eine Augenweide und ich frage mich für kurze Zeit, ob ich vergessen habe die Handbremse zu lösen. Dann sind wir auch schon im Infield angekommen. Die erste „scharfe“ Linkskurve und das zweite Schlüsselerlebnis: das Auto scheint auf dem Asphalt zu kleben! Dann rechts, an der Tribüne vorbei und wieder auf die Gerade...
Schikane, Nockstein, Berg erklimmen..., aber was ist das? Motor gackert, Lambdaanzeige Rot!?!

[bild=7]Zu kleine Hauptdüsen? Irgendwas kaputt? Hmmm.., wieder „unten“ angekommen: alles in Ordnung. Komisch. Wieder den Berg hoch => gackern, wieder unten => alles ok. Das dritte Schlüsselerlebnis also: der Motor säuft wie ein großer! Benzindruck zu niedrig – die Schwimmerkammern laufen leer. Also Benzindruck hoch, und hoffen dass beim Training am Samstag alles in Ordnung ist. Ich bin pro Lauf zwischen 32 und 38 Kilometern gefahren. Auf diese Distanz, hat der Motor gute 20 – 23 Liter weggelöffelt. Krass...

[bild=8]Am Samstag dann die erste Fahrt alleine: Training zur Classica-Trophy! Die Aufregung hat sich ein wenig gelegt und spätestens als wir mit gut 40 (!) Autos vor zur Boxengasse rollen, sind die Sinne geschärft und die Angst ist verflogen. Nicht so der Respekt, vor der ganzen Geschichte. Den sollte man wohl auch besser nicht verlieren, bei Geschwindigkeiten knapp über 180 Stundenkilometern . Kein Problem? Geht auf der Autobahn auch? Klar, nur da gibt’s auch keine Schikanen, oder Senken vor einer sehr laaaaaang gezogenen Kurve, die zu allem Überfluss auch noch Bergab geht. 😉

[bild=9]Im Rennen gilt es nach der Einführungsrunde eine Referenzrunde zu fahren. Diese Zeit, muss dann 3 x reproduziert werden. Für jede Abweichung, gibt es Punkte. Strafpunkte – wie in Flensburg.
Nun, meine Runde lag bei rund 2:20. Und ja, ich war gleichmäßig. Dumm nur, dass ich gleichmäßig schneller geworden war. Ziemlich genau 2 Sekunden jede Runde. Somit kam ich irgendwo auf Platz 24 raus, wenn ich richtig erinnere. Nach den 4 Runden darf man so schnell fahren wie man will oder besser, wie man kann. Bestzeit war dann 2:12. Zum Vergleich: Klaus Möst fährt den Kurs in 1:33! Solche Differenzen werfen freilich drängende Fragen auf: soll ich eine 12 Volt Kaffeemaschine anschaffen, und der Beifahrer reicht nebenher ein Tässlein Kaffee und ein Stück Kuchen? 😁

[bild=10]Mein persönliches Highlight war das erste Rennen Sonntagmorgen um 8:40. Es war noch ziemlich frisch, als wir auf die Piste sind. Die Gaserlis rüsselten kühle Morgenluft und ich traute mich sogar bergauf das Gas bis kurz nach dem 100 Meter Schild stehen zu lassen. Danach: Hosen wieder voll und bremsen! Oder besser gesagt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste..., nur nicht Opfer der eigenen Begeisterung bzw. Selbstüberschätzung werden....!
Der „Lohn“ war neben dem Riesenspass, meine persönliche Bestzeit von 2:08. 🙂

[bild=11]Am Nachmittag dann das letzte Rennen. Ich muss gestehen, ich war mit den Nerven schon etwas runter und hatte in Runde 5 beschlossen, es ruhiger angehen zu lassen. Hinter mir ein Pulk von 5 Autos – vorbeigelassen und „gemütlich“ alleine weitersegeln.
Was ich erst heute bemerkt habe ist, dass ich im letzten Lauf tatsächlich Dritter geworden bin. Referenzrunde: 2:13,853 ; zweite Runde: 2:13,421 ; dritte Runde: 2:14,487 und vierte Runde: 2:12,804. Fahrzeit 25 Minuten: 7 Runden gesamt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 117,8 km/h. In der Gesamtwertung landete ich dann auf Platz 9 von 21. Eigentlich egal, aber bischen freu ich mich freilich im Nachgang schon.

[bild=12]Besonders gefreut hat mich, dass sony und Weilheimer am Samstag vor Ort waren. Danke auch an die Rallye-Gemeinschaft-Rosenheim die sony und somit mir, einen Pavillon zur Verfügung stellte!
Auch muss ich sagen, dass es sehr viele neue Eindrücke waren die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Ich habe das Auto nicht wiedererkannt, das fahren auf abgesperrter Strecke war gigantisch, die ganze Atmosphäre einfach. Das geht schon beim Start los. Man fährt raus und jeder Streckenposten schwenkt eine grüne Fahne, die meisten fahren ein bischen Slalom um die Reifen aufzuwärmen, und auf der Start / Ziel Geraden geht’s dann Volldampf los. Es war einfach ein phantastisches Erlebnis!

[bild=13]Ah, fast vergessen: die Kollegen waren so nett, mir einen Grisu hinten in die Scheibe zu kleben. Nun, da ich mit Feuerlöscher und Löschanlage unterwegs war drängte sich wohl der Gedanke auf, ich wolle Feuerwehrmann werden. Und ich muss sagen, ich hätte warscheinlich das gleiche gedacht 😁😁😁

Beste Grüße
-dodo-

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Thu Sep 20 18:29:00 CEST 2012    |    Standspurpirat12116

Respekt für deine Zeit fürs erste Rennen und vor allem ohne Uhr und Tacho so eine Gleichmäsigkeit zu fahren. Ich fahr heuer zum ersten mal in nem Classic Bergrennen mit, da blüht mir das auch und bin auch schon ganz nervös ^^.. Dass man nicht der schnellste ist denke ich, überzeugt von gewisser Intelligenz und vernünftigem Denken hinterm Steuer vor dieser Sportart (ist ja auch nicht ganz ungefährlich)
Ich wollte eigentlich hochfahren und es mir anschaun, habs aber zeitlich leider nicht geschafft 🙁 Bin durch deinen Block auf die Veranstaltung gekommen 😉
Aber ich denke mal, man sieht sich nächstes Jahr, als Zuschauer versteht sich 🙂

Thu Sep 20 19:06:04 CEST 2012    |    dodo32

Zitat:

Ich fahr heuer zum ersten mal in nem Classic Bergrennen mit, da blüht mir das auch und bin auch schon ganz nervös ^^..

🙂 ey, das wird sicher super! Wo findet die Veranstaltung denn statt? Wenn es nicht zu weit ist und ich Zeit habe..., hast Du einen Link?

Zitat:

Aber ich denke mal, man sieht sich nächstes Jahr, als Zuschauer

Na das würde mich doch freuen! Du wirst begeistert sein! Nein, nicht vom Golf 😉, sondern von den ganzen Juwelen die da herumfahren bzw. im Fahrerlager stehen. Das ist wirklich DER Brüller für Freunde alter Rennwägen. Man muss es einfach gesehen und erlebt haben. Die ganze Atmosphäre, Benzingeruch in der Luft, hochdrehende Saugmotoren - einfach geil 😁

Fri Sep 21 09:48:14 CEST 2012    |    Standspurpirat12116

http://www.classic-globus.de/classic-2012.html

Das ist der link zu der veranstaltung 😉
Ist halt nicht so ein bergrennen wo die profis mitfahrn (ein paar vllt schon), aber es sind dennoch einige schätze dabei 🙂
Meine größte angst ist, dass ich der einzige mit nem auto bin mit "normaler lackierung" und nicht diese typische farbe der rennfahrzeuge :/ aber das würde leider nicht zu dem konzept passen, zu dem ich das auto nach und nach aufbaue. Im winter kommt ein g60 rein. Und wenn ich mal gaaanz viel zeit und ein wenig geld auf der seite habe, dann gibts vllt doch mal nen 1er golf oder scirocco nach gruppe h regelment. Aber dazu fehlt leider noch der platz, die gedult und das nötige kleingeld 😉
Was mich mal freuen würde, dass wäre sich mal auf so ner veranstaltung zu treffen und ein wenig auszutauschen 🙂

Tue Dec 18 23:06:56 CET 2012    |    Trackback

Kommentiert auf: VW Golf 1 & 2:

Amaturenbrett ausbauen

[...] Block gescheucht, aber nur bei schönem Wetter! 😎
Gaser, gib Dir nen Ruck wir wollen *sowas* oder *sowas* von Dir lesen bzw. Dich da sehen! Sony ist in 2014 auch mit am Start. Das gibt nen Riesenspass 😁😎😎. [...]

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Wed Sep 04 21:15:20 CEST 2013    |    dodo32

Zitat:

Aber ich denke mal, man sieht sich nächstes Jahr, als Zuschauer

Am Wochenende ist es soweit, Klaus. 😉 Und ja, es ein Jahr vergangen. 😰

Tue Feb 18 21:30:44 CET 2014    |    Trackback

Kommentiert auf: Geschichten vom Asphalt:

Die Cola-Dose ist da!

[...] mit Löschanlage UND Löscher unterwegs war und weil ich furchtbar aufgeregt war. Siehe Pic 😁 Quelle: *klick*
[...]

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Herzlich Willkommen in meinem Blog!

Als ich meinen 2er Golf GTI im Jahre 2008 kaufte ahnte ich nicht, wo mich die Reise mit diesem Wagen hinführen würde. Relativ schnell entstand der Wunsch nach 2 Doppelvergasern und damit beginnt auch die Geschichte dieses Blogs.

Über das Forum lernte ich sony8V kennen. Viele Telefonate und Treffen später stand dann irgendwann einmal fest: ich hätte gerne ein Rennauto!

Hier findet Ihr die Geschichte meines Golf und wie er vom Youngtimer zum Rennwagen wurde. Überdies Artikel zu meinem E 21, der den Ursprung meiner Leidenschaft bildete. Das wusste ich allerdings erst, als er fertig war. Viel Spaß beim schmökern im Blog!

-dodo-

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