Wed Jun 17 15:51:56 CEST 2009
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fire-fighter
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Mit freundlicher Unterstützung durch die FF Wernau (Bilder) Es brennt in der Küche. Überhitztes Fett hat sich entzündet. Die Hausfrau greift zu einem Glas Wasser, um die Flammen schnell zu löschen. Sekunden später hüllt sie ein riesiger Feuerball ein. Die Küche brennt in voller Ausdehnung, die Hausfrau konnte von der Feuerwehr nur mit Mühe gerettet werden. Sie kommt mit schwersten Verbrennungen ins Krankenhaus. So, oder so ähnlich spielt es sich leider immer wieder ab. Was ist geschehen, warum ist der kleine Brand in der Pfanne so schnell eskaliert? Das Problem war hier das Wasser. Überhitztes Fett hat einen Zündpunkt von ungefähr 280°C. Wasser verdampft bei 100°C. Trifft das Wasser auf das 280°C heisse Fett, verdamft es schlagartig. Das Problem hierbei ist die Volumenvergrößerung. Wasserdampf hat das 1700-fache Volumen von Wasser. Durch die schlagartige Ausdehnung wird das brennende Fett mitgerissen und im ganzen Raum verteilt. Ein weiteres seltener auftretendes Phänomen ist die chemische Aufspaltung des Wassers. Aus dem H2O wird Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Eine hoch explosive Mischung entsteht, das sogenannte "Knallgas". Zur eigentlichen extremen Brandausweitung kommt eine Explosionswelle hinzu. [bild=3] [bild=4] [bild=5] [bild=6] [bild=7] Was hätte man anders machen können? Mit einem Topfdeckel, einem Backblech, oder einer Löschdecke lassen sich Fettbrände relativ leicht ersticken. Danach den Topf oder die Pfanne abkühlen lassen und erst danach die Abdeckung entfernen. Auch Pulverlöscher eignen sich, richten aber durch die Pulverwolke meist einen sehr großen Schaden in der Wohnung an. |
Mon Jun 01 23:33:40 CEST 2009
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fire-fighter
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Immer wieder werde ich angeschrieben, mal zu erklären, was die einzelnen Abkürzungen imFeuerwehralltag bedeuten, und was sich dahinter verbirgt. Daher hier mal eine (sicher nicht vollständige) Aufzählung und Erklärung. Ausrüstung PA: Pressluftatmer, oder auch Pressluftatemgerät. Häufig auch als "Schwerer Atemschutz" bezeichnet. Damit ist im Prinzip eine Pressluftflasche auf einem Tragegestell gemeint. In ihr befindet sich komprimierte Atemluft. Mittels Druckminderer werden die max 300bar Flaschendruck auf Normaldruck reduziert. Dem Feuerwehrmann wird damit ermöglicht, in Bereiche vorzudringen, in denen zu wenig Sauerstoff in der Atmosphäre ist. (z.B. verqualmte Räume, aber auch Silos oder Kellerbereich, wo zu viel Kohlenmonoxid, oder Faulgase den Sauerstoff verdrängen) CSA: Chemikalienschutzanzug. Dieser Gasdichte und gegen die meisten Substanzen resistente Anzug ermöglicht es, bei Gefahrguteinsätzen sicher zu arbeiten. Unter dem Anzug (also IM Anzug) wird ein PA getragen. Helm und Baumwollkleidung komplettieren die Ausrüstung unter dem CSA. Kontakt zur Außenwelt wird über ein Funkgerät gehalten. Fahrzeuge und Pumpen Es gibt verschiedene Arten von Feuerwehrfahrzeugen. Je nach größe des Ortes und nach dem Anforderungsspektrum. In den letzten Jahren wurde Norm geändert. Alte Fahrzeugbezeichnungen existieren jedoch weiter, da ja auch die Fahrzeuge noch existieren. Bei einem durchschnittlichem EInsatzleben von 20 Jahren in einer Freiwilligen Feuerwehr ist das ja auch verständlich. Ich wede mal versuchen, die alten und die neuen Bezeichnungen zusammenzutragen und hier zu erläutern. Fangen wir mal ganz klein bei der Pumpe an: [bild=2] Damit kommen wir zur wichtigsten Änderung in der Norm. Früher wurden alle Fahrzeugbezeichnungen und Pumpleistungen für einen Nenndruck von 8bar angegeben. In Europa ist aber in den meisten Ländern eine Leistungsbezeichnung bei 10bar üblich. Im Zuge der Vereinheitlichung wurde der Nenndruck von 8 bar auf 10 bar angehoben. Eine Pumpe, die 800l/min bei 8bar fördert, leistet bei 10bar 1000l/min. Es ist also nur eine andere Schreibweise aufgrund eines anderen Ausgangsdrucks. Das ist jetzt mal stark vereinfacht ausgedrückt. (Tatsächlich verhält sich das Verhältnis Druck/Förderleistung natürlich nicht linear. Die Leistung einer 10-10er Pumpe entspricht tatsächlich den Daten einer älteren 