Thu Sep 16 15:29:18 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (70)
Der folgende text stammt aus den Tiefen des Internets. Er wurde schon oft kopiert, teilweise abgewandelt, aber im Grunde trifft er sehr gut den Kern. Er beschreibt sehr trefflich den Ablauf eines Unfalls - ohne Gurt!
Friedrich und die Sekunde zur Ewigkeit
Unser "Hauptdarsteller" heißt Friedrich, doch genauso gut könnte er anders heißen - vielleicht genauso wie ...?
Friederich ist auf dem Weg nach hause, wie immer ist er nicht angeschnallt. "Wozu auch?" denkt er noch, als er die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert.
Sekunde 0
Friedrich fährt 90 km/h. Sein Auto wiegt 1.200 kg. Bei diesem Tempo stecken im Auto 38.226 kg Translationsenergie (nach vorne in Fahrtrichtung strebende Wucht).
Das entspricht der Wucht einer aus 2.000 Meter Hohe abgeworfenen 250 kg Bombe, die mit einer Kraft (Gewicht) von 100 bis 300 Megapond (1 Megapond=1.000 kg) auf hartes Pflaster knallen würde. Friedrich tut von sich aus noch 2.230 kg Energie hinzu, weil er 70 kg wiegt und auch 90 km/h fährt. Soeben fährt er gegen einen Baum.
Sekunde 0,1
Das Zehntel einer Sekunde ist vorbei. Stoßstange und Kühlergrill sind eingedrückt, die Motorhaube beginnt sich zu kräuseln. Der Wagen hat etwa 5 km/h an Fahrt verloren. Friedrich fühlt sich deutlich nach vorne gedrängt. Neben seinem Gewicht, das mit 70 kg im Polster sitzt, hat er nun auch ein Gewicht nach vorne von 170 kg. Friedrich macht die Beine steif, um dieser Neuigkeit im wörtlichen Sinn entgegenzutreten. Und er drückt gegen das Lenkrad, damit es ihn nicht aus dem Sitz hebt. Mit den Beinen stemmt er rund 156 kg ab, mit den Armen stemmt er auch so 30 bis 35 kg. Er hätte nie geglaubt, dass er so stark ist, aber es gelang ihm, noch sitzen zu bleiben. Da kommt der zweite harte Stoß. Noch ehe er sich besinnen kann, ist sie vorbei, die
Sekunde 0,2
Die etwas härteren Teile des Fahrzeuges, Radaufhängung und Kühler, sind soeben am Baum angekommen; die Verbindungen mit dem Wagen reißen ab, denn der übrige Wagen fährt noch sehr schnell, insbesondere hinten mit dem Kofferraum.
Friedrich fühlt jetzt einen mächtigen Schlag auf den Beinen, denn der Teil des Wagens, gegen den er sich mit den Füßen stemmt, wurde soeben auf etwa 60 km/h abgebremst. Mit den Beinen stemmt er 350 bis 420 kg ab. Wollte er jetzt noch sitzen bleiben, musste er mit den Armen 220 kg am Lenkrad ab stemmen, aber das schafft er nicht.
Seine Kniegelenke geben nach, sie brechen einfach knirschend oder springen aus dem Gelenk. Und deutlich spürbare Gewalt zieht ihn mit seinem Gewicht von rund 140 kg auf einer Kreisbahn nach oben in die Ecke der Sonnenblende. Alles in allem verteilt Friedrich zurzeit insgesamt 413 kg Eigengewicht auf seine Gliedmaßen.
Sekunde 0,3
Friedrich hat jetzt ein etwas leichteres Schicksal: Er ist mit Fliegen beschäftigt, er ist noch unterwegs zu den Hindernissen. Seine gebrochenen Knie kleben am Armaturenbrett, mit den Händen hält er krampfhaft das Lenkrad fest, das sich unter seinem Griff elastisch biegt, und ihn um weitere 5 km/h abbremst.
Sekunde 0,4
Friedrich ist noch immer unterwegs, sein Becken stößt gegen den Lenkradkranz. Friedrich ist in diesem Moment nur etwa 100 kg schwer. Die Lenksäule biegt sich unmerklich nach oben. Da kommt der furchtbare Moment, indem der schwerste und stabilste Teil des Wagens, der Motor, an den Baum kracht.
Sekunde 0,5
ist soeben vorbei. Motor und Friedrich stehen still. Nur der Kofferraum fährt noch mit 50 oder 60 km/h. Die Seitenwände des Wagens überholen sich selbst. Die Hinterräder bäumen sich zwei drei Meter hoch auf. Aber der Wagen interessiert uns jetzt nicht: Was ist mit Friedrich in dieser Zeit passiert?
Friedrich kam im Verlauf einer Zehntelsekunde zum Stillstand. Sein Gewicht wuchs auf 973 kg an. Mit dieser erbarmungslosen Gewalt wurde er auf die Lenksäule geschleudert. Das Lenkrad, an dem er sich noch immer fest hielt, brach unter dieser Stoßkraft wie eine morsche Brezel zusammen. Mit der Kraft von rund 870 bis 920 kg (je nach Starke des Volants) dringt die Lenksäule als stumpfe Lanze in seine Brust. Gleichzeitig rammt der Kopf mit einem betäubenden Schlag die Windschutzscheibe. Hätte sich Friedrich nicht mit so übermenschlicher Kraft am Lenkrad festgehalten, dann würde er vielleicht auch 1.300 kg schwer geworden sein, in diesem Moment. Und dabei wären ihm die festgeschnürten Schuhe von den Füßen geflogen
Noch eine oder zwei Zehntelsekunden, dann ist Friedrich tot.
Nach sieben Zehntelsekunden steht der Wagen still. Das Unglück ist vorbei.
Sage einmal "einundzwanzig" das ist eine Sekunde. Und nun sage "zwanzig":
Das ist die Zeit in die Ewigkeit für Friedrich gewesen...
Bitte schnallt Euch an. Immer. |
Mon Sep 06 09:32:53 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (8)
schnuppertag-ffa-2010
Tag der offenen Tür
Am Samstag, 11.09.2010 ab 11:00
Feuerwehr live erleben: • Vorführungen • Fahrzeug und Geräteschau
Kinderprogramm: • Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto • Kinderschminken • Hüpfburg • Wasserspiele
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Tue Aug 31 15:37:58 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (12)
Der Alarm kam am Wochenende in der Mittagszeit. "Gasgeruch im Mehrfamilienhaus" Das Gebäude lag in einer Neubausiedlung. Die Meldung "Gasaustritt" war schon etwas merkwürdig, da das betreffende Wohngebiet durch Blockheizkraftwerke versorgt wird. Also dürfte es in dem betreffenden haus keine Gasleitungen geben. Ich rüstete mich zusammen mit meinem Truppkameraden während der Anfahrt mit Atemschutzgerät aus. Gaswarngerät eingeschaltet, Handy, Funkgerät, Armbanduhr abgelegt und dann machten wir uns auf zum betreffenden Eingang des Hauses. Im Treppenhaus stellten wir auch einen leichten Gasgeruch fest. Eindeutig aus dem Keller. Ein anderer Trupp machte sich nach oben auf, um die Wohnungen zu kontrollieren. Wir gingen weiter in Richtung Keller. Kaum hatten wir die Kellertüre geöffnet, als uns im Gang jemand zurief: "Hier unten ist alles in Ordnung, hier ist nichts!" Dann verschwand er um eine Gangecke... Wir schauten uns verdutzt an, dann rief ich: "Hier ist die Feuerwehr! Es ist Gas ausgetreten, verlassen Sie sofort den Keller!" Keine Reaktion... Ein Blick auf das Meßgerät bestätigte uns: GAS! Noch unter der UEG (untere Explosionsgrenze) aber definitiv meßbar... Wir gaben zum Eingang Rückmeldung, dass wir gas festgestellt hatten und dass noch jemand im Keller wäre. "Holt den da sofort raus!" Also rein in den Gang und um die Ecke. Wir standen vor einem Kellerraum, voller Gerümpel. Darin zwei Personen, die scheinbar mit Aufräumen beschäftigt waren. Die Fenster sperrangelweit geöffnet, im Raum deutlicher Gasgeruch. Kurzerhand packten wir die beiden und zerrten sie aus dem Raum. Das Gezeter ignorierten wir mit "Es ist Gefahr im Verzug, sie müssen SOFORT raus!"
Dann zurück in den Kellerraum und nachgeschaut. Kein Gasgeruch mehr... Ein wenig im Müll gegraben und... wir fanden zwei Gamping-Gaz Kartuschen, von denen die eine definitiv abgeblasen hatte. Daher auch die offenen Fenster und das merkwürdige Verhalten der beiden "Spezialisten"....
Wir gaben Entwarnung, anschließend wurde der Keller per Überdrucklüfter belüftet und der Einsatz war -zumindest für uns- beendet. Es blieben die beiden "Spezis", die dem Vermieter und der Polizei noch Rede und Antwort stehen mussten... |
Sun Aug 29 23:38:44 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (49)
Wenn sich in einem brennenden Gebäude noch Menschen befinden, geht es für die Feuerwehr um Sekunden. Doch immer wieder behindern enge und zugeparkte Gassen die Rettungskräfte auf der Anfahrt zum Einsatzort. Wo vielleicht ein PKW noch durchpasst, ist für die großen Einsatzfahrzeuge oft Schluss.
Die Drehleiter ist eines der größten und gleichzeitig wichtigsten Fahrzeuge der Feuerwehr. Mit einer Länge von knapp 10 Metern braucht die neuste Drehleiter der Berufsfeuerwehr einen nicht unerheblichen Radius, um Kurven zu fahren. Trotz einer schmalen Bauart benötigt das Fahrzeug zudem eine Fahrbahnbreite von mindestens 2,51 Meter. Doch genau dort, wo die Drehleiter am dringendsten gebraucht wird, kommt es zu den meisten Behinderungen: In den engen Gassen der Innenstadt. Wenn Gebäude höher als drei Stockwerke sind, kommt die Feuerwehr mit ihren tragbaren Leitern, die auf jedem Löschfahrzeug verladen sind, nicht mehr zu den oberen Stockwerken. Wenn dort Personen gerettet oder Feuer gelöscht werden müssen, wird die Drehleiter gebraucht. Erst ab einer Gebäudehöhe von 22 Metern muss ein zweiter Treppenraum zur Personenrettung vorhanden sein, da auch hier für eine Drehleiter Schluss ist.
Die Kontrollfahrt der Drehleiter startet auf der Feuerwache. Zunächst wird der Innenstadtbereich angefahren. Hier kommt die Drehleiter noch relativ problemlos durch, lediglich ein Einweiser wird in einer Kurve benötigt – doch auch dadurch gehen wertvolle Sekunden verloren. In der nächsten Straße kommt die Drehleiter aber endgültig zum Stehen. Eine Frau parkt ihr Fahrzeug so, dass das Fahrzeugheck eine Durchfahrt unmöglich macht. Das Maßband der Ordnungsbehörde bringt Gewissheit: Kein Durchkommen für die Drehleiter. Doch auch PKW’s haben hier Probleme durchzukommen: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde bereits ein Spiegel abgefahren. Nach kurzer Zeit kann die Fahrzeughalterin in einer nahe gelegenen Kneipe angetroffen werden. Uneinsichtig und wütend parkt sie nach einer Diskussion mit den Ordnungshütern ihr Fahrzeug näher am Bordstein. Einen Strafzettel bekommt die Frau dennoch.
Die erste Hürde überwunden, setzt sich die Kontrollfahrt fort. Schon wenige Straßen später stößt sie auf das nächste Hinderniss: Ein PKW wurde zu weit im Kreuzungsbereich geparkt, sodass die Drehleiter nicht um die Kurve kommt. Auch durch Rangieren ist kein Durchkommen möglich. Da der Fahrer nicht ausfindig zu machen ist, wird ein Abschleppwagen gerufen. Doch noch bevor dieser eintrifft, kommt der Fahrzeughalter. Sichtlich peinlich ist ihm die Situation. “Das mir ist schon ein wenig unangenehm”, so der Fahrer, “aber ich sehe ja, dass hier kein Feuerwehrauto durchpasst”. Sein Fahrzeug kann er nun entfernen, Abschleppwagen und Strafzettel muss aber auch er bezahlen.
Doch bevor die Kontrollfahrt wieder an der Feuerwache endet, steckt die Drehleiter noch einmal fest. Doch diesmal stehen gleich fünf Autos im Weg. Parken in der Spielstraße, Parken im 5m-Bereich vor der Kreuzung mit Behinderung, Parken auf Grenzmarkierung mit Behinderung und Parken im 5m-Bereich nach der Kreuzung sind die Delikte. Nun versperrt die Drehleiter nicht nur die gesamte Straße, auch kann sie zu einem Einsatz nicht ausrücken. Auf einem Balkon brennt eine Matratze. Die Drehleiter der Nachbarstadt muss ersatzweise ausrücken. Nach und nach tauchen nun aber auch die Halter der verschiedenen Fahrzeuge auf und können ihre Fahrzeuge entfernen, sodass die Drehleiter ihre Fahrt fortsetzten kann.
“Ich muss sagen, der Fahrer der Drehleiter hat echt gute Nerven”, stellt Mitarbeiter des Ordnungsamtes fest. Für ihn lief die Kontrollfahrt relativ ruhig ab, aber er glaube, tagsüber sei die Situation schlimmer. Um die Feuerwehr bei Einsätzen nicht zu behindern, sollten die folgenden Dinge beachtet werden:
• Parken Sie nicht im Bereich 5 Meter vor und nach einer Kreuzung oder Straßeneinmündung. • Halten Sie sich an geltende Halteverbote und Grenzbereiche (gezackte Linie). • Achten Sie darauf, eine Fahrbahnbreite von mindestens 3 Metern frei zu lassen. • Halten Sie Feuerwehrzufahrten und -ausfahrten frei. • Denken Sie beim Parken ab und zu auch an die großen Fahrzeuge der Feuerwehr |
Wed Aug 25 15:57:49 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (59)
Über den Sinn eines Rauchmelders in der Wohnung besteht ja inzwischen eine klare Meinung. Wie verhält man sich aber, wenn der Melder anfängt zu piepen? Man sollte sich vorher ein paar Gedanken dazu machen, sonst kann im Ernstfall einiges schief gehen. Wenn der Rauchmelder Alarm auslöst, dann gibt es mehrere Ursachen. -Er ist defekt -Er hat Essensdunst in der Messkammer -Es brennt tatsächlich
Sinnvoll ist es, immer vom schlimmsten auszugehen. Sitzt der Melder im gleichen Zimmer, in dem man sich aufhält, reicht ein Blick zur Decke. Rauch = schlecht, kein Rauch = Vorsicht! Ist dies der einzige Melder in der Wohnung? Dann könnte er Rauch aus dem Nachbarraum detektiert haben. Grundsätzlich: Wenn der Melder piept, ALLE Räume zügig, aber VORSICHTIG kontrollieren! Verschlossene Türen nicht sofort aufreißen. Ein Blick zum Boden oder zu der Zarge: Ist Rauch sichtbar? Fühlen mit der Hand: Warme Tür/heiße Klinke? Nein? Dann vorsichtig öffnen, falls es dahinter verraucht ist, SOFORT wieder die Türe schließen!! Wenn die Wohnung OK ist, ein Blick zur Wohnungstür. Auch hier erst Temperatur prüfen, dann vorsichtig öffnen. Immer bereit sein, sie sofort wieder verschließen zu können!! Wenn Ihr auf einen verqualmten Raum stoßen solltet, immer sofort die Türe zu. Wenn möglich die Ritzen mit feuchten Tüchern abdecken, um den Rauch am eindringen zu hindern (gilt nur, wenn Ihr nicht mehr aus der Wohnung rauskönnt) Dann am Fenster bemerkbar machen. Schnellstmöglich die Feuerwehr über Notruf 112 alarmieren! NIEMALS in Badezimmer ohne Fenster verkriechen. Hier gibt es zwar Wasser zum löschen, aber KEINEN Sauerstoff!
Wenn Ihr in einem verqualmten Raum seid, runter auf den Boden! Hier ist die Hitze am geringsten und hier ist die Sicht am besten. Der meiste Sauerstoff befindet sich ebenfalls hier unten. Kriechen, oder krabbeln, möglichst schnell raus!!
Wenn der Rauchmelder piept und Ihr nichts feststellen könnt, aber unsicher seid, ob alles OK ist, dann ruft trotzdem den Notruf 112. Erklärt dem Leitstellendisponenten die Lage. Er wird die Feuerwehr zur Kontrolle alarmieren. Vielleicht brennt es ja über Euch oder beim Nachbarn? Oder in der Zwischendecke?
Merke: - Türen nur öffnen, wenn man weiß was dahinter los ist. Weiß man es nicht, dann Vorsicht! Heiße Türen bedeuten Gefahr! - Die beste Sicht und die meiste Luft befinden sich in Bodennähe! - Wenn es brennt, so schnell wie möglich 112 rufen! Lage schildern, auf Rückfragen warten!! - Keine Sachen mitnehmen, so schnell wie möglich raus! - Keine Panik, wenn Ihr nicht raus könnt. Haltet Euch am Fenster auf. Dichtet die Tür ab. Flüchtet auf den Balkon. - Niemals Zimmer ohne oder mit einem winzigen Fenster aufsuchen. - Wenn die Feuerwehr kommt, macht Euch bemerkbar. Winken, Handy, Taschenlampe... |
Wed Aug 25 10:52:04 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (19)
Das Wohnmobil ist ein beliebtes Reisemittel. Oft auch als Leihmobil für Familien mit Kindern bietet es eine interessante Alternative zum normalem Urlaub in einer Ferienwohnung. Grundsätzlich gibt es zwei Arten. Das integrierte Wohnmobil und den Aufbau auf ein Fahrgestell mit Fahrerkabine.
Vorteil beim vollintegriertem Fahrzeug ist die Isolierung, da auch die Fahrerkabine genauso isoliert aufgebaut ist, wie der Rest.
Doch wie sieht die Sicherheit aus? Inzwischen haben die meisten Fahrzeuge Airbag und ABS/ESP an Bord. Aber spätestens jetzt wird es dünn. Das ESP ist für das Serienmodell ausgelegt. Meist wesentlich schmaler und mit einem wesentlich niedrigerem Schwerpunkt als der Camper. Eine Anpassung des Systems scheitert oft an den Kosten. Aufgrund der zahlreichen Sonderwünsche sind viele der 3.5t Wohnmobile meist überladen unterwegs. Insgesamt schon mal ein sehr schlechter Ausgangspunkt in Sachen Sicherheit. Jedes Fahrzeug in Deutschland wird Crash-getestet. Das ist auch gut so. Bei den Wohnmobilen ist jedoch vom Fahrzeug nicht mehr viel übrig. Bei den Vollintegrierten sogar nur noch die Bodengruppe! Deshalb überrascht es auch nicht, wenn bei einem Unfall quasi nichts mehr übrigbleibt. Leichtbau aus Aluminium, teilweise mit Holzgerippe, verfüllt mit Styropor bietet nun mal keinerlei Widerstand. Lediglich die Modelle mit Serienkabine bieten ein Mindestmaß an Sicherheit. Mitfahrerplätze im Wohnbereich haben zwar Gurte, aber das war es dann auch. Die angefügten Bilder sprechen für sich...
Was sind Eure Erfahrungen bei Unfällen mit Wohnmobilen? |
Tue Aug 24 12:37:21 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (22)
feuerloescher
Ich wurde in letzter Zeit öfters gefragt, was ich denn für einen Feuerlöscher im Auto hätte und was für einen zu Hause. Daher will ich heute mal ein wenig über die verschiedenen Löscherarten und ihre Einsatzbereiche schreiben.
Der bekannteste Löschertyp dürfte der Pulverlöscher sein. Es gibt ihn in verschiedenen Varianten, meist mit ABC-Pulver. Das hat seinen Namen aufgrund der Brandklassen. A: brennbare Feste Stoffe B: brennbare Flüssige Stoffe C: brennbare Gase
Der ABC-Pulverlöscher ist quasi ein universaler Löscher, der mit fast allen Situationen fertig wird. Im KFZ-Bereich ist er das Mittel erster Wahl, wenn ein Löscher mitgeführt werden soll/muss. Nachteil dieser Löscherart: Das Löschpulver ist sehr aggresiv. Korrosionsschäden als Spätfolge sind die Regel. Die entstehende Pulverwolke kriecht in die feinsten Ritzen. Der Schaden durch das Pulver ist sehr groß. Trotzdem bleibt er der favorit im KFZ-Bereich. Das Pulver kann nicht einfrieren und sämtliche Brandsituationen im Verkehrsbereich können mit diesem Löschertyp bewältigt werden.
Im Haushalt stehen noch andere Varianten zur Auswahl. Häufigste Brandquelle ist der Fettbrand auf dem Herd. Auch hier kann der Pulverlöscher zum Einsatz kommen. Der Schaden durch das Pulver in vom Brand nicht betroffenen Bereichen ist jedoch sehr hoch. Eine Alternative ist der Schaumlöscher. Geeignet für die Klassen A und B (feste und Flüssige Stoffe) deckt er die Gefahren im Haushalt recht gut ab. Er eignet sich auch bei Fettbränden, wohingegen ein Wasserlöscher eine Fettexplosion auslösen würde. Fernab der Küche reichen auch einfache Wasserlöscher, der Vorteil des besseren Löschergebnisses mit Schaum überwiegt jedoch die günstigeren Anschaffungskosten.
Gänzlich ohne Löschmittel kommt die Löschdecke zum Tragen. Sie wird über den brennenden Gegenstand geworfen/gedeckt. Zum Schutz der Hände hat sie Taschen in den Ecken, in die man die Hände stecken kann. Sie eignet sich besonders für Fettbrände auf dem Herd, oder für TV-Brände mit den älteren Röhrengeräten.
Die Handhabung eines Löschers ist eigentlich immer gleich, auch wenn die Bauformen stark variieren. Grundsätzlich gibt es eine Sicherungslasche die gegen unbeabsichtigtes Auslösen schützt. Diese Sicherung ist GELB. Dann gibt es die Aktivierung in ROT. Mal als Hebel, z.B. bei Dauerdrucklöschern, oder als Schlagknopf z.B. bei Aufladelöschern.
Dauerdruck/Aufladelöscher: Mit diesen Begriffen werden zwei grundsätzliche Arten unterschieden. Der Dauerdrucklöscher ist sofort einsatzbereit. Das Löschmittel befindet sich bereits unter Druck. Dieser Löschertyp ist preiswert in der Beschaffung, aber teurer in der Wartung, da dann erst der Druck abgelassen werden muss. Der Aufladelöscher hat neben dem Löschmittel eine extra Kartusche mit Treibgas. Diese kann aussen am Löscher sein und muss vor Gebrauch erst aufgedreht werden, oder sie ist im Inneren des Löschers versteck und wird z.B. durch einen Schlagknopf aktiviert. Das gas setzt das Löschmittel unter Druck, im Normalzustand ist der Löscher drucklos. Dieser Löscher ist etwas aufwendiger konzepiert, daher etwas teurer in der Anschaffung. Aufgrund der einfachen Wartung rechnet sich dies jedoch sehr schnell.
Das eigentliche Löschen sollte immer mit dem Wind erfolgen, nie gegen den Wind arbeiten. Wenn mehrere Löscher vorhanden sind, sollten sie parallel zum Einsatz kommen, um schnell eine ausbreitung zu verhindern.
Bei PKW-Bränden sollte man zügig die Feuerwehr alarmieren. Ein Pulverlöscher erstickt zwar die Flammen, kann aber das heiße Fahrzeug nicht kühlen. Rückzündungen sind die Folge. Wenn dann der Löscher leer ist, hat man ein Problem.
Wenn keine Personen in Gefahr sind, sollte man vor Einsatz des Löschers erst den Besitzer fragen. Ein gut versicherter Totalverlust ist manchmal besser als ein reparierter Brandschaden mit Spätfolgen in der Bordelektrik aufgrund von Löschpulver
So, wenn jetzt noch Fragen offen sind, dann gibt es die Antworten in der Diskussion |
Wed Feb 10 13:55:39 CET 2010 | fire-fighter | Kommentare (45)
Für wie sicher haltet Ihr den bestehenden LKW-Unterfahrschutz am Heck?Eine der tödlichsten Unfallarten ist der Aufprall mit einem PKW auf ein LKW-Heck. Der vorhandene Unterfahrschutz ist leider meist wirkungslos. Er reißt weg und der PKW schießt ungebremst unter den LKW, bis er von der LKW-Achse gebremst wird. Die Insassen haben meistens keine Chance. Die Folgen sind meist sehr dramatisch. Ich erinnere mich an einen PKW-Unfall auf der B6, bei dem der Fahrer starb. Er prallte nachts gegen einen unbeleuchteten LKW-Anhänger, der auf der rechten Spur stand. Der LKW-Fahrer hatte ihn nach einer Panne abgekoppelt und nicht gesichert. Auch wenn der PKW-Fahrer alkoholisiert war, und dadurch wahrscheinlich zu spät reagierte, so hätte dieser Unfall nicht tödlich enden müssen. So aber bohrte sich der komplette Kleinwagen in das Anhängerheck. Uns blieb bei diesem Einsatz nichts weiter übrig, als die Fahrzeuge zu trennen und das Wrack den Kleinwagens mitsammt der Leiche der Kriminalpolizei zu übergeben. Danach "durften" wir dann noch die Fahrbahn reinigen. Trümmer, Glassplitter und so weiter waren "normal". Die Schädeldecke nicht. Die hat uns allen so ziemlich zu schaffen gemacht...
Inzwischen ist in der Fahrzeugsicherheit viel geschehen. ABS, ESP, Airbags... Nur der Aufprallschutz besteht nach wie vor in einer einfachen Stange, die nur senkrecht (!) am LKW-Rahmen befestigt ist. Diagonale Streben nach vorne, die mehr Widerstandskraft bieten würden, sucht man meist vergebens. Jüngst hat der ADAC mal wieder einen Crashtest veröffentlicht und eine weiterentwicklung des Aufprallschutzes vorgestellt. Das Ergebnis ist erschreckend. Der Standard-Unterfahrschutz versagt, die modifizierte Variante fängt den PKW auf, so dass Airbag und Gurtstraffer in gewohnter Weise reagieren können.
Hier ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema.
Hier der Link zur ADAC-Homepage mit Fotoserie und Video.
Was meint Ihr zu diesem Thema? Ist der Unterfahrschutz sinnvoll? Der ADAC hat die Unterkante 100mm abgesenkt. Aus Sicht der LKW-Fahrer: Gibt es da ein Problem?
Ich freue mich auf eine sachliche Diskussion |
Thu Jan 28 10:15:19 CET 2010 | fire-fighter | Kommentare (13)
schloss-ahrensburg-01
Viel Zeit ist vergangen, seit meinem letztem Post hier. Trotzdem habe ich über die Zeit eine Vielzahl treuer Fans behalten. An dieser Stelle erst mal ein dickes DANKE!!
Immer wieder bekomme ich Post, warum es so still geworden ist. Darum hier mal öffentlich: Im letzten Drittel von 2009 war ich beruflich ziemlich stark eingespannt. Dazu kam ein eigentlich nicht geplanter Umzug zum Jahreswechsel. Jetzt habe ich meine "neue Heimat" hier in Ahrensburg am Rande von Hamburg gefunden. Der Wechsel von der FF Reinfeld zur FF Ahrensburg ist auch im Gange. Es wird also auch bald wieder neues zum Schmunzeln und auch neues nachdenkliches geben...
Habt Ihr noch Themenvorschläge, die ich mal aufgreifen sollte, dann legt einfach los. Ich bin offen für (fast) alles...
Gruß
Euer fire-fighter |
Tue Sep 21 10:24:16 CEST 2010 | fire-fighter | Kommentare (12)
... so lautete das Einsatzstichwort. "Na schön, mal wieder eine Katze vom Baum retten..."
Denkste! Diesmal war das alles etwas schwieriger. Der Einsatzort lag in einem Wohnblock. Weit und breit keine Bäume, höchstens ein paar Büsche. Und richtig, diesmal kein Baum: Die betreffende Familie war mitten im Umzug. Der Familienkater war schon den ganzen Tag in heller Aufregung, nachdem seine gewohnte Umgebung Stück für Stück verschwand. Also wurde er kurzerhand in ein bereits geräumtes Zimmer gesperrt. Er war zwar aus dem Weg, aber keinesfalls beruhigt. Nachdem dann aus Versehen die Türe geöffnet wurde, schoß er wie der Blitz aus dem Zimmer und ins Bad... Dort war leider die Fliese vom Zugang zum Wannenabfluss defekt. Durch diese Öffnung verkroch sich der Kater unter die Wanne. Zureden, Fressen, Wasser, Schimpfen, Locken.... nichts half! Die Zeit verrann und der Umzug stockte. Also wurde am Nachmittag der Notruf 112 gewählt: "Unser Kater hat sich unter der Badewanne eingeklemmt!" erklärte ein weinendes Mädchen dem Leitstellendisponenten.
Dieser beruhigte das Mädchen und erfragte die Adresse. Noch während er mit dem Mädchen sprach, leitete er die Alarmierung ein. Es war Samstag, 15:00 Uhr. Auf der Wache besetzten wir die Fahrzeuge und fuhren die Einsatzstelle an. Die Erkundung brachte uns keine neuen Erkenntnisse. Aus dem Loch im Fliesenspiegel war ein Maunzen zu vernehmen. Sehen konnten wir nichts. Zu eng, zu verwinkelt. "Ich brauche einen Spiegel!"
Tja, da hat man zwei 12t Feuerwehrfahrzeuge, ausgerüstet mit allem möglichen Material zur Brandbekämpfung, zur technischen hilfeleistung, Leitern, Rettungsgerät usw. aber einen Spiegel??? Kurzerhand wurde der rechte Aussenspiegel des Gerätewagens abgeschraubt! Spiegel ist Spiegel!
Jetzt konnten wir den kleinen Kater sehen. Ganz am Ende der Wanne, in der hintersten Ecke! Da kam keiner ran. Nach kurzer Beratung mit den Mietern und deren Wohnungseigentümern stemmten wir vorsichtig ein Loch in die Seitenwand der Wannenverkleidung. Doch kaum war das Loch groß genug zum reingreifen, da floh der Kater an das andere Ende der Wanne. Also war er nicht eingeklemmt, sondern "nur" total verängstigt. Nun gut, einer greift in das vorhandene Loch und der andere in das gestemmte Loch. Bingo, der Kater hat den Handschuh erwischt! In Panik hatte er sich in der Hand unseres Gruppenführers verbissen. Durch den dicken Handschuh und durch den Fingernagel, in das Nagenbett.... Er ließ aber auch nicht los und zog den kleinen Frechdachs heraus.
Einsatz beendet!
Nicht ganz... Den Spiegel montieren, war einfach. Einen diensthabenden Arzt zu finden weniger. Ein Katzenbiss ist nicht ungefährlich, aber dafür einen Notarzt zu alarmieren war dann doch zu heftig. Also ab zum Retungszentrum. Dort ist der ärztliche Notdienst stationiert. Leider war der Arzt unterwegs. Dauer unbekannt. Nach einer Beratung fuhren wir kurzerhand ins Kreiskrankenhaus in der Nachbarstadt. Samstag, 16:30 ist die beste Zeit für einen Krankenhausbesuch! Parkplatz und Notaufnahme sind gerammelt voll! Also blieben wir in der Feuerwehrzufahrt stehen, der Fahrer blieb im Fahrzeug (raktisch, so eine Feuerwehrzufahrt ist direkt vor dem Eingang... ) und wir gingen in die Notaufnahme. Die Uniform brachte einen unerwarteten Zeitvorteil. "Gehen Sie mal da in den Behandlungsraum!" Wir waren sofort dran! Von den wartenden im Vorraum kam auch kein Protest, manchmal hat man als Feuerwehrmann wirklich ein ähnlich hohes Ansehen, wie die Firefighter in den USA...
Fazit des ganzen: Eine Antibiotikaspritze nebst Hammertabletten gegen den Biss (Katzen haben sehr viele bakterien im Mund, fürs Nagelbett kann das gefährlich enden...) ein Gipsverband um drei Finger zur Ruhigstellung und eine Krankschreibung für 4 Wochen... Ausserdem eine kaputte Badewanne, ein verzweifelter kleiner Kater und...
... ein glückliches kleines Mädchen, dass uns mit großen Kulleraugen Danke sagte.
Es sind die kleinen Dinge, die manchmal zählen.