Tue May 22 15:23:25 CEST 2012
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fire-fighter
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![]() Neulich im Nachbarort. Ich habe einen Arbeitskollegen besucht. Er wohnt in einem 1-Zimmer-Appartment in der Zweiten Etage. Das Haus hat 44 Wohnungen, verteilt über 3 Etagen (EG bis 2.OG). Der Hauseingang ist mittig angeordnet, auf jeder Etage gibt es je einen Gang nach links und einen nach rechts, von denen die Wohnungstüren abzweigen. Am Treppenhaus existiert eine Glastür als Rauchabschluss. Sie wird über Magnethalter offengehalten und kann manuell per Taster geschlossen werden. Eine automatische auslösung per Rauchmelder ist nicht vorgesehen, somit sind die meist offenstehenden Türen leider wirkungslos. Als ich mich gerade von meinem Kollegen verabschiede, bemerke ich ein piepsen von unten. Ein Rauchmelder hat ausgelöst! Wir gehen beide durch den GAng zum Treppenhaus, reflexartig löse ich den Schließmechanismus der Tür aus. Es ist kein Brandgeruch zu riechen, aber es ist dunstig im Treppenraum. Etwas alarmiert eilen wir die Stufen abwärts. Der Dunst nimmt zu, aber es riecht immer noch normal. Im Erdgeschoss angekommen sehen wir, dass der ganze Gang verqualmt ist. Der Qualm ist weiß und sehr warm. Über das Piepsen hinweg rufe ich in den Gang: "HALLO! Ist da jemand?" Vorm Haus und im Treppenraum haben sich bereits einige Nachbarn angesammelt. Ich beruhige sie: "Kein Feuer! Ist nur Wasserdampf!" Während ich kurz überlege, ob ich die anrückende Kavallerie noch per Anruf bei der Leitstelle stoppen kann, höre ich schon das erste Martinhorn. OK, die Jungs in Bargteheide sind auf Draht! Ich bin perplex! Wie kann man diese Frau nur beruhigen? Hoffentlich erhöht der Disponent aufgrund dieses Anrufes jetzt nicht die Alarmstufe. Die Adresse bedeutet aufgrund der Bauweise sowieso schon Vollalarm. Ich laufe zur Strasse, als das erste Fahrzeug einbiegt. Der Angriffstrupp hat schon die Pressluftatmer angelegt. Ich gehe zum Gruppenführer und beruhige erstmal die Situation: "Abspann! Es brennt nicht. Ist lediglich Heißwasser aus einem Eckventil! Erdgeschoss, links, die zwote Wohnung rechte Seite!" Er atmet aus. "OK! Ich schau mal nach." Kurz darauf Funkrückmeldung an die Leitstelle, dass alles ok ist. Währenddessen treffen die restlichen Fahrzeuge des Löschzugs ein. Den Rettungswagen konnte die Leitstelle noch abfangen, somit war er wieder frei für "echte" Notfälle. So einen Einsatz mal von der "anderen" Seite aus zu erleben, war mal recht interessant. |
Mon Sep 19 08:57:40 CEST 2011
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fire-fighter
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Bereits im Jahr 1951 stellt die Stadt Ahrensburg einen Antrag für die Bezuschussung eines TLF 15/50, welcher am 15.07.1952 abgelehnt wird. Im Jahre 1961 ist es soweit, das erste Ahrensburger Tanklöschfahrzeug wird in Dienst gestellt. [bild=1] [bild=2] [bild=3] Im Jahre 1981 wurde das TLF16 durch ein TLF 24/50 auf Daimler Benz 1719 AF ersetzt. Den Aufbau lieferte die Firma Ziegler. Das Fahrzeug hatte 192PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 88km/h. Das 17t schwere Fahrzeug rückte mit einer Truppbesatzung von 1/2 aus. Die Pumpenleistung lag bei 2.400 l/min bei 8 bar Druck. Der Löschwassertank fasste 5.000 l Ein 60m Schnellangriffsschlauch, 4 Pressluftatemgeräte und ein Dachmonitor rundeten die Ausstattung ab. [bild=4] Die vorerst letzte Generation wurde im September 2002 in Dienst gestellt. Aufgebaut wurde es auf einem Mercedes-Benz Atego 1828 AF von der Firma Ziegler. Der Aufbau wurde aus GFK gefertigt, da das Schaummittel die Korrosion begünstigt. Neben einem 4.800l Wassertank besitzt dieses TLF zwei Schaumtanks. Tank A fasst 100 l Class-A-Foam für Feststoffbrände/Gebäudebrandbekämpfung. Tank B fasst 500 l Mehrbereichsschaummittel. Die heckseitig eingebaute FP24/8 2H leistet 2400l/min bei 8bar Druck. Neben der normalen Zumischanlage für Mehrbereichsschaum besitzt das TLF auch eine Mindermengenzumischanlage für Class-A-Foam. Das Fahrzeug erreicht mit 279PS eine Höchstgeschwindigkeit von 100km/h. Das Einsatzgewicht liegt bei 17t, die Besatzung beträgt 1/2. Zur Entlastung des Maschinisten besitzt das TLF ein 6-Gang Allison Automatikgetriebe. Der Schaum-Wasserwerfer auf dem Fahrzeug (Alco HR367) hat eine Maximalleistung von 2.400l/min. Bei Schaumabgabe ergibt das 19.200 l Schaumgemisch pro Minute. Als Selbstschutz besitzt das Fahrzeug eine Frontsprühanlage. Über einen zusätzlichen Zumischer kann flüssiger Ölbinder eingespeist werden, um größere Ölspuren zu bekämpfen. |
Fri Sep 16 13:04:04 CEST 2011
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fire-fighter
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Im Laufe der Geschichte der Feuerwehr Ahrensburg gab es bereits mehrere Fahrzeuggenerationen. In dieser Serie möchte ich die ehemaligen und die aktuellen Fahrzeuge vorstellen. Den Anfang macht die Drehleiter. Die erste Autodrehleiter kam 1941 nach Ahrensburg. [bild=3] [bild=4] Um das hohe Fahrzeug in der Wache Woldenhorn unterzubringen, musste ein Stellplatz um 50cm ausgehoben werden. Da dies bis Januar 1965 dauerte und der TÜV das Fahrzeug erst abnehmen wollte, wenn es in einer geschlossenen Halle steht, konnte die DL 26+2 erst im Januar 1965 in Dienst gestellt werden. Die DL 26+2 wurde schon am 24.01.1972 wieder außer Dienst genommen, weil der TÜV es nicht mehr abgenommen hat und zur Verschrottung zur Firma Nickel auf den Kremerberg gebracht, wo es im Jahr 2009 noch steht. [bild=2] [bild=1] |
Mon Aug 08 15:37:34 CEST 2011
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fire-fighter
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Wie Ihr wisst, arbeite ich ja im normalen Leben als Techniker. Feuerwehr ist ja quasi "nur" ein Hobby. Doch auch während der normalen Arbeit kommt man auch ab und zu in Situationen, in denen es "brenzlig" wird. Spätestens bei großen Firmen hat man einmal im Jahr eine Evakuierungsübung. Sollte man zumindest. Wenn der Evakuierungsalarm ertönt, sollte man umgehend das Gebäude verlassen. Das heißt aber nicht, dass man in Panik verfallen soll. Tipps für Eure nächste Evakuierungsübung: Sprecht doch mal mit Eurem Sicherheitsbeauftragten. Verraucht mal einen Raum, möglichst einen im Hauptfluchtweg. Hierzu könnt Ihr Diskonebel nutzen. Alles andere ist zu gefährlich! Natürlich müsst Ihr die Rauchmelder zur Brandmeldeanlage deaktivieren, aber darüber weiß der Sicherheitsbeauftragte ja Bescheid. Das oben erwähnte Schließen der Fenster und Türen soll die Rauchausbreitung bei einem Feuer verringern. Ich erinnere mich hierbei immer wieder gerne an den nächtlichen Großbrand eines Möbelhauses, wo im Nachbargebäude im 3.OG die Bürofenster offen standen... Der Chef dieser Firma dürfte am nächsten Morgen sicherlich eine ziemlich teure Überraschung erlebt haben... Tja, was gibts sonst noch zu sagen... Fluchtwege kann man sich mit Feuerlöschern "freikämpfen". Man kann auch seinen "Rückzugsraum" mit Feuerlöschern verteidigen. Beides sind Mittel der letzten Wahl. Eine Flucht in Rauchfreie Bereiche ist immer besser, als ein Löschversuch. Geht mal mit offenen Augen durch Eure Firma und achtet auf die Sicherheit. Wo sind Feuermelder, wo Feuerlöscher. Wo sind Fluchtwege, wo alternativen? Sind die Notausgänge zugänglich oder verstellt? Wisst Ihr, wo der Sammelplatz ist? Mit ein wenig Überlegung im Vorfeld kann man im Falle eines Falles wertvolle Informationen abrufen. Das gleiche gilt übrigens auch für zu Hause, für das Urlaubshotel usw... Geht mit offenen Augen durchs Leben. Auch im Supermarkt nebenan. |
Fri Apr 01 11:12:27 CEST 2011
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fire-fighter
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Was haltet Ihr davon? Macht es Sinn, dass ehrenamtliche Feuerwehrleute durch kommerzielle Aufgaben ihre Kasse füllen und somit als Konkurrenz zu privaten Firmen agieren? Der Arbeitseinsatz kann zu Dumpingpreisen angeboten werden! Lohnkosten sind aufgrund der freiwilligen Tätigkeit minimiert, die Fuhrparkkosten trägt die Stadt sowieso. Die Kosten für das Kehrgerät sind schnell eingefahren, zumal es ja auch zur beseitigung von Verschmutzungen nach Verkehrsunfällen genutzt werden kann. Hierbei kann die Feuerwehr sogar Kosten bei der Gemeinde geltend machen! Also: Wie seht Ihr das Ganze? Tolle Idee, oder mieser Gedanke? |
Tue Jan 18 14:01:13 CET 2011
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fire-fighter
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![]() die Sicht beträgt nur wenige Meter. Von unten schlägt uns eine Hitzewelle entgegen. Wir tasten uns vorsichtig die Treppe hinab. Es wird immer heißer. Da! Direkt vor uns hinter der Treppe sind Flammen. Ein Bett? Strahlrohr auf, ein zwei Wasserstöße, die Flammen sind weg. "Gar nicht so übel, aber der Temperaturcheck kam etwas zu spät! Hättet ihr die Decke eher gekühlt, dann wäre die Durchzündung zu vermeiden gewesen!" ??? Tja, alles unecht. Der brennende Raum gehört zum FireDragon. Das ist ein fahrbarer Übungssimulator für Brandeinsatzübungen. Realausbildung im Wohnungsbrand unter Extrembedingungen. Die Anlage ist gasbefeuert, aus Umweltschutzgründen. Ausserdem ist sie so besser kontrollierbar. Sensoren messen den "Löscherfolg" und regeln die Gaszufuhr. Ist der Wassereinsatz effektiv, dann werden die Flammen kleiner. Wenn nicht, dann gerät das Feuer etwas mehr ausser Kontrolle. Realistischer sind nur noch die Holzbefeuerten Simulationsanlagen. Dabei entstehen jedoch jede Menge Umweltbelastende brandgase und zudem lässt sich eine feststoffbefeuerte Simulationsanlage im Unglücksfall nicht abschalten... |
Mon Nov 08 14:21:29 CET 2010
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fire-fighter
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Heute mal ein Thema etwas abseits der Feuerwehr... Gerade nach diversen Einsätzen rund um "Stuttgart21" sind die aktuell eingesetzten WaWe9 der Bereitschaftspolizei viel ins Gerede gekommen. Zu brutal, zu ungenau usw. waren die häufigsten Argumente. Die zur Zeit in der Erprobung befindliche neueste Generation weist eine Besonderheit auf: Erstmalig kann nicht nur der Druck variiert werden, sondern nun hat der "Operator" auch Einfluß auf das Strahlbild des Wasserstrahls. Mittels Entfernungsmessung kann der Druck per Elektronik angepasst werden, um Verletzungen zu vermeiden. Zunächst einmal die Fakten des neuen Fahrzeugs, dessen Dessign zunächst einmal abschreckend und Einschüchternd wirken soll:
Quelle: www.feuerwehrmagazin.de |
Mon Oct 18 11:19:39 CEST 2010
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fire-fighter
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Kommentare (29)
![]() Es ist mal wieder so ein Tag, wie viele andere. Ich sitze zu Hause und döse ein wenig vor mich hin. In 2 Stunden muß ich los zur Spätschicht. Soll ich eher los und in die Kantine, oder esse ich zu Hause? OK, rauf auf das TLF, wir sind zu viert. Kommt noch wer? Nein... Den Verteiler setzten wir selber, der zweite Trupp fehlt. Der Maschinist gibt Wasser auf die Leitung. Wir gehen durch das Treppenhaus hoch. Die Wohnungstür ist heiß. Rauch quillt aus den Ritzen. "Trupp 1 ist vor der Wohnungstür im 2.OG! Wir gehen jetzt rein!" "Verstanden" Schlafzimmer und Bad. Wenn da wirklich noch wer sein sollt, muß es jatzt fix gehen! Eine Stunde später bin ich zu Hause. Ich stinke wie aus der Räucherei. Schnell unter die Dusche und dann los zur Arbeit. Mittagessen? Dafür reicht die Zeit nicht mehr. |
Tue Sep 21 13:30:43 CEST 2010
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fire-fighter
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Kommentare (39)
![]() Grundsätzlich gilt: Die unmittelbare Rettung oder Bergung von Menschen und Tieren und die Brandbekämpfung sind kostenfrei, hierbei handelt es sich um die ureigensten Aufgaben der Feuerwehr. Eine Ausnahme machen Brände und Technische Hilfeleistungen bei denen die Gefahr oder der Schaden durch den Betrieb von Luft-, Schienen-; Kraft- oder Wasserfahrzeugen ausgeht. Das jeweilige Landes-Feuerwehrgesetz sieht aber auch bei freiwilligen Feuerwehren die Berechnung von Feuerwehreinsätzen vor. Einige Beispiele (Auflistung ist nicht vollständig): - Keller auspumpen Was wird berechnet? Es werden Stundensätze für die eingesetzten Geräte/Fahrzeuge und für die Einsatzkräfte berechnet. WICHTIG: Dennoch entstehen der Stadt durch den Einsatz der freiwilligen Feuerwehleute Kosten wie z. B. Erstattung von Lohnausfallkosten bei Einsätzen und Lehrgängen durch den Arbeitgeber, Verschleiß von Schutzkleidung, Versicherung, usw. Die Städte haben aufgrund des Landes-Feuerwehrgesetztes eine "Satzung über Aufwendungsersatz und Gebühren für Einsätze und andere Leistungen der Feuerwehren" erlassen. Wo darf die Feuerwehr nicht tätig werden? Auch wenn die Feuerwehr oft über die technischen Möglichkeiten und das erforderliche Wissen verfügt, darf sie nicht tätig werden, wenn es für die Ausführung der Arbeit gewerbliche Anbieter gibt. So dürfen z. B. Arbeiten wie - das Bergen von Pkw oder Lkw von der Feuerwehr nicht durchgeführt werden, um nicht mit gewerblichen Anbietern in Konkurrenz zu treten. |
Wed May 23 11:02:33 CEST 2012 |
fire-fighter
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Kommentare (23)
Was könnte die Ursache gewesen sein? (Erst Text lesen, dann abstimmen)
Gemeldet wurde eine unbekannte Rauchentwicklung im 3.OG. Vor Ort war zunächst kein Wohnungsinhaber anzutreffen. Somit wurde die Wohnungstür kurzerhand durch "energisches Anklopfen mit dem Fuß" geöffnet. Schnell stellte sich die Ursache für die Rauchentwicklung heraus. Es brannte ein Müllsack, gefüllt mit Renovierungsabfällen. Die Wohnung wurde offenbar für einen bevorstehenden Einzug renoviert. Dies dürfte nun wohl noch einmal wiederholt werden.
Die später hinzugekommenen Mieter konnten sich die Brandursache nicht erklären...