16-8. Da die Pumpenleistungen aber in den letzten Jahren auch schon über den Normwerden lagen, entspricht eine heutige 10-10 den Leistungsdaten der jüngsten 8-8er Generation.) [bild=4] [bild=3] KLF: Durch die immer größer werdenden Fahrzeuge und der Führerscheinproblematik (B/BE nur noch bis 3,5t) hat sich eine neue Fahrzeuggeneration etabliert. Das Kleinlöschfahrzeug hat 400l Wasser an Bord. Neben einer kleineren Pumpe (TS6-6: 600l/min bei 6 bar) wird eine abgespeckte Beladung für den Erstangriff mitgeführt. TSF / TSF-W: Das nächstgrößere ist ein Tragkraftspritzenfahrzeug. [bild=5] LF [bild=1] LF 8 und LF8/6: LF10/6: ...wird fortgesetzt... |
Wed May 13 22:24:12 CEST 2009
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[bild=1] Das Spektrum der Einsätze ist sehr vielfältig. Aber sobald Gefahrgut mit ins Spiel kommt, ist auf einmal alles anders. Wir kennen die LKW mit den orangenen Warntafeln alle im täglichen Verkehr. In der Fahrschule haben die meisten auch gelernt, was diese Tafeln bedeuten, und evtl. auch, dass man bei einem Unfall das Vorhandensein dieser Tafeln mit angeben soll. Idealerweise gleich mit evtl. daraufstehenden Nummern. Während der normale Transport für alle Beteiligten relativ sicher ist, ändert sich das bei einer Havarie oder einem Unfall schlagartig. Daher laufen bei der Feuerwehr Einsätze mit Gefahrgutbeteiligung auch komplett anders ab, als "normale" Einsätze. [bild=2][bild=5] Der Anzug ist gasdicht und gegen die meisten Chemischen Stoffe resistent. Darunter wird ein Atemschutzgerät getragen. Abzüglich der Dekontaminationszeit bleiben damit 20min Arbeitszeit. Durch die warme Ausatemluft steigt die Temperatur im CSA innerhalb kürzester Zeit auf über 30°C an. Das Gewicht des Anzugs und die dicken Handschuhe erschweren die Arbeit zusätzlich. Eigentlich wollt ich hier noch einen Einsatzbericht von einem Gefahrguteinsatz dranhängen, aber das sprengt den Rahmen. Also folgt er im nächsten Artikel. Versprochen! |
Sat Apr 04 18:22:57 CEST 2009
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Seit dem 1. Oktober 2004 wird die Feuerwehr Reinfeld auch zu medizinischen Notfällen alarmiert. Dies geschieht immer dann, wenn der bei uns im Ort stationierte Rettungswagen des Rettungdienst-Verbundes Stormarn (RVS) in einem anderen Einsatz gebunden ist - somit also nicht am Ort verfügbar ist. Die Feuerwehr führt dann eine Erstversorgung von erkrankten oder verletzten Personen durch, bis ein Rettungswagen aus einem anderen Standort eintrifft. Die Idee, Feuerwehreinheiten als „Ersthelfer“ (First Responder) zu medizinischen Notfällen zu entsenden, stammt aus den USA. Auch in Deutschland finden sich immer mehr Ersthelfer-Systeme, wie zum Beispiel flächendeckend im Bundesland Bayern oder in Großstädten wie Berlin oder Hamburg. Grunsätzlich sollen und könnern die First Responder den Rettungsdienst nicht ersetzen. Aber als zusätzliches Glied in der Rettungskette können wertvolle Minuten überbrückt werden. Gerade in Bereichen, in denen die Rettungswagen nicht so dicht gestaffelt vorhanden sind, kann ein funktionierendes First Responder Team sinnvolle Unterstützung leisten. Ausgestattet mit Notfallrucksack, AED, Sauerstoff und einem Verbandsrucksack wird mit dem MZF 1 die Einsatzstelle angefahren. Im Regelfall mit 3 Mann, wobei dann einer am Fahrzeug verbleibt, die Verbindung zur Leitstelle aufrecht erhält und den Rettungsdienst einweisen kann. Dank eines zum Notarzt ausgebildeten Arztes und mehreren Rettungsassistenten, die im normalen Berufsalltag bei der BF in Hamburg oder Lübeck arbeiten, liegt der Standard der Ausbildung sehr hoch. |
Tue Jun 23 08:48:53 CEST 2009 |
fire-fighter
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Wie versprochen, hier die ersten Bilder von unserem neuen Schmuckstück! Seit 19.06.2009 ist er offiziell im Dienst. Beim Verkauf des alten Fahrzeugs gibt es allerdings Probleme. Technisch einwandfrei, hat er allerdings die Schadstoffklasse EURO 0. Wie es aussieht, ist er damit fast unverkäuflich. Mal sehen, wie es weitergeht...
Jetzt erst mal ein paar Daten vom HLF:
Fahrgestell: MB Atego 1629 AF
Aufbau: Ziegler
Baujahr: 2009
Motorleistung: 210 kW
Zul. Gesamtgewicht: 14,5 t
Feuerlöschkreiselpumpe: FP 20/10
Löschwasserbehälter: 2000 Liter
Lichtmast: 2x 1500 W
Beladung: