Mon May 11 12:01:45 CEST 2009
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fire-fighter
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Einsätze
Meine erste Begegnung mit dem Tod liegt schon einige Jahre zurück. Ich hatte damals gerade meine Wohnung übernommen und war am Renovieren, als der Pageboy lospiepste. "...satz Techniche Hilfeleistung, Menschenleben in Gefahr.." war alles, was ich mitbekam. Zusammen mit meinem Bruder sprintete ich die Treppe runter und zum Auto. Auf der Fahrt zur Wache versuchte ich über den Melder den Funk mitzuhören. Klappte aber mal wieder nicht wirklich gut. Die Luft war raus! Du hast verloren, bevor Du überhaupt angefangen hast. Jetzt war warten angesagt. Da die Rettung nicht mehr im Vordergrund stand, wollte die Polize natürlich erst die Unfallursache ermitteln. Wir stellten den Brandschutz sicher und klemmten die Fahrzeugbatterie bei dem Verkaufswagen ab. Beim Golf hatte sich das erledigt. Die Batterie war quasi nicht mehr vorhanden. Irgendwann bekamen wir das OK zur Leichenbergung. Vorsichtig begannen wir, das Fahrzeug auseinanderzunehmen. Nicht ganz so vorsichtig wie sonst, aber halt mit dem gebotenem Maß an Anstand. Zurück in der Wache, holte mich der Schock dann ein. Bis dahin war ich nur am arbeiten. Jetzt kam ich zur Ruhe und hatte Zeit zum Nachdenken. Das waren keine Statisten. Die sind wirklich tot. Da kommt keiner und sagt "Übungsende" und die stehen wieder auf! Die sind TOT. Und waren in Deinem Alter!! Seitdem habe ich noch einige Tote gesehen. Aber keiner blieb dermaßen in Erinnerung. |
Sat May 09 01:35:27 CEST 2009
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fire-fighter
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Es war mal wieder Vatertag. Unsere Radtour hat sich schon zur Tradition entwickelt. Das Wetter spielte auch wieder mit, und so machten wir uns auf den Weg. Aus schmerzlicher Erfahrung dieses Jahr allerdings nicht zu weit weg, sondern mehr oder weniger im Abstand bis zu 1km rund um den Ort. Wege gibt es auch so genug. Langsam näherten wir uns dem Ort wieder, Getränkestopp auf dem Bauernhof eines Kameraden am Ortsrand war angesagt. "Okay, das war die Leitstelle! Der Rettungsdienst braucht unsere Unterstützung. Tragehilfe! Wir fahren zurück zur Wache und sehen dann weiter!" Gesagt getan. Im Eiltempo per Rad zurück zur Wache. Rauf auf den Radweg, Richtung Ortsmitte. Rechts durch den Park, oder links über die 30er-Zone... OK, links! An der Wache, das Fahrrad an die Wand und den Schwung zu Fuß mitgenommen. Schnell in die Stiefel, Hose hoch und die Jacke drüber. Helm in die Hand und aufs Fahrzeug. Sekunden später waren wir abfahrbereit. Ein paar von uns blieben Funkbesetzt auf der Wache und bereiteten schon mal den Grill vor. "Was passiert jetzt?" wollte ein jüngerer Kamerad wissen. Da meldete sich das Handsprechfunkgerät: "Klärt mal bei der Leitstelle, wieviel Traglast die Drehleiter hat! Der Patient muß waagerecht transportiert werden, das geht nicht durchs Treppenhaus. Ach ja, er wiegt 260kg!" Stille bei den jungen Kameraden.. Kurz darauf folgender Funkverkehr: "11-10 von Ronne" War dann schon ein geniales Bild. Der Vw-Bus mit Blaulicht und Einsatzhorn und im Schlepptau ein Liebherr 4-Achs-Kran, ebenfalls mit Horn und Blaulicht Vor Ort baute sich der Kran auf und wartete auf den Wechsellader mit der Rettungsplattform. Der Spezial-RTW war inzwischen auch schon an der Einsatzstelle eingetroffen. Ein extra verstärktes Fahrgestell, Rampe hinter den Türen und eine elektrische Seilwinde. Als Trage stand ein speziell verstärktes Krankenhausbett zur Verfügung. Der Wechsellader musste erst einmal quer durch Hannover, da die Rettungsplattform an einer anderen Wache zur Ausbildung stand. Also mit Alarm von Wache 5 nach Wache 4, die Plattform aufpicken und dann mit Alarm über die BAB bis Berenbostel. Dort wartete schon der VW-Bus von uns um das WLF zum Einsatzort zu lotsen. Mit Vollgas über die B6, das WLF dicht auf den Fersen! Die Jungs von der BF waren hart am Gas mit ihrem 3-achs MAN... Vor Ort hatte sich inzwischenauch einiges getan. Der GW war angerückt. Mit Rüsthölzern und der Kettensäge bauten wir auf dem Balkon eine Rampe, damit wir den Höhenunterschied über die Brüstung überwinden konnten. Die eigentliche "Rettung" per Kran war dann relativ schnell erledigt. Lediglich das Umladen aus dem Korb ins Bett war noch einmal etwas kniffelig. Aus einer kleinen Tragehilfe für den Rettungsdienst war so nun ein ausgewachsener Hilfeleistungseinsatz geworden. 5 Fahrzeuge der Feuerwehr, 20 Kräfte, 1 RTW, 1 NEF, 1 Sonder RTW, drei Streifenwagen und zwei Kamerateams vom Regionalfernsehen. Einsatzdauer: 1,5 Std. Zwei Tage später erfuhren wir, dass alle Mühe umsonst war. Der Mann war im Krankenhaus verstorben. |
Tue May 05 16:19:43 CEST 2009
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fire-fighter
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Brandursache:
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Fri May 01 14:30:56 CEST 2009
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fire-fighter
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Explodiert ein brennender PKW?Dieser Artikel erscheint aus aktuellem Anlass. Wir waren heute morgen um 4:30Uhr unterwegs um einen brennenden PKW zu löschen. Zum Glück ohne ohne dass Menschen dabei in Gefahr waren. VOm Besitzer des Autos wurden wir auf die drohende Explosionsgefahr angesprochen. Tja, wie ist das denn jetzt?? Bitte spätestens jetzt erst abstimmen. Frei nach der eigenen Meinung! Erst dann hier weiterlesen!! Im Fernsehen sieht man es immer wieder. Das Auto überschlägt sich, oder fängt nach einem Unfall Feuer. Jetzt bleiben nur Sekunden! Und dann... BUMM! Alles brennt, ein riesen Feuerball, eine Exposionswelle reißt einen von den Füßen. Der Tank ist explodiert! Ist das wirklich so?? NEIN! Ganz entschieden NEIN! Ich war eigentlich der Meinung, dass inzwischen bekannt ist, warum Autos im Kino oder Fernsehen explodieren. Nur aufgrund von Pyrotechnik! Leider wurde ich eines besseren belehrt. Sogar die Polizisten vor Ort waren unsicher. Also hier noch mal für alle zum Mitlesen: AUTOS EXPLODIEREN NICHT! PUNKT! Wenn ein Auto brennt, dauert es normalerweise mehrere Minuten, bis das Feuer vom Motorraum bis zum Fahrgastraum durchdringt. Genug Zeit für eine Menschenrettung im FAlle eines Unfalls. Es kann auch mal knallen. Das sind dann meist die Reifen, die bersten. Beim PKW eigentlich ungefährlich. Bei LKW, aufgrund höherer Reifendrücke und wegen der größeren Reifen nicht ganz so harmlos. MAn sollte dann nicht vor dem Rad stehen... Aber sonst.. nur Bumm, mehr nicht. Irgendwann brennt auch der Innenraum und der Rest des Autos. Ein Benzintank hat ein Überdruck/Entlüftungsventil. Durch die Hitze erwärmt sich der Inhalt und fackelt beim Austritt ab. Es kann sich KEIN Überdruck aufbauen, der so einen Tank zum Bersten bringt. Ein Kunststofftank kann schmelzen, wenn das Auto im Vollbrand steht. Dann breitet sich der Sprit unter Umständen brennend aus. Auch hier: Keine Explosionen! Was ist mit Autogas?? Auch hier gibt es Sicherheitsventile und Schmelzsicherungen (bereiche die bei Feuer wegbrennen und ein Abfackeln des Gases ermöglichen. Was explodieren kann: Spraydosen im Kofferraum (also raus mit dem WD40 und ab in die Garage damit) Nochmal: Wenn ein Auto brennt, besteht kein Grund zur Panik! Beherztes Handeln kann Menschenleben retten, kopfloses panisches davonrennen kann TÖTEN!! So, nun bin ich auf die Umfrageergebnisse gespannt! |
Thu Apr 30 14:34:58 CEST 2009
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fire-fighter
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Jeder hat gerne sein Publikum, zugegeben. Aber manchmal kann man echt verzweifeln. Da brennt eine Lagerhalle, mitten im Gewerbegebiet, quasi in direkter Nachbarschaft zur Tankstelle. Also beste Schaulustigenzeit. Der Erstangriff ist im vollen Gange, was jetzt fehlt ist eine ausreichende Wasserversorgung. Laut Plan kein Problem. 30m Querab die Strasse runter ist ja einer. Also den Hydrantenschlüssel und das Standrohr geschnappt und ab dafür! Szenenwechsel. Wieder ein Feuer, diesmal in den Ferien, nachmittags. Das Dach der Umkleiden der Sporthalle brannte. Am Schulzentrum angeschlossen liegt auch das Hallen-/Freibad. Klar, hier gibt es genug, die was sehen wollen. Ist ja normal. Dafür gibt es dann rot/weißes Flatterband zum Absperren. Da bleiben die Schaulustigen dann auch meist dahinter. Hier jedoch gab es einige "Experten" die meinten, dass es weiter vorne mehr zu sehen gibt. Die betreffenden Kids wurden von uns und von der Polizei mehrfach hinter das and verwiesen. Vergeblich! Einem Kameraden von mir, der gerade vom Dach kam und das Atemschutzgerät noch auf dem Rücken hatte, platzte der Kragen. Er packte den Kleinen rechts und links am Brustkorb und hob ihn zurück über die Absperrung "Du sollst doch dahinter bleiben!!"
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Sun Apr 26 19:43:15 CEST 2009
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fire-fighter
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Immer wieder liest man in Berichten und Zeitungen über Innenangriffe der Feuerwehr. Aber was passiert da eigentlich? Ausrüstung
Fertig ausgerüstet sieht das dann ungefähr so aus:
Das eigentliche Löschen birgt noch ein Problem. Eine Moderne Einsatzkleidung erlaubt es zwar, in Hochtemperaturbereiche von mehreren hundert Grad vorzudringen, aber das eigentliche Problem ist der Wasserdampf. Die Schutzkleidung ist atmungsaktiv, d.h. Schweiß in Form von Wasserdampf wird nach außen abgeleitet. Unvorsichtiges Löschen mit Wasser erzeugt allerdings auch Wasserdampf. Ein Liter Wasser ergibt bekanntermaßen 1700 Liter Wasserdampf. Der kann dann leiser von außen die Dampfmembrane durchdringen. Daher muss der Trupp im Innenangriff möglichst vorsichtig und sparsam mit dem Wasser umgehen. |
Sun Apr 26 12:40:34 CEST 2009
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fire-fighter
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Es war der 29.05.2003. Vatertag. Wir waren tagsüber mit dem Rad unterwegs gewesen. Das Wetter war sonnig, das Bier schmeckte wunderbar kühl und der mitgenommene Billig-Grill reichte völlig aus. Inzwischen war es Abend geworden. Einige verlegten die "Feierlichkeiten" nach Hause, andere waren irgendwo eingeladen. Ich auch. Wir feierten in dem Aufenthaltsraum der Wache. (War privat und ist für die Geschichte eigentlich auch nebensächlich) Schlagartig waren wir nüchtern. Über Funk die erste Rückfrage, danach wussten wir mehr. Mehrere Anrufer meldeten hellen Feuerschein im Industriegebiet, Nachbarn meldeten eine Lagerhalle, angrenzend an einen Verkaufs-/Wohnbereich. Ob wer in der Wohnung war, war unbekannt. Schnell besetzten wir die ersten Fahrzeuge und warteten auf einen Fahrer. Uns war klar, dass wir Alkohol getrunken hatten, aber das galt wahrscheinlich für 90% aller Feuerwehrmänner in der Stadt! Auf der Anfahrt sahen wir den Nachthimmel glutrot leuchten. "11-10 Einsatzstelle! Lagerhalle im hinteren Bereich im Vollbrand! Alarmieren Sie folgende Wehren: ..." Uns war klar, dass wir das nicht alleine wuppen konnten. In kurzer Folge wurden die benachbarten Ortswehren und die Kernstadtfeuerwehr alarmiert. Hauptaugenmerk lag im ersten Moment in der Vermeidung der Brandausweitung. Die Nachbarhalle war nur wenige Meter entfernt. Am Ende des Grundstücks brannte das Gebüsch und auch dort drohte eine unkontrollierte Ausweitung. Der vordere Teil des Gebäudes - Verkaufsraum, Büro und Wohnbereich - war noch intakt, aber auch unmittelbar bedroht. Der erste Trupp machte sich zur Kontrolle des Wohnbereichs klar. Wir kümmerten uns um die linke Seite der Halle. Immer wieder zündeten die Rauchgase durch und die Flammen rollten formlich unter der Decke aus der Halle. Wir werden abgelöst. Unsere Aufgabe übernimmt jetzt ein Wasserwerfer. Das ist ungefährlicher, da keiner weiß wie stabil die Seitenwände noch sind. "Kannst Du noch mal tragen? Wir brauchen einen Trupp auf dem Dach!" OK, also zweite Runde. Sind noch nicht genug Kräfte vor Ort. Reserveflasche vom Fahrzeug und Gerät fertiggemacht. Die Steckleiter steht bereits an der Hauswand. Zu zweit steigen wir auf das Dach. Der vordere Bereich ist noch Stabil. Teerpappe. Weiter hinten neigt sich die Dachfläche nach unten und verschwindet im Qualm. Per Leine ziehen wir uns einen Schlauch aufs Dach. Dann noch die Axt. Wir tasten uns vorsichtig vor. Die Teerpappe ist warm und klebrig. Irgendwo müsste hier eigentlich die Brandschutzmauer die Dachflächen trennen... Wir bleiben stehen und checken das Dach. "OK, aufmachen!" Mit der Axt versuchen wir ein Loch in die Teerpappe zu schlagen. Die Holzkonstruktion darunter federt nach. Durch die Strahlungswärme ist die Teerpappe klebrig weich. Geschafft. Jetzt die Holzlage darunter. Qualm dringt uns entgegen. Nicht gut. "Einsatzleitung von Angriffstrupp Berenbostel zwo! Sind auf dem Dach, Feuer droht das Dach zu unterlaufen. Wir brauchen Unterstützung um das Dach zu öffnen! - Kommen!" Die Multicut ist ein geniales Ding. Nach dem ICE-Unglück in Eschede machten sich die Hersteller Gedanken. Immer wieder steht die Feuerwehr vor Problemen, wenn ein Materialmix verbaut wird. Holz, kein Problem für Kettensägen. Metall? Trennschleifer. Aber Alu-Stahl-Mix mit geklebten Scheiben wie im ICE? Die waren schon immer ein Problem. GEnau so wie Teerpappe-Holz Kombinationen. Eine Kettensäge kanns Du da ruch zuck vergessen. Die Teerpappe klebt alles zu. Also mit der Axt aufschlitzen und dann mit der Säge den Rest.. Bisher jedenfalls. Die Multicut ist eine speziell entwickelte Kettensäge. Die schneidet alles. Rolltore, Teerpappe, Nägel im Holz, Bahnwaggons - Alles kein Problem. Kurze Zeit später ist die VErstärkung auf dem Dach. Wir entschließen uns einen 20cm breiten Spalt quer über die Dachhaut zu ziehen. Quasi als Brandschutzschneise und Angriffsöffnung. Danach sägen wir weiter vorn einige Kontrollöffnungen. Bei der zweiten ein Volltreffer, verkohltes Holz kommt zum Vorschein. Rückzug aller Trupps bis hinter den "Graben". Zu gefährlich. Unter uns reißen zwei weitere Trupps im Innenangriff im Bürobereich die Decke von unten auf. Dann muß ich runter vom Dach. Mein Gerät fangt an zu pfeifen. Bei 50bar Restdruck in der Atemluftflasche ertönt ein Signal. Normalerweise sollte man schon eher an den Rückweg denken, aber der Weg vom Dach ist recht kurz. Ausreichend Zeit also. Unten angekommen schaue ich mich erst mal um. Zeit zum durchatmen. Langsam bekommen wir die Lage in den Griff. Wer ist denn alles da? Whow, das dürfte fast die gesammte Stadtfeuerwehr sein. "Gerät kannst du am Gerätewagen Atemschutz tauschen!" Danke. "Wo steht der?" Ich melde mich wieder einsatzbereit. Im Außenangriff geht es weiter. Wasser, Wasser, Wasser. Über mehrere Rohre von allen Seiten in den Lagerbereich rein. Kaputtmachen kann man nichts mehr. Ab jetzt ist das eine reine Materialschlacht. Die Zeit verrint, ohne dass man es bemerkt. FLammen sind keine mehr zu sehen. Ab und zu mal ein aufflackern irgendwo hinter verbogenen Trümmern im Inneren, die wohl mal ein Hochregal waren. Sonst nur viel Wasserdampf, der durch die heißen Oberflächen entsteht. Jetzt heißt es nur noch runterkühlen, damit sich der Kram nicht wieder entzündert, und wir in ein paar Stunden wieder hier stehen... |
Wed Apr 22 18:40:37 CEST 2009
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fire-fighter
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Wenn man gerade denkt, dass gerade jetzt ein ungünstiger Zeitpunkt für einen Alarm wäre, dann kann man fast schon sicher damit rechnen. Es gibt Situationen, da denkt man dann "och nööö, geht ja jetzt gar nicht!" (Klar unter anderem DIE Situation, an die jetzt 99% von Euch denken Besonders beliebt sind auch Schaumbäder oder Duschen... Naß in die Klamotten und los... hmm... Auch der gemütliche Fernsehabend kann seine Tücken haben. Man "liegt" mehr oder weniger in seinem Sessel, auf dem Bauch in Griffweite eine Schale NicNac's und eine mit M&M's. Der Melder piept, du schreckst hoch und bemerkst im Laufen, dass die M&M's schneller fliegen, als die NicNac's Dann das nächste Problem. Wie komme ich zur Wache? Eigenes Auto zur Hand? OK! Fahrrad? Auch gut! Aber manchmal ist man zu Fuß unterwegs. So wie beim damals beim Fleischer.. Die Krönung wäre mal ein Bus. Hab ich schon immer vorgehabt, aber ist nie was draus geworden. Später mit dem eigenen Auto war das dann auch wirklich keine Option mehr. |
Mon Apr 13 22:14:13 CEST 2009
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fire-fighter
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<iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/1mO18z4gc4M" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Da die wenigsten wissen, wie es eigentlich von der "anderen" Seite aussieht, hier mal ein Video einer Alarmfahrt. Man kann auch gut erkennen, wie lange es eigentlich dauert, bis der Einsatzort erreicht wird. "Nur" 5 Minuten vergehen. Eine Ewigkeit. Aber für den Fahrer Stress pur! Darum dürfen in den meisten Feuerwehren auch nur erfahrene Fahrer ans Steuer EDIT: Video wurde geändert! Im neuen Film sind die Situationen besser kommentiert. Der "alte Film" ist hier zu finden und stammt von der gleichen Feuerwehr... |
Wed May 13 22:24:12 CEST 2009 |
fire-fighter
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Wissenswertes
Doch was dahinter steckt und was dann abläuft, wissen viele nicht. Anhand der orangenen Tafel ist erkennbar, dass so ein Fahrzeug gefährliche Güter transportiert. Es gibt die Tafeln ohne Zahlen (der klassische Stückguttransporter, für uns quasi ein Überraschungspaket) oder mit zwei Zahlen, so wie im Bild. Die obere Zahl ist eine Kennung für die Gefahr, die Gefahrennummer. Hier die 8, also ein ätzender Stoff. Da die Zahl oben mindestens 2-Stellig ist, dient die null als Platzhalter, da hier "nur" eine gefahr besteht. Die untere Zahl ist eine UN-Stoffnummer. Anhand dieser Nummer kann unsere Leitstelle den Stoff identifizieren und uns wichtige Hinweise und Informationen geben. Der Stoff mit der UN-Nummer 2582 ist übrigens eine Eisen(III)Chlorid Lösung. Der Stoff greift die meisten Metalle stark an und zersetzt sich bei Erhitzung durch Umgebungsbrände oder heiße Oberflächen unter Bildung von giftigem und ätzendem Chlorwasserstoffgas.
Während der normale Transport für alle Beteiligten relativ sicher ist, ändert sich das bei einer Havarie oder einem Unfall schlagartig. Daher laufen bei der Feuerwehr Einsätze mit Gefahrgutbeteiligung auch komplett anders ab, als "normale" Einsätze.
Das fängt bei der Fahrzeugaufstellung an. Im Normalfall fahren wir relativ dicht an die Unfallstelle heran, damit wir nicht alles Gerät meterweit schleppen müssen. Bei einem Gefahrgutunfall gilt erst mal Sicherheitsabstand! Eigenschutz geht vor Sachschutz. Menschenrettung bildet eine Ausnahme. Nach Möglichkeit geht ein Trupp mit Atemschutz und der "normalen" Schutzausrüstung schnell vor und genausoschnell zurück. Aber nur, wenn es zwingend notwendig ist.
Die Ausrüstung für einen Feuerwehrmann mit Chemikalienschutzanzug sieht folgendermaßen aus:
Der Anzug ist gasdicht und gegen die meisten Chemischen Stoffe resistent. Darunter wird ein Atemschutzgerät getragen. Abzüglich der Dekontaminationszeit bleiben damit 20min Arbeitszeit. Durch die warme Ausatemluft steigt die Temperatur im CSA innerhalb kürzester Zeit auf über 30°C an. Das Gewicht des Anzugs und die dicken Handschuhe erschweren die Arbeit zusätzlich.
Bevor jemand unter CSA (ChemikalienSchutzAnzug) eingesetzt wird, müssen aber noch einige Dinge geschehen. Es muss eine Dekontaminationsstelle eingerichtet werden, damit man den Anzug auch wieder gefahrlos ausziehen kann. Ein vorsorglicher Löschangriff wird aufgebaut und ein weiterer Trupp mit CSA steht in Bereitschaft als Rettungstrupp.
Alles in allem sehr Personal und Zeitintensiv. Damit drei Leute für 20 min arbeiten können, sind im rückwärtigen Bereich locker 20 Mann beschäftigt...
Daher stehen dan auch ruck zuck jede Menge Feuerwehrfahrzeuge an der Einsatzstelle, denn mit 3 Mann und zwanzig Minuten ist es ja nicht vorbei...
Eigentlich wollt ich hier noch einen Einsatzbericht von einem Gefahrguteinsatz dranhängen, aber das sprengt den Rahmen. Also folgt er im nächsten Artikel. Versprochen!